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Gar Holohan: Typische Fehler vermeiden

TYPISCHE FEHLER VERMEIDEN

PLANUNG VON SCHWIMMBÄDERN UND SPORTANLAGEN

Autor Gar Holohan B.Arch.Sc., Dip.Arch., FRIAI. Aura Holohan Leisure Group, Irland

Nach 40 Jahren Erfahrung in der Sportstättenplanung ist der Autor es leid, dass Bauherren und Architekten immer wieder die gleichen Fehler begehen und knappe Ressourcen für schlecht geplante und schlecht gestaltete Sport- und Freizeitanlagen verschwenden. Gar Holohan ist Gründer und Chairman der Aura Holohan Group, die in Irland mehrere öffentliche Schwimmzentren und eine private Fitnessstudiokette betreibt. Er teilt seine Gedanken dazu, wie typische Fehler bei der Planung von Schwimmbädern und Sportanlagen vermieden werden können.

In den frühen 1980er Jahren, lange bevor ich mich mit dem Management von Sportanlagen beschäftigte, besuchte ich häufig Sportstätten in der ganzen Welt in Begleitung von Architektenkolleginnen und -kollegen, die stolz ihre „preisgekrönten“ Arbeiten präsentierten. Ich erinnere mich, dass ich in dieser Zeit begeistert war von dem großartigen Beitrag, den Architekten im Bereich Sport und Freizeit leisten. Eines Tages führte mich dann der Manager einer Sportanlage durch „seine“ Einrichtung. Bei der Besichtigung machte ich Fotos und Bemerkungen zu diversen gestalterischen Merkmalen. Und mir fiel plötzlich auf, dass seine Reaktionen immer mit „Ja, das sieht gut aus, aber...“ begannen. In den folgenden Jahren besuchte ich erneut viele der architektonischen „Meisterwerke“, die ich vorher bereits gesehen hatte. Diesmal bat ich jedoch die Manager, mich durch die Anlagen zu führen. Ich verstand bald, was Marcel Proust meinte, als er sagte: „Die wirkliche Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Landschaften zu erforschen, sondern altes mit neuen Augen zu sehen.“ Schnell wurde mir folgendes klar:

• Das Layout einer Sportstätte kann erhebliche Auswirkungen haben auf die Personalkosten, die Einnahmen aus Sekundärausgaben und darauf, wie wirksam die „Vertriebstätigkeit“ zur Gewinnung von Neumitgliedern durchgeführt werden kann. • Eine falsche Berechnung der Kapazität verschiedener Bereiche (zum Beispiel Umkleiden) kann zu Engpässen und einer unzureichenden Auslastung der Anlage führen. • Die Details der Gestaltung und Ausstattung einer Sportanlage können Barrieren mit sich bringen für viele potenzielle Kunden, die an einer Behinderung leiden. • Bereits nach fünf Jahren sehen viele Betreiber den Bedarf, bestimmte Bereiche umzugestalten, zu erweitern oder anders zu nutzen. Wichtig ist, dass die Anlage hierfür nicht für längere Zeit geschlossen werden muss. • Eine schlechte Finanzplanung, insbesondere mit Blick auf die Lebenszykluskosten, kann zu hohen Instandhaltungs- und Energiekosten einerseits und Mittelverschwendung andererseits führen.

Bemerkenswert ist, dass viele der grundlegenden Probleme, die im Planungsprozess ihren Ursprung haben und mir bereits vor 20 Jahren aufgezeigt wurden, sich auch heute noch wiederholen! Warum ist das so? Ein Grund ist, dass viele Projektteams erfolgreiche Anlagen einfach kopieren möchten, ohne zu bedenken, dass die von ihnen herangezogenen Sportstätten auf mehr als zehn Jahre alten Denkweisen und Trends basieren. Eine obligatorische Schlüsselfrage lautet: Welche aktuellen Trends sollten wir für die Zukunft berücksichtigen?

Kommunikation und Konsultation Viele der Probleme entstehen durch mangelhafte Kommunikation und Konsultation im Planungsprozess. Die Bauherren neigen zu der Annahme, dass Architekten wissen, wie Sport- und Freizeitzentren funktionieren. Viele Architekten glauben zudem, dass sie alle Antworten kennen – doch leider ist ihnen oft nicht einmal die Hälfte der Fragen bekannt, die es zu beantworten gilt.

Verschiedene Gruppen nutzen dieselben Einrichtungen aus unterschiedlichen Gründen: Ein Schwimmbad wird beispielsweise für sportliches Freizeitschwimmen, aber auch für Entspannung und soziales Miteinander genutzt. Das Planungsteam muss ein Verständnis dafür entwickeln, welche Anlagen für die Menschen im Einzugsgebiet attraktiv sind und wann und wie sie genutzt werden. In unterschiedlichen Kulturen kann es unterschiedliche Verbraucherpräferenzen geben. So sind die Marktnachfrage und das Ertragspotenzial für Wellnesseinrichtungen in Mittel- und Nordeuropa wesentlich höher als auf den Britischen Inseln.

Projektbeschreibung und Bedeutung von Feedback In vielen Fällen wird keine schriftliche Projektbeschreibung erstellt, die eine eindeutige Definition der Projektziele, der geplanten Einrichtungen, der Zielgruppen und des täglichen Betriebs enthält. Oft beschränken sich der Bauherr und der Architekt darauf, mehrere Einrichtungen zu besuchen, die dem Bauherrn „gut gefallen“, und dann für den Entwurf des idealen Gebäudes „á la carte“ die jeweils „besten Elemente“ der verschiedenen Anlagen herauszupicken. Das mag bei der Planung eines Hauses funktionieren, nicht aber bei einer Sport- und Freizeitanlage.

Der „Studienbesuch“ umfasst in der Regel einen Rundgang, bei dem der Architekt oder Eigentümer die besten Eigenschaften der Bestandsanlage hervorhebt. Viele der üblichen Probleme bei der Gestaltung von Sport- und Freizeitanlagen sind für den unerfahrenen Besucher nicht

offensichtlich, und der stolze Tourguide wird wahrscheinlich nicht auf die Mängel seiner Anlage hinw eisen. Das Ergebnis: Viele im Planungsprozess erzeugte Probleme werden immer wieder kopiert. Dieser dem Zufall überlassene Lernansatz kann unter keinen Umständen eine eingehende Berücksichtigung des Feedbacks erfahrener Manager und Betreiber ersetzen.

Gäbe es nur eine einzige Frage, die Sie bei einem Besuch vor Ort stellen könnten, sollte sie an den Eigentümer oder General Manager gerichtet werden. Sie lautet wie folgt: „Was würden Sie anders machen, wenn Sie noch einmal ganz von vorne anfangen könnten?“ Sie werden sich wundern, wie anders Ihr Eindruck nach der Beantwortung dieser Frage sein wird.

Oftmals verliert man bei der Entwicklung erster Gestaltungskonzepte nach Recherchen und Standortbesichtigungen die ursprünglichen Projektziele aus den Augen. Es ist von entscheidender Bedeutung, bei der Überprüfung der Entwürfe in der Planungsphase darauf zu achten und sicherzustellen, dass die Pläne stets den ursprünglichen Projektzielen entsprechen.

Budget: Preis vs. Wert Viele Projekte sind bereits vor dem Start zum Scheitern verurteilt, weil die Finanzplanung mangelhaft ist und nicht alle anfallenden Kosten berücksichtigt wurden. Lücken in der Finanzplanung für Mobiliar, Beschilderung und so weiter oder Kostenüberschreitungen in der Anfangsphase führen oft zu Kompromissen bei qualitätsrelevanten Spezifikationen, die auch die Wahrnehmung des Nutzers maßgeblich bestimmen. Dies führt unweigerlich dazu, dass die Anlage innerhalb weniger Jahre heruntergekommen aussieht und hohe Instandhaltungskosten anfallen. Bei der Entscheidung über die Qualität der Spezifikation müssen die „Kosten in der Nutzungsphase“ (die die Anfangsinvestitionen in der Regel deutlich übersteigen) berücksichtigt werden, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den anfänglichen Kapitalkosten und den laufenden Instandhaltungskosten herzustellen. Hier sei an das berühmte Zitat des Astronauten John Glenn erinnert, als er gefragt wurde, wie es sich angefühlt hatte, vor dem Start zum Raumflug im Raumschiff auf der Trägerrakete zu sitzen. „Ich habe mich so gut gefühlt wie jeder andere, der in einer Kapsel auf einer Rakete sitzt, die beide vom billigsten Anbieter gebaut wurden.“ Doch immer noch werden viele Unternehmungen auf der Grundlage der „billigsten“ Lösung gestartet.

