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TU Info Nr. 1 - März 2012, Erscheinungsort Graz, Verlagspostamt 8010, Aufgabepostamt 8010 Graz, P.b.b Nr. 02Z032821 M
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tu info
Die Studierendenzeitung der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Graz
NR.1 - Mar 2012
tuinfo ausgabe 01/2012
2 VORWORT Vorwort des Vorsitzes
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ERNÄHRUNG Hilfe, das Essen ist so teuer Ein Plädoyer fürs Selberkochen Der große Mensen-Test in Graz Nahrungsergänzungsmittel
4 5 6 8
STUDIENVERTRETUNGEN Biomedical Engenieering Studienvertretung Mathematik Basisgruppe Technische Physik Stellungnahme der BaGru Physik zum Projekt „NAWI Graz“ Notizen eines reisenden Physikers Wahlergebnisse ÖH-Wahl
10 12 12 13 14 16
REFERATE Der TUG International Student Support Fond Referat für Sozialpolitik Das Referat für Frauenpolitik stellt sich vor!
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FRAUEN IN DER TECHNIK Maria Goeppert-Mayer 23 Irène Joliot-Curie 23 Zaha Hadid 24 Nobelpreisträgerinnen 25 Erfindungen von Frauen 28 KULTUR Diagonale - Filmfestival Das andere Theater Crossroads Festival
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RUND UM DIE TU GRAZ Europäisches Forum Alpbach 2012 33 Voranmeldung Ja oder Nein? 34 Studieren mit Behinderung 35 TUGSAT-1 36 REZEPT students cooking
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Redaktion Herausgeberin und Verlegerin: Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Graz Verlags- und Herstellungsort: 8010 Graz, Rechbauerstr. 12, Tel. 0316/873-5111 presse@htu.tugraz.at, www.htu.tugraz.at Chefredakteur: Jakob Ellmaier Layout: Lukas Gschweitl, Sefan Falk, Jakob Ellmaier RedakteurInnen: Sandra Mathelitsch, Lukas Gschweitl, Stefan Falk, Andreas Neuhold, Jakob Ellmaier Grafiken: Shuterstock, Seiten: 1; Fotolia 4, 28; Wikimedia Commons, Seiten: 14, 23, 24, 26,27 Freie MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Edith Renöckl, Maria Moßhammer, Eveline Brodl, Irmina Pucher, Kathrin Hirsch, Michael Murkovic, Max Hauser, Manuel Brandner, Armin Baumschlager, Johannes Niedermayer, Eva Gleichweit, Daniel Hackhofer, Mariam Dakhili, Marco Krainz, Julia Eichberger, Romana Grabner, Georg Spanring | Druck: Dorrong, Graz | Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier | Auflage: 12.250 | Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht in jedem Fall mit der Meinung des Redaktionsteams übereinstimmen. Kein Teil dieser Publikation darf ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
LIEBE KOLLEGIN, LIEBER KOLLEGE! Der Hürdenlauf geht weiter! Text: Florian Kühberger, David Reishofer Vorsitzteam der HTU Die Neuerungen seitens des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, welche uns das Wintersemester bescherte, waren für viele von euch spürbar. Eine davon war die verpflichtende Voranmeldung. Nach katastrophalem Scheitern dieses Experimentes musste man sich zwar für dieses Sommersemester bei Erstinskription und Studienwechsel noch voranmelden, allerdings wird dies ab dem Wintersemester 2012 nicht mehr nötig sein. AnStelle der Voranmeldung tritt nach derzeitigen Stand wahrscheinlich eine vorgezogene Inskriptionsfrist. Die erstmalig durchgeführte STEOP war im Wintersemester naturgemäß ein sehr präsentes Thema. Eine studierendenfreundliche Umsetzung wurde versprochen. Die Realität zeigte allerdings, dass dies nicht immer der Fall war. So wurden Lehrveranstaltungen, welche Teil der STEOP sind, nicht fristgerecht beendet, wodurch auch die Prüfungstermine zu spät angesetzt wurden. Der Verdacht die Studierendenzahlen mit dieser Regelung zu beeinflussen konnte nicht zur Gänze beseitigt werden. Dass die STEOP, wie gewünscht, ein zielstrebigeres Studium fördert, bleibt weiter fraglich. Vielmehr scheint das Gegenteil der Fall zu sein.
Neben den genannten Streitpunkten wie die verpflichtende Voranmeldung und die STEOP (Studieneingangs- und Orientierungsphase) - wurde nun auch die Diskussion um die Studiengebühren, welche im Wintersemester durch eine Klage abgeschafft wurden, erneut entfacht. Mit Spannung haben wir erwartet, welches neue Studiengebührenmodell uns das Ministerium vorlegen wird. Nach halbherzigen Diskussionen ohne Einigung zog sich das Ministerium durch ein umstrittenes Rechtsgutachten aus der Verantwortung. Der „schwarze Peter“ wurde dadurch den Universitäten zugeschoben, die jetzt autonom und in selbst bestimmter Höhe Studiengebühren einheben können. In diesem Sommersemester jedoch sind alle Studierenden von den Studiengebühren befreit, dies kann sich jedoch bis zum Wintersemester wieder ändern. Trotz dieser zahlreichen Hürden, an deren Entschärfung bzw. Ausbesserung die HTU permanent arbeitet, gibt es auch positive Neuigkeiten zu berichten: So haben SchülerInnen und Studieninteressierte in Zukunft die Möglichkeit sich ganzjährig beraten zu lassen. Denn anstatt der verpflichtenden MaturantInnenberatung in der vom Ministerium vorgesehenen Form wird von Seiten der steirischen HochschülerInnenschaften das Service zu diesem Thema weiter ausgebaut und die Beratung auch direkt an den Schulen angeboten. Bereits zum vierten Mal findet vom 21. bis 25. Mai die Woche der freien Bildung
in ganz Österreich statt. Dabei werden Vorlesungen aus den Hörsälen, künstlerische Aktivitäten und Aktionen in den öffentlichen Grazer Raum verlegt, um den hohen Stellenwert der Bildung zu verdeutlichen. Menschen, die wenig oder nichts mit Universitäten oder Fachhochschulen zu tun haben, sollen erfahren, was es bedeutet dort zu lehren bzw. zu lernen. Damit soll eine öffentliche Bewusstseinsbildung erreicht und das allgemeine Verständnis für unsere Anliegen erhöht werden. Eine ebenfalls erfreuliche Meldung betrifft das EVoting, welches erstmals 2009 bei den ÖH-Wahlen eingesetzt wurde. Durch unsere Klage stellte der Verfassungsgerichtshof die Rechtswidrigkeit dieses elektronischen Wahlsystems fest; ein wichtiger Schritt für den Erhalt des Rechts auf freie und geheime Wahlen. Viele der hinter diesen Themen stehenden Diskussionen sind noch lange nicht abgeschlossen und die MitarbeiterInnen der HTU werden auch weiterhin für euch an diesen Themen arbeiten. Auf ein erfolgreiches und produktives Sommersemester freut sich Euer Vorsitzteam.
v.o.n.u Rudolf Weißenbacher Florian Kühberger David Reishofer
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HILFE, DAS ESSEN IST SO TEUER Stapelweise türmen sich die Prospekte vor der Haustüre, Großhandelsketten überbieten sich an günstigen Angeboten, vor allem wenn man große Mengen kauft.
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a die Euros bei den meisten Studierenden nicht im Überfluss vorhanden sind, sollten diese Angebote wohl durchdacht werden. Dies gilt vor allem für den Lebensmitteleinkauf, denn gerade für diesen Bereich wird sehr viel des monatlichen Einkommens ausgegeben. Im Lebensmittelbericht aus dem Jahre 2010 wurde ermittelt, dass im Schnitt über 30 Prozent der Gesamtausgaben eines Haushalts für Lebensmittel aller Art verwendet werden.
tonnen geworfen werden. Zwölf Prozent dieses Mülls besteht sogar noch aus original verpackten oder nur angebrochenen Lebensmitteln, also durchaus noch verwertbarem Essen. Die Verlockung ist zu groß Da man ja auch seine Geldscheine nicht einfach in den Papiermüll wirft, ergibt sich die Frage, warum ohne Skrupel und anscheinend auch ohne schlechtem Gewissen gutes und noch vewertbares Essen einfach weggeworfen wird. Experten führen als Grund für den sorglosen Umgang mit Essen und im Endeffekt mit dem eigenen Geld die Lockangebote im Handel an, die zum Kauf von Großpackungen anregen. Der Effekt davon ist, dass viele Menschen mehr einkaufen, als sie eigentlich zu sich nehmen können. Doch nicht nur Privatpersonen gehen verschwenderisch mit frischen Lebensmitteln um. Auch in den Abfallcontainern der Supermärkten landen genügend frische und eigentlich
verwendbare Lebensmittel. Die BOKU Wien hat herausgefunden, dass täglich rund 45 Kilogramm an Nahrungsmittel in den Lebensmittelfilialen weggeworfen werden, ohne einen Versuch einer anderen Verwertung. In Zahlen gesprochen heißt das, 96.000 Tonnen an noch genießbarem Essen sammeln sich jedes Jahr in österreichs Restmülltonnen an. Damit ließe sich ganz Innsbruck ein Jahr lang ernähren.
Ein Blick über den Tellerrand Doch die Österreicher befinden sich in schlechter Gesellschaft. Wenn man den Blick über die Grenzen hinausrichtet, dann sind die Zahlen nicht minder erschreckend. Auch in den Entwicklungsländern, in denen rund eine Milliarde Menschen hungern, wird fast ein Drittel aller Lebensmittel nicht nutzbringend verwertet, das berichtet zumindest der Müll oder Magen? WWF. Allerdings nicht durch ÜbersättiDoch obwohl wir soviel Geld für Legung und gedankenlosem Wegwerfverbensmittel ausgeben, landen viele der halten, sondern durch falsche Lagerung gekauften Produkte und Verarbeitung. nicht im dafür vorDie Welternähgesehenen Magen, KOMMENTAR rungsorganisation sondern bekommen hat ermittelt, dass Es ist richtiggehend zu einem Zwang geworden, immer das Schönste und Neunur das Innere des Amerikaner im Mülleimers als letzte este besitzen zu wollen, Markenware einem No-Name-Produkt vorzuziehen oder Schnitt pro Person Ruhestätte zugewieim Überfluss zu leben. Einerseits ist es natürlich ein Privileg, dass es unserer Generund 100 Kilogramm ration in diesem Land so gut geht und wir überhaupt diese Qual der Wahl haben. sen. Pro Jahr und Lebensmittel im Jahr Kopf landen LeAndererseits hat sich dadurch auch eine Art Wegwerf-Gesellschaft herauskristalwegwerfen. Und bensmittel für rund lisiert, in denen der Wert der Waren zwar wichtig, allerdings die Ware auch leicht auch unser Nach300 Euro im Eimer. ersetzbar und austauschbar geworden ist. Es soll immer das neueste Produkt zu barland ist eine Wenn man das auf Hause sein, die Mode des Vorjahres darf nicht mehr getragen werden und der We g w e r f - N a t i o n : Österreich mit eiKühlschrank sollte immer randvoll gefüllt sein. Und falls etwas nicht mehr benötiDie Welthungerhilfe ner Einwohnerzahl gt wird, wird das Alte ohne schlechtem Gewissen entsorgt und das Neue nimmt zeigte auf, dass in von rund acht Mildessen Platz ein. Deutschland 20 Millionen Menschen Der Gedanke, ob jemand die alten Dinge doch noch brauchen könnte, kommt lionen Tonnen Leaufrechnet, dann den Wenigsten. Viele Menschen, auch in unserem Land, können sich einen solbensmittel pro Jahr sind das insgesamt chen Luxus jedoch nicht leisten und wären schon froh, wenn sie das Gewand der weggeworfen wor2.400.000.000 Millioletzten Saison oder das zwei Jahre alte Handy hätten. Und das gleiche passiert den sind. nen Euro, die in unauch mit den Lebensmitteln. Es wird gekauft ohne nachzudenken, ob nicht vielserem Land jährlich leicht eine kleinere Packung auch ausreicht. Die größere wird genommen, weil Der Euro ist doch achtlos in die Müllsie vielleicht im Angebot ist oder weil nicht überlegt wird, wieviel wirklich davon kein Teuro konsumiert wird. Wenn dann allerdings mehr als die Hälfte weggeworfenwird, dann wurde nicht gespart, sondern Geld verschwendet.
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EIN PLÄDOYER FÜRS SELBERKOCHEN Doch nun kommt das Skurille und auch typisch Österreichische. Während so viele Lebensmittel achtlos im Müll landen, jammern die ÖsterreicherInnen gleichzeitig, dass die Lebensmittelpreise so hoch seien. Auch soll die Währungsumstellung auf den Euro Schuld daran sein, dass so viel Geld für den obligatorischen Lebensmitteleinkauf draufgeht. Doch hierbei geht die Rechnung nicht auf. Statistik Austria hat belegt, dass vom Jahr 2002 bis November 2011 die durchschnittliche Preissteigerung bei zwei Prozent lag. In den zehn Jahren davor, also den letzten SchillingJahren, sind die Preise um durchschnittlich 2,4 Prozent gestiegen. Diese Zahlen stimmen leider nicht für die Preise von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken, die überdurchschnittlich stark angestiegen sind und heute um ein Viertel mehr als zu Euro-Beginn kosten. Allerdings sind Experten der Meinung, dass diese Preissteigerung auch mit dem Schilling stattgefunden hätte. Den Verteuerungen an den RohstoffWeltmärkten kann sich auch Österreich nicht entziehen. Aber es wurde nicht alles teurer, wie eine Studie der Arbeiterkammer Niederösterreich zeigt, die einen Zehn-Jahres-Check gemacht hat. Ein Kilo Reis wurde beim Diskonter zum Beispiel sogar billiger (von 1,01 Euro auf 0,89 Euro). Viel genießbares Essen landet im Müll und die Leute jammern, dass die Nahrungsmittel so teuer seien. Vielleicht sollten wir doch darauf achten, wirklich nur das zu kaufen, was wir wirklich benötigen. Dann würde weniger Essbares im Eimer landen und am Ende des Monats mehr im Geldtascherl übrig bleiben.
Schon mal die Zutatenliste eines FertigPestogläschens gelesen?
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onnenblumenöl, Cashewkerne, Kartoffelflocken und diverse Aromen haben ja mit der klassischen Rezeptur wenig zu tun – die besteht aus Basilikum, Olivenöl, Knoblauch, Parmesan und Pinienkernen. Blöd nur, dass es sich bei den Originalzutaten um nicht ganz billige Dinge handelt. Ich hoffe, du glaubst auch nicht, dass Zitronensäure schon zwingendermaßen Zitronen gesehen hat, oder? In dem Fall ist ein Schwammerl namens Aspergillus niger (also das, was da unter Umständen an vergammelten Lebensmitteln klebt und diese überhaupt erst so richtig vergammeln läßt) am Werk – Schimmel also genau genommen. Man könnte zum Thema „Existenzberechtigung von fragwürdigen Zutaten in industriell gefertigten Lebensmitteln“ wirklich lange Listen verfassen. Man könnte auch stundenlang darüber diskutieren, ob E-Nummern böse oder eh eigentlich nett gemeint sind. Spaßeshalber wäre auch sicher eine Abhandlung über Lebensmittelkennzeichnung per Ampelsystem interessant. Aber was bedeutet das denn alles? Wir lernen Mathematik, Deutsch und Englisch in der Schule, wir studieren, wir beschäftigen uns mit Steuern und sonstigen Geldgeschäften, wir bilden uns eine Meinung über Politik und Gesellschaft, wir betreiben Kunst und Kultur. Und ausgerech-
net beim Thema „Essen“ lassen wir uns das Zepter allem Anschein nach aus der Hand nehmen!? Wir fühlen uns von der Aufgabe die Zutatenliste eines Produkts, welches wir essen wollen, im Vorhinein zu lesen total überfordert. Wir empfinden den Umstand, uns über den Wert und Sinn unserer eigenen Ernährung ein bisschen zu informieren und dafür ein wenig Hausverstand und Einschätzungsvermögen aufzubringen, wahnsinnig belastend. Warum muss ausgerechnet das, was uns zu dem macht was wir sind, womit wir unseren Körper und somit auch unsere Hirnzellen betreiben, immer möglichst billig, gedankenlos und schnell sein? Wir hinterfragen unsere selbstgewählten PolitikerInnen, wir beschäftigen uns mit Bits und Bytes, Social Media und was-weißder-Kuckuck-sonst-noch und ausgerechnet beim Essen lassen wir uns von schönbebilderten Serviervorschlägen überzeugen. Wir fressen Sägespäne und Läuse und halten mit Stärke versetzte Milcheiweißprodukte für Joghurt. Schöne neue Welt? Wir hetzen durch unser Leben, verbringen täglich Stunden vor Fernseher und Computer um uns dann dem Burn-Out hinzugeben. Aber Zeit für ein bisschen Kochen, gemeinsames Essen und genüssliches Bauchkraulen haben wir nicht? Schon mal darüber reflektiert, warum wir so gern bei Oma am Küchentisch sitzen und ach-so-ungesunden und zudem angeblich schwerverdaulichen Schweinsbraten mit Knödel und Kraut vertilgen und dann trotzdem glücklich und zufrieden den Mittagstisch verlassen? Nein? Ganz einfach - gescheites, selbstgekochtes Essen macht glücklich, einfach so.
6 ernährung
DER GROSSE MENSEN-TEST IN GRAZ Wenn das Titelthema dieses TU Infos „Ernährung“ lautet, so darf natürlich ein Test unserer Mensen in Graz nicht fehlen. Zuerst testeten wir die Mensa an der Technischen Universität Graz, dann zwei an der Karl Franzens-Universität Graz Universität Graz. Am Schluss unseres Tests schauten wir bei der Mensa der Katholischen Hochschulgemeinde vorbei und erlebten eine Überraschung. Autor Andreas Neuhold Tester Andreas Neuhold Daniel Haspinger Doris Holzleitner
Der Testablauf Getestet wurden jeweils die beiden Hauptmenüs, wobei jede Mensa an einem anderen Tag besucht wurde. Die TesterInnen haben darauf geachtet in der Spitzenzeit zwischen 12 Uhr und 13 Uhr in der Mensa einzutreffen und dabei rund vier Stunden vorher nichts gegessen, um wirklich hungrig in die Mensa zu gehen. Alle angegeben Preise sind Preise für Universitäts-Bedienstete aber ohne dem ÖH-Mensenstempel-Rabatt. Wir haben die Zeit gestoppt, wie lange es gedauert hat, bis wir unser Essen bezahlt hatten, danach haben wir jene Zeit gestoppt, die wir benötigten, um einen Sitzplatz zu ergattern. Die Hauptkriterien je Mensa, die wir so objektiv wie möglich versucht haben zu bewerten, sind: Frustfaktor, Essen, Geschmack, Ambiente, Service, Sauberkeit und Bedienung. Die Bewertung erfolgte im Schulnotensystem, wobei eine Eins für „Sehr gut“ bzw. „Ausgezeichnet“, eine Fünf für „Nicht genügend“ steht. Dabei stellt die Bewertung den arithmetischen Mittelwert aller Bewertungen der Tester da.
Mensa Inffeldgasse mit Cafe Inffeldgasse 10 8010 Graz Kurz vor 12 Uhr machten sich die TesterInnen auf zur Mensa auf den Inffeldgründen der Technischen Universität Graz (TU Graz). Zu essen gab es faschierte Laibchen und Nockerl auf Gemüse. Das Tolle an dieser Mensa ist sicher das Leitsystem zum schnellen Mittagessen. Zuerst richtet man sich seinen Salat, dann holt man sich ein Glas Wasser, weiter geht es bei der Suppenstation, dann bekommt man die Menüteller und bezahlt. Das Ganze hat in der Stoßzeit um 12 Uhr fast neun Minuten gedauert. Allerdings fanden wir einen Sitzplatz in unter einer Minute. Unser Essen war warm bis lauwarm, es steht aber eine Mikrowelle in der Mensa zur Verfügung. Im Menüpreis ist ein Glas Wasser inkludiert. Der Geschmack war überraschenderweise eine Enttäuschung. War die Suppe noch gut gewürzt, so war das Essen dann doch sehr fade im Geschmack. Man sagt im Volksmund das Auge isst mit. Wir haben hier ein einstimmiges „Befriedigend“ vergeben. Ganz klar hervorzuheben ist die Mensa selbst. Sie ist sehr sauber und bietet angenehm viel Platz, der außerhalb der Essenzeit auch gerne als Lernplatz genutzt wird. Daher vergeben wir für das Mensen-Ambiente und die Sauberkeit ein „Sehr Gut“ bis „Gut“.
Inffeldgasse Ankunftszeit: 12 Uhr Zeit bis Essen bezahlt: ~9 Min Zeit bis Sitzplatz gefunden: <1 Min Frustfaktor vor dem Essen: gering bis mittel Bewertung - Aufbereitung: 3 Bewertung - Temperatur: warm/lauwarm Bewertung - Geschmack: 3 Bewertung - Bedienung: 2 Bewertung - Ambiente: 1,5 Bewertung - Sauberkeit: 1,5 Kosten: EUR 4,8 bzw. EUR 4,95
Links: Mensa in der Inffeldgasse
WALLerie Ankunftszeit: 12 Uhr Zeit bis Essen bezahlt: <4 Min Zeit bis Sitzplatz gefunden: <1 Min Frustfaktor vor dem Essen: gering Bewertung - Aufbereitung: 3 Bewertung - Temperatur: lauwarm Bewertung - Geschmack: 3,5 Bewertung - Bedienung: 2 Bewertung - Ambiente: 2 Bewertung - Sauberkeit: 1,5 Kosten: EUR 5,1 bzw. EUR 5,7 Mensa WALLerie mit Cafe Merangasse 70 8010 Graz Der zweite Test führte uns in die Mensa WALLerie in die Merangasse. Wieder waren wir um 12 Uhr da, aber hier mussten wir uns nicht anstellen und bekamen unser Essen mit Salat und Suppe sehr schnell. Im Menü ist ein Softdrink (0,25l) inkludiert. Für Sitzplätze stehen das Erdgeschoß und ein Stockwerk zur Verfügung. Das Menü 1 war ein Berner Würstel mit Pommes, das Menü 2 bestand aus Gemüsekroketten und Kartoffel an Rahmsauce. Die Würstel sahen nicht unbedingt ansprechend aus, die Gemüsekroketten an Sauce waren allerdings appetitanregend serviert. Beide Menüs waren lauwarm und der Geschmack des Essens war gerade noch befriedigend. Genau wie in der Mensa im Inffeld, so glänzte auch diese vor Sauberkeit und das Ambiente war sehr gemütlich. Mensa Sonnenfelsplatz mit Cafe Sonnenfelsplatz 1 8010 Graz Am bekannten „Shared-Space“ der Stadt Graz, einem Kreisverkehr, der nicht über Verkehrszeichen oder Schutzwege geregelt ist, und an dem alle aufeinander achtgeben müssen, liegt die Mensa der Universität Graz. Wir Tester waren das erste Mal in dieser Mensa und haben uns prompt verlaufen. So bezahlt man hier sein Menü zuerst und bekommt dann eine Menü-Scheckkarte. Wir liefen aber direkt in den normalen Essens-Markt, wo es eine große Auswahl an Menüs gibt.
ernährung 7 Das Standard-Mensa-Menü gab es aber wo anders. Nach zweimaligem Nachfragen haben auch wir schlussendlich das System der Essensausgabe verstanden, aber unser Frustfaktor war da schon einigermaßen hoch. Nach kurzer Wartezeit suchten wir einen Tisch in dieser relativ großen Mensa, wobei angeschlossen noch extra das Mensa-Cafe liegt. Wie in den beiden vorherigen Mensen, so war auch hier das Essen nur lauwarm serviert. Es gab Nudeln an Käsesauce und Champion-Schnitzel an Erbsenreis. Wiederum gab es einen Salat, eine Suppe und einen Softdrink (0,25l) zum Menü dazu. Aber beide Essen haben in der Geschmacksbewertung leider den Tiefstpunkt mit einem „Genügend“ bis „Nicht Genügend“ erreicht. Wir haben tatsächlich etwa die Hälfte des Essens übrig gelassen. Auch hier steht Sauberkeit und Ambiente absolut an erster Stelle, was wir mit einem „Gut“ bis „Sehr Gut“ bedacht haben.
Mensa Sonnenfelsplatz Ankunftszeit: 12:30 Uhr Zeit bis Essen bezahlt: >10 Min Zeit bis Sitzplatz gefunden: <2 Min Frustfaktor vor dem Essen: hoch Bewertung - Aufbereitung: 3 Bewertung - Temperatur: warm Bewertung - Geschmack: 4,5 Bewertung - Bedienung: 3 Bewertung - Ambiente: 1,5 Bewertung - Sauberkeit: 1,5 Kosten: EUR 5,1 bzw. EUR 5,7 Mensa der Katholischen Hochschulgemeinde Leechgasse 24 8010 Graz Zu Beginn war der Mensentest nur für die drei Mensen der Österreichischen Mensen Betriebsgesellschaft mbh (ÖMBG) in der Stadt Graz geplant. Allerdings hörten wir unter der Hand von einer ganz speziellen Mensa, in welcher ebenso der ÖH-Stempel angenommen wird und wir entschlossen uns dann, diese Mensa als vierte und letzte in unseren Test mit hinein zu nehmen. Die Mensa der Katholischen Hochschulgemeinde liegt nicht allzu weit von der am Sonnenfelsplatz entfernt. Hier gilt es drei ganz bestimmte Essenszeiten einzuhalten und zwar gibt es Essen um 12:15 Uhr, um 13:00 Uhr und das letzte Mal um 13:45 Uhr. Gleich in der Nähe des Eingangs kauft man sich Essensmarken, wobei es hier nur die Auswahl zwischen Normalmenü und fleischlosem Menü gibt. Alle wurden in den Essensaal gerufen, wobei hier nicht viel Platz herrscht. Hier musste sich niemand sein Essen holen.
KHG Ankunftszeit: 13:45 Uhr Zeit bis Essen bezahlt: Zeit bis Sitzplatz gefunden: Frustfaktor vor dem Essen: niedrig Bewertung - Aufbereitung: 1 Bewertung - Temperatur: warm bis heiß Bewertung - Geschmack: 1 Bewertung - Bedienung: 1 Bewertung - Ambiente: 3 Bewertung - Sauberkeit: 1 Kosten: EUR 5,1 bzw. EUR 5,1
Wir nahmen Platz und teilten das Geschirr untereinander aus. Wir saßen zu sechst an einem Tisch. Der Salat stand in einer großen Schüssel direkt am Tisch, die Suppe folgte in einem großen Topf, wobei jeder Tisch seinen eigenen Suppentopf bekam. Die Suppenteller wurden abgeräumt, die Hauptspeise folgte. Es gab Wiener Schnitzel, das fleischlose Gericht war ein Nudelauflauf. Übrigens steht ein Krug Wasser und ein Krug Saft auf jedem Tisch. Der Geschmack des Essens übertraf alle bisher getesteten Mensen und wurde von uns mit einem Sehr gut bzw. mit dem Prädikat Ausgezeichnet bewertet. Überrascht hat man uns mit einer Nachspeise, einer Esterhazyschnitte mit Amaretto. Gesättigt und wirklich zufrieden verließen wir die KHG Mensa. Leider mussten wir erfahren, dass diese Mensa in Kürze in der jetzigen Form geschlossen wird. Resümee Der Mensatest hat in den Mensen der Österreichischen Mensen Betriebsgesellschaft gezeigt, dass das Ambiente und die Sauberkeit absolut spitze sind. Jetzt heißt es mit dem Essen und mit der Bedienung nachzuziehen. Die Preise ohne Mensa-Stempel entsprechen annähernd denen eines Mittagmenüs in einem der vielen Lokale, die sich um den Universitäts-Campus der Stadt Graz drängen. Gerade in diesem Test wird sichtbar, dass hier Handlungsbedarf besteht, wenn es der Mensen-Betriebsgesellschaft am Herzen liegt am Markt konkurrenzfähig zu sein. Dass die KHG Mensa mit ihrem tollen Essensmodell aufhört, hat uns etwas getroffen. Wir finden das wirklich schade. Der ÖH-Mensastempel Der ÖH-Mensastempel ist ein Ermäßigung für Studierende, denen nicht mehr als EUR 150 im Monat für Essen zur Verfügung steht und reduziert den Preis eines Mittagessens um 70 Cent. Dieser Stempel kann im HTU-Sekretariat (Rechbauerstraße 12 EG [Nach dem Portier gleich rechts]) beantragt werden und wird danach direkt auf dem Studierendenausweis vermerkt.
von Oben nach Unten WALLerie, Merangasse Mensa am Sonnenfelsplatz Katholische Hochschulgemeinde © aller Abbildungen Andreas Neuhold Daniel Haspinger
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NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL
Anreichung der Lebensmittel mit „gesundheitsfördernden“ Substanzen
Haben unsere Lebensmittel ausreichend Nährstoffe? Text: Michael Murkovic, Ao.Univ.-Prof. Dipl.Ing. Dr.techn. Institut für Biochemie
D Michael Murkovic
iese Frage scheint uns unser gesamtes Leben zu begleiten und man kann eine einfache Antwort darauf geben – ja. Und wie es aussieht trifft dies für den gesunden Menschen immer zu, sofern wir uns ausreichend und auch abwechslungsreich ernähren. Die Ernährungsempfehlungen sind einem ständigen Wandel unterworfen und verschiedenste Gruppierungen sind daran interessiert die Empfehlungen für bestimmte Nährstoffe anzuheben. So hat sich z.B. eine intensive Diskussion um die Folsäure ergeben. Verschiedenste Untersuchungen haben gezeigt, dass die durchschnittliche Aufnahme in irgendeinem Land – mit insgesamt guter Ernährungssituation – bei ca. 200 µg pro Tag liegt. Die derzeitigen Empfehlungen der deutschsprachigen Gesellschaften für Ernährung liegen bei 400 µg, was aber unter keinen Umständen über eine „normale“ Ernährung erreicht werden kann. Nun stellt sich dazu die Frage, wie kommt man zu den täglichen 400 µg ohne sich mit Nahrungsergänzungsmitteln zu versorgen? Eigentlich ist dies gar nicht möglich und ein Ausweg wäre 1) Nahrungsergänzungsmittel nehmen, 2) Anreicherung von Grundnahrungs mitteln mit Folsäure, oder 3) die Empfehlungen zu reduzieren. Möglicherweise wird letzteres kommen.
Die Vergangenheit hat mit einigen Beispielen gezeigt, dass der Weg der Anreicherung sehr wohl zum gewünschten Erfolg führen kann, wie z.B. die Anreicherung von Salz mit Iod – wie dies in Österreich üblich ist - oder die Einbringung von Selen in die Nahrungskette über die Düngung und damit zu einer verbesserten Versorgung mit Selen, wie es in Finnland gemacht wird. Die irische Jugend bekommt ihre Vitamine praktisch ausschließlich über Frühstückscerealien. Es scheint also doch sinnvoll in bestimmten Fällen darüber nachzudenken Lebensmittel anzureichern. In bestimmten Lebenssituationen besteht klarerweise ein erhöhter Bedarf insbesondere an Vitaminen und dies ist insbesondere die Schwangerschaft und die Stillzeit und das sind auch Phasen erhöhter körperlicher Aktivität wie beim Leistungssport. Deshalb sind einzelne Vitaminempfehlungen auch an den Energieverbrauch gekoppelt. Da in diesen Lebensabschnitten auch insgesamt mit einer erhöhten Aufnahme an Lebensmitteln – insbesondere durch den erhöhten Energiebedarf – zu rechnen ist, könnte man davon ausgehen, dass bei einer Änderung der überwiegend fleischbasierten auf eine ballaststoffreichere Ernährung auch die Vitaminversorgung verbessert werden kann. Antioxidantien gibt es in größeren Mengen in ebenfalls in ballaststoffreichen Lebensmitteln bzw. in Fruchtsäften. Wer glaubt zu wenig Selen zur Verfügung zu haben könnte sich mit Produkten, die einen höheren Anteil an kanadischem Weizen haben, versorgen. Aber wer weiß schon wie man die bekommt.
Ein heißes Thema – zur Zeit – ist die Versorgung mit Vitamin D. Hier könnte – und das ohne Probleme – die Sonne helfen. Ein bisschen Haut exponieren – möglichst täglich – dann sollte auch die endogene Vitamin D-Produktion ausreichen. Ein weiteres Thema könnten auch bestimmte „Vitaminräuber“ sein – Alkohol, Zigaretten etc. Wer also unbedingt sein Leben des Nächtens (keine Sonne) in verrauchter Umgebung (Radikale) mit Alkohol (Radikale) verbringt, der sollte sich auf jeden Fall überlegen, ob er/sie/es nicht doch auch zu den entsprechenden Tabletten greift. Da dies auch ein Beitrag ist, der den Studierenden vielleicht weiterhelfen könnte, ist in den Phasen des intensiven Lernens zu bedenken, dass eine gute Versorgung mit Vitamin B1 die kognitiven Fähigkeiten – und damit die Lernund Merkfähigkeit – wesentlich verbessert. Also ran an den Schweinsbraten und mit zwei oder drei Scheiben lernt es sich wesentlich leichter. Nach einem kurzen Verdauungsschlaf ist die Vitaminkonzentration im Blut auch entsprechend hoch und mit einer kleinen Dosis Zucker kann die Nerven- und Hirntätigkeit auch entsprechend aktiviert werden. Man könnte also sagen, dass eine kleine Kardinalschnitte zum Abschluss den gewünschten Prüfungserfolg sicherstellt. Aber bitte ohne Sahne.
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Daniel Hackhofer, Story & Idea by: Eva Gleichweit, Eichberger Mariam Dakhili, Marco Krainz, Julia Layout: Joe Niedermayer
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Mathe goes NaWi Über die letzten Semester wurde an einem neuen Studienplan gebastelt und ab WS 2012/13 kommt ein 100%-NaWiBachelor Mathematik. Das heißt, es wird von der Karl Franzens Universität und der TU nur noch ein gemeinsamer Bachelor angeboten, die Masterstudiengänge bleiben allerdings wie gehabt. Die Einführung des neuen Studienplans betrifft allerdings auch Studierende, die im aktuellen Mathe-Bachelor studieren, da beispielsweise gewisse Lehrveranstaltungen in den kommenden Semestern auslaufen bzw. nur noch in veränderter Form angeboten werden. Deshalb bieten wir nach Ostern eine Informationsveranstaltung an, bei der du uns gerne mit Fragen löchern kannst. Kontaktaufnahme erwünscht Wir sind offen für Anregungen, Wünsche und natürlich auch für Beschwerden. Am besten kontaktierst du uns per Mail oder wir freuen uns auch,
wenn du einmal bei einer Sitzung vorbeischaust. Unsere Treffen finden meistens unter der Woche um 18 Uhr in unserem StV-Raum (Keller vom Physikgebäude) statt. Den genauen Termin und eine Wegbeschreibung findest du auf unserer Homepage (siehe Infobox). Wir wünschen dir ein erfolgreiches Sommersemester und hoffentlich sehen wir uns bei einer unserer Veranstaltungen oder auch bei der nächsten Sitzung. Dein StV-Mathe-Team Doris, Gudrun, Herwig, Marco, Romana Pe te
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BAGRU TECHNISCHE PHYSIK
Welche Ziele haben wir? Seit dem Studienjahr 2009/10 wird ein Teil des Bachelorstudiums „Technische Physik“ gemeinsam mit dem Bachelor „Physik KFUG“ abgehalten. In naher Zukunft soll es im Zuge des Projekts NAWI Graz im Bakkalaureatsstudium zu einer weiteren Zusammenführung der beiden Studien kommen. Die Basisgruppe Physik setzt sich für den Erhalt der technischen Ausrichtung und der Qualität im Physikstudium sowie für eine Optimierung der Strukturen ein. Die genaue Stellungnahme
Wo findet man uns? Wenn ihr Lust habt, die Basisgruppe und die zur Wahl stehenden Studierenden kennen zu lernen, findet ihr uns jeden Donnerstag um 17:30 Uhr im Basisgruppenraum. Wir freuen uns immer über neue Gesichter! Pe te
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Basisgruppe Physik EG
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Was tun wir? Neben der Vertretung der Studierenden gegenüber den ProfessorInnen sind wir die erste Anlaufstelle für Studierende der Physik bei Anliegen und Problemen. Weiters umfasst unser Tätigkeitsbereich die Arbeit in den Studienkommissionen „Technische Physik“, „AMS“ und „Nanophysics“, die für die Erstellung der Studienpläne verantwortlich sind, sowie in weiteren Gremien, wie zum Beispiel in Habilitationskommissionen. Auch das Erstsemestrigentutorium, das regelmäßig zahlreichen Jungphysikern den Einstieg erleichtert, wird jedes Jahr von Mitgliedern der Basisgruppe organisiert. Abge-
der Basisgruppe Physik findet ihr in dieser Ausgabe des TU Info, auf der Basisgruppen-Homepage und in unserem Schaukasten neben dem Basisgruppenraum.
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Kontaktiere uns via: Mail: physik@htu.tugraz.at Homepage: www..physik.htu.tugraz.at
sehen von den „offizielleren“ Aufgaben werden zahlreiche Events von uns geplant; die alljährliche Weinstraßenfahrt, das Ritteressen, der Glühweinstand oder das legendäre Physikergrillfest in der letzten Juni-Woche sind Highlights, die aus dem Studienalltag nicht mehr wegzudenken wären. Ein etwas größeres Projekt der Basisgruppe war die Organisation der ICPS (International Conference of Physics Students), die 2010 in Graz stattgefunden hat und sicherlich nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird.
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INFOBOX
Wer sind wir? Wir, die Basisgruppe Technische Physik, sind ein lockerer Zusammenschluss von Physik-Studierenden und offen für alle, die sich für Verbesserungen der Studienbedingungen einsetzen wollen. Den Kern der Basisgruppe bilden die gewählten Studienvertreter.
