CAS Planung und Altern
www.hslu.ch/c219
Das Altern planen: Chancen und Grenzen
Prof. Simone Gretler Heusser lic. phil. I Ethnologin, Master of Public Health, Studienleitung, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit
Dr. Albert Schnyder Burghartz Dr. phil., eidg. dipl. HRLeiter, Studienleitung, Hochschule Luzern – Wirtschaft
Jede Politik ist auch Demografie-Politik, sie sollte die Bedürfnisse von allen Menschen berücksichtigen – also auch jene der alten Menschen. Ältere Menschen erwarten, dass ihre Wünsche, Bedürfnisse und Anliegen individualisiert aufgenommen werden. In der Schweiz gibt es schon sehr viele Angebote: Unterstützung im Haushalt, ambulante Pflegeleistungen, kulturelle Angebote oder Fahrdienste. Oft liegt das Problem darin, sich im Dschungel von Angeboten und Zuständigkeiten sowie Finanzierungsmöglichkeiten zurechtzufinden. Im CAS Planung und Altern lernen die Teilnehmenden aktuelle Projekte und innovative Lösungsansätze kennen, die z.B. Menschen niederschwellig im Quartier vernetzen, Nachbarschaftshilfe fördern und den Gewinn des Zusammenlebens verschiedener Generationen erfahrbar machen. Es vermittelt einen umfassenden und interdisziplinären Überblick über wichtige Aspekte des demografischen Wandels und dessen Auswirkungen auf die Alterspolitik sowie auf Möglichkeiten und Grenzen von Planung und Politik. Weiter bietet das CAS-Programm eine Orientierung zu den aktuellen Trends und Herausforderungen und ermöglicht eine vertiefte Auseinandersetzung mit relevanten Fragestellungen zu Planung und Altern. Der Vergleich der Perspektiven von Dozierenden aus unterschiedlichen Disziplinen wie Architektur, Pflege oder Soziokultur erlaubt den Teilnehmenden, sich und ihre Institution im grossen Feld von Alterspolitik und -planung zu positionieren.
Inhalt des CAS-Programms
Das CAS Planung und Altern besteht aus sieben Themenblöcken, selbstorganisiertem Lernen und dem Leistungsnachweis mit insgesamt 18 Studientagen. Themenblock 1: Einführung: Generationen und Alter im Spiegel der Wissenschaften (2 Tage) Welche Bilder und Konzepte prägen unsere Wahrnehmung der Generationenbeziehungen und insbesondere des Alters? Was sagen Politologie, Soziologie, Medizin, Psychologie? Was die Wirtschaftswissenschaften und was die technischen Disziplinen? Wie beeinflussen sie unsere Wahrnehmungsraster? Diese Fragen werden im ersten Themenblock beantwortet.
Themenblock 2: Alterspolitik konkret (2 Tage) Wer macht Alterspolitik in der Schweiz? Welche Akteure, Themen und Strukturen bestimmen unseren Umgang mit den Fragen des Alterns? Wie spielen Staat, Markt und Zivilgesellschaft zusammen? Living cases mit Praktikerinnen und Praktikern vertiefen das Thema, ebenso der Blick auf die Systeme anderer Länder.
Themenblock 3: Boommarkt Alter I (2 Tage) Der dritte Themenblock geht auf die Bereiche Bildung, Tourismus und Kultur als Märkte der Seniorenwirtschaft ein.
Themenblock 4: Sozialraum und regionale Entwicklungen (3 Tage) Wie stellen sich die Generationenbeziehungen und die Fragen des Alterns aus einer sozialräumlichen Perspektive dar, sei es im städtischen Quartier, in der Agglomerationsgemeinde oder im ländlichen Raum? Welche Bedeutung hat der demografische Wandel für die Regionalökonomie? Diesen Fragen geht der vierte Themenblock nach.
