Geschäftsbericht 2005

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Gesch채ftsbericht 2005


Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Aktionäre und Geschäftsfreunde, der vorliegende Geschäftsbericht der ifa systems AG für das Jahr 2005 ist der erste nach dem Börsengang der Gesellschaft am 11. Juli 2005. Das IPO-Projekt war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der ifa systems AG. Eine neue Ära wurde mit der Öffnung für den Kapitalmarkt durch das Management eingeleitet. Erwartungsgemäß hat der Börsengang viele Kapazitäten, gerade innerhalb der Unternehmensleitung, gebunden. Es ist deshalb besonders erfreulich, dass die Unternehmensziele im Jahr 2005 plangemäß erreicht werden konnten. Eine Herausforderung für das Unternehmen stellte die Expansion mit der Einstellung neuer Mitarbeiter bei gleichzeitiger Stabilisierung der sehr attraktiven Ertragslage dar. Auch im Produkt- und Angebotsbereich wurden 2005 wichtige Weichen gestellt. Das Gesundheitswesen, der Zielmarkt des Unternehmens, befindet sich in einem deutlichen Umbruch. Der Wirtschaftlichkeits- und Qualitätsdruck in der Medizin macht immer neue Lösungen durch intelligente Informationstechnologie notwendig. Experten gehen davon aus, dass durch eine Digitalisierung im Gesundheitswesen bis zu 25% der Kosten eingespart werden können. Die ifa systems AG, spezialisiert auf die Augenheilkunde, hat in die Entwicklung neuer Geschäftsfelder investiert. Besonders die Software und die Informationsdatenbanken im Bereich des medizinischen HygieneSicherheits- und Qualitätsmanagements (HSQM) eröffnen interessante Perspektiven in der Zukunft. Alle Ärzte in Praxen und Klinken werden durch den Gesetzgeber zu Qualitätsmanagement in allen Bereichen verpflichtet. Besonders in den Jahren 2007 bis 2009 werden durch die parallele Einführung der Gesundheitskarte und des gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätsmanagements wichtige Impulse für Healthcare IT (HIT) erwartet. Das Unternehmen pflegt einen engen Kontakt zu den über 1.500 Augenärzten im nationalen und internationalen Bereich. Eine Kundenbefragung hat ergeben, dass speziell die deutschen Augenärzte einen hohen Bedarf an Beratung und Schulung für den bevorstehenden Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen haben. Mit der Aktion „Fit for Future“ investiert die ifa systems AG rund 1,0 Mio. Euro zwischen 2005 und 2007 in eine für die Anwender kostenfreie Qualifizierungsoffensive der eigenen Kundenbasis. Damit soll sichergestellt werden, dass die ifa-Anwender optimal im Markt positioniert sind und damit auch zukünftig relevante Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologie realisieren können. Das Jahr 2006 wird durch eine Konsolidierung und die hohen Investitionen in Marktaufbereitungen gekennzeichnet sein. Die Stabilisierung der bisherigen Gewinnmarge ist eine wichtige Zielmarke. Mit der flächendeckenden Einführung der Gesundheitskarte ab 2007/2008 wird dann die Expansion im In- und Ausland weiter vorangetrieben. Parallel dazu soll das Team der ifa systems AG durch qualifizierte Mitarbeiter weiter verstärkt werden.

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Für das Jahr 2005 schlägt der Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende von 1,00 Euro pro Aktie vor. Weiterhin ist geplant, dass eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln die Aktienanzahl von 690.000 auf 1.380.000 Aktien erhöht. Dadurch verspricht sich das Management eine weitere Attraktivität für den Finanzmarkt durch eine „leichtere“ ifa-Aktie. Insgesamt ist das Unternehmen stabil und profitabel aufgestellt. Vorstand und Aufsichtsrat blicken deshalb zuversichtlich in die Zukunft der ifa systems AG. Frechen, 29.3.2006

Guido Niemann

Jörg Polis

Chris Reinartz

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Bericht des Aufsichtsrats Das Jahr 2005 war das bisher erfolgreichste Geschäftsjahr der ifa systems AG. Das bezieht sich einerseits auf das Ergebnis (Gewinn pro Aktie), aber auch andererseits auf die strategische Entwicklung einschließlich Börsengang im Freiverkehr und Wechsel in den Entry Standard. Auftragsgemäß hat der Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Unternehmensführung durch den Vorstand sorgfältig, regelmäßig und zeitnah überwacht und begleitet. In enger Abstimmung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat wurde die Geschäftspolitik, die Geschäftsentwicklung und –lage, die Rentabilität sowie die Unternehmensplanung kommuniziert.

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Produktentwicklungen im Hinblick auf die Bedarfslage nach professioneller Medizininformatik (Software für Hygiene-, Sicherheits- und Qualitätsmanagement) Börsengang des Unternehmens im Freiverkehr mit Öffnung für den Kapitalmarkt (Grundlage weiterer Expansionen) Expansionsentwicklung auf dem nationalen und internationalen Markt basierend auf qualifizierten Anforderungs- und Bedarfsanalysen

Der Aufsichtsrat ist im Geschäftsjahr 2005 zu vier ordentlichen und einer außerordentlichen Sitzung zusammengetreten. Darüber hinaus fanden weitere regelmäßige Arbeitsbesprechungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand statt.

Die Aufsichtsratsmitglieder sind jeweils für spezielle Ressorts und gemeinschaftlich für die Gesamtstrategie verantwortlich. Für Expansionsplanung und Market Research ist Rainer Waedlich verantwortlich, für die Kapitalmarktbeobachtung und –betreuung zeichnet Susanne Post-Schenke verantwortlich, für Produktmanagementfragen, insbesondere im Bereich der Medizininformatik übernimmt Claudia Wente-Waedlich die Verantwortung im Aufsichtsrat.

Im April ist das Aufsichtsratsmitglied Ralf Heuser (aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen) ausgeschieden. Planmäßig rückte damit Susanne Post-Schenke als ordentlich gewähltes Ersatzmitglied in den Aufsichtsrat gem. Hauptversammlung vom 26.8.2002 auf.

Jahresabschluss Auf der Basis des Berichts des Wirtschaftsprüfers hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Lagebericht für das Jahr 2005 geprüft. Die zu prüfenden Unterlagen wurden dem Aufsichtsrat rechtzeitig übermittelt.

Sitzungen

Strategie Neben der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstands ist die Beratung und Diskussion der strategischen Ausrichtung des Unternehmens eine Kernaufgabe des Aufsichtsrats. Strategische Meilensteine in diesem Kontext sind:

Dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns mit einer Ausschüttung einer Dividende von 1,00 Euro pro Aktie stimmt der Aufsichtsrat zu.

Rainer Waedlich 29.03.2006 4


Organe der Gesellschaft Vorstand

Aufsichtsrat Rainer Waedlich Vorsitzender Strategie und Market Research

Susanne Post-Schenke Kapitalmarktbeobachtung und –betreuung

Claudia Wente-Waedlich Medizininformatik und Produktstrategie Guido Niemann Vorsitzender Vertrieb und Marketing

JĂśrg Polis Administration, Finanzen und Technische Realisierung

Christoph Reinartz Entwicklung und Produktmanagement

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ifa systems AG Lagebericht für das Geschäftsjahr 2005 Geschäfts- und Rahmenbedingungen Rechtliche und organisatorische Unternehmensstruktur Die ifa systems AG wurde 2001 gegründet und nahm am 1.1.2002 ihre Geschäftstätigkeit auf. Aktionäre waren Mitglieder des Vorstands, des Aufsichtsrats und Mitarbeiter. Der Geschäftssitz der Gesellschaft ist in Frechen bei Köln. Eine Geschäftsstelle befindet sich in Berlin. Weiterhin ist das Unternehmen über Homeoffices der Außendienstmitarbeiter in allen Regionen im Bundesgebiet Deutschland vertreten. Ein 100% iges Tochterunternehmen der Gesellschaft ist die Vertriebsgesellschaft für Österreich mit dem Sitz in Wien. Die Hauptversammlung der Gesellschaft vom 2.6.2005 fasste insbesondere die folgenden Beschlüsse: -

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Erhöhung des Gesellschaftskapitals aus Eigenmitteln von 442.000 Aktien um 221.000 auf 663.000 Aktien Das Gesellschaftskapital wurde aus Barmitteln erhöht um 27.000 Aktien von 663.000 auf 690.000 Aktien Außerdem wurde die Schaffung eines genehmigten Kapitals in Höhe von € 330.000 beschlossen.