Auf der anderen Seite sind einige Gebäude überspezifiziert. Die meisten Überspezifikationen gibt es bei der Haustechnik. Viele Sporteinrichtungen sind mit teuren und komplexen Systemen ausgestattet, von denen die Hälfte nie in vollem Umfang genutzt wird und für deren Verständnis ein promovierter Instandhaltungsexperte erforderlich wäre.

Wichtig ist eine konsistente Qualität der Innenräume und Oberflächen in der gesamten Einrichtung. Ich stoße immer wieder auf Anlagen mit „großartigen“ Eingangsbereichen,

„Das Planungsteam muss ein Verständnis dafür entwickeln, welche Anlagen für die Menschen im Einzugsgebiet attraktiv sind und wann und wie sie genutzt werden.”

die einen tollen ersten Eindruck hinterlassen, dann aber spartanische Umkleiden haben. Die Nutzer beurteilen eine Sportstätte anhand des Bereichs mit der geringsten wahrgenommenen Qualität.

Verständnis der Anlagenkapazität Bei den meisten Gebäuden lässt sich die Kapazität durch einfache „Raumberechnungsformeln“ bestimmen (zum Beispiel 6 m² pro Person in einem Schwimmbecken). Die Kapazität in Person pro Quadratmeter kann erheblich variieren in Abhängigkeit vom Layout und insbesondere vom Angebot und Betrieb der Anlage.

Machbarkeitsberater überschätzen immer wieder die Kapazität von Schwimmbädern und Sporthallen und schlagen deshalb eine unzureichende Größe vor. Die überwiegende Mehrheit der Nutzer kommt während der „Hauptzeiten“ in die Anlage, die die Hälfte der Öffnungszeiten ausmachen. Eine Vollauslastung während der gesamten Öffnungszeiten ist unrealistisch und zudem für die Nutzer wenig angenehm. Ein 25-m-Becken mit sechs Bahnen kann beim sportlichen Freizeitschwimmen 24 Personen aufnehmen, bei einem Aquarobic-Kurs oder im Schwimmunterricht jedoch mehr als 70 Personen. Zwar beläuft sich die theoretische Kapazität eines 25-m-Beckens mit sechs Bahnen für eine Hauptzeit von 52 Stunden auf 3.432 Personen. In der Praxis kann die als angenehm empfundene Kapazität bei einem vielfältigen, auf die Gemeinschaft ausgerichteten Programm jedoch um 40 % und mehr niedriger liegen. Um die Kapazität eines Schwimmbads zu bestimmen, ist ein klares Verständnis der Angebote unerlässlich. Als grober Anhaltspunkt arbeitet das Planungsmodell von Sport England mit 70 % der theoretischen Kapazität für Schwimmbäder und 80 % für Sporthallen.

Ebenfalls wesentlich ist eine ausgewogene Kapazitätsplanung für jede Phase des Nutzererlebnisses, das heißt Parkplätze, Umkleiden und Aktivitätsbereiche sollten mit Blick auf die Kapazität aufeinander abgestimmt sein. Die Nutzer sind bereit, 30 Minuten auf einem Laufband zu joggen, ärgern sich jedoch, wenn der Fußweg vom Parkplatz mehr als drei Minuten in Anspruch nimmt. Selbst kleinste Elemente können zu Engpässen führen und sind daher für die Kapazität entscheidend. Dennoch werden weiterhin Sportstätten mit winzigen Umkleiden und riesigen Schwimmbecken / Sporthallen gebaut.

