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„GEDÄCHTNIS VOR GOTT“
DR.
ICEJ-VIZEPRÄSIDENT FÜR INTERNATIONALE ANGELEGENHEITEN
Die jüdische Kultur ist stark vom Gedenken geprägt. Die Bibel zeigt uns, wie wir die Erinnerung an wichtige Geschehnisse oder bevorstehende Ereignisse lebendig halten können.
WIEDERHERSTELLUNG Petrus verkündete, dass Jesus vom Himmel „aufgenommen“ wurde, „bis zu den Zeiten, in denen alles wiederhergestellt wird“ (Apostelgeschichte 3,21). Wir leben in einer Zeit, in der Gott sowohl Israel als auch die Kirche wiederherstellt – physisch und geistlich. Durch die Reformation gab er der Kirche das Wort zurück, durch die Pfingsterweckung hat er die Geistesgaben wiederhergestellt, und heute stellt er unter den nichtjüdischen Gläubigen die Wertschätzung für Israel und die hebräischen Wurzeln unseres Glaubens wieder her.
FESTGESETZTE ZEITEN Ein hebräisches Konzept, von dem wir lernen können, ist mo‘ed, was so viel wie „festgesetzte Zeit“ bedeutet. Es bedeutet, dass Gott besondere Verabredungen mit seinem Volk trifft. Das Stiftszelt wurde ohel mo‘ed genannt, „Zelt der Verabredung“. Die großen Feste Pessach, Schawuot
(Pfingsten) und Sukkot (Laubhüttenfest) sind ebenfalls mo‘adim – „festgesetzte Zeiten“, Verabredungen mit Gott. Auch der Beginn jedes hebräischen Monats, Rosch Chodesch genannt, ist ein solcher mo’ed (4. Mose 10,10).
GEIST DES ANTISEMITISMUS In 2. Mose 17,14 kündigte Gott an, dass er „die Erinnerung (sikaron) an Amalek unter dem Himmel austilgen“ werde – wie die Amalekiter die Schwachen und Alten des Volkes Israel auf dem Weg durch die Wüste erschlagen hatten. Diese frühe Begegnung mit dem Geist des Antisemitismus sollte in Erinnerung bleiben. In der heutigen Zeit ist Jom HaSchoa ein ähnlicher Tag, um einer großen Tragödie zu gedenken – dem Holocaust.
24-stündige Gebetswache
Vor drei Jahren startete die ICEJ eine 24-Stunden-Gebetswache zu Beginn jedes Rosch Chodesch, des neuen hebräischen Monats. Daraus entstand ein globales Netzwerk. Schließen Sie sich an einer Stunde im Monat dieser 24-stündigen Gebetswelle an und beten Sie gemeinsam mit Christen aus der ganzen Welt den Gott Israels an.
Die aktuellen Termine finden Sie unter www.icej.de
HINWEIS AUF MISSETATEN In 4. Mose 16,39-40 wird auch an die Rebellion Korachs erinnert, als Feuer jene verbrannte, die Gottes Volk zurück nach Ägypten führen wollten. Die Aufrührer hatten Weihrauch auf bronzenen Räuchergefäßen verbrannt, die der Priester Eleasar anschließend zu Blechen schlug und damit den Altar überzog, um „den Israeliten ein Zeichen (sikaron)“ zu sein. Diese Beispiele zeigen, dass sikaron dazu dient, auf Missetaten oder Katastrophen aufmerksam zu machen, um aus der Geschichte zu lernen.
STEINE DER ERINNERUNG Die Formulierung „Gedächtnis vor Gott“ kann aber auch bedeuten, dass wir Gott bitten, sich an uns zu erinnern, wie Habakuk betete: „Im Zorne denke an Barmherzigkeit!“ (Habakuk 3,2). Es drückt das Vertrauen auf den vergebenden Charakter des Herrn aus. In 2. Mose 39,7 heißt es, dass auf den Schulterstücken des Efods, mit dem der Hohenpriester gekleidet war, Edelsteine als „Steine der Erinnerung“ an die zwölf Stämme Israels angebracht sind. Der Hohenpriester trug sie buchstäblich auf seinen Schultern – mit all ihren Sünden und Unvollkommenheiten – und rief: „Herr, denke an Barmherzigkeit“.
Die Sicherheitslage in Israel ist angespannt. Seit Beginn des Jahres kamen 24 Menschen bei Terroranschlägen ums Leben. Laut einer Umfrage des „Palästinensischen Zentrums für Politik- und Umfrageforschung“ befürworten 58 Prozent der Palästinenser die Rückkehr zum bewaffneten Aufstand, der Intifada. Bei Wahlumfragen liegt der Führer der islamistischen Terrororganisation Hamas Ismail Haniyeh mit 52 Prozent deutlich vor Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas (36 Prozent).
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Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr.