NANA –EROTISCHE HILFSMITTEL FÜR FRAUEN* DER SEXUELLEN REVOLUTION
12.06.2023
Sofie Zellweger
Praktische BA
Dokumentation
Hochschule Luzern
D&K
Mentorat: Andreas Saxer
12.06.2023
Sofie Zellweger
Praktische BA
Dokumentation
Hochschule Luzern
D&K
Mentorat: Andreas Saxer
Andreas Saxer
René Odermatt
Anna Zellweger
Barbara Thöni
Raisa Durandi
Elisabeth Barandun
Sex ist ein Thema, welches uns täglich umgibt und beschäftigt. Sei es in einer Werbung, einem Film, in Gedanken, in einer Liebesbeziehung oder in einem Gespräch. Verbunden wird es meist mit einem Bild des Jungseins, der Jugendlichkeit und neuen Erfahrungen, die gesammelt werden. Die Gedanken gehen selten zu älteren Personen und spezifisch älteren Frauen*. Diese haben jedoch sehr wohl noch bestehende sexuelle Bedürfnisse, über welche äusserst wenig gesprochen wird. Für viele scheint es eine unangenehme Thematik, oder gar ein Tabuthema zu sein.
Erotische Hilfsmittel - auch Sexspielzeug genannt - sind schon längst ein grosser Teil unseres Privatlebens. Viele sammeln ihre ersten Erfahrungen damit, sie werden benutzt, um neues Feuer in der Beziehung zu entfachen, um den eigenen Körper besser kennen zu lernen oder um auf neue Arten zum Orgasmus zu gelangen. Am liebsten werden die Produkte anonym online bestellt und in diskreten Verpackungen verschickt. Das allgemeine Verlangen nach Sexspielzeug besteht, doch der Gebrauch davon scheint trotzdem noch ein Tabu zu sein.
Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich erotische Hilfsmittel erarbeiten, welche die Sexualität von Frauen*ab 60 Jahren bis zu einer allfälligen Unselbständigkeit, mit Würde aufrecht hält.
Ich möchte mich mit sexuellen Bedürfnissen von Frauen* in dieser Lebensphase auseinandersetzten und auf sie eingehen. Die Objekte können für Frauen* eine Hilfe sein, welche sich einsam fühlen, die ihrer Sexualität oder ihrem Körper nicht mehr so nahe sind oder welche nun mehr Zeit finden und Lust haben, sich mit sich selbst zu befassen. Sie sollen Frauen* helfen ihre eigenen sexuellen Verlangen neu zu entdecken, neue Erfahrungen zu machen und vor allem Spass bei der Benützung der Objekte haben.
Der Anwendungsbereich soll sich auf den Privatgebrauch beziehen, in einem geschützten und angenehmen Umfeld, wie im eigenen Zuhause. Es sollen Objekte entstehen, welche helfen Zärtlichkeit am eigenen Körper zu generieren.
Ich möchte mich von herkömmlichem Sexspielzeug inspirieren lassen, ohne aber den Anspruch an ein klassisches marktreifes Sexspielzeug zu haben. Es soll mir erlauben mich als Gestalterin frei zu platzieren. Der Fokus der Objekte soll sich mehr auf die sinnliche, zärtliche Erfahrung beziehen und sie sollen für die körperlich äussere Anwendung sein. Da die sexuellen Bedürfnisse jeder Frau* individuell sind und sich auch in einem ständigen Wandel befinden, sollen die Objekte vielseitig angewendet werden können.
Mit dieser Arbeit möchte ich Tabuthematiken ansprechen und in den Vordergrund Rücken.
Ich möchte Produkte entwerfen, welche positiv aufgenommn werden und Personen helfen sich besser kennen zu lernen.
Ich möchte sinnliche und zärtliche Objekte gestalten.
Ich möchte ein Sprachrohr sein für eine Personengruppe (zu welcher ich nicht dazu gehöre).
Ich möchte Objekte gestalten welche Anklang in unserer Gesellschaft finden.
EINLEITUNG 4
ZIEL 5
PHASE 1 –
INQUIRING MIND
THEORIE RECHERCHE 10
UMFRAGE 14
PHASE 2 –
OPEN MIND
MOOD 22
FORMSUCHE 24
MATERIALSUCHE 28
FORM + MATERIAL 30
Der Beginn der praktischen Arbeit. Zuallererst habe ich mich gründlich in meine Thematik eingelesen, Dokumentationen geschaut und allgemein breit gesucht. Die theorie Arbeit war ein gutes Gefäss dazu. Um in Kontakt mit älteren Frauen zu treten habe ich bei Familie und bei Freunden nachgefragt für Kontakte. Zugleich habe ich mich auch bei unterschiedlichen Vereinen und Firmen gemeldet. Meist waren meine Kontaktversuche vergeblich, entweder kam keine Antwort oder eine Bekundschaftung von Interesse und Zustimmung zu dem Tabuthema aber keine weitere Hilfe.
