Ausgabe 6 – 2010/2011

Page 1

HUMBOLDT

Die Zeitung der Alma Mater Berolinensis Ausgabe 6 – 2010/2011 www.hu-berlin.de/pr/zeitung

Jahrgang 55 · 21. April 2011

Endspurt für den Langantrag Die Humboldt-Universität im Exzellenzwettbewerb in allen drei Förderlinien eine Runde weiter Erfolg in allen drei Förderlinien für die Humboldt-Universität: im ­Wettbewerb um die Förderung der Spitzenforschung in der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern bleibt die HU weiter im ­Rennen. Am 2. März ­wurde das Präsidium von der Deutschen ­For­schungsgemeinschaft (DFG) und dem Wissenschaftsrat (WR) dazu ­aufgefordert, bis zum 1­ . September 2011 in allen drei Förderlinien – Graduiertenschulen, Exzellenzcluster und Zukunftskonzept – Langanträge zu erarbeiten. Erfolgreich waren die vier Graduiertenschulen „FutureLand Graduate School – Wege zu einer nachhaltigen Landnutzung“, „Robert Koch-Graduiertenschule Berlin für Infektion und Immunologie (RKGS)“, „Graduiertenschule für Analytical Sciences Adlershof (SALSA)“ und der Graduiertenschule „BSIO – Berliner Gra-

Siemens Stiftung gibt 900.000 Euro für Bibliotheken Die Carl Friedrich von Siemens Stiftung setzt ihre langjährige Förderung der HU-Bibliotheken auch 2011 fort. Die Stiftung finanziert den Ankauf von Büchern in allen Zweig- und Teilbibliotheken in diesem Jahr in einem Wert von 900.000 Euro. Die Gesamtförderung der Bibliotheken der HU durch die Stiftung erreicht damit ein Volumen von 10.550.000 Euro. Die Förderung der HU-Bibliotheken begann im Jahre 1995 mit 100.000 Mark für die Zweigbibliothek der Rechtswissenschaft. Die vergebenen Stiftungsgelder sind als Zusatz zu den Erwerbungsmitteln gedacht. Der Stifterwille sieht ausdrücklich vor, dass aufgrund der Zuwendung der staatliche Anteil am Etat nicht reduziert werden darf – eine Verpflichtung für das Land Berlin und die Universität. Jeder durch die Stiftung angeschaffte Titel wird mit einem Ex-Libris versehen und zeugt so von der besonderen Herkunft. Die Carl Friedrich von Siemens Stiftung dient dem Ziel der Förderung der Wissenschaften. Sie wurde 1958 auf Initiative des Unternehmers Ernst von Siemens gegründet. Der Schwerpunkt der Stiftung lag von Beginn an in wissenschaftlichen Vorträgen, Konferenzen und internationalen Symposien. Die Themenbreite reicht von der Literaturwissenschaft bis zur Chemie. Besonderer Wert wird auf neue Kontakte zwischen inter- und nationalen Wissenschaftlern gelegt.

Helmholtz-Vorlesungen in Zusammenarbein mit der HelmholtzGemeinschaft Deutscher Forschungszentren

Prof. Dr. Axel Börsch-Supan

Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), Universität Mannheim

Wohlstand und Lebensqualität in Zeiten des demographischen Wandels Donnerstag, 5. Mai 2011, 18.30 Uhr Kinosaal, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10117 Berlin www.kulturtechnik.hu-berlin.de/hvl-aktuell Mit freundlicher Unterstützung der Berliner Zeitung

HU Exzellent. Am 1. September werden die Langanträge für die Graduiertenschulen, Exzellenzcluster und das Zukunftskonzept eingereicht. Ein Zwischenbericht. Seite 3

duiertenschule für integrative Onkologie“ (Gemeinschaftsantrag der HU und FU in Zusammenarbeit mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin). Diese beiden Exzellenzcluster kamen weiter: „Bild Wissen Gestaltung. Ein interdisziplinäres Labor“ sowie „GenoRare – Medizinische Genomik seltener Erkrankungen“ (Gemeinschaftsantrag der HU und FU in Zusammenarbeit mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin). Das Zukunftskonzept geht mit dem Titel „Bildung durch Wissenschaft – Persönlichkeit – Offenheit – Orientierung“ in die nächste Phase des Wettbewerbs. Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Humboldt-Universität, zeigte sich mit dem Zwischenergebnis zufrieden: „Ich freue mich, dass die Anstrengungen aller Beteiligten bis hierher in so hohem Maße Anerkennung gefunden haben. Das

zeigt, dass unser Zukunftskonzept und die Reformvorhaben des neuen Präsidiums angenommen werden.“ Der Präsident machte aber auch deutlich, dass das gute Abschneiden in der Vorrunde noch kein Erfolg sei. „Es ist die Aufforderung zum Erfolg.“ Die Humboldt-Universität sei aber bestens vorbereitet, um im Rahmen ihres Zukunftskonzepts intelligente Vorschläge für eine wissenschaftsadäquate Organisation von Forschung, Lehre und Selbstverwaltung zu entwickeln. Foto: Jenny Schmiedel

