Certificate of Advanced Studies CAS
Betriebliches Absenzen- und Eingliederungs足 management
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Inhalt
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Betriebliches Absenzen- und Eingliederungsmanagement
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Ziele, Zielgruppen
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Zulassung, Kosten, Dauer
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Struktur
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Inhalte
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Allgemeine Informationen
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Qualifikation, Zertifizierung, Auskunft und Beratung
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Standort
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Betriebliches Absenzen- und Eingliederungsmanagement
Unnötige und unnötig lange Absenzen vom Arbeitsplatz sind weder im Interesse der Arbeitnehmenden noch der Arbeitgebenden. Sie belasten die Mitarbeitenden und das Tagesgeschäft unmittelbar, bewirken mittelfristig steigende Versicherungsprämien und bei Entlassungen Fluktuationskosten, welche die kurzfristigen Personalkosten einsparungen in der Regel nicht wettmachen können. Neben der Erhaltung der Gesundheit und der Arbeitskraft rücken daher zunehmend die möglichst rasche Rückkehr in den Erwerbsprozess nach krankheits- oder unfallbedingter Abwesenheit ins Zentrum der Aufmerksamkeit von Arbeitgebenden sowie von Leistungserbringerinnen und -erbringern. Das konsequente Erfassen und die systematische Analyse von Krankheits- und Unfalldaten sind die Basis eines Absenzen- oder Präsenzmanagements, das erst durch den professionellen Umgang mit erkrankten oder verunfallten Mitarbeitenden seine umfassende Wirkung entfaltet. Langzeitabsenzen stellen für Betroffene wie für Arbeitgebende besondere Herausforderungen dar. Die erforderlichen Massnahmen für die Rückkehr an den Arbeitsplatz sollten frühzeitig eingeleitet werden, damit aus volkswirtschaftlicher Sicht wenig sinnvolle Entlassungen in die Sozialwerke nach Möglichkeit verhindert werden können. Voraussetzung dafür ist die professionelle Gestaltung des Wiedereingliederungsprozesses durch betriebsinterne oder externe Fachpersonen. Betriebliches Absenzen- und Eingliederungsmanagement hat das Ziel, die negativen Folgen von Unfall und Krankheit für den Menschen, für die Wirtschaft und für die Gesellschaft zu verringern. Dies geschieht mit einer Kombination aus überbetrieblichen und individuellen proaktiven Massnahmen, die eine Verbesserung der Arbeitsfähigkeit von erkrankten oder verunfallten Mitarbeitenden zu ihrem eigenen Nutzen wie auch zum Nutzen der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zum Ziel haben.
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Ziele, Zielgruppen
Ziele Die Absolventinnen und Absolventen können – wirtschaftliche und sozialverantwortliche Argumente für betriebliche Massnahmen zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit formulieren, – unter Berücksichtigung von Organisationsstruktur und -kultur die Einführung oder Optimierung eines Absenzen- und/oder Eingliederungsmanagements konzipieren, – relevante Informationssysteme und Kennzahlen definieren, – Daten aus verschiedenen Informationssystemen zusammenführen, interpretieren und daraus Handlungsfelder beziehungsweise Massnahmen ableiten, – die Rückkehr oder Umplatzierung von erkrankten, verunfallten oder behinderten Mitarbeitenden mittels spezifischer Instrumentarien professionell gestalten, – im Reintegrationsprozess mit erlernter Verhandlungskompetenz Rollen- und Auftragsklärungen zwischen Betroffenen, Personalverantwortlichen, Linienvorgesetzten, Ärztinnen und Ärzten sowie weiteren involvierten Personen durchführen. Die Absolventinnen und Absolventen kennen – die betriebliche und volkswirtschaftliche Bedeutung von Langzeitabsenzen und Invalidisierungen, – Modelle und Theorien von Gesundheit und Krankheit, – das Konzept des betrieblichen Gesundheitsmanagements und verstehen den Zusammenhang mit dem Absenzen- und Eingliederungsmanagement, – die häufigsten Absenzen verursachenden Krankheitsphänomene am Arbeitsplatz, – die für Krankheit und Unfall relevanten Rechte und Pflichten von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden, – die Pfeiler des sozialen Sicherungssystems und die Leistungen der Privat- und Sozialversicherungen im Bereich der betrieblichen Eingliederung, – Vorgehensweisen aus der Organisationsentwicklung und Instrumente wie Arbeitsplatzanalyse oder Leistungsprofile als Voraussetzung für die Reintegration.
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Zielgruppen Angesprochen sind Fach- oder Führungspersonen, in deren Verantwortung oder Aufgabenbereich das Absenzenmanagement sowie die berufliche Reintegration von erkrankten oder verunfallten Mitarbeitenden fallen. Angesprochen sind folgende Funktionsträgerinnen und -träger: – Fachpersonen oder Verantwortliche aus Unternehmen, die für das Absenzen- oder Eingliederungsmanagement zuständig sind, – Personal- oder Linienverantwortliche mit Zuständigkeit für Absenzenmanagement und/oder Reintegration, – Fachpersonen von spezialisierten Organisationen, die Dienstleistungen im Bereich Absenzen-/Eingliederungsmanagement für Unternehmen anbieten, – Fachpersonen aus Versicherungen, die Rückkehr- oder Eingliederungsprozesse in und mit Unternehmen gestalten und verantworten
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Zulassung, Kosten, Dauer
Zulassung Voraussetzung für die Zulassung ist ein Abschluss auf Tertiärstufe (höhere Fachschule, Fachhochschule oder Universität). Personen mit einer gleichwertigen Qualifikation können über ein standardisiertes Zulassungsverfahren («sur dossier») aufgenommen werden. Ferner wird eine mehrjährige Berufserfahrung und/oder eine berufliche Perspektive im Bereich Betriebliches Absenzen- und Eingliederungsmanagement vorausgesetzt. Die Leitung entscheidet aufgrund der Zulassungsbedingungen, der Zusammensetzung der Studiengruppe und der beschränkten Anzahl Plätze definitiv über die Aufnahme. Dabei legt sie besonderen Wert auf eine interdisziplinäre Zusammensetzung der Studiengruppe. Kosten Angaben zu den Kosten dieses CAS-Programms finden Sie auf unserer Website unter www.hslu.ch/c218 und im beigelegten Anmeldeformular. Dauer und Zeitaufwand Das CAS-Programm Betriebliches Absenzen- und Eingliederungsmanagement umfasst 24 Studientage. Insgesamt ist für die Studientage, die Vor- und Nachbereitung und die Qualifikationsarbeit mit einem Aufwand von ca. 450 Stunden zu rechnen.
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Struktur
Das CAS-Programm setzt sich zusammen aus elf Themenblöcken, einem Abschlusstag (Kolloquium) und zwei halben Tagen Supervision. Die Kurseinheit «Eingliederungsprozesse konkret gestalten – Planspiel» findet in einem externen Kurszentrum ausserhalb der Hochschule Luzern statt. Das CAS-Programm ist ein Modul des MAS-Programms Betriebliches Gesundheits management. Es wird dem MAS-Programm mit 15 ECTS-Credits angerechnet. Weitere Informationen unter www.hslu.ch/m139. Certificate of Advanced Studies CAS Betriebliches Absenzen- und Eingliederungsmanagement Total 24 Studientage Themenblock 1
Einführung ins Konzept Betriebliches Gesundheits management
3 Tage
Themenblock 2
Phänomen Absenz
2 Tage
Themenblock 3
Absenzen erkennen und managen
2 Tage
Themenblock 4
Umgang des Betriebs mit Absenzen
2 Tage
Themenblock 5
Rückkehrgespräche
2 Tage
Themenblock 6
Soziale Sicherheit im betrieblichen Kontext
2 Tage
Themenblock 7
Gestaltung der Eingliederung nach Krankheit oder Unfall
2 Tage
Themenblock 8
Spezifische Verfahren der betrieblichen Wiederein gliederung
2 Tage
Themenblock 9
Umplatzierungen oder Suche nach neuen Einsatz möglichkeiten
2 Tage
Themenblock 10
Eingliederungsprozesse konkret gestalten – Planspiel
2 Tage
Themenblock 11
Ergänzung der Lerninhalte und Transfer
1 Tag
Qualifikation und Abschluss
1 Tag
Fachspezifische Supervision
zweimal ½-Tag
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Inhalte
Themenschwerpunkt Grundlagen Themenblock 1: Einführung ins Konzept Betriebliches Gesundheitsmanagement (3 Tage) – Bedeutung der Gesundheit am Arbeitsplatz: betriebliche und volkswirtschaftliche Folgen von Langzeitabsenzen und Invalidisierungen – Modelle und Theorien von Gesundheit und Krankheit – Betriebliches Gesundheitsmanagement als Gesamtkonzept im Umgang mit Gesundheit im Unternehmen Themenschwerpunkt Absenzenmanagement Themenblock 2: Phänomen Absenz (2 Tage) – – – – –