Zwei Kontakte sind dennoch zustande gekommen. Zum einen war dies ein Telefonat mit Franziska Stettler, eine Sexualpädagogin aus Thun. Während einer Stunde sprachen wir über ihre Arbeit und welche wichtige Aspekte sie in meiner Arbeit sehe. Franziska gab mir weitere Kontakt möglichkeiten und half mir mit Fragen zu meiner Umfrage, welche ich am erstellen war. Die zweite Kontaktperson war Véronique Rebetez, eine Absolventin von Industrial Design an der ZHDK. Ihre Bachelor Arbeit wird in diesem Kaptiel weiter erläutert. Während unserem Treffen in Zürich, hat mir Véronique ihre Arbeit ausführlich erklärt und mir Tipps für meine geben können.
In meiner theoretischen Arbeit ging ich zwei noch grösstenteils tabuisierten Thematiken nach und habe sie in einen neuen Zusammenhang und Kontext gestellt, bei dem folgende Frage im Mittelpunkt stand:
Was sind die funktionalen und gestalterischen Anforderungen an ein erotisches Hilfsmittel für Frauen* einer älteren Generation?
Im ersten Teil dieser Arbeit habe ich mich mit der sexualität von Frauen* ab 60 Jahren befasst. Dies hat eine oberflächliche Einarbeitung in ihre Geschichte erfordert. Mit dem Fokus wie sich seit ca den 1950er Jahren der Umgang mit Sexualität verändert hat. Weiter habe ich recherchiert, wie sich der Körper auf natürliche Weise im Alter verändert und was dies auslöst.
Im zweiten Teil habe ich den heutigen schweizer online Sexspielzeugmakt untersucht und Trends analysiert. Es ging mir darum zu erkennen, welche Produkte beliebt sind, wie diese aussehen und wo ihr Fokus liegt.
Im dritten Teil der Arbeit habe ich drei Produktreihen mir genauer angesehen. Es sind alles erotische Hilfsmittel, welche einen ähnlichen Fokus haben. Auf den kommenden Seiten werden die Arbeiten vorgestellt, da sie mir für meine praktische Arbeit eine grosse Inspiration waren.
Aus den Erkenntnissen der schriftlichen Arbeit konnte ich die anfänglich gestellte Frage wie folgt beantworten:
Objekte für diese Zielgruppe erfordern eine Sinnlichkeit und Nahbarkeit. Sie sollen das Thema der Sexualität in einen neuen Kontext stellen können. Sie sollen einladend sein und neugierig machen. Sie sollen es ermöglichen, den eigenen Körper unvoreingenommen zu entdecken. Sie sollen sich von herkömmlichem Sexspielzeug deutlich unterscheiden. Sie sollen Frauen* eines gewissen Alters, die Möglichkeit geben, sich neu zu entdecken und sich dabei wohlzufühlen
Die Bachelor Arbeit von Véronique Rebetez. Eine Objekt Serie für Personen, welche unfallbedingt Querschnittsgelähmt sind. Véronique hat den Fokus auf die Sinne des Körpers gelegt.
Die Funktionen und Formsprache hat Véronique von BDMS Toys abgeleitet und „weicher“ gemacht. Die Objekte sollen erotisch anregend sein und die Erogenen Zonen des Oberkörpers anregen.
Die Formsprache ist zurückhaltend und reduziert. Die Produkte sind intuitiv nutzbar und lassen der benutzenden Person Spielraum zu entdecken.
Die Bachelor Arbeit von Nienke Helder. Eine Objekt Serie für Personen (hauptsächlich Frauen*) mit sexuellen Dysfunktionen. Die sensorischen Objekte sollen helfen bei einer Traumaüberwindung.
Die Objekte verleiten sehr stark dazu, den eigenen Körper zu betrachten und zu entdecken. Sie sollen die Verbindung von Person zum eigenen Körper stärken.
Die Formsprache ist auch hier reduziert und einfach gehalten. Die Objekte sehen weich und angenehm anzufassen aus. Durch die gedämpften Farben und organischen Formen erhalten die Objekte eine leichtigkeit und natürlichkeit.
Die Bachelor Arbeit von Dmytro Nikiforchuk. Eine Objekt Serie von Sexspielzeug für Senior:innen. Die Objekte spielen mit den Sinnen des Körpers und sind für das Paarspiel gedacht.
Die Formsprache ist inspiriert von steampunk und futurismus. Es sind einzelne Elemente, welche kombiniert und ausgetauscht werden können.
Durch die kleinteiligkeit entstehen viele verschiedene Arten die Objekte zu verwenden. Dies ermöglicht einen grossen Spielraum und kann die Phantasie steigern. Da diese Objekte auf mich eher kühl und kompliziert wirken, konnte mir diese Inspirationsquelle zeigen, was ich nicht machen möchte.
Als Stütze zu meiner Recherche aus der theorie Arbeit, habe ich eine Umfrage mit 10 Fragen erstellt. Diese habe ich an Freunde und Familie gschickt und auf Antworten gewartet. Sie wurde von 13 Frauen* zwischen 51 und 79 Jahren anonym ausgefüllt.
Folgend ist die Auswertung dieser Umfrage zu sehen.
Umfrage für meine Bachelor Arbeit zum Thema der Sexualität von Frauen* ab ca. 60 jährig
Guten Tag
Mein Name ist Sofie Zellweger und ich befinde mich momentan in meinem sechsten Semester des Objektdesign Studiums an der Hochschule Luzern – Design und Kunst. In meiner Bachelor Arbeit greife ich das noch häufig tabuisierte Thema der Sexualität im Alter, spezifisch von Frauen* auf und werde im praktischen Teil ein erotisches Hilfsmittel gestalten.