Plangemäß hat das Unternehmen Mitte 2005 den Börsengang realisiert. Die Erstnotierung erfolgte am 11. Juli 2005 im Freiverkehr der Deutschen Börse, Frankfurt. Unterstützt wurde der IPO-Prozess durch einen ausführlichen Verkaufsprospekt. Am 25. Oktober 2005 wurde die ifa-Aktie in den „Entry Standard“ der Deutschen Börse aufgenommen. Das Interesse der Investoren war von Beginn an sehr positiv. Dies spiegelte sich ebenfalls in einem sehr progressiven Kursverlauf wieder.

Geschäftsfelder, Ziele und Strategien Die Gesellschaft entwickelt und vertreibt Software und medizinische Informationssysteme für Arztpraxen und Klinken, insbesondere in der Augenheilkunde (Ophthalmologie). Die Leistungen werden auch in Kombination mit Hardware und den relevanten Dienstleistungen im Bereich Beratung, Schulung und Support angeboten. Alle Anwender im In- und Ausland zahlen obligatorische Runtime-Lizenzen (Dauervertragsverhältnisse), die im Jahr 2005 etwa 75% der Kosten des Unternehmens deckten.

Aktionärsstruktur der ifa systems AG

Streubesitz; 25,36%

Vorstand; 16,44%

Aufsichtsrat; 17,07% Mitarbeiter; 41,13%

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Lagebericht ifa systems AG Die Software-Module werden in fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch und Flämisch) angeboten. Der Umsatzanteil des Auslandsgeschäfts macht bislang ca. 11% aus. Neben dem Schwerpunkt Deutschland nutzen Anwender in Österreich, der Schweiz, Holland, Spanien, Italien und den USA die umfangreichen Software-Module der ifa systems AG. Das Unternehmen gilt aufgrund der langjährigen Erfahrung und der Spezialisierung als Technologie- und Marktführer für Ophthalmo-Software. Die Healthcare-Bereiche stehen in fast allen Ländern vor einem Paradigmenwechsel. Der Zwang zu mehr Wirtschaftlichkeit und der Anspruch auf immer höhere Qualität definieren komplexe Anforderungen an die Informationstechnologie. Ständig neue Regulierungen durch Gesetze, Verordnungen, Richt- und Leitlinien zwingen zu differenzierten und komplexen Anforderungen bei Behandlungen von Patienten, der Dokumentation der medizinischen Abläufe und der Abrechnung von Honoraren. Immense Einsparpotentiale wurden von Gesundheitspolitikern und Versicherungen im Zusammenhang mit dem Einsatz professioneller Health-IT (HIT) identifiziert. So wurde beispielsweise für Deutschland ein mögliches Einsparvolumen von ca. 36 Milliarden Euro p.a. durch den Einsatz spezialisierter Kommunikations- und Informationstechnologie berechnet (ausführliche Dokumentation im Wochenmagazin Wirtschaftswoche November 2005). Analog steigt der Bedarf für Healthcare-Software. Die Prognosen für die zukünftige Marktentwicklung sind dementsprechend positiv. Die Zusammenarbeit von Ärzten und Kliniken wird durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen nachdrücklich gefordert. Im Vordergrund steht Co-Management (Zusammenarbeit mehrerer Ärzte bei der Behandlung eines Patienten). Grundlagen sind digitale Speicherungen von medizinischen Daten, deren überregionaler Austausch und die medizinisch sinnvolle Nutzung für bessere Therapien und Behandlungspläne. Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK), der Health Professional Card (HPC) und des elektronischen Medikamentenrezepts in Deutschland bedeutet ein immenses Investitionsvolumen für die IT-Anbieter. Zusätzlich zu den laufenden Investitionen und Aufwendungen hat die Kassenärztliche Bundesvereini-

gung, Berlin, (KBV) einen Investitionsbedarf von ca. 500 bis 600 Mio. Euro für die digitalen Kartensysteme in Deutschland ermittelt. Die Pilotprojekte sind angelaufen und ab Ende 2006 soll der Startschuss für die flächendeckende Realisierung gegeben werden. Im Kerngeschäft der ifa systems AG (Ophthalmo-Software, Hardware und relevante Dienstleistungen) bedeutet das in den Jahren 2007 bis 2009 voraussichtlich ein zusätzliches Marktvolumen zwischen 20 Mio. Euro und 24 Mio. Euro. Parallel zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) entstehen immer mehr Kommunikationsprojekte beispielsweise in Form so genannter medizinischer Versorgungszentren (MVZ) und CoManagementprojekte (überregionale medizinische Netzwerke). Innerhalb der Medizin stellt die Augenheilkunde (Ophthalmologie) ein wirtschaftlich interessantes Marktsegment dar. So ist beispielsweise der Bereich der Selbstzahler-Medizin (Privatumsatz außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung) in der Ophthalmologie im Vergleich zu anderen Facharztbereichen überdurchschnittlich hoch. Entsprechend attraktiv sind auch die Honorare der Berufsgruppe und der sich daraus ergebende Investitionsspielraum. Nach aktuellen Kennziffern (Branchenvergleich DATEV) setzen Augenarztpraxen ca. 303 TEuro p.a. mit einem Jahresüberschuss von ca. 54% um. Die Zukunft der Augenheilkunde ist wirtschaftlich sehr viel versprechend. Die altersbedingten Augenerkrankungen lassen die Patientenzahlen ständig steigen. Zusätzliche innovative Therapien schaffen parallel höhere Potentiale auch für Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL). Weltweit praktizieren über 150.000 Ophthalmologen, die aufgrund der technisierten Diagnostik für Augenerkrankungen immer höhere Anforderungen an spezialisierte Ophthalmo-Software stellen. Das Unternehmen realisiert nach wie vor etwa 97% des Umsatzes mit Einzelkunden (etwa 1.500 insgesamt). Großprojekte machen maximal 2,0 – 3,0% aus. Damit ist eine maximale Unabhängigkeit von einzelnen Kunden bzw. Projekten gewährleistet. Im Geschäftsjahr wurde das Kapital bei der Tochtergesellschaft, der ifa systems

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Lagebericht ifa systems AG GmbH, Wien, auf 100 TEuro erhöht. Damit wird das Unternehmen für weitere Aktivitäten auf dem Österreichischen Markt im Zusammenhang mit der Einführung der digitalen Patientenkarte optimal positioniert. Die Beteiligung an der MedKaizen AG, ein Vertriebsunternehmen für HSQM- und PRP-Software, wird von 49,5% auf 24% verringert. Das Unternehmen soll ab 2007 zu den Erträgen der Gesellschaft beitragen. Aus der Beteiligung an der Integration AG, Darmstadt, bestehen keine direkten Geschäftsbeziehungen. Allerdings ermöglicht die strategische Zusammenarbeit die Erschließung zusätzlicher Potentiale, auch auf dem internationalen Markt.

Forschung und Entwicklung Der Bereich Health-IT (HIT) befindet sich in einem Umbruch. Anwendungs-Software wird zunehmend mit Informationsdatenbanken verknüpft. Während in der Vergangenheit Verwaltungs- und Dokumentations-Applikationen den Markt bestimmten, ist die Zukunft gekennzeichnet durch intelligente Module, gestützt auf „Knowledge“ in Form von medizinischem Wissen und organisatorischen Prozessbeschreibungen. Im Gesundheitswesen gewinnt die so genannte „Evidence Based Medicine“ (EBM) sowohl unter qualitativen wie unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten an Bedeutungen. Die für EBM charakteristischen Leitlinien unterstützen den Mediziner in Diagnostik, Therapie und zukünftiger Behandlungsplanung. Parallel dazu wachsen die Anforderungen an die Qualität. Die Einführung von Hygiene-, Sicherheits- und Qualitätsmanagement (HSQM) ist gesetzlich vorgeschrieben. Kennzeichen für diese Entwicklung sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen mit dem Infektionsschutzgesetz (IfSG), Medizinproduktegesetz (MPG), GKV-Modernisierungsgesetz (GMG), Arzneimittelverordnungswirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) und die relevanten Verordnungen. Die ifa systems AG hat im Kontext dieser gesetzlichen Rahmenbedingungen spezielle HSQM- und PRP-Software entwickelt. Die Software ist ISO-kompatibel und erfüllt alle Anforderungen der internationa-

len Gesetzgebung hinsichtlich des Qualitätsmanagements in der Medizin (ambulant und stationär). Auf der Grundlage der langjährigen Erfahrungen mit Medizin-Software in den USA hat das Entwicklungsteam der ifa systems AG die dritte Software-Generation (erste Generation 1987, zweite Generation 1996) entwickelt. Die neue Software-Generation, die 2006 Premiere hat, basiert auf verschiedenen Komponenten und Anwendungen. Die Oberfläche basiert auf der für den US-Markt entwickelten Smart-ScreenTechnologie. Diese erlaubt eine Prozessgesteuerte Anwendung der Software. Sie kann individuell an die Anforderungen der Praxis und Klinik angepasst werden. Gesteuert werden die Anwendungen durch den Kontext der Patienten (Alter, Geschlecht, Versicherungsstatus etc.). Abhängig von diesem Patienten-Kontext wird der Anwender durch ein standardisiertes Workflow-Management qualitätsgesichert geführt. Dazu wird die Smart ScreenTechnologie kombiniert mit wissensbasierten und administrativ orientierten Datenbanken. Durch immer mehr „Wettbewerb“ im Gesundheitswesen müssen Ärzte und ihre Teams immer mehr Informationen bei ihren Tätigkeiten berücksichtigen. Das notwendige Wissen und die relevanten Informationen sind so umfangreich und komplex, dass sie nur in digitalen Formaten und mit intelligenter Software wirtschaftlich zur Verfügung gestellt werden können. Exemplarisch hierfür sind genaue Vorschriften zu Therapien (Pharmaceutical Benefit Management), wie sie zuletzt in Deutschland durch das so genannte Arzneimittel-Spargesetz (AVWG) repräsentiert werden. Die Software der dritten Generation ist bislang auf dem Markt einmalig. Sie spiegelt die Erfahrung des ifa Teams der letzten 20 Jahre auf internationalen Märkten wieder. Immer mehr Informationen kommen aus heterogenen IT-Umgebungen. Das stellt hohe Anforderungen an die Integration externer Datenquellen. Dazu gehören beispielsweise Diagnosegeräte, Therapiesysteme, Qualitätssicherungs-Software, Informationsdatenbanken, externe Administrationssysteme etc. Alleine in der Augenheilkunde verfügt das Unternehmen über mehr als 240 Schnitt-

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Lagebericht ifa systems AG stellen-Programme zu externen DatenApplikationen. Auf der Grundlage dieser Erfahrungen wurden u.a. auch schon die Schnittstellen für digitale Gesundheitskarten entwickelt. Die erste Integration erfolgte für den Österreichischen Markt, auf dem bereits eine digitale Patientenkarte im Einsatz ist. Die Entwicklungen für die deutsche eGK und HPC (Health Professional Card) schließt sich an diese Entwicklungen an. Eine besondere Bedeutung haben auch die Entwicklungen für „Interfaces“ zu Hospital Informationssystems (HIS). Damit erschließt sich die ifa-Software auch zusätzliche Märkte für so genannte Abteilungssysteme in großen Kliniken und Krankenhäusern. Diese Schnittstellen erlauben ebenso den Anschluss anderer Administrationssysteme. Derartige heterogene Umgebungen sind besonders kennzeichnend für den US-Markt. Mit der ifaSoftware wird der Bereich der Electronical Medical Records (EMR) abgedeckt. Mit Schnittstellen sind lokale „Billing Systems“ (Abrechnungsprogramme) kombiniert. Analogie gilt für große Kliniken mit ihren Verwaltungssystemen (beispielsweise Mayo-Klinik Jacksonville, Florida, mit CERNER HIS). Die ifa systems AG unterstützt unter dem Gesichtspunkt der Investitionssicherheit sowohl nationale wie auch internationale Standards. Die nationalen Standards sind relevant beispielsweise für Verwaltungsund Abrechnungssysteme in Deutschland, Österreich, der Schweiz etc. In diesen Märkten verfügt das Unternehmen über lizenzierte Standard-Software für die Abrechnung und Verwaltung. Außerdem werden bekannte internationale Standards wie beispielsweise HL7, Dicom, etc. unterstützt. Relevant für die Augenheilkunde ist das Projekt IEE (Integrated Eyecare Environments). Innerhalb dieses Projekts werden Standards zum professionellen und qualitätsgesicherten Datenaustausch entwickelt und vertrieben.

Überblick über den Geschäftsverlauf Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2005 war deutlich verhaltener als im Vorjahr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland stieg nur um 0,9% (Vorjahr 1,6%). Der Gesundheitssektor stieg etwas stärker als der Durchschnitt aller Branchen. Dies ist auf einen steigenden Anteil der Selbstzahlermedizin (außerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherung / GKV) zurück zu führen. Das Gesundheitswesen – speziell in Europa – befindet sich in einem Umbruch. Neue gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen zusätzliche Anforderungen an Informationstechnologie in der Medizin. Der Geschäftsverlauf des Unternehmens war deshalb durch Neueinführungen von Software-Applikationen geprägt. Im ersten Quartal 2005 wurden neue Abrechnungsprogramme mit einer aktualisierten Gebührenordnung für Kassenärzte in Deutschland eingeführt. Auf der Grundlage verschiedener Verbraucherschutzgesetze (z.B. Infektionsschutzgesetz, Medizinproduktegesetz etc.) entwickelte die ifa systems AG Software und Datenbanksysteme für Hygiene-, Sicherheits- und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen. Die Entwicklungen wurden sowohl extern (Investitionen) wie auch intern (Aufwand nach HGB, Investitionen nach IFRS) realisiert. Die Gesamtentwicklung im Jahr 2005 entsprach der Planung der Unternehmensleitung. Der Kurs der ifa Aktie im Freiverkehr entwickelte sich vom 11. Juli 2005 von € 30,50 (Ausgabekurs) bis zum Jahresende auf € 39,00 (vgl. Schaubild).

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Lagebericht ifa systems AG Aktienkursentwicklung seit IPO Der Gewinn für das Geschäftsjahr 2005 beläuft sich nach IFRS auf 1,56 Mio. Euro (EBT) bzw. 1,52 Mio. Euro (EBIT). In den Aufwendungen enthalten sind bereits ca. 0,12 Mio. Euro für freiwillige Leistungen einer strukturierten Schulungs- und Beratungs-Offensive für Kunden. Das Projekt mit dem Arbeitstitel „Fit for Future“ wurde im vierten Quartal 2005 gestartet und läuft für 18 Monate (siehe „Prognosebericht“).

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Ertragslage Das Umsatzplus machte ca. 5,6% aus. Durch ein attraktiveres Umsatz-Mix stieg der Rohertrag um ca. 8,3% und der Gewinn (EBT) um ca. 12,7% (nach HGB). Die Zuwachsraten wurden 2005 auch im Wesentlichen auf dem Inlandsmarkt realisiert. Die Margenstarken Software- und Dienstleistungsumsätze nahmen stärker zu als die Hardwareumsätze. Das „junge“ und neue Geschäftsfeld der HSQM- und PRP-Software (Hygiene- Sicherheits- und Qualitätsmanagement bzw. Praxis-Ressourcenplanung) stieg überproportional an. Der Auslandsmarkt macht 2005 etwa 11% vom Gesamtumsatz aus. Der Bedarf ist deutlich größer und die Unternehmensleitung baut gezielt neue Personalkapazitäten für die internationalen Aktivitäten (verstärkt ab 2007) auf.