Phänomen Absenz Ursachen von Absenzen Reflexion der individuellen Wertehaltung zum Themenkreis Arbeitsunfähigkeit Bedeutung der Rolle der/des Absenzen- und Eingliederungsmanagerin/-managers Wiedereingliederungspotenzial vor dem Hintergrund der wichtigsten Krankheitsbilder (psychische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Krankheiten, muskuloskelettale Erkrankungen und Krebs)
Themenblock 3: Absenzen erkennen und managen (2 Tage) – Technische Voraussetzungen und Tools zur Erfassung und Überwachung von Absenzen – Relevante betriebliche Kennzahlen und Informationen zu Absenzen und gesundheitlichen Auffälligkeiten auswerten und interpretieren – Massnahmen definieren zur Senkung von Absenzen
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Themenblock 4: Umgang des Betriebs mit Absenzen (2 Tage) – Wesentliche Elemente der Organisationsanalyse für die Einführung und Optimierung des Absenzen- und Eingliederungsmanagements – Gestaltung von Stufenmodellen auf Betriebs- und Fallebene – Praxisbeispiel internes Absenzenmanagement – Outsourcing von Absenzenmanagement Themenblock 5: Rückkehrgespräche (2 Tage) – Gesprächsführung nach dem Coaching-Prinzip – Planung und Durchführung von Rückkehrgesprächen Themenschwerpunkt Rechtliche Rahmenbedingungen Themenblock 6: Soziale Sicherheit im betrieblichen Kontext (2 Tage) – Das Sozialversicherungssystem in der Schweiz – Grundlagen des Arbeitsvertragsrechts: Bildung und Auflösung von Anstellungsverhältnissen (Einzelarbeitsverträge und Gesamtarbeitsverträge) – Leistungen und Angebote der Sozialversicherungen bei Krankheit, Unfall oder Invalidität – Koordination der Massnahmen und Leistungen der Versicherer Themenschwerpunkt Eingliederungsmanagement Themenblock 7: Gestaltung der Eingliederung nach Krankheit oder Unfall (2 Tage) – Gestaltung der Eingliederung nach Krankheit oder Unfall – Vertiefung des Coaching-Prinzips – Kennenlernen von weiteren Beratungsansätzen wie Motivational Interviewing und Empowerment Themenblock 8: Spezifische Verfahren der betrieblichen Wiedereingliederung (2 Tage) – Job Coaching/Supported Employment – Case Management – Modelle des beruflichen Eingliederungsmanagements
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Themenblock 9: Umplatzierungen oder Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten (2 Tage) – Betriebliche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für Arbeitsplatzanpassungen und Umplatzierungen – Fähigkeitsprofile und Arbeitsplatzanalysen – Matching von Person und Arbeitsplatz Themenblock 10: Eingliederungsprozesse konkret gestalten – Planspiel (2 Tage) – Exemplarischer Prozess der betrieblichen Reintegration anhand eines fiktiven Einzelfalls Konklusion Themenblock 11: Ergänzung der Lerninhalte und Transfer (1 Tag) – Ergänzung der Lerninhalte und Transfer – Vertiefung eines Themas nach Wahl Qualifikation und Abschluss (1 Tag) – Kolloquium (Leistungsnachweise) Fachspezifische Supervision (zweimal ½ Tag) Die Supervision im Rahmen des Weiterbildungsprogramms soll den Theorie-PraxisTransfer des Gelernten gewährleisten. Themen und Anliegen aus dem Berufsalltag der Studierenden werden mit den theoretischen Lerninhalten verknüpft und gemeinsam reflektiert, um neue beziehungsweise erweiterte Sichtweisen und Handlungsoptionen zu entwickeln.
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Allgemeine Informationen
Leistungsnachweis
Qualitätsmanagement
Die Studierenden schliessen das CAS-Programm Betriebliches Absenzen- und Eingliederungsmanagement mit einem Leistungsnachweis ab. Dieser besteht aus einer schriftlichen Arbeit und einem mündlichen Kolloquium.
