Valentina Labitzke – Dokumentation Bachelorarbeit 2018

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Dokumentation Gestalterische Bachelor Arbeit von Valentina Labitzke Mentorat: Florian Hauswirth


INHALT

Motivation

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Konzept

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Gestell

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Tasche

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MOTIVATION Niemand hat gern Unordnung, trotzdem sammelt sich immer an den gleichen Orten zuhause ein „Puff“ an. Bei mir ist dies besonders in der Küche der Fall mit den Recyclingmaterialien Alu, Glas, Papier, Kunststoffe und Karton. Es sind in herkömmlichen Küchen keine Recycling-Systeme integriert, also stehen diese Materialien in Säcken herum. Ein weiterer Bereich ist der Eingang, dort sammeln sich Briefe, Taschentücher, Lippenstift etc. an, ein klassisches „Puff-Tischli“ entsteht. Niemand mag es, aber fast jede/r hat es. Solche „Schandecken“ nerven und trotzdem sind sie im Alltag nicht wegzudenken. Mit meiner Bachelorarbeit versuche ich dies anzugehen.

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KONZEPT Mein Ziel ist es, Ordnung zu schaffen durch ein durchdachtes Objekt, das den recyclebaren Abfall bis zur nächsten Leerung sortiert und gestapelt aufbewahrt. Dies kann in Form eines Systems, eines einzelnen Möbelstückes oder einer Kollektion von verschiedenen Elementen sein. Das Objekt soll überzeugend sein in Form, Farbe, Material und Mehrwertgenerierung. Angedacht ist es für den sich meist in der Küche ansammelnden recyclebaren Abfall. Es soll zum Sammeln von Glas, Alu, Papier, Karton, Kunststoffen dienen. Am liebsten sähe ich es im Eingangsbereich platziert, dort sollte es zudem Stauraum bieten für Post, welche nach dem Lesen in den Papierabfall abgelegt werden kann, für Schlüssel, Handschuhe, Portemonnaie und kleine Dinge, die man griffbereit haben muss, wenn man (im Stress) die Wohnung verlässt. Mich beschäftigt die Frage des Konsums, der Abfall verursacht. Seine Sichtbarmachung ist mir ein Anliegen. Durch eine Recherche über Objekte, die das Konsumbewusstsein stärken, versuche ich in meiner schriftlichen Arbeit Erkenntnisse zu sammeln, die ich in die Gestaltung meines Objektes einfliessen lasse. Denkbar wäre ein Wachsen des Objekts durch „Fütterung“ mit Material oder ein Sichtbarmachen des Abfalls mittels (halb-) transparenten Materialien, die auf „ästhetische Weise“ zeigen, wie voll es ist. Es kommt natürlich auch die Frage auf, ob Abfall „zelebriert“ werden könnte. Könnte ein gutes Design dazu führen, dass der Abfall nicht mehr versteckt, sondern sichtbar und damit eher bewusstgemacht wird? Dann wäre ein Objekt auch im Eingangsbereich der Wohnung denkbar. Wieso im Eingangsbereich? 1. Da man stets vor dem Weggehen daran vorbeikommt. Das Leeren geht weniger vergessen. 2. Abfuhrtermine gehen nicht unter 3. Konfrontation mit eigenem Konsum und Verbrauch. Man überlegt sich eher, zu verzichten, z.B. weniger Zalandopakete zu bestellen.

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GESTELL

Nina Goldiger, See you soon, 2015

Judith Seng, Hide & Show, 2014

Dorothee Becker fĂźr Vitra, Uten.Silo, 1969 Elisa Strozyk, Wooden textiles, 2009

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Ein Fokus lag Anfangs auf dem Material: Wie kann das MĂśbel dem Material angepasst werden? Vorrichtungen fĂźr spezifisches Material? Formanpassungen? 7


Erste Skizzen zur Idee des Sideboards. Sehr zentral ist hier das Spiel mit den heraushängenden Taschen, welche neben einem spannenden Farb- und Formenspiel anzeigen sollen, wann sie geleert werden mßssen.

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Möglichkeiten des Deckels: Schiebeplatte, Aufklappbar, Schublade, Einwurflöcher

Verschiedene Befestigungssysteme für die Tüten innerhalb des Sideboards

Die Sideboard-Variante wäre eine praktische Lösung für im Korridor: Ablagefläche und Ersatz für das ‚Puff-Tischli‘. 10


ZWISCHENPRÄSENTATION - FEEDBACK:

Forma Fantasma, Charcoal, 2012

- Stabilität ist lösbar durch Beinkonstruktion und Zargen - Wenn der Deckel oben geöffnet wird, dann muss sich der klappbare Teil abheben vom fixen Bereich (evtl. Vertiefung für Schlüsselablage), sei es z.B. durch eine Schräge (nichts darf oder kann darauf gestellt werden, blöd oder gut?) oder ein anderes Material --> Produktsprache muss es einem erkennbar machen - Höhe des Möbels evtl. höher - Halterung der Taschen, Fokus auf Ablauf des Herausnehmen, wie läuft dies genau ab? Was muss gegeben sein, damit es praktisch ist? Möglichst einfach! - Einzelne Schubladen? - Tyvek scheint geeignet und das eingehen auf Flecken scheint eine gute Idee - Auch bei Musterung der Taschen muss nicht unbedingt auf den Inhalt eingegangen werden - Sichtbarmachung, wie? Wie weit? Es soll gezeigt werden, dass es sich nicht um was Schlimmes/Abfall handelt --> zeichnet sich der Inhalt ab, siehe Jürgen Bey oder arbeite ich mit Transparenz? - Wäre auch ok, wenn zusätzlich eine Migros-Tasche in den Tyvek-Bag gestellt würde - Den Inhalt der Taschen offen lassen, auch die Grösse der Taschen, es können auch bei Anfallen von mehr Material zwei Taschen für das Gleiche benutzt werden --> mehr als System sehen, das individuell anzupassen ist - Herausforderung bei den Taschen --> Sinneserlebnis --> praktisch --> schön aussehen wenn sie hängen

Jürgen Bey, Kokon Furniture Double Chair, 1999

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Ein Problem, das sich auch bei der Zwischenpräsentation nochmals gezeigt hat, stellt die Ablagefläche. Sie wird vollgestellt oder will vollgestellt werden, doch gleichzeitig soll der Einwurf des Materials in die Taschen nicht behindert werden. Z.B. sollte nicht vorher alles von der Fläche weggeräumt weden müssen, um erst dann etwas wegwerfen zu können. Das wäre mühsam und könnte im schlimmsten Fall sogar den Nutzer hindern zu Recyceln.

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Schublade mit befestigten Taschen à la Abfalleimer in der Küche. Umkippgefahr beim Öffnen, da das ganze Gewicht nach vorne verlagert würde.

Parallelogramm-Öffnung für den Deckel: So müsste die Ablagefläche nicht freigeräumt werden beim Einwerfen, da die Ablagefläche in der Horizintalen bleibt. Dagegen spricht die Grösse der Öffnung, welche auf die Hälfte der Gesamtgrösse reduziert wäre, da es sonst zu einem Zusammenstoss mit der Wand kommt, wenn das Möbel wie geplant im Gang an der Wand stünde. Schrägstellen der Ablagefläche, um den klappbaren Teil abzuheben vom anderen.

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Auch die Beinkonstruktion ist ein wichtiger Teil des Objektes. Meine Anforderungen an mich sind etwas möglichst Leichtes, das die hängenden Taschen nicht stört, optisch sowie praktisch, zu entwickeln. Dafür würde sich eine Konstruktion aus gebogenem Rohr anbieten. 14


Durch die Recherche an der Beinkonstruktion kommt erstmals die Idee auf, die ganze Konstruktion offen zu halten. Dies gewährt eine bessere Handhabung mit dem Material: das Einwerfen wird vereinfacht, das Wegtragen der Taschen und auch die Präsenz der Taschen resp. des Materials ist dadurch verstärkt. Hier Improvisiert auf zwei Böcken, Klebeband und zwei Rundhölzer.

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Die Idee ‚des Offenhaltens‘ lässt den Gedanken des Sideboardes mehr und mehr verblassen: Es würde keine praktische Ablagefläche mehr geboten werden und das Problem des Einwurfs würde wegfallen, da der Zugang zu den Taschen gewährleistet ist. Die Idee, das Sammelmöbel mit einer Garderobe zu kombinieren steht im Raum und nimmt mehr und mehr Form an. Auch der Zusammenhang vom Gesammelten und den Kleider macht mehr Sinn: eine Ansammlung an Hüllen, in Form der Kleider (Hüllen des Menschen) und in Form der Verpackungen (Hüllen der Produkte). Die Aufwertung und Präsenz des ‚Abfalls‘ wird viel ersichtlicher hierdurch, was ein persönliches Anliegen ist.

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Im CAD testete ich Variationen an Form, Farbe, Grösse. Holz zu biegen wäre eine Lösung um solche geschwungenen Formen zu schaffen.

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Erstes 1:1 Modell aus Vierkanthölzer

Ausgehend von den aus Draht geformten Modellen, wollte ich eine möglichst leichte und freie Form des Gestells erreichen. Leider war diese hier einiges zu unstabil. Der Rahmen auf welchem die Taschen gelegt würden steht zur Hälfte frei in der Luft, was eindeutig zu wenig Stabililtät aufweist für das Gewicht mit welchem er belastet werden sollte. Weitere Mangel an Stabilität wiesen der grosse Rahmen für die Garderobe auf. Somit konnte ich direkt am 1:1 Modell testen, wo es Verstrebungen braucht und wo Teile weggelassen werden konnten (siehe folgende Seite).

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STABILISIERUNG/VERSTREBUNGEN

Beim ersten Modell schwebte der Rahmen, auf welchem die Taschen platziert würden, was nicht genügend stabil ist, darum wurde zur Lösung mit insgesammt 3 ‚Bögen‘ gewechselt. Diese gewährleisten zusätzlich zur Stabilität ein besseres Handling mit dem rein- und rausnehmen der Taschen über die Seiten. Verstrebung hinten-unten, um den grossen Rahmen zu stabiliesiern.

Weil der hintere Rahmen relativ gross ist, braucht es eine weitere Verstrebung, die parallel zu den zwei vorderen Bögen anzudenken wäre oder weiter oben als zweite Stange für die Garderobe.

Die Querverstrebungen zwischen den insg. 3 Bögen braucht es auch zur Stabilisierung, wo und wie sie genau platziert werden ist noch offen. Abgerundet, quer, längs, alles ist erdenklich.

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DETAILS

Durch Abrundung der Ecken des Gestells erhoffte ich mir eine weichere Erscheinung des Objekts.

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b)

a)

c)

Das Element (siehe Abb. b) findet seinen Ursprung darin, dass das Möbel an der Wand stehen sollte und es daher eine Vorrichtung braucht, um troztdem noch Kleiderbügel anhängen zu können (siehe Abb. c). Durch eine leichte Abrundung der Kante sollte es weicher wirken. Dieses Element ist in verschiedenen Bereichen des Möbels aufzufinden, beispielsweise bei den Tragöffnunen der Tasche oder bei den Kleider- sowie Tragbügeln. 21


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Gefräste Nut mit Oberfräse

Der Grossteil der Verbindungen besteht aus unsichtbaren DominoDübeln. Die Verbindung von Vierkannt- und abgekannteten Leisten, wollte ich betonen und habe mich für eine Verbindung mit Nussbaum-Plättchen entschieden.

Ecken ausstechen mit Stechbeitel

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KLEIDERHAKEN

Die Kleiderhaken sind so entstanden, dass es eine zusätzliche Verstrebung gebraucht hat für den grossen Rahmen des Möbels. Um diese Verstrebung mit einer Funktion zu versehen, stattete ich sie mit 5 Kleiderhaken aus, welche aus Abschnitten der abgekannteten Leiste bestehen. Eine zusätzlichen Nut, verhilft zu einem besseren Halt der aufgehängten Kleider.