„Ich bin zuversichtlich, dass unsere Ideen und die gut aufgestellte Spitzenforschung an der Humboldt-Universität den Weg zu einer erfolgreichen Teilnahme im Exzellenz­wettbewerb des Bundes und der Länder ebnen werden“, so Olbertz. Die Arbeit an den Langanträgen hat bereits begonnen. Am 1. September 2011 müssen sie eingereicht werden. ▶ Seite 3

Berliner Forschungsverbund für die Lebenswissenschaften Kooperation mit Delbrück-Zentrum und Charité verstärkt Die modernen Lebenswissenschaften schaffen die Grundlage für das Verständnis von gesunden und kranken Vorgängen in Zellen, Organen und dem menschlichen Körper. Dank neuer Technologien und Analyseverfahren eröffnen sie neue Möglichkeiten in der Prävention, Diagnostik und Therapie. Dabei stößt eine einzelne Disziplin oder Einrichtung schnell an ihre Grenzen. Die HU, das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und die Charité – Universitätsmedizin Berlin verstärken daher ihre Kooperation im Bereich der Lebenswissenschaften, um neue Wege in der Forschung gehen zu können. Das bereits bestehende Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB) wird vom Max-Delbrück-Centrum geführt. Nun sollen die Aktivitäten künftig auf einer gemeinsamen Koordinierungsebene der beteiligten Einrichtungen gestaltet werden. Auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität in der Hannoverschen Straße in Berlin-Mitte soll das neue Kooperationszentrum der drei Partner entstehen.

Die beteiligten Institutionen wollen vor allem die internationale Sichtbarkeit der Forschung zur Systembiologie am Wissenschaftsstandort Berlin erhöhen. Hierfür arbeiten die beteiligten Wissenschaftler experimentell und theoretisch; sie kombinieren qualitative und quantitative Beobachtungen der Biologie, Chemie und Medizin mit Analysen der Informatik, Mathematik, Physik und Techniken der Ingenieurwissenschaften. Die Systembiologie leistet einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer personalisierten Medizin. Hinzu kommt, dass die institutionelle Absicherung der Partnerschaft auch neue Perspektiven für die Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses ermöglicht. Eine gemeinsame Graduiertenausbildung für die besten Köpfe in den Lebenswissenschaften, ist das mittelfristige Ziel der Partner. Langfristig wird ein Ausbau weiterer Verbünde mit lebenswissenschaftlichen und klinischen Institutionen in Berlin, wie den Leibniz-Instituten, Max-Planck-Instituten und dem Deutschen Herzzentrum, ­Berlin, angestrebt.

Goldener Schnitt: Studierenden-Service-Center eröffnet Die Humboldt-Universität hat ein neues, modernes Studierenden-Service-Center (SSC). Seit dem 18. April 2011 finden Studierende, Studieninteressierte und Besucher der Universität im Lichthof West des Hauptgebäudes ein umfangreiches Beratungs- und Serviceangebot. Im neu gestalteten Lichthof mit Glaskuppel stehen nun 850 Quadratmeter Fläche für Information und Beratung von Studierenden und Studieninteressierten zur Verfügung. An einen Empfangs- und Wartebereich, in dem erste Fragen beantwortet und Anträge (z. B. für das Begrüßungsgeld) entgegengenommen werden, grenzen ein Selbstinformationsbereich sowie Beratungs- und Büroräume. Die individuelle Beratung und Sachbearbeitung findet zukünftig an sechs Serviceinseln statt. Am SSC sind der Studierendenservice mit Immatrikulation und Zulassung, das Servicezentrum Lehramt, das Career Center, die Wissenschaftliche Weiterbildung, die Behindertenberatung, die Abteilung Internationales mit Outgoing-Beratung, der Hochschulsport, das Studentenwerk mit Bafög- und Wohnberatung, das Sprachenzentrum sowie die Stabsstelle Qualitätsmanagement für Beglaubigungen beteiligt. In der zweiten Ausbaustufe ab 2012 wird auch die Studienberatung in räumlicher Nähe zum SSC zu finden sein. Die persönliche Beratung und Sachbearbeitung sind montags, dienstags und donnerstags von 9 bis 11 und 13 bis 15 Uhr, mittwochs von 9 bis 11 Uhr und 13 bis 16 Uhr sowie freitags von 9 bis 11 Uhr vor Ort. Informationen darüber, welches Serviceangebot zu welcher Zeit im SSC angeboten wird, werden semesterweise vor Ort und im Internet veröffentlicht. Nähere Informationen unter: http://hu-berlin.de/ssc

