MAS Economic Crime Investigation

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Master of Advanced Studies

Economic Crime Investigation Institut f端r Wirtschaftsinformatik IWI


Inhaltsverzeichnis

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Herzlich willkommen

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Ziele

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Organisation

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Das CCFW

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Unterrichtsorte

Impressum Konzept und Redaktion Hochschule Luzern – Wirtschaft Institut für Wirtschaftsinformatik IWI Gestaltung Hochschule Luzern – Design & Kunst Info und Kontakt www.hslu.ch/iwi


Herzlich willkommen

Herzlich willkommen

Dr. iur. Michael Alkalay Kursleiter MAS Economic Crime Investigation

Jedes zweite grosse Unternehmen war in den vergangenen drei Jahren Opfer wirtschaftskrimineller Handlungen. Die Dunkelziffer wird auf über 80 Prozent geschätzt. Zu diesen Ergebnissen kommen verschiedene aktuelle Studien grosser internationaler Treuhand- und Revisionsgesellschaften. Die häufigsten Schäden ergeben sich aus klassischen Vermögensdelikten wie Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung oder gar Betrug. Auch Eigentumsdelikte wie Diebstahl spielen weiterhin im betrieblichen Umfeld eine grosse Rolle. Der durch Wirtschaftskriminalität entstandene volkswirtschaftliche Schaden ist enorm und geht wohl inzwischen in die Milliarden.

Der MAS Economic Crime Investigation leistet einen wirkungsvollen Beitrag zur Bekämpfung der kriminellen Auswüchse in unserer Wirtschaft. Dabei geht es nicht nur um die Verbesserung der strafrechtlichen Verfolgung «schwarzer Schafe» durch Vermittlung der notwendigen fachlichen Kompetenzen, sondern auch darum, die Verhinderung wirtschaftsschädigender Verbrechen und Vergehen zu unterstützen. Repression und Prävention gehen Hand in Hand. Dabei gilt auch für den MAS Economic Crime Investigation der Wahlspruch von Auguste Comte, dem Begründer der «sozialen Physik» bzw. modernen Soziologie: «Savoir pour prévoir, prévoir pour prévenir!»

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Ziele

Die Absolventinnen und Absolventen müssen in der Lage sein, in ihrem beruflichen Umfeld Risiken für wirtschaftskriminelle Schädigungen realistisch einzuschätzen und durch den Einsatz geeigneter präventiver Massnahmen auf ein verantwort-bares Mass zu begrenzen. Sind Schädigungen bereits eingetreten, müssen sie diese rasch und vollständig aufdecken und deren Ausmass mindern können. Zudem müssen sie die rechtlichen Massnahmen in die Wege leiten, um die Schadensurheber zeitgerecht zur Verantwortung ziehen zu können. Deshalb befähigt der Lehrgang die Absolventinnen und Absolventen – Tatmuster wirtschaftskriminellen Verhaltens zu erkennen – Sorgfaltspflichtverletzungen und betriebliche Mängel festzustellen – komplexe Sachverhalte effizient wirtschaftlich und juristisch zu analysieren sowie darzustellen – Methoden, Techniken und Hilfsmittel der Tataufdeckung und Beweissicherung durch Fallanalysen wirkungsvoll anzuwenden – Ermittlungen und Untersuchungen zweckmässig zu planen und durchzuführen – Grundlagen für die Anklage bzw. Zivilklage und richterliche Beurteilung zu schaffen – Massnahmen zur Verhinderung künftigen wirtschaftskriminellen Verhaltens zu entwickeln und zu implementieren.

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Organisation

Der Lehrgang richtet sich an freiberufliche oder unselbständig tätige Praktikerinnen und Praktiker, die sich im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit in der Wirtschaft, der Verwaltung, der Strafverfolgung und Justiz mit wirtschaftskriminellen Machenschaften konfrontiert sehen und sich entsprechend spezialisieren möchten. Dabei stehen im Vordergrund folgende Funktionsträger aus dem Gemeinwesen («Public») und der Wirtschaft («Private»): – Angehörige der Strafverfolgungsbehörden: Staatsanwälte, Untersuchungsrichter, spezialisierte Kaderangehörige der Polizei – Angehörige der Justiz: Richter, Gerichtssekretäre und Gerichtsschreiber – Angehörige anderer Behörden: Angehörige des Zollfahndungsdienstes, Steuerkommissäre usw. – Strafverteidiger – Angehörige der Rechtsdienste, Rechtskonsulenten (Legal) – Angehörige von Sicherheitsunternehmen und Betriebssicherheitsdiensten (Crime Risk Control, Crime Risk Management) – interne und externe Buchprüfer (Internal/External Audit, Forensic) – spezialisierte Compliance Officer (Crime Due Diligence) – Wirtschaftsanwälte (Recovery, Litigation) – private Ermittler (Private Investigation, Litigation Support) Zulassungskriterium zum Lehrgang ist ein Universitätsabschluss, ein Fachhochschuldiplom oder eine gleichwertige Ausbildung vorzugsweise juristischer, kriminologischer, wirtschaftlicher oder informatischer Ausrichtung. In begründeten Ausnahmefällen ist für ausgewiesene Praktikerinnen und Praktiker ohne Hochschuldiplom eine «Sur-Dossier-Aufnahme» möglich. Das berufsbegleitende Studium dauert drei Semester. Ihm vorgeschaltet ist ein vorbereitender Kurzlehrgang (Präparatorium), der fakultativ besucht werden kann, um den Studierenden zu ermöglichen, zeitgerecht allfällige Lücken im Basiswissen schliessen zu können. Das Studium selbst umfasst rund 700 Präsenzlektionen zuzüglich 300 Stunden für die Masterarbeit. In den Präsenzlektionen sind der Klassenunterricht, allfällige Workshops und Gruppenarbeiten und die Prüfungen enthalten. Dazu kommen das Selbststudium, die Vorbereitung und Nachbereitung der Ausbildungsmaterie, deren Umfang – je nach Vorkenntnissen – in Dauer und Aufwand sehr individuell ausfallen kann. Präparatorium (Intensivseminar) Es ist ein Intensivseminar (Präparatorium) in Strafrecht und Rechnungslegung vorgesehen, welches hilft das notwendige Basiswissen aufzubauen und zu ergänzen.