Campus Neue Technik
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STELLUNGNAHME DER BASISGRUPPE PHYSIK ZUM PROJEKT„NAWI GRAZ“ In Vertretung der Studierenden der Technischen Physik halten wir es für wichtig, zu den aktuell diskutierten Änderungen im Studium Stellung zu beziehen. Als Studierende haben wir einen guten Überblick der aktuellen Situation der Lehre. Dabei sind uns folgende Punkte besonders aufgefallen und wir halten es für wichtig, dass sie bei der Umsetzung berücksichtigt werden. Qualität der Lehre Das Projekt NAWI wird in der Öffentlichkeit gerne als Verbesserung der Bedingungen für Forschung und Lehre verkauft. Allerdings sind wir uns darüber im Klaren, dass ein wesentliches Ziel dieses Projekts darin besteht, Kosten einzusparen. Wir müssen verhindern, dass die Leidtragenden dabei Studierende und Lehrpersonal sein werden: Die Physikinstitute der TU Graz bieten ausgezeichnete Lehrveranstaltungen an, beispielsweise die Vorlesung/Übung „Applikationssoftware und Programmierung“, die mit dem Preis für exzellente Lehre der TU Graz prämiert wurde. Bei einer Streichung/Zusammenlegung von Lehrveranstaltungen befürchten wir eine Verschlechterung des Betreuungsverhältnisses und somit der Qualität der Lehre. Wir haben Bedenken, dass zukünftig verstärkt Lehrveranstaltungen gemeinsam mit Lehramtsstudierenden abgehalten werden. Es handelt sich dabei um ein grundlegend anderes
Studium mit unterschiedlichen Zielen. Aus diesen Gründen setzen wir uns entschieden für Maßnahmen zur Erhaltung der ausgezeichneten Qualität unseres Studiums ein. Wirtschaft und Technik Viele Studienanfänger entscheiden sich bewusst für das Studium der „Technischen Physik“ an der TU Graz weil es wesentliche Elemente aus der Naturwissenschaft und der Technik vereint. Besonders Absolventinnen und Absolventen der Technischen Physik sind in den verschiedensten Bereichen von Grundlagenforschung, angewandter Forschung, Industrie, Informatik, Bankwesen, etc. gefragt und leisten dort einen entscheidenden Beitrag zu Innovation und Nachhaltigkeit in der österreichischen Wirtschaft. Wird das Studium „Technische Physik“ in Graz nicht mehr angeboten, befürchten wir eine Abwanderung von Studienanfängern an die TU Wien und eine nachhaltige Schwächung des Forschungsstandortes Steiermark. Bei einer Zusammenlegung muss unbedingt darauf Rücksicht genommen werden, dass der technische Charakter in ausreichendem Ausmaß erhalten bleibt. Inhalte wie grundlegende Elektronikund Programmierkenntisse, wie sie auch explizit von der Wirtschaft gefordert werden, müssen auch künftig fester Bestandteil des Studiums sein. Das Studium der „(Technischen) Physik“ in Graz zeichnet sich besonders durch die gute Vernetzung zwi-
schen Studierenden und Lehrenden aus. Wenn es zu einer Vorlesung Fragen oder Unklarheiten gibt, stehen den Studierenden an den Instituten jederzeit alle Türen offen. „Man kennt sich“ und hat den Vorteil keine „Nummer“ in einem anonymen System zu sein. Die Orte der Lehrveranstaltungen sind im NAWI-System zwischen den Universitäten zerrissen. In Graz gibt es leider derzeit weder einen Radweg, noch eine Direktverbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen KFU und TU. Zwei verschiedene Online-Systeme an zwei verschiedenen Universitäten bieten derzeit nicht einmal einen zusammengefassten Stundenplan. Die Anmeldung zu Lehrveranstaltungen und Prüfungen wird unnötig verkompliziert. Deshalb wünschen wir uns langfristig einen gemeinsamen Ort der Lehre -– das Haus der Physik. Bis es soweit ist, müssen zumindest zu häufige Ortswechsel und sinnlose Bürokratie vermieden werden. Die Koordination von Vorlesungs- und Prüfungsterminen muss entscheidend verbessert werden. Es wäre daher wünschenswert, eine Lösung für ein gemeinsames CampusOnline-System zu finden. Trotz der angesprochenen Diskussionspunkte sehen wir dennoch Potential in diesem Projekt: Die Vernetzung und Wahlfreiheit im Studium kann entscheidend verbessert werden. Die Voraussetzung dafür ist eine offene Diskussion und konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Basisgruppe Physik
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NOTIZEN EINES REISENDEN PHYSIKERS 1. Station: Zwentendorf Freitag, 16.12.2011. Es ist Winter. Nuklearer Winter. Ich sitze in einem Bus voller Physiker. Hinter mir Gesänge und das vereinzelte Zischen von Dosen. Vor mir das AKW Zwentendorf. Es ist die erste Station unseres Ausfluges. Seit 9 Uhr sitze ich hier. Am Tag zuvor war die Basisgruppen-Weihnachtsfeier. Ich habe zwei Stunden geschlafen, manche gar nicht. Jetzt ist es ungefähr Mittag. Ein Atomkraftwerk zu finden ist übrigens schwieriger als man glaubt. Das Kohlekraftwerk Dürnrohr, das nach dem Beschluss das fertig gestellte AKW Zwentendorf doch nicht in Betrieb zu nehmen als Ersatz errichtet wurde und sich gleich daneben befindet, wurde uns von Einheimischen bereits fälschlicherweise als AKW verkauft. Doch ein Bus voller Physiker erkennt Irrtümer dieser Art recht schnell – nämlich sobald jemand den riesigen Kohlehaufen sieht. Draußen ist es bewölkt; es regnet und riecht leicht modrig. Wenn man den Eingangsbereich betritt, fällt, nachdem man die modische AKW-Kleidung gesehen hat, zunächst auf, dass es zwei verschiedene Strahlenmesseinrichtungen für Mitarbeiter gibt. Die Neuere wurde nämlich für einen Film eingebaut... „Restrisiko”, doch dazu später. Wir gehen durch einen langen Gang hin zum Lift, der uns ca. 40 Meter in den Bereich mit dem Abklingbecken bringt. Uns wird gesagt wir sollen zusammenbleiben, damit keiner verloren geht, aber was soll ein Physiker in einem Kernkraftwerk schon anstellen, frage ich mich. Von hier oben hat man wirklich einen wunderbaren Blick bis hinunter zum Reaktor, denke ich mir. Weiters sind hier auch Brennelemente ausgestellt. Danach geht´s hinunter in den Bereich, wo riesige Turbinen die Energie des Reaktors in elektrischen Strom umwandeln und in den Reaktor selbst. Hier fehlen überall Teile. Die werden
sukzessive an andere AKWs weiterverkauft. Später im Kontrollraum haben wir endlich die Möglichkeit ein paar Knöpfe zu drücken. Dass danach irgendetwas piepst irritiert unseren Reiseleiter ein wenig. Die neuen Telefone hier wurden ebenfalls für „Restrisiko” eingebaut. Auf unsererem letztjährigen Physikerausflug sind wir in Hamburg übrigens auf ein Filmteam gestoßen, das dort einen Film namens „Restrisiko” drehte. Verfolgt uns dieser Film oder wir ihn? Danach müssen wir unten noch einige Zeit warten bis die zweite Gruppe mit der Führung fertig ist. Wir haben alle ziemlichen Hunger, doch weder die Pizzeria noch der ansässige Chinese wollen ins AKW Zwentendorf liefern, also legen wir auf der Weiterfahrt nach Prag noch einen kurzen Stopp ein. 2. Station: Prag Prag! Die Stadt in der das Bier nur 35 Ostwährungseinheiten (Sloty, HUF, irgendwas) oder weniger kostet und in der wir die nächsten zwei Tage verweilen werden. Es ist der kulturelle und kulinarische Höhepunkt unserer Reise. Jene, die noch nie oder erst ein mal in Prag waren, werden den Tag nutzen, um sich die Prager Burg und den Rest der Stadt anzusehen, andere die schon etwas öfter hier waren oder an Burgen nicht sonderlich interessiert sind, bilden sich anderweitig weiter. Ich zum Beispiel habe vor, ins Franz KafkaMuseum, das sich direkt an der Karlsbrücke befindet, und danach in das berühmte Café Louvre zu gehen. Nicht aus Interesse. Aus Routine. Da es aber 22 Uhr ist als wir ankommen geht erst einmal das Abendprogramm vor, das bei allen recht ähnlich ist. Wir gehen erst mal in die (angeblich) größte Disco Mitteleuropas direkt an der Karlsbrücke. Früher war das ganze Gebäude ein Badehaus – man tanzt in alten (leeren) Schwimmbecken. Hier ein Tipp für die folgenden Besucher: Wer vor hat, mehr als 1000 Kronen in der Disco zu lassen
– es gibt ein All-you-can-drink Angebot! Da kommt man leider erst drauf, wenn man einen Tag später die Werbe-DVD im Bus anschaut... Viele Stunden nachdem ich die Disco betreten habe und nach einem wirklich köstlichen Frühstück/Mittagessen kaufe ich mir die Eintrittskarte zum Kafka-Museum und betrachte kurz darauf im zeitgeschichtlichen Bereich ein Bild von Kafkas Vater und die originalhandschriftliche Version von Kafkas Brief an den Vater. Das Museum ist ein einem alten Haus an der Moldau untergebracht, an der Decke sind riesige hölzerne Querbalken, alle Räume sind in schwarz gehalten und nur die Austellungsstücke spärlich beleuchtet, es gibt keinen klaren Weg durch die Räume, alles ist durcheinander aber doch irgendwie geordnet, die Musik im Hintergrund klingt bedrohlich, und je mehr man sich konzentriert umso verworrener wird alles. Mit einem Wort: Die Stimmung hier ist irgendwie kafkaesk. Vorallem im unteren Bereich des zweistöckigen Museums. Hier wird versucht, mit Installationen Kafkas Welten darzustellen. Ein verworrener Gang voll schwarzer Aktenschränke mit Namen von Figuren seiner Bücher. Eine knirschende, steile Holztreppe. Oder ein Raum voller Spiegel. Ein bisschen müde bin ich schon, nachdem ich aus dem Museum herausstolpere. Zum Glück hat Prag eine alte Kaffehauskultur. Die berühmtesten Häuser sind das Café Slavia und das Café Louvre. Ich war schon in beiden, diesmal treffe ich mich mit ein paar anderen Physikern im Café Louvre - die Schokotorte dort ist einmalig. Angeblich sollen auch Kafka und Einstein (während seiner Prager Zeit) hier verkehrt haben. Danach machen wir einen kurzen Abstecher in unser Hostel und machen uns für den Abend fertig. Wenn man in Prag ist muss man einfach Cocktails trinken! Wir gehen hierfür in die Aloah-Bar in der Nähe des jüdischen Viertels. Einige Cocktails später gehts wieder ab in die Disco. Und am nächsten Tag weiter nach München. 3. Station: Pilsen, München, Garching Da es so schön auf dem Weg liegt, machen wir, bevor wir nach München
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weiterfahren, einen kleinen Zwischenstop in Pilsen; dort soll es eine Brauerei geben. Die Brauereiführung beginnt auf dem Vorplatz wo einem erklärt wird, dass die Brauerei autark funktioniert, wenn es denn sein muss. Der hierfür erforderliche Wassertank wurde am ehemaligen Hinrichtungshügel der Stadt errichtet, wie man uns stolz berichtet. Gleich darauf holt uns ein Bus (ja, das Gelände ist tatsächlich groß) ab und bringt uns zu einer Befüllungsanlage. Dann schauen wir uns eine kleine BierErlebniswelt und das Kontrollzentrum und die kupfernen Bierkessel an. Danach gehen wir hinunter in den Keller - hier sollte man sich wirklich nicht verlaufen, denn der Kellerbereich ist riesig – und treffen dort auf einen kleinen älteren Herren der schon auf uns wartet um uns frisches Bier abzuzapfen. Das Bier, das wir hier bekommen, ist ganz frisch und noch nicht haltbar gemacht und schmeckt dementsprechend gut. Irgendwo weiter oben entsteht auch unser Gruppenfoto. Nach einem zünftigen Essen im hauseigenen Gasthaus setzen wir uns gesättigt in den Bus und erwarten die Ankunft in München. Aufmerksamen Reisenden fällt aber bald auf, dass wir in die falsche Richtung fahren – und das ist gewollt. Die Organisatoren des Ausfluges haben sich nämlich eine kleine Überraschung einfallen lassen: Einen Abstecher zum Weihnachtsmarkt in Nürnberg. Es ist mittlerweile Sonntagabend und ich glaube, ich habe noch nie so viele Menschen auf einem Weihnachtsmarkt gesehen. Wir kaufen also Lebkuchen und andere gute Sachen, setzen uns ein paar Stunden später wieder in den Bus und fahren nach München – diesmal wirklich. Die Jugendherberge in München kennen wir schon von unserer Deutschland-Reise letztes Jahr, wie auch ein Lokal mit dem vielversprechenden Namen „Bierhimmel”, das sich
fünf Minuten davon entfernt befindet. Doch hier die erste negative Überraschung der Reise: Den „Bierhimmel“ gibt es nicht mehr. Gott ist tot. Glücklicherweise finden wir aber bald eine thailändische Karaokebar... Am Tag darauf wird der Ausflug wieder nuklear: Im nahen Garching besichtigen wir das Institut für Plasmaphysik und schauen uns den Forschungsreaktor an. Am Institut für Plasmaphysik hören wir zunächst einen kleinen Vortrag über die Grundlagen der Fusionsphysik. Das Areal ist riesig und das Thema (aus meiner Sicht) unglaublich intressant. Einige werden sicher mit den Gedanken spielen, hier oder über dieses Thema eine Arbeit zu schreiben. Nach dem Vortrag werden wir durch verschiedene Bereiche des Instituts geführt. Faszinierend ist hier zum Beispiel der Bereich, in dem sich ein riesiger Metallzylinder befindet, der zum Rotieren gebracht wird, um die benötigte Leistung für den Reaktor bereit zu stellen. Nach einem kleinen, unfreiwilligen Spaziergang auf den Forschungsgründen der TU in Garching finden wir uns - etwas verspätet - in einem Emp-
fangsraum am Rand eines abgeriegelten Geländes wieder. Wir wollen den Forschungs-Kernspaltungsreaktor Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) besuchen. Schon hier merken wir, dass die strengen Sicherheitsvorschriften keinen Spielraum lassen: Wer keinen Reisepass vorweisen kann, wird wortlos und bin-
nen Sekunden von der Besucherliste gestrichen. Alle anderen werden von hier aus zum Reaktor- und Forschungsgebäude begleitet. Dort angekommen bekommen wir gleich noch einmal die berühmte „deutsche Gründlichkeit” zu spüren: Metallische und elektronische Gegenstände sind abzugeben, die Schuhe mit Gummiüberziehern zu versehen, wir müssen uns erneut ausweisen und eine Durchsuchung über uns ergehen lassen. Im Anschluss teilen wir uns in kleine Gruppen, von denen jeweils eine Person einen Geigerzähler ausfasst und machen uns mit einem Bediensteten auf den Weg in die Experimentierhalle. Dort angekommen sind wir von der Größe des Reaktors erstaunt: Kaum kleiner als ein Reaktorblock eines leistungsbringenden Kernkraftwerks präsentiert sich die mächtige Neutronenquelle inmitten einer gigantischen Experimentierhalle, in der verschiedenste Experimente rund um den Kernreaktor aufgebaut sind. Überraschend tiefgreifend kann uns unser Führer die physikalischen Hintergründe sowie die technische Ausführung der Versuche und der hier betriebenen Forschung erklären, während wir durch verschiedene Bereiche der Anlage spazieren. Wir können sehr viel praktisches Wissen von diesem Besuch mitnehmen und zumindest ich fühle mich im Nachhinein deutlich klüger als zuvor. Geschafft setzen wir uns in den Bus. Der nächste Ausflug kommt bestimmt...
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MANDATARINNEN UND MANDATARE der Studienvertretungen an der HTU Graz
FAKARCH fakarchvhtu.tugraz.at
Kerstin Huber
Peter Hörzenauer
Vorsitzende
1. stellverteretender Vorsitzender
Markus Stradner
Andreas Draxl
Mandatar
Lola Seibt
2. stellvertretende Vorsitzende
Mandatar
In der letzten Ausgabe ist uns leider ein Fehler in der Reihenfolge passiert. Daher möchten wir das natürlich Richtigstellen
ELEKTROTECHNIK-TONINGENIEUR Branko Schön Sachbearbeiter
Laura Leucke
Sachbearbeiterin
MOLEKULARBIOLOGIE Armin Baumschlager Sachbearbeiter
Da bei der letzten Wahl nur Studierende auf ihrer Hauptuni zur ÖH Wahl kandidieren durften. Kam es dazu, dass zwei Studienvertretungen nicht zur Wahl standen. Es gibt aber trotzdem Ansprechpersonen die sich um eure Anliegen kümmern.
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DER TUG INTERNATIONAL STUDENT SUPPORT FOND und eine großzügige Spende
Der „TUG International Student Support Fond“ wurde 2005 durch eine Spende des damaligen Vizerektors Dr. Cerjak an die HTU Graz zum Leben erweckt.
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er Gedanke dahinter ist, dass auch ausländische Studierende, denen staatliche finanzielle Förderungen verwehrt bleiben, die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung geboten wird. Ein ordentliches Studium an der TU Graz und eine nachgewiesene finanzielle Notlage ist Grundvoraussetzung des Erhalts dieser Sozialleistung, die wiederum zur Erleichterung des Studierendenalltags beitragen sollte. Da diese Hilfe in den letzten Jahren von vielen ausländischen Studierenden benötigt wurde und dadurch der Output viel größer war als der Input, kam die Spende des Vorsitzenden des Universitätsrats Dipl. Ing. Prof. Dr. Helmut List genau zum richtigen Zeitpunkt. „Keine Geschenke aber Hilfe für ausländische Studierende“, dürfte das Motto von Dipl. Ing. Prof. Dr. List anlässlich seines 70. Geburtstags gewesen sein. Im Rahmen seiner Geburtstagsfeier rief er eine Spendenaktion ins Leben, bei der die Gäste eine beträchtliche Summe gespendet haben. Doch dabei beließ es der Jubilar nicht. So verdoppelte Dipl. Ing. Prof. Dr. List kurzerhand die beträchtliche Summe der Spende.
INFOBOX Weitere Infos für ausländische Studierende: Sozialreferat der HTU Graz Rechbauerstraße 12 soziales[at]htu.tugraz.at Ansprechperson für Spenden: Florian Kühberger stv. Vorsitzender der HTU Graz 0316/873 5111 flo_k@htu.tugraz.at
Familienbeihilfe eingestellt? Stipendienantrag abgelehnt? Unerwartete Kostenexplosion? Wenn alle Stricke reißen:
Mit höchstem Anerkennen für das soziale Engagement von Professor List, der die Studierenden durch diese Spende in schwierigen persönlichen Situationen unterstützt, hat die HTU die großzügige Spende entgegen genommen, und freut sich damit auch zukünftig wieder Studierende in Notlagen unterstützen zu können.
Sozialtopf:
Mittagsfreitisch:
Finanzielle Unterstützung für bedürftige Studierende und Studierende in akuten Notlagen
Freie Mahlzeiten in teilnehmenden Restaurants für bedürftige Studierende, vor allem bedürftige Studierende mit unzumutbaren Heimwegen
Abgabe des Antrags in der HTU (Rechbauerstrasse 12) Download zu finden auf htu.tugraz.at/formulare Fristen:
Sozialtopf : 15. Dezember WS, 15. Mai SS Mittagsfreitisch: 15.Oktober WS, 15.März SS Impressum: HochschülerInnenschaft an der TU Graz, Rechbauerstraße 12, 8010 Graz
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REFERAT FÜR SOZIALPOLITIK Als Referat für Sozialpolitik mit vielen Fachbereichen sind die Themen und Anfragen, mit denen wir uns beschäftigen, breit gefächert. Umso intensivere Arbeit ist auch notwendig, um sich das nötige Wissen anzueignen und den StudentInnen genügend Kompetenz entgegen bringen zu können. Bei unseren Anfragen handelt es sich oft um Auskünfte, manchmal um Härtefälle und oft sind wir auch in schwierigen Fällen als Unterstützung bei den nötigen Schritten dabei, um euch Rückhalt zu geben. Die soziale Bedürfigkeit in unserer Gesellschaft, vor allem unter AkademikerInnen, wird oft belächelt oder vielleicht nicht ganz ernst genommen. Jedoch ist das Aneignen von Wissen und Kompetenzen ein inhärentes Recht sowie eine große Bereicherung unserer Gesellschaft, und sollte daher jeder Bürgerin/ jedem Bürger unabhängig vom familiären finanziellen Hintergrund zur Verfügung stehen. Ein Studienfortschritt ohne die nötigen finanziellen Mittel ist undenkbar, schier unmöglich. Mit diesem Gedanken im Hintergrund wurde das Referat für Sozialpolitik gegründet, um Studentinnen und Studenten bei den organisatorischen Hür-
den zur Lebenserhaltung während des Studiums und zur Aufrechterhaltung des Studiumfortschritts eine Institution zu geben, die ihnen zur Seite steht und mit vielen Erfahrungswerten den Weg ein wenig erleichtert und als persönliche Stütze fungiert. Durch verschiedene Auffangmechanismen, wie dem Sozialtopf und dem Mittagsfreitisch der HTU sowie vielen weiteren Leistungen oder Anlaufstellen, die wir nachfolgend kurz vorstellen, möchten wir euch in kritischen Zeiten eures Studiums Unterstützung bieten. Durch ständige Kürzungen auf dem Sozialsektor, wie z.B. der Senkung des Bezugsalters der Familienbeihilfe, oder solchen die sich oft nur schleichend bemerkbar machen, wie einer Erhöhung des Selbstversicherungsbeitrages auf 50.15 €, der Kürzung der Wohnbeihilfe um fast die Hälfte, der Erhöhung von Betriebskosten bei Wohnungen und auch die Kosten von Lebensmittel erhöht wurden, also somit eigentlich bei allen laufenden Kosten Teuerungen spürbar sind, ist die finanzielle Belastung für Studierende enorm gestiegen. Daher liegt eine der Kernkompetenzen des Referats für Sozialpolitik, neben der direkten Unterstützung der Studierenden, auch darin, eure Rechte in diesen Bereichen zu stärken und euch über die oft undurchsichtigen Änderungen und deren Konsequenzen zu informieren. Deshalb an dieser Stelle ein Aufruf an all jene, die sich schon über Verbesserungen auf der universitären Ebene oder
über das soziale Netz Österreichs für den Studierenden Gedanken gemacht haben: Kommt vorbei und besprecht mit uns eure Ideen und Anliegen und vielleicht ergibt sich ja daraus das Interesse an der Mitarbeit im Referat für Sozialpolitik oder auch in einem anderen Bereich der HTU. Sozialtopf und Mittagsfreitisch: sozialtopf[at]htu.tugraz.at Zwei besondere Hilfestellungen seitens der HTU, die sich in den letzten Semestern sehr bewährt haben, ist der Sozialtopf sowie der Mittagsfreitisch. Beide zielen darauf ab, Studierenden in finanzieller Notlage zu helfen. Der Mittagsfreitisch bietet Studierenden eine kostenlose Mahlzeit (bis zu fünf mal pro Woche) in ausgewählten Lokalen (Braun de Praun, Gösser Bräu). Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die Unterstützung. Der Sozialtopf ist eine direkte finanzielle Unterstützung für die Studierenden. Die Formulare findet ihr auf der HTU-Homepage und Fragen könnt ihr nach Terminvereinbarung oder per E-Mail an unser Team richten. International Student Support Fonds – Unterstützung für internationale Studierende an der TU Graz: Neben den anderen Leistungen der HTU verwalten wir auch den International Student Support Fonds, der für ordentliche Studierende, die z.B. eine Unterstützung für das Binden ihrer Diplomarbeit benötigen, verwendet wird. Hier sei noch dankend erwähnt, dass durch die Idee und die großzügige Spende von
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Manuel Brandner ist 27 Jahre Referent studiert ElektrotechnikInformationstechnik und Elektrotechnik-Toningenieur
Professor Cerjak dieser Fonds 2005 ins Leben gerufen wurde und schon einigen Mitstudierenden Hilfe geboten hat. Weiters ein Danke an Professor List für das Spenden seiner Gerburtstagsdonationen, welche wiederum diesem WIR Fonds zu Gute kommt. Kulturpass – Freier Eintritt für Konzerte, Theater, Oper und Museen:
dierender” sowie den Sozialleistungen aller Art, die euch als Studierende zur Verfügung stehen. Diese Informationen sind das ganze Jahr unter htu.tugraz.at/ soziales als Download erhältlich.