Im Berichtsjahr schüttete das Unternehmen gemäß Beschluss der Hauptversammlung Euro 552.500,00 an die Aktionäre aus. Dies entsprach einer Dividende von Euro 1,50 je 1,00 Euro-Aktie (vor Kapitalerhöhung). Bezogen auf die aktuelle Anzahl der Aktien von 690.000 Stück zum Jahresende 2005 entspricht dies einer Dividende von Euro 0,80 je 1,00 Aktie. Der Vorstand plant eine Erhöhung der Dividende für das Geschäftsjahr 2005 um nochmals 25% auf 1,00 je Aktie. Das entspricht einer voraussichtlichen Ausschüttung im Mai 2006 von Euro 690.000,00. Die wirtschaftliche und technologische Lage des Unternehmens ist in jeder Hinsicht solide, stabil und positiv. Die Umsatzrendite nach IFRS vor Steuern (EBT) stieg auf ca. 34,3%. Die Regelumsätze aus Dauervertragsverhältnissen mit ca. 1.500 Augenärzten decken etwa 75% der Kosten des Unternehmens. Durch die geplante Expansion mit Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter (Januar 2006) wird die Marge nur vorübergehend gering sinken.

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Lagebericht ifa systems AG Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2005 bis 31.12.2005 nach IFRS ifa systems AG Umsatzerlöse Sonstige Erträge* Aktivierte Eigenleistungen (Software/Datenbanken)

2005 4.544.361,18 211.317,00 397.585,00

2004 4.304.173,85 124.582,56 268.520,00

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren Personalaufwand Abschreibungen Sonstige Aufwendungen*

919.131,87 1.464.533,21 164.842,07 1.085.150,55

958.225,06 1.342.673,35 100.433,69 981.054,62

- 39.093,19 121.859,86 64.408,38 104.095,93

-4,08% 9,08% 64,13% 10,61%

Betriebsergebnis

1.519.605,48

1.314.889,69

204.715,79

15,57%

1,52 41.747,24

103,20 37.952,53

101,68 3.794,71

-98,53% 10,00%

1.561.354,24 611.302,88

1.352.945,42 527.153,07

208.408,82 84.149,81

15,40% 15,96%

Gewinn nach Steuern

950.051,36

825.792,35

124.259,01

15,05%

Jahresüberschuss

950.051,36

825.792,35

124.259,01

15,05%

Finanzaufwand Finanzerträge Gewinn vor Steuern Ertragssteuern

Abweichung 240.187,33 86.734,44 129.065,00

-

Abw. In % 5,58% 69,62% 48,07%

*Die Aufwendungen und Erträge wurden um die IPO-Aufwendungen bereinigt. Die Altaktionäre leisteten darauf Sonderzahlungen in Höhe von TEUR 300.

Diese komfortable Ertrags- und Liquiditätssituation erlaubt es dem Unternehmen auch, etwa 1,0 Mio. Euro in die Schulungs- und Beratungs-Offensive zur Marktaufbereitung für zusätzliche Umsätze ab 2007/2008 zu investieren.

Finanzlage Die ifa systems AG arbeitet ausschließlich mit Eigenmitteln. Es bestehen keinerlei Kredite von Banken oder anderen Kapital gebern. Die Eigenkapitalquote liegt über 73%. Nach dem Börsengang standen dem Unternehmen liquide Mittel zwischen 1,2 Mio. Euro und 1,5 Mio. Euro zur Verfügung. Die Verbindlichkeiten werden im Regelfall per Bankeinzug und unter Nutzung von Skonto-Vorteilen gezahlt. Die ifa systems AG bietet außerdem Absatzfinanzierungen für die Kunden mit günstigen Zinssätzen als Alternative zum Leasing an. Es bestehen weiterhin Darlehen zu marktüblichen Zinsen für Mitarbeiter. Durchschnittlich 1,0 Mio. Euro sind zu Festgeldkonditionen bei der Hausbank angelegt.

Vermögenslage Die Vermögenslage des Unternehmens war 2005 wesentlich geprägt durch die Kapitalerhöhung aus Barmitteln im Zusammenhang mit dem Börsengang am 11. Juli 2005. Das Kapital wurde um 27.000 Aktien zu € 30,50 entsprechend € 823.500 erhöht. Dieser Kapitalzufluss bildet auch die Grundlage für die in 2006 geplante Erhöhung des Kapitals aus Gesellschaftsmitteln (von 690.000 Aktien um 690.000 Aktien auf 1.380.000 Aktien im Mai 2006 geplant). Ansonsten entwickelten sich die Vermögenswerte in der Kontinuität der Vorjahre. Das Unternehmen verfügt über nicht bilanziertes Vermögen repräsentiert durch Softwarelizenzen, die jährlich etwa 1,8 Mio. Euro Runtimelizenzen und Dienstleistungspauschalen basierend auf Dauervertragsverhältnissen mit allen Anwendern generieren. Diese Lizenzen konnten aus der Vorgesellschaft aufgrund der Insolvenz zu günstigen Konditionen übernommen werden. Aufgrund gutachterlicher Beurteilungen können die nicht bilanzierten Vermögenswerte zwischen 12,0 Mio. Euro und 15,0 Mio. Euro kalkulatorisch angenommen werden.

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Lagebericht ifa systems AG Aktien notiert. Es kamen insgesamt 160.000 Stück Aktien aus Umplatzierungen (im gleichen Verhältnis durch die AltAktionäre) und aus der Kapitalerhöhung zum Angebot

Das auf der Hauptversammlung der Gesellschaft am 2.6.2005 beschlossene genehmigte Kapital beträgt Euro 330.000. Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren Rücklagen gebildet. Diese waren Grundlage für eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln. Im Verhältnis 2:1 erfolgte die Ausgabe zusätzlicher Aktien und die Erhöhung des Kapitals von 442.000 Stück auf 663.000 Stück. Im Rahmen des Börsengangs wurde eine weitere Kapitalerhöhung von 27.000 Stück gegen Barmittel durchgeführt. Zum Zeitpunkt es ersten Listings wurden 690.000

Das Interesse sowohl der privaten wie auch der institutionellen Investoren war deutlich größer als erwartet. Es kam bereits nach wenigen Tagen zu einer Überzeichnung um das etwa 15fache des Angebots. Die Zuteilung erfolgte zum obersten Preis der Bookbuilding-Spanne bei Euro 30,50. Aus der Kapitalerhöhung gegen.

Bilanz nach IFRS ifa systems AG, Frechen, zum 31.12.2005 AKTIVA 2005

2004

Abweichung

682.862,00 271.203,58 954.065,58 60.700,00 129.737,78 315.261,52 1.459.764,88

412.066,00 11.487,00 423.553,00 49.710,00 51.235,00 575.092,77 1.099.590,77

270.796,00 259.716,58 530.512,58 10.990,00 78.502,78 259.831,25 890.686,69

65,72% 2260,96% 125,25% 22,11% 153,22% -45,18% 81,00%

Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Forderungen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

208.907,90 623.488,73 15.849,11 1.490.424,99

108.033,29 604.194,92 30.265,01 859.679,60

100.874,61 19.293,81 14.415,90 630.745,39

93,37% 3,19% -47,63% 73,37%

Kurzfristiges Vermögen, gesamt

2.338.670,73

1.602.172,82

736.497,91

45,97%

Summe Vermögen

3.798.435,61

2.701.763,59

1.096.672,02

40,59%

Langfristiges Vermögen Immaterielle Vermögenswerte Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sachanlagevermögen Finanzielle Vermögenswerte Sonstige langfristige Forderungen Langfristiges Vermögen, gesamt

-

Abw. In %

Kurzfristiges Vermögen

-

Bilanz IFRS ifa systems AG, Frechen, zum 31.12.2005 PASSIVA 2005

2004

Abweichung

690.000,00 806.300,00 1.283.448,86 2.779.748,86

442.000,00 9.800,00 1.106.899,88 1.558.699,88

248.000,00 796.500,00 176.548,98 1.221.048,98

56,11% 8127,55% 15,95% 78,34%

Erhaltene Vorauszahlungen Latente Steuern

33.221,52 267.360,21

119.581,10 161.335,75

86.359,58 106.024,46

-72,22% 65,72%

Langfristiges Fremdkapital, gesamt

300.581,73

280.916,85

106.024,46

37,74%

Sonstige kurzfristige Rückstellungen Steuerschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Erhaltene Vorauszahlungen