Probleme, die sich aus einem schlechten Layout ergeben Ein mangelhaftes Layout kann zu einer Vielzahl von Problemen in einer Sportanlage führen. Hier einige Beispiele:

• Die Personalkosten sind der größte Ausgabenposten in

Sport- und Freizeiteinrichtungen. Ein Layout mit suboptimaler visueller Zugangskontrolle zu wichtigen Bereichen oder toten Winkeln in Wasserarealen, die zusätzliche

Rettungsschwimmer erfordern, können die Betriebskosten enorm in die Höhe treiben. • Supermärkte positionieren die Produkte des täglichen

Bedarfs im hinteren Teil des Ladens, damit die Kunden an anderen Produkten vorbeigehen und Impulskäufe tätigen. Warum sind die Betreiber von Sportanlagen dann überrascht, dass die Nutzer nicht die budgetierten Sekundärausgaben tätigen, wenn sich die Umkleideräume in Eingangsnähe befinden, die Gastronomie jedoch im

Obergeschoss? • Tanzstudios und Fitnessbereiche sind geräuschintensiv,

Vibrationen und Bassfrequenzen werden über Wände,

Böden und Decken übertragen. In einigen Anlagen liegen diese Aktivitätsräume jedoch direkt neben ruhigen

Wellnessbereichen und / oder Behandlungsräumen. • Wenn die Nutzer häufig Nass- und Trockenzonen durchqueren müssen, kann dies den Reinigungsaufwand erheblich erhöhen und Sicherheitsprobleme verursachen. • Ungünstig gelegene Lagerräume können erhöhte Personalkosten verursachen und dazu führen, dass beim

Wechsel von einer Tätigkeit zur anderen wertvolle Arbeitszeit verloren geht. • Die meisten Sport- und Freizeiteinrichtungen müssen

Mitgliedschaften verkaufen, um ihr Überleben zu sichern, und doch wird diese „Vertriebsaktivität“ oft vernachlässigt. Interessierte Besucher müssen eine bequeme Wartezone vorfinden. Sie müssen sich durch die Einrichtung bewegen können, ohne die aktiven Nutzer zu stören. Sie müssen strategische Aussichtspunkte erreichen können, von denen sie das Geschehen in den besten Teilen der

Anlage sehen und beobachten können.

Fehlende Zukunftsplanung Die meisten gut genutzten Einrichtungen müssen etwa alle fünf Jahre renoviert werden. Zudem möchten erfolgreiche Schwimmbäder und Sporteinrichtungen bei einem Wachstum der Nutzerbasis oft expandieren. Ein ideales Renovierungsprogramm arbeitet mit Elementen, die die bestehenden schnell ersetzen können. Mögliche künftige Erweiterungen sollten von Beginn an in Betracht gezogen werden und ohne längere Betriebsschließung umsetzbar sein. Beispiele:

• Die Umkleiden sind oft im Zentrum des Gebäudes angeordnet, was eine Erweiterung ohne Verlust von Aktivitätsbereichen schwierig macht. • Einige Sportstätten sind extrem „stylish“ mit Materialien wie Beton oder Fliesen, deren Austausch teuer ist. • Einige Technikräume werden erst nach der Installation von Großgeräten fertiggestellt, ohne dass über einen erforderlichen Ersatz dieser Geräte nachgedacht wird.

Angesichts der sich schnell verändernden Energie- und

Umweltvorgaben steigt die Wahrscheinlichkeit, dass im

Technikraum während der Anlagenlebensdauer verschiedene Austausche stattfinden müssen. • Der Zugang für Instandhaltung, Renovierung und mögliche Erweiterungen muss von Beginn an gewährleistet werden, um die Kosten zu minimieren. Wo kann beispielsweise das Bauunternehmen Material abladen und lagern?

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit Flexibilität sollte in die Hauptaktivitätsbereiche, Funktionsräume und Verkehrsflächen eingeplant werden, auch wenn dies eine mühsame Aufgabe sein mag, bei der es erforderlich ist, potenzielle zukünftige Nutzungsformen zu denken und auf die bestehenden Pläne zu projizieren. Ein einfaches Beispiel hierfür ist die integrierte Anpassungsfähigkeit der Flächen rund um ein zentrales Schwimmbecken oder eine Sporthalle, damit diese temporär als Zuschauer- oder Verwaltungsbereiche oder als Pressezentrum für Veranstaltungen dienen können.