Armin Bumschlager ist 24 Jahre studiert Biotechnologie und Molekulare Mikrobiologie
NEIGEN DAZU, ERFOLG EHER NACH DER HÖHE UNSERER GEHÄLTER ODER NACH DER GRÖSSE UNSERER AUTOS ZU BESTIMMEN ALS NACH DEM GRAD UNSERER HILFSBEREITSCHAFT UND DEM MASS UNSERER MENSCHLICHKEIT.
Die seit mehr als einem Jahr bestehende fruchtbare Kooperation zwischen „Culture Unlimited“ und der HTU Graz ermöglicht Studierenden freien Zugang zu den verschiedensten Veranstaltungen im Bereich Kunst und Kultur, sofern eine soziale Bedürftigkeit laut den vereinbarten Kriterien erfüllt wird (mehr Information findet ihr unter www.hungeraufkunstundkultur.at/steiermark). Die derzeitigen Voraussetzungen sind entweder der Bezug eines Selbsterhalterstipendiums oder der Anspruch auf eine Unterstützung durch den Sozialtopf der HTU Graz. Der Kulturpass wird in den Sprechstunden des Referates, durch Vorlage der notwendigen Unterlagen, ausgestellt. Information zu Sozialleistungen, Rechten und Pflichten:
Unter anderem werden immer mehr Veranstaltungen zu den spezifischen Studierendenfragen angeboten. Eine, die hier erwähnt werden soll, ist die Präsentation des Referats für Sozialpolitik zu Beginn jedes Wintersemesters zum Thema “Rechte und Pflichten Stu-
MARTIN LUTHER KING
Fachbereich für Beihilfen, Beratung: beihilfen[at]htu.tugraz.at Das Beratungsteam für den Fachbereich Beihilfen setzt sich aus Daniela Baumgartner, Nicole Binder und Harald Kolk zusammen. Wir sind sehr bemüht unsere MitstudentInnen stets fachgerecht zu beraten und ihnen weiterzuhelfen. Die meisten an uns gerichteten Fragen betreffen die Familienbeihilfe oder Studienbeihilfe bezüglich Altersgrenze, Studienwechsel, Bezugsdauer, Leistungsnachweis, Zuverdienstgrenze, Rückzahlung und vieles mehr. Weiters informieren wir dich gerne über verschiedenste Beihilfenformen von denen man weniger hört oder die du vielleicht gar nicht kennst. Falls wir dein Interesse geweckt haben, mehr darüber zu erfahren oder du gerade ein Problem hast, kannst du gerne in einer unseren Sprechstunden vorbeischauen oder uns per E-Mail kontaktieren. Die aktuellen Sprechstundenzeiten findest du auf der Homepage der HTU Graz. Wir freuen uns auf dich.
Josef Ehgartner zuständig für den Sozialtopf studiert Chemie
Sarina Haschek ist 21 Jahre zuständig für den Sozialtopf studiert Technische Mathematik
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Dominik Straubinger ist 26 Jahre Fachbereich Studieren mit Kind studiert Maschinenbau/Wirtschaft, hat 2 Kinder: Pia 7 Jahre und Nora 2 Jahre
Magdalena Tendl ist 26 Jahre Fachbereich Studieren mit Kind studiert Technische Chemie 2 Kinder: Paula 2 Jahre und Levin 3 Monate
Fachbereich für Studieren mit Kind studierenmitkind[at]htu.tugraz.at Ziel ist es, Beratung zu allen relevanten Themen für Studierende mit Kindern zu geben. Davon gilt es vor allem folgende Themenbereiche zu beantworten: rund um die Geburt und die ▪▪ Alles damit verbundene “Behördenral-
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Jürgen Führer: ist 27 Jahre Fachbereich Arbeit studiert Architektur momentan auf Babypause
Flo J. Kubin ist 20 JaHre Fachbereich Arbeit studiert Physik
lye“ – eine Sammlung aller aktueller wichtiger Formulare erhaltet ihr auf der HTU Kinderbetreuungsmöglichkeiten an der TU Vereinbarkeit von Familie und Studium
Um elternrelevante Informationen (ausschließlich von der TU Graz und der HTU) zu bekommen ist es notwendig, euch beim Elternverteiler anzumelden. Dafür schickt einfach ein E-Mail an eltern-subscribe[at]htu.tugraz.at. Anschließend bitte den Link im Willkommens-Mail bestätigen. Habt ihr noch Fragen oder auch Lust euch zu engagieren? Dann meldet euch bei uns! Fachbereich Wohnen: wohnen[at]htu.tugraz.at
Weitere Ziele von uns sind unter anderem die Vernetzung von Studierenden und deren Kindern durch gemeinsame Unternehmungen, wie dem monatlichen KITS (KinderTreffenStudierender: jeden zweiten Freitag im Monat um 15:00 Uhr in der FleKi der Nanoversity) sowie auch der Aufbau kinderfreundlicher Infrastrukturen an der TU Graz. Notwendige und mögliche Infrastrukturen dafür wären beispielsweise die Ausweitung der Wickelmöglichkeiten und Spielecken. Derzeit vorhanden:
Der Aufgabenbereich dieses Fachbereiches erstreckt sich von der Beantwortung wohnspezifischer Fragen aller Art per E-Mail oder vereinbarten Sprechstunden über die Hilfe bei der Wohnungssuche bis hin zur Vermittlung einer Rechtsvertretung durch unseren Rechtsanwaltes in äußerst schwierigen Fällen. Ein Projekt, das sich seit seiner Einführung 2010 sehr bewährt hat und immer mehr Zuspruch findet, ist der Mietvertragscheck. Jedes Semester bieten wir den Studierenden die Möglichkeit ihre Mietverträge kostenlos von unserem Mietrechtsexperten überprüfen zu lassen.
(Fachbücher für ▪▪ Büchersammlung studierende Eltern zu den Themen:
Fachbereich Arbeit: arbeit[at]htu.tugraz.at
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Berufstätige Studierende führen ein „Doppelleben“ – ein Leben an der Uni und ein Leben direkt in der Arbeitswelt, wobei Zeitdruck und arbeits- wie sozialrechtliche Hindernisse zusätzliche
Schwangerschaft, Erziehung und Pflege, Kinderkrankheiten, Yoga, Shiatsu,… zu finden in der Universitätsbibliothek) BabsitterInnen-Pool (www.babysitterinnenpool.tugraz.at)
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Umar Mohammad Janjua Fachbereich Ausland extern, Uni Leoben Nicole Binder ist 24 Jahre Fachbereich Beihilfen studiert Architektur Daniela Baumgartner ist 25 Jahre Fachbereich Beihilfen studiert Architektur Probleme bereiten können Angesichts dessen ist es für uns besonders wichtig, hier für die nötigen Infos betreffend Abgaben und Steuern zu sorgen. Schließlich sind Begriffe wie geringfügige Beschäftigung, Werkverträge oder Beschäftigungsformen im Allgemeinen auf den ersten Blick trockene Materie, sie können aber dein Leben (und vor allem deine Geldbörse) direkt beeinflussen. Derzeit wird außerdem noch am Ausbau der Informationen für den Sektor selbständiger Beschäftigung gearbeitet. Bei dubiosen Arbeitsverträgen, Unklarheiten oder wenn du dir einfach denkst “das können die doch nicht mit mir machen!!“, komm doch einfach vorbei und wir werden versuchen dir weiterzuhelfen. Eine wöchentliche Sprechstunde - immer montags zwischen 09:00 und 10:00 Uhr - wird ab dem kommenden Sommersemester wiedereingeführt. Fachbereich Ausländische Studierende: ausland[at]htu.tugraz.at Dieser Fachbereich ist die Anlaufstelle für ausländische Studierende an der TU Graz. Im Vergleich zu inländischen Studierenden fallen für ausländische Studierende noch zusätzliche bürokratische, sprachliche oder organisatorische Hürden im Studentenleben an. Um diese leichter zu überwinden und Hilfestellungen zu bieten sowie als Plattform für den Erfahrungsaustausch stehen wir euch im Büro der HTU Graz (Sprech-
stunde nach Vereinbarung) oder via EMail jederzeit zur Verfügung.
Harald Kolk ist 23 Jahre Fachbereich Beihilfen Technische Mathematik
Fachbereich Studieren mit Behinderung: studierenmitbehinderung[at]htu.tugraz. at Hierbei handelt es sich um eine Anlaufstelle für alle Studierende, die in irgendeinerweise krankheitsbedingt oder körperlich bedingt erschwerte Rahmenbedinungen bei ihrem Studium haben. Leider ist dieser Fachbereich derzeit nur durch die anderen Fachbereiche mitbetreut und nicht besetzt. Wir sind jedoch trotzdem bemüht euch auch in diesen Fragen an die notwendigen Stellen weiter zu verweisen. Dies muss jedoch nicht so bleiben! Falls du dich für den Fachbereich interessierst und bei uns mitarbeiten möchtest, bist du herzlich willkommen. Neben einer kleinen monatlichen Aufwandsentschädigung gibt es für die Mitarbeit auch Toleranzsemester für die Familien- und Studienbeihilfe! Ihr seid hier auch recht herzlich eingeladen zu den Sprechstundenzeiten auf der HTU vorbeizukommen, oder unseren E-MailService in Anspruch zu nehmen.
Clemens Amon ist 26 Jahre Fachbereich Wohnen studiert Elektrotechnik-Toningenieur
Ferdinand Knapitsch
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DAS REFERAT FÜR FRAUENPOLITIK STELLT SICH VOR! Maria Moßhammer
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Eveline Brodl
Irmina Pucher
eit heuer arbeiten wir in neuer Besetzung und versuchen das Beste für unsere Damen zu leisten. Bei einem Referat wie diesem, welches zum Einen leider noch relativ unbekannt und zum Anderen sehr Vorurteils belastet ist, ist es nicht immer ganz leicht. So kamen auf die Frage, was das Referat für Frauenpolitik eigentlich mache, sehr unterschiedliche Antworten von befragten Studierenden. Die Besten haben wir hier noch einmal für euch zusammen gefasst: „Wos is des?“ „Des is sicher irgendwos grünes!“ „Auf der TU gibt’s keine Frauen!“ „Nix!“ „I hab gheat, beim nächstn FAK-Fest zünden sie mim BH die Griller an!“
Kathrin Hirsch
INFOBOX Da sich der Weltfrauentag (8.3.2012) nähert ist schon mehreres in Planung: Zum einen ist ein Filmabend am 7.3.2012 im Hörsaal H geplant, bei dem natürlich nicht nur Frauen eingeladen sind. Männer sind uns genau so willkommen! Gezeigt wird der Film „Fried Green Tomatoes“. Softdrink und Popcorn wird es gratis geben, Bier für einen Euro. Gleich für den nächsten Tag -dem Weltfrauentag- am 8.3.2012 ist ein Infostand, inklusive gratis Frühstück, geplant, bei dem wir hoffen euch begrüßen zu dürfen. Aufbauen werden wir uns voraussichtlich vor der Bibliothek in der Technikerstraße 4. Für alle die schnell genug sind, gibt es auch eine gratis Einkaufstasche, gefüllt mit Informationsmaterial. Wir hoffen, euch beim Kinoabend und/oder Frühstück willkommen heißen zu dürfen! Falls du irgendwelche Fragen, Wünsche, Ideen, Anregungen … hast, würden wir uns über eine E-Mail freuen! frauenref@htu.tugraz.at
Abgesehen von „nix“ und „Griller anzünden“ machen wir aber natürlich auch noch einiges anderes. Doch jetzt würden wir uns gerne erst einmal vorstellen. Mein Name ist Maria Moßhammer. Ich studiere Chemie und Chemie-Englisch Lehramt im 7. Semester. Seit heuer bin ich Referentin im Referat für Frauenpolitik, was mir sehr viel Spaß macht. Das Thema Gleichberechtigung hat mich schon immer interessiert, vor allem seit ich, an einer doch sehr Männer-lastigen Universität studiere. Wir haben sehr viele Ideen für das kommende Semester und hoffen, sie auch alle umsetzen zu können und euch das Studium und auch eure Freizeit damit etwas zu versüßen! Mein Name ist Eveline Brodl und ich studiere Chemie im 7. Semester. Naturwissenschaften haben mich schon immer interessiert und durch das FIT (Frauen in die Technik) Programm wurde mir bereits als Schülerin ermöglicht, einen Ferialjob auf der TU Graz zu be-
kommen. Daher finde ich es wichtig, dass man schon sehr früh Frauen unterstützen sollte, den Weg in Richtung technische Studienrichtungen zu wagen! Mein Name ist Irmina Pucher und ich studiere Chemie im 7. Semester. Gleichbehandlung von Frauen ist für mich in jeder Hinsicht ein großes Thema. Es ist wichtig, über die Möglichkeit einer technischen Ausbildung zu informieren und das Interesse dafür zu wecken. Es wäre mein Wunsch, dass sich unsere Arbeit nachhaltig und positiv auf die weitere Entwicklung der Frauenquote an der TU Graz auswirkt. Mein Name ist Kathrin Hirsch und studiere schon ein paar Jahre Architektur auf der TU Graz. Ich finde es wichtig gerade in technischen Berufen zu zeigen, dass Frauen ein wichtiger Bestandteil der Arbeitswelt sind und freue mich darauf mit diversen Portraits große Leistungen von Frauen in diesem Bereich hervorzuheben. Nun dazu, was wir wirklich machen. Seit kurzem sind wir stolze Besitzer einer eigenen Facebookseite, auf welcher wir einen Großteil unserer Informationen, Frauen relevante Internetseiten oder interessante Zeitungsartikel posten. Natürlich könnt ihr uns über diese Seite auch gerne Fragen stellen, oder selbst etwas posten wenn ihr das interessant findet. Wir sind für jeden guten Beitrag dankbar. Zu finden sind wir unter „Referat für Frauenpolitik HTU Graz“. Da es eine offene Gruppe ist, kann natürlich jeder/jede gerne beitreten. Viel Spaß noch mit den weiteren Artikeln und einen guten Start ins neue Semester wünscht euch euer Referat für Frauenpolitik
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MARIA GOEPPERT-MAYER D
as Klischee der Karriere- oder Hausfrau müsste spätesten seit Maria Goeppert-Mayer in unseren Köpfen aufgehoben sein. Sie schaffte es durchaus ihren Mann, ihre zwei Kinder und ihren Forschungsdrang unter einen Hut zu bekommen. Immer schon war die Familie für sie ein durchaus wichtiger Punkt in ihrem Leben. Ihr Vater glaubte an sie, und so schien es ihr absolut selbstverständlich zu studieren und den nächsten Professortitel, in einer seit Generationen ununterbrochenen Abstammungslinie von Professoren, zu erlangen. Bereits der Beginn ihrer Karriere sah äußerst vielversprechen aus. Nachdem wegen Inflation die Mädchenschule, die sie besuchte, geschlossen wurde, konnte sie bereits mit 15 Jahren im nahegelegenen Hannover auf einer Knabenschule ihr Abitur mit Auszeichnung abschließen. In Göttingen, damals die Hochburg für Mathematik und Physik, immatrikulierte sie erst für das eine, dann für das andere. Fasziniert von den neuesten Beiträgen zur Quantentheorie von Max Born, der schließlich auch ihr Doktorvater wurde, wechselte sie zu Physik.
Mit den theoretischen Überlegungen Aufbaus des Atomkerns, den man bis zu zu Doppel-Photonen-Prozesse, einem diesem Zeitpunkt für strukturlos hielt. quantenphysikalischen Effekt, erlangte Für die Entdeckung der SchalenstrukMaria ihren Doktortitel. Mit Joseph tur des Atomkerns erhielt sie schließlich Mayer, einem Studenten der physika- auch als zweite und bis heute letzte Frau lischen Chemie aus den USA, den sie zusammen mit ihrem Mann Joseph Mazu Ehemann nahm, ging sie schließlich yer den Physik-Nobelpreis. Trotz eines nach Baltimore, wo dieser eine Profes- Schlaganfalls blieb sie der Forschung soranstellung an der angesehenen “MATHEMATICS BEGAN TO SEEM TOO MUCH Johns-HopkinsLIKE PUZZLE SOLVING. PHYSICS IS PUZZLE University erhielt. Maria ging derSOLVING, TOO, BUT OF PUZZLES CREATED BY weilen aufgrund NATURE, NOT BY THE MIND OF MAN.” der schlechten MARIA GOEPPERT-MAYER Wi r t s c h a f t s l a g e leer aus, gebar zwei Kinder und veröf- in Physik stets treu und engagierte sich fentlichte gemeinsam mit ihrem Mann vermehrt ab den 1960ern für das naturden Klassiker „Statistische Mechanik“. wissenschaftliche Frauenstudium, bis Schon bald erklärten die USA Japan den sie im Alter von 65 Jahren aufgrund Krieg und schnappten sich alle Natur- eines Herzinfaktes dahinschied. Als FawissenschaftlerInnen für die Umsetzung zit ihres Lebens könnte man sagen, dass von Kriegszielen. Goeppert arbeitete am sie sich die Worte ihres Vaters durchaus Geheimprojekt SAM an der Gewinnung zu Herzen nahm: des Sprengstoffes der Atombombe mit. „Werde niemals eine Frau wenn du groß Später als unbezahlte Professorin entwi- bist.“ ckelte sie die Idee eines zwiebelartigen
Maria Goeppert-Mayer
IRÈNE JOLIOT-CURIE Wird man mit dem Namen Curie geboren, steckt eindeutig wissenschaftliches Blut in einem.
