Incontroluce 24 DE - iGuzzini Magazine

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Deutsche Ausgabe

II. 2011


Leitartikel

Liebe Leserinnen und Leser, Ist Licht ein optionaler Bestandteil von Architektur und Raum oder ein integraler Bestandteil von Architektur und Raum? Diese Frage mag wie eine Rhetorik zum Selbstzweck klingen, sie dient jedoch im Rahmen der Bedeutung, die der Beziehung zwischen Licht und Architektur beigemessen wird, auch zum besseren Verständnis der Grundlage der Revolution, die sich durch Einführung der LED im Bereich der Lichttechnik vollzieht. Licht ist aus technologischer Sicht ein „Material”, das zur Struktur des Gebäudes gehört und dieses tief durchdringt. Durch ihre kompakten Maße, lange Lebensdauer und Wartungsfreiheit sind Leuchten perfekt in Bauwerken integriert. Durch die Weiterentwicklung der genialen Ideen, die Mendelson oder Mies Van der Rohe in den 30er Jahren im Bereich der Gestaltung mit Lichteffekten hatten, besteht heute die Möglichkeit zur Änderung der Farbqualität, Intensität und Richtung des Lichts. Auf diese Weise kann man das nächtliche Bild von Bauwerken und Räumen optisch betonen, wie es die blauen Kuppeln von Delhi, die Lichtrhythmen der Fassadenbeleuchtung des Dallmayr Gebäudes in München oder die Innenräume des neuen Verwaltungssitzes der Region Lombardei eindrucksvoll zeigen. Ein weiterer Schritt nach vorne, den die steigende Zugänglichkeit der Technologien ermöglichte, ist die Projektion von digital verarbeiteten Bildern an Gebäude. Wie die Giebel griechischer und römischer Tempel oder die großen Freskenzyklen der Renaissance kann die Architektur visuelle Kunstwerke als integrierenden Bestandteil ihres Wesens aufnehmen. Es handelt sich dabei nicht um eine einfache Ausschmückung, sondern eine Integration, die den Raum im Zusammenwirken mit der Architektur aufwertet. So ist die Inszenierung in Beaune zu sehen, deren „phantastische Erzählungen” zur Entdeckung der Geschichte und Kultur der Stadt beitragen. Mein Beitrag soll einen besonderen „Gesichtspunkt” veranschaulichen, der zum Verständnis der vielen, interessanten Projekte in dieser Ausgabe von Incontroluce beiträgt.

Adolfo Guzzini

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Incontroluce

Inhaltsverzeichnis

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Leitartikel

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Planung Lichttechnisches Projekt für Beaune

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Projekte Kulturzentrum Nordkraft

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Albany Lakes Civic Park

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Bürogebäude in Rue de Colisée

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Media-TIC

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Capstone Theater

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Rox Flagship-Store

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Monumentale Beleuchtung der Sehenswürdigkeiten von Delhi

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Italienische Lichter in Istanbul

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Fassadenbeleuchtung Dallmayr

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Die “Estación Intermodal del Sol”

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National Museum of China

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Palazzo Lombardia

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Colonys Store

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Repower Shop

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Niemeyer Kulturzentrum

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Unternehmenskultur Stärker beleuchten? Schwächer beleuchten? Besser beleuchten!

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We want to be modern

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Traumfabriken Menschen, Ideen, Unternehmen und Paradoxien der italienischen Designfabriken

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French Touch präsentiert bei iGuzzini France das Jahrbuch “Optimiste d’Architecture 2010”

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Neuer Sitz für die Vertriebsstelle in Bulgarien

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“Entstehungsgeschichte eines Dialogs: Italien-Bulgarien” Verstärkte Zusammenarbeit mit dem Lighting Research Center in Troy

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Wettbewerb Light & Fashion

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Preis “Olivetti Unternehmer 2011”

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Abkommen zwischen iGuzzini und der Tongji University von Shanghai Professional Lighting Design Convention Eine nationale Dimension für das Historische Archiv iGuzzini

II. 2011


Planung

Lichttechnisches Projekt für Beaune Beaune, Frankreich

Auftraggeber Stadt Beaune Energieerzeugung und - management Ineo (GDF-Suez-Gruppe) Künstlerischer Leiter des Projekts Jean François Touchard

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Beaune war früher die Hauptstadt der Herzöge von Burgund. Ein spektakulär gestalteter Weg mit Lichtern und Videoprojektionen auf die Häuserfassaden begleitet heute die Besucher auf eine Entdeckungstour durch die Stadt, deren Geschichte anhand ihrer Bauwerke erzählt wird. Das Projekt beruht auf dem Wunsch des Stadtrats, das nächtliche Bild der Stadt zu beleben und eine Atmosphäre zu schaffen, die Besucher zum Verweilen und Entdecken des Orts einlädt. Jean François Touchard beschreibt die Ausgangsidee des Projekts mit folgenden Worten: “Es war eine Durchgangsstadt; die Leute kamen und fuhren am Nachmittag wieder weg… Mit diesem Projekt habe ich versucht, meine eigenen Empfindungen wiederzugeben, als ich die Stadt zum ersten Mal besuchte und ihre unglaublichen Gebäude entdeckte.

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Videoprojektionen Cosmo - Jose Cristiani

Fotos: Didier Boy de la Tour 1.2. Apsis und Fassade der Kollegiatskirche

Partners Assistance iGuzzini illuminazione France

3. Lichtmasterplan mit Videoprojektionen und Architekturbeleuchtungen

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Jean-François Touchard Touchard studierte Bildende Künste an der Beaux Arts in Paris und ist seit 1984 Lichtplaner im Bereich Theater und Veranstaltungen. Parallel dazu entwickelte er eine Tätigkeit als Lichtplaner für Architektur. Seit 2005 ist er als Licht - und Videokünstler Mitglied im Maison des Artistes. Letzte Inszenierungen: 2007: “La traversée du 104”. Interaktive Licht - und Videoinstallation für das Kulturzentrum Le 104 in Paris. 2008: Fassade des Théâtre National de Bretagne in Rennes. Platz und Fassade des Landschaftsfriedhofs in Clamart. Seit 2009 widmet er sich dem Projekt “Bild und Licht” von Beaune.

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Planung

Lichttechnisches Projekt für Beaune

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Die Stadt ist voll davon, ihre Architektur ist unbeschreiblich schön. Mit diesem Lichtweg wollte ich die bezaubernsten Seiten der Stadt in einem Spaziergang zeigen. Zur Herausarbeitung dieses Aspekts wählten wir bestimmte Gebäude aus, deren Abstände zueinander dem Tempo des Spaziergangs angepasst sind. Wir präsentierten somit für ungefähr dreißig Stätten Beleuchtungsvorschläge. Zur Verknüpfung dieser Stätten wählten wir Farbkennzeichnungen, die dem Rundgang eine gewisse Dynamik verleihen sollten. Um den historischen Charakter der Stadt hervorzuheben, Touristen Unbekanntes zu bieten und Anziehungspunkte zu schaffen,

erzählten wir die Geschichte bestimmter Gebäude durch Videoproduktionen an ihrer Fassade. Beispielsweise vermitteln wir den Besuchern durch Projektionen an die Fassade des Hospice de Beaune das Innenleben des Gebäudes …” Zur Verwirklichung dieses komplexen Plans wurden Serien-Leuchten mit LED-Lichtquelle ausgewählt, die zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs von 47 % führten. JeanFrançois Touchard: “Beaune zu beleuchten, bedeutete zunächst, das Licht möglichst direkt zu verteilen und die Leuchten möglichst nahe am Gebäude anzubringen, um den Eindruck zu

wecken, dass das Licht herausdringt. Dann fiel die Wahl auf LED-Leuchten, nicht nur wegen der Energieersparnis, sondern auch aufgrund ihres sanften Lichts. Beaune ist eine kleine Stadt. Die Häuser stehen sehr dicht nebeneinander und die Straßen sind 10 m breit, was bedeutet, dass man sich immer sehr nahe an den Gebäuden befindet. Ich konnte deshalb mit LEDs, sanften Lichtquellen, arbeiten. Dank dieser Art von Beleuchtung gelang es mir, diese Nähe zu berücksichtigen. Durch die Verwendung von Strahlern, die ich dezent in die baulichen Strukturen integrierte, konnte ich ein zurückhaltendes Licht schaffen.

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4.5. Hospice mit Grundbeleuchtung und Videoprojektionen

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Die Farbkennzeichnung erhielt ich hingegen mit dem RGB-System. Das iGuzzini Sortiment ermöglichte es mir, all dies perfekt umzusetzen. Es war eine Herausforderung, Serienprodukte einzusetzen und ihr Potenzial zu nutzen”. Im Dialog mit der Stadt Beaune legte der Planer einen Weg fest, der in Rue de Lorraine beginnt und die Besucher zu den Videoproduktionen von Jose Cristiani di Cosmo führt: “Schließlich befinden wir uns in einer historisch geprägten Stadt. Wir hatten die Aufgabe, die Geschichte der Stadt Beaune zu vermitteln. Eine Geschichte, die wir anhand von Bildern erzählen.

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Planung

Lichttechnisches Projekt f端r Beaune

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6.7. Der Sitz des Rathauses 8.9. Die Stadtmauern ins Licht gerückt

Einige Orte der Stadt mit besonderer Bedeutung animierten wir mit Videoprojektionen. Die Kontinuität der Geschichte wird jedoch durch die Allgemeinbeleuchtung vermittelt, die all unsere Highlights zueinander in Beziehung setzt.” Diese Beziehung entsteht durch das farbige Licht, das die Besucher zu den Videoprojektionen auf den Glockenturm, auf die Kollegiatskirche, auf die Chapelle Saint Etienne, auf den Palais des Ducs und auf das Hotel Dieu geleitet. Das farbige Licht wird mit den RGB-LED-bestückten Strahlern Platea erzielt, die über das Master Pro System gesteuert werden. Sie lassen farbige Lichtstreifen an den Fassaden entstehen, die durch die mit den Leuchten Light Up Walk Pro und Ledplus von unten her erzeugten schmalen Lichtkegel zusätzlich betont werden. Ein weiterer Weg zieht sich hingegen an den Stadtmauern entlang, die mit farbigem Licht, das wiederum von den Strahlern Platea stammt, im Nachtbild betont werden. Zusätzliche Lichtgestaltungen im Stadtkern außerhalb des Rahmens der Videoproduktionen sollen die Wahrnehmung von Gebäuden mit historischer und kultureller Bedeutung schärfen. Eine Beleuchtung betont somit auch die architektonischen Besonderheiten der Kollegiatskirche an der Fassade und der Apsis. Die Leuchten Miniwoody, Woody, Maxiwoody und Linealuce lassen mit ihrem Akzentlicht einzelne Details stärker in Erscheinung treten. Das Rathaus wurde hingegen mit den Leuchten Glim Cube RGB inszeniert, die über das Master Pro Lichtsteuerungssystem farbiges Licht zur Hervorhebung der Fenster ausstrahlen.

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Projekte

Kunde Aalborg Kommune DGI - Danish Gymnastics and Sports Associations Skråens Venner

Kulturzentrum Nordkraft Aalborg, Dänemark

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2004 erwarb die Stadt Aalborg das alte Elsam Elektrizitätswerk mit dem Vorhaben, ein Zentrum für Kultur, Sport, Freizeit und sonstige Aktivitäten mit dem Namen “Nordkraft” zu realisieren. Das alte Elektrizitätswerk wurde zu einem Ort für Musik, Bildung, Theater und Kunst und bewahrte seine alten Betonkonstruktionen. Die Büros Cubo Architects A/S, Brix & Kamp AS, Korsbæk & Partnere AS, Arkitektfirmaet Nord und Egebjerg By og Landskab erhielten den Zuschlag für das Projekt. Die Idee war, den ursprünglichen rohen Industrie-Look zu bewahren und mit optimalen Lösungen für Kultur - und Freizeitaktivitäten zu kombinieren. Auch bei der Beleuchtung versuchte man, die Ausstrahlung alter Fabrikhallen nachzuvollziehen. Man erzielte dies durch die Strahler Maxiwoody und die Pendelleuchten Berlino. Die Leuchte Berlino wurde dabei aufgrund ihrer Maße und der Möglichkeit zur Bestückung mit verschiedenen Lichtquellen gewählt.

Sie wurde sowohl in der großen Version mit direktem/indirekten Licht als auch in der kleinen aus Glas installiert und beleuchtet den Eingang, die Vorhalle und die Rezeption. Der Strahler Maxiwoody diente hingegen zur Beleuchtung des Platzes im Freien und auch zur optischen Betonung bestimmter Elemente im Inneren des Gebäudes. Mit Maxiwoody im Innenbereich und - in der Mastausführung - im Außenbereich versuchte man, eine Beziehung zwischen dem Innenleben des Gebäudes und dem Stadtraum zu schaffen. Linealuce in Wandausführung lenkt den Blick auf die Filmplakate, Ledplus beleuchtet die Treppen im Kino. Nordkraft liegt in der Nähe des Hafengebiets und kennzeichnet die Skyline des neuen Viertels, das dort entstanden ist. Das Zentrum stellt das Verbindungsglied zwischen den Industriebauten und den Silos dar; es zählt mit seiner Fläche von 30.250 qm zu den größten Gebäuden in dieser Gegend.

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Architekt Cubo Arkitektfirmaet Nord

Ingenieur Korsbæk & Partnere Brix & Kamp

Landschaftsarchitekt Egebjerg By & Landskab

Partners Assistance iGuzzini illuminazione DK

Fotos:: Ole Ziegler 1. Außenbeleuchtung des Kulturzentrums 2.3. Die Räume für Freizeitaktivitäten

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Projekte

Albany Lakes Civic Park

Kunde North Shore City Council Bauunternehmer NZ Strong

Albany, Neuseeland

Der Park mit einer Ausdehnung von ca. 6,5 Hektar war eine weitblickende Investition des North Shore City Council und einiger Privatleute. Ein Team aus Architekten, Landschaftsgestaltern und Bauunternehmen entwarf diesen Park als kulturelle, soziale und ökologische Bereicherung für das neue Zentrum von Albany. Dieses Projekt zur Gebietsaufwertung fällt unter jene Großvorhaben, die anlässlich der im Oktober 2011 stattfindenden Rugby-Weltmeisterschaft initiiert wurden. 17.000 Pflanzen, zu denen einheimische Pflanzen, aber auch Obstbäume wie Äpfel und Pflaumen sowie Olivenbäume gehören, wurden gepflanzt. Der Park ist nicht nur schön anzusehen, sondern stellt auch eine positive Ressource für die Umwelt dar: Die Bäume, die die Fläche des Parks bedecken, sind Teil eines Systems zur Aufbereitung des Regenwassers. Der Regen wir bis zu den Pflanzlöchern der Bäume geleitetet.

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Lichtplaner Light Works

Fotos: Simone Devitt Photographer 1. Gesamtansicht des Komplexes bei Tag

Landschaftsplaner Soul Environments

2. Details 3. Ansicht bei Nacht mit der Brücke zur Überquerung der Seen

Partners Assistance E.C.C.Lighting Ltd

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Durch den besonderen Boden in diesen Löchern wird er gefiltert. Das überschüssige Wasser wird gereinigt zu den beiden Seen geleitet, die somit immer sauber bleiben. Das Architekturbüro und der Landschaftsplaner wählten für das Projekt Albany Lakes iGuzziniLeuchten. Das System FrameWoody diente als Halterung für eine Reihe von geneigt ausgerichteten Strahlern der Serie MaxiWoody für eine optimale Lichtverteilung. Die Strahler beleuchten die Seen und den umgebenden Bereich. Durch das lineare Design des Systems wirken diese Leuchten dezent und fügen sich unauffällig in die Naturlandschaft ein.

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Projekte

Bürogebäude in Rue de Colisée

Auftraggeber Privatgruppe Architekt Jean-Michel de Poulpiquet (ARCAD)

Paris, Frankreich

Partners Assistance iGuzzini illuminazione France

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Ende des 19. Jahrhunderts zur Zeit der Errichtung dieses Gebäudes, das an die Konstruktionen von Gustave Eiffel erinnert, diente der im Umbau befindlich Teil als Unterstellplatz für Kutschen und als Pferdestallung. Kutscher und Reitknechte wurden damals in der Regel in einem Zwischengeschoss über den Pferden untergebracht, die wiederum über eine Rampe dorthin gelangten. Kurze Zeit nach Fertigstellung des Gebäudes wurden die Stallungen mit einem Glasdach zum Schutz der Pferde versehen. Die Schließung des Erd - und Zwischengeschosses mit grauen Aluprofilrahmen

und einer Verglasung erfolgte in den 60er Jahren und später 1988. Das jetzige Projekt zur Umgestaltung dieses Gebäudes in der Nähe der Champs Élysées bewahrte den ursprünglichen Geist durch den originalen architektonischen Stil. Im Hof legte man einen an japanische Gärten erinnernden Steingarten mit Zugangssteg aus Naturholz und kleinem Wasserbecken an. Ein ca. 8 m hoher vertikaler Garten schmückt die Wand gegenüber der Hauptfassade. Dieser Bereich ist über einen nur von den Bewohnern nutzbaren Privatvorraum zugänglich. Der Eingang ist mit Cup Einbauleuchten beleuchtet.

Die gleich gestalteten Stockwerke umfassen Open-Space-Bereiche für Büros mit Einrichtung und Klimatisierung sowie alle Servicebereiche, zu denen Toiletten, technische Räume und Verbindungszonen gehören. Für jeden dieser Bereiche wurden unterschiedliche Beleuchtungsniveaus definiert: von 150 lux für die technischen Räume und die Durchgangszonen bis zu 400 lux für die Büros und die Eingangshalle. Die Wahl fiel auf die Leuchten Glim Cube, die sich durch eine besondere Lackierung unauffällig in den baulichen Kontext einfügen.

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Fotos: Didier Boy De La Tour 1. Innenhof des Gebäudes 2.3. Die vorgesehenen Bürobereiche

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Der Garten gestaltete man mit den Einbauleuchten Light Up-Garden und den Strahlern Miniwoody zur Betonung bestimmter Zonen und Pflanzen. Für die Gänge verwendete man die Leuchten Ledplus, die in das Holz eingelassen wurden. Die Beleuchtung für die vorgesehenen Bürobereiche wurde hingegen mit den Einbauleuchten Wideplus und Sistema Easy, sowie mit den Pendelleuchten Light air umgesetzt. Einige Deckenleuchten iRoll dienten auch zur Beleuchtung der Konferenzräume in der ersten Etage. Die Eingangshallen und Treppenaufgänge sind mit den schwenkbaren LED-bestückten Einbauleuchten Express ausgestattet.

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Projekte

Media-TIC

Förderer El Consorci de la Zona Franca Architektonisches Projekt Enric Ruiz-Geli, Cloud 9

Barcelona, Spanien

Struktur Boma, S.L. - Agustí Obiol

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Das Media-TIC wurde von El Consorci de la Zona Franca in Auftrag gegeben. Im Stadtviertel 22@Barcelona in der interdisziplinären Ansiedlung des Parc Barcelona Media gelegen, ist das Gebäude wie ein Bürgerforum konzipiert, das Drehscheibe und Treffpunkt für Unternehmen und Institutionen aus dem Bereich Technologie, Information und Kommunikation in Barcelona sein soll. Der Name des Gebäudes Media-TIC verweist auf die Informations - und Kommunikationstechnologien. Es bietet die Infrastruktur und Förderleistungen - Gründerunterstützung und Finanzdienstleistungen für Unternehmen des Medienbereichs (AV-Technik, Produktion, Digitaleffekte, etc.); außerdem beherbergt es das Centro Tecnológico TIC und verfügt über Büroflächen für Unternehmen und Einrichtungen. Das Centro Tecnológico TIC (CTTIC) ist darauf ausgerichtet, die Integration, Nutzung und Anwendung der Informations- und Kommunikationstechnolgie (IKT) für die verschiedenen Wirtschaftssektoren zu vereinfachen und somit die Produktivität und Konkurrenzfähigkeit in der digitalen Wirtschaft zu steigern. Dank der modernen Infrastrukturen setzt das Viertel 22@Barcelona europaweit Maßstäbe im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie.

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Installationen PGIGrup - David Tusset

Partners Assistance iGuzzini illuminazione España S.A

Fotos: Luis Ros, Iwan Baan 1. Modell des Gebäudes

Technische Leitung Técnics-G3 -J.M.Forteza

2.3. Ansicht des Gebäudes bei Tageslicht im Kontext des Viertels

Project Manager CAST- Angel Rotea

4. Farbiger Lichteffekt für die Innenbereiche

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Das von Enric Ruiz-Geli und seinem Büro Cloud 9 entworfene Gebäude spiegelt den Übergang von einer industriellen zu einer digitalen Gesellschaft wider. Das Gebäude verkörpert eine digitale Architektur mit digitaler CAD/CAMgestützter Planung, bei der die Verbindungen wichtiger als das Gewicht der Baustoffe sind. Die Fassade des Media-TIC vermittelt keineswegs das Bild eines Standardgebäudes; vielmehr entwickelt und demonstriert sie die Konstruktion der Information. Das Media-TIC wird durch den Einsatz von mehr als 300 Sensoren dem Prinzip und Zweck gerecht, wofür es entworfen wurde. Im Erdgeschoß regeln Anwesenheitssensoren den Energieverbrauch auf Basis der Anzahl von Personen in der Eingangshalle. Die an das Beleuchtungssystem angeschlossenen Sensoren in der Fassade dienen zur Energieersparnis und vermeiden den Verbrauch

für die ersten drei Meter der Fassade. 104 prozessorgesteuerte Sensoren, die mit den ETFEKissen verbunden sind, bewirken, dass jedes davon ein konstruktives Element einer intelligenten Fassade darstellt. Das Gebäude besitzt außerdem ein Dach mit PhotovoltaikModulen, die jährlich bis zu 29.000 kWh Strom bei einer Reduktion der CO2-Emissionen um 18,8 t erzeugen, sowie ein Gründach mit zwei Grünflächen. Die Beleuchtung des Media-TIC ist ein weiterer relevanter Aspekt, der durch die EFTE-Oberflächen unterstützt wird, denn diese “Haut” regelt die Temperatur und sorgt dabei gleichzeitig für einen optimalen Tageslichteinfall. Die Zentralstützen der Bürogeschosse besitzen neben einem speziellen Beleuchtungssystem eine fluoreszierende Beschichtung, mit der sie zur Nachtbeleuchtung des Gebäudes beitragen. In den Innenbereichen passt sich die künstliche

Beleuchtung der Beschaffenheit und Vielseitigkeit der einzelnen Etagen an und übernimmt durch den Einsatz von Farbe eine weitere Kommunikationsfunktion. In durchgehenden Reihen installierte Leuchten der Serie Line Up mit T16-Leuchtstofflampen der letzten Generation werden Teil der einhüllenden Konstruktion und liefern eine gleichmäßige Allgemeinbeleuchtung für die Arbeitsbereiche. Das lineare Design wird auch in den Durchgangsbereichen fortgesetzt, die in Grün, der dominierenden Farbe des Gebäudes, gestaltet sind. Alle umgebenden Module sind mit DALI-Leuchten zur Regelung des Grundbeleuchtungsniveaus in Abhängigkeit des Tageslichts ausgestattet. Auf den Terrassen, an den Treppen und in anderen Durchgangs- und Aufenthaltsbereichen wird durch die Leuchtstofflampen iSign Kontinuität erzielt.

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Projekte

Capstone Theater

Kunde Liverpool Hope University Architektonisches Projekt DV Architects

Liverpool, UK

Dienstleistungsberater TDS

Das hochmoderne Kunst - und Kreativzentrum, in dem sich das Capstone Theater befindet, ist das Ergebnis eines Ende der 90er Jahre begonnenen Sanierungsprojekts. Anlass war eine umfangreiche Maßnahme des Architekturbüros Downs Variava, mit der die ehemalige RömischKatholische Schule in das Cornerstone Gebäude umgebaut wurde. Der Name geht auf den Psalm 118:22 und den von Bauleuten aussortierten Stein, der zu einem Eckstein wurde, zurück. Die Umbaumaßnahme, die mit dem Liverpool Architecture and Design Trust Preis als bester Beitrag zur urbanen Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde, kostete über 20 Millionen Pfund und erhielt die großzügige finanzielle Unterstützung zahlreicher Partner wie u.a. North Liverpool Partnership, English Partnership, European Regional Development Fund, der Higher Education Funding Council for England, die Esmee Fairburn und Garfield Weston Trusts, die englische Lotterie Heritage, die Provinz der Jesuiten, die Erzdiözese von Liverpool und die Historic Churches Preservation. Das Projekt wurde auch mit Mitteln der Trust and Hope University finanziert. Unterschiedliche iGuzzini Leuchtentypen kamen in verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Die Leuchten iRoll im Auditorium wurden unauffällig in die technische Decke eingebaut. In den Verbindungszonen zwischen den einzelnen Bereichen und im Foyer wurden die Leuchten Action verwendet. Die Leuchten im Foyer werden wie das diffuse Bühnenlicht über das Master Pro-System gesteuert. Das Licht in den Garderoben stammt hingegen von den Einbauleuchten des Easy PL-R Systems. Die Konferenzräume wurden mit Light Air, die Außenbereiche mit den Leuchten Lavinia CPO-TW, iTeka, Miniwalky und Vis gestaltet.

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Auftraggeber elektrisches Engineering A&B Engineering

Partners Assistance iGuzzini illuminazione UK

Fotos: James Newton Photographs 1. Foyer 2.3. Eine Gardarobe und ein Konferenzraum

Hauptauftraggeber Allenbuild

4. Auditorium

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Projekte

Rox Flagship-Store

Kunde Rox Innenarchitektur Graven Images

Glasgow, UK

Kostenkontrolle Fitzsimmons

Rox ist ein renommiertes schottisches Juweliergeschäft mit langer Tradition. Zuvorkommende Kundenbetreuung und ein besonders originelles Design sind das Aushängeschild des Unternehmens. Mit vier Geschäften in ganz Schottland wurde der Flagship-Store in der Argyll Arcade von Glasgow vor kurzem einer eine Millionen teuren Renovierung unterzogen. Das Design Team von Graven Images und die Kostenberater von Fitzsimmons luden iGuzzini zur Mitarbeit am Rox Projekt ein, um eine Beleuchtungslösung zu finden, die die neue Gestalt durch ein sinnvolles Niveau der Raum - und Akzentbeleuchtung zur Geltung bringt. Da die ausgestellte Ware einen Wert von mehreren Tausend Pfund hat, wurde besonderes Augenmerk auf verschiedene Beleuchtungsarten gelegt, die die einzelnen Stücke besonders zur Geltung bringen. Die Wahl der Lichtquellen erfolgte zunächst im Rahmen eines Workshops, der im Showroom der iGuzzini-Filiale in Glasgow stattfand. Es ging darum, den traditionellen Ansatz zu überdenken, Produkte ausschließlich mit Metalldampflampen hervorzuheben. Das Ergebnis war ein Mix aus Metalldampflampen, dichroitischen und LED-Leuchten, um den ausgestellten Schmuck perfekt in Szene zu setzen. Die gemischten Lichtquellen betonen das Funkeln der Artikel aus Gold, Weißgold, Platin und Diamanten und lassen sie in ihrer ganzen Schönheit erstrahlen. In der oberen Etage befindet sich ein Raum zur individuellen Bedienung der Kunden, die sich in einem entspannten, informellen Ambiente mit Bar nach Belieben umsehen können. In diesem Beleuchtungskonzept kombinierte iGuzzini die Strahler Tecnica an Stromschienen, die Einbauleuchten Deep Frame und Pixel Plus sowie die LED-Bänder Ledstrip zur detaillierten Hervorhebung des Ambientes.

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Partners Assistance iGuzzini illuminazione UK

Fotos: iGuzzini Archive 1.2. Individuelles Einkaufen in der oberen Etage 3. Schaufenster Argyll Arcade

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Projekte

Monumentale Beleuchtung der Sehenswürdigkeiten von Delhi

Kunde Regierung von Delhi ASI - Archeological Survey of India Lichttechnische Planung Lucent Consultants

Delhi, Indien

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Anlässlich der Commonwealth Games von 2010 restaurierte die Regierung von Delhi zahlreiche vergessene Monumente. Die Beleuchtung dieser Monumente fällt unter eine bauliche Generalrestaurierung. Der Grundgedanke war, diese historischen Stätten der Stadt wiederzubeleben und das Interesse der Touristen erneut zu wecken. Die Projekte waren an einen sehr strengen Terminplan gebunden und wurden weit früher als die Spiele fertig gestellt, die im Oktober 2010 stattfanden. Die perfekt ausgeführte Restaurierung und die phantastische Beleuchtung lassen die architektonischen

Wunder der großen Geschichte Indiens in ihrer ganzen Pracht erscheinen und bieten Touristen einen märchenhaften Anblick. Für die lichttechnische Planung zur Betonung der monumentalen Schönheit der Gebäude und die Lieferung der erforderlichen Leuchten zeichneten sich Lucent Consultants verantwortlich. Sowohl das Grabmal des Musikers Abdul Rahim Khan-I-Khana als auch die beiden Grabmäler mit dem Namen Dadi und Poti sind mit Maxiwoody und Miniwoody beleuchtet. Die Kuppeln werden nachts in eine andere Farbe getaucht, um ein interessante Abwechslung zum Erscheinungsbild bei Tag zu bieten.

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Fotos: Taj Mohamad 1. Die Grabm채ler von Dadi und Poti 2. Grabmal von Abdul Rahim Khan i Khana

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Projekte

Italienische Lichter in Istanbul

Auftraggeber ICE Lichttechnisches Projekt für den Brunnen von Ahmet III Studio Annunziata e Terzi

Istanbul, Türkei

Im Laufe des Jahres 2011 führte die Präsenz von iGuzzini in Istanbul zur Umsetzung von zwei bedeutenden Maßnahmen für die italienischtürkische Zusammenarbeit. Im März 2011 sponserte die iGuzzini Vertriebsstelle für die Türkei in Tepta die neue Beleuchtung des Palazzo Venezia, dem Sitz der italienischen Botschaft in Istanbul. Das Gebäude befindet sich im zentral gelegenen Stadtviertel Beyo˘ g lu in unmittelbarer Nähe zur berühmten Via Istiklal Caddesi und unweit vom Galataturm. Am 17. März wurde anlässlich der 150-Jahr-Feiern der Vereinigung Italiens, die neue Beleuchtung der Fassade des Palazzo Venezia eingeweiht, die komplett aus LED-Leuchten besteht. Die Leuchten der Serien Linealuce, Glimcube, Miniwoody und iPro, die mit warmweißen LED bestückt sind betonen effektvoll Fassadendetails und gewährleisten dabei eine Energieersparnis von 50 %. Im Juli 2011 fand hingegen in Istanbul die Einweihung der Beleuchtung verschiedener Monumente der Stadt, entsprechend dem 2009 gestarteten und von ICE geförderten Projekt “Italian Lighting Design for Istanbul”, statt. Das Projekt entsteht aus der Zusammenarbeit zwischen Italien und der Türkei angesichts der Feierlichkeiten zur Verleihung des Titels der Kulturhauptstadt Europas 2010.

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Fotos: iGuzzini Archiv 1. Die Fassade des Palazzo Venezia 2. Der Brunnen von Ahmet III 3. Einweihung der neuen Beleuchtung für den Brunnen

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Die doppelte Zielsetzung bestand darin, einerseits anhand der Kulturgüter für das italienische Knowhow im Beleuchtungsbereich zu werben und andererseits den Austausch und die Partnerschaft zwischen den beiden Ländern, die wichtige Teile ihrer Geschichte gemeinsam haben, zu fördern. Das Programm beinhaltete eine Konferenz im Jahr 2009 über die Stadtbeleuchtung und die Lösung der Beleuchtungsaufgabe für drei berühmte Monumente in Istanbul in Zusammenarbeit mit wichtigen italienischen Lichtplanern und Unternehmen: den Uhrturm von Dolmabahçe, den Sitz der IMA (Modeakademie Istanbul) und den Brunnen von Ahmet III. iGuzzini war der technische Sponsor für die Beleuchtung des Brunnens von Ahmet III, ein echtes Kleinod aus dem osmanischen Istanbul. Sultan Ahmet III baute den Brunnen direkt

gegenüber dem Großherrlichen Tor (B¯ab-ı H˘ um¯ay¯ un) des Topkapi-Palastes. Das von Studio Annunziata e Terzi ausgearbeitete Projekt verfolgte drei Ziele: die Wahrnehmung der Plastizität und der Farben der Dekorationen verbessern; die technischen Geräte für die Beleuchtung optisch in den Hintergrund setzen; die Beleuchtungssituation im Umkreis des Brunnens auch durch eine Abschirmung harmonischer gestalten, um dessen nächtliches Erscheinungsbild zu verbessern und den Blick auf die neue Beleuchtung freizugeben. Zum Einsatz kamen die Strahler Woody, die mit Metalldampflampen verschiedener Stärke bestückt und auf einer speziell für dieses Projekt entworfenen Metallstruktur installiert wurden. Daneben arbeitete man mit iPro-Strahlern. Das Ganze wird über das Light Management System “Colour Quick” gesteuert.

Von links: Ferdinando Pastore (ICE Istanbul), Gianluca Alberini (Italienischer Konsul in Istanbul), Gianpaolo Scarante (Italienischer Botschafter in Istanbul), Huseyin Avni Mutlu (Gouverneur Istanbuls), Mustafa Demir (Bürgermeister von Fatih, dem Viertel, in dem sich der Brunnen befindet), Paolo Guzzini, Ibrahim Ozekinci (Direktor der Stiftungen von Istanbul). Der letzte rechts ist Mohammed Garip, Verantwortlicher der Stadtbeleuchtung.

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Projekte

Fassadenbeleuchtung Dallmayr München, Deutschland

Auftraggeber Alois Dallmayr KG Lichttechnische Planung Tom Schlotfeldt, Schlotfeldt Licht Installateur Seidler & Freinecker

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Alois Dallmayr, das große Münchner Feinkostund Delikatessengeschäft mit seiner über 300-jährige Geschichte ist Synonym für Qualität und Tradition. Tradition sollte jedoch nicht als Stillstand verstanden werden, ganz im Gegenteil: “Tradition hat eine Berechtigung, wenn man ihr einen Sinn für die Zukunft geben kann”, wie es in der Unternehmensbroschüre lautet. Der Blick in die Zukunft trieb die Entwicklung des Unternehmens von der “Spezereien-Handlung” bis heute zum international bekannten

Markenhersteller stets voran. Dieser Wille zum Fortschritt war wohl auch bei der Entscheidung für eine neue Beleuchtung des Dallmayr Stammhauses, dem Aushängeschild des Unternehmens, das alljährlich über 1,5 Mio. Besucher anlockt, ausschlaggebend: Die historische Fassade des Gebäudes in der Dienerstraße, mitten im Stadtzentrum Münchens, wird seit Dezember letzten Jahres durch zukunftsweisende LED Beleuchtung in Szene gesetzt.

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Fotos: Frank Vetter, Day & Light Lichtplanung GbR 1. Beleuchtung der gesamten Gebäudefassade 2.3. Details

Ziel der Fassadenbeleuchtung war es, die Fassade über die gesamte Fläche in ihrer Pracht erfahrbar zu machen. Man entschied sich daher, im Gegensatz zur früheren Fassadenbeleuchtung, welche nur die ersten beiden Stockwerke beleuchtete, sämtliche Stockwerke in das Beleuchtungskonzept zu integrieren. Dies geschieht nicht etwa über eine flächige Beleuchtung, sondern über das Anstrahlen der Details - Säulenelemente und Fensterlaibungen, welches die Plastizität und die regelmäßige Struktur der Fassade hervorhebt. LED Strahler des Typs Miniwoody wurden für die Ausleuchtung der Dachgauben und der Säulenelemente im dritten Stockwerk eingesetzt. Die Pilaster, welche sich über das erste und zweite Stockwerk ziehen, werden hingegen von engstrahlenden Woody LED Strahlern beleuchtet. Glim Cube Aufbauleuchten akzentuieren die Fensterlaibungen im vierten Stockwerk. Sämtliche Leuchten sind mittels DALI dimmbar. Bei der Wahl der Lichtfarbe griff man den warmen Farbton des sonnengelben Fassadenanstrichs auf und wählte durchgehend Warmweiß als Farbtemperatur.

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Projekte

Die “Estación Intermodal del Sol”

Auftraggeber Metropolitana di Santiago del Chile Architektonisches Projekt und Überwachung der Arbeiten BAC S.A.

Santiago, Chile

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Die Estación Intermodal del Sol ist eine auf zwei Ebenen angelegte U-Bahn-Station in Chiles Hauptstadt Santiago. Sie ist Drehscheibe von Stadt- und Überlandbussen und verstärkt auf diese Weise die Verbindungen im Westen von Santiago, der durch diese Station einen schnellen und bequemen Zugang zum gesamten U-Bahn-Netz von Santiago erhält. Der architektonische Entwurf für dieses Terminal ist mit seiner großflächigen Überdachung mit Spannkonstruktion für Chile besonders innovativ,

er integriert sich in die Formensprache der Architekturprojekte neuer oberirdischer Stationen, die das Architekturbüro BAC S.A. für die U-Bahn entworfen hat. Diese Überdachung soll eine doppelte Funktion erfüllen: die Fahrgäste vor der Witterung schützen und einen überdachten Verkehrsbereich mit wenigen vertikalen Konstruktionselementen schaffen. Die Form gewährleistet außerdem eine andauernde Luftzirkulation, wodurch eine große, gut belüftete Wartezone ohne Anstauung der Abgase der Busse geschaffen werden konnte.

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Technische Planung Zañartu - MC - PM

Spannkonstruktion Cidelsa

Lichtplanung Opendark S.A. - Karin Vásquez

Bauunternehmen Constructora Internacional S.A.

Fotos: Cristian Barahona M. 1. Die Spannkonstruktion im Abendlicht 2. Detail der Spannkonstruktion des Dachs

Das architektonische Konzept ist einfach: 13 Bushaltestellen, zwei Treppenaufgänge und ein zentraler Trakt mit den Toiletten für die Fahrgäste und den Fahrkartenschaltern. An den Fahrkartenschaltern wurden Systema Easy Einbauleuchten mit Dark-Light-Reflektor installiert. Ein wesentlicher Aspekt des Projekts bestand darin, die Zahl der Leuchten mit ihren Halterungen, die in der Regel den Verkehr behindern, auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Aus diesem Grund entschied man sich dafür, die Träger der großen Konstruktion zur Befestigung der Strahler Woody mit symmetrischer und asymmetrischer Optik und Metalldampflampen zu 150 und 250 W zu nutzen. Durch den Einsatz weniger, aber hoch effizienter Strahler für eine abgedeckte Fläche von 3000 qm erzielte man eine Energieersparnis bei der Beleuchtung und Klimatisierung. Der finale Entwurf des Komplexes ergibt ein besonders ansprechendes Bus-Terminal, das die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zieht. Es verleiht dem urbanen Erscheinungsbild eines Orts, der bis kurz vor Konkretisierung des Projekts trostlos zwischen zwei Autobahnen eingepfercht war und fast verlassen an der Peripherie Santiagos lag, ein neues, ansprechendes Gesicht.

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Projekte

National Museum of China

Kunde National Museum of China Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz mit Stephan Rewolle und Doris Schäffler

Peking, China

Planung Gregor Hoheisel, Katrin Kanus, Ralf Sieber, Du Peng, Chunsong Dong

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Der Um - und Erweiterungsbau des Chinesischen Nationalmuseums vereint das ehemalige Chinesische Geschichtsmuseum mit dem Chinesischen Revolutionsmuseum. 1959 als eines der zehn bedeutenden öffentlichen Gebäude des Tien An Men Platzes in unmittelbarer Nähe der Verbotenen Stadt fertig gestellt, stellt das Bauwerk noch heute einen Meilenstein der modernen chinesischen Architektur dar. Zehn internationale Architekturbüros wurden im Rahmen eines Wettbewerbs zur Vorlage ihrer Entwürfe eingeladen, den die Architekten Gerkan, Marg & Partners (gmp) gemeinsam mit dem Büro CABR, Peking, gegen Foster & Partners, Kohn Pedersen Fox, OMA & Herzog & de Meuron gewannen. Der ursprüngliche Entwurf von GMP sah eine

Entkernung des existierenden Museums vor. Der Mittelbau sollte entfernt und der dadurch entstandene Großraum von einem bronzenen Dachkörper überspannt werden, der Altbau und Erweiterung miteinander verbunden hätte. Im Dialog mit dem Bauherrn und chinesischen Architektur-Experten wurde dieses Konzept mit dem Ziel überarbeitet, den Museumsneubau stärker auf die Außenwirkung des historisch bedeutenden Altbaus abzustimmen - jedoch gleichermaßen Alt und Neu auf den ersten Blick unterscheidbar zu machen, um somit den Fortgang der Geschichte vom Gebäude selbst zu veranschaulichen. Die Aufgabenstellung sah vor, den Nord - und Südflügel unter Verzicht auf den Mittelbau zu einem zusammenhängenden Gebäudekomplex zu verbinden.

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Konstruktive Überarbeitung Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz mit Stephan Rewolle Projektverantwortliche Matthias Wiegelmann mit Patrick Pfleiderer Projektleitung Beijing Guojin Consultants Co., Ltd.

Chinesische Partnerfirma Für elektrisches Engineering CABR (Chinese Academy of Building Research) Struktur-Engineering schlaich bergermann und partner CABR - Chinese Academy of Building Research

Eventtechnologie und Akustik Müller-BBM Group ADA Acoustic Design Ahnert Lichttechnische Planung conceptlicht GmbH TsingHua Design Institute

Fotos: Christian Gahl 1. Eingang zum Tien An Men Platz 2. Zentrale Halle mit roter Verkleidung der Wände

Fassade SuP Ingenieure GmbH

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Die 260 Meter lange Halle dient als Hauptzugangsbereich und erweitert sich dann, um den heutigen Haupteingang auf dem Tien An Men Platz zu umfassen. Das so geschaffene “Forum” dient als Foyer und multifunktionale Veranstaltungsfläche, an die sich alle dienenden, publikumsrelevanten Funktionen anschließen: Cafés und Teehäuser, Buchläden und Souvenirshops, Kassen und Toiletten. Die klassische Dreiteilung der historischen Bauten Chinas bestimmt auch die Gestaltung des “Forums”. Ein steinerner Sockel dient als Basis für eine Holzstruktur, auf der eine kassettierte Deckenstruktur auf einem Tragraster angeordnet ist. Für diese Kassettendecke, die sich über das gesamte Forum und in die zentrale Halle erstreckt, entwickelte iGuzzini eine spezielle

Leuchte. Diese trägt dazu bei, durch die Beleuchtung jenes einladende Gefühl zu erzeugen, das für das ganze Gebäude gewünscht war. Diese behagliche Atmosphäre entsteht aus dem harmonischen Zusammenspiel des Materials: lokales Granitgestein für den Boden und die Wände des Sockelgeschosses und Holzverkleidungen im Bereich der Galerie. Räume mit besonderer Bedeutung werden durch differenzierte Materialien betont: So erhalten die zentrale Halle gegenüber dem westlichen Haupteingang sowie das Theater rote Wandbespannungen, die den akustischen Anforderungen gerecht werden. Der Haupteingang des Museums orientiert sich weiterhin nach Westen, durch das “Forum” werden jedoch erstmals das Nord - und Südportal

miteinander verbunden. Die architektonische Ausprägung des Raums interpretiert zeitgemäß traditionelle Elemente chinesischer Bauten. Dies zeigt sich bereits im Westhof, der über breite Treppen erschlossen wird, welche an die Treppen vor den Palastanlagen der wenige Meter entfernten Verbotenen Stadt erinnern. Das westliche Portal des Bestandsbaus, das zum Platz Tien An Men ausgerichtete “Mengguobao” ist durch eine Reihe von wunderschönen Pfeilern charakterisiert: Diese sind, angelehnt an die Tempel - und Palastarchitekturen, mit einem Gebälk verbunden, auf dem der Dachkörper lagert. In der historischen chinesischen Architektur wird dieses ausgeklügelte System aus Lagerbalken und Balkenköpfen für die Dächer der kaiserlichen Paläste “Dougong” genannt.

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Projekte

National Museum of China

3. Das Forum 4. Der traditionelle Stil der Arkade und der Fenster in zeitgemäßer Ausdrucksweise 5. Der Westeingang

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Analog dazu ist die Westfassade des Neubaus konzipiert. Die Eingangstüren des Neubaus bestehen aus perforierten Bronzetafeln, die das einfallende Tageslicht filtern und so eine gedämpfte Innenraumanmutung erzeugen, wie sie traditionellen chinesischen Häusern mit ihren ornamentierten Fensterläden zu eigen ist. Das Motiv der Perforation bezieht sich auf eine antike Bronzescheibe, die zu den Schlüsselwerken der insgesamt eine Million Kunstwerke umfassenden Sammlung des Nationalmuseums gehört. Diese Ornamentierung findet sich zudem bei der Ausbildung der Geländer in den Innenräumen des Museums wieder. Der zur Chang´an Avenue orientierte Nordflügel nimmt die Ausstellung zur neueren Geschichte Chinas auf, während im

Südflügel die Verwaltung und Bibliothek untergebracht sind. Die Hauptausstellungsflächen befinden sich im Neubau auf vier übereinanderliegenden Geschossen nördlich und südlich der zentralen Halle, in der Staatsempfänge, Bankette und ähnliche Veranstaltungen abgehalten werden. Unterhalb der zentralen Halle befinden sich ein Kino sowie die Theater, ein Veranstaltungsraum, in dem aufgrund der raumakustischen Planung neben Vorträgen, auch klassische Konzerte und andere Bühnenveranstaltungen aufgeführt werden. können. In den Unter - und Sockelgeschossen liegen darüber hinaus die Werkstätten - und Laborbereiche des Museums, die Depots sowie die Tiefgarage.

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Projekte

Palazzo Lombardia

Kunde Region Lombardei Architektonisches Projekt Pei Cobb Freed & Partners mit Caputo Partnership Sistema Duemila

Mailand, Italien

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Palazzo Lombardia ist der neue Verwaltungssitz der Region Lombardei und befindet sich neben dem historischen Sitz im Palazzo Pirelli. Er besteht aus Gebäuden, deren Formensprache von Kurven dominiert ist mit sieben und neun Etagen und einem 161 m hohen zentralen Turm mit 39 Etagen. Das Gebäude ist nach den Prinzipien des barrierefreien und energieeffizienten Bauens konzipiert. Der Komplex am Fuß des Palazzo Lombardia gliedert sich in vier Gebäude mit sieben bzw. neun Stockwerken, in denen neben den Behörden und Generaldirektionen die Kultur -, Unterhaltungs und Dienstleistungsfunktionen untergebracht sind.

Auf den Etagen +00 und +01 befinden sich ein Ausstellungsraum, ein MehrzweckAuditorium, ein Kinderhort, ein Fitnessstudio, ein Versammlungssaal für 500 Personen, eine Bibliothek, der “Spazio Regione”, das Hauptarchiv, verschiedene Gemeinschaftsbereiche und dazu Restaurants, Bars, Cafeterias und Läden. Der Turm umfasst hingegen die politischadministrativen Büros des Präsidenten, die Repräsentationsräume, den Saal des Regionalausschusses und den Pressesaal. Die letzten Etagen sind mit einer multifunktionalen Aussichtsplattform und einer Terrasse für die Öffentlichkeit bestimmt.

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Vergabestelle Infrastrutture lombarde spa

Fotos: Paolo Carlini 1. Projekt-Rendering Pei Cobb Freed & Partners

Lichttechnisches Projekt Studio Voltaire - Jacopo Acciaro

2.3. Büro des Vorsitzes

Der Komplex beherbergt verschiedene Ämter im Bereich Verwaltung, Kultur, Freizeit und Repräsentation, die alle um einen ca. 4000 qm großen überdachten Platz angeordnet sind. Vorgesehen sind viele Tausend Quadratmeter Grünflächen, eine neue Fuß - und Radpromenade an der Via Restelli, Dachgärten sowie modernste umweltschonende Anlagen zur Beheizung und Klimatisierung der Räume und zur Erzeugung von elektrischer Energie (Hochleistungswärmepumpen, die das Grundwasser, und in die Glasfassaden des Turms integrierte Photovoltaikmodule nutzen). Auf die Verwendung fossiler Brennstoffe wird gänzlich verzichtet. iGuzzini gestaltete die künstliche Beleuchtung der Büroräume des Vorsitzes. Man achtete dabei auf ein äußerst unauffälliges Erscheinungsbild, setzte jedoch - auch farbige - Lichteffekte ein. Der Schreibtischbereich wurde von der Decke her mit iN 60 Leuchten in Einbauversion, beleuchtet. Auch Hub Leuchten mit Leuchtstofflampen, Einbauleuchten Lineup RGB, die hinter einem Vorhang installiert wurden, und Einbauleuchten Deep Laser LED kamen zum Einsatz. Für das große Auditorium im Parterre des Gebäudes verwendete man die mit Halogenleuchtmitteln bestückten Einbauleuchten Reflex Professional, für den Kongresssaal in der ersten Etage die Leuchten Reflex in der Fortimo-LED-Variante. Das Foyer wurde hingegen mit dem Lichtsystem Bespoke gestaltet. Im Empfangsbereich mit doppelter Höhe und im Bereich der Aufzüge wurden die neuen Einbauleuchten The Reflex professional mit Metalldampflampen verwendet. In den operativen Büros wurde die Beleuchtungsaufgabe mit den Pendelleuchten Lens mit begrenzter Leuchtdichte gelöst. Zur Beleuchtung der Durchgangsbereiche und aller Gänge vom 32. bis zum 35. Stockwerk wurden die Einbauleuchten The Reflex Professional mit Leuchtstofflampen verwendet. Der Entwurf von Pei Cobb Freed & Partners aus New York, Caputo Partnership und Sistema Duemila (beide aus Mailand) gewann 2004 den internationalen Planungswettbewerb. Der Sieger wurde unter zehn zum Wettbewerb zugelassenen Teilnehmern ausgewählt, die ihrerseits aus 98 Bewerbungen renommierter Architekturbüros aus der ganzen Welt ausgesucht worden waren.

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Projekte

Colonys Store

Auftraggeber its COMPANYS AG Konzept/Architektur/Design Ivo Tschümperlin/retailpartners AG

Zürich, Schweiz

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Die Eröffnung des COLONYS-Shops im Zürcher Einkaufszentrum Sihlcity im April 2011 war eine Premiere. Die zur its COMPANYS AG gehörende Marke COLONYS bietet Frauen und Männern eine große Auswahl an trendigen Schuhen und Accessoires für Business, Leisure und Active Time. “Wir möchten, dass unsere Kunden beim Eintreten in den Shop in eine kolonial inspirierte Welt und in ein südländisches Wohlfühlambiente eintauchen, den hektischen Alltag für eine Weile hinter sich lassen”, sagt Ivo Tschümperlin, CEO von COMPANYS. Retailpartners AG aus Wetzikon, ein Unternehmen für Ladeneinrichtungen, Innenarchitektur und Interior-Design, entwickelte in enger Zusammenarbeit mit Ivo Tschümperlin, its COMPANYS AG, eine aufwändige Ladenarchitektur und eine ausgeklügelte Lichtgestaltung, die anschließend mit iGuzzini umgesetzt wurde.

Das Ziel bestand darin, das Flair von COLONYS spürbar zu machen. Als Inspiration diente die Atmosphäre in kolonialen Ländern, in denen heiße Sonnenstrahlen durch die Lamellen der Jalousien in die abgedunkelten Innenräume durchscheinen und ein einzigartiges Spiel von Licht und Schatten entsteht. Erzeugt wird das Wohlfühl-Ambiente durch den Einsatz von kolonialen Architektureinflüssen und energieeffizientem LED-Licht. Die gedämpfte Grundbeleuchtung des Shops stammt von den bündig in die Decke eingelassenen Leuchten Reflex Professional in der FortimoLED-Variante. Da die Leuchten nur bei 40% der maximalen Leistung betrieben werden, nehmen die Besucher das Deckenlicht kaum wahr. Etwas aufgehellt wird die Decke durch hinterleuchtete Ornamentbilder, deren Muster sich im Shop immer wieder finden.

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Lichttechnische Planung retailpartners AG

Fotos: Günter Laznia 1.2. Fotos des Innenlebens

Partners Assistance iGuzzini illuminazione Schweiz AG

Im Kontrast zum reduzierten Deckenlicht lassen Spotlights die Produkte in den Wandregalen und auf den Auslageflächen erstrahlen und setzen sie punktuell in Szene. X26-Leuchten erhellen die Ausstellungsmöbel wie Vitrinen und Regale. Im hinteren Teil des Shops befinden sich ein Loungebereich und die Kassen. Während die übrige Shopfläche in Anlehnung an das südländisch-koloniale Flair in warmen und abgedunkelten Farben gehalten ist, dominieren hier helle Materialien und weiße Möbel. Die Grundbeleuchtung ist in diesem Bereich um einiges heller. Sie stammt unter anderem von zwei Ledstrip-Reihen, die sich oberhalb der Kasse und der Lounge an der Wand entlang ziehen. Eine Montageeinrichtung sorgt dafür, dass die Kunden die Leuchten nicht sehen, sondern allein das Licht wahrnehmen, das aus einem Spalt zwischen der Decke und den Seitenwänden tritt. Dies verstärkt deutlich die Tiefenwirkung der Räume. Das außergewöhnliche Innenleben des COLONYS-Shops, das ausschließlich durch LED-Leuchten erhellt wird, bekommen nur diejenigen zu sehen, die in den Laden eintreten: Lamellenstoren im Schaufenster und eine Sichtwand beim Eingang verhindern den Einblick von außen.

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Projekte

Repower Shop

Kunde Repower AG Architektonisches Projekt Daniel Huber

Ilanz, Schweiz

Partners Assistance iGuzzini illuminazione Schweiz AG

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Der Stromkonzern Repower eröffnete in Ilanz im Kanton Graubünden das neue “Repower Contact” Kundencenter, das von Architekt Daniel Huber entworfen wurde. In diesem Center wartet Repower mit einem Beratungs - und Informationsangebot über aktuelle Themen im Energiebereich auf. Das Center besticht durch modernes Design, innovative Technik und eine komplett aus LEDs bestehende Beleuchtung. Mit iGuzzini als Partner zur Entwicklung des Beleuchtungskonzepts erzielte Daniel Huber eine perfekte Harmonie zwischen Architektur und Beleuchtung. Das “Repower Contact” Center ist in drei

inselartige Module gegliedert, die unterschiedlichen Funktionen dienen: dem Kundenservice, dem interaktiven Info-Center und dem Verkauf. Die Module werden jeweils von einem Kubus überschirmt, der den darunterliegenden Tresen erfasst. Die oben im Kubus eingelassenen schwenkbaren LED-Leuchten Deep Minimal führen die Kunden einerseits an den Ort des Geschehens, andererseits beleuchten sie gezielt die Bedienfelder des interaktiven Info-Centers. Damit das Licht sich unten nicht in den eingelassenen Displays spiegelt, hat der Architekt die Anzahl der Lichtpunkte reduziert und die Leuchten jeweils versetzt zu den Bildschirmen positioniert.

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Fotos: Günter Laznia 1. Inselartige Module 2. Ausstellungsfläche

Die Ausstellungsfläche inmitten der drei Inseln beleuchten die LED-Strahler Primopiano. Durch ihre Montage auf Stromschienen kann Repower die Strahler problemlos verschieben oder sie zahlenmäßig an den jeweiligen Ausstellungsbedarf anzupassen. Für die Beleuchtung der Lounge wählte man die Pendelleuchten Le Perroquet, die eine behagliche und einladende Atmosphäre schaffen. Die höhere Anfangsinvestition durch den Einsatz von LED-Leuchten zahlt sich aus. Die Beleuchtung des 133 qm großen Raums erfordert nur 2 kW Leistung im Vergleich zu den mit traditionellen Leuchtmitteln benötigten 15-20 kW. LED-Leuchten zeichnen sich überdies durch eine deutlich längere Lebensdauer und somit geringere Wartungskosten aus.

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Projekte

Niemeyer Kulturzentrum

Kunde Fürstentum Asturien

Avilés, Spanien

Architektonisches Projekt Oscar Niemeyer Roberto Alonso Martínez Javier Blanco García Castañón Jair Rojas Valera Almudena Fernández Menéndez

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Das Niemeyer Zentrum ist ein von der spanischen Regierung und vom Fürstentum Asturien gefördertes Projekt, dessen wesentliches Ziel die Schaffung eines Kulturzentrums von internationaler Bedeutung war. Das Projekt sollte der Motor für die wirtschaftliche und urbane Wiederbelebung des vom industriellen Wandel gebeutelten Gebiets an der “Ria”, der Flussmündung von Avilés sein. Der Komplex hat das ehemalige verschmutzte Industriegebiet in ein exzellentes Aktionsfeld der Kreativität verwandelt. Das Zentrum ist bereits jetzt ein Symbol für das moderne, erfolgreiche Asturien, die Einleitung eines neuen Zeitalters; eine Region, die, ohne ihre industriellen Wurzeln zu kappen, auf Nachhaltigkeit, Technologie, Bildung und Kultur als Entwicklungsmotoren setzt. Das Zentrum ist das Herz der “Isla de la Inovación”, eines der ehrgeizigsten Projekte Spaniens zur städtischen Umgestaltung und Sanierung, das im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs an das von Norman Foster geleitete Team vergeben wurde. Der brasilianische Architekt Oscar Niemeyer

realisierte ein Projekt, das der Kultur, der Bildung und dem Frieden gewidmet ist, und mit seinen kulturellen Produktionen zum internationalen Bezugspunkt werden will. Es ist sein einziges in Spanien verwirklichtes Werk, und er bezeichnet es mit seinen eigenen Worten als “das schönste und meistgeliebte, das ich außerhalb von Brasilien geschaffen habe”. Das Zentrum besitzt auch einen internationalen beratenden Ausschuss, der mit dem Führungsteam zur Definition der Ziele und Ausarbeitung der Inhalte zusammenarbeitet. Zur hochkarätigen Besetzung des Ausschusses gehören renommierte Persönlichkeiten wie der Filmregisseur Woody Allen, der Wissenschaftler Stephen Hawking, der Schriftsteller Paulo Coelho und der Erfinder des Internets und Vizepräsident von Google Vinton Cerf. Am 25. März 2011 öffnete das Zentrum seine Tore für die Öffentlichkeit. Der Kulturkomplex besteht aus 5 unabhängigen und gleichzeitig komplementären Bereichen: dem Auditorium, der Ausstellungskuppel, dem Aussichtsturm mit Blick auf die “Ria” und die Stadt, dem Mehrzweckgebäude sowie dem

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Technische Architekten Manuel Gutierrez Torralba Jaime Vila Anlagenplanung Euring Ingenieros Felipe Cicujano Carrión Everproject José Manuel Fernández Arrufat

Strukturen José María Macías Cano Ingenieurbau Fhecor Ingenieros Consultores S.A. strutture

Fotos: 274 Km 1. Panoramaturm und Kuppel 2. Plastisches Modell ohne Mehrzweckgebäude 3. Kuppel und Mehrzweckgebäude

Partners Assistance iGuzzini Illuminazione España S.A

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von 2.000 qm ein. Es handelt sich um eine Halbkugel aus Spritzbeton, in deren Inneren eine vom Architekten selbst entworfene Leuchte hervorsticht. Für diese Leuchte, die zum Ausdruck der Baukunst wird, wurden die Einbauleuchten Pixel verwendet. Sie sind mit integrierten Leuchten, die für eine indirekte Beleuchtung des auf zwei Ebenen angelegten Baukörpers mit Wendeltreppe von großer plastischer Wirkung sorgen, und mit dem ringsum laufenden Raumlicht kombiniert. Im Ausstellungsbereich in der unteren Ebene gelingt es durch die Installation von Stromschienen und den Einsatz der mit verschiedenem Zubehör ausgestatteten Strahler Tecnica, die Lichtregie an die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Ausstellungen anzupassen. Der 20 m hohe Turm ist der Aussichtspunkt des Zentrums und stellt die Gastronomie als eine Form von Kultur, die der Filmkunst, Literatur oder Malerei gleichgestellt wird, in den Mittelpunkt. Er besteht aus zwei getrennten Bereichen: dem Restaurant und der Cocktail Bar.

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großen Platz im Freien. Das Auditorium überragt mit seinen 26 Metern alle Gebäude des Niemeyer Zentrums. Aufgrund seiner komplexen Formen bereitete es baulich die größten Schwierigkeiten. Es bietet Platz für 961 Besucher und weist eine für den Architekten typische Eigenheit auf: Es gibt keine Logen, nur ein einziges Parkett, die “demokratischen Stufenplätze”. Zu den Besonderheiten des Gebäudes gehört das “große Fenster”, das sich zum Platz hin öffnen lässt. Die Bühne kann somit nach außen als Open-AirBereich erweitert werden, um Tausende von Personen an der Veranstaltung teilnehmen zu lassen. Es ist das Szenario für große Veranstaltungen wie Konzerte und kulturelle Begegnungen von internationalem Rang. Die Beleuchtungsaufgabe wurde durch die Installation der Einbaustrahler Optica mit dimmbaren Kompaktleuchtstofflampen gelöst. Zusammen mit den in die Akustikdecken integrierten Lichtbändern ermöglichen sie es, eine optimal auf die Art der Veranstaltung abgestimmte Atmosphäre zu schaffen. Die “Kuppel” schließt einen Ausstellungsraum


Projekte

Niemeyer Kulturzentrum

4. Der Eingang zum Auditorium 5. Der Aussichtsturm

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In beiden finden wir eine sternförmige Anordnung der Leuchtensysteme Action in Pendelversion. Sie liefern die Allgemeinbeleuchtung aus Leuchtstofflampen sowie die Akzentbeleuchtung aus Halogenlampen. Ein Lichtmanagementsystem gewährleistet die optimale Erfüllung wechselnder Beleuchtungsanforderungen: gleichmäßig für das Restaurant, stimmungsvoll für die Lounge. Das Mehrzweckgebäude beherbergt “das Kino”, das einzige permanente Kino in Asturien, in dem Filme in der Originalfassung gezeigt werden. Woody Allen ist Ehrenpräsident des Kinos und inhaltlicher Berater.

Das Gebäude umfasst neben weiteren Projektionsräumen das Verwaltungsbüro und das Café/Restauant. Die Beleuchtungslösung wurde hier auf die unterschiedlichen Funktionen der einzelnen Bereiche abgestimmt. Die Einbauleuchten Deep Frame gewährleisten eine korrekte Beleuchtung der Projektionsräume. Das Geschäft verfügt über eine Allgemeinbeleuchtung kombiniert mit einer Akzentbeleuchtung, die bei Bedarf den Einbau von Strahlern zulässt. Die Leuchte Action ermöglicht innerhalb eines einzigen Systems die variantenreiche Kombination verschiedener Lichtquellen.

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Niemeyer Kulturzentrum

Die Beleuchtung im Verwaltungsbereich sieht hingegen die Schaffung eines funktionsgerechten visuellen Ambientes vor. Das gesamte Gebäude erscheint wie ein kompakter Körper, dessen Kanten betont und Wände vom Licht der Bodeneinbaustrahler Light Up mittels verschiedener Optiken umhüllt werden. Oscar Niemeyer berief sich bei der Planung des Platzes auf die sozialen Öffnung: “Ein großer Platz im Freien für alle Männer und Frauen der Welt, eine große Theaterbühne an der “Ria” und an der Altstadt von Avilés”. Einen Kontrapunkt zur Farbe Weiß, die für Niemeyers Werke charakteristisch ist, bilden die lichttechnischen Lösungen, bei denen Metalldampflampen oder bei Bedarf Leuchtstofflampen bzw. LEDs mit neutraler Farbtemperatur eingesetzt werden. Das auf die Baukörper gerichtete Licht findet eine Ergänzung in den Akzenten auf dem Boden. Die gruppenweise angeordneten Strahler Maxiwoody ermöglichen es, ein auffallendes Licht zu erzeugen, das den Platz mit Leben und Dynamik füllt. Die Pfeiler, auf denen der Verbindungssteg zwischen Auditorium und Kuppel gelagert ist, werden seitlich durch die Linealuce Leuchten betont, während die im Boden eingelassenen LED-Einbauleuchten den unteren Teil des Aussichtsturms in ein gedämpftes Licht tauchen. Schließlich finden wir die Wandleuchten Comfort in den Durchgangs - und Verbindungszonen, die Pollerleuchten Pencil im Parkbereich und das System Platea an der Zufahrt.

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6. Cocktail Bar im Aussichtsturm 7. Ausstellungsbereich in der Kuppel 8. Der Innenbereich der Kuppel mit der vom Architekten entworfenen Leuchte

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Unternehmenskultur

Stärker beleuchten? Schwächer beleuchten? Besser beleuchten!

Ausstellungsarchitektur der Galerie Studio Cerri & Associati

La Triennale, Galleria dell’architettura 12.-17. April 2011

Es ist die zweite Ausgabe einer Ausstellungsreihe von iGuzzini über den derzeitigen Fortschritt im Bereich Beleuchtungstechnik und Beleuchtungskunst. In der “Light-in-progress” Ausgabe von 2009 wurde der ganzheitliche Ansatz in der Innovation der Beleuchtung von Stadträumen untersucht. Damals dominierte die Fragestellung: “Wie können wir mit geringeren Kosten besser beleuchten?” Geringere Kosten, die aus wirtschaftlicher, aber vor allem aus ökologischer Sicht gefordert werden. Bei diesem Bestreben wird von allen Akteuren ein anderer Ansatz verlangt; mit anderen Worten: mehr Lichtkultur. Mit der “Light-in-progress” Ausgabe von 2011 führte iGuzzini die Besucher auf eine 3D-Entdeckungsreise mit Google Earth. Es geht los mit La Venaria Reale in Turin und weiter über Hamburg, l’Aquila und schließlich nach Beaune in Frankreich. Vier internationale Teams aus Designern, Architekten und Lichtplanern erzählen und führen uns durch ihre Projekte. Sie zeigen ihren Umgang mit Licht in öffentlichen Stadträumen. Eine beeindruckende virtuelle Reise, bei der neue, ad hoc entworfene Beleuchtungssysteme den aktuellen Stand der technischen Innovation und des Designs widerspiegeln. Auf großen Leinwänden werden die Interviews der mit den Planungen beauftragten Architekten gezeigt.

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Video “More Light? Less Light? Better light!”

Skript und Regie Hans Suter und Fritz Tschirren, Partners STZ

3D-Effekte Dario Caramelli

1. Leuchtenentwurf für Venaria von Michele De Lucchi Sound Design General Jingles

Produktion 3DSwitch

Fotos: iGuzzini Archiv

2. Leuchtenentwurf für Hamburg 3. Projekt von Enzo Eusebi

Video Interviews Multivideo

4. Besucher beim Ansehen des 3D-Videos

Projekt La Venaria Reale Kunde: Consorzio di valorizzazione culturale “La Venaria Reale” Produkt: La Venaria Projekt: AMDL Mönckebergstraße - Hamburg Kunde: Trägerverbund Projekt Innenstadt e.V. Produkt: Ex-centric Designer: Studio & Partners Lichtplaner: Tom Schlotfeldt “Chiesa della resurrezione (308)”, L’Aquila Kunde: Federazione delle Banche di Credito Cooperativo Abruzzo e Molise Produkt: System 4in1 Projekt: Enzo Eusebi - Nothing Studio Beaune Kunde: Stadt Beaune und Ineo (GDF-Suez Gruppe) Produkte: Serienleuchten iGuzzini illuminazione Künstlerischer Leiter des Projekts Jean Francois Touchard Videoprojektionen: Cosmo - Jose Cristiani

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Unternehmenskultur

We want to be modern

Kuratorinnen Anna Maga, Anna Fra˛ckiewicz, Anna Demska

Polnisches Design 1955-1968 aus der Sammlung des Warschauer Nationalmuseums Warschau, 4. Februar - 17. April 2011

Ausstellungsdesign Mis´ka Miller-Lovegrove in Zusammenarbeit mit Małgorzata Benedek

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Diese aus rund 180 Objekten bestehende Sammlung des Warschauer Nationalmuseums zeigt einen repräsentativen Überblick über das polnischen Designgeschehen. Die Sammlung des Designs nach 1945 des Warschauer Nationalmuseums ist die beste und vollständigste von ganz Polen: Sie umfasst die gesamte Palette der damaligen angewandten Kunst wie u.a. Objekte aus Keramik, Glas und Stoff, Einrichtungs - und Haushaltsgegenstände, Zeitschriften, Fotografien und Kurzfilme. Die Ausstellung präsentiert einen der aufregendsten Zeiträume der polnischen Designszene zwischen der politischen Entspannung von 1955 und den

gesellschaftlichen Umwälzungen von 1968. In weniger als einem Jahrzehnt wurden neue Akzente durch eine Vielzahl von Experimenten gesetzt, deren Einfluss noch viele Jahre danach im Design zum Ausdruck kam. Die politische Entspannung führte zu einer plötzlichen Wiederbelebung des Modernismus. Trotzdem bedeutete dies für herausragende Designer wie Roman Modzelewski oder Teresa Kruszewska keine Rückkehr zum mechanischen Konstruktivismus, sondern eher eine neue Kunst organischer Formen die eine Parallele zur Arbeit von Alvar Aalto oder Charles und Ray Eames darstellte. Bei den Experimenten im

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Ausstellungsgrafik Rafał Benedek Antonina Benedek / Mesmer Studio

Internationale Kommunikation Paulina Shearing The National Museum in Warsaw Anna Pietrzyk-Simone Young Creative Poland

Fotos: iGuzzini Archiv 1.2. Ausstellung 3.4. Ausstellungseröffnung

Technischer Sponsor iGuzzini illuminazione

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Einrichtungsbereich wurden Metallrahmen mit Metallnetzen, Nylonfäden, Stroh oder Flechtwerk gefüllt. Das Resultat gleicht eher einer Skulptur als einem Einrichtungsgegenstand. iGuzzini kuratierte als technischer Sponsor dieser Veranstaltung die Beleuchtung. Dabei wurden hauptsächlich Strahler des Typs Lux verwendet, mit denen die Allgemeinbeleuchtung ergänzt, jedoch vor allem besondere Exponate ins Licht gerückt wurden. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit Young Creative Poland, einer Initiative von Mis´ka Miller - Lovegrove und Anna Pietrzyk-Simone zur Förderung polnischen Designs realisiert.


Unternehmenskultur

Traumfabriken Menschen, Ideen, Unternehmen und Paradoxien der italienischen Designfabriken Triennale Design Museum, Vierte Ausgabe 5. April 2011 - 26. Februar 2012

Anlässlich der 50 Jahre des „Salone del Mobile“ widmete das Triennale Design Museum seine vierte Ausgabe den Menschen, den Unternehmen und den Projekten, die die italienische Designproduktion von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart geprägt und zum weltweiten Erfolg der Möbelmesse beigetragen haben. Anhand einer Übersicht bekannter Designobjekte sollen einerseits die besondere Tätigkeit und das tiefgründige innere Wesen der, wie sie Alberto Alessi definiert, „Designfabriken”, die sich auf einer Linie zwischen funktionellem Wert, Markenwert und poetischen Gestaltungsansatz bewegen, erzählt werden. Andererseits will man die Fähigkeit und Geschicklichkeit dieser „Forschungsstätten“ veranschaulichen, die auf Designer aus dem Ausland eine so große

Anziehungskraft ausübt, dass sie sich angesichts der exzellenten Produktion dazu entschließen, in Italien zu arbeiten. Die phantasievolle Ausstellungsarchitektur des Designers Martí Guixé schafft es, in einer verspielten, emotional ansprechenden Atmosphäre Objekte und Designer in einen Dialog zu setzen und die Geschichten großer Unternehmer mit ihren persönlichen Biografien zu verknüpfen. Den gleichen Anklang findet man in der Grafik der Ausstellung und im Katalog. iGuzzini trug mit der Bereitstellung von Bildmaterial zur Realisierung des Katalogs bei. Außerdem wurde die Designerleuchte Lingotto ausgestellt, die Renzo Piano für das Projekt zur Neugestaltung des ersten Fiat-Werks entworfen hatte.

Leiterin Silvana Annicchiarico Wissenschaftlicher Kurator Alberto Alessi Ausstellungsarchitektur und Grafikprojekt für Ausstellung und Katalog Martí Guixé Fotos Fabrizio Marchesi

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Unternehmenskultur

French Touch präsentiert bei iGuzzini France das Jahrbuch “Optimiste d’Architecture 2010”

Am vergangenen 23. Juni war das Kollektiv French Touch Architecture anlässlich der Lancierung des Jahrbuchs Optimiste d’Architecture 2010 zu Gast bei iGuzzini France. Der Erfolg der Veranstaltung - mehr als 400 Personen, darunter Architekten, Journalisten, Studenten und Meinungsbildner nahmen an dem Event, das zum vierten Mal stattfand, teil bestätigt das Interesse für die Grundsätze, die das Kollektiv bewegen. Diese werden vom Unternehmen iGuzzini, das das Kollektiv als Gründungspartner unterstützt, vollständig geteilt.

French Touch Architecture entstand 2007 mit der Absicht, französische Architekten zu vereinigen und Runde Tische zu bilden, um über laufende oder bereits abgeschlossene Projekte zu diskutieren. Dabei sollte der Teamgeist über den Individualismus gestellt werden. Seit 2008 veröffentlicht French Touch ein Jahrbuch, das OPTIMISTE D’ARCHITECTURE heißt - eine Auswahl aus den Projekten, die im Sinne der Grundsätze des Kollektivs entstanden sind; hier wird eine “populäre” Architektur bevorzugt, die allgemein geteilt wird und die Umwelt respektiert.

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Unternehmenskultur

Neuer Sitz für die Vertriebsstelle in Bulgarien

Im Laufe des Jahres 2011 wurde durch eine Reihe von Initiativen die Präsenz von iGuzzini in Sofia und auf bulgarischem Gebiet verstärkt. Zu den jüngsten Maßnahmen gehören die Eröffnung der neuen Geschäftssitzes des Exklusivhändlers Synthesis Design und das Sponsoring der Ausstellung von Nunzio Bibbò am Italienischen Kulturinstitut in Sofia. Der neue Synthesis Geschäftssitz ist ein ca. 60 qm großer Raum in einem modernen Gebäude am Bulgaria Boulevard, dem sich zum Geschäftszentrum entwickelnden Stadtviertel Sofias. Die Zusammenarbeit zwischen Synthesis Design und iGuzzini besteht bereits seit zehn Jahren. Der Leiter der Vertriebsstelle Gregory Markov verwirklichte viele bedeutende Beleuchtungsprojekte in der Stadt, u.a. für die Italienische Botschaft in Bulgarien oder den Platz vor der Kirche St. Sofia, der von enormer historischer Bedeutung ist. Dieser neue Sitz ist eher eine Treffpunkt rund um das Thema Lichtkultur als ein Showroom. Der Erfolg der Eröffnungsfeier zeugt von dem Interesse an diesem Thema. Fotos: Daniel Ahchiev

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Unternehmenskultur

“Entstehungsgeschichte eines Dialogs: Italien-Bulgarien”

Verstärkung der Zusammenarbeit mit dem Lighting Research Center von Troy

Galerie für Ausländische Kunst, Sofia 6. Juni - 8. August 2011

iGuzzini war technischer Sponsor der Ausstellung “Entstehungsgeschichte eines Dialogs: ItalienBulgarien”, die im Hauptsaal des Museums für Ausländische Kunst in Sofia mit Unterstützung des Italienischen Kulturinstituts stattfand. Die Ausstellung ist im Kontext der Biennale von Venedig zu sehen, an die auch andere nicht in Venedig stattfindende Initiativen angeschlossen sind: die Biennale der Regionen und 89 Ausstellungen in den Italienischen Kulturinstituten der weltweit bedeutendsten Hauptstädte. Diese sind über Video mit dem Arsenale verbunden, um die Ausstellung “Padiglione Italia nel mondo alla 54ª Esposizione Internazionale d’Arte della Biennale di Venezia 2011” im “Padiglione Italia” zu realisieren. Für 2011 wurde diese Ausstellung vom italienischen Architekten Benedetta Tagliabue Miralles eingerichtet, der in Barcelona ansässig ist. Als italienischer Künstler, der in Bulgarien lebt wurde Nunzio Bibbò gewählt, von dem 15 Skulpturen und 10 Skizzen seiner Werke sowie ein Videofilm über den Künstler ausgestellt wurden. Das Beleuchtungskonzept umfasste zwölf 4,5 m hohe Stehleuchten Cestello mit 100W - Halogenlampen QR111/100W und bedarfsabgestimmten Abstrahlwinkel von 6°, 24° und 45°.

Das Lighting Research Center gehört zum Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, New York, und ist das größte akademische Forschungszentrum für Lichttechnik. Seit 1988 hat sich das LRC einen internationalen Ruf als maßgebliche Informationsquelle für Technologien, Anwendungen und Beleuchtungstechnik erworben. LRC veranstaltet auch Schulungsprogramme für staatliche Stellen, Käufer, Lichtplaner und Fachleute im Bereich Lichttechnik. Die Zusammenarbeit mit LRC kam 1988 im Rahmen der Forschungsarbeiten zum Beleuchtungssystem SIVRA zustande. Im Februar 2011 trat iGuzzini dem LRC Partners Program bei. Das Rensselaer Polytechnic Institute Lighting Research Center (LRC) rief es mit dem Ziel ins Leben, die Bemühungen öffentlicher und privater Organisationen bei der Entwicklung der Forschung, Fortbildung und Technologie im Bereich Lichttechnik zu koordinieren. Am LRC Partners Programm nehmen bereits teil: AES Latin America, California Energy Commission, Con Edison, GE Lighting, New York State Energy Research & Development Authority, OSRAM SYLVANIA, Inc., Philips Lighting, Philips Professional Luminaires North America, Swedish Energy Agency, United States Environmental Protection Agency, WattStopper und Xcel Energy. Info: www.lrc.rpi.edu

Pressekonferenz zur Eröffnung der Ausstellung mit Nunzio Bibbò und Anna Amendolagine, Leiterin des Italienischen Kulturinstituts Sofia.

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Unternehmenskultur

Wettbewerb Light & Fashion Moskau, Italienische Botschaft, 14. Juli 2011

Am 14. Juli fand am Sitz der Italienischen Botschaft die Prämierungsfeier des im Frühjahr 2011 ausgerufenen Wettbewerbs Light & Fashion statt, an dem sowohl Architektur und Lichtplanungsbüros als auch Studenten teilnehmen konnten. Die Veranstaltung erfolgte im Rahmen der italienischen Woche im „Krasnyj oktjabr” (Roter Oktober). Es ist eine ehemalige Schokoladenfabrik, die heute ein Mehrzweckzentrum in Moskaus Stadtmitte ist, und in dem sich auch das Institut für Architektur und Design Strelka befindet. Über fünfzig Beiträge wurden von professionellen Designern, zwanzig von Studenten eingereicht. Die italienisch-russische Jury aus Dozenten der Moskauer Fakultät für Architektur unter dem Vorsitz von Aldo Colonetti, Leiter von IED (Europäisches Designinstitut), prüfte die Entwürfe und ausgearbeiteten Lösungen zur Beleuchtung von Edelboutiquen, Mono-Brand-Stores, internationalen Franchise-Ladenketten und Supermärkten. Es gab zwei Preisträgerinnen in der Kategorie “Professionelle Designer”. Irina Alexeeva präsentierte das biodynamische Lichtsystem Yutti Lamp in zwei Ausführungen (Deckenund Pendelversion) jeweils mit LED und direkter/indirekter Lichtausstrahlung. Die miteinander kombinierbaren Module können zur Schaffung von Lichtdecken verwendet werden, wo das Licht regelrecht zu einem Gestaltungselement des Geschäfts wird. Die zweite Preisträgerin ist Elina Shindler, die zwei Beleuchtungslösungen in männlicher und weiblicher Ausführung präsentierte: schwarz und eckig die erste, weiß und rundlich die zweite. In der Kategorie „Studenten” wurden Olga Dmitryeva und ihr Leuchtensystem BLISS in doppelter Version (Wand - und Pendelversion) prämiert, das unzählige Farbmischungen erzeugen kann. Besonders innovativ ist die Studie, die die Studentin der Moskauer Universität für das Steuerungssystem des Farbwechsels vorgelegt hat. Ausgezeichnet wurde auch die Studentin Oksana Bazanova, die sich eine sehr originelle Anwendung für LED-Licht ausgedacht hat: Tag’s, ein kleines Leuchtetikett, das beim Anlegen an ein Kleidungsstück erleuchtet.

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Unternehmenskultur

Preis “Olivetti Unternehmer 2011” Centro Studi ed Esperienze Ivrea, 30. Mai 2011

Fotos: iGuzzini Archiv 1.Von links Paolo Guzzini, Aldo Colonetti, der Italienische Botschafter in Moskau Antonio Zanardi Landi und Gattin 2. Ein Moment der Prämierungsfeier

Adolfo Guzzini erhielt am 30. Mai 2011 den Unternehmerpreis Olivetti 2011 mit folgender Begründung: „Er leitete die Entwicklung des Unternehmens iGuzzini Illuminazione mit konstantem Innovationsgeist und Streben nach Hervorhebung des Ästhetischen in der offenen Architektur und im Design, indem er das Licht zu einem kulturellen Element machte. Die weltweit erzielten Erfolge beruhen auf einem Unternehmensstil, bei dem die persönliche Leidenschaft und die institutionelle Rolle im Architektur- und Designbereich mit einem großen Einsatz verbunden sind. Er legte dabei den Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit und das professionelle Wachstum innerhalb des Unternehmens und der Region Marken und setzte sich mit verantwortlichem Handeln für die technischen Fachschulen und die Leitung des ISTAO-Instituts ein”. 2008 von der Vereinigung Historisches Archiv Olivetti ins Leben gerufen, ist der Preis jenen Unternehmenskapazitäten gewidmet, die, über ihr Gebiet und ihre Branche hinaus, geprägt durch den Geist von Adriano Olivetti tätig waren. In erster Linie bedeutet dies, das Unternehmen als offenes System in ständigem Austausch mit der Umwelt und verantwortlich für das wirtschaftliche und soziale Gefüge, in dem es sich bewegt und in dem es Güter, Dienstleistungen aber auch Wissen und Kultur produziert, zu gestalten. Adolfo Guzzini nahm die Auszeichnung von Laura Olivetti, der Vorsitzenden der Stiftung Adriano Olivetti, und von Bruno Lamborghini, dem Vorsitzenden der Vereinigung Historisches Archiv Olivetti entgegen. Zusammen mit der Ehrentafel „Olivetti Unternehmer 2011 erhielt Adolfo Guzzini eine der Schreibmaschinen zum Geschenk, die die Geschichte der Olivetti geschrieben hat: die berühmte Lettera 22. Zusammen mit Adolfo Guzzini wurde auch Gianluca Martino, Gründer der Firma Smart Projects in Scarmagno prämiert.

Fotos: Eugenio Cacciola für Historisches Archiv Olivetti

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Unternehmenskultur

Abkommen zwischen iGuzzini und der Tongji University, Shanghai

Professional Lighting Design Convention

Eine nationale Dimension für das Historische Archiv iGuzzini

Madrid, 19. - 22. Oktober 2011

Im Februar 2011 trafen iGuzzini und die Tongji University ein Abkommen zur Zusammenarbeit zwischen der chinesischen Filiale in Shanghai und der Universität. Die Zusammenarbeit sieht ein vom Unternehmen gestiftetes Leistungsstipendium für zwei Studenten des Sino-Italian Campus der Fakultät für Architektur und Ingenieurwesen vor. Die Universität wird iGuzzini in allen akademischen Initiativen, auch in Zusammenarbeit mit anderen Universitäten unterstützen. Im Rahmen von jährlich geplanten Workshops über lichttechnische Themen wird iGuzzini zu Vorträgen an die Universität gerufen werden. Außerdem soll ein Informationsaustauschsystem über Studenten zur Prüfung von Beschäftigungs und Ausbildungsmöglichkeiten eingerichtet werden.

iGuzzini wird an der 3. Professional Lighting Design Convention, die von der Professional Lighting Designers' Association organisiert ist, mit dem Vortrag „Vorschlag eines Lichtplans für Alt-Havanna” teilnehmen, der in Form eines Posters präsentiert wird.

Im März 2011 wurde das Historische Archiv von iGuzzini zum Archiv von nationalem Interesse erklärt. Zum Thema Unternehmensarchive wurden im Laufe des Jahres 2011 einige Initiativen gestartet. Anlässlich der 150-Jahr-Feierlichkeiten zur Einheit Italiens entdecken der Sender Rai Educational und die Generaldirektion der Archive des italienischen Kulturministeriums den historischen Wert der Archive wieder: Sie sind Zeugnis der Menschen, Ideen und der Arbeit des italienischen Volks. Das Thema wird in einer fünfteiligen Sendereihe behandelt, wobei jede Folge einem bestimmten Archivtyp gewidmet ist, (Ausstrahlung ab 17. März auf Rai Tre und Rai Storia). Dieses Projekt wurde am 7. März am Treccani Geschäftssitz in Roma vorgelegt. Über iGuzzini wird in der ersten Folge berichtet, die zusammen mit Enel, Martini e Rossi, Barilla, Piaggio realisiert wurde. Seit 24. Juni steht außerdem ein von der Generaldirektion der Archive des Kulturministeriums in Zusammenarbeit mit ca. 30 Stiftungen und historischen Unternehmensarchiven eingerichtetes Unternehmensarchivportal online zur Verfügung. Das Portal ermöglicht es, die Erfahrungen der öffentlichen und privaten Unternehmen Italiens öffentlich zugänglich zu machen und somit die Unternehmenskultur unseres Landes voranzutreiben. Gleichzeitig werden dadurch die historisch wertvollen Archive bewahrt.

Massimiliano Guzzini und Professor Fang bei den Feierlichkeiten zu Vertragsabschluss.

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Unternehmenskultur

Das Portal stellt eine reiche Sammlung historischer Überlieferungen zur Verfügung, die für ein breites Publikum, vor allen Jugendliche und Studenten bestimmt sind. Es liefert archivistische und bibliografische Quellen sowie redaktionelle Inhalte (thematische Dossiers, Jahresrückblicke auf nationaler und regionaler Ebene von 1861 bis heute, Biografien von mehr als 150 Unternehmern), die von einer Gruppe von Dozenten der Universität Bocconi in Zusammenarbeit mit dem italienischem Enzyklopädie-Institut kuratiert werden. iGuzzini gehört mit anderen Unternehmen der Gruppe zu den mehr als 30 Partnern, die sich bis heute dem Portal angeschlossen haben und zu den größten Namen der italienischen Industrie zählen. iGuzzini ist auch im Einheitlichen Informationssystem der Archivpflege (SIUSA) registriert, das als zentraler Anlaufpunkt für die Konsultation und die Suche des nichtstaatlichen, öffentlichen und privaten Archivbestands gilt, der separat von den Staatsarchiven aufbewahrt wird. Darin sind beschrieben: die Archivkomplexe mit ihren Gliederungen; die Rechtssubjekte (Einrichtungen, Personen, Familien), die die Dokumentation bei Ausübung ihrer Tätigkeit erstellt haben; die Rechtsubjekte, die die Archive bewahren. Es sind auch allgemeine Datenblätter mit geschichtlichen, institutionellen und Archivinformationen enthalten, die nützlich für das Verständnis des Kontextes sind. Weitere Informationen unter: www.imprese.san.beniculturali.it http://siusa.archivi.beniculturali.it

Skizzen von Bruno Gecchelin für den Strahler Shuttle

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Incontroluce

II. 2011

Incontroluce Internationale Halbjahreszeitschrift zur Lichtkultur Jahr XIII, 24 Redaktion Centro Studi e Ricerca iGuzzini Fr.ne Sambucheto, 44/a 62019 Recanati MC +39.071.7588250 tel. +39.071.7588295 fax rc@iguzzini.it iGuzzini illuminazione spa 62019 Recanati, Italy via Mariano Guzzini, 37 +39.071.75881 tel. +39.071.7588295 fax iguzzini@iguzzini.it www.iguzzini.com 071-7588453 video Grafischer Entwurf Studio Cerri & Associati Herausgeber iGuzzini illuminazione spa An dieser Nummer haben mitgewirkt iGuzzini illuminazione China Ltd. iGuzzini illuminazione Deutschland GmbH iGuzzini illuminazione España S.A. iGuzzini illuminazione France S.A. iGuzzini illuminazione Schweiz AG iGuzzini illuminazione UK E.C.C. Lighting Ltd L.S.I. Systems Pvt. Ltd Tepta Aydınlatma, Türkei Umschlagfoto Carlo Anastasio Gedruckt im: Oktober 2011 Tecnostampa, Recanati

Die Redaktion ist für Ungenauigkeiten und Auslassungen im Verzeichnis der von den Mitarbeitern gelieferten Credits bezüglich der Projekte nicht verantwortlich. Eventuelle Ergänzungen oder Korrekturen sind in der nächsten Ausgabe enthalten. III


9.2643.000.0

Jean François Touchard / Cubo / Arkitektfirmaet Nord / JASMAX / Jean-Michel de Poulpiquet (ARCAD) / Enric Ruiz-Geli, Cloud 9 / DV Architects / Graven Images / Lucent Consultants / Studio Annunziata e Terzi / Tom Schlotfeldt, Schlotfeldt Licht / BAC S.A./ Opendark S.A. - Karin Vásquez / Meinhard von Gerkan / Stephan Schütz / Stephan Rewolle / Doris Schäffler Conceptlicht GmbH / TsingHua Design Institute / Pei Cobb Freed & Partners / Caputo partnership / Sistema Duemila / Studio Voltaire - Jacopo Acciaro / Ivo Tschümperlin / retailpartners AG / Daniel Huber / Oscar Niemeyer / Roberto Alonso Martínez / Javier Blanco García Castañón / Jair Rojas Valera / Almudena Fernández Menéndez.


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