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Organisation

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1. Semester: Vermittlung von Kernkompetenzen Die Studierenden des ersten Semesters werden in die Wirtschaftskriminologie eingeführt werden in die interdisziplinäre Kommunikation eingeführt lernen die wirtschaftlichen Abläufe, Prozesse und rechtlichen Rahmenbedingungen in ausgewählten Geschäftsfeldern kennen arbeiten mit dem Wirtschaftsrecht (strafrechtliches Programm) erkennen und analysieren die Risiken in den jeweiligen Geschäftsfeldern unter dem Aspekt der Verbrechensbekämpfung absolvieren die erste Zwischenprüfung. Im Vordergrund stehen Wirtschaftssektoren, die erfahrungsgemäss am häufigsten unter wirtschaftskriminellen Machenschaften leiden: Finanzwirtschaft, Produktion, Handel, Dienstleistungen, Öffentliche Verwaltung, Nichtregierungsorganisationen (NPO, NGO).

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In thematisch abgeschlossenen Teilkursen (1,5 bis maximal 3 Tage) werden diese Geschäftsfelder anhand fachspezifischer Lektionen in folgenden Ausbildungsschritten aufgearbeitet: Produkte, deren Funktionen und Prozesse Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen Analyse der makroökonomischen und betriebswirtschaftlichen Dimension Risikobeurteilung in Bezug auf Kriminalität Feststellung von Missbrauchsarten interne Ermittlung und Feststellung der Täterschaft rechtliche Verfolgung und Aufarbeitung (Grundlagen für die Anklageerhebung oder Einleitung einer Zivilklage) prozessuale Problemfelder Aufarbeitung und Planung von präventiven Massnahmen

2. Semester: Vermittlung von erweiterten Kompetenzen Die Studierenden des zweiten Semesters erweitern und vertiefen ihre Kompetenzen in ihrem Fachgebiet anhand von Vertiefungsseminaren schliessen Wissenslücken ausserhalb ihres Fachgebietes anhand von fachspezifischen Aufbauseminaren erweitern ihr Wissen und Können in der Informatik trainieren die Zusammenarbeit in interdisziplinären Gruppen. Im zweiten Semester werden Teilkurse von 1,5 bis maximal 3 Tagen zu verschie-denen Aspekten der Wirtschaftskriminalität unter dem Blickwinkel staatlicher («Public») oder privatwirtschaftlicher Organe («Private») durchgeführt. Inhaltlich sind diese thematisch abgeschlossenen Module grundsätzlich mit dem Lehrstoff des ersten Semesters koordiniert. Dabei ist der Besuch einer Mindestanzahl von Teilkursen obligatorisch. Es besteht zudem die Möglichkeit des Wahlbesuchs von Teilkursen ausserhalb des eigenen Fachgebietes. Grundsätzlich müssen die Seminare mit einer Prüfung erfolgreich abgeschlossen werden.

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Organisation

3. Semester: Interdisziplinärer Transfer Die Studierenden des dritten Semesters – setzen das Erlernte in Übungen und Fallstudien um – planen und realisieren die Masterarbeit. Im dritten Semester sind ein- bis dreitägige Workshops vorgesehen, die sich mit Fallstudien befassen. Dabei steht die interdisziplinäre Gruppenarbeit zu verschiedenen (aktuellen) Themen im Vordergrund. Im Unterschied zu den Blockseminaren des zweiten Semesters werden – mehrere miteinander verbundene Schwerpunktthemen und Problemkreise behandelt – teamorientierte und interdisziplinäre Lösungsansätze gesucht – das eigene, nicht fachspezifische Wissen am Beispiel der Anwendung durch fachlich versierte Kommilitoninnen und Kommilitonen in der Gruppe erweitert – die Masterarbeit thematisch und inhaltlich vorbereitet und realisiert.