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ies bewies als erstes die älteste Tochter Marie und Pierre Curies und zudem, dass man sich von den großen Namen seiner Eltern nicht einschüchtern lassen muss. Schließlich holte sie gemeinsam mit ihrem Mann Frédéric Joliot-Curie 1935 den dritten Nobelpreis in die Familie. Die beiden wurden mit der Entdeckung der künstlichen Radioaktivität in der Kategorie Chemie geehrt. Die Bedeutung ihrer Entdeckung deckt eine große Spannweite von verschiedenen Wissenschaften ab. So können radioaktive Isotope verwendet werden um Stoffwechselwege aufzuklären oder auch um Schilddrüsenüberfunktionen zu diagnostizieren und zu therapieren. Schon früh führte ihr Weg zu Chemie, Physik und Medizin. Von ihrer Mutter selbst und befreundeten Wissenschaftlern unterrichtet, schloss sie ihr Abitur
mit Bravour ab und half Marie mit zarten 17 Jahren einige mobile Röntgengeräte für die Front zu bauen. Bald schon leitete sie die Röntgenstation im Militärkrankenhaus von Amiens. Ganz nebenbei studierte sie Mathematik und Physik, bevor sie als Unterassistentin im Radiuminstitut Marie Curies arbeitete, wo sie ihren späteren Mann, den Chemie-Laboranten Frédéric Joliot kennenlernte. Anhand ihres Lebensweges und der Weise, wie sie ihn beschreitet, kann man erkenne, dass sie eindeutig die Tochter ihrer Mutter ist. Äußerst hochbegabt, ernst, mit eiserner Disziplin und völlig ohne Kompromisse oder Rücksicht auf ihre Gesundheit befand sie sich stets auf dem Weg neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Aber nicht nur auf wissenschaftlicher Ebene zeigte sie was sie drauf hatte, auch politisch war Iréne stark engagiert. So trat sie als Staatssekretärin für Wissenschaft und Forschung in die Regie-
rung ein und war damit eine der ersten drei Frauen, die in Frankreich jemals ins Kabinett berufen wurden. Betonen sollte man dabei vielleicht, dass zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal über ein Wahlrecht verfügten. Drei Monate später trat sie wieder freiwillig ab, da es ihr nur ein Anliegen war ein Zeichen für die Frauenbewegung zu setzen. Auch bewarb sich Iréne vier Mal für einen Sitz in der Akademie der Wissenschaften um die frauenfeindliche Tradition zu brechen und zu boykottieren. Vier Mal wurde sie abgelehnt. Trotzdem befand sie sich im Atomkommissariat, wo ihre Amtszeit aufgrund ihres politischen Engagements nicht verlängert wurde, und wäre auch nicht aus dem Aktionskomitee antifaschistischer Intellektueller wegzudenken gewesen. Schließlich ehrte man sie trotz politischer Uneinigkeiten doch mit einem Staatsbegräbnis, als sie schließlich im Alter von 59 Jahren an Leukämie starb, war das wohl eine Folge durch den vielen Umgang mit Polonium im 1 Weltkrieg.
Irène Joliot-Curie
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ZAHA HADID Denkt man in der Architektur an organische Formen, fließende Linienführungen und schier undenkbare Gebilde, stößt man unweigerlich auf einen Namen: Zaha Hadid.
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ls eine der begabtesten ArchitektInnen und DesignerInnen unsrer Zeit bricht sie sämtliche Baukonventionen und führt mit ihren visionellen Entwürfen unsere Augen in Richtung Zukunft. Doch der Weg zur angesehenen Visionärin ist lang und steinig. So designte die gebührtige Irakerin bereits ihr eigenes K i n d e r z i m m e r, was der ausführende Tischler ZAHA HADID gleich als Vorlage für einige, weitere Kinderzimmer übernahm, und galt schon zur ihrer Studienzeit als äußerst begabt, schaffte aber ihren großen Durchbruch trotzdem erst 1993 im Alter von 43 Jahren. Zu kühn, zu riskant seien ihre Entwürfe, was ihre lange Durststrecke bis zu diesem Zeitpunkt erklärt.
„DAS WICHTIGSTE IST DIE BEWEGUNG, DER FLUSS DER DINGE, EINE NICHTEUKLIDISCHE GEOMETRIE, IN DER SICH NICHTS WIEDERHOLT: EINE NEUORDNUNG DES RAUMES.“
Schließlich konnte sie durch den innovationsfreudigen Rolf Fehlbaum (geschäftsführender Inhaber von Vitra) das Feuerwehrhaus des Vitra-Werks in Weil am Rhein umsetzen. Internationales Aufsehen erregte sie jedoch bereits zehn Jahre zuvor mit dem Entwurf eines hängenden Freizeit- Erholungsparks „The Peak Leisure Club“ an einem Berghang in Hongkong. Zwar wurde dieser Plan nie in die Realität umgesetzt, allerdings gewann Hadid den Wettbewerb dazu und erhielt eine Auszeichnung. Dies blieb nicht die letzte. Neben einigen anderen erhielt sie 2004 für die Bergiselschanze in Innsbruck als erste und bisher einzige Frau die bedeutendste Ehrung in der Architektur, den Pritzker-Preis. Dies ist nicht ihr einziger Bezug zu Österreich, nachdem sie als Gastprofessorin an der Havard University, der University of Chicago, der Hochschule für bildende Künste Hamburg, der Knolton School of Architecture in Ohio und der Columbia University in New York arbeitete, hielt sie schließlich auch in Wien an der Universität für angewandte Kunst inne und leitet dort das „studio-hadid-vienna“. Hadids islamische Wurzeln machen sich auch in ihrer Architektur bemerkbar. Schatten und Vieldeutigkeit sind neben
Infostand für Technikerinnen und Gratis-Frühstück Wann: am 8.3.2012, von 09:00-10:30 Uhr Wo: vor der Bibliothek, Technikerstraße 4 Was: Ein Info-Frühstücksstand vom Referat für Frauenpolitik Für: Alle
dem fließenden Raum, der das moderne Chaos widerspiegeln soll, ein zentraler Punkt ihrer trotzdem funktional bleibenden Kunst. In der Kunst, genauer gesagt bei den russischen Suprematisten und Konstruktivisten wie Kasimir Malewitsch oder El Lissitzky findet sie ihre Inspirationen. Als Multitalent, dass seine Frühphase der Gemälde- und Zeichenkunst widmete, kommt ihre künstlerische Bedeutung auch nicht zu kurz. So wurden einige ihrer Werke beispielsweise im Guggenheim N.Y. ausgestellt. Noch heute werden Entwürfe mithilfe architektonischer Zeichnungen und abstrakter Bilder präsentiert, da man nur damit das verbundene Gefühl vermitteln könne. Wie die meisten bekannten Persönlichkeiten, wird auch Zaha Hadid beispielsweise in die Schublade der Dekonstruktivisten, denen sie sich überhaupt nicht zugehörig fühlt, gesteckt, oder auch mit unvorteilhaften Eigenschaften versehen. Auf den Vorwurf von diversen Kritikern hin, sie sei eine Diva, reagierte sie mit einem T-shirt mit einer Frage, die sich sicher bereits einige Frauen stellten: “Would they call me a diva if I were a guy?“
Filmabend GREEN FRIED TOMATOES Wann: 7. März 2012, 18:30 Wo: Hörsaal H, TU, KopG. 24 Wer: Alle, auch Männer, Freier Eintritt incl. Popcorn Getränke gratis außer Bier 1€
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NOBELPREISTRÄGERINNEN Seit 1901 wird der Nobelpreis jährlich in den Gebieten Physik, Chemie, Physiologie/ Medizin, Literatur sowie Friedensbemühungen vergeben. Diese Auszeichnung wurde von Alfred Nobel gestiftet, welcher in seinem Testament festlegte, dass mit seinem Vermögen eine Stiftung gegründet und ein Preis an jene verliehen werden soll, die im vorausgegangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen gebracht haben.
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ie Nobelstiftung wurde vier Jahre nach dem Tod Alfred Nobels am 29. Juni 1900 gegründet. Der Nobelpreis gilt heute als die höchste Auszeichnung in den beteiligten Disziplinen und wird jedes Jahr an Nobels Todestag, dem 10. Dezember, verliehen. Somit ist bereits mehr als ein Jahrhundert in die Lande gezogen, seitdem diese Auszeichnung verliehen wird. Doch wie sieht es mit dem Verhältnis von Frauen und Männern aus und wie vielen Frauen wurde diese Ehre zu Teil? Bis einschließlich 2011 wurden die Nobelpreise an 784 Männer, 43 Frauen und 20 Organisationen verliehen. Die Anzahl der Frauen überrascht vielleicht im ersten Moment, doch im Vergleich zu den Männern sind das gerade einmal 5 %, ein sehr geringer Prozentsatz. Es ist kaum möglich zu beziffern, wie viele Frauen trotz unglaublicher Erfindungen und Leistungen keine Ehrung erhielten, weil sie nicht genannt wurden oder die Männer ihnen vorgezogen wurden. Die erste Nobelpreisträgerin war die Physikerin und Chemikerin Marie Curie, die 1903 den Physiknobelpreis, zusammen mit ihrem Ehemann Pierre Curie und Henri Becquerel, erhielt. Marie Curie war auch bislang die einzige Frau, die zwei Nobelpreise bekam: 1911 wurde sie mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt. 24 Jahre später erhielt ihre Tochter Irène Joliot-Curie den Nobelpreis, ebenfalls in Chemie. Damit sind Marie und Irène Joliot-Curie bis dato das einzige Mutter-Tochter-Gespann unter den Preisträgerinnen. Um die Statistik bezüglich Nobelpreisträgerinnen noch etwas zu erweitern, sollten noch folgende Zahlen erwähnt werden: 15 Mal wurde eine Frau mit einen Nobelpreis in der Kategorie Frieden, zwölf Mal in der Kategorie Literatur, zehn Mal in der Kategorie Physiologie/Medizin, vier Mal in der
Kategorie Chemie, zwei Mal in der Kategorie Physik und ein Mal in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften geehrt. Fünf Nobelpreise gingen im Jahr 2009 an Frauen, die höchste Anzahl von Auszeichnungen für Frauen in einem einzigen Jahr. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass die Zahl der Preisträgerinnen steigt und die Leistungen von Frauen mehr und mehr Beachtung finden. Natürlich hat sich auch unsere Gesellschaft über die Jahre sehr verändert und gleicht den Stellenwert der Frauen nach und nach jenem der Männer an, aber die ganz gleichen Voraussetzungen sind dennoch nicht gegeben. Für uns ÖsterreicherInnen erwähnenswert wären die beiden einzigen Nobelpreisträgerinnen aus Österreich: Bertha von Suttner erhielt 1905 den Friedensnobelpreis und Elfriede Jelinek bekam 2004 den Literaturnobelpreis. Dieses Jahr haben es gleich drei Frauen geschafft, den Friedensnobelpreis für sich zu beanspruchen: Ellen Johnson - Sirleaf aus Liberia, Leymah Gbowee ebenfalls aus Liberia und Tawakkol Karman aus dem Jemen. Dann sind wir einmal gespannt wer nächstes Jahr in die Liste der ehrwürdigen Frauen eintritt! Drei außergewöhnliche Persönlichkeiten im Portrait Dieses Jahr gewannen gleich drei Frauen den Friedensnobelpreis: Ellen Johnson – Sirleaf aus Liberia, Leymah Gbowee ebenfalls aus Liberia und Tawakkol Karman aus dem Jemen. Alle drei setzten sich für den gewaltfreien Kampf, für die Sicherheit der Frauen und für die Frauenrechte in ihren Ländern ein, damit diese an Friedensbewegungen Teil haben können. Jede von ihnen ging ihren eigenen
Weg für die Gerechtigkeit und Gleichheit von Männern und Frauen! Ellen Johnson-Sirleaf – the iron lady Ihr Spitzname kommt von ihrem eisernen Willen und ihrer Entschlossenheit. Sirleaf hatte ein sehr bewegtes Leben, welches von vielen unterschiedlichen Stationen geprägt ist. Ellen Johnson-Sirleaf wurde 1938 in Monrovia geboren und ist seit dem 16. Januar 2006 Präsidentin von Liberia. Sie ist die erste Frau, die durch eine Wahl das Amt eines Staatsoberhauptes in Afrika erlangte. “I want to become president in order to bring motherly sensitivity and emotion to the presidency as a way of healing the wounds of war.” Sie ist verwitwet und hat vier Söhne. Ihr Vater gehörte dem Volk der Gola an, ihr Großvater mütterlicherseits stammte aus Deutschland. Ihr Großvater musste das Land verlassen, als Liberia im Ersten Weltkrieg dem Deutschen Reich den Krieg erklärte. Ihre Großmutter mütterlicherseits entstammte dem Volk der Kru. Sie erlangte einen Abschluss in Rechnungswesen und in Wirtschaftswissenschaften. Zusätzlich studierte sie Wirtschaftswissenschaften und Öffentliche Verwaltung an der Harvard University. Dieses Studium schloss sie als Master of Public Administration ab. Danach war sie Finanzministerin unter Präsident William Tolbert. Nach dessen Sturz und Ermordung im Jahr 1980 ging sie nach Kenia ins Exil, wo sie als Vizepräsidentin der Citibank für Afrika tätig war. Sie kehrte nach Liberia zurück und lehnte das Regime von Samuel Doe öffentlich ab. Dies führte zu ihrer Inhaftierung und Verurteilung zu zehn Jahren Gefängnis. Nach kurzer Zeit wurde sie wieder freigelassen und ging wiederum ins Exil.
26 frauen in der technik INFOBOX Bis heute erhielten 784 Männer, 43 Frauen und 20 Organisationen den Nobelpreis. Die erste Frau die den Nobelpreis erhielt war Marie Curie in der Kategorie Physik.
In den Jahren 1986 bis 1992 war sie Vizepräsidentin der Equator Bank in Washington D.C., danach Leiterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen für Afrika. Daneben war sie für die Weltbank sowie eine Reihe weiterer Institutionen tätig. Während des liberianischen Bürgerkriegs unterstützte sie zunächst Charles Taylor gegen Doe, distanzierte sich später jedoch von ihm. Bei den Präsidentschaftswahlen von 1997 kandidierte sie als Parteichefin der Unity Party erfolglos gegen Taylor. Sie erreichte 9,58 % der Stimmen. 1999 gehörte sie zu den sieben Persönlichkeiten, die von der Organisation für Afrikanische Einheit mit der Untersuchung des Völkermords in Ruanda Ellen Johnson-Sirleaf beauftragt wurde. Nach Taylors erzwungenem Rücktritt im Oktober 2003 kehrte sie nach Liberia zurück und unterstützte die Übergangsregierung von Gyude Bryant. Bei der Präsidentschaftswahl 2005 erreichte sie im ersten Wahlgang den zweiten Platz nach dem ehemaligen Fußballspieler George Weah. „Her supporters say she has two advantages over the man she faced in the run-off - former football star George Weah - she is better educated and is a woman.” Am 8. November 2005 gewann Sirleaf mit 57,9 % der Stimmen die Stichwahl. Ihr Sieg wurde trotz der anhängigen Beschwerde durch die Wahlkommission bestätigt. Ellen Johnson-
Kombattanten und gegen die TaylorRegierung. Sirleaf wurde am 16. Januar 2006 in ihr Amt eingeführt. Bei der Wahl im November 2011 wurde Sirleaf mit 90,2 % der Stimmen wiedergewählt, nachdem die Opposition die Stichwahl boykottiert hatte. Für ihren ständigen Einsatz für Frauen wurde sie dieses Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Leymah Roberta Gbowee Leymah Roberta Gbowee wurde 1972 in Monrovia geboren und ist eine Bürgerrechtlerin und Politikerin aus Liberia. Sie verbrachte ihre Kindheit im Landesinneren und kehrte als 17-Jährige in die Hauptstadt zurück, als der Erste liberianische Bürgerkrieg 1990 das Land erschütterte. Leymah Gbowee arbeitete zuerst als Streetworkerin, um den traumatisierten Kindern und Jugendlichen zu helfen. Dann wurde sie Beraterin und Sachbearbeiterin des Gesundheitsministeriums in einer Einrichtung für Bürgerkriegsflüchtlinge. Zwischen Dezember 2001 und Dezember 2005 wurde Gbowee Programm-Koordinatorin bei „Women in Peacebuilding“ (WANEP). Im Jahr 2002 organisierte sie die Gründung der Bewegung Women of Liberia Mass Action for Peace. Diese Bewegung begann mit öffentlichen Gebeten und Protestgesängen auf den Marktplätzen der Hauptstadt. Sie dienten als gewaltfreie Protestform der Mütter und Frauen. „If any changes were to be made in society it had to be by the mothers.” Schon bald fanden diese Frauen und ihre Taten große Akzeptanz in der Bevölkerung. Immer mehr Frauen schlossen sich diesen Protesten an. Als gemeinsames Erkennungsmerkmal trugen alle weiße Kleidungsstücke. Die Aktionen richteten sich gegen die chaotischen und brutalen Übergriffe der
„Liberia had already endured 14 years of war and the women were tired of fighting and of being raped and watching their men die while their children were stolen to be used as soldiers.” Für Aufsehen sorgte Gbowee mit ihrem Aufruf an die liberianischen Frauen zum „Sex-Streik“. 2003 führte sie mehrere hundert Frauen zum Rathaus der Stadt und forderte das Ende des Krieges. „We the women of Liberia will no more allow ourselves to be raped, abused, misused, maimed and killed, our children and grandchildren will not be used as killing machines and sex slaves!“ Sie bekamen was sie wollten: es wurde der Accra Peace Accord unterzeichnet. Im Juli 2007 wurde sie zum Executive Director des Women Peace and Security Network Africa (WIPSENAfrika) ernannt. Für ihr Engagement durch friedliche Proteste und ihren Aufruf, dass sich Frauen wehren sollten, wurde sie dieses Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Tawakkol Karman – mother of revolution Tawakkol Karman wurde 1979 in Taizz in der Jemenitischen Arabischen Republik geboren und ist Journalistin, Politikerin und Menschenrechtsaktivistin. Sie gilt als eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Protestbewegung im Jemen. Tawakkol Karman lebt in Sanaa, ist verheiratet und Mutter von drei Kinder. Ihr Ehemann, der Mathematiklehrer Mahammed al-Nahmi, unterstützte Karman bei ihren Protesten. Tawakkol Karman ist die Tochter
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des Politikers Abdul-Salam Karman. Ihr Vater war einst Justizminister unter Präsident Ali Abdullah Salih. Er legte sein Amt 1994 nieder, nachdem Salih mit militärischer Gewalt Proteste im Süden des Landes niederschlagen ließ. Er kritisierte die Regierung Salihs sogar öffentlich und auch zu Hause diskutierte er mit seiner Tochter viel über Gerechtigkeit. Sowohl Abdul-Salam Karman als auch ihr Onkel sind prominente Persönlichkeiten der Oppositionspartei Al-Islah, dem jemenitischen Ableger der Muslimbruderschaft. Auch Karman ist Mitglied dieser Partei, jedoch mit gespaltenen Gefühlen. Für sie ist es die beste Partei um weibliche Mitglieder zu unterstützen, allerdings wurde aber ein Gesetz, welches die Hochzeit von Mädchen unter 17 Jahren verbieten sollte, von konservativen Mitgliedern der Partei verhindert.
