HSR Magazin 2-2013

Ausgabe 2 / 2013

Design Wenn sich Form und Funktion in einem Produkt treffen, steht dahinter ein erfolgreicher Designprozess.

CHIP CHIP HURRA! Seit mehr als 20 Jahren wirkt die HSR mit am Triumphzug von Mikrochips und bildet Chipdesigner aus.

PATIENTENWAGEN FĂœR DIE REGA Studierende entwickelten 14 vielversprechende Prototypen.

www.hsr.ch HSR Magazin 2 / 2013

EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Design ist so einfach – und darum so schwie­rig. Das ist keine Binsenwahrheit, sondern das Fazit des Modernisten und Grafik­ designers Paul Rand, der 1996 verstarb.

Während Sie die ersten beiden Sätze gelesen haben, wurden auf Facebook weltweit mehr als 20 000 neue Bilder hochgeladen.

Es gibt Bilder, die sind im Gedächtnis ein­ gebrannt: die Landung auf dem Mond, der Fall der Berliner Mauer oder der 11. September 2001. Bilder sind mehr als nur Mo­ mentauf­nahmen, sie transportieren Deutungen und Vorstellungen. Ebenso drückt Design Einstellungen, Wunschvorstellungen und Entscheide aus. Es ist ein Verkaufs­ argument. Ich zeige, also bin ich. Auch die Wahl einer Automarke ist bewusst oder ­unbewusst ein Statement, wofür man

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steht, respektive wie man sich sehen will.

Die Deutung ist in höchstem Masse von der Kultur abhängig. Von einem Dacia-Fahrer denkt eine Schweizerin vermutlich, dass er Mobilität zum besten Preis haben will und sich wenig aus Prestige macht. Umgekehrt ist ein Dacia in einem Schwellenland Ausdruck für einen gesellschaftlichen Aufstieg: ein eigenes Auto.

Die Reduktion von Design auf Äusserliches ist jedoch unpräzise. Design ist nach Niklas Luhmann, Soziologe und Gesellschafts­ theoretiker, alles von Menschen Erschaffene. Design kann ebenso technischer, ­planerischer oder künstlerischer Natur sein.

Mit den ersten beiden beschäftigt sich ­unsere Hochschule. Technisches Design hat ebenso Auswirkungen auf unseren Alltag wie die Entwürfe von Planerinnen.

Doch was ist gutes Design? Form und ­Funktion, die sich selbst erklären. Zum Beispiel der Sparschäler. Ein Stadtpark, der

a­ llen ­Bedürfnissen gerecht wird. Gut ­geplante Lebensräume, die ermöglichen statt ­einschränken, technische Anlagen, ­ die ­verbessern. Ein Werkzeug, das die ­Arbeit vereinfacht. Skis, welche den Mobilitätsradius vergrössern. Durchdacht designte ­Systeme, die ­überschüssige Wärme im Sommer für ­kältere Monate speichern. ­­­ Die Schweiz dient in Sachen Design immer ­wieder als Referenz. Die Schrift des ­ HSR Magazins von Adrian Frutiger ist ein ­Klassiker. Typografen schätzen die her­ vorragende Lesbarkeit. Müde Leserinnen und Leser ­bevorzugen hingegen die Liege von ­Le Corbusier.

Wir wünschen Ihnen eine gute ­Lektüre.

Michael Lieberherr, Redaktion

Fokus 7 «Design oder Nichtsein ist hier die Frage» 8 Mit Design lebt es sich besser und schöner 12 Spuren, Sporen, Spolien und Spass für alle 15 Ein Eisspeicher, der Wärme speichert 18 Softwaredesign bringt Programmcode auf Trab inhalt

20 Mit langem Atem den Lebensraum gestalten 22 Seit über 50 Jahren: Chip Chip hurra!

Themen 27 Mit «Linth 2000» bleibt das Werk für die nächsten 200 Jahre fit 30 Studierende konstruieren Patientenwagen für die Rega 33 Ingenieure, Planerinnen und Ökonomen verdienen am besten 34 Die Lehre optimieren mit Q-Feedback 35 Wirtschaftsingenieurwesen neu im Studienangebot 36 Kunststoffpraktikum in Kanada

Aktuelles 40 Forschungserfolge, neuer Master, Chancengleichheit 41 Preise und Auszeichnungen 42 Praktikumsplätze, Fossgis 2013 43 HSRlab, Textilaltro, Ausblick Veranstaltungen 44 Publikationen, Personelles, Diplomfeier 49 Fawwworiten, Impressum 50 Sprungbrett

12 Spuren, Sporen, Spolien und Spass für alle Ein HSR Absolvent zeigt in Basel, wie öffentlicher Raum lebendig gestaltet werden kann.

15 Ein Eisspeicher, der Wärme speichert Ein neues Anlagendesign überbrückt die Jahreszeiten und erreicht um ein Drittel mehr Energie­effizienz als herkömmliche Systeme.

33 Ingenieure, Planerinnen und Ökonomen verdienen am besten HSR Absolventen haben ausgezeichnete Aus­­sichten auf einen guten Platz im Lohnkarussell.

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WERBEANSTALT.CH

INFOTAG AN DER HSR Samstag, 26. Oktober 2013 in Rapperswil, 9.00 bis 14.30 Uhr Bachelorstudiengänge ■ Wirtschaftsingenieurwesen (neu ab Herbst 2014) ■ Elektrotechnik ■ Erneuerbare Energien und Umwelttechnik ■ Informatik www.hsr.ch/infotag

Maschinentechnik | Innovation Bauingenieurwesen ■ Landschaftsarchitektur ■ Raumplanung ■ ■

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S

«Design oder Nichtsein ist hier die Frage» Hermann Mettler, Rektor HSR

«Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage» ist ein Zitat aus der Tragödie «Hamlet, Prinz von Dänemark» von William Shakespeare, 3. Aufzug, 1. Szene. Abgewandelt und angepasst an die heutige Zeit könnte man sagen: «Design oder Nichtsein ist hier die Frage.»

Design – das Zauberwort der heutigen Zeit schlechthin.

Wir sind tagtäglich umgeben von den Auswirkungen verschiedenster Designgebiete: Objekt-, Textil-, Material-, Grafik-, Illustrations-, Animationsdesign. Es lebt sich besser in einer Welt, die von ästhetischen Produkten geprägt ist, die perfekt funktionieren und die Anforderungen einer nachhaltigen Welt erfüllen.

Designerinnen und Designer übernehmen oft auch führende Aufgaben in der Konzeption von Produkten oder im Produktmanagement und es hat sich seit der Industrialisierung der Welt eine eigentliche Designpraxis gebildet. Beim Produktdesign wird durch eine ästhetische Produktdifferenzierung der wirtschaftliche Erfolg eines Produkts anvisiert. Es geht um die Verknüpfung der ver-

schiedensten Disziplinen. Neben den gestalterischen Themen spielen auch die Ingenieurwissenschaften und Themen wie Nachhaltigkeit, Produktlebenszyklus, Us­ ability, Interaktionen mit dem Produkt usw. eine wichtige Rolle. Obwohl an der HSR keine eigentliche Ausbildung in Design angeboten wird, erscheint das Thema in vielen Curricula der HSR und spielt auch eine wichtige Rolle bei den Tätigkeiten der HSR Institute.

Wir zeigen in diesem HSR Magazin verschiedene Beispiele, bei denen das Thema Design eine wichtige Rolle spielt. Das Institut IPEK beschreibt die Entwicklung eines neuen Werkzeugs für Elektroinstallateure, welches den iF Product Design Award 2013 bekommen hat. Beim Institut IMES geht es um Chipdesign, eine eher spezia­lisierte Form von Design. Softwaredesign wird als Dis­ziplin am IFS betrieben und hat sich international einen Namen gemacht.

Am SPF geht es wiederum um ein sehr technisches Thema, nämlich um die Speicherung von Energie und ihre Rückgewinnung. Hier dreht es sich nicht um Ästhetik, sondern um pure Funktionalität. Dabei ist der Begriff Design eher im englischen Sinn zu verstehen, wo das Wort für die Entwicklung eines Produktes verwendet wird.

In den beiden Studiengängen Landschaftsarchitektur und Raumplanung spielt neben den technischen Fragen die Ästhetik aber wiederum eine wichtige Rolle.

Oft arbeiten wir an der HSR für die Weiterentwicklung von Produkten eng mit ausgebildeten Designern der Wirtschaft zusammen, und Designspezialisten werden als Gastreferenten in den Ingenieurstudiengängen eingesetzt.

Lassen sie sich von der Vielfältigkeit des Themas Design überraschen! hermann.mettler@hsr.ch

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Ästhetisch oder praktisch, Form oder Funktion? An gutem Design scheiden sich die Geister. Produktdesign ist vielfältig.

Wie diese Vielfalt zum Erfolg führt, demonstriert das IPEK und erhält dafür zwei ­renommierte Design Awards.

Mit Design lebt es sich besser und schöner Urs Egger, IPEK Institut für Produktdesign, Entwicklung und Konstruktion

Spätestens seit ein Grossteil der Bevölkerung ein Smartphone besitzt, sind Designprodukte in aller Munde respektive an allen Ohren. In Zeiten, in denen Hersteller abgerundete Ecken patentieren lassen, wird klar, dass Design beim Grossteil der Bevölkerung angekommen ist.

Nebst der eigentlichen Funktionalität ist es heute ein schlagendes Verkaufsargument. Doch auch schönes­ ­Design für sich ist keine Garantie auf Erfolg. Ein Produkt ist heute top, morgen ein Flop.

Nicht länger genügen rein technische Leistungsdaten, sondern der Coolnessfaktor und der Kundennutzen zählen ebenso. Marketing und Inszenierung sind zum Bestandteil eines erfolgreichen Produktmanagements geworden. Für Hersteller von Massengütern wird es immer schwieriger, ein Produkt zu entwickeln, das den Nerv des Massenmarkts punktgenau trifft. Paradebeispiele sind die Mobiltelefonhersteller von einst, die entweder nur noch eine marginale Rolle spielen oder deren Patente heute filetiert werden.

Design ist mehr als Form Wer den Entwicklungsprozess kennt, weiss, wie verschieden die Ansprüche und Denkwelten von Entwicklern, Produktmanagern und Marketingverantwortlichen sind.

Sobald ein funktionstüchtiger Prototyp vorhanden ist, rückt das Design in den Fokus. Die Anforderungen der Designerinnen und Designer lassen sich aber typischerweise nicht mit dem Prototyp unter einen Hut bringen.

Das richtige Design zu entwickeln, ist also nicht ausschliesslich Sache eines Künstlers, der ästhetisch geschwungene Linien entwirft. Idealerweise fliessen auch die Betrachtungen der verschiedenen Lebenszyklen des Produkts in die Gestaltung ein. Das Innere ist

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ebenso entscheidend wie das Äussere. Design ist im Idealfall eine integrierte Komponente im Entwicklungsprozess und nicht, wie es leider noch häufig der Fall ist, ein losgelöster Prozess, der einen Prototyp nachträglich wie ein Geschenk einpackt. Ein gutes Produkt entsteht aus der Synthese verschiedener Ideen und Denkweisen, der Tunnelblick einzelner Beteiligter ist fehl am Platz.

Man muss an dieser Stelle den Begriff «Design» differenzieren. Im deutschen Sprachbegriff beschreibt er in der Regel das äussere Aussehen, während «Design» im Englischen vor allem für den Entwurfsprozess und das professionelle Vorgehen eines Entwicklers an sich steht. Produktdesign heisst für uns Form- und Funktionsgebung.

Aluminium versus Kunststoff Nehmen wir als Beispiel das Gehäuse einer Taschenlampe. Die Anwenderin wünscht ein preiswertes, robustes und optisch ansprechendes Produkt. Der Designer entscheidet sich wegen der angenehmen Haptik für Aluminium. Das Marketing wünscht ebenfalls Aluminium, weil es sich einfacher als Premiumprodukt platzieren lässt und die Marge höher ist. Die Konstrukteurin votiert hingegen für Kunststoff, weil sie damit schneller und einfacher produziert. In einer Lifecycle-Betrachtung sprechen weitere Faktoren wie der Energieverbrauch für die Herstellung, das Transportgewicht und die Entsorgung ebenfalls für ein Kunststoffgehäuse. Was setzt sich nun durch? Die Kundin oder der Kunde.

Den Weg des grössten Widerstands wählen Das äussere Aussehen ist idealerweise einer von vielen Aspekten in der Produktentwicklung, der von Anfang an

miteinbezogen werden sollte. Gerade Widersprüche und Konflikte im Entwicklungsprozess führen zu den besten Lösungen. Je besser die Beteiligten aus ihren verschiedenen Denkwelten kommunizieren können, desto besser wird das Endresultat.

Das IPEK Institut für Produktdesign, Entwicklung und Konstruktion ist häufig zu Beginn der Produktent­ stehung tätig. Die Wurzeln und Triebe einer Idee wollen gut gepflegt sein, damit daraus eines Tages ein präch­ tiger Baum entstehen kann. Beschneidet man die falschen Triebe einer Pflanze, führt dies zu einem ein­ seitigen Wachstum. Ebenso verhält es sich mit den Produkten.

Dass diese Strategie zum Erfolg führt, beweisen zwei aktuelle Projekte, die Anfang 2013 mit renommierten Designpreisen ausgezeichnet wurden.

Product Design Awards Jedes Produkt hat einen Gestaltungs- oder Design­ prozess hinter sich. Designqualität ist schwer messbar und nicht immer gegeben. Hier bieten Product Design Awards einen Anhaltspunkt. Zu den bekanntesten internationalen Product Design Awards gehören der Red Dot und der iF Design Award. Die Produkte werden von einer internationalen Jury in einem klaren Bewertungsprozess nach definierten Designkriterien beurteilt. Innovationsgrad, Funktionalität, Gestaltungsqualität und Ergonomie sind die Basis für die Bewertung. Hinzu kommen aber viele weitere Kriterien, wie zum Beispiel Umweltverträglichkeit, Materialauswahl oder Gebrauchsvisualisierung. So werden von den vielen tausend eingereichten Produkten nur ca. 20 bis 30 Prozent mit dem Gütesiegel für ausgezeichnetes Design geehrt.

Neben ihrer Ergonomie bietet die Crimpzange eine hohe Zugfestigkeit, die bisher nur mit teureren Metallwerkzeugen möglich war.

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Mehr Mobilität dank Skis für Rollstühle Für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer sind Schnee und Eis ein grosses Hindernis. Patrick Mayer, selbst Rollstuhlfahrer seit einem Sportunfall im April 2000, wollte sich nicht mehr länger einschränken lassen. Da es kein entsprechendes Produkt gab, löste er das Problem selbst. Nach erfolgreichen Tests seines eigenentwickelten Ski-Funktionsmodells für Rollstühle suchte Patrick Mayer einen Partner für die Weiterentwicklung seiner Idee. Zusammen mit dem IPEK Institut für Produktdesign, Entwicklung und Konstruktion arbeitete er sein Funktionsmuster zu einem profes­sionellen Produkt mit Industriereife aus.

Entstanden sind zwei kleine Kufen mit einer in der Breite verstellbaren Bindung. Dadurch können die Wheelblades­

auf alle verschiedenen Radbreiten angepasst werden.

Rollstuhlfahrer können die Räder im Sitzen montieren und brauchen nur wenig Kraftaufwand. Dank der grossen Gleitflächen können sie nun verschneite Wege überwinden, ohne mit den Vorderrädern hängenzubleiben.

Dadurch gewinnen Rollstuhlfahrer wieder ein kleines Stück Freiheit zurück, ganz im Sinne des Erfinders, der sein Produkt zu einem fairen Preis für alle anbietet. Erst die Serienproduktion machte das möglich.

Die Jury des Red Dot Product Design Award lobt: «Die innovative Idee, mithilfe von Aufsteckskis die Mobilität und Unabhängigkeit von Rollstuhlfahrern zu verbessern, ist hervorragend. Ihre robuste und nutzerfreundliche Gestaltung sorgt zusätzlich für hohen Komfort.»

Wheelblades: Zusammen mit dem IPEK brachte der Erfinder ­Patrick Mayer sein Produkt zur Industriereife.

«Ich weiss um die Bedeutung von Stil» Das HSR Magazin sprach mit Patrick Mayer über die Bedeutung von Produktdesign und den Red Dot Award.

Patrick Mayer

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Welche Bedeutung hat Design für Sie? Qualität, Funktion und Design haben für mich einen sehr hohen Stellenwert. Erst wenn alle drei Faktoren stimmen, kann ein Produkt zum Erfolg werden. Mit den Wheelblades ist uns das gelungen. Im Reha-Bereich gibt es auch heute noch sehr viele Produkte, die optisch verbesserungswürdig sind. Vor kurzem unterhielt ich mich mit einem anderen Rollstuhlfahrer über ein bestimmtes Hilfsmittel und fragte ihn, ob er so etwas verwenden würde. Er schaute mich an und meinte: «Nein, das sieht ja aus wie aus den achtziger Jahren.» Ich bin als Rollstuhlfahrer klar behindert, möchte dies aber nicht noch zusätzlich durch ein Produkt unterstreichen. Als ehemaliger Freestyle-Snowboarder weiss ich um die Bedeutung von Stil und versuche dies in jede meiner Entscheidungen einfliessen zu lassen.

Haben Sie Nutzerfeedbacks erhalten?

