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Sanierung des Freibades in Sigmaringen

Standort Sigmaringen, Deutschland

Bauherr / Betreiber Stadtwerke Sigmaringen

Architekten 4a Architekten GmbH DE – 70376 Stuttgart www.4a-architekten.de

Autor Petra Steiner, 4a Architekten

Fotos David Matthiessen

KOMPLETT ENTKERNT UND NEU ORGANISIERT

SANIERUNG DES FREIBADES IN SIGMARINGEN

Eingebettet zwischen Donauufer und Waldrand liegt das Sigmaringer Freibad in schöner Hanglage am Ortsrand. Um die bestehende Anlage aus den 1960er Jahren zukunftsfähig zu gestalten, haben 4a Architekten Bestandsgebäude und Technik auf den aktuellen Stand gebracht und gestalterisch aufgewertet. Auch das Beckenprogramm wurde überarbeitet und um einige Attraktionen ergänzt – für mehr Badespaß und eine höhere Aufenthaltsqualität.

Das weitläufige Freibadgelände, das zur Donau hin abfällt, umfasst rund 40.000 m². Nach Norden, Osten und Süden ist die Anlage von schönem Baumbestand und Wiesenflächen umgeben, im Westen grenzt die Donau an. Ziel der Sanierung war es, die bestehende Gebäudestruktur mit Eingangsbereich, Sanitäranlagen, Umkleidekabinen und Kiosk weitestgehend zu erhalten und im Zuge der Neuorganisation offener und einladender zu gestalten. Ohne tief in die Grundstruktur einzugreifen, wurde die klare Architektur der bestehenden Anlage zeitgemäß und attraktiv umgestaltet. Das neue Konzept greift die prägenden Elemente der Bestandsgebäude auf – markante Sichtbetondächer und Wände aus Sichtmauerwerk verleihen dem Freibad auch in Zukunft besonderes Flair.

Topografische Lage beeinflusst Raumprogramm Durch die Hanglage erstreckt sich das Betriebsgebäude über drei Ebenen. Eine markante, aufgeständerte Sichtbetonscheibe, die über dem Bestandsdach schwebt, markiert künftig sichtbar den Eingangsbereich. Auf der Eingangsebene befinden sich die barrierefreien Umkleide- und Sanitäranlagen, die Gastronomie sowie Küchen- und Verwaltungsräume. Die Ausgabebereiche und Sitzflächen für die Gastronomie öffnen sich nach Westen – mit herrlicher Aussicht auf das gesamte Freibadgelände, die Donau und die Landschaft der schwäbischen Alb.

Die zweite Ebene umfasst den Aufenthaltsbereich für das Gastro-Personal und Lagerflächen, in der dritten Ebene befinden sich die Einzel-, Sammel- und Familienumkleiden mit Sanitäreinrichtungen und den Aufenthaltsräumen für

das Bad-Personal. Die natürlich belüfteten Sanitärräume wurden neu organisiert und mit neuen, farbigen Wand- und Bodenbelägen versehen. Das Untergeschoss mit technischen Anlagen und Lager wurde für die Modernisierung der Badewassertechnik umfassend erweitert. Besondere Aufenthaltsqualität bietet die rund 300 m² große Sitz- und Liegestufenanlage aus Sichtbeton, die über dem Technikgeschoss liegt. Sie verbindet Gebäude und die tiefer liegende Badeebene miteinander und wird seitlich von Treppen flankiert. An der Stirnseite des 50-m-Beckens entstand ein Neubau für die Schwimmmeisteraufsicht mit Chlorgas- und Erste-HilfeRaum und einer Umkleide für die Frühschwimmer.

Attraktivierung des Angebotes Die Sanierung umfasste ebenfalls die Erneuerung der Becken und Beckenumgänge. Sämtliche Becken wurden

mit Edelstahl ausgekleidet und der Durchschwimmkanal zwischen Nichtschwimmerbecken und 50-m-Sportbecken entfernt. Ein attraktives Holzdeck im Becken und weitere Attraktionen werten das Nichtschwimmer- und Freizeitbecken auf. Eine neue Sprunganlage mit Sprungbecken, eine neue Breitwellenrutsche und die 80-m-Wasserrutschbahn aus dem Bestand sorgen für Badespaß. Hinzu kommt ein neu gestalteter Kinderbereich, der zwei Becken mit unterschiedlichen Wasserzonen und -tiefen umfasst. Zwischen den Becken liegt ein polygonales Sitz- und Spielelement aus Sichtbeton, in das ein Wasserlauf eingelassen ist.

Dieses vielseitige Badeangebot und die architektonische Neugestaltung verleiht der Anlage ein attraktives Erscheinungsbild, eine hohe Aufenthaltsqualität und nicht zuletzt eine starke Identität – in behutsamer Anlehnung an den Bestand.

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