Diese Objekte sollen das Ziel der Erfüllung der eigenen Erfahrung von Sinnlichkeit und Zärtlichkeit haben. Es werden sensorische Objekte sein, welche mit den Sinnen des ganzen Körpers spielen und nicht wie herkömmlich, sich nur auf den Intimbereich fokussieren.
In dieser Umfrage stelle ich verschiedene Fragen, welche mir helfen, ein solches Objekt/solche Objekte zu konzipieren, welche auf die bestehenden Bedürfnisse gerecht eingehen werden. Weshalb ich Ihnen Dankbar währe, bei den offenen Frage eine ausführliche Antwort zu schreiben.
Die Umfrage besteht aus 10 Fragen und sollte ca. 5-15 Minuten in Anspruch nehmen.
Diese Umfrage ist Anonym. Ich werde die Resultate für meine Arbeit verwenden, jedoch nicht an Drittpersonen weiter geben.
Ich freue mich auf Ihre Antworten und danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Teilnahme.
Liebe Grüsse
Sofie Zellweger
Welchen Jahrgang haben Sie?
13 Antworten
Was ist Ihr momentaner Beziehungsstatus?
13 Antworten
Welche sexuelle Orientierung beschreibt Sie am besten?
13 Antworten
Wie würden Sie sagen, habe Sie Ihre ersten Erfahrungen in der/ Ihrer Sexualität gemacht?
13 Antworten
Wie hat sich Ihre Sexualität im Laufe Ihres Lebens verändert?
Beispielsweise:
grösseres/kleineres Verlangen nach ... , Verändern der Sexuellen Orientierung, Verändern der Bedürfnisse, Verändern des Körperlichen und des Möglichen,...
13 Antworten
Wie würden Sie ihr momentanes Sexualleben beschreiben?
13 Antworten
Wie würden Sie Ihr grösstes (noch) unerfülltes sexuelles Verlangen beschreiben?
Beispielsweise:
verbesserte Kommunikation, besseres Kennenlernen der eigenen Bedürfnisse, mehr Intimität, mehr Sinnlichkeit, mehr Körperkontakt,....
13 Antworten
Wie würden Sie ihre schönste sensorische Begegnung beschreiben?
Beispielsweise:
Eine körperliche Erfahrung, einen Duft, einen Klang,... welchen Sie besonders erregt oder angesprochen hat..
13 Antworten
Haben Sie schon Erfahrungen mit sexuellen Hilfsmitteln gemacht?
Dies kann jegliche Art von Sexspielzeug sein. (Dildos, Vibratoren, Noppenkondome, Federn zur Stimulierung,...)
13 Antworten
Hätten Sie Interesse daran ein sensorisches, erotisches Hilfsmittel zu benutzen?
13 Antworten
Die Altersspanne zwischen den befragten Frauen* liegt bei 28 Jahren. 9 der Frauen* sind in einer Ehe. 11 Frauen* beschreiben sich als Heterosexuell, 1 als Pansexuell und 1 als Asexuell.
5 Frauen* haben mit Selbstbefriedigung ihre ersten sexuellen Erfahrungen gesammelt. Weitere 5 mit Intimität in einer romantischen Beziehung. 2 Frauen* sammelten erste Erfahrungen ausserhalb einer romantischen Beziehung und 1 in ihrer Ehe.
Wie sich die Sexualität im Laufe des Lebens verändert hat, fiel sehr unterschiedlich aus. Die Antworten, welche für mich herausstechen sind; kleineres Verlangen, eine Veränderung durch die Welchseljahre (Körperlich), ein grösserer Wunsch nach Zärtlichkeit und eine wachsende Selbtbestimmung und Verantwortung der eigenen Bedürfnisse.
10 Frauen* beschreiben ihr momentanes Sexualleben als erfüllt, gut oder genügend. Die verbleibenden 3 beschreiben es als „Verlangen hat nachgelassen“, „Dem Alter entsprechend“ und „siehe oben“ (Ihre Antwort der vorgegangenen Frage: „Durch mehr Erfahrung Freude an neuen Praktiken, später (in den Jahren des Wechsels) ohne Verlustgefühle entschwand das Bedüfniss nach Sexualtität“)
Für einige der Frauen* ist mehr Sinnlichkeit und die verbesserung der Kommunikation ein (noch) unerfülltes sexuelles Verlangen. Eine Antwort stach für mich heraus; „Mehr Sinnlichkeit und Erotik statt blutten Sex.“ Diese Aussage trifft auf die Restlichen mehr oder weniger zu. Es wird nach Veränderung und Aufregung gestrebt.
Die Antworten zu den schönsten sinnlichen Erfahrungen reichen von „Duft“ zu Erlebnissen wie Tanzen, einem Workshop, Sauna oder Sex mit dem Ehemann. Berührungen und Nähe verschiedener Art stehen im Vordergrund.
8 Frauen* dieser Umfrage haben noch nie Erfahrungen mit sexuellen Hilfsmitteln gemacht. Eine schreibt, sie seien nicht interessant und zu technisch. Eine Andere schreibt ihr fehlt der menschliche sinnliche Kontakt.
38.4% der befragten Frauen* sagen Ja, oder eher Ja zu der Frage, ob sie ein sensorisches, erotisches Hilfsmittel benutzen würden.
Die Erkenntnisse dieser Umfrage, haben mir meine anfänglichen Vermutungen und Recherche der theorie Arbeit stark bestätigt und es gab keine grossen Überraschungen.
Die Sexualität ist für jede Person extrem individuell. Sinnlichkeit und Zärtlichkeit spielt jedoch für viele eine grosse Rolle für ein erfülltes Sexualleben.
Während meiner Recherche und Einarbeitung in mein Bachelorthema, begann ich mir Gedanken zu meinen Objekten zu machen. In diesem Kapitel werden meine ersten Ideen und Inspirationen gesammelt und sortiert.
Erste Form- und Materialversuche und Annäherungen an die Gestaltung der Objekte werden gezeigt.
Basierend auf dem ersten gewonnen Wissen, enstand eine generelle Designrichtung und Ideen, für welche ich zur Unterstützung ein Moodboard erstellt habe. Die Bilder enthalten jeweils Elemente, die mich inspirieren von Farbe, Form, Materialität, Oberflächenbeschaffenheit und vieles mehr.
Gesuchte Attribute
• Einladung zum berühren
• Verlangen an den Körper zu schmiegen
• Sinnliche und zärtliche Berührungen
• Handlich
• Intuitiv
• Ansprechend
• N ahbar
Materialität
• Gut zu reinigen
• Leicht
• Weiche Oberfläche
• untoxisch
Formwelt
• Weich
• Unregelmässig
• Verschlingend
• Organisch
Farbwelt
• Warm
• Weich
• Sanft
• Frech
• Prickelnd
Erste Formskizzen und Ideensuche zu Funktion und Anwendungsmöglichkeiten. Objekte geformt aus TecClay. Alle mit einer glatten Oberfläche, um die Formen besser sehen zu können. Von Noppen, über konkave und konvexe Flächen, zu rund und/ oder lang. Ich habe versucht viele Attribute zu testen und habe mich von einigen Elementen inspirieren lassen.
Um mich nicht nur von der Formensuche leiten zu lassen, habe ich mir auch eine kleine Material-Bibliotek zusammen gestellt. Es handelt sich um eine begrenzte Auswahl, welche mich jedoch schnell auf weitere Ideen gebracht hat. Ich habe die unterschiedlichen Materialien mit dem Gedanken an erotische Hilfsmittel auf ihre unterschiedlichen Attribute untersucht. Hauptsächlich wie sie sich auf der Haut anfühlen, welche Temperatur sie haben und wie hygienisch sie sind.
Glas
• Einfach zu reinigen
• Mittleres Gewicht
• Hart
• Nicht verformbar
• Zerbrechlich
• Kalt, kann Wärme leiten
• Glatte, solide Oberfläche
Metall
• Einfach zu reinigen
• Mittleres Gewicht
• Hart
• Nicht verformbar
• Nicht zerbrechlich
• Kalt, kann Wärme leiten
• Glatte, solide Oberfläche
Kunststoff
• Einfach zu reinigen
• Leicht
• Weich
• Verformbar, behält seine Form
• nicht Zerbrechlich
• Kühl, kann Wärme leiten
• Glatte, teils klebrige, solide Oberfläche
Filz
• Saugfest, Waschbar
• Leicht
• Weich
• Verformbar, behält seine Form
• nicht Zerbrechlich
• Spendet Wärme
• Keine solide Oberfläche
Kunst-Fell
• Saugfest, Waschbar
• Leicht
• Weich
• Verformbar, behält seine Form
• nicht Zerbrechlich
• Spendet Wärme
• Keine solide Oberfläche
Keramik
• Einfach zu reinigen
• Leicht
• Hart
• Nicht verformbar
• Zerbrechlich
• Kühl, kann Wärme leiten
• Glatte, solide Oberfläche
Nach der ersten Formensuche mit TecClay und einer kurzen Materialrecherche, begann ich damit Modelle zu entwickeln, welche unterschiedliche Emotionen anregen und sensorische Erfahrungen erzeugen sollten. Es ging mir darum intuitiv eine Formsprache zu finden und zu sehen wie sich das Material verhält, wie es gefüllt werden kann oder wie es sich anfühlt. Ich habe mich auf weiche und sinnliche Materialien konzentriert. Diese habe ich versucht in organische Formen zu bringen. Ich versucht mich Formsprachlich von herkömmlichen Sexspielzeugen zu distanzieren und davon losgelöst eine Eigene zu finden.
Drei Kissen aus Filz/Baumwoll Stoff, gefüllt mit Linsen, Kichererbsen oder Mehl. Durch die „NierenForm“ kann das Kissen sich schön an verschiedene Körperstellen schmiegen. Die Füllmaterialien erzeugen jeweils eine unterschiedliche haptische Erfahrung. Ich wollte ein wohlig, warmes und weiches Gefühl erzeugen.
In einem weiteren Schritt, habe ich ein viertes „Nieren“ Kissen gemacht, gefüllt mit Kichererbsen und Linsen. Hier kommt ein weiteres Element der Fransen hinzu. Diese sollen sich mit den Bewegungen des Körpers mitbewegen und so ein Streicheln oder Kitzeln immitieren.
Putzhandschuhe aus Kunststoff. Die Form soll hier nicht massgeblich sein. Es dreht sich vielmehr um die Füllung und wie sich das Rippenmuster anfühlt. Auch hier sind die Objekte mit Linsen, Kichererbsen oder Mehl befüllt.
Organische Formen aus Holz. Die Formen weisen keine scharfen Kanten oder Ecken auf. Sich sollen einladen und animieren sie zu berühren und sich damit über den Körper zu streichen. Eines dieser Objekte sieht aus wie eine Kralle, scharf ist sie jedoch nicht.
Untersuchungen mit Stoff. Texturen, Nähtechnicken und Grössen waren hier mein Fokus. Wie mit einfachen Mitteln, spannende Textturen und interessante haptische Erfahrungen erzeugt werden können.
In einer Recherche zu Sexpraktiken, stiess ich auf „Temperature-play“. Dies wollte ich mit diesem Objekt testen. Durch eine zweiteilige Holzform konnte ich mit PET Folie auf die schnelle eine Form kreiiren um darin einen Eisblock zu gestalten. Die Form ist organisch und weich. Das Eis schmilzt (wie zu erwarten) schnell in der Hand. Hier wurde klar, dass das Halten des Eis schnell zu kalt und unangenehm wird.
Eine Materialkombination aus Holz und Metall. Hohe Kontraste von Obflächen, Haptik und Wärmeleitfähigeit.
Um die glatte Oberfläche des Metallstreifens aufzubrechen, habe ich noppenartige Elemente reingeschlagen. Diese sollen beim drüberfahren anregend sein.
Rudimentäre Tests mit verschiedenen Schnüren, Fäden, Borsten und weiterem. Diese sind keine speziell gestalteten Objekte, denn sie sollen dazu dienen die sensorische Erfahrung zu untersuchen.
Ideen beginnen sich weiter zu entwickeln. In diesem Kapitel kristalisiert sich langsam, was mal werden kann. Gute Ansätze werden verfolgt und andere dienen dazu zu wissen was nicht funktionieren wird. Mir stand in dieser Phase vorallem die Funktion der Objekte und ihre Form im Fokus, die Farbe nud Materialität blieb vorerst an zweiter Stelle.
Ich habe mich von meinen Versuchen von Kapitel 2 stark inspirieren lassen und verknüpfte einiger der Versuche miteinander.
Durch die Erkenntnisse der Material- und Formsuche konnte ich gezielter weitere Modelle erarbeiten. Eines dieser ist ein „Umarmungskissen“. Die „Arme“ sind gefüllt mit Traubenkernen. Der Eine ist zusätzlich auch noch mit Watte gestopft um den Unterschied zwischen den zweien spüren zu können. Es stellt sich heraus, dass der unwattierte Arm angenehmer ist. Er schmiegt sich angenehmer an den Körper und das Gewicht der Kerne ist besser spürbar. Das Rückenteil ist nur mit Watte gestopft. Die Arme sind mit zwei Maschen anbringbar. Wenn sie abgenommen werden, könnten sie erwärmt werden und so das Gefühl der Umarmung intensivieren. Das Objekt soll das Gefühl von Zärlichkeit und Geborbegnheit auslösen.
Dieses mit Watte gestopfte Objekt ist bedeckt mit angenähten Fransen. Die Fransen sind weich und Haar ähnlich. Das Objekt kann über sensible Stellen des Körpers gegleitet werden und so ein leichtes Kitzeln bewirken. Es kann auch umarmt werden und „durch die Haare“ gespielt werden. Womöglich eine Imitaion eines Partners um Zärtlichkeiten zu teilen/geben.
Dieses Objekt spielt, wie jenes zuvor mit Fransen, welche über sensible Stellen des Körpers gleiten können. Bei diesem Objekt sind es keine Fransen, sondern Kettchen aus Metall. Diese leiten Temperaturen und sind bei erster Berührung kälter als die Körpertemperatur und erzeugen so eine neue Stimmulation. Der Griff ist aus einem abgerundeten Holz.
Das Ziel dieses Objektes ist es eine Bewegung oder die Berührung einer Hand zu immitieren. Ein Massieren, Kraulen oder Halten soll mit diesen Objekt erzeugt werden können. Die „Tentakel“ sollen sich durch eine Elastizität des Materials bewegen und zurück in die Grundform springen können. Diese Modelle sind aus Karton gefertigt und mit Draht verbunden.
Nach den ersten Modellen, habe ich erneut mit TecClay gearbeitet, um die Formen einiger dieser Ideen weiter auszuarbeiten. Es entstanden unterschiedliche Ansätze von Griffen und Oberflächen.
Von einem Modell sind jewwils zwei Bilder von unterschiedlichen Perspektiven zu sehen.
Um das „Umarmungskissen“ weiter zu erforschen, hab ich auf einer Büste Papier drappiert und getestet wie sich die Formen an einem Körper verhalten. Ich habe versucht Formen zu finden, welche intuitiv zu nutzen sind, welche verschieden angezogen werden können und welche unterschiedliche Anwendungen zulassen.
Ich habe mit den Längen und den Rundungen der Arme gespielt, und unterschiedliche Rückenformen ausprobiert.
Ich musste feststellen, dass zu asymetrische Formen, nicht funktionieren, da sich das Rückenelement je nach nutzung sehr verschiebt und dann nicht schön auf den Rücken aufliegt.
Nach einer ausgiebigen Forschung zu meinen Ideen in verschiedenen Materialien, bin in über gegangen zu der digitalen Zeichnung. Hier wollte ich weitere Einzelheiten ausarbeiten. An diesem Punkt hatte ich mich für vier auszuarbeitende Objekte entschieden.
Das Objekt auf den ersichtlichen Bildern, ist der „Kettenstein“. Abgeleitet von dem Objekt aus Holz mit angebrachten Metallkettchen. Ich habe nach einer Form gesucht, welche angenehm in der Hand liegt und welche nicht auf eine spezifische Art gehalten werden muss. Die Rillen an der Seite bringen eine weitere haptische Erfahrung mit sich. An der Unterseite des „Steins“ ist eine Vertiefung für eine kleine Platte an welcher die Metallkettchen befestigt werden können.
Auf dem kleinen Bild sind graue Elemente zu erkennen. Diese sind die Negativformen, um darin Silikon zu giessen, um ein Positiv zu erzeugen.
Dieses Objekt ist eine Weiterentwicklung des Models aus Karton, welche die Bewegungen einer Hand immitieren soll. Durch das Experimentieren mit TecClay konnte ich die Form weiter entwickeln und kam im Rhino 3D zu dieser Form. Die Oberfläche ist glatt, mit leichten Einkerbungen um die Finger darin anzuschmiegen. Die „Finger“ dehnen sich gerade nach unten vom Körper aus und werden zum Spitz hin wieder etwas breiter, wie Fingerkuppen.
Dieses Objekt basiert auf einem ganz anfänglichen Versuchen mit Eis, welcher mir stets im Hinterkopf blieb. Durch die Erkenntnisse, das eine komplette Form aus Eis zu einem kurzen Spiel wird und es in der Hand sehr kalt ist, entschied ich mich dieses Objekt zu gestalten. Es besteht aus einem Deckel und einer Halterung. Das Eis befindet sich zwischen Deckel und Halterung. Wenn die Eiskuppe schmilzt kommt eine „Blume“ langsam zum vorschein. Dies erzeugt eine haptische Erfahrung durch das leicht gleitende Eis und dem Silikon, welchen einen leichten Wiederstand gibt. Die „Blume“ hat den zusätzlichen Vorteil, dass weniger Wasser/Eis verwendet wird und somit das Bett (oder der Ort der Verwendung) nicht zu nass wird.
Nach dem Zeichnen im Rhino 3D habe ich die Modelle im SLS Verfahren gedruckt. Ich musste die Objekte nach dem ersten Druck minimal anpassen, damit sie meinen Vorstellungen genau entsprachen.
Während dem Entwickeln meiner Objekte, habe ich mir stets gedanken zu ihrer Materialität gemacht. Die Vorteile eines weichen und beweglichen Materials wurden von Schritt zu Schritt für jedes meiner kleinen Objekte deutlicher. Somit entschied ich mich mit Silikon zu arbeiten.
Mit einem der ersten 3D-Drucke konnte ich im Kunststoff erste Versuche starten. Ich machte mich daran verschiedene Silikone und Zusammensetzungen zu testen und wie ich die negativ Formen der jeweiligen Objekte herstellen konnte.
Die Formen aus dem SLS Drucker.
Auf der linken Seite sind die zwei ersten Drucke zu sehen. Diese sind im bei drucken versehentlich runter skaliirt worden und somit zu klein geraten. An diesen konnte ich jedoch deutich sehen, was noch anzupassen war für die finale Form.
Auf der rechten Seite sind die finalen Formen zu sehen. Sie sind in den Details ausgearbeitet und funktionieren so wie ich es mir vorgestellt hatte. Der „Kettenstein“ und die Eisform musste ich dennoch erneut in der Grösse anpassen.
Da ich seit dem ersten Semester des Studiums nicht mehr mit Kunststoff gearbeitet habe, musste ich zuerst eine Auffrischung meiner Kenntnisse machen.
Ich näherte mich nach jedem weiteren Versuch meinem Ziel und Wunsch für der Haptik meiner Objekte. Zusätzlich begann ich mit Farbversuchen.
Als Farbwelt für meine Objekte entschied ich mich für Lila und Violett. Den Farben werden unterschiedliche Attribute zugeschrieben, einige davon sind; geheimnisvoll, beruhigend, Selbstvertrauen anregend, kreativ und vieles mehr. Zusätzlich wird die Farbe von der Frauenbewegung genutzt und steht für Gleichberechtigung.
1:1 Harz und Härter
Durch die absichtliche inkorrekte Mischung des Epoxidharzes bleibt das Material beweglich. Ich habe eine schnelle Negativform aus Ton gemacht, um zu sehen wie es sich verhalten wird und wie viel Material ich verwenden würde. Das Epoxidharz ist gehärtet und trotzdem noch beweglich geblieben, es hat sich jedoch mit dem Ton verbunden. Zudem ist die Beweglichkeit des Harzes nicht meinen Vorstellungen entsprechend.
