tu info 03 - Dezember 2014
dein Magazin der
TU Info Nr. 3- Dezember 2014, Erscheinungsort Graz, Verlagspostamt 8010, Aufgabepostamt 8010 Graz, P.b.b Nr. 02Z032821 M
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Inhaltsverzeichnis 4 Vorwort des HTU Vorsitzteams
politik & HTU aktuell
5 Nachgefragt 6 Wie stellst du dir die Universitätslehre der Zukunft vor? 8 TU4U jetzt online 10 Montagsakademie 2014/15 11 FAQs für Erstsemestrige
bewusst studieren
12 Damoklesschwert TTIP 15 (Zukünftige) Diätologinnen im Gespräch 19 Rettet die Lebensmittel 20 Rezepte: Brainfood
tu leben
22 St. Petersburg – Venedig des Nordens 24 Events 25 Next Liberty 26 Universalmuseum Joanneum 27 Der Letzte macht das Licht aus 28 Jeder zu Wort 29 Die KIF 42.0 30 Short News
IMPRESSUM HerausgeberIn und VerlegerIn: Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Graz Verlags- und Herstellungsort: 8010 Graz, Rechbauerstr. 12, Tel. 0316/873-5111 redaktion@htu.tugraz.at, www.htu.tugraz.at Chefredakteurin: Sandra Mathelitsch Layout: Markus Monsberger RedakteurInnen: Andrea Friedrich, Stefan Gruber, Sandra Mathelitsch Freie MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Dorothea Bohusch, Benedikt Geierhofer, Linda Kolb, Judith Lammer, Kristina Kurzweil, Martina Thaller, Marcel Wuwer. Druck: Dorrong, Graz | Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier | Auflage: 12.000 | Fotos: Titelfoto © Maja Dumat/pixelio.de; Andere Bilder sind jeweils gekennzeichnet bzw. © HTU Graz oder AutorIn| Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht in jedem Fall mit der Meinung des Redaktionsteams übereinstimmen. Kein Teil dieser Publikation darf ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Zugunsten der besseren Lesbarkeit wurde teilweise im Text auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Personenbegriffe verzichtet und die männliche Nominalform angeführt. Gemeint und angesprochen sind natürlich immer beide Geschlechter.
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Vorwort
Liebe Studierende,
willkommen im Wintersemester 2014/15! E
in neues Studienjahr hat begonnen und über den Sommer hat sich einiges getan. Besonders freut uns, dass wir viele neue Leute auf der HTU begrüßen können, die ihren StudienkollegInnen helfen wollen. Für diejenigen unter euch, die auch ein Mitglied unseres engagierten Teams werden wollen, gibt es unter htu.tugraz.at/deine-htu/ mitmachen eine Übersicht unserer offenen Stellen sowie eine Liste mit Vorteilen für dich (Toleranzsemester, …). Dieses Semester startet unser neuestes Projekt „UniLiquid“! Damit nehmen wir im österreichischen und wahrscheinlich auch im europäischen Hochschulbereich eine Vorreiterrolle ein: Durch das Liquid ermöglichen wir allen Studierenden, schnell und einfach von zu Hause aus ihre Uni mitzugestalten. Das Projekt steht und fällt mit eurer Mithilfe! Beispiele für laufende Themen sind Bankomaten
am Uni-Gelände, zusätzliche Sportplätze, andere FreifachECTS-Regelungen u.v.m. Einfach auf liquid.htu.tugraz.at mit eurer Studi-Mailadresse registrieren und los geht’s – mehr dazu auch weiter hinten im Heft! Für Fragen zu eurem Studium und rundherum stehen wir euch jederzeit unter info@htu.tugraz. at oder persönlich (Alte Technik, Rechbauerstraße 12, EG rechts) zur Verfügung – insbesondere, aber natürlich nicht nur unseren Erstsemestrigen! Wir hoffen, ihr habt einen guten Semesterstart und freuen uns, möglichst viele von euch in den kommenden Monaten auch persönlich kennen lernen zu dürfen und auf eure tollen Ideen, um unsere Uni weiter verbessern zu können! Flo, Mari, Doro, Buchi Euer HTU-Vorsitzteam
Florian Kubin
Dorothea Bohusch
Mariam Anita Dakhili
Patrik Buchhaus
Editorial
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ntscheidungsfreiheit ist ein bedeutender Faktor während der Studentenjahre. Die sprichwörtliche Qual der Wahl beginnt schon bei der Entscheidung für ein Studium und geht weiter über Fragen, welchen Prüfungstermin man wahrnimmt, ob man persönlich bei Vorlesungen anwesend ist oder zu welchem Zeitpunkt der Startschuss fürs Lernen erfolgt. Natürlich trifft beinahe jeder Studierende manchmal eine falsche Entscheidung, das gehört zum Lernprozess dazu. Die Konsequenzen der falschen Wahl sind in der Studienzeit jedoch zumeist überschaubar und auch reparierbar. Die Entscheidungsfreiheit endet auf der Universität aber nicht nur beim Regeln des eigenen Studiums und Lebens, sie geht darüber hinaus. Die Studie-
renden der TU Graz haben auch die Freiheit das Universitäts-Geschehen selbst (mit-)beeinflussen zu können. Zum einen können sie über Mitarbeit an der HTU und in Universitätsgremien an Entscheidungen in den Instituten und der gesamten TU mitwirken. Zum anderen sind Möglichkeiten geschaffen worden, dass jede Studentin, jeder Student jederzeit Vorschläge einbringen kann: Dank UniLiquid können Studierende aktiv das Geschehen auf dem Campus mitgestalten, Ideen und Wünsche bezüglich der E-Learning-Plattformen werden ebenso gerne von den Verantwortlichen angenommen wie Anregungen für das TU4U-Intranet. Dass dies Zeit und auch freiwilliges Engagement kostet, ist logisch. Und dass die positiven Verände-
politik & HTU aktuell
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NachGefragt Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.h.c.mult. Dr.techn.
Bernhard Hofmann-Wellenhof VIZEREKTOR FÜR LEHRE 2. Institutsleiterstellvertreter
Drei Fragen an den Vizerektor für Lehre:
© TU Graz/Schuller
Welche Impulse erwarten Sie sich von der Studierendenbefragung? Die Studierenden sind das wichtigste Stimmungsbarometer. Aus den Antworten der Studierenden können wir ableiten, welche Ideen für die Lehre positiv gesehen werden und welche nicht weiter verfolgt werden müssen.
rungen vielleicht erst nach dem eigenen Studienabschluss erfolgen, sollte auch kein Hinderungsgrund sein. Die Studierenden sind die größte Gruppe des Universitätsbetriebs und sollten Schwachstellen unmittelbarer erkennen, sie haben aber auch das Potential für innovative und kreative Ideen für Verbesserungen. In diesem Sinne: Nutzt die Möglichkeiten, zu eurem und zum Nutzen der ganzen TU.
Sandra Mathelitsch, Chefredakteurin „tu info“
Wo sehen Sie die E-LearningPlattformen der TU in fünf Jahren – sowohl für Studierende, als auch für die Allgemeinheit? Die E-Learning-Plattformen werden sich in den kommenden Jahren sehr schnell etablieren. Es sei in diesem Zusammenhang beispielsweise auf MOOC (Massive Open Online Course) verwiesen. Auch wir an der TU Graz müssen diesen Weg konsequent beschreiten. Sind eventuelle neue Dienste und Plattformen als Ergänzung zur momentanen Lehre gedacht oder sind Sie auch für grundlegend neue Herangehensweisen offen? Wir haben für den nächsten Entwicklungsplan „Lehre 2020“ als strategisches Projekt vorgesehen. Dazu werden wir viele Ideen sammeln; auch die Studierenden sind herzlich eingeladen, ihre Wünsche und Ideen einzubringen.
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politik & HTU aktuell
Wie stellst du dir die Universitätslehre der Zukunft vor? Seit Mitte November läuft an der TU Graz eine Befragung aller Studierenden zum Thema E-Learning – dabei geht es um viel mehr, als nur um das Online-Angebot von Skripten und Übungsblättern.
Text: Stefan Gruber
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er Organismus Universität ist ein beständiger. Universitäten dienen der Gesellschaft seit jeher als jahrhundertelange Reservoirs von Wissen und offerieren die zugehörigen Abläufe, dieses über Generationen hinweg zu transportieren und zu entwickeln – um in weiterer Folge die Gesellschaft wiederum zu formen. Die Beständigkeit drückt sich auch in der Art der Lehre aus – das Bild des „Hörsaals“, der „Vorlesung“ und des „Auditoriums“ ist nach wie vor der Kern unserer Hochschulausbildung. Ein Bild, das mehr und mehr von rund um die Uhr verfügbaren, breitbandigen Internetzugängen Einschnitte erfährt. Unsere Generation ist es nicht mehr gewohnt, Informationen als fix terminisierten Frontalevent präsentiert zu bekommen. Nicht nur Informationen, sondern ganze Lehrkurse in- und ausländischer Institu-
tionen sind mittlerweile online und gratis verfügbar – von passiven Videos wie KhanAcademy bis hin zu interaktiven Programmierkursen wie CodeCademy, alles ist ad hoc abrufbar. Die Arbeitsgruppe „Vernetztes Lernen“ an der TU Graz unter der Leitung von Martin Ebner führt deswegen im Auftrag des Rektorats eine Umfrage durch, um die Bedürfnisse der Studierenden in Hinsicht auf bestehende und künftige OnlineAngebote zu evaluieren und ihnen auch nachzukommen. E-Learning bietet enorme Potenziale, um das Studium flexibler, individueller und vielfältiger zu gestalten. Detailliert werden die Erfahrungen mit bestehenden Diensten und Wünschen für die Zukunft abgefragt, um die Lehre an der TU Graz für die Zukunft zu wappnen und vor allem, um sie weiter zu verbessern.
© Markus Monsberger
Eine konkrete E-Learning-Strategie, unterstützt durch Studierendenmeinung, kann für die Leistungsvereinbarungen der Universitäten mit dem Bund („Budgetverhandlungen“) von großem Vorteil für die TU Graz sein.
politik & HTU aktuell
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politik & HTU aktuell
TU4U jetzt online:
das Intranet für Studierende tu4u.tugraz.at/studierende
Die TU4U-Redaktion, Lena Fuchs und Ulli Utri, beantwortet die Fragen der HTU. Ulli, was ist TU4U? Ulli: TU4U ist das Intranet für Studierende mit den gesammelten Informationen über das Studium auf einer Plattform, nicht mehr verteilt auf unterschiedlichen Websites.
der Betreuerin/des Betreuers über das Verfassen bis zur Fertigstellung der Masterarbeit. In TUGRAZonline lädst du die Masterarbeit dann hoch. TU4U führt dich mit Link direkt auf deine Visitenkarte in TUGRAZonline.
