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Die deutsche Wirtschaft stagniert

Die deutsche Wirtschaft kommt nicht von der Stelle. Für das zurückliegende zweite Quartal steht ein Minus von 0,1 % zu Buche. Seit nunmehr zwei Jahren schwanken die Raten um die Nulllinie. Eine Trendwende aufwärts ist nicht zu erkennen, von einem Aufschwung ganz zu schweigen.

Die privaten Haushalte halten sich mit ihrem Konsum zurück. Sie sehen mit sorgenvoller Miene in die Zukunft, zumal die Arbeitslosigkeit steigt. Die Unternehmen investieren nur das Allernötigste: Von einer Erweiterung der Kapazitäten keine Spur.

Deutschland ändert sein Geschäftsmodell

Deutschland durchlebt eine säkulare Anpassung an grundsätzlich neue Gegebenheiten und stellt sein „Geschäftsmodell“ um. Der Tendenz nach sinkt die Industrieproduktion bereits seit einem halben Jahrzehnt, verstärkt seit dem Energiepreisschock im Jahr 2022. Das verarbeitende Gewerbe, bislang das Rückgrat ihrer Wirtschaft, verliert. Entsprechend büßen die Exporte an Bedeutung ein, während Dienstleistungen hinzugewinnen. Die deutsche Volkswirtschaft macht sich also ein Stück weit unabhängiger von der Nachfrage der übrigen Welt.

Weltwirtschaft stützt kaum bis gar nicht

Bei alledem zeigt auch die Weltwirtschaft insgesamt aktuell nur wenig Elan. So verliert die Wirtschaft der Vereinigten Staaten im Vorfeld der anstehenden Wahlen an Schwung. Der Antrieb, den noch Joe Bidens Konjunkturprogramm „Inflation Reduction Act“ lieferte, läuft schrittweise aus. Ansätze für eine gewisse Dynamik gibt es in den Schwellenländern.

Bis auf Weiteres Stagnation

Für die anstehenden Quartale ist mit keiner schnellen, durchgreifenden, breitflächigen Belebung der Weltwirtschaft zu rechnen. Die restriktive Geldpolitik zur Bekämpfung des Inflationsschocks 2022 wirkt weiter nach. Zwar ist die Teuerung in den allermeisten Ländern auf dem Rückzug, es wird aber mehrere Quartale dauern, bis sich dies in den einzelnen Volkswirtschaften positiv bemerkbar machen wird.

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