Hohe Wartungsfreundlichkeit Die Instandhaltungskosten werden nicht nur durch Qualität und Haltbarkeit bestimmt. Maßgeblich sind auch andere Kostentreiber wie:

• Schlechte Zugänglichkeit für Instandhaltungsarbeiten: schwer zugängliche Beleuchtungskörper oder Glasflächen in der Höhe, die nur per Gerüst oder Arbeitsbühne erreichbar sind und oft Arbeiten zu Überstundensätzen außerhalb der Öffnungszeiten der Anlage erfordern. • Zugang für Lieferungen: In einem Fitnessstudio mussten für die Anlieferung von Laufbändern kürzlich ein ganzes

Fensterband ausgebaut und eine Arbeitsplattform installiert werden, weil die Zugangstreppe zu schmal war. • Instandhaltungs-/Serviceverträge: Eine Sporteinrichtung in Europa ließ ein „Kraft-Wärme-Kopplungssystem“ installieren, das jährliche Energiekosten von 20.000 Euro einsparen sollte. Die Garantiebedingungen sahen jedoch vor, dass der österreichische Lieferant die jährliche Wartung zu einem Preis von 16.000 Euro p.a. durchführt.

Barrieren für potenzielle Nutzer Viele Architekten sind der Meinung, dass sie mittels Einhaltung der einschlägigen Bauvorschriften bereits alle „Barrieren“ für die potenziellen Nutzer beseitigt haben. Oft wird vergessen, dass neben physischen auch psychologische Barrieren existieren. Weltweit gibt es 1,2 Milliarden Menschen mit einer Behinderung, ihre jährlichen Ausgaben belaufen sich auf 7 Billionen Euro. Viele ältere Menschen würden von sich selbst nicht sagen, dass sie an einer Behinderung leiden und trainieren oft gerne gemeinsam mit Freunden. In dieser Nutzergruppe kann eine erhebliche Zahl potenzieller Kunden verloren gehen. Der große und wachsende Markt von Menschen mit einer Behinderung hat eine fast doppelt so hohe Kaufkraft wie die Gruppe der Jugendlichen. Heute finden sich in vielen Entwürfen die folgenden Barrieren:

• Vertikale Beckenleitern, die für viele ältere Menschen, insbesondere für Menschen mit Hüftproblemen oder Arthritis, praktisch nicht nutzbar sind. • Schambarrieren, zum Beispiel für ältere Frauen oder übergewichtige Menschen, wie das Fehlen von Einzelduschkabinen oder Einzelumkleiden oder die Anordnung von Saunen / Dampfbädern in einem Bereich, den man

nur erreicht, wenn man zunächst die halbe Schwimmhalle durchquert. • Beschilderung mit kleiner Schrift oder geringem Farbkontrast. Im Schwimmbad, in der Dampfsauna oder beim

Sport tragen die Nutzer in der Regel keine Brille. • Schwere Türen, die für Personen mit Mobilitätshilfen und

Taschen schwer zu öffnen sind. • Fehlen von „Ruhezonen“ aufgrund mangelnder Akustikplanung, die bei einigen potenziellen Kunden zu einer

Reizüberflutung führen kann.

Gebäudemanagementsystem Ein gut durchdachtes Gebäudemanagementsystem ist unerlässlich, um einen geeigneten Nutzer- und Personalkomfort zu gewährleisten und den Energieverbrauch zu minimieren. Einige häufige Fehler sind:

• Ungeeignete saisonale Strategien: Es ist wichtig, dass

Sport- und Freizeitzentren unterschiedliche Strategien für Sommer und Winter haben. Die Umstellung muss ganz einfach von einem geschulten Mitarbeitenden durchgeführt werden können. Im Winter kann die freie

Kühlung zum Einsatz kommen, in den Sommermonaten die freie Beheizung. • Das Gebäudemanagementsystem sollte eine Energieverbrauchserfassung in Echtzeit umfassen. Die Messung kann auch getrennt vom Gebäudemanagementsystem erfolgen. Mittels Echtzeiterfassung des Strom-, Wasser- und Brennstoffverbrauchs können Lecks und Energieverschwendung aufgedeckt werden. • Im Gebäudemanagementsystem sollten einzelne ausgefallene Ventilatoren, Pumpen und Motoren erkennbar sein. So kann das Personal die zuständigen Auftragnehmer alarmieren, bevor Probleme beim Komfort in der

Gesamtanlage auftreten.