85.068,93 273.225,72 62.113,72 74.910,64 222.786,01

46.263,00 220.360,00 77.303,82 165.794,65 352.425,39

-

38.805,93 52.865,72 15.190,10 90.884,01 129.639,38

83,88% 23,99% -19,65% -54,82% -36,78%

Kurzfristiges Fremdkapital, gesamt

718.105,02

862.146,86

-

144.041,84

-16,71%

3.798.435,61

2.701.763,59

1.096.672,02

40,59%

Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Eigenkapital, gesamt

Summe Eigen- und Fremdkapital

-

Abw. In %

12


Lagebericht ifa systems AG Barmittel flossen dem Unternehmen Euro 823.500,00 zu. Insgesamt war der Börsengang für die Gesellschaft aufwandsneutral, da die IPOKosten von den Alt-Aktionären (300 TEuro) übernommen wurden. Parallel zu der Einstellung neuer Mitarbeiter wurde die Geschäftsausstattung erweitert. In diesem Bereich wurde in die eigene IT-Infrastruktur investiert. Im Bereich der Entwicklung (F+E) wurde in Informationssysteme, speziell im Bereich des medizinischen Hygiene-, Sicherheits- und Qualitätsmanagements (HSQM) investiert. Diese Investitionen sind auch Teil der Grundlagen für die dritte Software-Generation mit Smart ScreenTechnologie (Premiere März 2006). Insgesamt beliefen sich die Investitionen in Software, Geschäftsausstattung und Beteiligungen im Geschäftsjahr 2005 auf TEuro 454 nach HGB. Der Börsengang 2005 war für die Gesellschaft ein wichtiges und zukunftsorientiertes Ereignis. Für 2006 recherchieren die Organe der Gesellschaft den Wechsel vom Entry-Standard im Freiverkehr in den General Standard des Geregelten Markt an der Deutschen Börse in Frankfurt. Die Voraussetzungen für dieses Marktsegment werden durch das Unternehmen bereits weitgehend durch die freiwilligen Transparenz-Kriterien des EntryStandards erfüllt.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Die ifa systems AG konnte 2005 das vierte Mal in Reihenfolge die Planungen erreichen und solide Entwicklungen präsentieren. Der Börsengang war eine konsequente Entscheidung, um dem Unternehmen auch langfristig einen sicheren Weg zum Kapitalmarkt zu erschließen. Die Entwicklung im Gesundheitswesen mit steigenden Regulierungen und komplexeren Anforderungen passen exakt in die strategische Planung des Unternehmens. Mit der dritten Software-Generation setzt das Unternehmen Maßstäbe für professionelle Healthcare-IT (HIT).

Die überdurchschnittliche Ergebnismarge (EBT) von über 34% (nach IFRS) kann durch das Lizenzierungsmodell mit Basisund Runtime-Lizenzen auch mittel- und langfristig prognostiziert werden. Dabei plant das Management ein kontrolliertes Wachstum, welches auch in den kommenden Jahren die Dividendenstärke des Unternehmens unterstützen soll.

Nachtragsbericht Nach dem 31.12.2005 sind keine Vorgänge von Bedeutung eingetreten, die Einfluss auf Geschäftsverlauf und Geschäftsergebnis haben.

Risikobericht Der Aufsichtsrat der Gesellschaft prüft regelmäßig die Positionierung des Unternehmens hinsichtlich möglicher Risiken.

Finanzwirtschaftliche Risiken Die Liquidität des Unternehmens ist bei einem positiven Cash-Flow ausgezeichnet. Das Unternehmen nimmt keine Fremdmittel (Banken, sonstige Investoren) in Anspruch. Die Liquidität beläuft sich durchschnittlich auf das 3- bis 5-fache der Monatskosten. Durch die laufenden Runtimelizenzen aus Dauervertragsverhältnissen werden außerdem die monatlichen Aufwendungen zu über 90% gedeckt. Währungsrisiken bestehen nicht. Etwa 99% der Umsätze werden in Euro erlöst. Das Ausfallrisiko ist minimal. Einerseits verteilen sich die Umsätze auf über 1000 Kunden / Anwender. Der größte Einzelkunde generiert einen Umsatz unter 2%. Langfristige Verbindlichkeiten (Pensionen etc.) bestehen im Unternehmen nicht.

Absatzrisiken Das Unternehmen generiert die Umsätze aus laufenden Runtimelizenzen und Dienstleistungspauschalen sowie Zusatzund Neuverkäufen. Die Deckungsbeiträge aus den laufenden Einnahmen machen

13


Lagebericht ifa systems AG mehr als 50% der gesamten Deckungsbeiträge aus. Auch bei Konjunkturschwankungen arbeitet das Unternehmen mit positiven Geschäftsergebnissen. Die Konjunkturabhängigkeit im Gesundheitswesen ist relativ gering. Risiken bestehen allenfalls in Honorarpolitischen Entwicklungen im Gesundheitswesen.

Sonstige Risiken Die rechtlichen Risiken sind begrenzt. Die eingesetzte Software ist nicht haftungsrelevant im Sinne der MedizinproduktGesetzgebung. Die eigene IT-Infrastruktur wird von eigenen Mitarbeitern konzipiert und betreut. In sofern besteht Unabhängigkeit von Dritten. Ein mögliches Risiko besteht in der Integrationsfähigkeit des Unternehmens im Personalbereich. Die geplante weitere Expansion ist auch mit Erhöhung der Personalkapazität verbunden. Mit der Einstellung neuer Mitarbeiter sind die allgemein bekannten Risiken verbunden. Das Berichtswesen und Controlling des Unternehmens liefert zeitnah alle relevanten Informationen. Innerhalb von 10 Werktagen nach Monats- bzw. Quartalsabschluss liegen aussagefähige Daten über die wirtschaftliche Situation und Entwicklung vor. Im Bereich des VertriebsControlling werden die Daten dreimal monatlich nach Dekaden dokumentiert und berichtet. Die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens wird besonders durch die hohen regelmäßigen Vertragsumsätze (RuntimeLizenzen und Dienstleistungspauschalen) repräsentiert. Auch 2006 werden die monatlichen Runtime-Lizenzen bei steigenden Personalkosten etwa 88% - 90% der Fix-Kosten decken. Dabei sind bereits die geplanten freiwilligen Zusatzaufwendungen innerhalb der Aktion „Fit for Future“ berücksichtigt. Eine weitere Sicherheitskomponente für das Unternehmen ist die stabile Mitarbeiter-Basis. Etwa 80% der Mitarbeiter der ifa systems AG halten Ende 2005 etwa 75% der Aktienanteile. Die hohe Identifikation mit dem Unternehmen bedeutet auch Sicherheit bei der Integration zukünftiger Mitarbeiter.

Die vergleichsweise hohe Liquidität schafft Sicherheit auch für möglich Akquisitionen und Investitionen in weitere Marktanteile. Neben Kapitalbasis und Produktivität ist das interne Finanzwesen ein weiterer Sicherheitsfaktor. Valide Finanzdaten stehen jeweils zeitnah zur Verfügung, so dass beispielsweise Quartalsinformationen auch für Investoren immer 10 Tage (Arbeitstage) nach Quartalsende veröffentlicht werden können.