Neukasil RTV 20
Neukasil Vernetzer A 2
100% + 10%
Auch hier habe ich eine einfach Form aus Ton gemacht und ein schnelles Resultet zu erzielen. Dieses Silikon erfüllte genau meine Anforderungen. Es lässt sich gut bewegen, springt aber auch schnell in die Grundform zurück. Zusätzlich ist es Lebensmittelecht.
Wie erwähnt, begann ich mit einem der ersten Drucke den Formenbau zu testen. Durch die Unterschneidungen von diesem Objekt, war anfänglich nicht klar wie leicht die 3D gedruckte Form aus dem Negativ zu entfernen war.
Die Negativform ist aus Köraform, ein sehr beweglicher Silikon. Als Stütze dient eine Gipsform.
Angemischt:
185g Neukasil RTV 20
18.5g Neukasil Vernetzer A 2
1 Tropfen Rot+Blau
Ein erster Test in der Negativform, mit Zusatz von Farbe. Die Form wurde gut übernommen, es hatten sich jedoch viele Luftblasen gebildet. Dies konnte durch verschiedene Faktoren ausgelöst worden sein; nicht Vakumieren des Silikons, verwendung von alter Vaseline oder der Reaktion mit der verwendeten Farbe.
Angemischt:
135.6g Neukasil RTV 20
13.7g Neukasil Vernetzer A 2
kein Zusatz von Farbe
Um ein klares Resultat des Silikons zu erhalten, habe ich die Negativform mit frischer Vaseline bestrichen, keine Farbe hinzugefügt und die Masse vor dem eingiessen in die Vakuumtrommel gegeben.
Angemischt:
136.8g Neukasil RTV 20
13.7g Neukasil Vernetzer A 2
ca 2 Tropfen von 02-39 Violett
Durch die Erkenntnisse des vorgegangenen Versuchs, habe ich mit einer anderen Farbe gearbeitet und es hat funktioniert. Die Farbe wirkt gesprenkelt, da sich die Pigmente nicht komplett auflösen beim Mischen mit dem Silikon. Dies fand ich aber einen schönen Zufall, denn es verleiht dem Silikon eine neue Wirkung.
Angemischt:
135.4g Neukasil RTV 20
13.5g Neukasil Vernetzer A 2
mehrere Tropfen von 02-39 Violett
Um das Mögliche auszureizen, habe ich für diesen Versuch viel mehr Farbe beigefügt. Durch die Reaktion mit dem Sillikon entstand ein von Luftblasen durchlöchters Objekt.
Für den gelungenen 3D-Druck, wollte ich eine neue Variante von Negativform ausprobieren. Dies sollte bezwecken, dass die unumgänglichen Nähte auf dem Silikon, den Kanten der Form entlang gehen würden und nicht wie zuvor über die glatte Fläche. Dazu habe ich mit Plastilin die Form nachgezeichnet und die erste Hälfte der Silikonform gegossen. Der nächste Schritt war die zweite Hälfte zu bepinseln. Als Stützform erstellte ich eine zweiteilige Gipsform.
Für die restlichen Silikonformen habe ich die Negativformen direkt 3D-drucken können.
Angemischt:
220.5g Köraform K31
ca 6.6 g Köraform 128 Vernetzer
1.38g 02-31 Violett
Da der erste Guss meist nicht gut wird, habe ich die Formen mit Köraform getestet.
Die Nähte sind immernoch gut zu erkennen, jedoch stören sie nicht mehr die Oberfläche der Figur.
Angemischt:
Köraform K31
Köraform 128 Vernetzer
nach Gefühl 02-31 Violett
Zu meiner Überraschung liess sich der Silikon sehr gut aus dieser detailreichen Form lösen.
Angemischt:
Köraform K31
Köraform 128 Vernetzer
nach Gefühl 02-31 Violett
Der Deckel der Eisform war schwierig zu Giessen. Luft wurde in der Form eingeschlossen und verursachte ein Reissen oder Löcher in der Form.
Angemischt:
Köraform K31
Köraform 128 Vernetzer
nach Gefühl 02-31 Violett
Hier sind deutliche Lufteinschlüsse zu erkennen, welche in späteren Schrittn vermieden werden konnten.
Für das Umarmungkissen fand ich einen Stoff aus Cashmere und Baumwolle. Durch die lockere Webstrucktur und Oberfläche ist der Stoff sehr angenehm und wärmend. Gefüllt ist dieses Modell mit Reststücken eines Fallschirms. Durch das Stopfen und die Kompaktheit des Stoffes wurde das Kissen angenehm schwer. Dieses Modell gefiel mir sehr gut, einzig waren die Arme etwas zu kurz, und die Farbe musste noch angepasst werden.
Dieses Modell ist eine Ausarbeitung von jenem auf der linken Seite. Die Arme sind breiter und länger, die Seiten sind und der Rücken ist nicht abgesteppt und der Stoff ist violett Eingefärbt. Auf dem einen Arm habe ich die Abstände der Parziellen etwas grösser gemacht und zu sehen wie es sich verhalten würde.
Eines meiner Ziele für dieses Projekt, war es ein Corporate Design und eine Verpackung anzudenken. Dies soll als einen gestalterischen Ansatz gesehen werden, welcher weiterverfolgt werden kann.