Ja, meine Kundinnen und Kunden sind durchwegs begeistert. Ich erhalte sogar spontane Anrufe von Rollstuhlfahrern, die sich persönlich bei mir für die neugewonnene Freiheit bedanken. Besonders gefreut habe ich mich auch über die vielen Bilder und Videosequenzen der Wheelblades in Aktion.

Ihr Produkt hat einen Design Award gewonnen.

War das von Anfang an Ihr Ziel?

Der Award war nie ein Thema. Ich kam mit einem schlichten Funktionsmodell zum IPEK und erst im Laufe von vielen Entwicklungsschritten wuchsen meine Wheel­ blades zu einem gut gestalteten und durchdachten Produkt heran. Durch den Erfolg ermutigt, war die Anmeldung für den Design Award eine logische Folge.

Welchen Nutzen ziehen Sie aus dem Gewinn des Design Award?

Ich kann klar zeigen, dass die Wheelblades Qualitätsprodukte mit hohem Designanspruch sind, was durch die Auszeichnung mit dem Red Dot bestätigt wird.

Jeder Anschluss eine Freude Elektroinstallateurinnen und -installateure verkabeln in Bürogebäuden und Rechenzentren Tausende von Ethernet-Netzwerkanschlüssen. Mit dem neu entwickelten Beschaltungswerkzeug beschalten sie einen solchen Anschluss mit wenigen Handgriffen. Bei Tausenden Anschlüssen ergeben die Sekundengewinne pro Anschluss mehrere Stunden respektive Tage gesparter Arbeitszeit und erhöhen den Komfort für die Anwenderinnen und Anwender.

Als Novum ist das Werkzeug komplett aus Kunststoff hergestellt und damit günstiger als bisherige Werkzeuge aus Metall. Eine grosse Herausforderung war die hohe Zugfestigkeit, die das Werkzeug aushalten muss.

Die Jury des iF Product Design Award lobt die gute Balance von Form und Werkstoff, die zusätzliche Verbindungselemente überflüssig macht und nebst den ökonomischen Vorteilen auch das spätere Recycling er­ leichtern wird. Die Jury bewertet zudem die gute Ergonomie positiv, da sie entspanntes Arbeiten ermöglicht.

Das Werkzeug ist ein Paradebeispiel dafür, dass gutes Design nicht nur Aussehen ist, sondern aus der optimalen Verbindung von Form und Funktion entsteht.

urs.egger@hsr.ch

Mit dem Werkzeug wird die Montage wie auch die Demontage einer Netzwerkbuchse einfacher und damit schneller.

«Unsere Kundschaft ist begeistert» Das HSR Magazin sprach mit Fabio Trio von Reichle & de Massari über das Produktdesign des neuen Werkzeugs für Elektroinstallateure und -installateure.

Fabio Trio

Kommt Funktio­nalität vor Design oder geht beides Hand in Hand?

Funktionalität geht bei uns vor Design. Die ursprüngliche Idee war es, ein möglichst günstiges Werkzeug zu entwickeln, das man quasi fast gratis mitgeben wollte. Im Lauf der Entwicklung zeigte sich, dass daraus nun ein sehr hochwertiges Produkt mit grossem Anwendungsnutzen geworden ist. Wir ziehen als Fazit, dass Design ein Erfolgsfaktor ist, und werden dies für künftige Entwicklungen zu einem früheren Zeitpunkt einbeziehen.

Haben Sie Feedback erhalten?

Unsere Kundschaft ist begeistert, wir kamen am Anfang mit der Produktion kaum nach. Sie schätzt die einfache Bedienung und die Funktionalität. Die Beschaltung ist ­einfach, zudem kann man den Anschluss leicht wieder öffnen. Für die Kunden war von Anfang an klar, dass es ein Reichle-&-de-Massari-Produkt ist. Das sieht man schön

an der Farb- und Formgebung, die unsere Handschrift trägt.

Ihr Produkt hat einen Design Award gewonnen.

War das von Anfang an Ihr Ziel?

Nein. Design war nie bewusst ein Ziel. Das IPEK hat uns jedoch von Anfang an nicht nur mechanische, sondern auch optisch ansprechende Vorschläge gemacht.

IPEK Institut für Produktdesign, Entwicklung und Konstruktion Das Institut IPEK der HSR Hochschule für Technik Rapperswil ist seit bald zwanzig Jahren ein wichtiger Partner für Firmen der Maschinen-, Apparate- und Dienstleistungsindustrie. Basierend auf Methoden und Kompetenzen, die an der HSR gelehrt werden, fokussiert das Institut auf die drei Schwerpunkte Innovationsmanagement, Produktentwicklung und Produktdatenmanagement.

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Die Landschaftsarchitektur hat ein ambivalentes Verhältnis zu Design. Designfixierte Ansätze, die zu gestylten, aber publikums­fernen Freiräumen führen, sind umstritten. Als Tätigkeit des Entwerfens ist Design hingegen eine zentrale Aufgabe.

Spuren, Sporen, Spolien und Spass für alle Hansjörg Gadient, Professor für Landschaftsarchitektur

Kann ein Stadtpark ein Naturschutzgebiet sein? Lassen sich der hohe Nutzungsdruck und der Erhalt ökologisch höchst wertvoller Standorte an ein und demselben Ort realisieren? Im Erlenmattpark in Basel hat Landschaftsarchitekt Raymond Vogel, ein HSR Absolvent, gezeigt, wie das geht. Er hat gezeigt, wie in Zukunft städtische Freiräume geplant werden müssen: nicht als entleerte Design-Ikonen, sondern als ganzheitlich gedachte und komplex geplante Lebensräume. Der Heimatschutz belohnte ihn dafür im Sommer mit dem renommierten Schulthess-Gartenpreis 2013.

Rezepte Die Form folgt der Funktion! Ornament ist Verbrechen!

Weniger ist mehr! – Die Moderne hatte noch Rezepte. In der Architektur stellten Postmoderne und Dekonstruktivismus die starren Dogmen in Frage. Robert Venturis «Komplexität und Widerspruch in der Architektur» machte 1966 Furore. Er zitiert den Literaturwissenschaftler Cleanth Brooks (1906–1994) und sagt mit ihm: «Wir sind gefangen in der übermächtigen Tradition des ‹Entweder-oder› und entbehren der geistigen Beweglichkeit (...), welche es uns erlauben würde, den feineren Unterscheidungen und den subtileren Möglichkeiten nachzugehen, die uns die Tradition des ‹Sowohl-als-auch› aufschliesst.»

Sowohl-als-auch Weniger ist also wieder weniger, wenigstens in der Architektur. In der Landschaftsarchitektur dagegen ist weniger zu oft noch mehr. Das heisst, dass noch immer zu viele Projekte auf Entleerung und Reduktion setzen; das führt zur Versteinerung von Freiräumen. Sie wiederholen

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damit ein Rezept, das in der Architektur mit Robert Venturi seit mindestens vierzig Jahren in Frage gestellt wird.

Die durchdesignten Projekte dieser reduktionistischen Denkschule sehen zwar auf den Plänen gut aus und gewinnen in den Wettbewerben. Beim Publikum fallen sie jedoch meist durch. Sie stehen leer und werden schon nach wenigen Jahren umgebaut. Glücklicherweise setzen sich in Einzelfällen andere Auffassungen durch. Es sind Projekte einer höheren Komplexität, die nicht mehr dem Ent­weder-oder, sondern dem Sowohl-als-auch verpflichtet sind. Es gelingt ihnen, scheinbar unvereinbare Ansprüche und Bedürfnisse an einem Ort zu vereinen.

Solche Ansätze bedeuten im Kontext baulicher Verdichtung und erhöhter Ansprüche an die Ökologie sehr viel.

Sukzessionen Im Erlenmattpark in Basel mäandrierte ursprünglich der Rhein und schuf kontinuierlich neue Schotterbänke.

Wärmeliebende Tiere und Pionierpflanzen nahmen sie in Besitz, bis die natürliche Sukzession sie mit Büschen und Bäumen besetzte. Der Rhein wurde reguliert, das angrenzende Land beackert. Mit der Stadt kam die Bahn und bis 1998 war die Erlenmatt ein Güterbahnhof der Deutschen Bahn. Solche Bahnareale sind oft wertvolle Sekundärbiotope, in denen sich die sandigen Magerrasen und offenen Schotterfluren wiederfinden, die in den begradigten Gewässern fehlen. 420 Arten wurden in der Erlenmatt nachgewiesen, darunter auch 73, die auf der roten Liste des Schweizer Mittellandes stehen.

Spuren Der Erlenmattpark ist eine Neugestaltung eines Indus­ trie­areals nördlich des Badischen Bahnhofs in Basel. Der

1 Bild 1: Die Betonplatten am Boden sind Zeugen einer früheren Nutzung – sie wurden wiederverwendet.

Bilder 2 bis 7: Die Bilder­ reihe zeigt die zunehmende Intensität der Bodenbenutzung und Kultivierung der Böden im Urbanisierungs­ prozess. Nutzungs­an­ sprüche und ökologische Anforderungen sind Teil der Gestaltung. Für den Erlenmatt­ park hiess das auch: der richtige Boden zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

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Bilder 8 und 9: Ein Park für alle Generationen.

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E

C D B

A

Wie Schollen, die im Fluss des ständig sich wandelnden urbanen Raums treiben, scheinen Baublöcke und Grünflächen voneinander weg und zueinander hin zu driften.

A Florenarena B Kissenhain C Träumerholz D Menschenmitte E Stadtatrium

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Entwurf ging aus einem 2001 entschiedenen Wett­ bewerb hervor. Das Gelände bildet den Kern der Aussenräume eines rund zwanzig Hektaren grossen Entwicklungsgebietes mit Wohn- und Bürobauten. Aus der Analogie zu Eisschollen, die auf einem Fluss treiben, ist das Konzept des ganzen Stadtquartiers entstanden, das frei treibende Schollen von Baublöcken und Grünflächen aneinanderschiebt. Der Güterbahnhof mit ­seiner «billigen» und rüden Materialität wurde zur In­ spiration für das, was schön sein könnte in diesem Stadtteil. Diese Spuren wurden als Inspiration, aber auch als physische Zeugnisse erhalten. Die Geschichte des Ortes wird nicht überschrieben und ausgelöscht, sondern fortgeschrieben und dadurch am Leben er­ halten. Wie in einem Palimpsest überlagern sich die zeitgenössischen Schichten mit den Spuren des Vergangenen.

Der zentrale Park ist in vier Zonen gegliedert, die von Süden nach Norden an Nutzungsintensität ab- und an ökologischem Wert zunehmen. Im bereits fertiggestellten südlichen Teil dominiert die menschliche Nutzung; er heisst «Menschenmitte». Im noch zu realisierenden nördlichen Teil wird der Funktion des Naturschutzes der Vorrang gegeben; er wird «Florenarena» heissen. Dazwischen bilden «Kissenhain» und «Träumerholz» Übergangszonen, in denen sich menschliche Nutzung und Naturschutz überlagern. Bis 2023 sollen alle Bauabschnitte realisiert sein.

Sporen und Spolien Die für ein Bahnhofareal typischen grossformatigen Betonplatten wurden beim Bau ausgebaut und zwischengelagert, ebenso der vorhandene Humus. Im Fall der Betonplatten wurde die Erinnerung an den früheren Ortscharakter konserviert. Es sind Spolien, das heisst bauliche Elemente, die nicht nur wegen ihres materiellen Werts, sondern auch wegen ihres Erinnerungswertes erneut verwendet werden. Die wiederverwendeten Platten bilden den Bodenbelag des neuen Platzes; ihre ursprüngliche Bemalung durchbricht die Regelhaftigkeit des Musters und wirkt durch diese formale Freiheit aktuell und anregend. Und doch schwingt der industrielle Charakter mit – für manche Besucher mag er zu rüde sein. Durch die Wiederverwendung des vor Ort vorhandenen Oberbodens wurden Saatgut und Sporen darin erhalten. So konnten sich die seltenen oder weniger ­seltenen Pflanzen, die sich hier im Sekundärbiotop angesiedelt hatten, wieder ausbreiten und ihre genetische Information erhalten und weitergeben.

Der Erlenmattpark ist kein blosses Produkt von formverliebtem Design, sondern von Design im Sinn von ganzheitlicher Gestaltung. Bei diesem wegweisenden Projekt finden der sensible Umgang mit Geschichte, höchste ökologische Ansprüche und eine kluge Nutzungszonierung zusammen. Eine klare Raumbildung und eine einfache Formensprache führen die verschiedenen Ansprüche zu einer klugen Synthese. hansjoerg.gadient@hsr.ch

Ein neues Anlagendesign soll die Effizienz von Solarheiz­ systemen um ein Drittel verbessern. Ein unter­irdisches ­Speicherbecken überbrückt dabei die kalten Jahreszeiten.

Die Resultate der Versuchsanlage des SPF im Auftrag des ­Elek­trizitätswerks Jona-Rapperswil sind vielversprechend.

Ein Eisspeicher, der Wärme speichert Daniel Philippen, SPF Institut für Solartechnik

Ein sechsfach höherer Gewinn im Verhältnis zum Einsatz ist in der Regel hoch spekulativ und riskant – zumindest in der Finanzbranche. Der Fall liegt anders in der Wärme­ erzeugung für Warmwasser und Heizung. Eine intelligent designte Anlage mit Sonnenkollektoren und einem Speicher erntet über das ganze Jahr die sechsfache Energiemenge des Einsatzes. Risikolos.

Die Anlage speichert überschüssige Wärme im Sommer in einem sogenannten Eisspeicher und bezieht diese in den kälteren Monaten. Der Speicher speichert nicht, wie

der Name vermuten lässt, Eis, sondern Wärme. Diese Wärme ist wertvoll, entfallen doch vier Fünftel des Energieverbrauchs von Schweizer Haushalten auf die Raumwärme und das Warmwasser.

Sechsfacher Einsatz zurück Konventionelle Wärmepumpen, die Wärme aus der Umwelt nutzbar machen, haben ihre Effizienz im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen in den letzten Jahren erhöht.

Mit einem Teil Strom werden in der Regel drei bis vier

Der Projektleiter Daniel Philippen auf dem Dach der Versuchsanlage.

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Im Sommer heizt sich das Speicherwasser bis auf 55 Grad Celsius auf.

Die Wärme wird dem Wasser im Winter kontinuierlich bis zum ­Gefrierpunkt entzogen.

Beim Aggregats­ wechsel von flüssig zu fest wird zusätzliche ­latente Wärme frei.

Teile Wärme gewonnen. Thermische Solarkollektoren erhöhen diese Effizienz weiter. Das Problem ist aber, dass die Sonne dann am schwächsten scheint, wenn es am meisten Wärme braucht: im Winter. Hier kommt der Eisspeicher ins Spiel. Der Name ergibt sich aus seinen Eigenschaften: Beim Wechsel des Aggregatszustands von flüssigem Wasser zu Eis wird viel latente Wärme frei – der Speicher nutzt dieses physikalische Phänomen und kann daher in einem vergleichsweise kleinen Wasservolumen viel Wärme speichern.

Im Auftrag des Elektrizitätswerks Jona-Rapperswil EWJR erforschte das SPF bereits früher Systeme mit kombinierter Solarthermie und Wärmepumpen. Nun sollte das SPF als Anschlussprojekt ein System mit einem Eisspeicher ausarbeiten und verwirklichen, das eine Jahresarbeitszahl von Die Systemvarianten im Vergleich Systemvariante

Fläche der Kollektoren (m2)

Volumen Volumen warmer Eisspeicher Speicher (m3) (m3)

Wärmepumpen-Typ

JAZ

0

–

0,5

Luft-Wasser

2,8

Luft WP ohne Sonnenkollektoren

–

1

Luft-WP & Solar

16

1,8

–

Luft-Wasser

3,6

2

Luft-WP & Solar

32

2

–

Luft-Wasser

4,1

3

Luft-WP & Solar

100

4

–

Luft-Wasser

6,2

4

Luft/Sole-WP & Solar & Eisspeicher

32

2

0,3

Luft/ Solewasser

4,8

5

Luft/Sole-WP & Solar & Eisspeicher

32

2

5

Luft/ Solewasser

5,1

6

Luft/Sole-WP & Solar & Eisspeicher

45

2

5

Luft/ Solewasser

5,9

7

Sole-WP & Solar & Eisspeicher

32

2

35

Solewasser

6,0

Simulierte Jahresarbeitszahlen (JAZ) für verschiedene Heizsysteme, mit denen ein Gebäude mit Niedertemperaturheizkörpern und einer Energiekennzahl von 100 kWh/m2a (für Raumheizung) versorgt werden kann (WP: Wärmepumpe, Solar: Sonnenkollektoren).

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sechs erreichen sollte. Das heisst, dass die gesamte Anlage mit einem Teil Strom die sechsfache Wärmemenge liefert.

Die Ingenieure des SPF Institut für Solartechnik wählten unterschiedliche Systemkonzepte auf Basis einer Marktrecherche und werteten die wissenschaftliche Literatur aus. Sie ermittelten danach das grundsätzliche Anlagendesign mittels Simulationen. Es galt, die energetisch optimale Kombination von Kollektorfläche, Wärmespeicher, Eisspeicher sowie Wärmepumpenart zu finden und den Materialeinsatz möglichst gering zu halten. Von sieben Varianten fiel die Wahl auf ein System mit einer Solewasser-Wärmepumpe, welche die Wärme ausschliesslich aus einem sogenannten Eisspeicher bezieht, der wiederum von Sonnenkollektoren erwärmt wird.

Andere Varianten hätten zwar ähnliche Jahresarbeitszahlen ergeben, aber zu grösseren Kollektorflächen oder einem komplizierteren Anlagendesign geführt.

Nebst Platzbeschränkungen musste auch der Kostenfaktor berücksichtigt werden.

Latentwärme und sensible Wärme nutzen Im ausgewählten Solarthermie-Wärmepumpen-Konzept verwenden die Ingenieure im Eisspeicher Wasser zur Speicherung von überschüssiger Wärme. Die Wärmezu- und -abfuhr erfolgt über Wärmeübertrager, die von Sole durchflossen werden, welche Wärme vom Dach einträgt und später an die Wärmepumpe weitergibt. Das Solewasser ist wichtig, weil die Sole auch bei Temperaturen unter 0 °C flüssig bleibt. Entzieht man dem Eisspeicher Wärme mit Soletemperaturen unter 0 °C, vereist das Wasser im Speicher. Auf diese Weise wird die beim Phasenwechsel von flüssig zu fest frei werdende Wärme des Wassers genutzt.

Im Herbst 2012 begannen die Bauarbeiten für die bislang am Computer designte Anlage. Die Stadt Rapperswil-

Jona stellte das Gebäude des Kindergartens Säntisstrasse zur Verfügung, in dem die Anlage eine alte Gasheizung ersetzt. Der 75 000 Liter fassende Eisspeicher wurde ins Erdreich eingelassen und mit 60 cm Erde überdeckt. Zum Schutz der Pflanzen wurde der Speicher oben zusätzlich isoliert – aber nur dort. Die Wärmeverluste sind deswegen im Sommer zwar gross, wenn sich das Speicherwasser auf bis zu 55 Grad erwärmt. Durch den weitgehenden Verzicht auf eine Wärmedämmung konnte der Montage- und Kostenaufwand aber reduziert werden. Und durch die fehlende Isolation gewinnt der Speicher im Winter, wenn die Speicherwassertemperatur gegen 0 °C sinkt, einen Teil der Wärme aus dem umliegenden Erdreich.

Der Kindergarten Säntis­ strasse in RapperswilJona ist aufgrund seines Baujahres und der kubischen Gebäudestruktur mit vielen Aussenflächen ein forderndes Pilotobjekt.

Anlagendesign: Das A und O für die Effizienz Wie sich der Eisspeicher in der Praxis bewähren wird, zeigen die nächsten beiden Jahre. Während dieser Zeit wird die Anlage laufend untersucht und optimiert. Doch bereits nach dem ersten halben Jahr Betrieb zeigt sich, dass die simulierten Daten sehr nahe bei den gemessenen liegen. Und schon jetzt ist klar, dass Heizsysteme neben der Wärmedämmung von Gebäuden ein grosses Potenzial für effiziente Energiemassnahmen darstellen.

Im Weiteren ist die Kombination von Wärmepumpen und Solarwärme sinnvoll, weil damit die Jahresarbeits-

zahl des Systems beträchtlich steigt. Und nicht zuletzt lässt sich mit der saisonalen Speicherung von Solarwärme die Effizienz nochmals deutlich erhöhen. Das Projekt demonstriert, wie mit optimalem Anlagendesign deutliche Effizienzgewinne möglich sind und wie mit vergleichsweise geringem Aufwand solare Wärme über lange Zeiträume speicherbar ist. daniel.philippen@hsr.ch

Simulierte Energieflüsse in einem 30-m³-Eisspeicher 2500 2000 1500 1000 500 0 –500 –1000 –1500 –2000 –2500 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Verluste via Speicherwand Wärmetransfer zum warmen Speicher Bezug Wärmepumpe

Gewinne via Speicherwand Solareintrag Kollektorfeld Monatssumme

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Software als immaterielles Gut ist abstrakt. Design und Planung sind jedoch wichtig, weil sie die Struktur für den Programmcode festlegen. Für die Optimierung werden unterschiedliche ­Taktiken verfolgt und Tools angewendet.

Softwaredesign bringt Programmcode auf Trab Olaf Zimmermann, Professor für Informatik

Software ist die Intelligenz unserer technischen Umwelt.

Kein Mobiltelefon, kein Auto und kein Supermarkt funktioniert ohne sie. Für Informatikerinnen und Informatiker ist Software sowohl Werkzeug als auch Produkt. Sie ist beliebig kopierbar, verschleissfrei und kann vermeintlich einfach verändert werden.

Da Software Engineering eine junge Disziplin ist, wird nicht immer diszipliniert gehandelt: Projektverzögerungen und Qualitätsprobleme sind leider häufig die Folge.

Wie ein Haus schlecht gebaut sein kann, kann auch Software zum Sanierungsfall werden. Im Notfall hilft nur noch der Abbruch des Projekts. Ein prominentes Beispiel ist das Informatikprojekt INSIEME der Eidgenössischen Steuerverwaltung. Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) hielt fest: «Zwar ist mittlerweile das Gesamtkonzept für I­NSIEME erstellt, doch sind, was die Ab­ lösung der Kernsysteme betrifft, nur 10 Prozent der notwendigen Programmierarbeiten vollendet.» Nach vier Jahren brach das EFD das Projekt vorzeitig ab.

Software-Qualität und Erhaltung Aufgrund der immateriellen Natur von Software ist ihre Qualität oft schwierig zu messen. Objektive Messgrössen wie der Durchmesser eines Ventils oder die Trag­ fähigkeit einer Brücke fehlen. Der Übergang vom Software-Design zur eigentlichen Konstruktion, zum Pro­grammieren, ist fliessend. Ein guter Software-Designer ist also Architekt, Bauingenieur und Handwerksmeister in einer Person.

Wie ein Bauwerk muss auch Software sauber geplant und unterhalten werden. Um technikfernen Personen die Notwendigkeit einer Sanierung zu erläutern, prägte Ward Cunningham, der Erfinder der Wikis, den Begriff

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«Technische Schuld». Design-Schnellschüsse und Umsetzungskompromisse sind auf Kredit zunächst akzep­ tabel, um ein kurzfristiges Ziel zu erreichen. Die Schulden müssen jedoch regelmässig durch das sogenannte «Refactoring», sprich Strukturverbesserung, getilgt werden.

Ansonsten nehmen die technischen Schulden überhand und werden zum Qualitäts- und Managementproblem.

Software muss also gewartet werden, obwohl sie nicht verschleisst. Zum Wartungsaufwand tragen neben dem Schuldenmanagement auch neue Randbedingungen bei, die erst während der produktiven Nutzung der Software sichtbar werden. Die einfache Änderbarkeit von Software-Produkten führt meist zu einer hohen Erwartungshaltung auf Seiten der Anwenderinnen und Anwender.

Softwaredesign auf dem Prüfstand Wie entwirft man nun qualitativ hochwertige Software?

Ein Software-Design beginnt mit der Spezifikation von Benutzungsszenarien, Qualitätseigenschaften und externen Schnittstellen und wird in Modellen verfeinert, die die Software-Bausteine und ihr Zusammenspiel festlegen.

Nehmen wir als Beispiel einen Cloud-Speicherdienst wie Dropbox, iCloud oder Wuala. Das Software-Design würde den Nutzern erlauben, Daten online zu speichern und über mehrere Kanäle darauf zuzugreifen. Es würde definieren, in welcher Qualität der Dienst angeboten wird: beispielsweise Lagerung der Daten, Verschlüsselungsgrad oder Zugriff durch Dritte. Weiter würde fest­ gehalten, welche Software-Bausteine den Dienst bereitstellen: beispielsweise Webserver, Datenbank und Zu­ griffsschutz. Zur Lösung von Designaufgaben stehen Software-Ingenieurinnen und -Ingenieuren zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung. Sie können beispielsweise

Für den Erfolg von grösseren Software­Projekten ist die ­Kommunikation im Team ­entscheidend.

Patterns, zu deutsch Muster, verwenden, welche verallgemeinerte, vorgefertigte Lösungen für wiederkehrende Fragen darstellen – also eine Art Skizze oder Schablone.

Architekten und Programmiererinnen schneiden die Skizzen und Schablonen aus den Patterns dann auf ihre Bedürfnisse zu. Das Konzept ist unter Software-Entwicklern sehr populär. IFS-Institutsleiter Peter Sommerlad ist ein Mann der ersten Stunde, er hat an Büchern zu «Pattern-Oriented Software Architecture» und «Security Patterns» mitgewirkt.

Neben Patterns wählen Informatiker im Software-Design auch bestimmte Technologien und Produkte unter Abwägung von Qualitätskriterien aus. Ein weiteres Hilfsmittel ist dabei die Begründung und die Dokumentation der wesentlichen Architekturentscheidungen. Nach ISO/ IEC/IEEE-Norm 42 010 muss diese «Rationale» immer­ in die Design-Dokumentation aufgenommen werden.

Häufig werden wichtige Entscheidungen allerdings aus dem Bauch heraus getroffen und die Argumente dafür erst nachträglich formuliert.

ware-Design provokativ in Frage; sie treffen Architekturentscheidungen möglichst spät, um jederzeit flexibel auf sich ändernde Anforderungen reagieren zu können. In der Arbeitspsychologie wird die Bewegung aufgrund des hohen Drucks auf die Beteiligten kritisch gesehen.

Programmierung oder Design?

Kann man also einfach nur programmieren, ohne zumindest ein rudimentäres Software-Design zu erstellen?

Man kann, wenn man einigen agilen Meinungsmachenden glaubt. Viele erfahrene Software-Ingenieurinnen und -Ingenieure sehen die Dinge allerdings differenzierter. Der Programmcode soll im Mittelpunkt von jedem Software-Projekt stehen; unterstützende Arbeitstechniken und Dokumentation haben aber ihren Platz – wie in anderen Design-Disziplinen auch. Je komplexer die Anforderungen und je grösser das Projektteam, desto wichtiger ist ein gutes, explizites Software-Design, um Software von hoher Qualität zu programmieren, in Betrieb nehmen und dann auch warten zu können. olaf.zimmermann@hsr.ch

Pragmatisches Herangehen oder planen?

Viele Software-Projekte sind zu komplex, um vollständig im Voraus planbar zu sein. Im Unterschied zu traditionellen Entwicklungsmethoden priorisiert die agile Bewegung daher Zusammenarbeit und Teamproduktivität besonders hoch. Im Daily Scrum beispielsweise versammelt sich ein Team täglich, um Status, Planung und Stolpersteine zu besprechen. Agile Projekte haben sehr kurze Entwicklungszyklen mit Software-Teillieferungen, binden die zukünftigen Nutzer der Software eng ein und beschränken die Dokumentation auf ein Minimum. Vertreter der agilen Praktiken stellen die Notwendigkeit von explizitem Soft-

Software-Standortbestimmung Das IFS Institut für Software bietet einen einfach durchzuführenden, aber umfassenden Software Health Check an. In einem derartigen Health Check können Firmen beispielsweise die Agilität des Entwicklungsprozesses, Architek­ turentscheidungen und Codequalität untersuchen lassen und Anregungen für gesundheitsfördernde Massnahmen erhalten.

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Raumplanerisches Entwerfen findet unter widersprüchlichen ­Kriterien statt. Genau darin liegt für Raum­planerinnen und Raumplaner der grosse Reiz und die Kunst, unseren Lebensraum zu gestalten und Ideen zu realisieren.

Mit langem Atem den Lebensraum gestalten Joachim Schöffel und Markus Gasser, Professoren für Raumplanung

Unterschiedliche Rahmenbedingungen für die Raumplanung: Lachen SZ wird durch den See und die Autobahn begrenzt. Das Nachbardorf Altendorf ent­wickelt sich hingegen sternförmig in alle Richtungen.

Beim Siedlungs- und Städtebau finden immer Absprachen statt. Berühmt sind etwa die Pläne von Hippodamus für die antiken Städte Milet und Rhodos im 5. Jahrhundert vor Christus. Vom Entwurf im konzeptionellen Sinn sprechen wir erst seit der Aufklärung. Konzeptionelles Entwerfen etabliert sich als Idee der Moderne für sämtliche schöpferischen Prozesse. Dieses Verständnis ist auch die Grundlage für unsere heutige Auffassung von raumplanerischem Entwerfen.

Was ist Planung?

Die Fachdisziplinen für Raum und Umwelt betrachten Planung als eine gedankliche Vorwegnahme einer ­ ­bau­lichen Umweltveränderung. Raumplanerinnen und Raum­planer planen für grössere Räume: Quartiere, Dör-

fer, Städte und Regionen. Hier liegt der grosse Reiz unseres Berufs. Denn es ist der einzige, in dem man Umwelt im grösseren Kontext aktiv gestalten kann.

Die grosse Herausforderung in der Raumplanung liegt in der langen Dauer bis zur eigentlichen Umsetzung: Ein Gebiet wird eingezont, im Detail geplant und schrittweise bebaut. Von der Grobplanung bis zum Bau des letzten Gebäudes eines Planungsgebiets können Jahre vergehen. Daher können wir in der Raumplanung die Gestaltung oft nicht definitiv und nur in groben Zügen festlegen. Die Detailentwicklung übernehmen später Architektinnen, Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanerinnen oder Raumplaner auf einer nachfolgenden Verfahrensstufe. Raumplanerische Entwürfe unterliegen bis zur Realisation zahlreichen Änderungen. Denn im grösseren Lebensraum treffen unterschiedlichste Interessen aufeinander: Eigentümerinnen, Bewohner, Interessengruppen und die Politik. Sie alle beeinflussen die Planung bewusst oder unbewusst. Die Aufgabe der Raumplaner ist es, diese Interessen möglichst balanciert mit einzubeziehen. Die Kunst liegt nun darin, Konzepte so zu entwerfen, dass sie ihre Grundideen trotz zahlreichen Planungsschritten und Interessen möglichst erhalten und erfolgreich umsetzen können.

Die Politik setzt schliesslich die Leitplanken auf Gesetzesebene. Somit ist die Raumplanung immer ein Abbild des politischen Systems – der Bau einer utopischen Stadt oder der Abriss und Neuaufbau ganzer Stadtteile sind in der Schweiz unmöglich.

Was ist raumplanerisches Entwerfen?

Der raumplanerische Entwurf bezeichnet die kreative, schöpferische Tätigkeit, die Raum und Umwelt gestaltet.

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Der Student Christoph Stahel konfrontiert in seiner Bachelorarbeit Zürich Letzi mit dem Manhattan Grid und kreiert damit Innova­ tion für die raumplanerische und städtebauliche Entwicklung.

Darin formulieren Planerinnen und Planer die erwünschte räumliche Entwicklung eines bestimmten Stadtraums, einer Siedlung oder auch eines Landschaftsraums. Allenfalls prüfen sie mit mehreren Planungsvarianten exemplarisch verschiedene Lösungswege und berücksichtigen zu erwartende externe Einflüsse. Oder sie zeigen mit Sze­ narien die Bandbreite der möglichen Lösungen und Entwicklungsrichtungen auf und identifizieren auf diese Weise nicht umsetzbare Varianten. In beiden Fällen müssen raumplanerische Entwürfe Lösungswege für Konflikte aufzeigen, die sie in der Umsetzung erwarten.

Systemischer Widerspruch Raumplanerisches Entwerfen findet zwangsläufig unter widersprüchlichen Kriterien statt: Definieren wir den Endzustand frühzeitig zu genau in einem Masterplan, so schränken wir unser zukünftiges Gestaltungspotenzial ein. Lassen wir zu viel Spielraum zur Interpretation, können wir unerwünschte Entwicklungen nicht vermeiden.

In diesem Spannungsfeld gehen wir der Frage nach, was aus einem raumplanerischen Entwurf letztlich konkret werden soll, kann – oder was wir verhindern wollen.

Raumplanerische Entwürfe müssen deshalb auch Aus­ sagen zur raumplanerischen Umsetzung enthalten, also zu den nachfolgenden formellen Verfahren der Raumplanung. Sie müssen dabei die notwendigen Abläufe über einen längeren Zeitraum hinweg vordenken und strukturieren. In der Schweiz haben sich dafür entsprechende Verfahren und Instrumente etabliert, wie Wettbewerbsverfahren oder Testplanungen, die koordinierte Mitwirkung der Bevölkerung oder der Einsatz von Gestaltungsbeiräten.

Anders als rein kreative, künstlerische Prozesse oder reine Designstudien bewegt sich raumplanerisches ­Ent­­werfen also innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen und im Einflussbereich von zahlreichen externen Kräften. So kann eine gesetzte Planungsfläche – wir sprechen vom Planungsperimeter – meist nur schwer überschritten werden, obwohl die Planung über den Pe-

rimeter hinaus Auswirkungen hat. Ein Einkaufszentrum steht beispielsweise in seinem Planungsperimeter, der verursachte Mehrverkehr wirkt jedoch vor allem auf den umliegenden Raum. Bei öffentlichen Auftraggebern steht immer ein politischer Auftrag dahinter, eine Zukunftsvorstellung zu entwerfen. Raumplanende können nicht eigenmächtig den Auftrag verändern – selbst wenn gute Gründe dafür sprechen würden.

Verankerung in der Ausbildung In der Ausbildung muss raumplanerisches Entwerfen zwangsläufig anders vermittelt werden als architektonisches Entwerfen oder das Designen von Objekten und Kunstgegenständen. Die Studierenden lernen anhand von realen und konkreten Planungsaufgaben einer jährlich wechselnden Partnergemeinde. Zum einen sind Entwerfen, Gestalten und Entwickeln räumlicher Zukunftsvorstellungen zentrale Inhalte der Studien- und Pro­ jektarbeiten. Zum anderen arbeiten die Studierenden integriert daran, entworfene Gestaltungsqualitäten langfristig über Prozesse und Instrumente zu sichern.