Studiendauer Der MAS Economic Crime Investigation ist berufsbegleitend organisiert und beinhaltet ca. 700 Pflichtlektionen zuzüglich 300 Stunden für die Masterarbeit. In der Regel dauert der MAS 21 Monate. Unterrichtstage Der Unterricht findet in der Regel am Freitag und Samstag statt. Grössere Blockseminare beginnen bereits am Donnerstag und dauern drei Tage. Der Zeitplan berücksichtigt weitgehend die offiziellen Schulferien. Studierenden, die in Luzern übernachten möchten, ist das Sekretariat des CCFW gerne bei der Reservation von preisgünstigen Übernachtungsmöglichkeiten behilflich. Unterrichtssprache Die Unterrichtssprache ist deutsch. Die Fähigkeit, französische und englische Texte zu lesen und zu verstehen, wird vorausgesetzt. Prüfungen Am Ende des ersten Semesters findet die Gesamtprüfung zur Kriminalistik und den Wirtschaftssektoren (Recht und Ökonomie integriert) statt. Während des zweiten und dritten Semesters muss eine Mindestzahl von Prüfungen und Fallstudien der Teilkurse erfolgreich abgeschlossen werden.

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Organisation

Masterarbeit Zum Schluss des Studiums erarbeiten die Absolventinnen und Absolventen eine individuelle Masterarbeit. Diese soll einen thematischen Anknüpfungspunkt zu den bearbeiteten Themenfeldern des Studiums aufweisen. Die Planung und Konzeption beginnt bereits Ende des zweiten und wird während des dritten Semesters parallel zu den Workshops fortgesetzt. Die Fertigstellung und Abgabe erfolgt kurz nach Abschluss des dritten Semesters. Abschluss MAS Die Teilnehmenden erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein eidgenössisch anerkanntes Diplom, welches sie berechtigt, den Titel «Master of Advanced Studies Economic Crime Investigation» zu führen. Es werden 60 ECTS-Credits gutgeschrieben. Voraussetzungen – 80% Präsenz in den Lektionen – bestandene Qualifikationsschritte – erfolgreicher Abschluss einer Masterarbeit

Anmeldetermin und Studienbeginn finden Sie in den beiliegenden Anmeldeunterlagen.

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Das CCFW

Competence Center Forensik und Wirtschaftskriminalistik (CCFW) Das CCFW ist eingebettet im IWI Institut für Wirtschaftsinformatik der Hochschule Luzern – Wirtschaft und bezweckt eine gesamtschweizerisch abgestimmte berufliche Weiterbildung von Personen aus Staat und Wirtschaft, welche mit der Verhinderung, Aufdeckung, Verfolgung und prozessualen Aufarbeitung von Straftaten betraut sind. Der Fachrat des CCFW umfasst Persönlichkeiten aus Universitäten und Hochschulen, Polizei, Justiz, Wirtschaft und Verwaltung, die die Studienleitungen bei der Weiterentwicklung der Kurs- und Studienprogramme unterstützen. Die Angehörigen des Fachrates sind zugleich auch aktive Lehrkräfte. Hinzu kommen zahlreiche weitere Dozentinnen und Dozenten, deren Lehrtätigkeit ihre hauptberufliche Praxis reflektieren. Es handelt sich dabei um Bücherexperten, Bank- und Versicherungs-spezialisten, Staatsund Rechtsanwälte, Richterinnen und Richter, Universitäts- und Fachhochschulprofessoren, Compliance Officers und leitende Angehörige von Sicherheitsdiensten sowie Polizeioffiziere und Beamtinnen der Kantons- und Bundesverwaltungen. Das CCFW arbeitet mit einer möglichst breiten und umfassenden Palette von Fachleuten aus der Forensik und den wichtigen Annexbereichen in der Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität für Lehrgänge und sonstige Weiterbildungsveranstaltungen zusammen. Es betreibt praktische Forschung aufgrund der Studienergebnisse in den Bereichen Forensik, Kriminalistik und Wirtschaftskriminalistik. Das CCFW nimmt auch Dienstleistungsfunktionen als Anlaufstelle für Fachfragen der betreffenden Fachbereiche wahr.

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Unterrichtsorte

Unterrichtsorte Der Unterricht findet mehrheitlich in den Räumlichkeiten der Hochschule Luzern in Luzern statt. Der Studienort ist durch die Lage direkt am Bahnhof ideal mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, bietet durch die umliegenden Parkhäuser diverse Parkmöglichkeiten und verfügt über modernste Infrastruktur. Hochschule Luzern – Wirtschaft Zentralstrasse 9 6002 Luzern T +41 41 228 41 70

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Vierwaldstättersee

Bahnhof Luzern



Kontakt Hochschule Luzern – Wirtschaft Institut für Wirtschaftsinformatik IWI

Postfach 2940 CH-6002 Luzern T +41 41 228 41 70 F +41 41 228 41 71 iwi@hslu.ch www.hslu.ch/iwi

09-2009,V.2,02.8.39C043

Zentralstrasse 9


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