Lena, was bringt TU4U den Studierenden konkret? Lena: TU4U enthält die Informationen, die du fürs Studium brauchst auf Deutsch und Englisch. Die Informationen sind übersichtlich dargestellt, verständlich und klar formuliert. Bei jedem Thema sind die dazugehörigen Formulare, Richtlinien und Gesetze verlinkt.
Lena: TU4U enthält auch Informationen rund ums Studium, z. B. über Mittagessen, Wetter, Abfahrtszeiten für Busse und Straßenbahnen sowie in der rechten Spalte Quick-Links in andere Systeme, ein Wussten Sie, dass …?, das Webradio der Grazer Universitäten und TU Graz people.
Ist nicht TUGRAZonline das Intranet der TU Graz? Ulli: Im Intranet TU4U findest du die Information zu den Abläufen, z. B. für Masterarbeiten: von der Wahl des Themas und
Wie erreiche ich das Intranet? Lena: https://tu4u.tugraz.at/studierende bzw. auf Englisch https://tu4u.tugraz.at/students Diese Adresse kannst du weltweit zu jeder Zeit mit deinem TUGRAZonline-Benutzernamen und Kennwort erreichen.
© TU Graz/Plösch
Mit dem neuen Studienjahr ist das Intranet TU4U für Studierende online. Es enthält wichtige Informationen für dein Studium auf Deutsch und Englisch. Ein Großteil der Inhalte ist bereits fertig, bis Ende des Jahres ergänzt die TU4U-Redaktion die Texte. Falls du Anregungen und Wünsche hast, kannst du sie unter tu4u.tugraz.at/kontakt bekannt geben!
Wie ist das Intranet aufgebaut? Ulli: Auf der Startseite findest du 10 Themenblöcke: Alle Themen, die Studierende im Verlauf des Studiums brauchen, befinden sich auf der linken Seite: Mein Studienbeginn (STEOP, TU Graz card), Mein Studienplatz (Lernzentren, Bibliotheksservice), Mein laufendes Studium (Lehrveranstaltungen, Prüfungen), Mein Auslandsaufenthalt (Mobilitätsprogramme, Erfahrungsberichte), Mein Studienabschluss (Wissenschaftliche Arbeiten, Abschlussprüfungen). Lena: Die Themen auf der rechten Seite informieren über: Unsere TU Graz, Das Gaststudium an der TU Graz, Rund ums Studium (Verkehrsmittel, Stipendien, Versicherung, Wohnen), Services und Interessensvertretungen (Kinderbetreuung, Beratungsstellen und Kommissionen) sowie
politik & HTU aktuell
Organisation und Administration (Meldung zur Fortsetzung des Studiums, TUGRAZonline). Ulli: Du musst dich auch nicht durch die Themen klicken. Es gibt eine allgemeine Suchfunktion für Themen und Dokumente sowie eine Personensuche, in der du Bedienstete der TU Graz findest.
TU4U Intranet TU4U für Studierende: tu4u.tugraz.at/studierende tu4u.tugraz.at/students Kontakt für Feedback: tu4u.tugraz.at/kontakt
TU4U
Kann ich Ideen einbringen? Lena: Ja bitte, unbedingt. Du hast auf jeder Seite auf TU4U eine Feedbackmöglichkeit, in der du Kommentare eingeben kannst. Welches Thema fehlt dir? Findest du alles, was du brauchst? Welche Fragen zum Studium hast du? Wir freuen uns über jede Anregung und Rückmeldung, damit wir TU4U ganz den Bedürfnissen der Studierenden entsprechend gestalten können.
Wie schaut der weitere Fahrplan aus? Ulli: Bis Ende 2014 nehmen wir weitere Inhalte auf. Wir beziehen eure Anregungen in die Weiterentwicklung ein. Im nächsten Jahr wird ein Responsive Design für mobile Endgeräte eingerichtet. Als nächstes großes Projekt ist die komplette Neugestaltung des Internets der TU Graz geplant.
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politik & HTU aktuell
© Montagsakademie
MONTAGSAKADEMIE 2014/15 Leitthema „Der Alltag: Sensationen des Gewöhnlichen“
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ie Montagsakademie bietet allgemein verständliche Vorträge aus der Welt der Wissenschaft – frei zugänglich für alle und kostenfrei in der Aula der Universität Graz sowie live via Internet in regionalen Einrichtungen (wie Rathäuser, Veranstaltungszentren, Schulen). In jedem Studienjahr wird ein Leitthema von WissenschaftlerInnen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Im Anschluss an den Vortrag können Fragen gestellt werden, auch via Chat aus den Regionen. Die Montagsakademie stellt eine Möglichkeit dar, einen Überblick über die Vielfalt der Forschungsthemen und ihre gesellschaftliche Rolle zu bekommen. Mit dem heurigen Leitthema „Der Alltag: Sensationen des Gewöhnlichen“ wird eine beeindruckende Bandbreite an wissenschaftlichen Fragestellungen veranschaulicht und für ein Laienpublikum aufbereitet. WANN? Jeweils montags pünktlich um 19.00 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich. WO? Aula der Karl-Franzens-Universität Graz, Hauptgebäude, Universitätsplatz 3, 1. Stock, 8010 Graz. Live-Übertragungen in folgende Regionen: Bruck an der Mur: Rathaus, Hartberg: oeko-park, Maxoom Kino, Knittelfeld: Stadtbibliothek, Leibnitz: Galerie Marenzi, Leoben: Neues Rathaus, Oberpullendorf: BHAK & BHAS, Villach: Alpen-Adria-Mediathek, Baden: Volksschule Pfarrplatz, Tamsweg: Lungauer Bildungsverbund. KONTAKT Zentrum für Weiterbildung der Universität Graz Harrachgasse 23, 2. Obergeschoß, 8010 Graz Tel.: +43/(0)316/380-1104 montagsakademie@uni-graz.at http://montagsakademie.uni-graz.at (inkl. Onlinevideothek)
Termine 2014/15 20.10.2014 Die Normalität des Alltags: Vom Verschwinden des Gewöhnlichen Univ.-Prof. Mag. Dr. Manfred Prisching, Institut für Soziologie, Universität Graz 3.11.2014 Warum verunsichert uns das Sterben? Medizinische und moralische Aspekte Univ.-Prof. DDr. Walter Schaupp, Institut für Moraltheologie, Universität Graz 17.11.2014 Die Mikrowelt von Pflanzen – eine Sensation? Univ.-Prof. Dr. Gabriele Berg, Institut für Umweltbiotechnologie, Technische Universität Graz 1.12.2014 Menschenrechte. Worauf kommt es im Alltag an? Univ.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang Benedek, Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen, Universität Graz 12.1.2015 Unser tägliches Brot – wie die Ernährung Gesundheit und Altern beeinflusst Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo, Institut für Molekulare Biowissenschaften, Universität Graz 26.1.2015 Nachkriegszeiten. Gewalt als Teil des Alltags 1918 – 1920 O.Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Helmut Konrad, Institut für Geschichte, Universität Graz
2.3.2015 Die Welt der Pflanzen und ihre geheimnisvollen Strategien Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Helmut Guttenberger, Institut für Pflanzenwissenschaften, Universität Graz 16.3.2015 Gott, die Mühen, das Leiden. Betrachtungen über den Segen des Alltags Univ.-Prof. Dipl.theol. Dr. Rainer-Maria Bucher, Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie, Universität Graz 20.4.2015 Routinen, Intuition und unbewusstes Denken: Autopiloten für den Alltag Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Dr. Katja Corcoran, Institut für Psychologie, Universität Graz 4.5.2015 Soziale Cyborgs: Maschinen und Lebewesen verschmelzen zu Super-Gesellschaften Assoz. Prof. Mag. Dr. Thomas Schmickl, Institut für Zoologie, Universität Graz 18.5.2015 ‚Gefühle in Zeiten der Professionalisierung‘ Über blinde Flecken der Pädagogik und ihre Folgen für die Schule Univ.-Prof. Mag. Dr. Agnieszka Czejkowska, Institut für Pädagogische Professionalisierung, Universität Graz 8.6.2015 Geschlechterkampf im Arbeitsalltag Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb, Institut für Personalpolitik, Universität Graz
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politik & HTU aktuell
FAQ s
Für erstsemestrige
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Für unsere Neuzugänge an der TU Graz haben wir eine kleine Auflistung mit interessanten Infos und oft gestellten Fragen zusammengetragen. Für mehr Details, anderweitige Informationen oder persönliche Beratung könnt ihr euch gern via E-Mail oder persönlich an uns wenden.
Studienbeihilfe? Bekomme ich die?
Mensastempel? HTU oder ÖH? Mensabeihilfe? Was Studienvertretung oder Basisist das? gruppe? Echt kompliziert.
Ansuchen kann prinzipiell jeder, der sozial bedürftig ist, einen guten Studienerfolg hat, im Alter von unter 31 Jahren zu studieren begonnen und noch keine gleichwertige Ausbildung im In- oder Ausland absolviert hat. Wird dir Studienbeihilfe ausbezahlt, bekommst du ggf. andere „Goodies“ (keine GIS, Fahrtkostenzuschuss, Mensabeihilfe, …) – darum unbedingt mit dem Online-Stipendienrechner auf stipendium.at durchrechnen lassen.
Mit dem „Mensenstempel“ bekommst du in der Mensa das Menü billiger, wenn du per Unterschrift (HTU, Rechbauerstr. 12) bestätigst, dass dir nur ein bestimmter Betrag zum Leben zur Verfügung steht. Für den Fall, dass du Studienbeihilfe bekommst (oder Beihilfe aus dem Sozialtopf der HTU), in der Steiermark, aber NICHT in Graz wohnst, kannst du Mensabeihilfe beantragen (im Sommersemester 2014 waren das einmalig 340 Euro). Mehr Infos auf der HTUHomepage.
Nicht mal so kompliziert: Die Vertretung aller Studierenden heißt im Allgemeinen ÖH (Österreichische HochschülerInnenschaft), an der TU Graz heißt sie HTU (HochschülerInnenschaft an der TU Graz), das ist aber eigentlich das Gleiche. Die Studienvertretungen (manche nennen sich Basisgruppen oder ähnlich) sind Teil der HTU und die direkte Vertretung einzelner Studienrichtungen. Im Gegensatz dazu arbeiten die Referate der HTU sowie der Vorsitz für alle Studierenden gleichermaßen. Rund dreihundert Ehrenamtliche arbeiten momentan daran, deinen Studienalltag einfacher und besser zu gestalten. Hast du Lust, mitzuhelfen? Schreib uns eine Mail oder schau vorbei!