Die Herausforderung der Raumplanung ist ebenso ihr Reiz: das aktive Gestalten von Lebensraum als Kunst, das tatsächlich Machbare zu erkennen, die beste Lösung zu suchen und durch den meist schwierigen Parcours eines vielschichtigen Planungsprozesses hindurch umzusetzen.

joachim.schoeffel@hsr.ch, markus.gasser@hsr.ch

Partnergemeinden 2013 Schaffhausen 2012 Wettingen 2011 Feusisberg 2010 Frauenfeld 2009 Wil www.hsr.ch/partnergemeinden

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Rund um die HSR besteht ein Cluster von Mikroelektronikfirmen, die weltweit zu den Spitzenreitern zählen. Ihre Mikrochips finden millionenfache Verwendung. Seit mehr als zwanzig Jahren designt die HSR Chips für Kunden und bildet Chipdesigner aus.

Seit über 50 Jahren: Chip Chip hurra!

Michael Lieberherr, Redaktion

Künftige Historikerinnen und Historiker werden den Startschuss für unser digitales Zeitalter dereinst wohl nicht nur auf die Entdeckung des Transistors zurückführen, sondern ebenso auf die Erfindung des Mikrochips.

Ingenieure standen in den 1960er Jahren vor dem grossen Problem, dass konventionelle Elektronikschaltungen zu komplex wurden, um alle Transistoren physisch miteinander zu verbinden – die ersten Computer füllten ganze Hallen. Jack S. Kilby von Texas Instruments gelang 1958 der Durchbruch. Seine Idee, alle elektrischen Schaltkreise in einem Halbleiterblock zu vereinen, konnte er erfolgreich umsetzen. Für diese Erfindung Ein Mikrochip aus dem IMES: Obwohl er nur 4 mm2 gross ist, dauert das Designen der Schaltkreise mehrere Monate.

erhielt Jack S. Kilby 42 Jahre später den Nobelpreis in Physik.

Die Entwicklung der Halbleiterindustrie formulierte der Mitbegründer von Intel, Gordon Moore, treffend: «Wenn sich die Autoindustrie ebenso schnell entwickeln würde wie die Halbleiterindustrie, würde ein Rolls-Royce mit einer Gallone eine halbe Million Meilen fahren und es wäre billiger, den Rolls-Royce wegzuwerfen und einen neuen zu kaufen, als ihn zu parken.»

Pro Jahr werden mehr Transistoren als Reiskörner produziert. Mikrochips sind die Nervenzellen der digitalen Welt und kommen milliardenfach zum Einsatz. Unsere Heimelektronik und mobilen Geräte stammen fast ausnahmslos aus Fernost. Wussten Sie aber, dass rund um die HSR ein Cluster an Halbleiterfirmen entstanden ist, der die Chips für eben diese Geräte entwickelt? Es sind dies Firmen wie AMS International AG in Rapperswil, Espros Photonics Corporation in Sargans, Sensirion und Phonak in Stäfa, Microdul AG und U-Blox AG in Zürich.

Die Chips aus der Zürichseeregion finden ihren Platz millionenfach in Consumer-Produkten, wie zum Beispiel im Smartphone Galaxy S4 von Samsung.

Mikro- und Nanometer Ein Mikrochip ist vereinfacht beschrieben eine miniaturisierte elektronische Schaltung. Paul Zbinden, Professor für Mikroelektronik, erklärt: «Anstelle von einzelnen Bauteilen auf einer Platine enthält ein Mikrochip auf einem einzigen Siliziumträgermaterial von wenigen ­ Quadratmillimetern Fläche eine komplette Schaltung mit einem bestimmten Funktionszweck.»

Das Prinzip der Chipentwicklung funktioniert heute noch gleich wie in den 1960er Jahren, die Hilfsmittel

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Die Herstellung von Mikrochips erfolgt ­unter Reinraum­ bedingungen. Auf der 300-mm-Siliziumscheibe, dem sogenannten Wafer, befinden sich Hunderte Mikrochips.

wurden hingegen besser. Um physikalische Grenzen zu überwinden, findet die Industrie laufend neue Wege.

Die Leiterbahnen eines Mikroprozessors mit 22 Nanometer Strukturbreite sind 3000-mal dünner als ein menschliches Haar.

Analog oder digital?

Chipdesignerinnen entwerfen die komplette elektronische Schaltung und die Funktion, die der Mikrochip übernehmen wird. Mikroprozessoren von Computern und beispielsweise Speicher funktionieren digital: Sie kennen nur die Werte Null und Eins. Analogchips hingegen erfassen physikalische Werte, zum Beispiel die Temperatur oder die Feuchtigkeit. Ein Mikrofon liefert, ein Lautsprecher bezieht ein analoges Signal.

Je höher der Anteil der reinen Digitaltechnik ist, desto automatisierter erfolgt das Design. Digital-Chip-Designer beschreiben in einer Hardwarebeschreibungssprache die Schaltungslogik. Die CAD-Software übernimmt dann die eigentliche Anordnung der Komponenten, testet und simuliert – ansonsten wäre der fehlerfreie Entwurf eines Mikroprozessors mit einer Milliarde Transistoren nie möglich. Doch man darf sich von dieser Automation nicht blenden lassen: Der Chip kann letztlich nur so gut sein wie der Mensch, der ihn modelliert. Die Denkleistung und damit die Kreativität von Designern lässt sich bislang nicht an Software delegieren.

Analogchips beinhalten in der Regel viel weniger ­Komponenten und benötigen dafür mehr manuelles Design. Die genannten Schweizer Firmen haben sich alle auf hochspezialisierte Nischenprodukte mit einem hohen Analoganteil konzentriert: beispielsweise GPSChips, Sensorchips oder Analog-Digital-Wandler. Oft-

mals bildet ein solcher Chip ein komplettes System, das Signale erfasst, verarbeitet, verwertet und wieder ausgibt. Lars Kamm, Chipdesigner beim IMES Institut für Mikroelektronik und Embedded Systems, erklärt: «Da die reale Welt rein analog ist, bestehen die meisten Chips sowieso aus einem analogen und einem digitalen Teil.»

Chipdesign in Ausbildung und Forschung Chipdesign hat an der HSR seit 1992 Tradition. Im Rahmen eines Bundesförderprogramms gewann die HSR damals den Zuschlag für eines der vier Microswiss-Zentren. Microswiss war ein gross angelegtes Förderprogramm des Bundes, um KMUs den Zugang zur Mikroelektronik zu öffnen. Nach Auslaufen des Programms übernahm die AMS International AG zehn M ­ itarbeiter.

Für sie kamen die Designressourcen wie gerufen. Die Firma baute zu dieser Zeit am Hauptsitz in Österreich eine neue Chipfabrik. Heute arbeiten 28 hochquali­ fizierte Ingenieurinnen und Ingenieure am Standort Rapperswil, vis-à-vis der HSR. Ein grosser Teil der Belegschaft stammt von der HSR. Das heutige IMES der HSR ist ein direkter Nachfahre des Microswiss-Zentrums. Es entwickelt unter anderem Mikrochips für Swisstom in Landquart, IBM, Tecan und weitere Kunden. Diese schätzen nicht nur die Fertigkeiten in der Chipentwicklung, sondern auch die wirtschaftliche Beratung. Nicht immer ist es einfach, über die verschiedenen Technologien und Entwicklungen die Übersicht zu behalten. Der Rolls-Royce bleibt zwar auch Jahrzehnte später massiv teurer als ein Parkplatz, aber zwischenzeitlich rollt auch er nur noch mit Hilfe von Mikrochips. michael.lieberherr@hsr.ch

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«Hochwasserschutz Linth 2000» war das erste integrale Projekt nach dem neuen Bundesgesetz zum Wasserbau. Zeit, nach 15 Jahren Planung und Bau ein Fazit zu ziehen – die HSR hat 180 Fachleute am Symposium «Linth 2000» empfangen.

Mit «Linth 2000» bleibt das Werk für die nächsten 200 Jahre fit Aus dem Tagungsband «Projekt Hochwasserschutz Linth 2000», Michael Lieberherr, Redaktion

Nach 15-jähriger Planungs- und Bauzeit eröffnete Bundesrätin Doris Leuthard im April 2013 das Hochwasserschutzprojekt «Linth 2000». Im Juni empfing die HSR rund 180 Ingenieure, Ökologinnen, Planerinnen und Politiker, um sich über das Bauwerk auszutauschen.

Ursprünglich mäandrierte die Linth aus dem Glarnerland in den Zürichsee. Der heute dicht genutzte Siedlungsraum der Linthebene zwischen dem Walensee und dem Zürichsee war ein Sumpfgebiet, die Bevölkerung in grosser Not. Die Wassermassen bedrohten wiederholt Leib und Leben.

Hans Konrad Escher erhielt 1804 von der Tagsatzung der Eidgenossenschaft die Anfrage, die Linthkorrektur zu realisieren. Die Umleitung der Glarner Linth in den Walensee durch den Escherkanal, die Vertiefung des Ausflusses des Walensees, die Begradigung der Linth bei Ziegel­brücke sowie der Bau der neuen Kanäle bis zum Schloss Grynau bildeten ein Jahrhundertwerk sondergleichen.

Mit der Sanierung des Linthkanals erhielt die Natur wieder Raum zurück.

Ein Mehrgenerationenprojekt Das Linthwerk war jedoch zu keinem Zeitpunkt ein vollendetes Werk, es zog sich über Jahrzehnte hin. Das Verspre-

chen, die Linthebene trockenzulegen, war lange nicht erfüllt. Die untere Linthebene bei Benken, Reichenburg, Tuggen, Uznach und Kaltbrunn blieb bis weit ins 20. Jahrhundert eine ausgedehnte Riedfläche. Die Melioration der Linthebene – die Verbesserung des Bodens durch Entwässerung – wäre ohne die Anbauschlacht während des Zweiten Weltkriegs kaum zustande gekommen.

Dank der Melioration versechsfachte sich zwischen 1951 und 1981 der Viehbestand. Das Versprechen, die Linthebene urbar zu machen, konnte damit rund 150 Jahre später eingelöst werden. Diese Entwässerung legte den Grundstein für die vielseitige Nutzung auf engem Raum: die Autobahnen A3 und A53, Bahntrassen, Hochspannungsleitungen sowie die Nutzung als Siedlungs-, Kulturland und Erholungsraum. Die Hochwasser 1999 und 2005 zeigten aber auch die Fragilität dieses Jahrhundertbauwerks. Das Brechen der Dämme konnte nur knapp verhindert werden. Grosse Teile der unteren Linthebene liegen unter dem Wasserspiegel der Linth und werden separat durch Nebenkanäle und Pumpwerke entwässert.

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Bauen am fliessenden Wasser – eine besondere Herausforderung. Über 23 Kilometer Dämme wurden saniert oder erneuert.

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Die Suche nach dem Kompromiss Diese Mehrfachnutzung bringt ebenso viele Partikular­ interessen mit sich. Das 15-jährige Projekt «Linth 2000» zeigte deutlich, dass rationale und technisch begründbare Entscheidungen allein nicht mehr genügen. Die Durchführung war ein politischer Kraftakt. Die Ausführung wurde mit Einsprachen bis zum Bundesgericht verzögert.

Die grosse Herausforderung des Sanierungsprojekts lag darin, den grösseren Kontext des Bauwerks so zu kommunizieren, dass Ängste genommen und Halbwahrheiten korrigiert werden konnten. Das Projekt war ein interdisziplinäres Gesamtwerk von Bauexperten, Ingenieuren und Fachleuten aus Raumplanung, Hydrologie und Umweltschutz bis hin zur Archäologie.

Am zweitägigen Symposium im Juni 2013 an der HSR kamen daher auch die historischen, politischen und sozialen Dimensionen der Linthwerk-Sanierung ausführlich zur Sprache. Aus erster Hand erfuhren 180 Ingenieure, Ökologinnen, Wasserbauexperten, aber auch Planerinnen, Behördenvertreter und Politiker aus der Schweiz und dem nahen Ausland, wie man im Spannungsfeld von Sicherheitsanforderungen und landwirtschaftlicher Nutzung agierte, wie die Partizipation von verschiedenen Umweltorganisationen erfolgte oder wie die Bevölkerung über die Geschehnisse während der Planungsund Bauzeit informiert wurde. Die Bauleitung gab Einblick in die komplexen Bauvorgänge, die Herausforderungen beim Bauen am fliessenden Wasser, die Anwendung neuster Vermessungstechniken und die ökologisch sinnvolle Materialbewirtschaftung. Auch das Management der Grossbaustellen und die Kostenkontrolle während der fünfjährigen Bauzeit wurden thematisiert. Und schliesslich referierten mehrere Fachleute über die weiter laufenden Aufgaben des Linthwerks: Erfolgskontrolle des Projekts, Überwachung und Unterhalt der Bauwerke, Monitoring verschiedener Entwicklungen in Flora und Fauna.

Das Projekt «Hochwasserschutz Linth 2000» kostete 126 Millionen Franken. Saniert oder erneuert wurden 23,6 km Dämme, 7,8 km Nebendämme und 16,6 km Uferstrecken.

Die Sanierung des Linthwerks und die Sicherung des Hochwasserschutzes in der Linthebene dauerten 15 Jahre, die Planung beanspruchte zehn Jahre, die Bauarbeiten fünf Jahre. Als ökologische Ausgleichs- und Vernetzungsmassnahmen wurden unter anderem zwei grosse Flussaufweitungen, ein Wildtierkorridor sowie Schutz­­ zonen geschaffen und Uferstrecken renaturiert. Auf dem erneuerten Wegnetz erhielt die Bevölkerung Zugang zu verschiedenen Erholungsflächen.

Erneute Pionierrolle Das Linthwerk spielte – genau wie bei seinem Bau im­ 19. Jahrhundert – wieder eine Pionierrolle: Es ist das erste grosse Hochwasserschutzprojekt, das nach dem neuen Bundesgesetz über den Wasserbau «rasch und erfolgreich umgesetzt wurde», wie Regierungsrat Willi Haag, Präsident der Linthkommission, am Symposium festhielt. Für Jürg Speerli, Studiengangsleiter Bauingenieurwesen der HSR und Mitorganisator des Symposiums, ist das Linthwerk ein wegweisendes Projekt, das als Beispiel für die Umsetzung des modernen Wasserbaus dient. Die nächsten Schweizer Grossprojekte stehen bereits an: Die dritte ­Rhonekorrektur soll 30 Jahre dauern, die Verbesserung des Hochwasserschutzes im Rheintal etwa 27 Jahre. michael.lieberherr@hsr.ch

Fachpublikation erschienen Die 412-seitige Fachpublikation enthält alle Referate des Symposiums sowie weitere Themen zum Linthwerk und zur Geschichte der Linthkorrektur. Der Band mit CD kann für 48 CHF unter www.linthwerk.ch bestellt werden.

1 Bild 1: Neue Ausweitungen wie hier der Teich im «Abschnitt» schaffen wichtigen ­Lebensraum für Flora und Fauna und sind Teil der geforderten Renaturierung.

Bild 2: Die zahlreichen Massnahmen von Linth 2000 stellen den Hochwasserschutz ­wieder sicher.

Bild 3: Markus Jud, Linthwerk-Ingenieur, und Regierungsrat Willi Haag, Präsident der Linthkommission Bild 4: Jürg Speerli, Studiengangleiter Bauingenieurwesen

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Bachelorstudierende der Maschinentechnik | Innovation forschten zwei Semester für die Rega. In Gruppen haben sie moderne Patientenwagen für den optimierten Transport vom Helikopter ins Spital entwickelt.

Studierende konstruieren Patientenwagen für die Rega Simone Wyder, Redaktion

Leichter, funktionaler und robuster sollen die neuen Patiententransportwagen der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega werden. So lautete das Briefing der Rega. Die Transportwagen werden für die Beförderung von Patientinnen und Patienten gebraucht. Landet der Helikopter der Schweizerischen Rettungsflugwacht beim Krankenhaus, bringt die Rega-Crew die verletzte Person auf einem Transportwagen ins Spital. Für den zum Teil langen und kräftezehrenden Weg wurde bisher noch kein Gerät gefunden, welches alle Anforderungen erfüllt. Daher entschied sich die Rega, ein geeignetes Produkt entwickeln und fertigen zu lassen. Ihre Wahl fiel auf die HSR. Die Patiententransportwagen stellten mit ihrem Umfang und ihrer Komplexität eine ausgezeichnete Aufgabe im Modul Innovation für Studentinnen und Studenten des Von der Skizze bis zum fertigen Produkt: Die Studierenden von Maschinentechnik | Innovation konstruierten für die Rega 14 Prototypen, aus denen der optimale Transport­ wagen der Zukunft ­hervorgehen soll.

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Bachelorstudiengangs Maschinentechnik | Innovation dar.

In Sechsergruppen haben die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure innerhalb von zwei Semestern von Grund auf je einen Prototyp für den optimierten Transport entwickelt. Die Studierenden konnten bereits erworbenes Wissen wie beispielsweise Konstruieren mit CAD, Mechanik oder methodisches Erfinden anwenden.

