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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG
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Museum in Nürnberg Museum in Nuremberg Architekt: Volker Staab, Berlin Tragwerksplanung: Ingenieurgemeinschaft H. Fink GmbH, Berlin und A. Schöppler + D. Kästner, Nürnberg
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Für den Passanten, der sich auf der touristischen Hauptachse zwischen Handwerkerhof und Fußgängerzone bewegt, zeigt sich das Neue Museum nur sehr unauffällig mit der Schmalseite des Designforums. Er könnte achtlos daran vorbei gehen, wäre nicht in dem schmalen Durchgang die leicht geschwungene Glasfassade schon sichtbar, die erahnen lässt, dass sich dahinter noch mehr verbirgt. Neugierig betritt man die enge Gasse, läuft zwischen den Gebäuden hindurch, um schließlich unvermittelt auf einem geschlossenen Platz vor der 100 m langen Glasfassade zu stehen. Sie gewährt Einblicke ins Foyer und auch in die Ausstellungsräume selbst, wird also nach der Eröffnung im April
2000 zu einem belebten Schaufenster und somit Teil des Platzes – d.h. öffentlicher Raum – werden. Dieser wird von der Stadtmauer, einigen historischen Wohnhäusern und dem Museum selbst begrenzt und weist somit eine mediterran anmutende Geschlossenheit auf. Dominierendes Element im Innenraum des Museums ist die elegant geschwungene Treppe im Foyer. Sie dient nicht nur als Verkehrsfläche, sondern auch als Ort zum Verweilen, zum Kommunizieren und um den ein oder anderen Blick auf den im Sommer sicherlich belebten Platz zu werfen. Ihr Radius verjüngt sich von 3,5 m auf 3,1 m im oberen Geschoss. Die Betonkonstruktion schwingt sich bis zu 3 m weit auskragend um die massive innen liegende Brüstung nach oben.
The glimpse of the gently curving facade of this building which passers-by catch from the entrance to a narrow alleyway may attract them into the urban space beyond. Here, they are confronted with the 100-metre-long glazed front of the museum (due to open in April 2000). The dominant element visible through the transparent facade is an elegantly curving concrete staircase in the foyer. With a radius of 3.5 m at the base, diminishing to 3.1 m on the upper floor, the staircase cantilevers out by up to 3 m and spirals up around a solid internal balustrade. It serves not only as a circulation route, but as a place of communication, where visitors may also pause and observe the activities going on in the square outside.
Photo: Udo Meinel, Berlin Lageplan Maßstab 1:3000
Site plan scale 1:3000