Ich bekomme keine Studienhilfe, gibt’s andere Stipendien für mich?
Wann muss ich Studiengebühren zahlen?
Das Wichtigste zum Schluss: Wann habe ich Ferien?
Es können u.a. die Leistungsstipendien der einzelnen Fakultäten (726,72 Euro bis 1500 Euro pro Studienjahr, abhängig von Notenschnitt und den anderen Einreichungen) beantragt werden, mehr Informationen auf deren Webseiten. Daneben gibt es noch eine Vielzahl an privaten Stipendien, die übersichtlich über die Web-Datenbank grants. at durchforstet werden können.
Prinzipiell zahlen österreichische StaatsbürgerInnen, Staatsangehörige aus EU/EWR-Ländern, Konventionsflüchtlinge und unter bestimmten Voraussetzungen Drittstaatenangehörige keine Studiengebühren, sofern sie in Mindeststudienzeit plus zwei Semester studieren (d.h. zwei pro Bachelor-, zwei pro MasterStudium bzw. zwei pro Studienabschnitt bei Diplomstudien). Infos zu Erlassgründen und wie du zusätzliche Toleranzsemester bekommst (z.B. HTU-Engagement), findest du auf der HTUHomepage.
Weihnachten: Sa, 20.12.2014 – Di, 6.1.2015 Semesterferien: Mo, 2.2.2015 – Sa, 28.2.2015 Osterferien: Mo, 30.3.2015 – Sa, 18.4.2015 Sommerferien: Mo, 6.7.2015 – Mi, 30.9.2015 Aber Achtung: Offiziell heißen Ferien an der Universität „Lehrveranstaltungsfreie Zeit“. Das bedeutet, es können auch Prüfungen in diese Zeiten fallen – also gut informieren, bevor du alles verplanst!
HTU Graz Alte Technik, Rechbauerstraße 12, Erdgeschoss (rechts) info@htu.tugraz.at htu.tugraz.at
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Dam okles
Text: Andrea Friedrich
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illkommen im neuen Studienjahr, liebe Leserschaft. Was ich euch zu Beginn gleich fragen möchte: Macht ihr euch auch manchmal Gedanken darüber, was später einmal sein wird, und ob die liebe Omama vielleicht doch recht gehabt haben könnte mit „früher war alles besser“? Wenn ich dann so vor mich hin sinniere, verspüre ich immer wieder das Bedürfnis etwas zu bewirken. Da man ja schlecht aus lauter Tatendrang fremder Leute Wände beschmieren oder immer mit einem Megaphon ausstaffiert durch die Straßen marschieren kann, schreibe ich und versuche so meine Mitmenschen zu erreichen. Gemeinsam bestimmen wir, ob früher wirklich alles besser war. Das Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) geistert zurzeit durch alle Medien. Spätestens seitdem zahlreiche Verhandlungsdokumente durchgesickert sind, ist TTIP derzeit der wohl umstrittenste politische Streich zwischen Europa bzw. der EU und den USA. Alles fragwürdige Versprechungen? Das größte Freihandels- und Investitionsabkommen der Geschichte soll die Wirtschaft um mehrere hundert Milliarden (in Euro) ankurbeln, Arbeitsplätze schaffen
schwert
u n d den Waren- und Dienstleistungsaustausch zwischen der EU und den Vereinigten Staaten generell erleichtern. Dazu sollen mögliche Hindernisse, wie beispielsweise Zölle, abgeschafft und einheitliche Normen wie auch Gesetze eingeführt werden.
Das geht auch aus Studien, die zu einem großen Teil indirekt von Unternehmen, die von TTIP profitieren würden, unterstützt werden, hervor. Die Verhandlungen laufen – geheim. Seit über einem Jahr verhandelt die europäische Kommission im Auftrag der EU-Regierungen mit US-Handelsvertretern diesbezüglich unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wobei für den gesamten Prozess zusätzlich eine Geheimhaltungspflicht besteht. Im Prinzip ist daran rechtlich gesehen nichts Verwerfliches. Hinzugezogen werden aber nur externe Berater, die allerdings fast nur Vertreter von (Groß-) Konzernen darstellen und somit die Interessen dieser und nicht zwangsläufig auch die Interessen der Bürger vertreten. Aus diesem Grund kann das Europäische Parlament nicht kontrollieren, was hinter verschlossenen Türen (für uns) ausgehandelt wird. Sind die Verhandlungen einmal abgeschlossen, kann das Europäische Parlament zwar nur mit Mehrheit zustimmen, aber keine Änderungen an den Beschlüssen vornehmen. D.h. das Europäische
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Parlament wird, genauso wie schlussendlich wir, vor vollendete Tatsachen gestellt.
Die Fragen lauten nun – was steckt wirklich hinter diesem Abkommen? Wer profitiert davon und warum verläuft alles unter strengster Geheimhaltung, wenn die Beschlüsse doch zu unseren Gunsten sein sollen? Denn eins ist sicher, TTIP wird sich gravierend auf all unsere Lebensbereiche auswirken. Vielleicht nicht heute und vielleicht auch nicht morgen, aber auf das gesamte DANACH, wenn über Finanz-, Gesundheits- und Bildungswesen sowie über Wasser-, Lebensmittel- und Energieversorgung, Sozialstandards, öffentliche Einrichtungen, etc. die Beschlüsse fallen.
Trade
Ein paar Worte zum Studienbeginn von mir, für all jene die es noch nicht wissen, für all jene, die es interessiert, und auch für all jene, die einfach nur gerne lesen. Bei Fragen zum Thema und/oder Anregungen u.a. für weitere Artikel schreibt mir doch einfach unter andrea.m.friedrich@htu. tugraz.at.
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and
Partnership
Investment
TTIP
rollt auf uns zu.
Kritiken an TTIP – begründet oder zu Unrecht? Prinzipiell ist an dem Gedanken von freiem Handel nichts Schlechtes zu finden, allerdings ist zu beachten, dass in der EU und den USA unterschiedliche Produktstandards und Gesetze existieren, die erst einmal auf den gleichen Nenner gebracht werden müssen. Der ehemalige US-Botschafter und einer der Ideengeber des TTIP, Stuart Eizenstat, lässt dazu verlauten, dass die Standards in Europa ein unbegründet hohes Niveau hätten, das wissenschaftlich nicht belegt sei. Wir europäische Verbraucher sollten nach Abschluss der Verhandlungen das
gleiche Vertrauen haben, was für eine amerikanische Familie gutes Essen ist, sollte auch für Europäer ein gutes Essen darstellen. Damit ein Unternehmen mit hohem Standard also wettbewerbsfähig bleibt, muss es sich anpassen und seine Prinzipien bzw. die Qualität herunterschrauben. Angeblich hat die EU daran zwar kein Interesse, aber ob das in der Praxis auch so aussieht, bleibt natürlich fraglich, denn solche Angleichungen sind nur zum Nachteil der EU-Standards realistisch. Kritiker des TTIP befürchten, dass EU-Standards zusätzlich durch den Investitionsschutz ausgehebelt werden könnten. Denn so ist es Konzernen möglich, die Gesetze eines Staates vor einem sogenannten Schiedsgericht (ISDS: Investor to state dispute settlement) zu klagen, wenn die Gewinne bedroht werden würden. So zum Beispiel schon geschehen in Deutschland, wo das große Energieversorgungsunternehmen Vattenfall die deutsche Bundesregierung um 4,7 Milliarden Euro für die Stilllegung seiner Atomkraftwerke vor einen nicht öffentlichen, internationalen Schiedsgericht in Washington verklagt hat. Die Verhandlungen über diese Schiedsgerichte wurden allerdings zurzeit (angeblich) auf Eis gelegt. Fragwürdige Vorteile Inwiefern sich das TTIP schlussendlich auswirken und über
welche Sektoren wirklich verhandelt wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt nur unzureichend beantwortet werden, denn niemand hat Einblick in die gesamten Verhandlungen. Wenn man allerdings beachtet, wer hier mit wem an einem Tisch sitzt, von wem durchgeführte Studien wirklich stammen, dass die Diskussionen allesamt (unter Strafandrohungen) streng geheim sind, Politiker einmal die und dann wieder jene Aussage treffen, etc., dann sind die immer lauter werdenden kritischen Stimmen nicht als ungehört hinzunehmen. Bekanntermaßen sind die Vorteile, die man uns für dieses Abkommen wie das Blaue vom Himmel herunter verspricht, noch alles Hypothesen und könnten daher leicht ins Gegenteil umschlagen, wie z. B. Lohndumping. Denn wenn die Prognosen wirklich wahr wären, warum gibt es dann ein solches Abkommen nicht schon seit Jahrzehnten? Begründete Befürchtungen Wir in Europa leben noch zu einem großen Teil von der Landwirtschaft im herkömmlichen Sinn. Wenn nun aber nationale Gesetze durch das Klagerecht unwirksam gemacht werden würden, ist die Industrialisierung der Landwirtschaft nicht mehr aufzuhalten. Mit der amerikanischen Konkurrenz könnten unsere heimischen Bauern nicht mithalten, da meist un-
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ter viel günstigeren Bedingungen und vor allem geringeren Auflagen gearbeitet wird. Die großen Monopole können sich deshalb weiter ausdehnen, obwohl diesbezüglich in Europa dauerhaft großer Widerstand besteht. Das Freihandelsabkommen könnte auch bedeuten, dass nun der EU-Markt für gentechnisch manipulierte Lebensmittel, mit Hormonen vollgepumptes Fleisch, gechlorte Hühner (zur Eliminierung eventueller Keime) und vieles mehr geöffnet wird. Außerdem könnte der Klima- und Umweltschutz betroffen sein, wenn nun z. B. Chemikalien für Kosmetika, Pestizide, etc. verwendet werden dürfen, die zuvor eine Zulassung in der EU nicht geschafft haben. Denn in der EU muss ein Unternehmen beweisen, dass eine von ihm eingesetzte Substanz keine Gefahr darstellt –
in den USA muss ein Produkt erst vom Markt genommen werden, wenn die Schädlichkeit dezidiert (vom Verbraucher) nachgewiesen werden konnte. Auch Fracking, eine Methode, um Schiefergas mittels giftiger Chemikalien aus der Erde zu gewinnen, bei dem u.a. das Grundwasser dauerhaft verseucht wird, würde den Weg bis nach Europa schaffen. Die Verhandlungen um das TTIP sind auch geprägt von der Sorge um die Rechte der Arbeitnehmer. In den Vereinigten Staaten sind in diesem Zusammenhang Worte wie Mitbestimmung, Betriebsrat, oft auch Gewerkschaften, fremd. Was für (u.a. negative) Veränderungen mit dem Freihandelsabkommen noch auf uns zukommen würden, möchte man sich an dieser Stelle lieber nicht im Detail ausmalen.
