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Der lange Weg aus der Rezession

Die deutsche Wirtschaft stagniert mehr oder weniger seit sechs Quartalen. Im kommenden Jahr könnte dennoch ein leichtes Plus erzielt werden.

Vor allem der private Konsum dürfte etwas anziehen, aber auch für Investitionen sieht es besser aus – zumindest so weit es keine Bauinvestitionen sind. Die Abwärtsrisiken bleiben indes gewichtig. Neben geopolitischen Gefahren sind dies die Geldpolitik und neuerdings die Fiskalpolitik.

Konjunktur 2024 – Start mit Handicap

Das deutsche BIP-Wachstum 2023 dürfte knapp im Minus gelegen haben. Vermutlich bringt das Schlussquartal einen weiteren Rückgang. Ins neue Jahr startet die größte Volkswirtschaft der Euro-Zone daher mit einem statistischen Unterhang: Falls in allen vier Quartalen 2024 ein unverändertes BIP zu verzeichnen wäre, läge die Wirtschaftsentwicklung trotzdem mit etwa 0,2 % zum Vorjahr im Minus. Schon deshalb ist für die Prognose Zurückhaltung geboten. Und es gibt Gegenwind: Am Bau herrscht Krise, und in den wichtigen Exportmärkten USA und China wird eine Verlangsamung der Konjunktur erwartet.

Dieses Mal muss die Binnennachfrage den Karren ziehen

Die Hoffnungen ruhen auf der Binnennachfrage. Der private Konsum dürfte 2024 aufgrund der fallenden Inflation deutlicher zulegen. Die Energiepreise entspannen sich, der Anstieg der Lebensmittelpreise hat nachgelassen. Auf den Vorstufen der Import-, Erzeuger- und Großhandelspreise sieht man das seit einiger Zeit schon. Zusammen mit hohen Lohnabschlüssen lässt dies das verfügbare Realeinkommen der privaten Haushalte wachsen.

Die rückläufige Inflation dürfte den Konsum stützen.

Unternehmen halten ihre Stammbelegschaft

Indes wird das Einkommen der Haushalte von der Lage am Arbeitsmarkt geprägt. Bislang war die Beschäftigungssituation in Europa über die Konjunkturschwäche hinweg robust, weil die Unternehmen im Zeichen des Fachkräftemangels ihre Stammbelegschaft halten wollen. Allerdings dürfte diese Bereitschaft nicht endlos währen.

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