Ich liess mich von den Farben meiner Produkte inspirieren und nahm zusätzlich noch die Farbe Orange hinzu. Sie lockert das Ton in Ton auf und gibt dem Erscheinlungsbild eine freche und frische Note.
Die Objekte sind lose nachgezeichnet und verschwimmen mit dem Hintergrund.
Die (vorerst) letzte Phase. Die Objekte sind nun fertig gestellt. In diesem Kapitel sind meine vier Objekte mit dem Titel „NANA“ zu sehen. Der Titel entwickelte sich durch eines meiner grossen Vorbilder, meiner Grossmutter, welche ich Nana nenne und welche mir nie ein Gefühl von Tabus gegeben hat. Auch ist es in Anlehnung an die „Nanas“ die Frauenplastiken von Niki de Saint Phalle.
Ich hatte die Möglichkeit ein Fotoshooting mit einer Bekannten von mir als Model und mit Raisa Durandi als Fotografin zu machen. Mein Ziel war es sinnliche und reduzierte Bilder zu erzeugen. Ich wollte den Körper mit den Objekten abbilden ohne andere Ablennkung. Die Bilder sollten vermitteln wie sich die Objekte anfühlen, wie sie genutzt werden können und sie sollten einladen dies nachzuahmen und selbst neues zu entdecken.
Die drei kleinen Objekte sind die Entdecker. Sie regen an herauszufinden, was mit ihnen gemacht werden kann. Alle drei sind aus Lebensmittelechtem Silikon und wurden lila eingefärbt.
Das Objekt, in der ersten Kollone, sollte etwas Handähnliches immitieren. Die „Finger können nach unten zeigen und als punktuelle Massage verwendet werden oder die eigene Hand kann sich darin schmiegen und es entsteht das Gefühl von Händchenhalten. Ein zusammendrücken der „Finger“ ist gleichwohl möglich. Es steht also sehr offen wie und an welcher Körperstelle dieses Objekt angewendet wird.
In der zweiten Kollone ist ein Objekt, welches zusätzlich zum Siliokon, angebrachte Metallkettchen besitzt. Die Silikonform liegt gut in kleinen und grossen Händen und hat eine Nierenform mit asymetrischen Wellen an der Seite. Von der Unterseite gehen ca 25 einzelne Stränge von „Gourmetketten“ in unterschiedlichen Längen hervor. Das Metal hat eine niedrigere Temperatur als der Körper und so wirken die Ketten anfänglich kühl, sie wärmen sich durch die Körpertemperatur auf. Mit diesem Objekt kann leicht über die Haut gestrichen und ein Kitzeln erzeugt werden. Es kann auch mit den Ketten gespielt werden und so ein beruhigendes Gefühl entsetehn.
Das dritte Objekt besteht aus zwei Teilen. In dieser Form entfaltet sich eine Überraschung beim Abnehmen des Deckels. Denn der Deckel lässt eine Eiskugel entstehen, wenn er mit Wasser gefüllt und mit dem Unterteil zusammen eingefrohren wird. Wenn das Eis langsam durch den Körperkontakt schmilzt, kommt die „Blume“ hervor und erzeugt beim gleiten über die Haut einen Wiederstand im Eis.
In der vierten Kollone ist das Umarmungskissen zu sehen. Das Umarmungskissen ist der Ruhepol dieser Serie.
Das Obermaterial ist violett eingefärbte Kaschmir-Baumwolle, die Arme sind mit Traubenkernen und der Rücken mit Watte gefüllt. Durch das Gewicht der Traubenkerne fühlt es sich an wie eine echte Umarmung. Dadurch, dass die Kerne Wärme speichern, können sie bei niedriger Temperatur erwärmt werden und die Umarmung kann intensiviert werden. Das Kissen bringt eine Ruhe, Gelassenheit und ein Gefühl von Geborgenheit.
Mit dieser Arbeit konnte ich mir selbst beweisen, wozu ich als Designerin fähig sein kann und bin. Ich konnte von meinem, im Studium erlernten, Wissen schöpfen und gleichzeitig extrem viel neues dazu gewinnen.
Ich musste und konnte mir meine Zeit einteilen wie es für mich passend war. Obwohl meine anfängliche Planung nicht direkt realistisch war, konnte ich alle meine Ziele erreichen und meine Produkte fertigstellen.
Einen Punkt den ich gerne anders gesehen hätte, ist das Testen der Produkte. Leider konnte ich jedoch keine älteren Frauen* finden, welche sich dazu bereit erklärt haben. Dies unterstreicht aber zugleich die Tabuthematik der sexualität im Alter und wie diese Generation damit umgeht.
Obwohl sich meine Bachelor Arbeit an Frauen* über 60 richten soll, sind meine Produkte, Genderund Altersneutral ausgefallen. Sie schränken nicht ein, wer sie benutzen kann oder darf und dies finde ich ein sehr schönes Resultat. Denn die eigene Sexualität soll entdeckt werden, sie soll ausgelebt werden und jede Person soll sich angesprochen und nicht ausgeschlossen fühlen.
Ich sehe Potential darin meine Arbeit weiter zu führen und eventuell auch mit einer Firma in Kontakt zu treten.