Und wie geht es jetzt weiter? Die Verhandlungen sollen 20152016 abgeschlossen sein. Aber auch andere Abkommen wie NAFTA (USA-Kanada-Mexiko) verdeutlichen, dass die Versprechungen, die uns für CETA (Europa-Kanada), TTIP und Co. gemacht werden, offensichtlich Schall und Rauch sind. So hat NAFTA nicht, wie versprochen, zu einer Steigerung, sondern zu massiven Verlusten von Arbeitsplätzen geführt. Mit Kanada sind die Verhandlungen über CETA bereits abgeschlossen. Das Europaparlament, die Mitgliedstaaten und das kanadische Parlament müssen allerdings noch zustimmen. Ein Freihandelsabkommen einzugehen wäre an sich kein ungeschickter Gedanke, aber ob es moralisch korrekt ist, dass Abkommen in diesem Ausmaß hinter unserem Rücken verhandelt werden und die Medien sogar dazu animiert werden, uns das TTIP schmackhaft zu machen, d.h. beschönigend zu formulieren, steht außer Frage! Uns Bürgern bleibt daher nicht viel, als auf zahlreichen Plattformen über das geplante TTIP abzustimmen und Petitionen zu unterzeichnen (Greenpeace, Compact,…) und darauf zu vertrauen, dass unsere Stimmen von den zuständigen Stellen auch ernst genommen werden. Mir erscheint DAS nicht so recht koscher – wie geht es euch?
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(Zukünftige) Diätologinnen im Gespräch…
© www.diaetologin.eu
gute Essen Teil II
Edburg Irene Edlinger 1975 geboren in Innsbruck 1997 Diätologin an der Universität Innsbruck 1997-1998 Altenheim & Rehabilitationszentrum Kiefersfelden 1998 Sanatorium der Barmherzigen Schwestern Innsbruck 1998 Landeskrankenhaus Kufstein 1998 Auszeichnung 1. Wissenschaftspreis für Ernährungsmedizin Seit 1998 Fachvorträge auf Tagungen 1998-1999 Menopause-Institut Balance Innsbruck 1998-2001 Apotheke Zum Tiroler Adler – Innsbruck Seit 1999 freiberufliches Arbeiten 1999-2001 Stadtapotheke Zur Mariahilf – Landeck Seit 2002 Betreuung von DiätologieStudentInnen Unterrichtende Tätigkeit an u.a. FH’s in Bad Gleichenberg, Graz, Innsbruck, St. Pölten, Wien Spezialgebiete: u.a. Bodystyling, Muskelaufbau, Sporternährung, Essstörungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien, Ernährung für Schwangere, Säuglinge und Kinder, Gewichtsreduktion und vieles mehr.
Ich habe mir während meiner Recherche und dem Schreiben von „Na Mahlzeit – Unser Kampf ums gute Essen“ ein paar Fragen zum Thema überlegt und Studentinnen des FHBachelor-Studiengangs Diätologie an der FH Gesundheit in Innsbruck, unter der Leitung der Diätologin Edburg Edlinger, waren so freundlich, sie mir fachkundig zu beantworten. Ein Auszug: (auf den nächsten Seiten) Text: Andrea Friedrich
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Warum wird Stevia nicht als generelles Süßungsmittel für alle Softdrinks, Fertigprodukte, etc… eingesetzt? beantwortet von Astrid Puelacher und Julia Radelsböck „Stevia: Die gesunde Alternative zu Zucker oder doch nur ein weiterer chemisch hergestellter Süßstoff? In der Werbung wird der Süßstoff Stevia oft als reines Naturprodukt dargestellt, wodurch jedoch ein falsches Bild vermittelt wird. Denn derzeit ist nicht die Pflanze Stevia in der EU als Süßungsmittel zugelassen, sondern nur Steviolglycosid, das durch chemische Verfahren aus der Steviapflanze gewonnen wird. Steviolglycosid ist ein kalorienfreier Süßstoff mit einer bis zu 300 Mal stärkeren Süßkraft als Zucker. Im Geschmack unterscheidet es sich jedoch stark von Zucker. Auf Grund des bitteren und lackritzartigen Nebengeschmacks ist der moderne Süßstoff für viele Getränke und Speisen oft als alleiniges Süßungsmittel ungeeignet. Zusätzlich verliert Steviolglycosid durch das Erhitzen beim Kochen oder Backen einen Teil seiner Süßkraft. Wie alle Süßstoffe hat auch Steviolglycosid im Gegensatz zu Zucker eine sehr geringe Masse. Darum kann in vielen Rezepturen Zucker durch den Süßstoff nicht einfach ausgetauscht werden. Auch ist Steviolglycosid genau wie jeder andere Süßstoff nur bis zu einer gewissen Zufuhrmenge als gesundheitlich unbedenklich zu bewerten. Die maximale Zufuhrmenge wird als ADI-Wert (allowed daily intake) angegeben. Der ADI-Wert für den Süßstoff der Steviapflanze beträgt 4 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Würden alle Getränke und Lebensmittel ausschließlich mit Steviolglycosid gesüßt werden, könnte der ADI-Wert schnell überschritten werden, insbesondere bei Kindern aufgrund des geringeren Körpergewichts. Durch die Kombination verschiedener Süßungsmittel wird dieses Risiko von der Lebensmittelindustrie umgangen und so finden wir in den meisten Lebensmitteln Süßstoff-Mischungen.“
Fast Food und Knabbereien: Gibt es keine gesunde Alternative, die schmeckt? beantwortet von Sabrina Ziegler und Judith Erler „Wir Ernährungsexperten verstehen unter Fast Food rasch verfügbares, fett- und zuckerreiches Essen. Egal ob Burger, Pommes, Pizzaecken, Asiafood, Kebap oder das klassische Würstl: Je schneller, desto besser. „To go“ bestellt und in wenigen Bissen verschlungen, ist das Essen – im wahrsten Sinne des Wortes - prompt erledigt, ohne sich bewusst damit zu beschäftigen. Daraufhin können Verdauungsprobleme wie Bauchschmerzen, Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen und andere Beschwerden auftreten, weil unser Körper mit derart viel Nahrung und vor allem der Überdosis an Fett in so kurzer Zeit überfordert ist. Aber: Fast Food ist nicht gleich Fast Food! Checken Sie doch einmal Ihr Lieblingsgericht: • Ist Gemüse/Salat zu finden? In welcher Menge? • Enthält der schnelle Schmaus einen hohen Fettanteil, erkennbar durch Frittieren oder Saucen wie Mayonnaise? Es gibt viele praktische Möglichkeiten, Fast Food gesund zu beleben. Beispielsweise eine Pizzaschnitte mit Spinat und weniger Käse, gebratenes Asiafood mit einer Extraportion knackigem Wokgemüse oder ein Burger mit einer zusätzlichen Vitaminbombe in Form von frischen Tomaten, Zwiebelringen, Paprikastreifen oder Gurkenscheiben. Weniger Fett heißt weniger Kalorien! Ein würziges JoghurtKräuter-Dressing ist ein figurfreundlicher Ersatz für die Mayonnaise. Für Geschmack in Hülle und Fülle tauschen Gesundheitsbewusste das Weißbrot durch ein schmackhaftes Weckerl aus Schwarz- oder noch besser Vollkornbrot aus. So entsteht aus einer kurzfristig sättigenden Fettbombe ein buntes und vitalisierendes Mahl mit einer Extraportion Vitaminen für mehr Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Fazit: Ungesundes Fast Food kann jeder selbst in ein ausgewogenes Geschmackserlebnis verwandeln – packen Sie es an!“
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Obst und Gemüse aus Österreich: Wie kann ich am besten dafür sorgen, regionale und saisonale Produkte zu verwenden – besonders im Winter? beantwortet von Ricarda Frenkler, Dina Hammerle und Karolin Heiss
Gentechnik – nicht auf meinem Teller! Wie kann ich mir sicher sein, dass ich keine genmanipulierten Lebensmittel konsumiere? beantwortet von Christina Egerbacher und Christina Biechl
„Es liegt klar auf der Hand, dass regionales und saisonales Obst und Gemüse nicht nur Vitamin- und Mineralstoffbomben sind, sondern durch kurze Transportwege einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Doch was hat wann Saison? Wir empfehlen wärmstens den Saisonkalender als App oder im Papierformat für die Geldtasche. Der Kalender im Papierformat kann ganz einfach auf diversen Websites von Supermärkten oder vom öffentlichen Gesundheitsportal Österreich heruntergeladen werden. Für alle Smartphonebesitzer ist die App kostenlos im Appstore vom aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e.V. erhältlich. Ein weiterer Trick aus der Gemüsekiste für Sie: Besuchen Sie einen Bauernmarkt in Ihrer Nähe. Dort bekommen Sie einen bunten Überblick über das aktuelle Angebot.
Prinzipiell gibt es in Europa die Kennzeichnungspflicht von genetisch veränderten Organismen (GVO). Es ist gesetzlich geregelt, dass alle Produktionsschritte eines Lebensmittels, vom Saatgut über den Anbau am Feld bis zum fertigen Produkt, überprüft werden. Es müssen somit Lebensmittelverpackungen klar deklariert sein, wenn GVO´s verwendet wurden. Bio-Produkte sind mit Sicherheit Gentechnik-frei, da dies in der EU-Bio-Verordnung festgelegt ist.
Wem der Besuch eines Bauermarktes nicht möglich ist, kann sich frische Früchte und knackiges Gemüse direkt nach Hause liefern lassen. Das „Bauernkistl, Gemüsekiste, … oder wie sie heißen“ macht`s möglich - und ganz nebenbei können Sie dadurch die heimischen Bauern unterstützen. Beim Verkochen der bunten Köstlichkeiten verhelfen Ihnen allgemeine oder spezielle saisonal orientierte Kochbücher zu mehr Abwechslung im Speiseplan. Garten- oder Balkonbesitzer können sich glücklich schätzen und selbst geerntete Leckerbissen einwecken, einkochen oder einfrieren und als Vorräte für die kalte Jahreszeit angelegen. Natürlich können Sie auch gekaufte Früchte bestens auf Vorrat verarbeiten. Mit all diesen Tipps und Tricks steht einem bunten, genussvollen und vitaminreichen Winter nichts mehr im Weg.“
Zusätzlich gibt es in Österreich ein Qualitätssiegel, das die Herstellung ohne genetisch veränderte Organismen garantiert. Dieses Zeichen wurde von der Arbeitsgemeinschaft für Gentechnik-frei erzeugte Lebensmittel (kurz: ARGE Gentechnik-frei) entwickelt, die sich das Ziel gesetzt hat, die Gentechnikfreie Produktion in Österreich (Lebensmittel, Futtermittel, agrarische Produkte) zu ermöglichen, zu fördern und zu unterstützen. Alle Lebensmittel mit diesem Qualitätszeichen werden regelmäßig von unabhängigen Kontrollstellen überprüft. Dieses Siegel ist nur dann zulässig, wenn die vorgegebenen, strengen Kriterien für Produktion und Kontrolle eingehalten werden, die im Lebensmittelcodex definiert sind. So kann man als Konsument sicher sein, ein einwandfreies Lebensmittel zu erwerben.