Ab 2006 begann sie mit unter„Hopefully, this peace prize will schiedlichsten Mittel gegen Präsident raise people‘s demand for peace and Ali Abdullah Salih zu protestieren. Ein prevent a civil war from happening in Textnachrichtendienst mit politischen Yemen,“ said Rana Jarhum, a young feNachrichten und Botschaften an mehmale protest leader from the coordinarere tausend Menschen wurde 2007 ting council at Change Square. vom jemenitischen Regime eingestellt. Weiters organisierte sie wöchentlich vor Karman widmete den Preis den dem Amtssitz der Regierung kleinere Aktivisten des Arabischen Frühlings. Kundgebungen, bei denen sie unter anSie ist mit 32 Jahren auch die jüngste derem Meinungs-, Versammlungs- und Empfängerin eines Nobelpreises. Viele Pressefreiheit einforderte. Gleichzeitig sehen diese Auszeichnung als Anerkenverlangte sie Frauenquoten im öffentlinung für den wachsenden Einfluss von chen Dienst und warb dafür, den tradiJemens Frauen im Land. tionellen Gesichtsschleier abzulegen. Im Zusammenhang mit dem „AraAlle drei Frauen haben ihr persönbischen Frühling“ Anfang 2011 kam es liches Schicksal und doch haben sie sich auch im Jemen zu Protesten. Karman alle für die Rechte von Frauen eingeorganisierte in dieser Zeit Studierensetzt. Es werden wohl noch große Aufdendemonstrationen gegen die Regiegaben auf sie warten, aber eines haben rung. Sie wurde vor allem unter den Jugendlichen zu einer wichtigen Persönlichkeit. „The extremist people hate me. They Karman wurde verhaftet und speak about me in the mosques and eingesperrt. Ihre Verhaftung pass round leaflets condemning me as löste Massendemonstrationen un-Islamic. They say I‘m trying to take aus, woraufhin sie wieder women away from their houses!“ freigelassen wurde. Sie führte weitere Proteste an und rief Karman schloss an der Universität am 3. Februar einen „Tag des ein Studium der VerwaltungswissenZorns“ aus, woraufhin sie schaft ab. Dort lernte sie auch Englisch erneut unter Arrest gestellt und las die Autobiografien Nelson Manwurde. Die Proteste wurden delas und Mahatma Gandhis, welche zu oft gewaltsam niedergeschlaihren Vorbildern wurden. Als Reportegen und viele Protestierenden rin kämpfte sie gegen Kinderehen. Sie ließen ihr Leben. Auch Karwar auch Mitarbeiterin der Zeitung Al- man selbst konnte dem Tod Thawrah und gründete 2005 gemeinsam nur knapp entrinnen, als sie mit anderen Frauen und unter Mithilfe voriges Jahr von einer Aufausländischer Regierungen und Hilfstragsmörderin fast erstochen organisationen die Vereinigung Women wurde. (v.l.n.r.) Tawakkul Karman, Leymah Gbowee und Ellen Johnson-Sirleaf Journalists WiIn diesem thout Chains Jahr erhielt sie (WJWC), die den Friedensnobelsie bereits geschafft: sie wurden gehört, sich für Menpreis und ist somit die gesehen und anerkannt. INFOBOX schenrechtsanerste Frau aus dem Dies ist nur der erste Schritt, viele wergelegenheiten arabischen Raum, die den noch folgen. einsetzt, und den FriedensnobelZuletzt bekam Ellen Johnübernahm preis erhalten hat. son als erste Frau die das auch dessen Amt eines StaatsoberLeitung. hauptes in Afrika erlangte im Jahre 2011 den Friedensnobelpreis.
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ERFINDUNGEN VON FRAUEN Jedes Jahr werden unzählige Patente weltweit angemeldet, neue Erfindungen gemacht und bahnbrechende Ideen entwickelt und verwirklicht. Doch wie viele davon stammen von Frauen? Eine von der EU finanzierte Studie – ESGI – hat diese Thematik genauer beleuchtet.
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enn man sich beispielsweise Europa anschaut, werden pro Jahr etwa 8,3% der angemeldeten Patente von Frauen eingereicht, was doch relativ wenig ist. Mit den meisten weiblichen Patenten führt Lettland mit 23,1%; also nicht einmal einem Viertel. Schlusslicht ist peinlicherweise Österreich mit nur 6,1% und liegt damit weit unter dem EU-Schnitt. Generell werden die meisten Patente von Frauen in Osteuropa angemeldet, obwohl dort im Allgemeinen weniger Patente eingereicht werden. In der Studie wurden die Patentanmeldungen in mehrere Spaten aufgeteilt. So kann festgestellt werden, dass in der Pharmazie und der Biotechnologie fast jedes vierte Patent von einer Frau angemeldet wird, im Transportwesen, welches im Allgemeinen die meisten Patente anmeldet, tragen Frauen jedoch nur 2,5% bei. Sehr niedrig sind auch die Anteile in der Physik, der Konstruktionsbranche sowie in allen elektrischen und mechanischen Sparten. Ein Grund, der für den geringen Frauenanteil genannt wird, ist die Tatsache, dass die meisten Patente, die von Frauen eingereicht werden, in Gruppen beantragt werden, und somit nicht mehr
als „rein weiblich“ in die Wertung fallen, dennoch ist es auffällig, wie wenig Patente von Frauen im Vergleich zu Männern eingereicht werden. Doch damit genug, was wurde denn nun wirklich alles von Frauen erfunden? Eine der wohl wichtigsten Entdeckung einer Frau war das Bierbrauen. Sehr richtig gehört liebe Männer, das Bier wurde von Frauen entdeckt. Vorformen des uns heute bekannten Bieres gibt es schon seit 6000 Jahren. Damals wurde Brotteig mit Wasser angesetzt, vergoren und mit Kräutern und Wurzeln gewürzt. Frauen, welche das Bierbrauen besonders gut beherrschten, wurden sogar übernatürliche Kräfte zugeschrieben. Die Rezepturen wurden streng geheim von Mutter an Tochter weitergegeben und ansonsten geheim gehalten. Eine weitere unverzichtbare Erfindung ist der Scheibenwischer. Patentiert wurde er 1903 von der Amerikanerin Mary Anderson. Ihre Erfindung ist dem heutigen Scheibenwischer nicht ganz unähnlich. Er konnte durch einen am Lenkrad eingenähten Hebel direkt im Auto in Betrieb genommen werden. Durch den Hebel wurde ein gefederter Schwingarm mit einem Gummiblatt in Bewegung gesetzt. Mary Anderson war als erste in der Lage einen funktionierenden Schei-
benwischer zu konstruieren. Etwas, worauf niemand verzichten würde wenn er einen hat und praktisch jeder haben möchte, der ihn nicht besitzt, ist der Geschirrspüler. Erfunden wurde der erste funktionstüchtige Geschirrspüler von Josephine Cochrane in Jahre 1886. Sie war die Tochter eines Bauingenieurs und Enkelin des Erfinders John Fitch. Das System basierte auf Drahtkörben in die das Geschirr gelegt wurde, welche an einem Rad befestigt waren. Das ganze war in einem Kupferwaschkessel montiert und das Rad wurde über einen Motor betrieben, durch den auch heiße Seifenlauge vom Boden des Kessels auf das Geschirr gespritzt wurde. Eine Erfindung die Leben rettet ist die des Fallschirmes, welchen man sich dank der Berlinerin Katharina Paulus seit 1913/14 als Paket einfach auf den Rücken schnallen kann. Durch diese durchaus praktische Erfindung konnten im Ersten Weltkrieg viele Besatzungsmitglieder von Beobachtungsballonen überleben. Sie erhielt das Verdienstkreuz für Kriegshilfe. Sie war nicht nur Erfinderin des Fallschirmes sondern auch die erste weibliche Berufsluftschifferin. Dank ihrer akrobatischen Fähigkeiten wurde sie zu einem lokalen Star und wurde als „Luftheldin“ gefeiert.
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Im Anschluss noch eine der wichtigsten, zum Teil österreichischen, Erfindung: das sogenannte Frequenzsprungverfahren, welches noch heute eine wichtige Rolle in der Mobiltelefonie spielt. Die 1914 in Wien geborene Filmschauspielerin Hedwig Kiesler (Hedy Lamarr) meldete 1942 zusammen mit George Antheil ein Patent für dieses Verfahren an. Das von ihnen Entwickelte Gerät sollte zur abhör- und steuerungssicheren Lenkung von Torpedos dienen. Das Prinzip bestand darin, das Funksignal, welches den Torpedo lenken sollte, nicht auf einer einzigen Frequenz zu übermitteln, sonder zwischen verschiedenen Frequenzen zu wechseln. Dies konnte nur entschlüsselt werden, wenn man die Reihenfolge kannte, in welcher die Frequenz gewechselt wurde. Dank Hedy Lamarrs technischen Vorschlägen und George Antheils musikmechanischer Vorbildung konnten die Beiden die von ihnen entwickelte Idee umsetzen. Dieses Verfahren fand zum Beispiel im Bluetooth-Bereich Anwendung. 1997 wurde Hedy Lamarr mit dem Pioneer Award der Electronic Frontier Foundation (EFF) ausgezeichnet. Des Weiteren wurde der Tag der Erfinder in Europa, ihr zu Ehren auf ihren Geburtstag (9. November), gelegt. Auf eine Dame möchte ich hier noch
genauer eingehen, die Glaschemikerin Marga Faulstich, welche bedeutende Neuerungen im Bereich der Spezialglasentwicklung für Augenoptik beitrug. Während ihrer Arbeit entwickelte sie über 300 verschiedene Typen von optischen Gläsern und reichte 40 Patente ein. Internationale Anerkennung erlangte sie durch die Entwicklung eines Leichtgewichtsbrillenglases, für welches sie in den USA unter die Top 100 wichtigsten technischen Neuerungen des Jahres 1973 gelangte. Des Weiteren wurden unter Anderem die Kreissäge, Tipp-Ex-Flüssigkeit zum Ausbessern von Fehlern, die Vorarbeit zur Entwicklung der Programmiersprache COBOL (Entwicklung des ersten Compilers und Entwicklung der Programmiersprache FLOW-MATIC), Nystatin (ein Pilzinfektionen bekämpfendes Medikament), die Kunststofffaser Kevlar und vieles mehr von Frauen entwickelt. Natürlich gibt es noch viele weitere nennenswerte Erfindungen und Erfinderinnen – sowie es auch viele nennenswerte Erfinder gibt. Die oben genannten Frauen hatten mit Sicherheit nicht nur Verstand sondern auch Glück. Für Frauen war es in den vergangenen Jahrhunderten nicht immer leicht ihre Ideen
zu verwirklichen, beziehungsweise unter ihrem Namen zu verwirklichen. Viele waren auf männliche „Gönner“ angewiesen und auf deren Wohlwollen. So gibt es in der Geschichte leider viele Fälle, in denen die Frauen, welche eine Idee (mit-)entwickelten nicht erwähnt oder gar verleumdet wurden. Früher war es in vielen Ländern sogar verboten, dass Frauen einen Besitz hatten. Das galt auch für geistigen Besitz. Dieser wurde automatisch dem Vater oder Ehemann der Frau zugesprochen, was bedeutete, dass Frauen unter ihrem Namen nicht einmal ein Patent anmelden durften, sondern dies unter dem Namen eines Mannes tun mussten. Nichts desto trotz, heutzutage haben wir weitgehend die gleichen Möglichkeiten und Chancen, weswegen ein höherer Prozentsatz des Frauenanteils an eingereichten Patenten durchaus möglich sein sollte!
INFOBOX Auf einen Blick: Europaweit werden nur etwa 8,3% der Patente von Frauen eingereicht. Die größten Frauenanteil hat Lettland mit 23,1%. Österreich bildet das Schlusslicht mit nur 6,1% Frauenbeteiligung Der Scheibenwischer, die Waschmaschine, das Bier, die Kreissäge, TippEx, Compiler und Sprache FLOWMATIC, Kevlar und der Fallschirm sind nur ein paar der Dinge die von Frauen erfunden wurden.
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DIAGONALE - FILMFESTIVAL In Zeiten von Krisen wird gerne ein Mangel an Kontinuität bekrittelt. Gut, dass es die Diagonale gibt. Im März findet das Festival des österreichischen Films bereits zum 15. Mal statt.
www.diagonale.at Filmprogramm ab 9. März Kartenvorverkauf ab 14. März
Graz hat sich als Filmstadt etabliert – und zwar weit über die österreichischen Landesgrenzen hinaus. Aus den knapp 500 Arbeiten, die heuer für den Wettbewerb eingereicht wurden, wird Festivalleiterin Barbara Pichler wieder rund 100 Filme auswählen, die in den vier Festivalkinos zur Aufführung kommen. Ein Zahlenspiel, das Freude schafft: Vorfreude auf viele Kinostunden und lange Nightline Partys.
Als ein cineastisches Highlight der Programmierung kann Karl Markovics Regiedebüt „Atmen“ genannt werden. Markovics erzählt die Geschichte rund um den jungen Häftling Roman Kogler und hat sie im Milieu der Wiener Bestattung angesiedelt – ein ungewöhnliches Ambiente für einen jungen Erwachsenen, wie auch sein Urwiener Berufskollege (Georg Friedrich mit SeiAusschnitt aus „Spanien“ tenscheitel und Schnauzbart!) © Dor Film / Pedro Domenigg im Film immer wieder festhält. Paradoxerweise erweist sich gerade der tägliche Umgang mit dem Lebensende als adäquates Training für einen Neuanfang: Im Arbeitsalltag findet der wortkarge Einzelgänger Kogler, gespielt von Schauspielentdeckung Thomas Schubert, wieder zu den Menschen. Kameramann Martin Gschlacht fängt diese emotionale Annäherung in rasend schöne, unaufdringliche Bilder. Die wichtigsten Wenn er beispielsweise Georg Friedrich Anlaufstellen beim Waschen der Leichen beobachtet, Festivalzentrum sind es keine Bilder von morbidem VoKunsthaus Graz yeurismus, es sind Bilder voller Wärme Lendkai 1, 8010 Graz und Zärtlichkeit. Café Promenade Erzherzog Johann Allee 1, 8010 Graz
Eine ähnliche Wärme transportiert der diesjährige Diagonale-Eröffnungsfilm „Spanien“. Anja Salomonowitz’ aufwendig inszeniertes Beziehungsdrama erzählt Geschichten über das Ankommen oder vielmehr das Nicht-Ankommen – in einem Land, in einer Beziehung, im eigenen Leben: Sava wollte eigentlich nach Madrid und ist nun in Österreich gestrandet, Magdalena will
eigentlich nur raus aus ihrer Beziehung, ihr Ex-Mann sehnt sich dagegen geradezu obsessiv zurück in die Zweisamkeit. Und letztlich ist es Gabriel, ein moderner glückloser Glücksengel, der diese Personen per Zufall zusammenführt. Im Genre des Dokumentarfilms braucht sich Österreich im internationalen Vergleich seit Jahren nicht hintanstellen. Einmal mehr hat Filmemacherin Ruth Beckermann diesbezüglich im Filmjahr 2011 auf sich aufmerksam gemacht. Mit „American Passages“ begibt sie sich auf eine filmische Reise durch elf US-Bundesstaaten und führt Gespräche mit desillusionierten Irak-Veteranen, homosexuellen Adoptivvätern, Richterinnen, Partylöwen und Taxilenkern, …. Derart ergibt sich eine vielfältige, notgedrungen unvollständige Landkarte aus Eindrücken und Klischees rund um den American Dream und das in der Verfassung verankerte Recht auf Pursuit of Happiness. Bezeichnenderweise endet die Reise am Roulettetisch in Las Vegas, dem wohl schillerndsten Denkmal amerikanischer (Konsum-)Unbekümmertheit. Nirgendwo sonst liegen Reichtum, Glück und Ruin dermaßen nahe beieinander. „American Passages“ ist im Rahmen des Diagonale Jahresrückblicks noch einmal auf Leinwand zu sehen.
kann Österreich auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Mit Ferry Radax ist die diesjährige Personale einem Filmemacher gewidmet, der sich stets Konventionen und Erwartungshaltungen zu entziehen wusste. Radax feiert 2012 seinen 80. Geburtstag und gilt als zentrale Figur des österreichischen AvantgardeFilms. Die Diagonale zeigt einen Querschnitt seines inhaltlich umfangreichen Schaffens, darunter zahlreiche jüngere Arbeiten, die der Öffentlichkeit bisher noch weitgehend unzugänglich waren. In solch einer Programmierung spiegeln sich Kernkompetenzen eines Filmfestivals wider: Film kann und ist eben mehr als es in Multiplexkinos oftmals den Anschein macht. Im Mainstream finden sperrige oder auch gewagte Themen keinen Platz. Im Rahmen eines Filmfestivals sehr wohl. Sie fungieren als Fundgruben für (noch nicht) Cinephile, geben am Beispiel der Diagonale Einblicke über die Vielfalt und Dichte des heimischen Filmschaffens und sind darüber hinaus auch Treffpunkt für Fans und Branche. So gibt es in Graz nicht nur auf der Leinwand Entdeckungen zu machen: Zahlreiche Filmemacher/innen reisen extra für die Screenings an und stellen sich im Anschluss an die Projektion den Fragen von Moderator/innen und Publikum.
Für vertiefende Auseinandersetzungen mit politischen Perspektiven im Dokumentarfilm eignet sich heuer auch das Raum für Austausch bieten außerdem Spezialprogramm des Diagonale-Gasts die Diskussionen und Talkrunden im Avi Mograbi. Mograbi widmet sich den Festivalzentrum und die Abendverankontroversiellen Realitäten in seiner staltungen in der Grazer Postgarage. Heimat Israel, verweigert aber verein- Im Rahmen der Nightline werden die fachte Positionen, vor allem hinsichtlich Besucher/innen mit allabendlichen Muder Lage Palästinas. In seinem 2008 er- sikprogrammen, Live-Konzerten und schienenen Film „Z32“ verwickelt Mo- DJ-Lines versorgt. Das Festivalzentrum grabi einen israelischen Soldaten in ein der diesjährigen Diagonale befindet sich subtil geführtes Gespräch über Schuld im Kunsthaus Graz. Ab 14. März könund nationale Pflichten. Dabei gelin- nen an dieser Stelle, im Café Promenade gen dem Filmemacher immer wieder und via Internet Vorverkaufstickets erironische Brechungen in denen er seine worben werden. eigene Rolle als Künstler und politischer Aktivist hinterfragt. Privates Leben und Tickets zu Gewinnen! politisches Schaffen sind für ihn nicht trennbar. Wie ein Für alle die jetzt Lust bekommen haben, das Festiroter Faden zieht sich dieses val des österreichischen Films in all seinen AusforSpannungsspiel durch Momungen zu erleben, stellt TU Info in Kooperation mit grabis Werk und wird wähder Diagonale 1x2 Tickets für die Diagonale 2012 rend der Diagonalewoche in plus Festivalkatalog und Plakat zur Verfügung – es gilt den Festivalkinos sowie in lediglich eine kurze Gewinnfrage zu beantworten: Form einer mehrteiligen Video-Installation für die BeWelcher österreichische Spielfilm hat im Vorjahr den sucher/innen der ESC Graz Großen Preis der Diagonale gewonnen? erfahrbar. Die Antwort bitte bis 10. März 2012 per E-Mail mit Vom Spiel- und Dokumendem Betreff „Diagonale 2012“ presse@htu.tugraz.at. tarfilm führt das DiagonaDie Preise werden dann unter den richtigen Einsenle-Programm weiter zum dungen verlost. Die Verständigung der Gewinner/ Experimentalfilm: auch hier innen erfolgt wie immer per E-Mail.
kultur 31
In Kooperation mit Das andere Theater stellt TU Info aktuelle Produktionen der freien Theater in Graz vor.
DAS ANDERE THEATER GAME OF DEATH!
Ein Improsolo von Jacob Banigan (Theater im Bahnhof)
„Mehr Senf, noch mehr scharfen Senf“, das war In diesem neuen Solo-Format greift die Parole des Stückes „Eskalation Ordidas Publikum in die Dramaturgie des när“ vom Theater T‘eig. Ein satirischer Abends ein. Alles wird am Anfang offen Überblick über das Leben des arbeitslogelegt, der Zufall bestimmt den Verlauf sen Helmut Brennwert und den Umgang des Abends. der Gesellschaft mit jemandem, der anWer wartet hinter der Tür? Wann wird geblich „nichts Wert ist“. Das Ganze wird der Tod kommen? Wieviel an dieser Perin Form eines Filmes in einem Theater als formance ist vorbestimmt? Und kann es Puppentheater dargestellt, w ist Anfangs sich in jede mögliche Richtung weiterentdie Verwirrung groß. Doch durch die wickeln? humoristische Art und der tollen musikalischen Untermalung in Form eines Beatboxers ist dies schnell vergessen. TERMINE Dennoch ist das Ganze nichts für schwache Nerven, bewusst provokant wird die 3. Februar / 2. März / 6. April / 4. Mai / Erniedrigung, die durch die Gesellschaft 1. Juni 2012, jeweils 20 Uhr lt Gewa und Akte lle sexue durch t, erfolg Thea ter im Bahnhof, dargestellt wird. Alles in allem hat uns Elisabethinergasse 27a, 8020 Graz Theater T‘eig hier einen lustigen aber www.theater-im-bahnhof.com überraschungsreichen Abend präsent. anreg tiert, der auch zum Nachdenken
DNA
Koproduktion von t’eig und TaO! Es war ja nur Spaß: das Blätter-Essen, die Schläge, das Zigaretten-Ausdrücken. Schließlich haben sie ihn gezwungen, Wodka zu klauen, über die Autobahn zu rennen und auf dem schmalen Gitter über den Abgrund zu balancieren. Bis er in die Tiefe stürzte. Um ihre Mitschuld zu vertuschen, entwerfen die Jugendlichen das Profil eines imaginären Täters. Sie haben genug CSIFolgen gesehen, um zu wissen, wie man genetische Spuren verwischt und falsche Fährten legt. Erst hat man alles im Griff, doch dann übernehmen Erpressungen und das schlechte Gewissen das Ruder in diesem Psychothriller, der der die Fragen nach (Mit)Schuld, Moral, Individualität und Gemeinschaft auf sehr eindringliche und ungewöhnliche Weise stellt.
