Schweizerische Anerkennung ausländischer Diplome in Sozialer Arbeit

Page 1

Anpassungslehrg채nge mit Schlussqualifikation Eignungspr체fung

Schweizerische Anerkennung ausl채ndischer Diplome in Sozialer Arbeit


Die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit führt die Anpassungslehrgänge und die Eignungsprüfung gestützt auf eine Vereinbarung mit dem Staats­ sekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) durch.


3

Inhalt

4

Schweizerische Anerkennung ausl채ndischer Diplome in Sozialer Arbeit

6

Zielgruppen, Zulassung und Teilnahme sowie Kosten

7

Inhalte der Anpassungslehrg채nge/der Eignungspr체fung

10

Allgemeine Informationen, Auskunft und Beratung

11 Standort


4

Schweizerische Anerkennung ausländischer Diplome in Sozialer Arbeit Fachpersonen in Sozialer Arbeit mit einem im Ausland erworbenen Diplom haben Anrecht auf einen ihrer Ausbildung entsprechenden Berufszugang in der Schweiz. Wird beim Anerkennungsverfahren durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) festgestellt, dass gewisse für die berufliche Arbeit in der Schweiz als wichtig erachtete Kompetenzen fehlen, werden Ausgleichsmassnahmen zur Auflage gemacht. Gestützt auf eine Vereinbarung mit dem SBFI bietet die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit zwei Varianten an, um diese Auflage zu erfüllen:

Variante I:

Variante II:

Für Hochschulabsolventinnen und -absolventen

Für Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Berufstätige auf der Postsekundarstufe

Eignungsprüfung

Anpassungslehrgang Kurs 1

Anpassungslehrgang Kurs 1

3 Module mit total 7 Kurstagen und ca. 21 Tagen Selbststudium

3 Module mit total 7 Kurstagen und ca. 21 Tagen Selbststudium

Bestehen einer eintägigen Prü­ fung, mit der die zu erwerbenden Kompetenzen nachgewiesen werden. Der Aufwand für die Vorbereitung richtet sich nach den Vorkenntnissen und kann in­ dividuell sehr unterschiedlich sein.

Anpassungslehrgang Kurs 2 zusätzlich 4 Module mit total 9 Kurs­tagen und ca. 27 Tagen Selbststudium


5

Bedingungen zur schweizerischen Anerkennung – Sie nehmen an allen Modulen des Anpassungslehrgangs beziehungsweise der Anpassungslehrgänge aktiv teil und bestehen die mündliche Schlussqualifikation (Variante I) oder – Sie bestehen die Eignungsprüfung; diese besteht aus schriftlichen und mündlichen Elementen (Variante II). Nutzen der Anerkennung Die mit dem Kurs- oder Prüfungsausweis verbundene schweizerische Anerkennung eröffnet den gleichen Zugang zum schweizerischen Arbeitsmarkt wie ein entsprechen­ des schweizerisches Diplom. Eine auf diesem Weg erfolgte Anerkennung ist kein Studien-Diplomabschluss auf dem postsekundären oder tertiären Niveau. Die Kursbestätigung beziehungsweise die Bestätigung über das Bestehen der Eignungsprüfung dient ausschliesslich der Arbeits­ marktzulassung. Die Zulassungsbedingungen für Weiterbildungsstudiengänge (wie Certificate of Advanced Studies oder Master of Advanced Studies) an Höheren Fach­ schulen oder Hochschulen werden durch den Kursbesuch alleine nicht erfüllt.


6

Zielgruppen, Zulassung und Teilnahme sowie Kosten

Zielgruppen Die Anpassungslehrgänge beziehungsweise die Eignungsprüfung richten sich an Fach­ personen mit ausländischen Diplomen der Berufe – Sozialarbeiterin/Sozialarbeiter, – Sozialpädagogin/Sozialpädagoge, – Soziokulturelle Animatorin/Soziokultureller Animator sowie – Kindererzieherin/Kindererzieher. Zulassung und Teilnahme Voraussetzung ist die Auflage des SBFI, eine Ausgleichsmassnahme zu absolvieren. Die Teilnehmenden arbeiten in der Regel in einem sozialen Beruf in der Schweiz (begleitete Praxis). Die Fachpersonen, denen lediglich einzelne Kompetenzen fehlen, besuchen nur die entsprechenden Module, beziehungsweise sie werden nur bezogen auf die entspre­ chenden Modulinhalte geprüft. Massgeblich sind die Auflagen im Anerkennungsent­ scheid des SBFI. Die Leitung entscheidet aufgrund der Zulassungsbedingungen und der beschränkten Anzahl Plätze definitiv über die Aufnahme. Kosten Angaben zu den Kosten für die Anpassungslehrgänge und die Eignungsprüfung finden Sie auf unserer Website unter www.hslu.ch/w154 und im beigelegten Anmeldeformular.