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Die HochschülerInnenschaft der TU Graz wünscht euch nach der Glühwein-/Adventszeit schöne Weihnachtsferien und einen guten Start ins neue Jahr! Rec
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Rettet die
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Lebensmittel!
Interview: Benedikt Geierhofer
Was ist Lebensmittelretten? Vanessa Nicole List: Lebensmittelretten hat angefangen mit Valentine Thurn. Dieser hat, inspiriert durch seinen Film „Taste the waste“, die Plattform foodsharing.de gegründet. Foodsharing hat den Hintergedanken, dass man Essenskörbe mit überschüssigen Essen zusammenstellen kann und somit der Lebensmittelverschwendung entgegenwirkt. Mit steigender Verbreitung wurde auch in Österreich Lebensmittelretten.de bekannt. Lebensmittelretten ging jedoch noch einen Schritt weiter und ging direkt an die Betriebe, um dort überschüssige Lebensmittel abzuholen. Diese verteilt man dann über Verteilerkästen an öffentlichen Orten. Derzeit haben wir Kästen in Wien, Graz und Klagenfurt. Wie kann man bei Lebensmittelretten mitmachen? List: Wenn man bei Lebensmittelretten mitmachen möchte, muss man sich über die Homepage anmelden. Außerdem gibt es eine Facebookgruppe namens Lebensmittelretten Graz. Man muss sich nur bewusst sein, wie genau man mitmachen möchte. Man kann entweder Freiwilliger sein, mit den Leuten sprechen und einfach dabei sein. Man kann sich aber auch als Foodsaver beteiligen, Betriebe ansprechen und Lebensmittel bei den Betrieben abholen. Auch eine Rolle als
Botschafter ist möglich. Dann ist man Ansprechperson der Lebensmittelretter und sorgt für neue Verteilerstandorte bzw. kümmert man sich um organisatorische Aufgaben. Jeder kann sich selbst entscheiden oder kann auch nur zu den Treffen kommen und Ideen einbringen.
Es wurde vorhin von Verteilern geredet. Wie viele gibt es und wo liegen sie? List: Es gibt derzeit vier Verteilerkästen und zwei Kühlschränke in Graz. Einer der Kästen sowie ein Kühlschrank stehen in der Vinzenzgasse 25 im Stadtteilbüro EggenLend. Diese sind nur während der Öffnungszeiten zugänglich. Weitere Verteiler finden sich im Forum Stadtpark, im Studentenheim Moserhofgasse und im Attemsgarten. Der zweite Kühlschrank steht in der Alten Technik im Büro der HTU. Darf jeder aus den Kästen entnehmen? List: Ja, es dürfen auch Nichtmitglieder und Nichtbedürftige aus den Kästen nehmen. Darin unterscheiden wir uns auch zum Beispiel von der Tafel. Wie schauen die Pläne für die Zukunft aus? List: Im Gespräch ist seit längerem ein Verteiler auf der Fachhochschule. Genauso gibt es Gespräche mit den Grünen und den Gemeinden, da sie an sich ein Budget dafür haben. Ein großes
Ziel wäre es, in jedem Grazer Bezirk einen Verteiler zu haben. Es wäre uns auch ein Anliegen, viel mehr mit der heimischen Politik zusammenzuarbeiten.
Gab es jemals Probleme? List: Eigentlich nicht. Nur einmal wurde an einem der Verteilerkästen randaliert und dieser musste ersetzt werden. Darüber hinaus gab es bist jetzt eigentlich keine Probleme. Und wie wurde er ersetzt? List: Wir haben bisher alle Möbel von B A N bekommen. Es ist ein soziales Projekt im Bereich der Wiederverwertung alter Möbel. So haben wir einen neuen Kasten organisieren können. Wie unterscheidet ihr euch von Dumpstern (Anmerkung: Mitnahme weggeworfener Lebensmittel aus Abfallcontainern), welches sich ja auch mit Lebensmittelverschwendung auseinandersetzt? List: Bei Dumpstern kann man eigentlich von keiner Gruppe reden, es ist eine Tätigkeit. Es gibt weder einen Leiter noch eine wirkliche Gruppe. Jedoch werden oft gedumpsterte Dinge in die Kästen gelegt, was wir befürworten. Auch wird oft vor Events von Lebensmittelretten am Vortag gedumpstert, aber man kann nicht von einer Zusammenarbeit reden, da es sich eben um keine Gruppe im eigentlichen Sinne handelt.
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Rezepte: Brainfood Das Studium nimmt wieder seinen Lauf und die ersten Prüfungen stehen ins Haus. Damit ihr die perfekte Unterlage für das laufende Wintersemester bekommt und die anstehenden Herausforderungen mit Bravour meistern könnt, findet ihr hier wieder ein paar Rezeptvorschläge.
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Karamell- Salz-Nüsse
ZUTATEN: 2 EL Wasser 80 g Kristallzucker 400 g Nüsse (z.B. Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Paranüsse, Cashewkerne, Sonnenblumenkerne, … alles was sich so findet) 1 EL Fleur de Sel - falls ihr das nicht zuhause habt geht auch Meersalz ZUBEREITUNG: •
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Rohr auf 180°C vorheizen. Backblech mit Backpapier belegen. Wasser mit Zucker aufkochen und bis zur leichten Braunfärbung erhitzen. Nüsse dazugeben, kurz mitgaren und auf dem Blech verteilen. Nüsse mit Fleur de Sel bestreuen und im Rohr (mittlere Schiene) ca. 10 Minuten rösten. Nüsse herausnehmen, mit dem Papier vom Blech ziehen und auskühlen lassen. Karamell-Salznüsse eignen sich hervorragend als Naschzeug für Zwischendurch und sie geben dem Gehirn und Körper neue Energie!
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Nussschnecken
ZUTATEN: Fülle 300 ml Milch 130 g Kristallzucker 1 Packung Vanillezucker Schale von einer unbehandelten Zitrone 500 g Haselnüsse 2 EL Rum 4-5 Packungen Plunderteig Zuckerglasur 1 Eiklar 100 g Staubzucker paar Tropfen Zitronensaft Garnitur 80 g Marillenmarmelade mit einem Schuss Rum und Grand Marnier Mandelblättchen ZUBEREITUNG: Für die Fülle Milch mit Kristallzucker und Vanillezucker, abgeriebene Zitronenschale, 1/2 Teelöffel Zimt und 1 Prise Salz aufkochen, Nüsse und Rum einrühren und Masse abkühlen lassen. Die abgekühlte Masse auf den Plunderteig aufstreichen und an der Längsseite einrollen. Danach kleine „Schnecken“ herunterschneiden. Die Schnecken mit Ei (oder Eidotter alleine) bestreichen und für ca. 10-15 Minuten bei mittlerer Temperatur backen. Danach mit Marmelade und mit Zuckerglasur bestreichen und mit Mandelblättchen belegen.
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Voilá! Guten Appetit, lasst´s euch schmecken und habt Freude bei der Zubereitung! Eure Martina
Apfel-Karotten-Ingwer Suppe mit Speckchip und karamellisierten Äpfeln
ZUTATEN: ½ kg Karotten 4-5 Äpfel 1 l Gemüsebrühe oder Rinderfond (z.B. fertiger Suppenwürfel oder selbst ansetzen) 1 Zwiebel ca. 5-10 cm Ingwer - je nach Geschmack Salz/Pfeffer 250 ml Sahne oder dergleichen 2 EL Olivenöl ZUBEREITUNG: Zwiebel, Karotten und Äpfel in Olivenöl anschwitzen und mit Fond aufgießen. Den feingeschnittenen Ingwer hinzufügen. Für ca. 20 Minuten köcheln lassen, danach würzen, pürieren und mit Sahne verfeinern. Für das Anrichten der Suppe wird der Speck, ich bevorzuge gerne Karreespeck, in einer beschichteten Pfanne kross angebraten. Weiters wird ein weiterer Apfel karamellisiert. Ich finde, es gibt der Suppe den besonderen Kick - die Süße der Einlage wird mit der leichten Ingwerschärfe umrahmt. Für die Einlage ca. 2 EL Kristallzucker in einer Pfanne schmelzen lassen (bis zur leichten Bräune) und danach den gewürfelten oder in Scheiben geschnittenen Apfel beimengen. Danach ca. 2 EL Wasser hinzufügen und das ganze einköcheln lassen bis die Flüssigkeit verschwunden ist.
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Kürbispasta
Zutaten (ca. 2-3) Personen: 1 Hokkaidokürbis Ölivenöl Salz 100 g Cashewkerne einige frische Salbeiblätter Saft von einer halben Zitrone 1 kleine rote Chilischote (ohne Kerne, gehackt) 30 g Parmesan 300 g Pasta - bevorzugter Weise Vollkorn ZUBEREITUNG: Den Kürbis schälen und entkernen und in Spalten schneiden. Auf ein Backblech und Backpapier legen. Salz, Olivenöl und Cashewkerne darüber geben. Den Kürbis für ca. 10 Minuten in den vorgeheizten Ofen geben. Danach den Salbei, Chilischote und die Cashewkerne darüber streuen und mit Zitronensaft beträufeln und nochmals für 10 Minuten in den Ofen. Währenddessen das Nudelwasser aufstellen und Nudeln kochen. Schlussendlich alles miteinander vermengen und mit Parmesan bestreuen. Es empfiehlt sich die Nudeln mit etwas Sauerrahm zu servieren oder auch unter die Masse mischen.
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Venedig des Nordens
Eindrücke aus St. Petersburg
Text: Kristina Kurzweil
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ine voreingenommene Meinung gleich vorweg: St. Petersburg ist eine Reise wert. Und das auch für Nicht-Russland-Fans. Oder vielleicht gerade für NichtRussland-Fans. Denn keine Stadt außerhalb Westeuropas wirkt „europäischer“, keine Stadt Russlands wirkt weniger „russisch“. Hier merkt man immer noch den Einfluss von Zar Peter dem Großen, der die Stadt 1703 gründete. Er suchte die Nähe zu Westeuropa, um Russland zu modernisieren.