TERMINE 1., 2., 7., 8., 9. März 2012, jeweils um 19 Uhr Theater am Ortweinplatz , Ortweinplatz 1, 8010 Gra z WEITERE TERMINE UND INFOS: www. theater-teig.at
schen zusammen, deren Sache es nicht ist, Theaterstücke auswendig zu lernen, die aber trotzdem gerne ein Theater veranstalten. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen oft propagiert wird, man müsse näher zusammenrücken, haben drei Improtheatergruppen der genannten Szene genau das getan. blankTon, Theater (im) Stockwerk und theater mobil bespielen in der gemeinsamen Vorstellungsreihe Impro in der BRÜCKE das legendäre Veranstaltungszentrum in der Grabenstraße in Graz. Mit Improtheater! Und das jeden Mittwoch um 20 Uhr.
MusicACT
Erstmals wagen sich Improvisationstheater-SpielerInnen und JazzmusikerInnen gemeinsam auf eine Bühne um beide Kunstformen in einer Show zusammenzuführen. So entwickelt „MusicACT“ die Spiele einer klassischen Impro-Show weiter: Mit Impulsen des Publikums werden Geschichten im Moment erschaffen und gemeinsam in schauspielerischer und musikalischer Weise umgesetzt, ohne die eine Kunst dabei für die andere zu benutzen. Die Grenzen dabei sind fließend. Die Spielfreude ungemein. TERMINE at einmal, Uhr Jedes Mon weils 19:30 twochs, je it m er m im eXtra, Orpheum 0 Graz asse 8, 802 z Orpheumg usicactgra /m m co e. ac p ys .m w ww
Wi r verlosen 2 Freikarten für eine Vorstellung von MusicACT! Das erste Mail mit dem Betreff „TU Info“ an office@dasanderetheater.at gewinnt.
Impro in der BRÜCKE
Theater Stockwerk | theater mobil | blankTon Graz ist Heimat einer gesunden Improvisationstheater-Szene. Dort finden Men-
TERMINE 20 Uhr Jeden Mittwoch um Graz enstraße 39a, 8010 ab Gr , KE ÜC BR e Di .com www.bruecke-graz
Den Spielplan der Freien Theater und weitere Infos findet ihr unter www.dasanderetheater.at
Graz Alexanderplatz
Theater im Bahnhof, Text: Pia Hierzegger, Regie: Monika Klengel, Ed Hauswirth Was ist die emotionale Grazer Gasthauslandschaft? Welche Straßenbahnrouten muss man gefahren sein? Wie bildet Graz sich selbst ab? Wo verlaufen Wege der Depression? Wo sind No-Go-Areas? Der Roman Berlin Alexanderplatz dient dem Theater im Bahnhof als Vorlage für eine Erzählung über die Stadt Graz. Dass Graz keinen Alexanderplatz hat, macht dem TiB dabei gar nichts. Denn was heißt das hier und heute: ein anständiges Leben führen und daran zugrunde gehen? Im Lichte von Bestechlichkeit, politischer Unverlässlichkeit und Überforderung, in Anbetracht von Bettelverboten, Alkoholverboten, Bannmeilen für Punks und Ordnungswache auf der einen Seite, shared spaces und Menschenrechtsstadt auf der anderen Seite? Ein Weg in das Innere von Graz. Premiere: 19. April 2012, weitere Vorstellungen: 21.4./22.4./24.4./25.4./26.4 ./ 27.4.2012, jeweils 20 Uhr Dom im Berg, Schlossbergplatz 1, 8010 Graz www.theater-im-bahnhof.com
www.dasanderetheater.at
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CROSSROADS FESTIVAL Vom 18. bis 27. Mai geht das neue Dokumentarfilm- und Diskurs-Festival im Grazer Forum Stadtpark zum ersten Mal über die Bühne.
M
it einem international ausgerichteten Filmprogramm sowie zahlreichen Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen setzt sich das Festival 2012 schwerpunktmäßig mit der Zerstörung der Natur und unserer Lebensgrundlagen sowie dem weltweiten Widerstand dagegen auseinander. Anlass für diesen Themenschwerpunkt ist unter anderem der große UNO-Erdgipfel „Rio+20“, der im Juni in Rio de Janeiro stattfinden wird.
Behandelt werden im Rahmen von Crossroads aber auch andere Themen wie etwa Migration, Geschlechtergerechtigkeit sowie der EinAls „Kandas Mordor“ werden die riesigen Ölsandfluss neuer Technologien fördergebiete im Bundesstaat Alberta häufig auf unser Leben. Sichtbar bezeichnet. Der Film Tipping Point (2011), dessen Österreich-Premiere im Rahmen von Crossroads machen soll des Festival, stattfinden wird, berichtet fesselnd über das größte laut den VeranstalterInnen und wohl auch zerstörerischste industrielle Projekt „vor allem auch Entwickder Geschichte - ebenso vom Widerstand der indigenen Bevölkerung, der schließlich auch von lungen, die in den MainAvatar-Macher James Cameron vor Ort Unterstütstream-Medien nicht auszung erfährt. www.tippingpointdoc.ca reichend oder zu unkritisch behandelt werden. Der Fokus ist dabei stark auch auf die Perspektiven des globalen Südens und auf jene mutigen Menschen gerichtet, die tagtäglich für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen kämpfen und sich dem Aufbau nachhaltiger und sozial gerechter Alternativen widmen.“ Mit mehreren Österreichpremieren und international renommierten Vortragenden und DiskussionsteilnehmerInnen - wie etwa dem NASA-Chef-Klimawissenschaftler James Hansen, der Berliner Professorin für Politikwissenschaft Birgit Mahnkopf und Ricardo Navarro, dem ehemaligen Vorsitzenden von Friends of the Earth Inter-
NASA-Chef-Klimatologe James Hansen, einer der bekanntesten und profiliertesten Klimaforscher der Welt, wird am 19.5. via Live-Videostream am Festival teilnehmen. Die sich verschärfende Klimakrise und die Untätigkeit der Politik haben Hansen dazu bewogen, sich an Aktionen zivilen Ungehorsams zu beteiligen, im Zuge derer er in den letzten Jahren mehrmals verhaftet wurde.
national und Träger des Goldman Prize, der als „Nobelpreis für Umweltschutz“ gilt - sowie durch das Einbinden zahlreicher KooperationspartnerInnen will das Festival ein breites Publikum ansprechen. Crossroads möchte die Auseinandersetzung mit alternativen politischen und ökonomischen Konzepten und Strategien anregen und zukunftsweisende Initiativen und Projekte vorstellen. Stets sollen Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden und die FestivalbesucherInnen sollen durchaus auch zu persönlichem (und kollektivem) Engagement Mit der renommierten Politikwissenschaftlerin ermutigt werden. Birgit Mahnkopf, Autorin von „Die Grenzen der Globalisierung“, kann am 25. und 26.5. bei Crossroads diskutiert werden.
„Konfrontiert mit dem Ausmaß der wohl tiefgreifendsten sozial-ökologischen Krise der Menschheitsgeschichte sind viele von uns entmutigt, ratlos, desillusioniert oder zynisch. Dem müssen wir entgegenwirken, denn es gibt sie sehr wohl, die nötigen Ideen, die Visionen, das Bestreben und den Mut, die großen Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam und entschlossen in Angriff zu nehmen. Hunderte Millionen von Menschen kämpfen weltweit täglich für den Erhalt ihrer/unserer Lebensgrundlagen, beteiligen sich am Aufbau gesellDie Ökonomie des Glücks (2011), ein Film, der schaftlicher und ökonomischer Alternativen die Frage nach dem „Guten Leben“ aufwirft und und versuchen, den Übergang in eine demokra- zum Nachdenken über alternative Ökonomien tischere und sozial-ökologisch gerechtere Welt jenseits von Profitstreben und Wachstumszwang anregt. voranzutreiben.“, so Crossroads-Initiator Josef www.theeconomicsofhappiness.org Obermoser vom Forum Stadtpark, der übrigens auch das Diskursprogramms des Elevate Festivals co-kuratiert. Das vollständige Crossroads-Festivalprogramm soll spätestens Mitte April bekanntgegeben werden. Einzelne Filme und weitere Vortragende und DiskussionsteilnehmerInnen werden ab Mitte März laufend auf der F e s t i va l - H o m e page - www.crossroads-festival.org - gebloggt.
INFOBOX Datum: 18. bis 27.5. 2012 Veranstaltungsort: Forum Stadtpark, Graz Homepage: www.crossroads-festival.org Gewinnspiel: In Kooperation mit Crossroads verlost das TU Info ein persönliches Treffen mit einem Diskussionsteilnehmer oder einer/s Vortragenden, die/der im Rahmen des Festivals in Graz zu Gast sein wird. Gewinnfrage: Auf welchem Festival feierte der Film Tipping Point seine Weltpremiere? Schicke die richtige Antwort mit dem Betreff: „CrossroadsFestival“, an presse@htu.tugraz.at.
rund um die tu graz 33
EUROPÄISCHES FORUM ALPBACH 2012
The Spirit of Alpbach
Das diesjährige Europäische Forum Alpbach wird unter dem Generalthema „Erwartungen - Die Zukunft der Jugend“ vom 16. August bis zum 1. September 2012 stattfinden.
U
rsprünglich als einmalige Veranstaltung gedacht, findet das Europäische Forum Alpbach mittlerweile zum 68. Mal statt: Vom 16. August bis zum 1. September 2012 werden auch in diesem Jahr wieder WissenschaftlerInnen, VerteterInnen aus Wirtschaft und Politik sowie Studierende aus aller Welt in das kleine Tiroler Bergdorf Alpbach anreisen und das Thema „Erwartungen - Die Zukunft der Jugend“ ausführlich diskutieren. Den ersten Teil des Forums bildet traditionell die „Seminarwoche“ mit 16 Halbtagsseminaren quer durch alle Disziplinen, aber durch das Generalthema verbunden. Im zweiten Teil finden dann die Gespräche statt, die sich an zwei bis drei Tagen einzelnen Themenbereichen widmen, wie zum Beispiel Technologie, Wirtschaft, Politik, Architektur und Gesundheit. Parallel dazu werden die Alpbacher Sommerschulen abgehalten. Das Ange-
bot des Forums unterscheidet sich vielleicht nicht gleich auf den ersten Blick von jenem ähnlicher Veranstaltungen – wäre da nicht der vielgerühmte „Spirit of Alpbach“: Die einzigartige Atmosphäre des zwanglosen, informellen und gleichzeitig hochkarätigen Austauschs zwischen Vortragenden und Teilnehmenden, Fachleuten und Laien, übt seit dem ersten Forum 1945 eine magische Anziehungskraft aus. Der offene Charakter der Veranstaltung fördert ein Klima der Toleranz gegenüber anderen Meinungen und trägt zur Konsensfindung über staatliche, ideologische und disziplinäre Grenzen hinweg bei. Persönlichkeiten wie Bruno Kreisky, der Physiker Erwin Schrödinger oder der Philosoph Karl Popper haben jahrelang an den Gesprächen in Alpbach teilgenommen. Ein weiteres, für Alpbach einzigartiges Charakteristikum, ist die Vielzahl an jungen Studierenden aus aller Welt, welche dem Forum eine unvergleichliche Frische verleihen und stets für neue Impulse sorgen. Studierende und junge WissenschafterInnen aus der Steiermark können sich beim Club Alpbach Steiermark, der auch in Graz ein ganzjähriges Veranstaltungsprogramm anbietet, um Stipendien für das Forum bewerben. Die Bewerbungs-
frist endet am 20. April 2012. Informationen zum Europäischen Forum Alpbach, den Bewerbungsvoraussetzungen und den Veranstaltungen während des Jahres gibt bei den folgenden Informationsveranstaltungen und auf der Homepage des Club Alpbach Steiermark (www. clubalpbachsteiermark.at) sowie auf der Webseite des Europäischen Forums (www.alpbach.org).
Info-Abende: DI 6.3.2012, 19:00, Vorklinik, SR 07.11 MI 7.3.2012, 19:00: FH JOANNEUM, Campusgebäude, Eggenberger Allee 11 Do 8 .3.2010, 19:00: TU, HS E, Kopernikusgasse 24 Do 8.3.2012, 19:30, Vorklinik, HS 06.02, MI 14.3.2012, 19:00: KF, MedUni und KUG, Resowi-Zentrum, HS 15.06 MI 14.3.2012, 19:00: NAWI, Vorklinik, HS 02.21v Informationen zum Stipendium und Ausschreibung: http://www.clubalpbachsteiermark.at/stipendien E-Mail: efa12@castmk.at Kontaktdaten der Initiativgruppe Alpbach Graz, dem Zusammenschluss ehemaliger StipendiatInnen: http://www.clubalpbachsteiermark.at/iggraz E-Mail: iggraz@castmk.at
Spaß am Singen? Dann bist Du im Unichor genau richtig!
Komm einfach vorbei!
Was?
Wolfgang Amadeus Mozart Missa Brevis B-Dur, Misericordias Domini
Wo?
Alte Technik Rechbauerstraße 12, H S XI I
Wann?
jeden Dienstag 19:00 s.t. ab 24.04.2012
Kontakt: unichor@gmx.at http://unichor.htu.tugraz.at
34 studienrecht
VORANMELDUNG JA ODER NEIN? Viel geredet wurde und wird über die Voranmeldung zur Zulassung eines Studiums an einer österreichischen Universität. Ebenso wird eine Änderung der Inskriptionsfristen diskutiert. Fakt ist, dass die Voranmeldung zumindest für das kommende Sommersemester 2012 erhalten bleibt und dies auch TU-Studierende bzw. TUStudieninteressierte betrifft.