Prognosebericht Das Management des Unternehmens stellt einen steigenden Bedarf für HealthIT (HIT) im nationalen und internationalen Geschäft fest. Auf dem Kernmarkt in Deutschland stehen große Veränderungen an, die gekennzeichnet sind durch Wettbewerbs- und Wirtschaftlichkeitsanforderungen an Ärzte und Praxis-Teams. In den meisten Praxen müssen erst die organisatorischen Voraussetzungen für qualitätsbasiertes Prozess-Management und „kundenorientiertes“ Leistungsangebot im Bereich der Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) geschaffen werden. Die ifa systems AG will die Position der eigenen Anwender im Markt stärken, um damit mittel- und langfristig gesicherte Vertragsumsätze einerseits und zusätzliche Marktanteile andererseits zu generieren. Das Unternehmen hat in einer Kundenbefragung festgestellt, dass im eigenen Anwenderkreis ein großer Beratungs- und Schulungsbedarf hinsichtlich der zukünftigen Anforderungen im Gesundheitswesen besteht. Außerdem lässt sich aus der Kundenbefragung ermitteln, dass alleine im eigenen Anwenderkreis ein zusätzliches Umsatzpotential in Deutschland (nur Bestandsgeschäft) von ca. 3,5 bis 4,0 Mio. Euro in den Jahren 2007 – 2009 erschlossen werden kann. Auch unter Berücksichtigung der freiwilligen Zusatzaufwendungen in Höhe von 1,0 Mio. Euro von 2005-2007 plant das Management weiterhin Ergebnisse in der Größenordnung des Jahres 2005 und entsprechende Ausschüttungen. Die Vorstellung der dritten SoftwareGeneration (Premiere 2006) erschließt

14


Lagebericht ifa systems AG dem Unternehmen zusätzliche Potentiale im Bereich der Medizin-IT. Neben Dokumentations-, Verwaltungs- Software und Schnittstellen-Anwendungen generiert das Unternehmen zukünftig zusätzliche Umsätze im Bereich HSQM (Hygiene- Sicherheits- und Qualitätsmanagement) und PRP (Praxis Ressourcen Planung). Diese Bereiche werden in den kommenden fünf Jahren überproportional wachsen und auch zusätzliche Kundenkreise erschließen. Über die Beteiligung an der MedKaizen AG und auf Grundlage eines langfristigen Kooperationsvertrags sollen die HSQMund PRP-Produkte auch in anderen Facharztbereichen außerhalb der Augenheilkunde vertrieben werden. An Health-IT (HIT) werden komplexere Anforderungen in der Zukunft gestellt. Diese bestehen insbesondere in der Kombination von Informationen und Dokumentationen. Die Medizin-Informatik der Zukunft verbindet intelligente Informationssysteme in heterogenen Umgebungen (lokale und überregionale Datenbanken) mit strukturierten Anwendungsprogrammen (Elektronic Medical Record/EMR). Den Medizinern müssen online alle relevanten Informationen für jeden individuellen Behandlungsfall (Leitlinien und Administrations-Informationen) zur Verfügung stehen. Die Anforderungen stellen hohe Ansprüche an die Individualisierung der Software und an die zeitkritische Performance.

und Health Professional Card für Ärzte) sind die erste Stufe dieser Entwicklung. Die ifa systems AG ist auf die zukünftigen Anforderungen und voraussichtlichen Entwicklungen gut vorbereitet. Die Erfahrungen im US Healthcare-Bereich haben die Entwicklung der dritten SoftwareGeneration erheblich unterstützt und einen soliden Wettbewerbs-Vorsprung realisieren lassen. Die Strukturen und Organisationseinheiten (Praxen, Kliniken, Medizinische Versorgungszentren) im Gesundheitswesen, speziell auch in Deutschland, müssen in vielen Bereichen noch auf die Zukunft vorbereitet werden. Dadurch steigt in den kommenden 12 bis 18 Monaten besonders der Beratungs- und Schulungsbedarf der Primär-Zielgruppe der ifa systems AG (Augenarztpraxen und Augenkliniken). Das Unternehmen wird mit der Aktion „Fit for Future“ die etwa 5.000 User, die täglich mit ifa-Software arbeiten (Augenärzte und Praxisteams) unterstützen. Das Jahr 2006 wird moderate Steigerungsraten bei gleichzeitiger Stabilisierung des Ertrags auf dem bisherigen hohen Niveau bringen. Eine stärkere Expansionsphase wird ab Ende 2007 auf den nationalen und internationalen Märkten eingeleitet werden. Dazu baut das Unternehmen mit zusätzlichen Personaleinstellungen (aktuell 13 neue Mitarbeiter im Januar 2006) die zukünftig erforderlichen ProduktivKapazitäten auf.

Mit der Vorstellung der dritten SoftwareGeneration erfüllt das Unternehmen bereits aktuell Anforderungen, die voraussichtlich ab 2008/2009 Standard für die internationalen Healthcare IT-Systeme sein werden. Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) läutet für die Healthcare-IT (HIT) ein neues Zeitalter ein. Die Anforderungen an Software steigen erheblich. Einfache Verwaltungssoftware verliert an Bedeutung. Anwendungen, die die Qualität medizinischer Leistungen und die Wirtschaftlichkeit der Behandlung optimieren, werden im Markt der Zukunft stark nachgefragt. Die durch verschiedene Studien in Europa und den USA ermittelten Einsparvolumina durch IT-Einsatz im Gesundheitswesen geben dem professionellen Health-IT-Markt starke Impulse. Die Einführung der digitalen Karten (elektronische Gesundheitskarte

15


Bilanz zum 31.12.2005 nach IFRS ifa systems AG Bilanz nach IFRS ifa systems AG, Frechen, zum 31.12.2005 AKTIVA 2005

Abweichung

2004

Abw. In %

Langfristiges Vermögen

2005

2004

Abweichung

PASSIVA Abw. In %

Eigenkapital

Immaterielle Vermögenswerte Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte

682.862,00

412.066,00

270.796,00

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

271.203,58

11.487,00

259.716,58

954.065,58

423.553,00

530.512,58

60.700,00

49.710,00

10.990,00

Finanzielle Vermögenswerte

129.737,78

51.235,00

78.502,78

Sonstige langfristige Forderungen

315.261,52

575.092,77

Sachanlagevermögen

-

259.831,25

65,72% Gezeichnetes Kapital

690.000,00

442.000,00

248.000,00

56,11%

806.300,00

9.800,00

796.500,00

8127,55%

1.283.448,86

1.106.899,88

176.548,98

15,95%

2.779.748,86

1.558.699,88

1.221.048,98

78,34%

33.221,52

119.581,10

86.359,58

-72,22%

267.360,21

161.335,75

106.024,46

65,72%

300.581,73

280.916,85

19.664,88

7,00%

85.068,93

46.263,00

38.805,93

83,88%

273.225,72

220.360,00

52.865,72

23,99%

62.113,72

77.303,82

-

15.190,10

-19,65%

74.910,64

165.794,65

-

90.884,01

-54,82%

Erhaltene Vorauszahlungen

222.786,01

352.425,39

-

129.639,38

-36,78%

45,97% Kurzfristiges Fremdkapital, gesamt

718.105,02

862.146,86

-

144.041,84

-16,71%

3.798.435,61

2.701.763,59

1.096.672,02

40,59%

2260,96% Kapitalrücklage 125,25% 22,11% Gewinnrücklagen 153,22% Eigenkapital, gesamt -45,18%

Langfristiges Fremdkapital Erhaltene Vorauszahlungen Latente Steuern Langfristiges Vermögen, gesamt

1.459.764,88

1.099.590,77

890.686,69

81,00% Langfristiges Fremdkapital, gesamt

Vorräte

208.907,90

108.033,29

100.874,61

93,37% Sonstige kurzfristige Rückstellungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

623.488,73

604.194,92

19.293,81

15.849,11

30.265,01

1.490.424,99

859.679,60

-

Kurzfristiges Vermögen

Sonstige kurzfristige Forderungen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

-

14.415,90 630.745,39

Kurzfristiges Vermögen, gesamt

2.338.670,73

1.602.172,82

736.497,91

Summe Vermögen

3.798.435,61

2.701.763,59

1.096.672,02

3,19% Steuerschulden

-47,63% Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 73,37% Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

40,59% Summe Eigen- und Fremdkapital

16


Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.2005 nach IFRS ifa systems AG Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2005 bis 31.12.2005 nach IFRS ifa systems AG 2005

2004

Abweichung

4.544.361,18

4.304.173,85

240.187,33

5,58%

Sonstige Erträge*

211.317,00

124.582,56

86.734,44

69,62%

Aktivierte Eigenleistungen (Software/Datenbanken)

397.585,00

268.520,00

129.065,00

48,07%

Roh-, Hilf- und Betriebsstoffe und Waren

919.131,87

958.225,06

- 39.093,19

-4,08%

1.464.533,21

1.342.673,35

121.859,86

9,08%

164.842,07

100.433,69

64.408,38

64,13%

Sonstige Aufwendungen*

1.085.150,55

981.054,62

104.095,93

10,61%

Betriebsergebnis

1.519.605,48

1.314.889,69

204.715,79

15,57%

1,52

103,20

101,68

-98,53%

41.747,24

37.952,53

3.794,71

10,00%

1.561.354,24

1.352.945,42

208.408,82

15,40%

Ertragssteuern

611.302,88

527.153,07

84.149,81

15,96%

Gewinn nach Steuern

950.051,36

825.792,35

124.259,01

15,05%

Jahresüberschuss

950.051,36

825.792,35

124.259,01

15,05%

Umsatzerlöse

Personalaufwand Abschreibungen

Finanzaufwand Finanzerträge

Gewinn vor Steuern

-

Abw. In %

*Die Aufwendungen und Erträge wurden um die IPO-Aufwendungen bereinigt. Die Altaktionäre leisteten darauf Sonderzahlungen in Höhe von TEUR 300.

17


BILANZ zum 31.12.2005 nach HGB Ifa systems AG Bilanz nach HGB ifa systems AG, Frechen, zum 31.12.2005 AKTIVA 2005

2004

Abweichung

Abw. In %

Langfristiges Vermögen

2005

2004

Abweichung

PASSIVA Abw. In %

Eigenkapital

Immaterielle Vermögenswerte Gezeichnetes Kapital Sonstige immaterielle Vermögenswerte

271.203,58

11.487,00

259.716,58

2260,96% Kapitalrücklage

271.203,58

11.487,00

259.716,58

2260,96% Sonstige Rücklagen

60.700,00

49.710,00

10.990,00

22,11% Gewinnrücklagen

Finanzielle Vermögenswerte

195.046,94

51.235,00

143.811,94

280,69% Bilanzgewinn

Langfristiges Vermögen, gesamt

526.950,52

112.432,00

674.235,10

599,68% Eigenkapital gesamt

Sachanlagevermögen

690.000,00

442.000,00

248.000,00

56,11%

806.300,00

9.800,00

796.500,00

8127,55%

34.400,00

34.400,00

-

0,00%

833.547,07

821.769,63

11.777,44

1,43%

2.364.247,07

1.307.969,63

1.056.277,44

80,76%

273.225,72

220.360,00

52.865,72

23,99%

sonstige Rückstellungen

85.068,93

46.263,00

38.805,93

83,88%

Rückstellungen gesamt

358.294,65

266.623,00

91.671,65

34,38%

Rückstellungen Steuerrückstellungen

Kurzfristiges Vermögen

Verbindlichkeiten

Vorräte

208.907,90

112.033,29

96.874,61

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

699.204,20

660.167,33

39.036,87

86,47% Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5,91% Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Sonstige kurzfristige Forderungen

179.218,06

533.897,58

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

1.490.424,99

Kurzfristiges Vermögen, gesamt Rechnungsabgrenzungsposten Summe Vermögen

-

354.679,52

-66,43%

859.679,60

630.745,39

73,37%

2.577.755,15

2.165.777,80

411.977,35

19,02% Verbindlichkeiten gesamt

10.867,94 3.115.573,61

11.487,79 2.289.697,59

825.876,02

Rechnungsabgrenzungsposten 36,07% Summe Eigen- und Fremdkapital

31,31

-

31,31

62.113,72

77.303,82

-

15.190,10

-19,65%

74.879,33

165.794,65

-

90.915,32

-54,84%

137.024,36

243.098,47

-

106.074,11

-43,63%

256.007,53 3.115.573,61

472.006,49 2.289.697,59

825.876,02

36,07%

18


Anlagenspiegel ifa systems AG

19


Anhang ifa systems AG Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2005 bis 31.12.2005 nach HGB ifa systems AG 2005

2004

Abweichung

4.544.361,18

4.304.173,85

240.187,33

5,58%

Sonstige Erträge

511.317,66

124.582,56

386.735,10

310,42%

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren

919.131,87

958.225,06

- 39.093,19

-4,08%

1.464.533,21

1.342.673,35

121.859,86

9,08%

38.053,07

38.530,69

477,62

-1,24%

Sonstige Aufwendungen

1.381.967,55

977.612,62

404.354,93

41,36%

Betriebsergebnis

1.251.993,14

1.111.714,69

140.278,45

12,62%

1,52

103,20

101,68

-98,53%

41.747,24

37.962,53

3.784,71

9,97%

1.293.738,86

1.149.574,02

144.164,84

12,54%

Ertragssteuern

508.461,42

452.385,51

56.075,91

12,40%

Gewinn nach Steuern

785.277,44

697.188,51

88.088,93

12,63%

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

821.769,63

572.091,77

249.677,86

43,64%

Einstellungen in die Gewinnrücklagen

221.000,00

8.510,65

212.489,35

2496,75%

Ausschüttung

552.500,00

439.000,00

113.500,00

25,85%

Bilanzgewinn

833.547,07

821.769,63

11.777,44

1,43%

Umsatzerlöse

Personalaufwand Abschreibungen

Finanzaufwand Finanzerträge

Gewinn vor Steuern

-

-

Abw. In %

20


Blatt 1 ANHANG zum 31.12.2005 ifa systems AG, 50226 Frechen

1. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der ifa systems AG wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschrif ten des Handelsgesetzbuchs aufgestellt unter Beachtung der ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Nach den in § 267 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine kleine Kapitalgesellschaft. Jedoch ist von den Aufstellungserleichterungen für kleine Kapitalgesellschaften im Wesentlichen kein Gebrauch gemacht worden.

2. Angaben zur Bilanzierung und Bewertung einschließlich steuerrechtlicher Maßnahmen

Der Jahresabschluss der ifa systems AG wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschrif ten des Handelsgesetzbuchs aufgestellt. Ergänzend zu diesen Vorschriften waren die Regelungen des Aktiengesetzes zu beachten. Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände und entsprechend den steuerlichen Vorschriften überwiegend linear vorgenom men. Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens bis zu einem Wert von Euro 410,-- wurden im Jahr des Zugangs aktiviert und in vollem Umfang abgeschrieben. Die Finanzanlagen wurden wie folgt angesetzt und bewertet: -

Beteiligungen zu Anschaffungskosten

-

Anteile an verbundenen Unternehmen zu Anschaffungskosten

-

Ausleihungen zum Nennwert

Soweit erforderlich, wurde der am Bilanzstichtag vorliegende niedrigere Wert angesetzt. Die Vorräte wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt. Forderungen und sonstige Vermögensstände wurden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet. Einzelwertberichtigungen wurden in angemessener Höhe berücksichtigt.


Blatt 2 ANHANG zum 31.12.2005 ifa systems AG, 50226 Frechen

Die Steuerrückstellungen beinhalten die das Geschäftsjahr und das Vorjahr betreffenden, noch nicht veranlagten Steuern. Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Verbindlichkeiten wurden zum Rückzahlungsbetrag angesetzt. Sofern die Tageswerte über den Rückzahlungsbeträgen lagen, wurden die Verbindlichkeiten zum höheren Tageswert angesetzt. Von den bereits im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ist nicht abgewichen worden.

3. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

3.1

Anlagevermögen

Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem in der Anlage enthaltenen Anlagenspiegel dargestellt. Die Geschäftsjahresabschreibung je Posten der Bilanz ist aus dem Anlagenspiegel zu entnehmen. Die Sofortabschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter wird als Zugang und Abgang ausgewiesen. Der Betrag der in den kumulierten Abschreibungsbeträgen nicht enthaltenen Sofortabschreibungen beläuft sich auf Euro 6.891,91. Das immaterielle Anlagevermögen beinhaltet im Wesentlichen eingekaufte Nutzungsrechte für das HSQM Geschäftsfeld sowie aus der Insolvenz der vormaligen ifa systems GmbH erworbene Softwarelizenzen. Obgleich schon Umsätze aus dem HSQM Projekt generiert werden konnten, ist das Projekt noch nicht abgeschlossen. Die Geschäftsführung rechnet für diese immateriellen Wirtschaftsgüter mit einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 8 Jahren. Mit der Fertigstellung des Projektes und dem Abschreibungsbeginn wird erstmalig im Jahr 2006 gerechnet. Die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 3 bis 8 Jahren abgeschrieben.