Themenblock 5: Steuerungsmechanismen und Entwicklungskonzepte (2 Tage) Wie sind Versorgungssysteme im Sozialbereich zu steuern? Wie weit sind sie überhaupt steuerbar und wer steuert? Welche Entwicklungskonzepte und Managementmodelle werden als Steuerungsinstrumente eingesetzt? Am Beispiel des Luzerner Modells lernen Sie die Möglichkeiten und Grenzen eines aktuellen Managementmodells im Bereich der Sozialplanung kennen.
Themenblock 6: «Silverhousing» – Altern und Wohnen (2 Tage) Besonders im hohen Alter gewinnen die Wohnung und das unmittelbare Wohnumfeld für viele Menschen an Bedeutung. Wie muss dieses beschaffen sein, damit alte Menschen möglichst lange zu Hause wohnen können, sofern sie das möchten? Das Angebot an Alterswohnungen, Wohnen mit Dienstleistungen, betreutem Wohnen usw. ist gross – und oft unübersichtlich. Welche (neuen) Wohnformen wünschen sich Seniorinnen und Senioren und wie wohnen sie effektiv? Welche Anreize
Leistungsnachweis, Konzept, Ziele und Zielgruppen müssten allenfalls anders gesetzt werden? Welche Rolle spielt die Technik? Praxisbeispiele altersgerechter Quartiere und innovativer Wohnformen zeigen die Bedeutung des Wohnens für alternde Menschen auf.
Themenblock 7: Alter und Migration (1 Tag) Gibt es Dinge, die für Menschen mit einer Migrationsgeschichte in der Schweiz speziell sind? Nach welchen Kriterien entscheiden Migrantinnen und Migranten in der Schweiz, ob sie nach der Pensionierung in ihr Herkunftsland zurückkehren oder in der Schweiz bleiben? Welche sozialversicherungstechnischen Fragen gilt es dabei zu bedenken?
Themenblock 8: Alter und Tod in transkultureller Perspektive (1 Tag) Die transkulturelle Perspektive auf den Umgang mit Altern und Tod erlaubt es, scheinbar Selbstverständliches aus einem neuen Blickwinkel zu sehen und so zu hinterfragen, wie die Menschen mit den Themen Sterben und Tod umgehen.
Selbstorganisiertes Lernen und Qualifikation (3 Tage) Die Teilnehmenden erarbeiten während des CAS-Programms in mehreren Teilschritten einen eigenen Beitrag zum Themenbereich Planung und Altern und können so einen Aspekt des Themas vertiefen. Die Methode des Selbstorganisierten Lernens wird zu Beginn der Weiterbildung vermittelt. Die Ergebnisse werden am Abschlusstag in einer halböffentlichen Veranstaltung präsentiert.
Leistungsnachweis und Abschlussforum (1 Tag) Der Leistungsnachweis umfasst die Präsentation der eigenen Vertiefungsarbeit zu einem Aspekt von Planung und Altern in Form eines Posters. Der Leistungsnachweis wird methodisch und inhaltlich während des gesamten CAS-Programms aufgebaut. Didaktisches Konzept Das didaktische Konzept besteht aus einer ausge wogenen Mischung von interaktiven Referaten, Diskussionen in der Gruppe sowie individueller Vor- und Nachbereitung. Grosse Bedeutung kommt auch exemplarischen Einblicken anhand aktueller Projekte aus Praxis und Forschung der Hochschule Luzern sowie der Bearbeitung aktueller Frage- und Problemstellungen aus dem Berufsfeld der Studierenden zu. Ziele Die Studierenden – sind dazu fähig, in ihrem Tätigkeitsbereich die richtigen Entscheidungen im komplexen Feld von Planung und Altern zu treffen. – eignen sich einen Überblick über verschiedene Aspekte des demografischen Wandels und der alternden Gesellschaft an. – kennen die soziologischen Grundlagen des Alterungsprozesses. – sind in der Lage, Planungen im Altersbereich durchzuführen. – setzen sich mit altersgerechten, innovativen Wohnund Lebensformen auseinander. – können Betreuungsangebote im ambulanten und stationären Bereich entwickeln und gestalten. Zielgruppen Das CAS-Programm richtet sich an – Fachpersonen sowie an Vertreterinnen und Vertreter von politischen Behörden und Kommissionen, – Mitarbeitende und Leitungspersonen von Fachstellen für Altersfragen, – Planer/innen in Städten- und Gemeinden, – Kadermitarbeitende aus öffentlichen wie auch privaten Alters- und Pflegeeinrichtungen wie auch aus anderen Organisationen im Altersbereich, – Stiftungs- und Vorstandsmitglieder von Trägerorganisationen im Altersbereich, – sowie weitere Interessierte, die ihren Horizont im Hinblick auf den demografischen Wandel erweitern möchten.