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Klein, fein aber mßhsam...was als kurzer und letzter Schritt des Zusammenbaus des Gestells gedacht war, stellte sich als komplizierter als erwartet heraus. Mit Hilfe von der Werkstattleitung konnten auch diese bewältigt werden.

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Alle Einzelteile sind geschnitten und gefräst und bereit fßr den Zusammenbau!

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ZUSAMMENBAU

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TASCHEN Railroad tote, 2014

Natural Leather Tote, Gildem

Felt Purse Organizer

L’étagère portefeuille, 2012 34


Relativ schnell stellte sich fßr mich heraus, dass das gesammelte Material in Taschen unterzubringen ist, aus praktischen aber auch ästhetischen Grßnden. Es muss somit vor dem Wegtransport nicht nochmals umgestapelt werden.

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Anfangs bestand die Idee, die Taschen dem Inhalt anzupassen, dies hat sich im Verlaufe der Arbeit verändert.

Um für möglichst alle Papierformate eine Verstauungslösung zu bieten hatte ich diese studiert und zusammengeführt, in Form einer Tasche mit verschiedenen Fächern.

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Kartonbündeln ist so eine Sache... es ist mühsam und unpraktisch. Zu Beginn wollte ich eine Lösung dafür finden in Form einer Tasche. Verschiedene Ideen habe ich verfolgt, musste mir am Schluss aber eingestehen, dass auch ich dieses Problem nicht lösen werden kann.

a)

b)

a) Es handelt sich um einen Versuch einer Kartonbündeltasche, wo die Schnur direkt von Anfang an eingelegt würde und so das Zusammenbinden vereinfachen sollte.

b) Es wurde das Prinzp einer Mappe aufgegriffen, welche das Material zusammendrücken und -halten soll: vorne und hinten verstärkt und auf den Seiten mit einem elastischen Stoff verbunden.

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Etwas weitergedacht ist diese Tasche um den Karton aufzubewahren: vorne und hinten verstärkt durch Karton, auf den Seiten Stoff und ein Band, das hilft das Material zusammenzudrücken. Der Boden und eine Seite ist mit Klett zusammengehalten, damit die Tasche in gelegtem Zustand geöffnet werden kann, um anschliessend das bereits flachgedrückte Material zu bündeln.

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Erste Umsetzungsversuche der Taschen: Es gibt keine Unterscheidung mehr beim Aussehen der Taschen bezĂźglich Materialien.

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STOFF

Elisa Strozyk, Wooden Textile, Fading

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MATERIALVERSUCH - TYVEK

Paperfabric: Öl und Essig

Tyvek, papierartig: Bier, Wein, Essig, Öl

Tyvek, textilartig, Wein, Öl, Essig

gewaschen, Ölfleck bleibt

eingewirkt ca. 10min

eingetrocknet, inkl. Tomatensauce

eingewirkt ca.10min

ausgewaschen, Ölfleck bleibt

41 eingetrocknet, nach 1 Tag


Versuche mit Silikon und Tyvek: Es wurde getestet wie sich die zwei Materialien zusammen verhalten mit dem Ziel Felcken auf dem Tyvek zu vertuschen und den Boden der Tasche abzudichten.

Leider löst sich das Silikon vom Teyvek, es würde also keinen Waschgang überleben. Rein optisch spricht es mich aber an.

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MATERIALVERSUCH - ZELTSTOFF

Siebdruckfarbe:

dünner Stoff, hell

VORNE oben: Öl, Tomatensauce unten: gefaltet (doppelt) Öl, Tomatensauce,

HINTEN oben: Öl, Tomatensauce unten: gefaltet (doppelt) Öl, Tomatensauce

Siebdruckfarbe:

dicker Stoff, dunkel

VORNE oben: Öl, Tomatensauce unten: gefaltet (doppelt) Öl, Tomatensauce

HINTEN oben: Öl, Tomatensauce unten: gefaltet (doppelt) Öl, Tomatensauce

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FLECKENMUSTER

Um das Problem der Felcken zu beheben kam die Idee auf, den Stoff zu bedrucken, damit die Flecken kaschiert wĂźrden oder gar nicht mehr ersichtlich.

