1 minute read

01 Ausgangslage

Next Article
Abschluss

Abschluss

Kontext

Das Projekt befasst sich einerseits mit Einfachheit und Nachhaltigkeit und andererseits mit dem Co-Design von Designschaffenden und Nutzenden.

Die Einfachheit thematisiert oto in seiner Materialität und Ausführung. Die Materialien sind aus dem Baumarkt, für jede Person erhältlich. Die Konstruktion ist ebenso einfach. oto ist einfach. Und kann vieles sein.

Die Nachhaltigkeit kommt auch in der Materialwahl vor, aber vor allem im Umgang damit. Da oto ein Bausystem ist, werden keine permanenten Verbindungen geschaffen. Jedes Objekt, das mit oto gemacht wird, ist reversibel. Er kann sich den sich wandelnden Bedürfnissen der Nutzenden anpassen. Dadurch ist auch jeder Bestandteil austauschbar.

Das Set gibt keinen Nutzen vor. Alle Entscheidungen, die bereits getroffen worden sind, dienen zur Optimierung des Zusammenspiels der einzelnen Komponenten. Die Nutzenden entscheiden selbst, was oto für sie ist. Damit entsteht ein Co-Design. Ein Teil der Verantwortung bezüglich Nachhaltigkeit wird damit genauso an die Kundschaft abgegeben wie ein Teil der Gestaltungsentscheidung.

Das Projekt hat kommunikativen Charakter. Es soll exemplarisch aufzeigen, wie mit einfachen Mitteln Wohnobjekte, zwischen Möbel und Skulptur entstehen können.

Schriftliche Bachelorarbeit

Die schriftliche Bachelorarbeit befasst sich mit dem Personalisieren von Wohnobjekten. In der Literatur spricht man von sieben Dimensionen der Personalisierung. Der Personalisierungsprozess führ zu einer engeren Bindung zwischen Subjekt und Objekt, was dazu führt, das die Konsumierenden zu ihrem Besitz mehr Sorge tragen. Für Designschaffende bedeutet dies, dass sie einen Teil der Verantwortung, jedoch auch einen Teil des Designprozesses an die Kundschaft übergeben. Dafür müssen sie den Personalisierungsprozess planen.

Die sieben Dimensionen der Personalisierung sind:

1. Mentale Leistung Die Personalisierung findet durch die Auswahl verschiedener Optionen statt.

2. Physische Leistung Die Personalisierung findet durch körperlichen Einsatz der Nutzenden statt.

3. Flexibilität Die Anpassung des Objektes ist reversibel und / oder mehrmals machbar.

4. Initiative Wer ist Initiant der Personalisierung? Designer:in oder Kundschaft?

5. Personalisierungsziel Wird das Objekt funktional oder optisch verändert? Oder gibt es eine Mischform von beidem?

6. Zeitpunkt Wann findet die Personalisierung statt? Vor dem Erwerb, vor dem Gebrauch oder während dem Gebrauch?

7. Absichtlichkeit Wird das Objekt absichtlich personalisiert, oder geschieht dies unabsichtlich?

Im Laufe der Bachelorarbeiten wurden Interviews mit Personen geführt, welche in (teils-) möblierten kleinflächigen Wohnungen / Zimmer wohnten. Dabei ging es hauptsächlich darum, ihre Möglichkeiten zur Personalisierung und der Wunsch danach aufzuzeigen.

Zwei Interviewpartner waren Personen in Studentenwohnheimen, zwei Personen Mitglieder des Kapuzinerordens und eine Person lebte in einem Wohnwagen. Die Interviewten Personen hatten alle ein Bedürfnis an Personalisierungsoptionen, dies war bei der Person im Wohnwagen jedoch am höchsten. Dies kann einerseits mit ihrem Charakter und jungen Alter, aber auch mit der Tatsache begründet werden, dass sich ihre Wohnumgebung am besten personalisieren lässt und sie wahrscheinlich noch am längsten in derselben Wohnsituation sein wird.

This article is from: