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2022 auf Value-Sektoren setzen

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Editorial

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ANLAGEMÄRKTE

An den Aktienmärkten waren im bisherigen Jahresverlauf größere Umschichtungen zu beobachten: Value-Titel waren gefragt, während Wachstumswerte auf den Verkaufslisten standen.

Grund hierfür sind vermehrte Zinsängste, weil nun vor allem die US-Notenbank der Inflation den Garaus machen möchte. Steht diese Rotation nun erst am Anfang und bleiben Value-Titel damit weiterhin attraktiv?

2021: Value und Growth bewegten sich im Gleichklang

Wenn man so will, sind Value-Titel im Jahr 2022 gut aus den Startlöchern gekommen, während Growth-Titel erst einmal den Rückwärtsgang eingelegt haben. Noch im Vorjahr war dieser Trend nicht so eindeutig. Die Plätze 1 und 2 im europäischen Sektor-Ranking belegten Banken – ein typischer Value-Sektor, und Technologie – der Wachstumssektor schlechthin. Vor diesem Hintergrund überrascht es kaum, dass der globale MSCI Value und Growth-Index nahezu dieselbe Performance aufwiesen. In der Total-Return-Betrachtung, also inklusive Dividenden, hatten Value-Titel sogar bereits die Nase vorn (+25 % vs. +23,9 %).

Exkurs: Value und Growth

Value und Growth sind zwei unterschiedliche Anlagestile mit demselben Ziel: eine gute Aktienperformance zu erzielen – aus Sicht des Investors entweder absolut gesehen oder im Vergleich zum Gesamtmarkt. Value-Anleger suchen vor allem unterbewertete Titel, etwa nach den Bewertungskriterien Kurs-Buchwert oder Dividendenrendite, während Growth-Investoren den Fokus auf überdurchschnittliches künftiges Wachstum von Umsätzen und Gewinnen legen. Unternehmen aus dem Value-Spektrum kommen häufig aus etablierten Industrien bzw. Geschäftsmodellen wie Telekom oder Öl & Gas, während Growth-Unternehmen zumeist über eine junge Unternehmensgeschichte verfügen und in Zukunftsfeldern tätig sind.

2022: Sektorallokation auf Value ausrichten

Das Research der LBBW geht davon aus, dass sich der Trend hin zu Value-Titeln auch mit Blick auf das Gesamtjahr fortsetzen wird. Unter Value-Aspekten halten die LBBW-Analysten mit Blick auf die Sektor-Allokation die Branchen Energie, Versorger, Versicherer und Automobile für attraktiv. Zwei Branchen, die nicht in das Raster der Unterbewertung passen, aber dennoch interessant erscheinen, sind die Branchen Handel und Industrie.

Bild oben: Ein typisches „Value“-Unternehmen: Intel Corporation ist ein US-amerikanischer Halbleiterhersteller mit Hauptsitz in Santa Clara, Kalifornien.

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