W
ir alle erinnern uns noch gut an die Einführung eines Voranmeldesystems für Studien an österreichischen Hochschulen im vergangenen Jahr. Die Umsetzung ließ zu wünschen übrig und bescherte so manchem das eine oder andere Problem. Mir persönlich passierte es, dass ich an der JKU Linz drei Mal vorangemeldet wurde, weil das System mein digitales Bild nicht hochladen wollte, und anstatt die Meldung „Daten gespeichert“ anzuzeigen, mich einfach wieder auf die Startseite verwies, wo ich der Meinung war, die Daten wurden NICHT gespeichert. Ein kurzer Telefonanruf reichte aber aus, und ich bekam alle notwendigen Informationen und eine kompetente, sehr hilfreiche Beratung. Nun haben sich die ÖH und das Wissenschaftsministerium auf ein „Aus“ des Voranmeldesystems geeinigt. Stattdessen wird eine prognosestärEinzelnachweise kere Regelung präferenziert. Der Beginn ÖH-Presseaussendung vom 15.11.2011 der Inskriptihttp://www.oeh.ac.at/blog/einigung-oeh-bmwfonsfrist wird von den Rekuniko-abschaffung-der-voranmeldung/ toraten der Universitäten in Absprache Studienanmeldungsinformation auf mit den jeweider Website der TU Graz ligen Senaten festgelegt. Die http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/TU_Graz/ InskriptionsStudium_Lehre/Studienanmeldung frist soll aber österreichweit einheitlich am
5. September (WS) bzw. am 5. Februar (SS) enden. Die Nachfrist nach Ende der Inskriptionsfrist bleibt wie bisher bei 30. November (WS) bzw. 30. April (SS). Die Zulassung an Universitäten soll in Zukunft durch einen klar definierten Ausnahmekatalog vereinfacht werden. Ebenso wird von ÖH und Ministeriumsseite stark an neuen Studienberatungsangeboten gearbeitet. So wird die ÖH-MaturantInnen-Beratung weiter ausgebaut, der Studienchecker an Schulen bekommt ein neues Konzept und das Projekt „Studieren Probieren“ bietet InteressentInnen die Möglichkeit, Vorlesungen an der Universität zu „probieren“ und damit Uniluft zu schnuppern. Tatsache ist jedoch, dass die zuvor erwähnten Neuerungen bisher nur in Planung und noch nicht umgesetzt sind. Das heißt, für das kommende Sommersemester bleibt die Voranmeldung an der TU Graz bestehen. Wer im kommenden Sommersemester 2012 ein Bachelor-, Master, Zweit- oder Diplomstudium (Lehramtsstudium) beginnen möchte, muss sich für die Zulassung zu diesem Studium in der Zeit vom 1. Dezember 2011 bis 31. Jänner 2012 voranmelden. Für eine Fortsetzungsmeldung eines bestehenden Studiums ist eine Voranmeldung hingegen nicht erforderlich. Im Klartext bedeutet dies, schließt nun jemand beispielsweise sein Bachelorstudium im Wintersemester 2011/12 ab, und strebt danach ein Masterstudium an der TU Graz an, so hat er sich in der o.g. Frist über den Menüpunkt „Studienanmeldung“ in seiner TUGrazonline-Visitenkarte voranzumelden. Die allgemeine Zulassungsfrist für das kommende Sommersemester beginnt an der TU Graz am 13. Februar 2012. Erst ab diesem Zeitpunkt (bis Ende der Nachfrist am 30. April 2012) müssen die gesetzlich vorgesehenen Zulassungsbedingungen, wie Berufsreifeprüfung, Studienberechtigungsprüfung, Matura, Bachelorabschluss, etc. nachgewiesen werden. Selbstverständlich wird Euch die HTU Graz per Mail zum Thema Voranmeldung auf dem Laufenden halten! Text: Andreas Neuhold
Interview: Andreas Neuhold
W
ir alle kennen inzwischen Samuel K., der bei einer TV-Wettshow verunglückte und sich eine Querschnittslähmung zuzog. Dominik, wie kam es zu deiner Behinderung? Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich fuhr mit meinem Motorrad heimwärts, als mir ein Reh vor die Maschine sprang. Bei dem Versuch, dem Reh auszuweichen, hat sich mein Vorderrad irgendwie in einer Rinne verkeilt, so dass ich vorne über die Maschine flog. Als ich die Augen aufschlug, sah ich die Misere. Mein nagelneuer Auspuff war kaputt, was mich im ersten Moment auch sehr geärgert hat. Die Lähmung meiner Beine wurde mir erst später bewusst. Auf meinen Unfall folgten zwei Monate Krankenhausaufenthalt im LKH Klagenfurt, danach vier Monate Reha in der Rehabilitationsklinik Tobelbad. Das war vor sechs Jahren. Heute fahre ich ein Quad. Wenn du dich an den Tag zurück erinnerst, als du dich an der TU Graz inskribiert hast und gleichzeitig an den Begriff „Barrierefreies Bauen“ denkst, wie hast du da das TU-Hauptgebäude in der Rechbauerstraße in Erinnerung? Ich war bereits vor diesem Tag ein Mal im Gebäude, da ich Informationen zu meiner Studienberechtigungsprüfung benötigte. Wie alle anderen BesucherInnen, bin auch ich durch das Hauptportal in das Gebäude gekommen. Allerdings war es nicht einfach die Stufen davor zu überwinden. Dabei haben mich aber gleich hilfsbereite Menschen unterstützt. Ich bin erst später drauf gekommen, dass es eine Rampe auf der Hofseite gibt. Eine Hinweistafel für RollstuhlfahrerInnen in der Nähe des Eingangsportals fehlt allerdings. Über diese Rampe kommt man zu einem Lift und so kann ich auch ohne Hilfe jedes Stockwerk und jeden Bereich des Hauptgebäudes erreichen. Denke an deinen ersten Vorlesungstag an unserer Uni. Wie einfach war es für dich den richtigen Hörsaal zu finden? Dazu muss ich erst einmal sagen, ich bin kein Orientierungsgenie. Meine erste Vorlesung war von Prof. Dr. Renhart („Grundlagen der Elektrotechnik“). Die Lehrveranstaltung fand im Hörsaal i7 in der Inffeldgasse 25D statt. Dieses Gebäude ist sehr ungeschickt konstruiert. Es handelt sich dabei nicht nur um ein
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STUDIEREN MIT BEHINDERUNG Gebäude, sondern um einen ganzen Gebäudekomplex in länglicher Ausführung. Wer die Inffeldgasse 25D kennt, weiß, dass sich vor dem Haupteingang keine Rampe befindet! So halfen mir an meinem ersten Studientag meine StudienkollegInnen über die ersten Stufen. Im Gebäude existiert ein Treppenlift. Allerdings meide ich diesen, da es gefühlte fünf Minuten dauert um in die oberen Ränge des Hörsaals zu gelangen. Es gibt ebenso einen Weg zu den vorderen Reihen zu gelangen, der allerdings nicht barrierefrei ist und nur mit Unterstützung gemeistert werden kann. Dazu muss ich auch sagen, dass ich sehr gerne in der ersten Reihe sitze. Ein paar Tage später, habe ich eine Rampe zu dem Gebäude entdeckt. Sie liegt am Gebäudeende und es dauert lange, um zur Rampe und im Gebäude wieder zum Hörsaal zu gelangen. Diese Rampe ist eindeutig sehr ungeschickt positioniert und ich benutze viel lieber den Haupteingang der Inffeldgasse 25D. Ist die erste Reihe dein bevorzugter Sitzplatz oder gibt es eigentlich keine große Auswahl an anderen Sitzplätzen für dich? Es kommt auf die Vorlesung an, wo ich lieber sitze. Im Normalfall eben in der ersten Reihe. Hier schlage ich dann meine Beine übereinander und schreibe mit Block und Stift mit. Es gibt aber auch Vorlesungen, die ausschließlich über Microsoft-Power-Point-Folien gehalten werden. So z.B. jene von Prof. Dr. Stigler, der die Vorlesung „Grundlagen der Energiewirtschaft“ hält. Ich kann mich noch an meine Mathematik-Übungen an der Uni erinnern. Hier wurden Studierende an die Tafel gerufen und mussten Beispiele vorrechnen. Ist das heute auch noch so, und wie meisterst du diese Aufgabe? Das ist heute auch noch genauso. Für Rollstuhlfahrer, wie mich, ist das eigentlich keine große Herausforderung. Die Tafeln in den Seminarräumen lassen sich bis zum Boden herabfahren. Damit kann ich meine Mathematik-Lösungen an der Tafel skizzieren. Das Löschen ist da nicht so einfach. Hier helfen mir aber meine StudienkollegInnen Welche zwei Gebäude der TU Graz sind dir am sympathischsten? An erster Stelle möchte ich das Energiezentrum Graz (Inffeldgasse 18) setzen. Über eine Rampe gelange ich zu einer Schiebetüre und dann direkt in den Hörsaal. An zweiter Stelle würde ich die
Hörsäle der Inffeldgasse 16b setzen. Der Eingang ist ebenerdig und führt direkt zu einem Lift. Und welche zwei Gebäude sind dir am unsympathischsten? Tatsächlich mag ich den Hörsaal P1 (Audimax der TU Graz) in der Petersgasse nicht. Hier kenne ich bisher keine Möglichkeit in den ersten Reihen sitzen zu können. Es ist aber per Lift sehr einfach möglich, die obersten Ränge zu erreichen. Die ungeschickte Rampenpositionierung in der Inffeldgasse 25D habe ich bereits erwähnt. Wie nimmst du deine StudienkollegInnen wahr? Sind sie hilfsbereit, eher zurückhaltend oder merkst du gar keinen Unterschied? Meine StudienkollegInnen sind sehr hilfsbereit und vor allem nicht aufdringlich. Mir ist es bereits öfters passiert, dass bestimmte Personen ein „Nein“ zu einer angebotenen Hilfestellung nicht akzeptieren wollen. Es wird mir dann geholfen, obwohl ich ein „nogo“ ausgesprochen habe und dabei ist es immer am Schlimmsten, wenn sie es total falsch machen! Welchen Wunsch bezüglich barrierefreier Infrastruktur hast du an unseren neuen Rektor bzw. an unser neues Rektorat? Ich darf sagen, die TU Graz ist da sehr gut strukturiert und auf Barrierefreiheit wird wirklich Rücksicht genommen. Wenn ich da an die Karl-FranzensUniversität in Graz denke, bin ich froh, hier zu studieren. Dort steckt das Thema Barrierefreiheit, meiner Meinung nach, noch in den Kinderschuhen. Besitzt du eine Parkberechtigung für das Gelände der TUGraz? Ja. War es schwer diese zu bekommen? Eigentlich überhaupt nicht. Für Studierende der TUGraz gibt es allerdings keine Parkberechtigungsmöglichkeit. Ich bin zum Behindertenbeauftragten für MitarbeiterInnen der TUGraz, Hr. Andreas Gößler, gegangen [1] und habe innerhalb einer Woche meine Parkberechtigung erhalten. Diese kostet im Monat 20 Euro. In der Petersgasse ist der Behindertenparkplatz allerdings dauernd von nicht behinderten Personen besetzt, was die Parkplatzsuche hier erschwert. Es gibt hier einfach keine anderen Möglichkeiten.
Hast du dir schon einmal überlegt Studierendenvertreter an unserer Uni zu werden und aktiv in der HochschülerInnenschaft bzw. deiner Studienrichtungsvertretung mitzuarbeiten? Ja, das habe ich mir überlegt. Ich würde gerne den Behindertenbeauftragten der HochschülerInnenschaft sein. Allerdings gibt es so einen Posten derzeit noch nicht. Dabei möchte ich den Studierenden mit Behinderung wertvolle Tipps mit auf den Weg geben. Es ist einfach eine große Zeitersparnis da, wenn Informationen gesammelt an einem Platz auffindbar sind. Lieber Dominik, ich bedanke mich für dieses Interview, das uns einen Studierendenalltag aus einer ganz anderen Perspektive gezeigt hat und möchte dir ein erfolgreiches Studium und eine schöne Zeit an der TU Graz wünschen. Link [1] www.behindertenvertrauensperson.tugraz.at
Steckbrief Name: Dominik Ebner Geb.: 1. April 1987 Kommt aus: Kötschach-Mauthen in Kärnten Studiert im: 1. Semester Fach: Elektrotechnik
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TUGSAT-1 Am Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation (IKS) in der Inffeldgasse steht seit Anfang des Jahres ein Kontrollzentrum des ersten in Österreich entworfenen und gebauten Satelliten TUGSAT-1. Für MitarbeiterInnen und Studierende der mitwirkenden Universitäten eine spannende Unternehmung auf Neuland.
Text: Stefan Falk Technische Informatik Technische Universität Graz Hintergrund Am 26. Oktober 2005 wurde die Förderung eines vom IKS der TU Graz vorgeschlagenen Projektes von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen des österreichischen Weltraumprogrammes ASAP beschlossen. Für die Forscher und Entwickler des Satelliten einer von vielen wichtigen Schritten, der für den Bau des Satelliten nicht nur nötig, sondern auch Voraussetzung war. BRITE - so lautet die Mission des an der TU Graz entwickelten Nanosatelliten. Das Akronym steht für „BRIght-star Target Explorer“ und ist ein Satellitenprojekt zur photometrischen Messung der Variabilität der hellsten Sterne im Weltraum. Gemessene Helligkeitsfluktuationen sollen Aufschlüsse über die Rotation und den inneren Vorgängen in massiven Sternen
geben. Massive Sterne, oder Giganten, werden als solche bezeichnet, wenn diese mindestens acht bis zehn Sonnenmassen besitzen. Diese Sterne sind grundsätzlich sehr instabil. Zum Beispiel können Partikel die enormen Gravitationskräfte überwinden. Ihre Erforschung soll zum Verständnis, wie das Universum entstanden war, beitragen. Als federführende Universität arbeitet die TU Graz gemeinsam mit der Universität Wien sowie der TU Wien, an diesem Projekt. Eine Besonderheit dabei ist der beträchtliche Arbeitsanteil von Studierenden. Neun aus neunzehn Mitwirkenden, die im Zuge von Diplom- oder Projektarbeiten, einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung dieser Unternehmung leisten. Das Ziel des Projektes BRITE ist es, erstmals einen österreichischen Satelliten, der zur Verrichtung seiner Arbeit in einen Orbit um die Erde geschickt werden soll, zu entwickeln. Besonders wertvoll ist dabei das gewonnene Know-How für zukünftige Missionen.
Der Satellit Der mit einer Kantenlänge von 20 Zentimetern würfelförmige Satellit hat ein Gewicht von 7 Kilogramm und wird seine Daten mit einer Leistung von 0,5 Watt, das ist
CCD-Sensor etwa die Hälfte der Leistung eines Menschlichen Herzen, an die Kontrollzentren am Boden schicken. Eines dieser Kontrollzentren steht in der Inffeldgasse an der TU Graz. Weitere Stationen auf der Erde wurden an der TU Wien und in Toronto errichtet. Pro Tag empfangen diese zwischen 180 und 2.000 Kilobytes aus einer Höhe von ca. 800 Kilometern. Effiziente digitale
Sonnenmasse: Die Sonnenmasse ist eine astronomische Einheit zur Angabe der Masse kosmischer Objekte, die von der Masse unserer Sonne definiert wird. Diese beträgt etwa 1,9891 * 1030 kg.
rund um die tu graz 37
VY Canis Majoris: Der grösste bekannte Stern. Sein Radius ist 2000-mal grösser als der unserer Sonne und kann im Sternzeichen "Grosser Hund" beobachtet werden.
Modulations- und Fehlersicherungsverfahren sorgen für eine sichere Datenübertragung - eine Spezialität des IKS. Das Auge des Satelliten ist eine Sternenkamera mit Präzisionsoptik, die mit einer sehr geringen Lichtdämpfung ausgestattet ist. Diese Kamera verwendet einen Kodak CCD-Sensor mit einer Auflösung von 4072x2720 Pixel. CCD-Sensoren sind lichtempfindliche elektronische Bauelemente, die auf dem sogenannten inneren Photoeffekt beruhen. Es sind Arrays aus lichtempfindlichen Fotodioden mit einer polygonalen Form. Die Kantenlänge eines Elements kann dabei 1,4 µm klein sein (1 µm sind 0,0001 mm). Im Vergleich ist ein menschliches Spermium fast 60-mal größer. In Zeiten, in denen Aufnahmen gemacht werden, erfolgt keine Übertragung von Daten. Da nur wenige Solarzellen zur Verfügung stehen, ist das gesamte System von einem effektiven Leistungsmanagement abhängig, welches vom On-BoardComputer gesteuert wird. Während des Fluges im Orbit müssen immer wieder Korrekturen am Kurs des Satelliten vorgenommen werden. Die präzise und miniaturisierte Dreiachsenstabilisierung, von drei Kleinstelektromotoren angetriebene Schwungmassen, werden die Aus- und Flugrichtung stabilisieren. Magnetometer und
Sonnensensoren ermitteln dabei die Lageposition. Für die Feinausrichtung wird ein „Star Tracker“ verwendet. Dieser beobachtet eine fixe, bekannte Sternenkonstellation, die als Referenz zu Positionsbestimmung dient. Einmal pro Umlauf können so exakte Korrekturen von den Schwungmassen vorgenommen werden um die erdnahe Umlaufbahn aufrecht zu erhalten. Der Start ins All ist im 2. Quartal dieses Jahres von Sriharikota in Indien geplant. Das Forschungsziel Bei der Entstehung von Sternen spielt Masse eine wesentliche Rolle. Ein Stern wie unsere Sonne entsteht dann, wenn das sogenannte Jeans-Kriterium erfüllt
Weisse Zwerge: Sie sind die "leichtesten” Überbleibsel von Sternen. Ihre Dichte ist so hoch, dass ein Stück so gross wie ein Würfelzucker auf der Erde eine Tonne wiegen würde.
wirkung aneinander gebunden und haben somit fusioniert. Der Stern „zündet“. Die dabei frei werdende und nach außen wirkende thermische Energie sowie der Druck im Inneren, halten den dabei entstandenen Stern von einem erneuten Kollabieren ab. Dies geschieht so lange, bis keine Kernfusionen zu immer schwereren Atomen, von Wasserstoff bis hin zu Eisen, im Inneren des Sterns mehr stattfinden können und keine Kraft der enormen Gravitation mehr entgegen wirken kann. Ausgebrannte Sterne verbleiben, je nach Masse, als Weiße Zwerge, Neutronensterne (Pulsare) oder sogar als Schwarze Löcher.
wird. Eine Gaswolke, überwiegend aus Wasserstoff bestehend, wird aufgrund ihrer Eigengravitation von ihrer räumlichen Expansion Unter diesen Sternen finden sich eingeschränkt und gleichzeitig auch sogenannte „Rote Überriedurch den Gasdruck von innen sen“. Diese beobachtbaren Sterne stabilisiert. Die Gaswolke beginnt können den Radius unserer eigezu kollabieren, wenn der äußere nen Sonne um das 2000-fache überDruck den innen erzeugten Ge- steigen. Der massivste bis heute gendruck übersteigt. Sie zieht sich entdeckte Stern dieser Größe ist VY zusammen bis ein neuer Gleichge- Canis Majoris im Sternbild Hund wichtszustand erreicht wird. Das (siehe Bild oben). TUGSAT-1 soll Jeans-Kriterium bestimmt hier die bei der Erforschung solcher Riesen Masse, die je nach Temperatur und helfen, um neue Erkenntnisse über Druckverhältnis, für diesen Prozess die Entstehungen des Universums benötigt wird. Unterschreiten die zu gewinnen. Kerne der Atome im inneren der Wolke einen Abstand von ca. 10-15 Meter, werINFOBOX den diese von der Starken WechselInstitut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation Inffeldgasse 12 A - 8010 Graz Tel.: +43 316 873-7441 Fax: +43 316 873-7941 http://www.tugsat.tugraz.at
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Hilfe, mein neuer Freund, meine neue Freundin is(s)t….
Edith Renöckl
Grundsätzlich gebietet die Höflichkeit „neue“ Menschen, die man zum ersten Mal zum Kochen oder Essen einlädt und deren Essgewohnheiten man (noch) nicht kennt, ganz einfach danach fragt.
N
eben Ernährungsformen, die z.B. durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten gegeben sind, gibt es auch Menschen, die aus religiösen Gründen oder aufgrund ihrer Weltanschauung bestimmte Dinge nicht essen. Hier mal ein grober Überblick - zur Vermeidung von Missverständnissen sollte man aber immer genau nachfragen! (Ovo-Lacto-) Vegetarier kein Fleisch, kein Fisch; Ovo-Vegetarier: keine Milchprodukte; Lacto-Vegetarier: keine Eier Veganer kein Fleisch, kein Fisch, kein Ei, keine Milch, keinen Honig Ich möchte euch dieses Mal ein paar fleischlose Gerichte vorschlagen, bei den „tierischen“ Zutaten stehen mögliche pflanzliche Alternativen in Klammer, im Text hab ich es aber um der besseren Lesbarkeit willen bei der Ursprungsbezeichnung belassen.
Ediths Lieblingssalat Handvoll bunte Salatblätter nach ▪▪ 1Geschmack ein paar (bunte) Sprossen ▪▪ eventuell „Filets“ herauslösen ▪▪ ½min.Pomelo, Parmesan (die Alternative ▪▪ lautet100g hier wohl: „einfach weglassen“)
jeweils ein paar grün und ▪▪ Trauben, blau, halbieren vorsichtig geröstet ▪▪ Pinienkerne, Olivenöl ▪▪ Fruchtessig, nach Geschmack ▪▪ Salz, Pfeffer, Honig (weglassen oder ▪▪ z.B. Ahornsirup), Senf Parmesan grob reiben und auf ein Blech aufstreuen – bei ca.120°C schmelzen (auch bei Stress nicht höher erhitzen, der Parmesan wird sonst bitter), abkühlen lassen und in Stücke brechen (=“Chips“). Salat waschen und ausschütteln. Aus Essig, Öl, Salz, Pfeffer und Honig eine Salatmarinade rühren (ich schüttle sie immer in einem ehemaligen Marmeladenglas). Salat mit Trauben, Pomelofilets und Sprossen hübsch anrichten, Sauce darüber träufeln und mit Pinienkernen und Parmesanchips bestreuen. Maiscremesuppe mit Brotcroutons
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2 Dosen Mais, abgetropft und abgespült 1 kleine Zwiebel, gehäckselt 2 Zehen Knoblauch, gehäckselt Gemüsesuppe
Schuß Schlagobers (da gibt’s z.B. ▪▪ 1Sojaoder andere Getreideprodukte) und/oder Chili, kleinstge▪▪ Paprika würfelt oder Koriander zum Be▪▪ Petersil streuen in Würfeln (weiß oder braun, ▪▪ Brot mit oder ohne Kruste) ▪▪ Salz, Pfeffer und Pflanzenöl Zwiebeln in Öl anschwitzen, Knoblauch ein bißchen mitschwitzen lassen, dann den Mais dazu und mit der Suppe aufgießen. 12-15 Minuten weichkochen. Die Brotwürfel in einer Pfanne mit Öl braten und zur Seite stellen. Suppe mit dem Zauberstab mixen und dann durch ein Sieb schütten und den Schuss Schlagobers dazugeben, abschmecken. Die Paprikaschnippsel kurz mitkochen lassen. Mit Grünzeug und Croutons bestreut servieren. Kartoffelcurry speckige Kartoffeln (gewürfelt, ▪▪ ½ca.kg1x1x1 cm) kg Karotten (ähnlich groß wie die ▪▪ ¼Kartoffeln) (grob würfeln) ▪▪ 22 Zwiebeln Knoblauch, zerdrückt ▪▪ 1 Zehen Ingwer (daumengroß ▪▪ fürStück kleinhändige Menschen, fein
gehackt) 2 EL Pflanzenöl 1-2 TL Curry, Salz und Pfeffer, Sesam zum Bestreuen Öl erhitzen, Curry anbraten, dann zuerst Kartoffeln und Karotten anbraten,
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rezept 39
HTU Studimenü in der Arche
dann Zwiebeln dazu, dann Knoblauch und Ingwer. 1/8 (+) L Wasser dazu (bitte selber schätzen), ca. 12 Minuten weichkochen. Mit Sesam bestreuen und servieren.
Rechbauerstraße 19, gegenüber der Alten Technik
Vanillepudding mit Früchten L Milch (Soja-, Reis- oder ▪▪ ½Hafermilch, geht auch sehr
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gut mit Kokosmilch) 1 Vanilleschote 3 EL Zucker 2 EL Stärke 2 Eier (dafür gibt’s Lecithinersatzprodukte, bitte Anleitung dazu selber lesen) 1 Prise Salz
Vanilleschote auskratzen, zusammen mit allen Zutaten (auch mit der leer gekratzten Schote) in einen Topf geben. Bei mittlerer Hitze und dauerndem Rühren zum Kochen bringen, während dem Eindicken noch 1 Minute weiterkochen und immer (!!!) weiterrühren, vom Herd nehmen und die Vanilleschote herausfischen (Achtung heiß!). In kleine Schüsseln oder Formen füllen und Abkühlen lassen (wenn der Pudding nicht schon vorher weg ist). Wer mag, kann auch die eine oder andere Rippe Schokolade mitverarbeiten, Kardamom und Zimt schmecken da ganz furchtbar gut.
du bekommst mit deinem Studierendenausweis
Suppe, oder einen Salat, oder ein Desert, und eine Hauptspeise um € 6,50 eine
von Montag bis
Freitag
11 Uhr 30 bis19 Uhr