Die nördlichste Millionenstadt der Welt, die in der Alltagssprache von den Russen liebevoll „Piter“ genannt wird, breitet sich rund um die Ufer der Newa aus. Sie ist von Wasseradern, kleinen Gassen und Brücken durchzogen, was der Stadt den Spitznamen „Venedig des Nordens“ einbrachte. Eine weitere Parallele zu Venedig: Die historische Innenstadt ist Weltkulturerbe der UNESCO und beherbergt 2.300 Paläste, Prunkbauten und Schlösser – weltweit hat nur die italienische Lagunenstadt mehr. Dementsprechend
bietet St. Petersburg vor allem Architektur-Fans etliche Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel die Auferstehungskirche (Церковь Спаса на Крови). Mit ihren unübersehbaren Zwiebeltürmen erinnert sie stark an die berühmte Basilius-Kathedrale in Moskau. Für die obligatorischen 300 Rubel (ca. 6 Euro) kann man die Kirche auch von innen bestaunen, was sich durchaus lohnt. Der Innenraum ist mit zahlreichen, farbenprächtigen Mosaiken bestückt – keine Fläche ist unbemalt. Was heutzu-
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tage viele Touristen beeindruckt, war in der Sowjetzeit weniger von Bedeutung: Die Kirche diente damals als Kartoffellager. Ähnlich beeindruckend und noch einige Nummern größer, ist die Isaak Kathedrale (Исаакиевский Cобор). Der knapp 140.000 Menschen fassende Sakralbau ist die größte Kirche Russlands und zugleich die größte orthodoxe Kirche weltweit. Die Kathedrale wird durch 112 massive Granitsäulen gestützt, die einzeln bis zu 114 Tonnen wiegen. Besonders bekannt ist der Winterpalast und vor allem das, was er beherbergt: die Eremitage (Эрмитаж). Es ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt – in mehr als 350 Sälen sind über 60.000 Exponate ausgestellt. Aufgrund der Größe fühlt man sich, vor allem als Kunst-Laie, ein wenig verloren. Trotzdem ein Muss, wenn man in St. Petersburg ist. Heißer Tipp: Tickets bereits im Internet bestellen, so vermeidet man lange Warteschlangen. Rund um den Winterpalast befinden sich weitere
bedeutende Bauwerke der Millionenmetropole: die Admiralität, der Schloss- bzw. Alexanderplatz und das Generalstabsgebäude mit seinem Triumphbogen. In der Mitte ragt die Alexandersäule empor, die an den Sieg Russlands über Napoleon erinnern soll. Eine der sehenswertesten Attraktionen der Stadt liegt aber nicht wie die meisten anderen im Stadtzentrum, sondern 25 Kilometer außerhalb. Den Peterhof (Петергоф) erreicht man am entspanntesten per Boot, das direkt vor dem Ufer des Winterpalastes abfährt. Die russische Palastanlage ist an Prunk kaum zu überbieten und wird auch „russisches Versailles“ genannt. Das riesige Areal bietet neben verschiedenen Schlössern vor allem wunderschöne Parks, die von originellen Wasserspielen mit über 150 Fontänen geprägt sind. Besonders imposant ist der Samsonbrunnen vor dem Palast, der den Sieg der Russen über die Schweden versinnbildlicht. Hier wird Peter der Große als biblischer Held Samson dargestellt, der dem Löwen – gleichbedeutend mit den
Schweden – das Maul aufreißt und ihn besiegt. Aber auch für Leute, die Sightseeing nicht mögen, hat St. Petersburg einiges zu bieten. Eine Innenstadt, die zum durchschlendern einlädt, Einkaufszentren, die ewig geöffnet haben, und viele Bars und Restaurants, die sogar Menüs in englischer Sprache anbieten. Einzigartig ist St. Petersburg ab Mitte Juni, wenn die „Weißen Nächte“ beginnen, in denen die Sonne nicht untergeht. Kurz vor Mitternacht beginnt es zu dämmern und die Stadt wird in ein silbrig glühendes Licht getaucht – daher auch der Name des Naturspektakels. Die Dämmerung hält etwa fünfeinhalb Stunden an und schon ab vier Uhr morgens besitzt die Sonne wieder ihre volle Strahlkraft. Der Newskij Prospekt, die Haupteinkaufsstraße der Stadt, wird für die „Weißen Nachtfesttage“ geschmückt und zahlreiche Menschen spazieren durch die Gassen und beobachten das Öffnen der Zugbrücken an der Newa um halb zwei Uhr nachts. Zu dieser Zeit ist St. Petersburg wirklich eine Stadt, die niemals schläft.
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Die Weihnachtszeit steht vor der Tür. In dieser Zeit und auch nach den Feiertagen am Ende Jahres haben sicher einige von euch Lust auf einen Abend oder Nachmittag der anderen Art. Lasst euch von unseren Veranstaltungstipps inspirieren!
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26.11. - 22.1. News from Nowhere Künstlerhaus KM2.12. Unchain Meinhart - Electro and Minimal Postgarage 2nd Floor 06.12. - 7.12. Voices of Spirit - internationales Chorfestival verschiedene Orte 06.12. - 22.1. Philipp Timischl Künstlerhaus KM08.12. 18.00 E NINE O FOUR christkindlt Stiegenkirche 10.12. 19.45 Weihnachtskonzert mit Alfredo Bernardini (Oboe) und recreationBAROCK Minoritensaal 11.12. 19.30 Evita Oper Graz 12.12. 19.30 Weihnachtskonzert der Jugendchöre Nota Bene und Tonikum Andräkirche 13.12. 18.30 Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium, Grazer Dom 15.12. 20.00 Willnauer spielt Kreisler Orpheum Graz 16.12. 19.45 Russische Weihnacht Stefaniensaal Graz 19.12. 20.00 19th Guiness Irish Christmas Festival Orpheum Graz 20.12. - 06.01. Cirque Noel Orpheum Graz 20.12. 23.00 Eddie Luis & die Gnadenlosen Theatercafé bis 31.12. Der Erste Weltkrieg in Farbe Museum im Palais
Jänner
HTU @ culTUre Gewinnspiel Wir verlosen monatlich Karten für verschiedenste Veranstaltungen in der Grazer Kulturszene an Studierende der TU Graz auf www.htu.tugraz.at
© http://www.spielstaetten.at/orpheum.120.htm
07.01. 20.00 08.01. 20.00 13.01. 19.30 17.01. 19.30 22.01. 22.00 23.01. 20.00 26. - 28.01. 19.45 30.01. 21.00
Severin Groebner - „Vom kleinen Mann, der wissen wollte wer ihm auf den Kopf g‘schissn hat“ Theatercafé Schwanensee Orpheum Graz Die Präsidentinnen Schauspielhaus Graz Lumpazigeist Höllenangst umsonst Schauspielhaus Graz ESN - Erasmus Welcome Party Postgarage Bodo Wartke Orpheum Graz Brahms am Flügel Stefaniensaal Graz Ball der Technik Grazer Congress
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NEXT LIBERTY Das Theater für alle Generationen
Text: Judith Lammer
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as Next Liberty ist aus der steirischen Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken, macht es doch seit nunmehr 20 Jahren Theater für Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Junggebliebene, Familien und Freunde erleb- und erfahrbar. Mit über 200 Vorstellungen und mehr als 65.000 Zuschauern, vie-
len Highlights, internationalen Gastspielen und einem abwechslungsreichen Spielplan für Klein und Groß kann man spannendes Theater erleben, das zum Träumen und Denken anregt. Das Next Liberty, als Synergie zwischen Anspruch und Unterhaltung, sieht sich als Brücke zur Grazer Oper und zum Schauspielhaus Graz. Einen Besuch ist es auf alle Fälle wert!
„Aktuell inszenierte Stücke, die auch für dich interessant sein könnten!“ KLAUS IM SCHRANK oder DAS VERKEHRTE WEIHNACHTSFEST von Erich Kästner Bühnenfassung: Susanne Lietzow / Inszenierung: Michael Schilhan Eltern müssten sich weniger mit Geldverdienen und Streiten und dafür mehr mit ihren Kindern beschäftigen, Weihnachten sollte wieder ein Familienfest sein und überhaupt müssten Kinder und Komiker das Sagen haben – dieser Meinung ist zumindest Klaus Kloppstock, der seine Hausaufgaben am liebsten gegen eine Filmkamera und seine Eltern gegen solche eintauschen würde, die auch mal mit ihm und seiner Schwester Kläre in den Zoo gehen. Gesagt, geschehen: Kurz vor Weihnachten gehen im Kinderzimmer mysteriöse Dinge vor und Klaus und Kläre entdecken im Inneren ihres Kleiderschranks eine herrlich verdrehte Filmwelt, in der der! Charlie Chaplin und „The Kid“-Kinderstar Jackie Coogan Regie führen und die Kinder für ihr neuestes Filmprojekt „Die Schule der Erwachsenen“ engagieren. Dafür tauschen die Geschwister und die Eltern Kloppstock die Rollen…
SUPEr2-GUT3 TAGE nach dem Roman von Mark Haddon Inszenierung: Josef Maria Krasanovsky Christopher leidet am AspergerSyndrom - er kann komplizierte menschliche Gefühle und Stimmungen nicht immer deuten, aber in Mathematik und allem, was mit Logik zu tun hat, ist er nahezu genial. Als eines Tages im Garten ein toter Hund liegt, in dem eine Mistgabel steckt, findet er recht bald heraus, dass der sonderbare Hundemord ziemlich viel mit seiner eigenen Familie und damit zu tun hat, dass er seit zwei Jahren allein mit seinem Vater lebt, obwohl ihm seine (tote?!) Mutter unzählige Briefe aus London schreibt, die aber nie bei ihm angekommen sind … Also bricht Christopher an einem superguten Tag aus seiner geschützten Welt auf, um das von den Erwachsenen verursachte Chaos wieder ein wenig in Ordnung zu bringen.
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GRIMM! DIE WAHRE GESCHICHTE VON ROTKÄPPCHEN UND IHREM WOLF -Familienmusical von Thomas Zaufke und Peter Lund Musikalische Leitung: Maurizio Nobili / Inszenierung: Helge Stradner Im Wald, da haust der große böse Wolf, mit dem jeder bereits seine schlechten Erfahrungen gemacht hat: Mutter Geiß mit ihren sieben Geißlein, die drei Schweinchen, der alte Hofhund und sein Sohn, der junge Jäger. Doch das Rotkäppchen will trotz (oder gerade wegen?) all dieser Gruselmärchen dorthin und stellt dabei fest, dass der junge Wolf namens Grimm, dem sie im Wald begegnet, gar nicht so böse, sondern äußerst interessant ist!