Zulassung, Kosten, Dauer und Zeitaufwand, Abschluss, Dozierende, MAS-Anrechnung
Daten, Anmeldung, Auskunft und Beratung, Unterrichtsort
Zulassung Zugelassen sind Studierende mit einem Tertiärabschluss (Fachhochschule, Universität, ETH, Höhere Fachschule, eidg. Höhere Fachprüfung, eidg. Berufsprüfung). Inte ressierte ohne Tertiärabschluss können über ein standardisiertes Zulassungsverfahren («sur dossier») aufgenommen werden.
Daten Das CAS Planung und Altern beginnt in der Regel alle zwei Jahre im November. Die genauen Durchführungsdaten entnehmen Sie der Website www.hslu.ch/c219.
Kosten Die Kosten des CAS-Programms entnehmen Sie bitte der Website unter www.hslu.ch/c219. Dauer und Zeitaufwand Das CAS Planung und Altern dauert rund sieben Monate. Der Gesamtaufwand beträgt 450 Stunden (15 ECTS-Credits). Diese setzen sich zu je einem Drittel aus Kontaktstudium, angeleitetem Lernen und Selbststudium zusammen. Kooperation Das CAS Planung und Altern wird in Kooperation mit der Kalaidos Fachhochschule, Departement Gesundheit, durchgeführt. Studienabschluss Der erfolgreiche Abschluss des CAS Planung und Altern führt zum Titel «Certificate of Advanced Studies Hochschule Luzern/FHZ in Planung und Altern». Die Studierenden des CAS-Programms erhalten den Titel, sofern sie: – die erforderlichen 15 ECTS-Credits erarbeitet, – mindestens 80 Prozent des Unterrichts besucht, – den Leistungsnachweis bestanden haben. Dozierende Die Dozierenden sind Fachpersonen mit wissenschaftlicher und/oder umfassender Praxiserfahrung. Die Namen aller Dozierenden werden auf der Website publiziert. Anrechnung an MAS-Programme CAS-Programme können Bestandteile umfangreicherer MAS-Programme (Master of Advanced Studies) sein. Das CAS Planung und Altern kann angerechnet werden an: – MAS Altern und Gesellschaft
Anmeldung Das Anmeldeformular sowie den Anmeldeschluss finden Sie auf der Website. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt, wobei die Studienleitung über die Aufnahme entscheidet. Bei positivem Entscheid erhalten Sie einen Weiterbildungsvertrag. Ist das CAS-Programm ausgebucht oder wird es aufgrund ungenügender Nachfrage nicht durchgeführt, werden Sie so rasch wie möglich darüber informiert. Bei Annullierung der Anmeldung vor Vertragsunterzeichnung ist eine Bearbeitungsgebühr von CHF 100.– (bei Aufnahmeverfahren «sur dossier» CHF 300.–) zu entrichten. Alle weiteren Modalitäten sind dem Weiterbildungsvertrag zu entnehmen. Info-Veranstaltungen An den Info-Veranstaltungen können Sie sich persönlich bei der Studienleitung über diese Weiterbildung informieren. Die Daten der Info-Veranstaltungen sind auf der Website aufgeführt. Administration (Auskunft) Natascha Amrein, T +41 41 367 48 10, natascha.amrein@hslu.ch Studienleitung (konzeptionelle und inhaltliche Fragen) Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Prof. Simone Gretler Heusser, T +41 41 367 48 73, simone.gretler@hslu.ch Hochschule Luzern – Wirtschaft Dr. Albert Schnyder, T +41 41 228 42 55, albert.schnyder@hslu.ch Ort Der Unterricht findet in der Regel an der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit in unmittelbarer Umgebung des Bahnhofs Luzern am Ufer des Vierwaldstättersees statt.