7

Inhalte der Anpassungslehrgänge/der Eignungsprüfung

Anpassungslehrgänge Kurs 1

Modul 1 Aufbau des schweizerischen Sozialwesens Modul 2 Sozialer Wandel in der Schweiz Modul 3 Rechtliche Grundlagen Sozialer Arbeit in der Schweiz

Kurs 2

Modul 4 Organisationsentwicklung, Organisationen der Sozialen Arbeit Modul 5 New Public Management in der Schweiz, Qualitäts­management/Evaluation Modul 6 Interkulturalität und Gender Modul 7 Öffentliche Meinungsbildung und Soziale Arbeit in der Schweiz

Eignungsprüfung Die Eignungsprüfung bezieht sich je nach Auflage des SBFI auf die Inhalte der Module 1 bis 3 oder 4 bis 7 oder auf alle Module von 1 bis 7. Informationen zu den Anpassungslehrgängen Heterogenität – individualisiertes und soziales, problemorientiertes Lernen Die erhebliche Heterogenität der Teilnehmenden wie Herkunft, Ausbildungen, Zielbe­ rufe und Niveau der angestrebten Anerkennung verlangt nach methodisch-didakti­ schen Bausteinen, die selbstgesteuertes, individualisiertes Lernen in den Vordergrund stellen. Im Unterricht werden unterschiedliche Lernformen angewendet. Problemorientiertes Lernen – Erarbeitung eines Lernprodukts Die Teilnehmenden werden mit praktischen Fallbeispielen oder mit aktuellen Zeitungs­ artikeln konfrontiert. Sie versuchen zunächst, den Fall oder den Zeitungsartikel einzu­ schätzen. Dabei bringen sie das eigene Vorwissen und die eigenen Vermutungen ein und entwickeln mit dem „problem-based-learning“-Verfahren relevante Lernfragen, denen sie selbstständig nachgehen. Die Teilnehmenden werden dabei von den Dozie­ renden mit einem Lerncoaching unterstützt.


8

Rund einen Monat nach der Einführung werden die Resultate der Recherchen auf vielfältige Weise präsentiert und in der Kursgruppe reflektiert. Praxis-Tandems Die Teilnehmenden verfolgen ihre eigenen Lernziele (ihre je eigenen Kompe­ tenzen) auf unterschiedlichen Niveaus und in unterschiedlichen methodischdidaktischen Arrangements. Zur Verankerung der Lernaktivitäten werden Pra­ xis-Tandems eingerichtet mit dem Ziel, sich gegenseitig im Lernprozess zu unterstützen. Die Tandems tauschen sich regelmässig persönlich oder über Medien wie E-Mail und Telefon aus. Berufsbezogene Lernprojekte mit Erkundungs-Charakter In selbstständig geplanten und durchgeführten kleinen Lernprojekten erkun­ den die Teilnehmenden betriebliche Zusammenhänge oder Erfahrungen anderer Personen, stellen die Erkenntnisse dar und wenden diese in eigenen Kontexten an. Es geht dabei darum, Einblicke in verschiedene soziale Organi­ sationen zu gewinnen. Verbindung mit der eigenen Berufstätigkeit in der Schweiz Die Teilnehmenden stellen die Verbindung zu ihrer beruflichen Praxis her, indem sie ihre Ansprech- oder Begleitpersonen über die Kurstätigkeit infor­ mieren und diese Reportings im Portfolio dokumentieren. Zur Rolle der Dozierenden Die Dozierenden haben im Ansatz des „problem based learning“ nicht die gewohnte Rolle der Wissensaufbereitung. Sie unterstützen vielmehr die Kurs­ gruppe und die einzelnen Teilnehmenden in der Entwicklung relevanter Fra­ gestellungen und im Wissenserwerb. Sodann stellen sie Unterlagen zur Verfü­ gung, die sich eignen, die Fragestellungen anzugehen und sich im „Wissensmeer“ zu orientieren. In der Zeit zwischen Einführung in ein Thema und der Präsentation des Lernprodukts übernehmen die Dozierenden zwei Funktionen: Die eines Lerncoachings bei auftauchenden Fragen oder Schwie­ rigkeiten und auch die eines Controllings zur Feststellung der Lernfortschritte und der Qualifikation.


9

Informationen zur Eignungsprüfung Es handelt sich um eine Prüfung der vom SBFI zusätzlich geforderten Kompe­ tenzen. Es werden lediglich die Kompetenzen geprüft, welche laut SBFI erfor­ derlich sind, um die Eignung der Berufsausübung in der Schweiz zu gewähr­ leisten. Die Prüfung gliedert sich in vier Schritte – Relevante berufliche Erfahrungen werden mittels eines vorher eingesand­ ten Videoausschnitts (10 Minuten, auf DVD/CD) präsentiert. – Eine themenrelevante Problemstellung wird schriftlich kommentiert und entsprechende Fragen werden beantwortet. – Die fachliche Analyse der Problemstellung wird mit den Expertinnen und Experten sowie allfälligen weiteren Kandidatinnen und Kandidaten diskutiert. – Die eigene Leistung wird entlang der geprüften Kompetenzen selber eingeschätzt. Es ist davon auszugehen, dass lediglich Personen, die schon längere reflek­ tierte Berufserfahrung in der Schweiz gemacht haben, über Kompetenzen wie „Recht“ und „Sozialer Aufbau in der Schweiz“ verfügen. Die bisherige Erfah­ rung zeigt, dass differenzierte Gespräche über die soziale Situation in der Schweiz (zum Beispiel in Inter- oder Supervisionsgruppen) gute Vorausset­ zungen für das Bestehen der Eignungsprüfung schaffen. Zu derartigen Gesprächen gehören auch eine gewisse Aufmerksamkeit für die Prozesse der Meinungsbildung in den für die Soziale Arbeit wichtigen Themenfeldern sowie für fachlich relevante Entwicklungen in der Schweiz.


10

Allgemeine Informationen, Auskunft und Beratung

Dozierende

Sachbearbeitung (Auskunft)

Die Dozierenden sind kompetente Fachperso­ nen aus den jeweiligen Themenbereichen mit Erfahrung in Praxis und Unterricht an der Hoch­ schule Luzern – Soziale Arbeit sowie an anderen Hochschulen.

Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Sandra Jost T +41 41 367 48 12 sandra.jost@hslu.ch

Anmeldung

Studienleitung (Beratung, konzeptionelle und inhaltliche Fragen)

Die Anmeldung erfolgt mit dem beigelegten Anmeldeformular. Bitte legen Sie auch eine Kopie des Anerkennungsentscheids des SBFI bei. Die Durchführungsdaten und den Anmeldeschluss entnehmen Sie bitte dem Datenblatt. Sie finden diese Angaben auch auf der Website unter www.hslu.ch/w154. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Über die Aufnahme entscheidet die Studienleitung. Bei positivem Entscheid erhalten Sie einen Vertrag. Bei Annullierung der Anmeldung vor Vertragsun­ terzeichnung ist eine Bearbeitungsgebühr von CHF 100.– zu entrichten. Alle weiteren Modalitä­ ten entnehmen Sie bitte dem Vertrag. Ort Der Unterricht wie auch die Eignungsprüfung werden in der Regel in den Räumen der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit in Luzern durchgeführt. Technische Voraussetzungen Die Teilnehmenden benötigen eine E-MailAdresse für die Korrespondenz.

Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Patrick Zobrist Sozialarbeiter FH T +41 41 367 49 24 patrick.zobrist@hslu.ch


11

Standort

Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Werftestrasse 1, Postfach 2945 6002 Luzern Schweiz T +41 41 367 48 48 F +41 41 367 48 49 sozialearbeit@hslu.ch www.hslu.ch/sozialearbeit Karte Luzern

Lageplan Luzern

Basel/Bern Zug/Zürich

Ausfahrt 26 Luzern Zentrum (nur von/nach Norden)

Vierwaldstättersee

Altstadt Vierwaldstättersee

A u to

bahn

A2

Bah nho f Luz ern

Ausfahrt 27 Luzern-Kriens

Gotthard/Horw

1 Hauptgebäude, Werftestrasse 1 2 Inseliquai 12B

Impressum Herausgeberin: Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Gestaltung: Hochschule Luzern – Design & Kunst Fotografien: Andri Stadler, Luzern Druck: Gamma Print, Luzern

P

KKL Luz ern P 2

1


Werftestrasse 1 Postfach 2945 6002 Luzern Schweiz T +41 41 367 48 48 F +41 41 367 48 49 sozialearbeit@hslu.ch www.hslu.ch/sozialearbeit

11-2014,V.2


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.