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Universalmuseum Joanneum Österreichs erstes Museum Text: Eva Pessenhofer-Krebs
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ine faszinierende Bandbreite bildender Kunst, einzigartige Zeugnisse der Geschichte und spannend präsentierte Naturwissenschaft: Das Universalmuseum Joanneum – aus dem auch die TU Graz hervorging – regt seit mehr als 200 Jahren Menschen dazu an, kritisch nachzudenken, sich Wissen anzueignen und neue Perspektiven kennenzulernen. Mit seinen rund 4,5 Millionen Sammlungsobjekten und 12 Standorten zählt es heute zu den größten und bedeutendsten Museen Europas und ist über fachliche und geografische Grenzen hinweg bestens vernetzt. Die Grazer Standorte des Universalmuseums Joanneum zählen zu den Highlights des kulturellen Angebots der Stadt und sprechen Menschen mit unterschiedlichsten Interessen an: Kunsthaus Graz, Joanneumsviertel mit Neuer Galerie Graz, Multimedialen Sammlungen und Naturkun-
demuseum, Landeszeughaus, Museum im Palais sowie Schloss Eggenberg mit Schlosspark, Prunkräumen, Alter Galerie, Münzkabinett und Archäologiemuseum. Ideal für alle Wissbegierigen: Mit der Card27 können Studierende um nur 21 Euro 12 Monate lang alle Ausstellungen des Universalmuseums Joanneum besuchen! Dazu gibt’s Monat für Monat einen attraktiven Bonus, exklusive Ausstellungspreviews und Führungen mit Kuratorinnen und Kuratoren sowie weitere tolle Angebote! Besonders empfehlenswert für alle, die lieber zu zweit ins Museum gehen: Bring a Friend! Mit diesem Zusatzpaket kann man ein Jahr lang alle Ausstellungen jeweils gemeinsam mit einer Freundin oder einem Freund besuchen (Aufpreis zur Card27: 15 Euro). Mehr Infos unter www.museumjoanneum.at/joanneumskarte
„Ausstellungstipps für dich!“ Damage Control. Art and Destruction Since 1950 Kunsthaus Graz, 14.11.2014–15.02.2015 Organisiert vom Hirshhorn Museum, Smithsonian Institution, Washington DC (USA) in Zusammenarbeit mit dem Mudam Luxembourg und dem Kunsthaus Graz, Universalmuseum Joanneum. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts stieg das Interesse am Begriff der Zerstörung oder Demontage in allen Sparten der Kunstproduktion deutlich an. Damage Control untersucht dieses Phänomen erstmals grundlegend und historisch. Die Ausstellung vereint wegweisende, international bedeutende Arbeiten – z. B. von Monica Bonvicini, Yves Klein, Yoko Ono oder Andy Warhol – und zeigt damit eine Entwicklung auf, die über die Kunst hinausgeht: Sie berührt nicht zuletzt gegenwärtige Ängste und Bedrohungen durch Terrorismus, Naturkatastrophen und andere Desaster. Die Kunst des Herrn Nestler Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 24.10.2014–22.02.2015 Der 2014 verstorbene Grazer Bildhauer, Zeichner und Performer Norbert Nestler setzte sich in seiner Kunst besonders mit Raumutopien auseinander – seine dynamischen Untersuchungen des Sehens von zwei- und dreidimensionalem Raum haben das Grazer Kunstgeschehen über Jahrzehnte begleitet und geprägt. Die Neue Galerie Graz zeigt in dieser Personale eine große Auswahl seiner Objekte und Figuren. Alle Infos unter www.museum-joanneum.at
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Das „Kottu“ hat schon dicht gemacht, das „Tam Tam“ zieht gerade um und dem Rest droht Stadträtin Elke Kahr (KPÖ) mit dem Entzug der Genehmigung. Die Tage des legendären Univiertels scheinen gezählt zu sein. Wird Graz jetzt langweilig oder entsteht nur ein paar Meter weiter die nächste Partymeile?
Der Letzte macht das Licht aus Text: Marcel Wuwer
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ür manche Studenten war es eine böse Überraschung als nach den Semesterferien bekannt wurde, dass im beliebten Club „Kottulinsky“ Ende Oktober das letzte mal die Bässe pumpen werden. Wer einmal dort war, fragt sich zurecht, was die Gründe dafür seien, denn das Etablissement war stets gut besucht. Der „Kottulinsky“-Betreiber Wolfgang Nusshold begründet die Schließung damit, dass Stadträtin Kahr gedroht hat, „dass sie allen Lokalen, die sich nicht an die Sperrstunde halten, die Betriebsstättengenehmigung entziehen wird“. Er möchte mit seinem myClub-Registriersystem nicht mehr im grauen Bereich agieren: „Wir schließen jetzt, sperren aber wieder auf, wenn sich die rechtlichen Rahmenbedingungen verbessert haben.“
Damit verlässt ausgerechnet der Spieler den Ring, welcher sich am engagiertesten um eine Lösung bemüht hat, mit der Studenten und Anrainer leben können. Aber von der Politik kamen bis jetzt nur „leere Versprechungen“, so der Clubbetreiber. Nach dem „Kottu“ schließt auch das „Tam Tam“ seine Pforten. Auch deren Betreiber hat den Streit mit der Politik satt und zieht jetzt aus dem Univiertel an den Jakominiplatz (Keesgasse 3, früher „Bang Bang Club“). Durch den Umzug verlässt das Lokal das Sperrstundengebiet und kann ohne Strafen zu befürchten warten, bis der letzte Gast gegangen ist. Unter den jungen Leuten in Graz macht sich Unmut breit. In der ersten Woche nach der Gründung
der Facebook-Seite „Keine Sperrstunde in Graz“ konnte die Seite schon 5.000 Likes vorweisen. Das zeigt, dass junge Grazer „wütend sind“, so der Administrator der Seite. Aber „es geht nicht nur um die Sperrstunde, sondern wie mit den Jungen umgegangen wird“, erklärt der Seiten-Betreiber das hohe Interesse an der Seite. Die Zukunft wird zeigen, ob sich der Grazer Gemeinderat doch noch auf die Seite der Studenten schlägt oder ob sich noch mehr Clubs dem „Tam Tam“ und dem neuen „Area 5“ anschließen und an den Jakominiplatz auswandern. Der „Kottulinsky“-Betreiber bleibt noch optimistisch, „dass die Politik einsichtig ist und dass nicht eine Hand voll Anrainer dafür sorgen, dass 50.000 Studenten keine Partymeile mehr haben“.
Isabella Vogl Johannes Pusch und Stefan Roth Studenten Maschinenbau
„Wir sind einmal um drei Uhr morgens dort abgestiegen und waren richtig froh, dass wir noch „ein“ Bierchen bekommen haben.“
Studentin Lehramt Englisch/Russisch/Deutsch „Es gehen nicht nur legendäre Abende mit meiner Schwester verloren sondern auch mein Job, der mir Freude und gute Freunde gebracht hat. Das klingt jetzt vielleicht kitschig, ist aber so.“
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Wort! Wort
(T)Utopia – Was wäre, wenn… ...Ersti sein einfach wäre? Kolumne: Linda Kolb
Die TU darf dieses Semester wieder zahlreiche Erstsemestrige begrüßen. Hallo allerseits. Ich kann mich noch genau an meine Zeit als „Ersti“ erinnern: TUGRAZonline, Raumsuche-Apps, Erstsemestrigentutorium, neue Wohnsituationen, Matrikelnummer auswendig lernen, viele Leute, keine Ahnung. Wo bin ich, wer bin ich? Bin ich hier überhaupt richtig? Tipps für und über das Studieren gibt es von überall her: Eltern, Geschwister, Freunde, Höhersemestrige, Professoren und Professorinnen, HochschülerInnenschaft, Erstsemestrigentutoren, Arbeitsmarkt. In Mindeststudienzeit fertig sein, Praktika machen, außerordentliches Engagement zeigen, empfohlene Literatur lesen, Spaß haben, fortgehen, alles ausprobieren. Nebenher noch essen, trinken, schlafen. Leben. Welche Tipps soll man annehmen, welche nicht? Alle vereinen ist ein bisschen schwer. Da müsste der Tag drei Mal so lang sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das erste Semester dazu da ist, auf die Nase zu fliegen. Man kann sich anstrengen und das erste Semester vermiesen und man kann sich nicht anstrengen und das erste Semester vermiesen. Wer also nicht viel Glück hat am Studienanfang - keine Sorge, ist normal. Das Studium ist nämlich neben Fachwissen-Akquise auch dazu da, rauszufinden, wer man ist, was man will und wie man auf für sich selber optimale Weise studiert. Man muss sich aussuchen, ob man so schnell es geht fertig sein will, ob man möglichst viel lernen will oder ob man einfach eine schöne Zeit an der TU haben will. Diese Dinge schließen sich theoretisch nicht aus. Praktisch aber meistens schon. Jedenfalls sollte man nichts machen, nur weil einem das jemand anders sagt, sondern weil man überzeugt davon ist. Also mein Tipp an alle „Erstis“: Nehmt keine Tipps an!
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Kolumne: Dorothea Bohusch Eine Kolumne soll ich schreiben. Wieder mal. Und doch will mir, trotz Bitten und Betteln an den Verteiler der guten Ideen, einfach nix Gscheit’s einfallen. Nix was die Leute länger als bis zum Ende der Überschrift fesseln könnte. Der zündende Gedanke fehlt, die Wörter schwirren nur einzeln in meinem Kopf umher und wollen sich auf Teufel komm raus nicht schwuppdiwupp zu gut klingenden Sätzen verbinden. Ich bin sozusagen noch nicht von der Muse geküsst worden. Noch nicht mal einen Luftkuss hab ich gekriegt – Frechheit! Ungerecht! (Anm. der Redaktion: es kheat jo vü mehr gschmust) Wo soll das nur hinführen?!?! Gestern ist allerdings schon Redaktionsschluss gewesen – doch Dank lieb schauen und gut zu- und rausreden hab ich meine Gnadenfrist bis zur endgültigen Abgabe etwas verlängern können (diese Taktik hab ich übrigens dank zig Deadlines von schriftlichen Uniarbeiten schon perfektioniert – sonst noch jemand?☺). Puuuh! Noch einmal Glück gehabt. Für dieses Mal zumindest. Nur hat mir das Aufschieben – wie immer eigentlich und das war mir eh schon bekannt – nix gebracht – weil machen oder besser schreiben darf ich‘s so oder so. Mehr oder weniger freiwillig mach ich das sogar gern. Und im Grunde macht’s mir ja auch Spaß. Wenn nur die guten Einfälle für stimmige Sätze aus einer nicht versiegenden Quelle sprudeln. Wenn das Schreiben flüssig voran geht. Wenn, wenn, wenn…! Auf jeden Fall sind’s jetzt genügend Wörter, um sagen zu können, der Text ist fertig. Punkt. Aus. Aber eins noch: Eigentlich war’s Schreiben auch nicht sooooo schwer. Vielleicht, aber nur ganz vielleicht probier ich’s doch wiedermal mit einer Kolumne…
tu leben
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Die KIF 42.0
Als Mitglieder der Basisgruppe Informatik und Softwareentwicklung sowie der Basisgruppe Telematik waren wir (Linda Kolb, Alexander Nikolic) letztes Sommersemester auf der Konferenz der Informatikfachschaften (kurz KIF) in Dortmund.