Studentin Tamara Hager gibt zu: «In einer Gruppe voller Leader ist es nicht immer einfach, einen Konsens zu finden.» Das IPEK Institut für Produktdesign, Entwicklung und Konstruktion und die Werkstatt der HSR haben die Studierenden bei der Realisierung der 14 Objekte tatkräftig unterstützt. Der Leiter der Versuchswerkstatt, Roman Kneller, hat mit seinem Team innerhalb von sechs Wochen für jede Gruppe die Bauteile hergestellt: «Anhand der Zeichnungen und der 3D-Daten haben wir unter grossem Zeitdruck alle Teile gefertigt und auch ab und zu improvisiert, wenn Konstruktionen nicht 1:1 umgesetzt werden konnten.»

Nach Planung und Konstruktion folgte dann die Stunde der Wahrheit: Die Studierenden montierten die Wagen in Handarbeit. Student Raffael Heierli ist stolz auf die Teamleistung: «Obwohl es viel Zeit und Nerven gekostet hat, war die Montage das Highlight. Unser Team hat sich die Aufgabe gestellt, so leicht wie möglich zu konstruieren. Dafür mussten wir auf manches mechanische Detail verzichten. Wir sind stolz, dass wir einen leichten Wagen haben und die Höhenverstellung einfach funk­ tioniert.»

Schliesslich demonstrierte jedes Team seinen Prototyp den Vertretern der Rega in einem Parcours auf dem HSR Campus. Rettungssanitäter Markus Reichenbach ist von der Breite und der Qualität der Ideen und Lösungen beeindruckt: «Wir werden nun aus den besten Ideen aller Prototypen den optimalen Transportwagen der Zukunft bauen und längerfristig alle 150 Landeplätze damit ausrüsten.»

Wenn die Studierenden eigene Gedanken und Vorstellungen selber umsetzen und anschliessend am realen Produkt testen und prüfen, wird der grösste Lerneffekt erzielt. Dieses Lernmuster liegt aber nicht nur dem ­Maschinentechnik-Entwicklungsprojekt zugrunde, vielmehr ist es ein Beispiel, stellvertretend für alle Studiengänge an der HSR. simone.wyder@hsr.ch

Diese vier Studierenden, v.l.n.r. Gian ­­ Caduff, Romano ­Hauser, ­Mathias Dürr und S ­ imon Ott, ­testeten ­einen ­ Wagen live vor Ort auf der Basisstation in Mollis.

«Die Ideenvielfalt hat mich beeindruckt» Das HSR Magazin sprach mit Markus Reichenbach, Leiter Basisstation Mollis, über die Zusammenarbeit.

Markus Reichenbach

Welche Anforderungen stellen Sie an den Patiententransportwagen der Zukunft?

Er soll einfach, unkompliziert und zweckdienlich sein. Bei diesem Wagen kommt es sowohl auf einen möglichst hohen Sicherheitsstandard an als auch auf eine möglichst einfache Handhabung. Dieses Gerät muss sich bei jedem Wetter und in jedem Umfeld bewähren.

Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit mit den Studierenden der HSR? Da wir als Anwender vor allem die Nutzung im Auge ­haben, wollten wir ein breites Spektrum an Lösungs­

vorschlägen erhalten. Es war sehr interessant, bei der Demonstration 14 unterschiedliche Wagenmodelle mit vielen guten Systemen zu sehen. Diese Ideenvielfalt hat mich beeindruckt.

Wie geht es weiter?

Wir werden die besten Komponenten aus den Proto­ typen in einem neuen Produkt zusammenführen. Dieses neue Modell wird auf einigen Spitallandeplätzen von den Crews im Einsatz getestet. Das Feedback aus dieser Testphase fliesst dann in die definitive Entwicklung ein.

Mit dem neu entwickelten System möchten wir alle 150 Spitallandeplätze in der Schweiz ausrüsten. So können wir längerfristig einen sicheren und effizienten Patiententransport vom Helikopter ins Spital garantieren.

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LENKEN SIE IHRE ZUKUNFT IN NEUE BAHNEN. Als Technologieführer im Bereich Lenksysteme und Massivumformung ist ThyssenKrupp Presta Steering innovativer Partner der Automobilindustrie. Wir bringen Ideen auf die Strasse und sorgen täglich dafür, dass Millionen von Fahrzeugen sicher in der Spur bleiben. An weltweit 16 Standorten denken wir Technik weiter. Was unsere mehr als 5’000 Mitarbeiter dabei täglich verbindet: Dynamik, Innovationsfreude – und Leidenschaft für das Automobil. Steigen Sie bei uns ein und lenken Sie Ihre berufliche Entwicklung in neue Bahnen: www.thyssenkrupp-presta.com

ThyssenKrupp Presta Steering

Ein Fachhochschul­ studium lohnt sich, ­besonders für Ingenieurinnen, Planer und Ökonomen.

Ingenieure, Planerinnen und Ökonomen verdienen am besten Eva Tschudi, Redaktion

Wie viel verdienen Fachhochschulabsolventen in der Schweiz? Wie hat sich das Salär in den vergangenen zwei Jahren verändert? Der Dachverband der FH-Absolventinnen und -Absolventen FH Schweiz gibt in seiner Studie Antworten zur aktuellen Lohnsituation.

Die Studie basiert auf Daten von 7400 Berufsleuten, die einen Fachhochschulabschluss besitzen, also ein Diplom FH, einen Bachelor oder einen konsekutiven Master. Ein Bachelor BSc im Fachbereich Technik und Informationstechnologie verdient 2013 im Median 87 750 Franken.

Verglichen mit der Erhebung der letzten Studie vor zwei Jahren, als der Medianlohn 86 000 Franken betrug, ­stiegen die Löhne teuerungsbereinigt leicht. Zu den Spitzenverdienern im Ingenieurwesen gehören die Informatiker und die Wirtschaftsingenieurinnen. Die Bachelors im Fachbereich Architektur, Bau- und Planungswesen verdienen im Schnitt neu 83 200 Franken und verzeichnen einen Anstieg gegenüber 79 975 Franken vor zwei Jahren.

Die Medianwerte variieren jedoch nach Branche, Berufserfahrung, Unternehmensgrösse oder Region. Das Ge-

fälle hin zu einem Grossunternehmen, einer Grossstadt und einer längeren Berufserfahrung überrascht kaum – ebenso wenig der Befund, dass Masterabgängerinnen und -abgänger mit einem entsprechend höheren Einstiegslohn rechnen dürfen. Die Fachhochschulabgängerinnen und -abgänger des Ingenieur- und Planungs­ wesens sowie der Ökonomie gehören zu den am besten Verdienenden. eva.tschudi@hsr.ch

FH-Lohnstudie 2013 Mehr als zwei von fünf FH-Bachelors haben eine Weiterbildung absolviert.

Zwei von drei FH-Absolventen arbeiten im Kader, davon entfallen 57 Prozent aller Kaderstellen auf Ökonomen und Ingenieurinnen.

Neun von zehn FH-Absolventen glauben, innerhalb eines halben Jahres eine neue Stelle zu finden.

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Die Lehre optimieren mit Q-Feedback Stefan Kammhuber, Qualitätsbeauftragter HSR

Am Ende des Semesters seufzen Studierende häufig über die Einladung, die Qualität der von ihnen besuchten Lehrveranstaltungen zu beurteilen. «Was bringt das schon?», «Ich selbst habe nichts mehr davon», «Das hat doch keine Konsequenzen» und ähnliche Kommentare sind zu hören. Das ist schade, denn die Lehrbeurteilung gehört zu den zugesicherten Rechten der Studierenden an einer Hochschule und ist eine hervorragende Möglichkeit, um Einfluss auf die Qualitätsentwicklung der Lehre zu nehmen.

Die HSR verfügt seit etwa zehn Jahren über ein differenziertes Qualitätsmanagementsystem. Eines der Instrumente ist die Lehrbeurteilung mit Q-Feedback. Diese Lehrevaluation ist ein «Generationenvertrag» an der Hochschule. Dozierende benötigen eine Rückmeldung, wie gut sie ihre Studierenden mit ihrem Unterricht er­ reichen. Zukünftige Studierende profitieren von diesem Feedback genauso wie die gegenwärtigen von vergangenen Beurteilungen.

Regelmässiges Feedback der Studierenden erleichtert es den ­Dozenten, Spannung in den Unterricht zu bringen.

Eine Lehrbeurteilung ist ein fünfstufiger Prozess: 1. Die Studierenden werden in der Regel gegen Semesterende befragt, wie sie die Lehrqualität einschätzen.

Die Befragung dauert fünf bis zehn Minuten. Wer evaluiert wird, ist nach einem festgelegten Rhythmus definiert.

2. Nach Abschluss der Befragung sind die Dozierenden dazu angehalten, ein Auswertungsgespräch mit den Studierenden über die Ergebnisse der Lehrbeurteilung zu führen. Dort haben sie die Chance, Hintergründe zu den Bewertungen zu erfahren und Vorschläge der Studierenden zur Verbesserung des Unterrichts zu sammeln.

3. In einem Kurzreport der Ergebnisse halten die Dozierenden Massnahmen fest, die aus ihrer Sicht zu einer Optimierung der Lehre führen.

4. Die Ergebnisse der Befragung und des Auswertungsgesprächs sowie die geplanten Massnahmen besprechen die Dozierenden dann mit ihren jeweiligen Studiengangs- oder Gruppenleiterinnen und -leitern.

5. Die Dozierenden können in einer nächsten Lehrbeurteilung Umsetzung und Wirkung der vereinbarten Massnahmen überprüfen.

Dozierende der HSR können auf eine Vielzahl von didaktischen Hilfen zurückgreifen. So können sie eine intensive didaktische Kurzausbildung durchlaufen oder ein CAS in Hochschuldidaktik absolvieren. Ebenso gibt es das Instrument der «kollegialen Hospitation», in der sich drei Dozierende zusammenschliessen, sich gegenseitig im Unterricht besuchen und dann Feedback über den Unterricht austauschen. Darüber hinaus unterstützt ein externes Didaktikberaterteam die HSR. Dozierende können es buchen und mit ihm einzelne Unterrichtsstunden planen, sich im Unterricht beobachten und Feedback geben lassen.

Die Lehrbeurteilung an der HSR verläuft also sys­ te­matisch und nachhaltig. Sie ist jedoch davon abhängig, dass Studierende, Dozierende sowie Studiengangsund Gruppen­leitende sie ernst nehmen und konstruk­tiv durchführen. Je mehr Studierende sich beteiligen, umso repräsentativer und aussagekräftiger sind die ­Ergebnisse.

Eine schriftliche Lehrbeurteilung ersetzt nicht den regelmässigen mündlichen Austausch während des Semesters. So hat beispielsweise der Studiengang Erneuerbare Energien und Umwelttechnik ein mündliches Lehrfeedback-Gespräch nach fünf bis sieben Wochen des laufenden Semesters eingeführt. Damit erkennen Dozierende möglichst frühzeitig allfällige Schwächen und Stärken des Unterrichts und können darauf reagieren.

Eine hervorragende Lehr- und Lernqualität herzustellen, ist eine gemeinsame Aufgabe von Dozierenden und Studierenden, denn sie ist von der Motivation und der Aktivität beider Seiten abhängig. stefan.kammhuber@hsr.ch

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HSR Magazin 2 / 2013

Die BMS-Absolventin Simona Flühler interviewt Studiengangs­ leiter Daniel Keller.

Wirtschafts­­ingenieurwesen neu im Studienangebot Mit Daniel Keller sprach Simona Flühler, BMS-Absolventin

Die FHO führt ab Herbst 2014 an ihren Teilschulen FHS St. Gallen, HSR Rapperswil und voraussichtlich ab Herbst 2016 auch an der HTW Chur ein neues B ­ achelorstudium ein: das Wirtschaftsingenieurwesen. Die BMS-Abgängerin Simona Flühler befragte dazu den Studiengangs­ leiter Prof. Dr. Daniel Keller.

Simona Flühler: Wie unterscheidet sich das Wirtschaftsingenieurstudium von den anderen Ingenieurstudien an der HSR? Daniel Keller: Die klassischen Ingenieurstudiengänge zielen darauf ab, technische Spezialisten auszubilden, die im jeweiligen Fachgebiet technische Anlagen planen, entwickeln, auslegen und bauen können. Dabei tragen sie auch die Verantwortung in Bezug auf die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften und die Sicherheit von Mensch und Umwelt. Die Studierenden in Wirtschaftsingenieurwesen erhalten zwar eine vergleichbare Ausbildung der Ingenieurgrundlagen, ihre Aufgabe liegt aber nicht in der Entwicklung und Herstellung, ­sondern im wirtschaftlichen Erfolg der Produkte. Sie nehmen ihre Verantwortung gegenüber dem eigenen Unternehmen, dessen Mitarbeitern und Kunden wahr.

Im Studium widerspiegelt sich dies dadurch, dass wir nicht zuerst Grundlagen und dann eine Fachvertiefung anbieten. Die drei Bereiche Wirtschaft, Ingenieurgrundlagen und die Integration der beiden Wissenschaften werden in einem geschlossenen Studiengang gleichmässig über alle drei Jahre vermittelt.

Welchen Abschluss muss ich als BMS-Schülerin mitbringen?

Mit einer Berufsmaturität und einem Lehrabschluss in einem verwandten Beruf können Sie sich grundsätzlich zum Studium einschreiben. Da der Studiengang klar auf

den beiden Standbeinen Technologie und Wirtschaft aufbaut, ist es wichtig, dass Sie eine grosse Lernbereitschaft und Interesse an beiden Bereichen mitbringen.

Wir gehen davon aus, dass alle Studierenden mindestens einen Bereich schon mitbringen, also eine technische oder kaufmännische BMS absolviert haben, und daher ihre Anfangsenergie primär in den anderen Bereich stecken können. Insbesondere für Studierende aus dem kaufmännischen Bereich wird wohl bei Mathematik und Physik ein Nachholbedarf bestehen. Wir empfehlen entsprechende Vorkurse. Andererseits bietet der Studiengang gerade kaufmännischen Lehrabgängern eine einmalige Gelegenheit, in ein technisches Berufsumfeld mit allen Möglichkeiten für eine Karriere und Weiterentwicklung einzusteigen.

Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach dem Studium?

Die Berufsmöglichkeiten sind fast grenzenlos, aber das Studium an der FHO fokussiert klar auf mittelgrosse Unternehmen der produzierenden Industrie. In solchen Unternehmen können Wirtschaftsingenieur-Absolventen und -Absolventinnen in Projektleitung, Produktoder Qualitätsmanagement eingesetzt werden oder sich auch in Produktionsplanung, Logistik, Einkauf oder Vertrieb positionieren. In jedem Fall steht ihnen aufgrund der breiten Grundausbildung für die weitere Entwicklung das ganze Unternehmen offen.

Bis wann muss ich mich anmelden?

Der erste Studienstart findet im September 2014 zeitgleich an der HSR und an der FHS statt. Sie haben also noch bis Ende April 2014 Zeit. Besuchen Sie uns doch an unserem Infotag am 26. Oktober 2013.

Das ausführliche Interview: www.hsr.ch/wing

HSR Magazin 2 / 2013

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Der Masterstudent Benno Gmünder sammelte während fünf Monaten wertvolle Erfahrungen in Kanada.

Kunststoffpraktikum in Kanada Simone Wyder, Redaktion

«Wer hat Interesse an einem Auslandsaufenthalt in liegen», erklärt Benno Gmünder. Ab einer bestimmten ­Kanada?», fragte Prof. Daniel Schwendemann in einer Drehzahl beziehungsweise einem bestimmten DurchKunststofftechnik-Vorlesung. Maschinentechnik-Student satz kann das Granulat nicht mehr komplett aufgeBenno Gmünder hat sich sofort gemeldet: «Es war schon schmolzen werden, was zu Fehlstellen im Rohling führt. immer mein Traum, berufliche Erfahrungen im Ausland Anschliessend hat Benno Gmünder die Schnecke in eisammeln zu können.» Ein Jahr später, nachdem alle nem Rechenprogramm simuliert und die Ergebnisse mit ­Formalitäten geklärt sind, sitzt er im Flugzeug nach To- den experimentellen Werten verglichen. Seine Unter­ ronto. Vor ihm liegt ein fünfmonatiges Praktikum bei suchungen in Kanada hat er im Rahmen seiner ersten Projektarbeit im Master of Science and Engineering Husky Injection Molding Systems Ltd., einem weltweit ­ ­dokumentiert und bewertet. agierenden Hersteller von Spritzgussmaschinen und SpritzgiessBei Husky war er in ein sehr inter­ « Ich habe mit Ingenieuren werkzeugen zur Herstellung von nationales Team eingebunden: «Ich aus über zehn ver­ Rohlingen für PET-Flaschen. habe mit Ingenieuren aus über zehn verschiedenen Nationen zu­ Der gelernte Werkzeugmacher und schiedenen Nationen Konstrukteur hat an der HSR den sam­men­gearbeitet.» Besonders im­ ­zusammengearbeitet.»

Bachelor in Maschinentechnik abponiert haben ihm die Offenheit solviert. Seine Aufgabe in der 50 und Freundlichkeit der Kanadier.

Kilometer nordwestlich von Toronto liegenden Kleinstadt Die ­Arbeitskolleginnen und -kollegen holten ihn oft mit Bolton war, ein neues Simulationsprogramm für das Auf- dem Auto zum Fussballspielen ab, da in Kanada der schmelzverhalten von Kunststoffgranulaten zu evaluieren öffent­liche Nahverkehr nur schwach ausgebaut ist. Bei und damit eine neue Plastifizierschnecke zu designen. seinem Vermieter war er regelmässig zum Essen einge­ Beim Spritzgiessen wird das Kunststoffgranulat mittels laden und wie selbstverständlich in das Familienleben einer rotierenden Schnecke aufgeschmolzen und dann ­integriert. Sogar die Weihnachtstage verbrachte er mit in die Formen eingespritzt. Ziel war die Entwicklung ihnen. «Ich würde dieses Praktikum jederzeit weiteremp­einer optimierten Schneckengeometrie für eine homo- fehlen, es hat mich persönlich weitergebracht», betont gene Schmelze bei hohen Durchsätzen.

Benno Gmünder. Gerüstet mit Erlebnissen, Erfahrungen «Zuerst habe ich Versuche an einer Maschine durchge- und einem guten Englisch fährt er nun mit dem Master­ führt, um herauszufinden, wo die Grenzen der Maschine studium an der HSR fort. simone.wyder@hsr.ch

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HSR Magazin 2 / 2013

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AKTUELLES Forschung an der HSR im Fokus

Preise und Auszeichnungen

Konkrete Beispiele aus der Forschung in der «Südostschweiz»

HSR Elektro-Crack an Weltmeisterschaft

Die «Südostschweiz» beleuchtete die Forschungstätigkeit der HSR in einer halbjährigen Serie.

Darin stellte sie jeweils montags ein Institut vor. Die Reihe startete Ende Januar mit einem Interview mit Rektor Prof. Dr. Hermann Mettler und Prorektor Prof. Alex

Region

DiE SüDoStSchwEiz | MontAG, 13. MAI 2013

Region

7

Die Zeit des Bauens auf der grünen Wiese ist vorbei Die Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) ist vor allem für ihre Ingenieursausbildung bekannt. Die wird nicht zuletzt wegen der Forschungsinstitute an der HSR immer besser. Die «Südostschweiz» stellt jeden Montag ein Institut vor.

Der HSR Elektrotechnik-Student Lucas Däscher hat an den diesjährigen Berufsweltmeisterschaften in Leipzig den vierten Platz erreicht. In den Disziplinen Schemazeichnen und Fehlersuche sowie in einem 20-stündigen Testprojekt haben 25 Anlagenelektriker aus verschiedenen Ländern um den Titel gekämpft. Der amtierende Schweizer Meister hat dafür sein Studium für ein Semester unterbrochen. Neben dem Wissen aus dem Studium und der Montagwochenlangen bis Vorbereitung hat Mittwoch

Simeon über die Wichtigkeit von anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung aF&E an der HSR. Seither sind über zwanzig spannende Artikel erschienen. http://www.suedostschweiz.ch/ dossier/forschung-der-hsr

DiE SüDoSTScHwEiz | MonTAg, 25. FEbRuAR 2013

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Rapperswil-Jona. – «Bauen alleine ist nicht mehr die Lösung für eine gesunde Entwicklung in der Schweiz», sagt Andreas Schneider. Er leitet das Institut für Raumentwicklung (IRAP) an der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR).

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Das Institut beschäftigt 15 Partner und Mitarbeitende und berät Gemeinden, Kantone, den Bund sowie Private bei der Stadt-, Raum- und Verkehrsplanung. Zusätzlich forscht das IRAP nach neuen Wegen, wie sich der begrenzte Platz im Land am besten für die Bevölkerung nutzen lässt – und gibt das Wissen an Kollegen in der Praxis weiter.

Das ist offenbar auch nötig. «Die Zeit des Bauens auf der grünen Wiese ist ein Auslaufmodell», sagt Schneider. Es gehe immer häufiger darum, bestehende Siedlungen umzubauen, statt neue zu erstellen. Auch das Stimmvolk hat am 3. März für einen Stopp der Zersiedlung votiert.

Verdichtung kein Allheilmittel Behörden sprechen deshalb häufig von Verdichtung. In die kantonalen Vorgaben hat der Trend zu höheren Gebäuden in den Zentren längst Einzug gefunden. «Ein Investor versteht Verdichtung aber anders, als die Bevölkerung», sagt Schneider.

Rund um den Zürichsee könne man derzeit das Ergebnis sehen, wenn dabei nur quantitative Bauvorschriften umgesetzt würden, so Schneider. «Die Verdichtungsprojekte werden momentan häufig mit Einsprachen blockiert, weil die NachbarnAngst haben,

6.99 Hälfte aller Schweizer Kantone verpflichtet, ihre Gesetzgebungen diesbezüglich zu harmonisieren. Die übrigen Kantone würden den Beitritt noch prüfen, so Schneider, «nur St. Gallen und Basel-Stadt haben sich dagegen entschieden».

Soziale Faktoren werden erforscht Für die Zukunft wünscht sich Schneider, dass die Kantone auch bei der Forschung nach neuen Methoden in der Raumentwicklung besser zusammenarbeiten. Schneider möchte darauf hinarbeiten, dass die Kantone und Gemeinden ihre Ressourcen in einer Art Forschungspool bündeln.

«Wenn beispielsweise elf Kantone das gleiche Problem haben, ist es sinnvoll, wenn das in einem gemeinsamen Projekt gelöst wird.» Derzeit erfinde fast jeder alles für sich selbst neu.

Das IRAP beschäftigt sich aber nicht nur mit Plänen und Instrumenten.Auch soziale Faktoren werden erforscht.

Das Institut bearbeitet etwa in Spreitenbach (AG) seit vier Jahren ein grösseres Wohngebiet. «Es geht um die gesellschaftliche Integration von eher wenig privilegierten Bevölkerungsgruppen», sagt Schneider.

In der Schweiz kenne man zwar keine Slums, es gebe aber benachteiligte Quartiere. Dabei sucht das IRAP nach Methoden, durch die sich die Bewohner eines Quartiers besser mit ihrer Umgebung identifizieren und das soziale Zusammenleben gestärkt wird.

In der untersuchten Wohnanlage etwa gebe es viele Stockwerkeigentümer. Um den Aussenraum zwischen den Gebäuden kümmere sich aber niemand. Das Quartier sei als Gesamtanlage konzipiert gewesen, heute würden Zäune und Abgrenzungen das Bild vor den Gebäuden dominieren.

«Der Spielplatz ist wegen Unfallgefahr gesperrt», sagt Schneider. Die Spielgeräte sind verfallen. Das IRAP unterstützt die Gemeinde in Verhandlungen mit den Stockwerkeigentümern. Die Aufwertung des Freiraums im Quartier stehe dabei im Zentrum.

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Der schmucke Hofladen zeigte die ganze Palette an gesunden Lebensmitteln, von A wie Aprikosenkonfi bis Z wie Zucchetti. Dazwischen reichte das Angebot vom währschaften Butterzopf bis zu filigranen Schoggi-

Kreationen. Im Mittelpunkt standen aber – wie es sich für einen richtigen Hofladen gehört–, die gluschtigen Gemüsesorten und allen voran die rotglänzenden Auhof-Erdbeeren.

Die Finalistinnen der Wahl zur Ro-

V�� Gabi C�rvi Wagen. – Gleich neun Schönheiten versammelten sich am Samstag vor dem neuen Auhof-Hofladen, um ihn offiziell der Kundschaft zu übergeben.

Die Rosenprinzessinnen flankierten dabei Petra und Martin Krucker, welche auf eine anstrengende, aber auch spannende Zeit zurückblickten.

senkönigin zerschnitten symbolisch ein Band und waren auch beim Servieren des Mittagessens aktiv. AuhofSpargeln standen auf der Speisekarte.

Und man kann sagen, sie gingen weg wie warme Weggli!

Gem�se, s� �e�� das Auge re���� Wer sich dem Rundgang auf dem Hof anschloss, der bestaunte die Vielfalt an Anbausorten. Alles, was gesund und lecker ist, wächst hier auf gutem Boden, in mildem Klima. Währenddem die Erwachsenen beim schmackhaften «Grünzeug» schauten, war bei den Kindern die Tierwelt angesagt.

Ein Streichelzoo mit Geissen und Kälbern liess die Kinderaugen leuchten und zog die kleinen Hände wie magisch in Richtung Fellknäuel. Wer mit Streicheln fertig war, der hatte die Hände wieder frei für ein feines Bauernhofglace, das trotz trübem Wetter herrlich schmeckte.

Im Festzelt war man auch vor den Regentropfen sicher und genoss lüpfige Musik, Speis und Trank.

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Von Willi Meissner Rapperswil-Jona. – Wenn Knochen gebrochen sind, wachsen sie wieder zusammen. Mal schneller, mal langsamer. Manchmal gibt es bei der Heilung aber Probleme. Ärzte müssen sich dann auf ihre Erfahrung und Röntgenbilder verlassen, um die Knochenheilung zu beurteilen und wenn nötig rechtzeitig einzugreifen.

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Ändern könnte das ein neues Implantat, welches derzeit beim AO Forschungsinstitut Davos in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) entwickelt wird. Das HSR-Institut für Kommunikationssysteme (ICOM) kreierte dafür ein sogenanntes Datenlogger-Im-

plantat. Das speichert per Bewegungssensor, wie viel sich ein Patient bewegt und ob der Knochenspalt an der Bruchstelle korrekt zuwächst.

Eine beeinträchtigte Heilung soll der behandelnde Arzt anhand der Daten erkennen können. Die Daten des Implantats können einfach mit einem schnurlosen Lesegerät ausgelesen werden. «Ganz ähnlich wie der Tierarzt bei der Ohrmarke eines Hundes», erklärt ICOM-Leiter Heinz Mathis.

Momentan ist die Entwicklung des Implantats noch ein sogenannter «präklinischer» Versuch. An Menschen wurde das Implantat also noch nicht erprobt. Laut Projektleiter Markus Windolf vom AO Forschungsinstitut Davos wird momentan die nächste Entwicklungsphase eingeleitet. Wieder in Zusammenarbeit mit dem ICOM in Rapperswil. «Bisher war die Arbeit mit dem ICOM sehr fruchtbar», sagt Windolf.

3D-Erkennung aus Eschenbach Ein weiteres Projekt des ICOM mit der Eschenbacher Firma Adec Technologies ist fast fertig. Zusammen wollen sie 3D-Sensoren die Erkennung von bewegten Menschen und Objekten beibringen.

Die Sensoren sollen anhand der Form erkennen, ob sie gerade einen

Menschen sehen und was dieser macht. Zum Beispiel, ob in einem Restaurant jeder Sitzplatz von einem Menschen besetzt ist. Die elektronischen Augen erkennen aber nicht, wer dort sitzt.

«Um die Gesichtserkennung geht es dabei nicht», sagt Adec-Projektleiter Andreas Hartmann. Einmal entwickelt, kann die Technologie laut Hartmann für verschiedenste Anwendungen verwendet werden.

Ein erster Kunde wolle sie zum Zählen von Menschen in Restaurants und Bars nutzen. «Über eine SmartphoneApp sollen Kunden sehen können, ob sie im Restaurant oder der Bar noch einen Platz bekommen», erklärt Hartmann. Derzeit würden Adec und ICOM in einem zweiten Projekt noch an einer kosteneffizienteren Installation des Sensorsystems arbeiten.

Regionale Busse beobachten ICOM-Leiter Heinz Mathis sieht noch weitere Anwendungsmöglichkeiten.

«Das könnte als Ergänzung zur konventionellen Videoüberwachung, etwa an Flughäfen, interessant sein», sagt er. Voraussetzung für diese Anwendung sei jedoch ein lückenlos mit 3D-Sensoren abgedeckter Bereich.

Beide Projekte zeigen, womit sich das ICOM hauptsächlich beschäftigt: Verschiedenste Daten erfassen und

Für einmal bietet sich die Gelegenheit, eine vergessene Spezialität aus der Region

Eröffnung: Pe�ra u�d Mar�i� Krucker (Mi��e) freue� sich mi� de� R�se�pri�zessi��e� auf ei�e� gu�e� S�ar� des �eue� Auh�f-H�flade�s.

Bild Gabi C�rvi

Einfach ALDI.

GPS-Tracker ging auf Reise per Post Für einen TV-Bericht im «Kassensturz» hat das ICOM kleine GPS-Tracker per Brief versandt. Die TV-Sendung wollte herausfinden, ob die APost während der Weihnachtszeit wirklich pünktlich ankommt und welchen Weg die Briefe nehmen.

Ein anschauliches Beispiel findet sich auch auf der Website www.icom4u.ch. Besucher können auf einer Karte in Echtzeit sehen, wo und wie schnell die Busse der Ermenswiler Schneiderbus Linienbus AG im Moment zwischen Rapperswil, Rüti, Uznach und Wattwil fahren.

Tuggen. – Der Ribel ist eine vergessene Spezialität aus der Region – jetzt kann sie wiederentdeckt werden: Und zwar im Vorfeld der Generalversammlung des Vereins Linthmais.

Dieser findet am Sonntag, 10. März, von 11 bis 12 Uhr auf dem Blindenhof der Familie Pfister-Bruhin in Tuggen statt. Im Vorfeld des Anlasses, von 9 bis 11 Uhr, bietet sich die Gelegenheit zum Genuss einer kulinarischen Eigentümlichkeit.

«Ushülltschetä»: Auf dem Hof Mühle in Tuggen werden Maiskolben entblättert.

Seit 1999 wieder in der Linthebene In der Zeit des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945) wurde durch Meliora-

tion die Anbaufläche in der Linth-ebene grossräumig ausgedehnt. Mit der

damaligen «Anbauschlacht» vergrösserten sich auch die Maiskulturen.

Saatgut wird von Hand gewonnen Inzwischen wird der Linthmais zur Saatgutgewinnung im Herbst von Hand geerntet. Danach werden die Maiskolben entblättert, paarweise zusammengebunden und zum Trocknen aufgehängt. Das Erleben dieses alten, neuen Handwerks ermöglicht jeweils die Aktion «Ushülltschetä» des Vereins Linthmais auf dem Hof Mühle in Tuggen. (eing) Anmeldung und Reservation: unter Telefon 079 574 72 83 oder info@linthmais.ch

delt sich um ein verteiltes System und ist somit gut skalierbar. Eine automatische Kalibration vereinfacht die Inbetriebnahme. Kaum hatte Robert Hegner dieses KTIProjekt beendet, wurden die ersten 100 Counter-Einheiten an die Firma SceneTap in Chicago verkauft, welche die ICOM-Lösung unter vielen anderen ausgewählt hat.

Die Software erkennt Bewegungen über mehrere Kameras hinweg.

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Ein Mobile-App-Unternehmen aus Chicago kauft das Produkt einer HSR Projektarbeit Der ICOM-Projektingenieur und HSR Elektrotechnik-Absolvent Ro­bert Hegner hat während zweieinhalb Jahren mit der Partnerfirma ADEC ein «Self-Organizing Distributed People Tracking System» entwickelt. Das System mit 3-D-Kameras (beispielsweise Microsoft Kinect) erlaubt ein kameraübergreifendes Tracking und Counting von Personen. Es han-

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Noch in der Nachkriegszeit stand Ribel für weite Teile der Bevölkerung auf dem Speiseplan. Doch dann verschwand der Linthmais aus dem Anbauplan der einheimischen Bauern.

Mais wurde nur noch als Viehfutter angebaut. Seit 1999 wird Speisemais wieder in der Linthebene angepflanzt.

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wieder 99 zu entdecken: Der 5.Verein Linthmais lädt zum Ribel-Zmorgä ein.

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sie sichtbar und nutzbar machen – sowie die Technologie dafür entwickeln.

Kurz zusammengefasst arbeitet das Institut fachübergreifend in den Kompetenzbereichen Mobilkommunikation, Digitale Signalverarbeitung, Drahtlose Sensornetzwerke, Navigationssysteme, Bildverarbeitung und Regelung von Mehrgrössensystemen.

So hat das ICOM auch ein Hangrutschsensorsystem entwickelt. Es registriert feinste Bewegungen im Boden und kann so etwa in Schienennähe rechtzeitig Alarm schlagen, bevor ein Zug über verschüttete Gleise donnert.

Linthmais lädt zum Ribel-Zmorgä ein

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ICOM-Projekt in die USA verkauft R�senpr�n�ess�nnen serv�eren Der Hausherr plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen, erinnerte sich an den Start des alten Gemüseladens im Schopf und den nun bewältigten «Schlusseffort» beim Füttern der neuen Kassen mit Artikelnummern und Strichcodes.

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Nützlich: Das kleine Implantat kann das Knochenwachstum überwachen – im Laborversuch (rechts) wird getestet, ob das Implantat die Erwartungen erfüllt.

Gr�sse Flug�ö�e: Das IRAP a� der HSR beschäf�ig� sich �ich� mi� ei�zel�e� Gebäude�, s��der� mi� ga�ze� S�ad��eile� – im Bild Rapperswil-J��a v�� �be�.

Bild VSHSR

dass ihre Wohnqualität verschlechtert wird», sagt der Institutsleiter.

Die Zukunft sieht Schneider deshalb in einer neuen Art von «Nutzungsplanung 2.0», die für Innenstatt Aussenentwicklung konzipiert ist. Zum Beispiel indem sie Anreize für Bauherren setze. Wenn etwa ein Investor sich für gute Architektur entscheide oder in der Umgebung einen kleinen Park erstelle, könne die Gemeinde im Gegenzug ein grösseres Gebäude erlauben, so Schneider.