Beleuchtung In vielen Sportstätten fällt mehr als die Hälfte der Nutzungszeiten in die Abend- und Nachtstunden. Warum wird der Beleuchtung oft so wenig Aufmerksamkeit geschenkt? Wir alle wissen, dass eine gute Beleuchtungsplanung zum Image einer Sportstätte beitragen kann und die Möglichkeit eröffnet, unterschiedliche Szenarien und Atmosphären einzurichten. Eine unzureichende Beleuchtungsplanung kann jedoch das Gegenteil bewirken. Einige häufige Fehler sind:

• Unzureichende Außenbeleuchtung, die zur Verbesserung des Sicherheitsempfindens unerlässlich ist, insbesondere bei Frauen. • Grelles / weißes Licht, in dem die Menschen blass und fahl erscheinen. • Unzureichende natürliche Belichtung unter gleichzeitiger Minimierung der Blendung, insbesondere in den

Beckenbereichen.

Heizung und Lüftung Die Anlagenbetreiber beklagen bezüglich der Heizungs- und Belüftungssysteme in der Regel zwei Extreme: Entweder es wurde zu wenig ausgegeben und der Nutzerkomfort ist nicht ausreichend, oder es wurde zu viel für übermäßig komplexe und wartungsintensive Systeme ausgegeben. Hier einige Beispiele für häufige Fehler: • Kein Schnellreaktionssystem in Kursräumen, um schnell die unterschiedlichen Temperaturen einstellen zu können, die für Yoga oder für Tanzkurse erforderlich sind. • Gleiches gilt für Behandlungsräume, da einige Behandlungen ein vollständiges Entkleiden erfordern. • Fehlende Aufteilung / Abtrennung von Bereichen mit hoher Luftfeuchtigkeit (zum Beispiel Sauna, Schwimmbad) und Umkleiden, in denen die Nutzer abkühlen möchten.

Neue Fragen in Verbindung mit der Covid-19-Pandemie Bei den in den letzten Jahren durchgeführten Risikobewertungen in Verbindung mit Covid-19 hat sich gezeigt, dass das Infektionsrisiko für die Nutzer in hochgradig inklusiven oder barrierefreien Anlagen wesentlich besser eingedämmt werden konnte. Beispiele:

• Automatische Türen und flache Rampen ermöglichen einen berührungslosen Zugang. • Breitere Korridore bieten Raum für Abstandsregeln • Selten genutzte Fluchtwege werden als alternative Zugänge zu verschiedenen Aktivitätsbereichen genutzt.

Zukunftssichere Entwürfe werden wahrscheinlich eine

Aufteilung des Gebäudes in verschiedene Zonen für einen getrennten Zugang zu den diversen Aktivitätsbereichen mit speziellen bereichsspezifischen Lüftungssystemen umfassen.

Erste Schritte zur erfolgreichen Gestaltung von Sport- und Freizeitanlagen Oscar Wilde schrieb einmal: „Erfahrung ist einfach nur der Name, den wir unseren Fehlern geben.“ Holen Sie so früh wie möglich jemanden ins Team, der das Geschäft kennt, um eine Projektbeschreibung zu erstellen und den Entwurf zu prüfen. Es ist billiger, für gute Beratung zu bezahlen als für die eigene Erfahrung!

Erarbeiten Sie zuerst Ihren Geschäftsplan, dann die Projektbeschreibung (Anlagen und Betrieb) und erst dann die Baupläne. Und denken Sie daran: Nur weil eine Lösung an einem Ort funktioniert, heißt das nicht automatisch, dass sie auch andernorts erfolgreich kopiert werden kann.

Planer machen oft Vorschläge, die auf ihren eigenen Wünschen basieren. Seien Sie sich über Ihren Zielmarkt im Klaren und stellen Sie sicher, dass Ihr Entwurf die Wünsche der potenziellen Nutzer widerspiegelt.

„Nur weil eine Lösung an einem Ort funktioniert, heißt das nicht automatisch, dass sie auch andernorts erfolgreich kopiert werden kann.“

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