Blatt 3 ANHANG zum 31.12.2005 ifa systems AG, 50226 Frechen

Als Beteiligungen an verbundenen Unternehmen werden unter anderem Beteiligungen an der ifa systems informationssysteme für augenärzte, Wien, und an der MedKaizen AG, Hannover, ausgewiesen. Die Beteiligung an der 100%igen Tochtergesellschaft ifa systems informationssysteme für augenärzte GmbH, Wien, ist im Oktober 2005 um TEuro 63 auf TEuro 79 erhöht worden. Zum 31.12.2005 ist das Eigenkapital der Gesellschaft mit TEuro 55 positiv. In den ersten Monaten des Jahres 2006 wurden im Vergleich zu den Vorjahreswerten Gewinne erzielt. Die MedKaizen AG, Hannover, hat ihre Geschäftstätigkeit in 2004 aufgenommen und seither Anlaufverluste erwirtschaftet. Zum 31.12.2005 ist das Eigenkapital der Gesellschaft im Wesentlichen aufgezehrt, nachdem das Kapital um TEuro 50 erhöht worden war. Durch eine weitere Kapitalerhöhung in 2006 sollen die letzten prognostizierten Anlaufverluste finanziert werden. Für 2006/2007 wird der Turnaround prognostiziert. Bis zum Jahr 2008 sollen die aufgelaufenen Anlaufverluste ausgeglichen sein. Die ifa systems AG ist an der MedKaizen AG zum 31.12.2005 mit einem Anteil von 24,74% beteiligt. Die Anschaffungskosten der Beteiligung werden in Höhe von TEuro 41 ausgewiesen. Zur Finanzierung der Anlaufverluste hat die ifa systems AG der MedKaizen AG im Jahr 2005 ein Darlehen gewährt, das unter den Ausleihungen an verbundene Unternehmen ausgewiesen ist.

3.2

Vorräte

Die Waren enthalten zum Bilanzstichtag bereits überwiegend vorkommissionierte, aber noch nicht ausgelieferte Hardwarepakete in Höhe von TEuro 96. Die Pakete sind im Januar 2006 ausgeliefert worden.

3.3

Forderungen

Zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Einzel- und Pauschalwertberichtigungen in Höhe von Euro 26.845,17 gebildet worden. Der Gesamtbetrag der bilanzierten Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr beträgt Euro 75.715,47.


Blatt 4 ANHANG zum 31.12.2005 ifa systems AG, 50226 Frechen

3.4

Angaben in Fortführung des Jahresergebnisses

In Fortführung des Jahresergebnisses erfolgt die nachfolgende Darstellung: Posten der Ergebnisverwendung

Betrag

+ Jahresüberschuss

785.277,44 Euro

+ Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

821.769,63 Euro

Einstellungen in Gewinnrücklagen - Einstellungen in die anderen Gewinnrücklagen

221.000,00 Euro

- Gewinnausschüttung

552.500,00 Euro

= Bilanzgewinn

833.547,07 Euro

Die Hauptversammlung hat am 2.6.2005 beschlossen, dass der aus dem Bilanzgewinn in die anderen Gewinnrücklagen eingestellte Betrag in Höhe von Euro 221.000,00 dem Grundkapital zur Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln zugeführt wird.

3.5

Entwicklung der Kapitalrücklagen

Das aus der Kapitalerhöhung erzielte Agio von 796.500,00 Euro wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Der Vorstand plant hieraus eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln in Höhe von Euro 690.000,00 vorzuschlagen.

3.6

Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt in Übereinstimmung mit den Gesellschaftern die folgende Ergebnisverwendung vor: Der Jahresüberschuss beträgt Euro 785.277,44. Einschließlich des zu berücksichtigenden Gewinnvortrags, der Einstellung in die andere Gewinnrücklage und der in 2005 vorgenommenen Gewinnausschüttung ergibt sich ein Betrag von Euro 833.547,07, der zu verwenden ist.


Blatt 5 ANHANG zum 31.12.2005 ifa systems AG, 50226 Frechen

Zur Ausschüttung ist ein Betrag von Euro 690.000,00 vorgesehen. In die anderen Gewinnrücklagen werden Euro 143.547,07 eingestellt.

3.7

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten neben den Rückstellungen für den Jahresabschluss in Höhe von TEuro 25 im Wesentlichen noch eine Rückstellung für Supportzusagen gegenüber Kunden für im Jahr 2005 gelieferte Nutzungsrechte in Höhe von TEuro 45.

3.8

Verbindlichkeitenspiegel

Die Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betragen: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten

3.9

31,31 Euro (Vorjahr 0,00 Euro) 62.113,72 Euro (Vorjahr 77.303,82 Euro) 74.879,33 Euro (Vorjahr 165.794,65 Euro)

Rechnungsabgrenzungsposten

Einige Kunden haben für Runtime-Lizenzen und Dienstleistungspauschalen Vorauszahlungen geleistet, die eine passive Rechnungsabgrenzung zum Jahreswechsel erfordern. In dem Gesamtbetrag von TEuro 256 sind Vorauszahlungen für 2006 mit TEuro 223 und Vorauszahlungen für 2007 mit TEuro 33 enthalten.

3.10 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Leasingverträgen für Kraftfahrzeuge und aus Mietverträgen für Büroräume und belaufen sich auf einen Gesamtbetrag von TEuro 490.


Blatt 6 ANHANG zum 31.12.2005 ifa systems AG, 50226 Frechen

3.11 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Abweichend zu den Vorjahren ist in den Umsatzerlösen dem Umstand Rechnung getragen worden, dass die Aufwendungen für die regelmäßigen Updatevorbereitungen im zeitlichen Vorlauf anfallen. Um eine zeitliche Kongruenz zu erreichen, sind die Umsatzerlöse um rund TEuro 124 angepasst worden. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Zuschüsse in Höhe von rund TEuro 300 enthalten, die die Altaktionäre zu den Kosten des Börsengangs geleistet haben. Die dazu gehörenden Auf wendungen aus dem Börsengang sind unter den sonstigen betrieblichen Auf wendungen ausgewiesen.

4. Sonstige Pflichtangaben

4.1

Anzahl der Mitarbeiter

Im Berichtsjahr wurde durchschnittlich folgende Anzahl von Mitarbeitern beschäftigt: Angestellte (Vollzeit) Angestellte (Teilzeit) Auszubildende

4.2

20 10 5

Namen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand an: Herr Guido Niemann, Köln Herr Jörg Polis, Düren Herr Christoph Reinartz, Pulheim Herr Guido Niemann nimmt gleichzeitig ein Aufsichtsratsmandat bei der MedKaizen AG wahr.


Blatt 7 ANHANG zum 31.12.2005 ifa systems AG, 50226 Frechen

Dem Aufsichtsrat gehörten folgende Personen an: Herr Rainer Waedlich, Vorsitzender Herr Ralf Heuser (bis 11.04.2005) Frau Susanne Post-Schenke (ab 12.04.2005) Frau Claudia Wente-Waedlich Herr Rainer Waedlich nimmt gleichzeitig noch Aufsichtsratsfunktionen bei der MedKaizen AG und bei der Integration AG, Darmstadt, wahr.

4.3

Gewährte Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

Der den Mitgliedern des Vorstands gewährte permanente Reisekostenvorschuss beträgt unverändert Euro 1.000,00. Zu den zu Gunsten einzelner Aufsichtsratsmitglieder vergebenen Krediten wird berichtet: Kreditentwicklung

Betrag

Stand bisheriger Kredite

5.000,00 Euro

Rückzahlungen im Berichtsjahr

5.000,00 Euro

Neuvergaben im Berichtsjahr

0,00 Euro

= neuer Kreditbestand

0,00 Euro





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