Das Planungs- und Bauwesen ist in der Schweiz Sache der Kantone. Dies führt dazu, dass verschiedene Stellen gleichzeitig ähnliche Probleme wälzen und zu ähnlichen Lösungen kommen.

Ein Beispiel sind die kantonalen Planungs- und Baugesetze. «Bis vor Kurzem gab es allein 17 verschiedene Definitionen der Gebäudehöhe», sagt Schneider. Ähnlich sehe es bei anderen Begriffen und Messweisen wie Grenzabstand, Gebäudevorsprung oder Gebäudelänge aus.

Hier hat das IRAP in den letzten zehn Jahren die Grundlagenarbeit für eine Vereinheitlichung geleistet. Inzwischen haben sich mehr als die

Vom «Gemüeslädeli» zum prächtigen Hofladen Die Linth-Tour führte die Besucher ins «Gemüseland» auf den Auhof nach Wagen.

Bei Petra und Martin Krucker erlebte man ein «knackigfrisches» Wochenende.

ihm auch seine ruhige Art geholfen, sich einen Spitzenplatz zu erarbeiten. Über 1000 Jugendliche aus mehr als 50 Ländern machten die «WorldSkills Leipzig 2013» zum grössten internationalen Berufswettbewerb aller Zeiten. «Ich habe mich im letzten halben Jahr fachlich und persönlich extrem weiterentwickelt. Nun freue ich mich, in Zukunft auch als Ingenieur auf diese Erfahrung zurückgreifen zu können», bilanziert Lucas Däscher.

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Mehr Dozentinnen für die FHO An Fachhochschulen sind Frauen in Lehre und Forschung untervertreten, vor allem in den technischen und betriebswirtschaftlichen Fachrichtungen. Nur jede sechste Vollzeitdozentur an der FHO wird von einer Frau wahrgenommen. Tagungen und Podiumsdiskussionen finden teilweise in reinen Männergruppen statt und in den hochschuleigenen Institutionen und Kommissionen sind Forscherinnen, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen oder Expertinnen rar. Im natürlichen Generationenwechsel sieht die FHO eine Chance, den Anteil der

Frauen unter den Dozierenden zu erhöhen, und startet das Projekt «Mehr Dozentinnen an die Fachhochschule Ostschweiz». Interessierte informieren sich unter www.fachhochschuldozentin.ch über das Berufsbild, die Voraussetzungen und das Bewerbungsverfahren für Fachhochschuldozentinnen. In diesem Zusammenhang wurde auch ein Fachfrauenpool entwickelt, der mittlerweile rund 280 Einträge zählt.

Frauen aus diesem Pool erhalten regelmässig die Stellenausschreibungen der vier FHO-Teilschulen zugeschickt.

AKTUELLES Preise und Auszeichnungen

Erfolgreich in Berlin Zwei Studierende der Landschaftsarchitektur wurden am AIV-Schinkel-Wettbewerb 2013 mit dem Sonderpreis für Gartenbau und Gartenkultur ausgezeichnet. Am dies­ jährigen AIVSchinkel-Wettbewerb zum Thema «Transformation TXL. Vom Flugfeld zum Lebensraum» beteiligten sich über 300 junge Planer und Ingenieurinnen aus dem deutschsprachigen Raum – da­ runter auch Barbara Lantschner und Jonas Obertüfer von der HSR. Sie wurden mit dem Sonderpreis der Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur ausgezeichnet. Die Aufgabe bestand darin, die Fläche des Flughafens Tegel in Berlin nach dessen Schliessung umzunutzen. Mit einem Wechselspiel von Weite und Grün überzeugten die beiden Studierenden die Jury. Die Weite entsteht durch eine Schotterfläche aus dem Abbruchmaterial der zweiten Rollbahn. Das Grün hingegen bildet sich durch einen Parkgürtel mit einem intensiv entwickelten, peripheren Rundweg.

«Es wird ein in sich geschlossener, von der Weite des Raumes inspirierter Park geschaffen, der vielfältige Sequenzen mit differenzierten Nutzungsaspekten zu-

Mit der Schliessung des Flughafens Berlin Tegel wird eine immense Fläche frei.

lässt», heisst es im Abschluss­ bericht der Jury. Der Parkgürtel vermittle zwischen der Weite des ehemaligen Flugfeldes und der Dichte der angrenzenden Quartiere. Der Schinkel-Wettbewerb ist im deutschsprachigen Raum der grösste Ideen- und Förderwettbewerb für junge Planer und Ingenieurinnen, die nicht älter als 35 Jahre alt sein dürfen.

Auszeichnung für HSR Master-Absolventen Stefan Zollinger aus Uster erhält den diesjährigen Preis der Gesellschaft für Mathematik an Schweizer Fachhochschulen. Die Expertenkommission für die Nominierung des GMFH-Preises hat die Masterarbeit «Human Motion Tracking Using Inertial and Magnetic Sensors» des HSR Master-Absolventen Stefan Zollinger als eindrücklich und von hohem Niveau bezeichnet und entschieden, ihm den diesjährigen GMFH-Preis zu

verleihen. Die GMFH stiftet jährlich einen Preis für diejenige Bachelor- oder Master-Arbeit in einem Studiengang aus Technik, Architektur oder Life Sciences, die am überzeugendsten den anspruchsvollen Einsatz von Mathematik in einer praktischen Anwendung oder in einer theore­ tischen Abhandlung aufzeigt.

Stefan Zollinger hat bereits an der Diplomfeier im letzten Herbst den HSR Preis als bester Masterabsolvent erhalten. Er hat die Vertiefung Sensor, Actuator and Communication Systems absolviert.

Unser Versprechen an Sie, liebe Gäste Wir wollen, dass Sie sich bei uns rundum wohlfühlen.

Dafür setzen wir uns Tag für Tag ein.

Ob als Gast, dem Ernährungsfragen nicht ganz gleichgültig sind, oder als Gastgeber, der einen Anlass durchführen möchte: In der Mensa der HSR Rapperswil sind Sie gut aufgehoben.

Öffnungszeiten Schulbetrieb Montag bis Freitag: 7.00 bis 16.00 Uhr Unterrichtsfreie Zeit Montag bis Freitag: 7.00 bis 13.30 Uhr SV (Schweiz) AG Mensa HSR, CH-8640 Rapperswil Telefon +41 (0)55 210 68 83 http://hochschule-rapperswil.sv-group.ch www.sv-group.com www.hsr.ch/die HSR/Raumangebot und Mensa

HSR Magazin 2 / 2013

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AKTUELLES Praktikumsplätze

Geo-Informationssysteme im Fokus

Vom Gymi an die HSR

FOSSGIS-Konferenz 2013 an der HSR

Die HSR vermittelt für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in Zusammenarbeit mit Wirtschaftspartnern Praktikumsplätze in Informatik und Elektrotechnik. In­teressierte finden unter www. hsr.ch/praktikum die Angebote und können sich anschliessend direkt bei den Unternehmen bewerben. Die Gymnasiastinnen und ­Gymnasiasten müssen ein einjäh-

riges Praktikum in einem der Studienrichtung verwandten Beruf absolvieren, bevor sie an einer Fachhochschule studieren dürfen. Das Praktikum stellt sicher, dass sie Berufserfahrungen sammeln und gut auf das Studium vorbereitet werden. Schliesslich müssen sie neben Studierenden bestehen, die mehrjährige Berufserfahrung mitbringen.

Christian Lindauer fand sein Praktikum bei der EPS Software Engineering AG in Wil.

Einer der zahlreichen Referenten an FOSSGIS: Andreas Hocevar von der Technischen Universität Wien.

HSR Professor Stefan Keller hat die grösste deutschsprachige Anwenderkonferenz für freie Geo-Informationssysteme und freie Geodaten zum ersten Mal in die Schweiz geholt. Rund 350 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz tauschten sich während dreier Tage auf dem HSR Campus aus. In mehr als 60 Vorträgen erfuhren die Teilnehmenden Trends und Hintergründe zu Technologien und Entwicklungen

von Open-Source-Geo-Software und freien Geodaten. Der Themenbogen spannte sich von der Datenaufbereitung über den Aufbau von Geodateninfrastrukturen bis hin zu Technologien zur Prozessierung und Darstellung von umfangreichen Geodaten.

Kartografen, Programmiererinnen und Dienstleistungsunternehmen präsentierten ihre neusten Projekte und Entwicklungen in der Ausstellung.

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AKTUELLES Erfolgreiches erstes Jahr im Schülerlabor

Ausblick agenda HSR

Über 2000 HSR Design-Becher hergestellt

21.9.2013 App Quest 2013 Bootcamp www.appquest.hsr.ch Am Bootcamp der diesjährigen HSR App Quest werden Lernende in die App-Programmierung für iPhone und Android eingeführt. In den darauf folgenden zwölf Wochen entwickeln die Teams vier eigene Apps, um die abschliessende Treasure Hunt zu gewinnen.

Beinahe 50 Schulklassen von Baar bis Bonaduz haben im HSRlab, dem Schülerlabor der HSR, einen Tag lang die Schulbank gegen einen Beruf in einem Industriebetrieb eingetauscht. Seit

Über 50 Schulklassen besuchten bis heute das HSRlab.

Sommer 2012 können Schülerinnen und Schüler der Oberstufe mit neuester Technik auf einer computergesteuerten Spritzgiess­ maschine hochwertige Kunststoffbecher herstellen. Die Schüler und Schülerinnen verteilen sich auf fünf Spezialistenteams und arbeiten selbst­­ändig. Finanziert wird der Besuch über Patenunternehmen aus der Industrie, die sich so den potenziellen Lernenden präsentieren können. Mit dieser Initiative möchte die HSR die jungen Leute für Technik begeistern. Haben auch Sie Interesse, einer Schulklasse aus Ihrer Region einen Tag im HSRlab zu ­finanzieren? www.hsrlab.ch

23.10.2013 HSR Innovationstagung: Energiestrategie www.ipek.hsr.ch Im Scheinwerferlicht dieser Tagungsreihe stehen Innovation und Technologietransfer für KMUs. An der nächsten Tagung präsentieren Firmen konkrete Beispiele zum Thema Energie.

termine

Herbstaustellung Textilaltro: TEXT il DIALOG Cilia Unholz (Chur) und Marianna Gostner (Hombrechtikon): Zwei Textilkünstlerinnen im Dialog mit ihren Werken.

Die Werke von Cilia Unholz stehen im Dialog mit Farben und Formen. Bevorzugte Farben sind Grün und Blau. Ihr Metier ist die Tapisserie. Meist entstehen ihre Werke nach der Auswahl der Farben im Dialog mit dem Webstuhl.

Selten weiss sie zu Beginn, wie das Gewebte nach seiner Vollendung ausschaut – und wie es auf den Betrachter wirken wird. Anders Marianna Gostner. Sie steht zu Beginn im Dialog mit der Materie und tastet sich an das Material heran. So ergeben sich klare Vorstellungen der in Variationen zu gestaltenden Werke. Der Wechsel der Substanz vollzog sich über die Jahre ihrer künstlerischen Tätigkeit. Aus hart wurde weich, Stein zu Papier, Textilien kamen hinzu und formten sich zu Filz. Unweigerlich stehen damit die beiden Künstlerinnen und ihre Werke während der Zeit der Ausstellung im Dialog.

Edith Villinger

26.10.2013 Bachelor-Infotag www.hsr.ch/infotag Die Prorektorin Prof. Dr. Margit Mönnecke präsentiert persönlich die vielen Vorzüge der HSR. Auf Rundgängen durch die Schulräume und Labors stellen sich die einzelnen Studiengänge vor.

9.11.2013 RobOlympics www.robolympics.ch An der RobOlympics setzen sich Oberstufenschülerinnen und -schüler auf spielerische Art und Weise mit Technik auseinander.

Mit selbstgebauten Robotern treten sie dabei in unterschiedlichen Disziplinen gegeneinander an.

20.3.2014 Swiss Symposium on Lab Automation 2014 www.ilt.hsr.ch Das Institut für Labortechnologie ILT und der Verein Toolpoint for Life Science laden jährlich zum Swiss Symposium on Lab Automation mit Fachreferaten von und für Branchenexperten aus dem Gebiet der Automation und der Instrumentation im Medizinal- und Life-Science-Sektor ein.

26.3.2014 HSR Karriereforum mit Stellenbörse www.hsr.ch/stellenboerse Unternehmen aus der ganzen Schweiz, vom KMU bis zum Grosskonzern, werben auf dem Campus um Absolventinnen und Absolventen. Die Studierenden erhalten zudem nützliche Tipps rund um die Karriereplanung.

28.3.2014 Rapperswiler Tag www.rapperswilertag.ch Die jährliche Fachtagung für Landschaftsarchitekten, Architektinnen und Fachleute aus der Planung.

10.4.2014 IG VPE Virtuelle Produktentwicklung Schweiz www.vpe-swiss.ch Innovationen dank virtueller Produktentwicklung: Das Symposium vereinigt jährlich Anwender, Dienstleisterinnen und System­anbieter unter einem Dach.

Vernissage: Fr, 18. Oktober 2013, 17–20 h Finissage: Fr, 29. November 2013, 17–19 h Öffnungszeiten: Montag–Freitag, 9.30–18 h 1. November geschlossen www.textilaltro.hsr.ch

HSR Magazin 2 / 2013

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AKTUELLES HSR publikationen

Der globale Kontrakt Von: Kurt W. Gilgen Verlag: Vdf Hochschulverlag ISBN-Nr.: 978-3-7281-3511-7

Bäume sind optimale Schattenspender: Im Winter ermöglichen sie den Lichteinfall, im Sommer schützen sie davor. Aber nicht überall lassen sich Bäume pflanzen; auch Pergolen, Pavillons, Zelte, Sonnensegel oder Seile übernehmen die Funktion der Schattenspende im Freiraum. Während bei kleinen Bauten und Sonnensegeln die Funktion im Vordergrund steht, sind es bei berankbaren Pergolen oder Laubengängen das Tragwerk und die Pflanze.

Konstruktionsmethodik, Tragwerkslehre, Ausführungen zur Geschichte und zum Phänomen des Schattens vermitteln die theoretischen Grundlagen.

In einem systematisch geordneten Pflanzenkatalog werden die wichtigsten für die Schattenspende nutzbaren Pflanzen dargestellt.

www.birkhauser.com

Diplomfeier im Frühling 2013

79 erfolgreiche Studienabschlüsse

HSR Magazin 2 / 2013

hek, Peter Petsc ß (Hrsg.)

Ga Siegfried

Zelte, , Pavillons, Pergolen Pflanzen Seile und

Masterthesis «Überkommunale Nutzungsplanung von Arbeitszonen in der Agglomeration Thun – Umsetzung Arbeitszonen-Pool». Mit dem anderen Preis wurden die Informatikabsolventen Jürg Hunziker aus Winterthur und Stefan Oderbolz aus Zürich für ihre ausgezeichnete Bachelorarbeit «Gamified Mobile App für die Verbesserung von OpenStreetMap» geehrt.

Schatten konstruieren

Mit Beiträgen von: Julia Burbulla, Nancy Yen-wen Cheng, Markus Fierz, Siegfried Gaß, Joachim Kieferle, Fabienne Kienast Weber, Hans-Joachim Liesecke, Peter Petschek, Maja Tobler und Olivier Zuber

Dieses Buch unterstützt Dozierende, die Fach- und Qualifizierungsarbeiten begleiten und beurteilen. Es zeigt, wie wissenschaftliche Texte funktionieren, wie eine Studienarbeit sprachlich optimiert werden kann und wo die Grenzen in der Begleitung des Schreibens liegen.

Von: Gisela Bürki, Madeleine Marti, Marianne Ulmi, Annette Verhein Verlag: Barbara Budrich (UTB) ISBN-Nr.: 978-3-8252-8544-9

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Von: Peter Petschek, Sigfried Gass Verlag: Birkhäuser ISBN-Nr.: 978-3-0346-0713-1

Konstruktive Details vom Fundament über die Verbindungen bis zum Schattenwurf: Die zweiunddreißig qualitätvollen und repräsentativen Projekte aus fünf Kontinenten mit maßstabsgetreuen Detailzeichnungen bilden eine einzigartige Inspirationsquelle für jeden Planer.

Textdiagnose und Schreibberatung

Von insgesamt 79 Diplomandinnen und Diplomanden schlossen 66 ein Bachelorstudium ab und 13 den Masterstudiengang Master of Science in Engineering (MSE).

Die HSR hat im Rahmen der Di­ plomfeier zwei Preise verliehen.

Einer der beiden ging an den Masterabsolventen Martin Imholz aus Altdorf (UR) in der Vertiefung Public Planning. Er überzeugte mit seiner hervorragenden

«Schatten konstruieren» ist einerseits ein Lehrbuch für Studierende und junge Praktizierende: Konstruktionsmethodik, Tragwerkslehre und geeignete Pflanzen werden neben Ausführungen zur Geschichte und zum Phänomen des Schattens behandelt. Andererseits ist es ein Nachschlagewerk für routinierte Praktiker: Weltweit gebaute Projekte von Landschaftsarchitekten und Architekten, von Studenten, aber auch von namhaften Büros werden mit wenig Text, viel Bild- und Planmaterial und in massstabsgetreuen Detailzeichnungen gezeigt.

P. Petschek, S. Gaß (Hrsg.)

Die Welt im Jahr 2079: Katastrophen und Wirren der ersten Jahrhunderthälfte sind bewältigt, die Menschheit hat zu einer neuen Weltordnung gefunden. Die Regionen beziehungsweise die Mehrzahl der Menschen unterstehen einem globalen Kontrakt; wenige leben in autonomen Reservaten.