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Stoff - Flamingo

Spatzzelt

a)

Schnitttmuster mit Stofffarben und Fleckenmuster a) Tentstar (dickerer und dĂźnklerer Stoff) b) Flamingo

Stoff -Tentstar

Passende FarbtĂśne, abgeleitet von den zwei Stofffarben

b)

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Es hat sich herausgestellt, dass eine Doppelschicht des Stoffes, keine Flecken auf der ‚Aussenwand‘ der Tasche enstehen lässt und somit ein Print weggelassen werden kann, was auch zu einer ruhigeren Erscheinung der Taschen beiträgt.

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SCHNITTMUSTER

Entwürfe für Schnittmuster, welche aus einem Stück bestünden und mit dem Schneidplotter geschnitten werden können.

Finale Schnittmuster, bestehend aus 4 Teilen, Variante in klein und gross. Die Aussparungen bei der Schnittkante verhindert den zuweiten Einschnitt durch das Rotationstool in den Stoff. 47


Der ‚Ausschnitt‘ der Tasche ist angelehnt an einen T-Shirt-Schnitt. Dies Untersützt die Kombination von Garderobe und Recyclingmöbel. Anderseits lässt er ein angenhemes Tragen der Tasche zu. 48


a)

b)

a)

c)

Problem der unsauberen Ecken

b) Versuch mit abgerundeten Ecken, resp. einer Kurve c) Doppelte Stoffschicht, auch bei Träger und saubere Kante 49


VERSTÄRKUNG

Von der Anfangsidee materialspezifische Taschen zu entwerfen war ich weggekommen. Ich wollte aber trotzdem für die Karton- und Papieraufbewahrung ein etwas stabilieres Behältnis schaffen und habe mich daher für eine Verstärkung zwischen den zwei Stoffschichten entschieden. Diese ist nich mehr rausnehmbar, wie Träger und Bodenplatte, daher auch nicht mehr waschbar, was aber bei Papier und Karton kein Problem ist, da nichts auslaufen kann wie z.B. bei Glas. Versuch einer Verstärkung mit Kartonschablone: Schwierigkeiten beim Nähen und Befestigen.

Schabracke als Verstärker: mit Heatpress und Bügeleisen befestigt. Auch hier Schwierigkeiten beim Nähen, aber geringer.

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Für eine bessere Stabilität und Formgebung der Tasche, gibt es eine rausnehmbare Bodeneinalge aus geöltem Holz.

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UMSETZUNG

a)

a)

b)

c)

d)

Ausschneiden und zeichnen auf dem Schneidplotter: gewährt Genauigkeit und ein schnelles reproduzieren wenn das Schnittmuster einmal steht

b) Bügeln: für ein genaueres Nähen und schönere Kanten d) Kleben/Heften: damit die zwei Schichten Stoff nicht verrutschen d) Nähen: zur Formgebung (Besondere Schwierigkeit bei verstärkten Taschen, da der Stoff nicht mehr flexibel ist)

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Das Möbel ist mit 5 Taschen bestückt: für Papier, Karton, Glas & Alu/Weissblech, Kunststoff, Kleinmaterial (Batterien, Glühbirnen etc.). Würde eine weitere Tasche gewünscht, stellt dies kein Problem. Ein individuel anpassbares Sammeln wird dadurch zugelassen. Es gibt 3 verschiedene Typen von Taschen: verstärkt, unverstärkt, klein.

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HENKEL

Beim Henkel der Tasche ist es mir wichtig, dass er einerseits gut in der Hand liegt und die Tasche somit angenehm zu tragen ist, anderseits, dass er gut auf dem Gestell aufliegt und gut ins Bild des gesammten Gestells passt.

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Verschiedene Formen aus Holz wurden getestet: mit Einschnitten, mit Rundungen, ganz Flach. Was liegt am Besten auf dem Gestell und in der Hand?

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Wirkt noch zu unruhig. Die Henkel fügen sich nicht gut ins Bild ein, da sie zu hoch sind und abstehen

Versuch von Henkel aus geleichem Profil wie das Gestell, ist aber zu masssiv

Es war für mich klar, dass die Henkel schlicht sein müssen, damit es nicht so unruhig wirkt, wenn alle Taschen nebeneinander hängen. Zusätzlich sollte die Form der Henkel mit dem Gestell korrespondieren.

Test von verschiedenen Formen, Grössen, unterschiedliche Ab- und Einschnittten

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a)

Bei der Produktion des angeschnittenen Pofils für das Gestell entsteht ein Verschnitt für welchen ich ursprünglich keine Verwendung hatte, was mich ärgerte. Ich habe darauf Versuche gemacht, um draus einen Henkel zu gestalten, was im ersten Moment unmöglich schien, da es ein sehr dünnes und feines Stück war, doch aus Massivholz (Ahorn) wurde die Stabilität gewährleistet und mir gelang der Entwurf für eine Henkel. Somit ist die Verbindung von Tasche und Gestell gestärkt, was die Zusammengehörigkeit des gesamten Objektes unterstützt.

b)

c)

a) Verschnitt b) Henkel-Versuche mit Verschnitt aus Styropor c) Versuche aus Holz: Einschnitt zum Tragen, Einlassung für Tasche, angewinkelter Abschluss

d)

d) Abgekanntets Pofil und Henkel aus Verschnitt 59


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Die Henkel haben eine genügend grosse Auflagefläche für einen guten Halt auf dem Gestell

Der Winkel der tragenden Leiste wird vom Henkel übernommen, es gibt somit einen nahtlosen Übergang

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KLEIDERBÜGEL

Bei den Kleiderbügeln war für mich klar, dass sie aus dem gleichen Element wie die Henkel bestehen sollten, um auch wieder die Verbindung von Kleider zu Tasche zu schaffen. Durch einen 13-Grad-winkligen Anschnitt bekommen sie beim Zusammensetzen eine schöne Form. Beim Kleiderhaken kam die Frage auf, ob ich auf ein bestehendes Element zurrückgreife und die klassische runde Form nehme, oder ich diese meinem Profil anpasse und eine neue Form entwickle. Zweiteres war der Fall, was wieder zur Zusammengehörigkeit der einzlenenn Elemente des Möbels beiträgt.

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HERSTELLUNG

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BILDLEGENDE Abbildungen Seite 6 Judith Seng, Hide & Show, 2004, https://design-milk.com/judith-seng/3122326430_5f5b0f955f/ Nina Goldiger, See you soon, 2015, http://www.ninagoldiger.ch/See-you-Soon Elisa Strozyk, Wooden textiles, 2009, http://www.coolhunting.com/design/elisa-strozyk Dorothee Becker für Vitra, Uten.Silo, 1969, https://www.designathome.de/moebel/accessoires/haushalt/uten-silo/

Abbildungen Seite 11 Forma Fantasma, Charcoal, 2012, http://artaurea.de/profiles/studio-formafantasma-2/ Jürgen Bey, Kokon Furniture Double Chair, 1999, http://www.designtop100.com/design/info/kokon-furniture-double-chair

Abbildungen Seite 34 Natural Leather Tote, Gildem, https://gildem.bigcartel.com/product/natural-leather-tote L’étagère portefeuille, 2012, http://www.leblogdeco.fr/etagere-portefeuille-leaning/ Railroad tote, 2014, https://www.purlsoho.com/create/2014/07/06/mollys-sketchbook-railroad-tote/ Felt Purse Organizer, https://www.mochithings.com/products/45

Abbildungen Seite 40 Elisa Strozyk, Wooden Textile, Fading, http://ariadne-design.com/notes/

*Wenn keine Angaben zur Herkunft der Bilder angegeben ist, sind die Bilder aus eigener Hand.

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