Die Hochschule Luzern will die Qualität ihrer Leistungen sichern und ständig weiterentwickeln. Deshalb lässt sie diese von externen Organisationen überprüfen. Sie kann folgende Labels ausweisen: – European Foundation for Quality Management EFQM: Im Mai 2010 wurde die Hochschule Luzern als erste Schule unter den Fachhochschulen und Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit dem Europäischen Qualitätslabel «Recognised for Excellence 3 star» ausgezeichnet. www.efqm.org – Vom Bund anerkannt: Alle Master of Advanced Studies MAS, Diploma of Advanced Studies DAS und Certificate of Advanced Studies CAS der Hochschule Luzern sind vom Bund anerkannt. www.bbt.admin.ch
Lehr- und Lernformen Im CAS-Programm werden folgende Lehr- und Lernformen eingesetzt: – Vorbereitungsaufgaben – Literaturstudium – Präsenzveranstaltungen – Einzel- und Gruppenarbeiten – Planspiel – Mündliche Präsentationen durch die Studierenden Dozierende Dozierende der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, externe Hochschuldozierende aus dem In- und Ausland sowie weitere Fachexpertinnen und -experten aus der Praxis.
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Qualifikation, Zertifizierung, Auskunft und Beratung
Qualifikation, Zertifizierung und Anrechnung
Ort
Der erfolgreiche Abschluss des CAS-Programms Betriebliches Absenzen- und Eingliederungsmanagement führt zum eidgenössisch anerkannten Titel «Certificate of Advanced Studies Hochschule Luzern/FHZ in Absenzen- und Eingliederungsmanagement». Die Studierenden erhalten das Zertifikat, sofern sie – mindestens 80 Prozent des Unterrichts besucht haben, – 15 ECTS-Credits erarbeitet haben, – den geforderten Leistungsnachweis erbracht und bestanden haben. Änderungen bleiben vorbehalten.
Der Unterricht wird in der Regel in den Räumen der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit in Luzern durchgeführt. Die Kurseinheit «Eingliederungsprozesse konkret gestalten – Planspiel» findet in einem externen Kurszentrum ausserhalb der Hochschule Luzern statt.
Anmeldung
Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Iris Studhalter T +41 41 367 48 33 iris.studhalter@hslu.ch
Die Anmeldung erfolgt mit dem beiliegenden Anmeldeformular. Die Durchführungsdaten und den Anmeldeschluss entnehmen Sie bitte dem Datenblatt. Sie finden die Angaben auch auf der Website unter www.hslu.ch/c218.
Technische Voraussetzungen Die Studierenden benötigen eine E-Mail-Adresse für die Unterrichtskorrespondenz. Sachbearbeitung (Auskunft)
Leitung (Beratung, konzeptionelle und inhaltliche Fragen)
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Über die Aufnahme entscheidet die Studienleitung. Bei positivem Entscheid erhalten Sie einen Weiterbildungsvertrag. Ist das CAS-Programm ausgebucht oder wird es wegen ungenügender Nachfrage nicht durchgeführt, werden Sie so schnell wie möglich informiert. Bei Annullierung der Anmeldung vor Vertragsunterzeichnung ist eine Bearbeitungsgebühr von CHF 100.– (bei Aufnahmeverfahren «sur dossier» CHF 300.–) zu entrichten. Alle weiteren Modalitäten entnehmen Sie bitte dem Weiterbildungsvertrag.
KABC – Business & Care Dr. Karin Andenmatten T +41 41 780 79 10 karin.andenmatten@kabc.ch
Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Prof. Roland Woodtly T +41 41 367 48 63 roland.woodtly@hslu.ch
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Standort
Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Werftestrasse 1 Postfach 2945 6002 Luzern Schweiz T +41 41 367 48 48, F +41 41 367 48 49 sozialearbeit@hslu.ch www.hslu.ch/sozialearbeit
Lageplan
Karte Luz
Basel/Bern Zug/Zürich
Vierwaldstätters Ausfahrt 26
Altstadt Vierwaldstättersee
Bah nho f Luz ern A u to bahn A2
Gotthard/Horw
1 Hauptgebäude, Werftestrasse 1 2 Gebäude Lakefront, Inseliquai 12B
P
KKL Luz ern P 2
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Impressum Herausgeberin: Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Korrektorat: punkto, Nicole Habermacher Gestaltung: Hochschule Luzern – Design & Kunst Fotografien: Andri Stadler
Werftestrasse 1 Postfach 2945 6002 Luzern Schweiz T +41 41 367 48 48 F +41 41 367 48 49 sozialearbeit@hslu.ch www.hslu.ch/sozialearbeit
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