Vier Forschende aus dem Schweizer Mittelland und zwei GotthardReservatsbewohner reflektieren in Briefen die Unterschiede der Lebensweisen, die sich aus der globalen Neuordnung und der klimabedingten Umsiedlung von rund hundert Millionen Menschen ergeben haben.

Schatten konstruieren

NEWS PERSONAL

Prof. Dr. Olaf Zimmermann Prof. Dr. Olaf Zimmermann, Jahrgang 1966, wurde vom Hochschul­rat der HSR per 1. März 2013 zum Professor im Studiengang Informatik gewählt. Er wird als Partner im IFS Institut für Software folgende Schwerpunkte vertreten: Web­ basierte Anwendungsintegration, Cloud Computing und SoftwareArchitektur. Olaf Zimmermann bringt mehr als zwanzig Jahre Industrieerfahrung in Entwurf und Entwicklung verteilter Informationssysteme, Middleware und Modellierungswerkzeugen mit. Er leitete zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte und beriet internationale Kunden im Rahmen von Consulting- und Coachingmandaten. In dieser Zeit war er bereits lehrend tätig. Zuletzt arbeitete er als Senior Principal Scien­tist im Industrial-Software-SystemsProgramm bei ABB Corporate Research in Baden sowie als Research Staff Member im IBM-Forschungslabor in Rüschlikon bei Zürich.

Er schloss sein Informatikstudium an der TU Braunschweig 1993

ab und promovierte von 2006 bis 2009 an der Universität Stuttgart und bei IBM Research zum Thema Modellierung wiederkehrender Designentscheidungen in serviceorientierten Architek­ turen (SOA).

Olaf Zimmermann wurde von IEEE ­Software und vom Software Engineering Institute der Carnegie Mellon University mit dem Saturn 2012 Award «New Directions for Architecture-Cent­ric Practices» aus­ gezeichnet; die Open Group zertifizierte ihn 2007 als Distinguished (Chief/Lead) IT Architect. Olaf Zimmermann freut sich, seine Projekterfahrungen und Fachkenntnisse an junge Menschen weitergeben und neue Forschungs- und Entwicklungs­ projekte mit Industriepartnern lancieren zu können.

Zu seinen Forschungsinteressen gehören offene, leichtgewich­ tige Architektur-Frameworks und pragmatische, entscheidungsorientierte Architekturreviews. Die Lang­lebigkeit von Software-Entwürfen und Architectural Refactoring interessieren ihn im Kontext von API-Design, SOA und Cloud Computing.

Er wohnt mit seiner Familie im Raum Zürich.

AKTUELLES HSR publikationen

Kleingärten

Hausen am Albis – Anleitung Dorfbau

Urban Gardening als Trendthema ist zwar ein junges Phänomen, es steht aber in einer langen Tradition, die den Nutzen des Kleingartens für die Stadtbevölkerung immer hervorgehoben hat. Dieser illustrierte Band bietet einen Überblick über Entstehung, Entwicklung und Ausgestaltung von städtischen Kleingärten, ihre Erscheinungsformen sowie die Bedeutung für die Bevölkerung. Konkrete Beispiele aus Zürich und Winterthur schaffen einen lokalen Bezug.

Von: Laura Schwerzmann Verlag: Vdf Hochschulverlag ISBN-Nr.: 978-3-7281-3527-8

Das Buch «Hausen am Albis – Anleitung Dorfbau» stellt zum einen die jahrelange Begleitung einer Dorfentwicklung dar, zum an­ deren zeigt es allgemeingül­ tige Planungsmethoden wie etwa Schnell-Inventare, mögliche analytische Auseinandersetzungen mit räumlichen Strukturen, prototypische Antworten im Dorfbau oder das Entwerfen mit Re­ ferenzbeispielen. Es wird die These vertreten, dass zeitgenössisches Bauen im Bestand beim richtigen Vorgehen eine grosse Bereicherung wäre.

Von: Markus Gasser, Mario Tvrtkovic

Erhältlich für 49 CHF bei Raumplanung HSR, karin.baettig@hsr.ch ISBN-Nr: 978-3-00-023461-3

HAUSEN AM ALBIS ANLEITUNG DORFBAU

Herausgeber Markus Gasser / C T K Q 6 X TV M QX K ä

NEWS PERSONAL

Pensionierung von Prof. Peter Bolliger

Prof. André Stapfer

Der Studiengang Landschaftsarchitektur, damals Grün­planung, startete 1972 mit sieben Studierenden. Peter Bolliger war Dozent der ersten Stunde. Als frisch diplomierter ETH-Biologe war er mit 24 Lenzen etwas jünger als seine Studierenden im Durchschnitt. Bereits drei Jahre später wurde er als Professor für Landschaftsökologie gewählt. Peter Bolliger hat den Studiengang während 40 Jahren mit seinem Temperament geprägt und vorwärtsgebracht. Bei der Umwandlung vom Wochenstundenplan zum praxisnahen Projektstudium der oberen Semester war er, zusammen mit Bernd Schubert, eine der treibenden Kräfte. Peter Bolliger ist ein exzellenter, expe­ rimentierfreudiger Vollblutlehrer, dem es nicht nur um Fachkompetenzen, sondern um umfassende Bildung und persönliche Förderung der Studierenden ging. Massgeblich war er als Didaktikbeauftragter der HSR am Ausbau des Weiterbildungsangebots beteiligt.

Als Studienberater konnte er viele

Prof. André Stapfer, Jahrgang 1961, wurde vom Hochschulrat der HSR per 1. September 2013 zum Professor für Landschaftsökolo­gie im Studiengang Landschaftsarchitektur gewählt. Er wird in den Bachelorstudiengängen Landschaftsarchitektur und Raumplanung sowie im Masterstudiengang Public Planning verschiedene Themen im Bereich der Ökologie unterrichten. Zudem wird er sich als Institutspartner im ILF engagieren.

André Stapfer bringt langjährige Erfahrung in der Planung und Umsetzung von Natur- und Landschaftsschutzprojekten mit. In den letzten zwölf Jahren leitete er die Fachstelle Natur und Landschaft des Kantons Aargau. Im Spannungsfeld sehr dichter Besiedelung befasste er sich mit Landschaftsqualitätszielen, Erholung und Siedlungsökologie und

Studierende zu Auslandssemestern motivieren. Sein grosses Anliegen in der angewandten Forschung und Entwicklung war und ist die Förderung von Landschaftsentwicklungskonzepten LEK. Diese sind Wegweiser in die Zukunft der Landschaft. Sie werden unter Einbezug der verschiedenen Interessengruppen erarbeitet und sind deshalb besser akzeptiert. Viele Massnahmen können auf freiwilliger Basis dank finanziellen Anreizen umgesetzt werden. In Pilotprojekten sammelte Peter Bolliger Erfahrungen. Diese sind in methodische Arbeitshilfen eingeflossen, welche er als KTI-Projekte bearbeiten konnte, zum Beispiel den LEK-Werkzeugkasten und das LEK-Forum als Internetplattform.

Peter Bolliger hat sich ein Berufsleben lang didaktisch und fachlich weitergebildet. In den letzten Jahren war er besonders von der Flora, der Fauna und den Rebbergen Siziliens angetan. Da wird es auch nach der Pensionierung noch viel zu tun geben. Wir wünschen Peter und seiner Frau Ruth viel Freude in der nächsten Lebensphase!

suchte nach neuen Wegen in der Umsetzung und in der Öffentlichkeitsarbeit. Als ehemaliger Präsident des Verbandes kantonaler Natur- und Landschaftsschutz­ behörden (KBNL) und als Experte in verschiedenen Arbeitsgruppen des Bundes konnte er in den letzten Jahren seine Ideen und Vorstellungen gezielt in die Schweizer Natur- und Landschaftsschutz­ politik einbringen.

André Stapfer engagiert sich gerne in der Ausbildung von jungen Leuten: «Ich möchte gut gestalteten Freiräumen begegnen, die sowohl den Bedürfnissen der Menschen als auch den Ansprüchen der einheimischen Flora und Fauna gerecht werden, und darin die Handschrift erfolgreicher HSR Studierender erkennen, an deren Ausbildung ich beteiligt war.» André Stapfer ist verheiratet, Vater zweier Kinder und wohnt mit seiner Familie in der Juragemeinde Auenstein, wo er einige Jahre auch als Gemeinderat engagiert war.

Fredy Leutert

HSR Magazin 2 / 2013

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HSR Magazin 2 / 2013

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Unbeantwortete Fragen aller Art findet man über den Link www.hsr.ch/h2013-1. Hier helfen Laien und oftmals Fachexperten.

Sehr belustigend sind ältere Gesetze und Defini­ tionen von Gegenständen. So ist zum Beispiel auf der Website www.hsr.ch/h2013-2 nachzu­ lesen, wie die Schweizer Armee Brieftauben ­definiert hat: «Selbstreproduzierende Kleinflugkörper auf biologischer Basis mit fest programmierter automatischer Rückkehr aus beliebigen Richtungen und Distanzen.»

Irgendwann wird man sich vermutlich auch über die zahlreichen neuen Definitionen zum Internet und seiner Entwicklung amüsieren. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zog mit ihrem Statement «Das Internet ist für uns alle Neuland» in den Onlinemedien Spott und Häme auf sich.

Doch wie genau kennen Sie sich im Internet aus?

Google erklärt das Internet-ABC mit einfachen Filmen unter www.hsr.ch/h2013-3.

Haben Sie auch schon nach einem Begriff gesucht und erstaunt festgestellt, dass die Suchmaschine bei der Kollegin andere Ergebnisse auflistet? Je nach Ihrem Suchverhalten und dem Ihrer Kollegin

IMPRESSUM Herausgeberin: HSR Kommunikation Adresse: HSR Hochschule für Technik Rapperswil Oberseestrasse 10, 8640 Rapperswil Telefon 055 222 41 11, magazin@hsr.ch www.hsr.ch/magazin Redaktion (Red.): Eva Tschudi (Chefredaktion), Michael Lieberherr (Projektleitung), Simone Wyder Fotos/Bilder: Titelbild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd. S. 4: Magi Wechsler S. 7: Conradin Frei S. 9: Damian Imhof, Kurzschuss Photography GmbH S. 10: Patrick Mayer, Wheelblades GmbH S. 11: Damian Imhof; ZVG S. 13, 14: Schweizer Heimatschutz; Raymond Vogel S. 15: Damian Imhof S. 16: SPF Institut für Solartechnik S. 17, 19: Damian Imhof S. 20: Markus Gasser, HSR S. 21: Christoph Stahel S. 22: IMES, Institut für Mikroelektronik und Embedded Systems S. 23: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd. S. 27, 28, 29: Linthverwaltung, Pressestelle Linthwerk S. 30, 31, 33: Simone Wyder; Damian Imhof S. 34: Annika Merz, HSR Kommunikation

erhalten Sie verschiedene Ergebnisse. Unzählige Filter und Algorithmen lassen grüssen. Wer den kommerziellen Suchmaschinen nicht traut, findet auf der anonymen Suchmaschine DuckDuckGo vielleicht sein Glück. Und eine Erklärung, warum Ihnen immer die gleiche Werbung folgt: www. hsr.ch/h2013-4.

Wenn dann immer noch Fragen offen bleiben, müssen Sie vielleicht Kollege Kontaktallergiker, Kurzstreckengrübler, Kopierrambo oder Kollegin Pixelschubser, Poltergeist oder Primärduftwolke fragen: Das wenig nette, aber unterhaltsame Schimpfwort-ABC fürs Büro finden Sie im Spiegel www.hsr.ch/h2013-5.

Das A und O der Werbung zu finden, ist sehr schwierig. Im Idealfall ist eine Idee so gut, dass Konsumentinnen und Konsumenten selbst die Werbung streuen – das Ziel von viralem Marketing. Ein gelungenes Beispiel sind die Videos von Tipp-Ex: www.hsr.ch/h2013-6. Das interaktive Video wurde 21 Millionen Mal angeklickt. Vom Erfolg beflügelt, geht die Saga vom Jäger und vom Bären inzwischen weiter: www.hsr.ch/ h2013-7. Wer will danach noch langweilige Werbung sehen? oliver.kirchhofer@hsr.ch

S. 35: Michael Lieberherr S. 36: Damian Imhof S. 40: ICOM Institute for Communication Systems; ZVG S. 41: Barbara Lantscher und Jonas Obertüfer; ZVG S. 42: ZVG; Simone Wyder S. 43: Maya Rhyner, Südostschweiz; ZVG S. 44, 45: ZVG S. 42: Urs Thomann Layout: kommUnikate, Baden Druck: Spälti Druck AG, Glarus Anzeigenverwaltung: Südostschweiz Publicitas AG Zürcherstrasse 45 8730 Uznach Telefon 055 285 91 04 Fax 055 285 91 11 brigitte.walser@so-publicitas.ch www.so-publicitas.ch Die Stiftung zur Förderung der HSR unterstützt das HSR Magazin finanziell.

Nachdruck mit Angabe der Quelle gestattet. ­Belegexemplar erbeten.

Externe Autoren: Copyright bei den Verfasserinnen und Verfassern.

Erscheint zweimal jährlich.

Auflage: 9000 Exemplare.

Das nächste Magazin erscheint am 17. Februar 2014.

Redaktionsschluss ist am 2. Dezember 2013, Inserateschluss am 3. Januar 2014.

HSR Magazin 2 / 2013

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Name: Urs Thomann Jahrgang: 1975 Studienrichtung: Raumplanung Abschlussjahr: 2002 Lehre als: Zimmermann

Sprungbrett

Heutige Funktion: Selbständiger Berater für Raumplanung und Städtebau in Russland und in der Ukraine Ihr persönliches Erfolgsrezept?

Die Russen sagen von sich, dass sie nie aufgeben.

Wer mit ihnen arbeitet, muss vor allem Hartnäckigkeit mitbringen. Man sollte sich – bei allem Respekt – nicht zu viele Gedanken über mögliche Verluste machen.

Die drei wichtigsten Sachen in Ihrem Leben?

1. Meine Arbeit und ihre Resultate 2. Geistesverwandte und gegenseitige Unterstützung 3. Physische und geistige Mobilität Wenn ich heute 20 wäre, würde ich … … mich nicht damit zufrieden geben, Computertechnologien nur als Anwender zu beherrschen.

Ihre schönste Erinnerung an die HSR Zeit?

Die Stimmung während den Nachtschichten beim Modellbauen im «Bärengraben», in den Atelier­ arbeitsplätzen im Gebäude 1.

Welchen Tipp würden Sie unseren Absolventinnen und Absolventen an der Diplomfeier mit auf den Weg geben?

Die Chance nutzen, sich bei verschiedenen Arbeitgebern möglichst vielseitig zu entfalten und sich danach nicht vor der beruflichen Selbständigkeit zu scheuen.

Schweizer Topografie oder russische Weite?

Persönlich mag ich lieber einen offenen, weiten Horizont. Als Raumplaner und Städtebauer sind die natürlichen Zäsuren und Übergänge der Schweizer Topografie hingegen eher ein Segen.

Millionenstadt oder Dorf?

Die Millionenstadt: Sie macht es ihren Einwohnern unmöglich, ihren Alltag durchzuplanen. Dies legt eine unternehmerische Energie frei und man nimmt die relative Bedeutung von Ereignissen besser wahr.

Russische Datscha oder Schweizer Chalet?

Eine Datscha mit Banya (russische Sauna) im ­Garten wäre erstrebenswert.

Borschtsch oder Bratwurst?

Ukrainischer Borschtsch schmeckt mir äusserst gut und ich esse ihn wöchentlich mindestens einmal. Trotzdem, eine echte YB-Bratwurst gehört unbedingt zu einem gelungenen Heimaturlaub.

Welches ist ihre Lieblingsstadt und warum?

Helsinki. Die robuste, mit landschaftlich geprägten Freiräumen durchsetzte städtebauliche Grundstruktur von respektabler Dichte schafft eine äusserst angenehme Mischung zwischen ­Urbanem und Rustikalem, die sich auch im ­Lebensgefühl ihrer Bewohner erkennen lässt.

Ihre drei Raum-Unwörter Raumtraum, raumfüllend, Raumbedarf Ihre drei Raum-Favoritenwörter Freiraum, raumdefinierend, Raumdeckung (Manndeckung mochte ich nie) Woran erkennt man den typischen Raumplaner?

Unter Studenten daran, dass er/sie noch nicht so genau weiss, was und wohin er wirklich will. Unter den Berufstätigen daran, dass er/sie das Wasser, das sie predigen, auch selber trinken – und vice versa.

Eine gute Raumplanerin, ein guter Raumplaner … … unterscheiden Eigenheiten und Konstellationen eines Ortes. Sie entwerfen Konzepte, die sich auch in einem sich verändernden Umfeld verwirklichen lassen. Sie vermitteln ihre Ideen sowohl mit überzeugenden Fakten als auch mit verführerischen Bildern.

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HSR Magazin 2 / 2013

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Wir von bbv erachten aktuelle Methoden und Technologien als zentrale Elemente unseres Erfolges und sehen unsere Mitarbeitenden als unser grösstes Kapital.

Einsatzbereitschaft und Eigenverantwortung sind uns wichtig und herausfordernde Projekte, stetige Förderung und konsequente Weiterbildung liegen uns am Herzen.

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