Die Hochschule Luzern – Wirtschaft ist das zentral schweizerische Kompetenzzentrum für höhere Mana gementbildung und Wirtschaftsinformatik. Mit ihren Bachelor- und Master-Studiengängen und Weiter bildungen sowie Forschung und Beratung leistet die Hochschule Luzern – Wirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Wissensgesellschaft. Qualitätsmanagement Die Hochschule Luzern sichert die Qualität ihrer Leistungen und entwickelt sie ständig weiter. Deshalb lässt sie diese von einer externen Organisation überprüfen. Sie erreichte als erste Hochschule in der Schweiz und in Deutschland die Stufe «Recognised for Excellence 5*» im Modell der European Foundation for Quality Management (EFQM). Zudem erhielt sie bei der Verleihung des ESPRIX Swiss Award for Excellence 2016 den Preis in der Kategorie «Nutzen für Kunden schaffen». www.efqm.org Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Werftestrasse 1, Postfach 2945, 6002 Luzern, Schweiz T +41 41 367 48 48, F +41 41 367 48 49 sozialearbeit@hslu.ch, www.hslu.ch/sozialearbeit Hochschule Luzern – Wirtschaft Zentralstrasse 9, Postfach 2940, 6002 Luzern, Schweiz T +41 41 228 41 11, F +41 41 228 41 12 wirtschaft@hslu.ch, www.hslu.ch/wirtschaft
12-2016
Dorothea Weber, Sozialarbeiterin/Projektberaterin Pro Senectute Kanton Zürich, Dienstleistungscenter Oberland
Die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit bietet den Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit mit den Studienrichtungen Sozialarbeit, Soziokultur – in der Deutschschweiz einzigartig – und Sozialpädagogik, den Master-Studiengang Soziale Arbeit sowie Weiterbildungen zu folgenden Themen an: Arbeitsintegration, Behinderung und Lebensqualität, Bildung, Erziehung und Betreuung, Kindes-, Erwachsenenund Opferschutz, Methoden und Verfahren der Sozialen Arbeit, Prävention und Gesundheit, Soziale Sicherheit, Sozialmanagement, Sozialpolitik und Generationen sowie Soziokulturelle Gemeinde-, Stadtund Regionalentwicklung. Mit Projekten in Forschung und Entwicklung sowie Dienstleistungen unterstützt die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit die Entwicklung des Sozialwesens und die Professionalisierung der Sozialen Arbeit.
«Die Weiterbildung hat mir einen Blick über die Grenzen meines Berufsalltags ermöglicht und damit mein Wissen bereichert. Insbesondere die Kenntnis, wie im Ausland Versorgungskonzepte und Antworten auf das ‹Wohnen im Alter› entwickelt werden, hilft mir, meine Arbeit in einem grösseren Zusammenhang zu betrachten. Ich wurde in meiner Überzeugung bestärkt, dass es auf offene Fragen keine richtigen und fertigen Lösungen, sondern nur mögliche Antworten gibt. Es ist eine Herausforderung, den Weg mit allen Beteiligten zu gehen und dabei die verschiedenen Interessen und Blickwinkel zu berücksichtigen. Die Expertinnen und Experten sind die älteren Menschen, wir Fachpersonen übernehmen dabei eine zentrale intermediäre Rolle.».»
Hochschule Luzern