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Kurzes Sommergewitter an den Börsen

Das Gewitter an den Börsen brachte nur einen kurzen Schrecken, die Indizes machen sich wieder auf den Weg Richtung Allzeithochs. Als Treibstoff wirkt die angekündigte Zinswende der US-Notenbank Fed. Es besteht weiterhin das Risiko von Rückschlägen, da der Ausgang der US-Wahlen und die damit verbundenen potenziellen Veränderungen in der Wirtschaftspolitik derzeit schwer vorhersehbar sind.

Anfang August gab es ein kurzes, aber heftiges Sommergewitter an den Börsen. Vorbereitet wurde es durch skeptisch aufgenommene Zahlen der KI-Leitwerte, hinzu kam eine zweite Zinserhöhung in Japan, bis dann überraschend schwache Zahlen vom US-Arbeitsmarkt die Entladung auslösten. In Tokyo stürzte der NikkeiIndex an einem Tag um 12,4 % in die Tiefe, parallel zum nach oben schießenden Yen. Weltweit schossen die Volatilitäts-Indizes in die Höhe. Die Umsätze lagen aber niedriger als in der Konsolidierungsbewegung des Monats April.

Zinsperspektiven stützen

Sinkende Leitzinsen und ein damit einhergehender Renditeverfall am langen Ende des Kapitalmarktes machen Aktien relativ gesehen attraktiver. Die vergleichsweise hohe Bewertung des US-Marktes wird so ein wenig abgesichert. Dieser ist zurzeit alles andere als günstig: Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt an der Wall Street bei gut 21, während der historische Durchschnitt 16 beträgt. Der von den Anlegern favorisierte Technologiesektor ist zwar hoch profitabel, aber mit rund 26 nochmals erheblich teurer. Dieses Niveau ist nur bei markant steigenden Gewinnen gerechtfertigt.

Unsicherheit vor den Wahlen

Hieran kamen zuletzt Zweifel auf: Microsoft warnte davor, sich die Investitionen in KI-Anwendungen erst mit deutlicher Verzögerung auszahlen werden. Die Bestrebungen in Washington, dem Rivalen China Spitzentechnologien vorzuenthalten, beschränkt die Wachstumschancen. Mit den US-Wahlen schwebt zudem ein Damoklesschwert über dem Silicon Valley: Ex-Präsident Trump möchte die produzierende Industrie stärken, aber die Demokraten tendieren zu stärkeren Regulierungen.

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