Hochklassig qualifizierte Wissenschaftlerinnen Zehn Forscherinnen in AcademiaNet vertreten

Besser vernetzt in Führungspositionen

Lernen vom Sofa aus. Für diese Idee wurde die HU-Ausgründung „sofatutor“ mit dem diesjährigen Bildungsmedienpreis „digita 2011“ ausgezeichnet. Die Jury ­ honorierte damit die Idee der ­ ehemaligen HU-Studierenden, eine interaktive Video-Lernplattform mit Erklärungen, Übungen und Lösungen für Schüler, Studierenden und Auszubildende zu gründen. Es unterstützt mit den Mitteln des Web 2.0 das­ Von- und Miteinanderlernen in einem breiten Fächerspektrum.

Das Portal ist seit 2009 online und hat mehr als 10.000 Nutzer, die sich die Nachhilfe direkt auf dem Computer anschauen und auch selbst Videos produzieren können. Der digita Bildungsmedienpreis ist eine Auszeichnung, der herausragende Angebote mit hoher pädagogischer Qualität prämiert. Er wird seit 1995 jährlich vom IBI – Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft an der Technischen Universität Berlin, der INTEL GmbH und der Stiftung Lesen verliehen.

Für die Suche nach herausragenden Wissenschaftlerinnen gibt es seit kurzem eine Plattform, die es ermöglicht, exzellente Wissenschaftlerinnen leicht zu finden und mit ihnen in Verbindung zu treten: das Internetportal AcademiaNet. Es wurde im Herbst von der Robert Bosch Stiftung und dem Verlag Spektrum der Wissenschaft geschaffen, um den Frauenanteil in wissenschaftlichen Führungspositionen und Gremien zu befördern. Zehn Wissenschaftlerinnen der HU sind bislang bei AcademiaNet vertreten: Prof. Dr. Ingeborg Baldauf, Prof. Dr. Bärbel Friedrich, Prof. Dr. Rasha Abdel Rahman, Prof. Dr. Susanne Albers, Prof. Dr. Tatjana Hörnle, Prof. Dr. Hildegard Maria Nickel, Prof. Dr. Inge Stephan, Dr. Ines Beilke-Voigt, Prof. Dr. Antonia Joussen (Charité) und Prof. Dr. Renate Valtin.

Marx reloaded. Bei einer internationalen Tagung an der HU erörtern 1.500 Teilnehmer die Aktualität des Klassikers der Kapitalismuskritik im 21. Jahrhundert. Seite 4

Ein sichtbares Haus des Nachwuchses: Der Physiker Lutz-Helmut Schön ist ­ neuer Wissenschaftlicher ­Direktor der Humboldt ­Graduate School. Seite 4

„Wir werden es mit einer komplett anderen Klassenstruktur zu tun haben“. Föderalismus und Bildungsreform – Eine Diskussionsveranstaltung mit Erfahrungen aus Kanada und Deutschland. Seite 5

Deutscher Bildungsmedienpreis für Ausgründung „sofatutor“

Foto: Felix Schumann

Die Datenbank versteht sich als Hilfestellung für alle, die wissenschaftliche Gremien oder Führungspositionen besetzen, über Wissenschaft berichten, Konferenzprogramme gestalten oder Experten zur Entscheidungsfindung hinzuziehen wollen. Selbsteintragungen in die Datenbank sind nicht möglich. Erforderlich ist vielmehr ein Vorschlag seitens eines der zahlreichen, durchweg renommierten AcademiaNetWissenschaftspartner, zu denen unter anderem die DFG, die Fraunhofer- und die Max-Planck-Gesellschaft, die Leopoldina und der Wissenschaftsrat zählen. Über die Aufnahme entscheidet ein Lenkungsausschuss anhand eines eigenen Qualifizierungskatalogs, der garantiert, dass in AcademiaNet nur hochklassig qualifizierte Wissenschaftlerinnen vertreten sind.

Ein Wegbereiter der modernen Physikalischen Chemie. Zum 100. Todestag von Jacobus Henricus van ’t Hoff, dem ersten ­Chemie-Nobelpreisträger. Seite 7

D n 2 t s i


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.