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sorgt für schnelle Inbetriebnahme
from sb 3/2022 (deutsch)
by IAKS
FREIBAD IN MODULRAUM-BAUWEISE
KURZE BAUZEIT VON NUR NEUN MONATEN SORGT FÜR SCHNELLE INBETRIEBNAHME
Autor POOL out of the BOX GmbH, DE- 89522 Heidenheim, www.pooloutofthebox.de Fotos © Vereinigte Kunstwerke, Joachim Maier
Nach nur neun Monaten wurde das Freibad im Bochumer Stadtteil Werne eröffnet. Die Modernisierung der Anlage aus den 1930er-Jahren wurde von der POOL out of the BOX GmbH als Totalübernehmer in Zusammenarbeit mit den Bäderbauspezialisten 4a Architekten und weiteren Partnern durchgeführt.
Gemeinsames Ziel war es, das Freibad mit 50-m-Sportbecken, Erlebnisbecken und Kleinkinderplanschbecken schnellstmöglich wieder in Betrieb zu nehmen. Dafür wurde das Freibadgebäude mit Verwaltungsbereich, Umkleiden, Sanitäranlagen sowie Lager- und Technikflächen in Modulraum-Bauweise reaIisiert.
Der Gebäuderiegel besteht aus insgesamt 20 Modulen, die in Hybrid-Modulbauweise aus Stahl und Holz vorgefertigt wurden, inklusive Dämmung und Innenausbau-Elementen. Während die Raumhöhe bei sämtlichen Modulen 3,95 m beträgt, variiert die Tiefe der Module in den drei Einheiten für Verwaltung, Sanitär und Technik. Umkleiden und Spinde sind zum Freibadgelände ausgerichtet und zwischen Verwaltung und Sanitäreinheit frei unter dem auskragenden Dach eingestellt. Die witterungsunabhängige Vorfertigung sorgt für kurze Bauzeiten und weniger Baulärm. Nach Anlieferung vor Ort wurden die einzelnen Modulräume mit einem Kran auf die vorbereitete Bodenplatte gesetzt und montiert.
Herstellungskosten kritisch unter der Lupe Von außen sind die Module mit einer hinterlüfteten Fassade aus senkrechten Fichtenholz-Lamellen verkleidet. Die vorvergraute, sägeraue Oberfläche verleiht dem Gebäude eine natürliche und freundliche Optik. Für eine bessere Belichtung wurde im oberen Drittel der Fassadenverkleidung teils jede zweite Holz-Lamelle ausgespart. Das Dach besteht aus einer Brettstapeldecke, die auf den Modulen auflagert
und zum Freigelände hin auskragt. Eine Dreischichtplatte mit Dämmung für den sommerlichen Wärmeschutz sowie die Frostsicherung im Winter und einer Abdichtung bildet den Abschluss.
Um die Herstellungskosten zu reduzieren, wurde das Dach in Richtung Westen um zwei Prozent ins Gefälle gelegt, und es wurde eine Entwässerungsrinne eingebaut. Da das Freibadgebäude ausschließlich im Sommer betrieben wird, ist die Heiztechnik nur zur Beheizung der Personalräume und zur Frostsicherung im Winter ausgelegt. Die Belüftung der Räume erfolgt auf natürliche Weise über Lüftungsflügel in den Oberlichtbändern beziehungsweise im Brüstungsbereich des Betriebsleiterbüros und der PersonaIräume.
Zwei weitere Gebäude, ein Wickelraum sowie die Badeaufsicht sind an unterschiedlichen Standorten auf dem Freibadgelände platziert. Der Wickelraum mit Kinder-WC befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Kleinkinderbecken. Er wurde mit vorgefertigten Elementen in Holzbauweise auf einer Betonplatte aufgestellt. Die Badeaufsicht befindet sich an zentraler Stelle auf der unterirdischen Filtertechnik. Vier Stahlstützen mit einem aufliegenden Holzdach bilden die Tragstruktur. Bis auf den Brüstungsbereich aus Betonfertigteilen ist der Raum komplett verglast.
Beckenangebot auf dem Prüfstand Für einen wirtschaftlichen Betrieb wurden die maroden Betonbecken durch Edelstahlbecken ersetzt, die Wasserflächen von 3.000 m² auf rund 1.580 m² reduziert sowie eine energiesparende Technik mit Solarabsorber-Anlage eingebaut. Anstelle des 75 x 8,5-m-Schwimmerbeckens befindet sich nun ein 50-m-Schwimmerbecken mit einer Breite von 16,45 m und längsseitigem Komforteinstieg außerhalb der Schwimmbahnen. Die Breitwellenrutsche wurde aus dem Bestand übernommen.
Die POOL out of the BOX GmbH wurde gegründet, um Schwimmbäder kostengünstiger und mit kürzerer Bauzeit zu realisieren. Als Totalübernehmer bietet das Unternehmen die nahezu komplette Planung und Erstellung von Bädern in Modulraum-Bauweise aus einer Hand an.