Text: Linda Kolb
E
s war die KIF 42.0, was für Informatik-Studierende eine ganz besondere Zahl ist. Wieso? Weil 42 laut dem Buch “Per Anhalter durch die Galaxis” die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest ist. Wir bekamen auch ein Handtuch geschenkt, denn in dem Buch wird erwähnt, dass ein Handtuch ziemlich nützlich ist. So waren wir willig, diese vier Tage im Ruhrgebiet zu verbringen, um uns mit anderen deutschsprachigen Studienvertretungen (in Deutschland heißen sie “Fachschaften”) darüber auszutauschen, wie man denn das Studium an einer Uni/FH am angenehmsten gestalten kann und den Studierenden bei diversesten Problemen unter die Arme greifen kann. Nach einer sehr langen Autofahrt und anfänglichen Verständigungsproblemen (erstens haben die Deutschen für alles andere Bezeichnungen und zweitens können sie kein Steirisch) konnten Alexander und ich uns in Dortmund manifestieren und mit den Deutschen Tipps und Tricks des Uni-Lebens austauschen. Das Übernachten im Turnsaal mit 80 anderen Leuten war wider Erwarten kein negatives Geruchserlebnis. Für diejenigen, die sich nicht unter die Dusche stellen wollten (Informatikerklischee, das leider in manchen Fällen zutrifft), gab es einen AK (Arbeiterkreis so heißen die Themenseminare auf der KIF) im Hallenbad. Zuge-
geben, die Duschen waren nicht sonderlich einladend. Nichtsdestotrotz gab es spannende AKs (Erstsemestrigenheft-Gestaltung, Gute Lehre, Öffentliche Arbeit 2.0, Weitergabe von Altklausuren, Fachschaftenvernetzung...), durchbrochen von spielerischen, nicht ernstzunehmenden, sogenannten Sozial-AKs (Werwolf spielen, Umgang mit Kuscheln in der Fachschaft …). Es kamen auch einige heftige Diskussionen zustande, vor allem was Politik an der Uni betrifft. Belustigt haben uns neben den Sozial-AKs auch all die Handzeichen, mit denen auf der KIF kommuniziert wird. Mit den Händen wackeln bedeutet beispielsweise “Zustimmung” oder “gefällt mir”. Entscheidungen wurden mittels Konsens bestimmt. Das bedeutet, wenn eine einzige Person total gegen den Vorschlag ist, über den abgestimmt wird, wird dieser nicht durchgeführt. Ein Beispiel davon bekamen wir gleich am ersten Tag im Anfangsplenum zu sehen. Es ging darum, dass aufgrund des Verhältnisses der Geschlechter (ca. 10% Frauenanteil) die Toiletten als Unisex erklärt werden sollten, damit die Jungs nicht so lang warten müssten. Prompt war schon eine Dame dagegen, die damit nicht leben konnte – und so wurde diese Idee abgelehnt. Die KIF war eine sehr gute Gelegenheit, um auf viele neue Ideen zu kommen und zu sehen, dass
andere sich mit genau denselben Problemen konfrontiert sehen wie wir in unserer Studienvertretung. Zudem haben die Deutschen (leider waren keine Schweizer anwesend) ganz andere Hindernisse, denn sie haben keine ÖH oder HTU. Fachschaften laufen entweder über Privatpersonen (“reiche” Studenten) oder eigens gegründete Vereine, da sie als Fachschaft keine Rechnungen unterschreiben dürfen. Auch die allgemeine Organisation ist anders – es gibt über den Fachschaften kein “höheres Organ”, das alle zusammenhält, wie es bei uns die HTU und in letzter Instanz die Bundes-ÖH tut. Solche Konferenzen gibt es nicht nur für die Studienrichtung Informatik, für die Mathematiker und Mathematikerinnen heißt sie beispielsweise KoMa (Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfachschaften), für Physik ist es die ZaPF (Zusammenkunft aller Physik-Fachschaften). Vor ein paar Jahren gab es sogar eine KIF in Graz! Alles in allem hat uns diese Konferenz gezeigt, wie gut es bei uns in manchen Dingen läuft und wo wir uns von den Deutschen was abschauen können. In diesem Wintersemester wollen wir nun also versuchen, die Tipps der anderen Fachschaften umzusetzen und dabei nicht zu vergessen:
t ’ n o D c pani
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News
Short
3D-Drucker & mehr!
TU Fest
Die HTU GmbH ist laufend darum bemüht, ihr Dienstleistungsangebot an die Bedürfnisse der Studierenden anzupassen. So wurde 2014 das Sortiment um Werbeartikel, wie trendige Hoodies, Polos und coole T-Shirts ergänzt. Eine neue Dimension des Druckens wird ab 2015 angeboten: Dank neuester 3D-ModellingTechnologie können in kürzester Zeit hoch aufgelöste, in Vollfarbe gedruckte 3D-Modelle angefertigt werden. htu.tugraz.at/deincopyshop
Reibungslos ging das TU Fest am Donnerstag, 16. Oktober 2014, unter dem Motto „Go Underground“ über die Bühne. Danke an dieser Stelle an die OrganisatorInnen aus dem Veranstaltungsreferat und allen HelferInnen, wir freuen uns aufs nächste Mal!
Studierendenstatistik Dieses Semester haben an der TU Graz insgesamt 1.804 Personen zu studieren begonnen (Erstzulassung), davon 26% Frauen. Insgesamt studieren an der TU Graz bei Redaktionsschluss 14.045 Personen. Das zahlenmäßig größte Studium ist Architektur mit 1.547 Personen in Bachelor und Master gemeinsam.
Glühweinzeit! ÖH-Wahl 2015: Mehr Demokratie! Seit 2005 wird die Bundesvertretung der ÖH nicht mehr direkt gewählt, sondern setzt sich aus von den einzelnen Hochschulvertretungen entsendeten Personen zusammen. Auf ausdrücklichen Wunsch der ÖH wird diese Änderung nun rückgängig gemacht. Ab 2015 können wieder alle Studierenden in ganz Österreich ihre bundesweite Vertretung direkt wählen, wobei jede Stimme das gleiche Gewicht hat.
Während in den kalten Wintermonaten verhältnismäßig wenig Grün zu sehen ist, sprießen hingegen Glühweinstände von Studienvertretungen und Studierendenorganisationen aus dem Boden, z.B.: Mi, 03. Dez.: Maschinenbau & Wirtschaftswissenschaften im Innenhof Kopernikusgasse 24 (Neue Technik) ab 17:00.
tinyurl.com/tugstat14
© S. Hofschläger/pixelio.de
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tu leben
Im Keller Kritik: Stefan Gruber
© Stadtkino Filmverleih
Ulrich Seidls provokanter Tabubrecher als Antwort auf Hollywood? Bitte nicht. Wozu benötigt man heute noch Keller, nachdem ihr ursprünglicher Zweck – die Lagerung von Lebensmitteln – in den Hintergrund gerät? Der österreichische Regisseur Ulrich Seidl (u.a. Trilogie Paradies Liebe, Glaube und Hoffnung) versucht, uns seine Antwort darauf in einem Essayfilm ohne durchgehende Handlung und Erzähler darzulegen. Man hat das Gefühl, man sitzt vor einem Schaufenster. Als würde Seidl uns Leute (im wahrsten Sinne des Wortes) vorführen, indem er durch ausgewählte österreichische Keller Querschnitte macht und sie unkommentiert ihre Eigenheiten, Freuden und Abgründe ausleben lässt. Natürlich wählt er fast ausschließlich grenzwertig provokante Protagonisten. Um zu polarisieren, werden schießwütige Rassisten, betrunkene Nazi-Verehrer und nackte Masochisten ausführlich gezeigt. Natürlich alles als Dokumentarfilm deklariert, nebenbei bemerkt mit ausgezeichneten Kameraeinstellungen, Schnitten und Motiven. Man fragt sich aber ernsthaft, was einem der Regisseur mit diesem Werk sagen will. Traue niemanden, dessen Keller du nicht kennst? Wohl kaum. Eher: Wenn du dir gegen die Kinofilme aus Übersee nicht mehr zu helfen weißt, brich ein paar der letzten Tabus der westlichen Welt, reihe sie aneinander und hoffe auf klingelnde Kassen.
Ball der Technik am 30.1.2015 Termine
Sonntag, 9.11.2014, 15:00 Uhr: Vortanztermin für PolonaisetänzerInnen bei der Tanzschule Conny&Dado Montag, 19.1.2015, 19:00 Uhr: Übungs-Tanzabend in der Aula
Eintrittsmöglichkeiten Studierende:
für
+ Karten kaufen: ab 11.11.2014 (Euro 20,- pro Person) + eine Freikarte ergattern: limitierte Freikarten-Aktion von alumniTUGraz 1887: erhältlich an einem Tag Anfang Dezember, genauer Termin wird per Mail bekannt gegeben + sich zum Ordnerdienst melden und dafür freien Eintritt erhalten: ab 12.12.2014 über www. balldertechnik.at
Fotowettbewerb für Studierende zum Ballthema „Informatik – wir machen Dein Programm“
Kategorien: keine Vorgabe Composing erlaubt teilnahmeberechtigt: Studierende, Schüler und Jugendliche bis 30 Jahre Einsendung: per Mail an office@ balldertechnik.at unter Angabe von Kontaktdaten und Alter bis 11.1.2015, 24:00 Uhr Bildformat: Dateiformat: jpg. / min. 1920x1200 Pixel / maximale Größe 6 Megabyte Preise: 1. Preis: € 250.- sowie Nennung am Ball der Technik / 2. Preis € 150.- / 3. Preis € 100.-
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