Incontroluce 21 - iGuzzini magazine - DE

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Deutsche Ausgabe

I. 2010


Deutsche Ausgabe, das Unternehmen iGuzzini begann 2009 sein 50-jähriges Bestehen zu feiern. Im Jahre 1959 gründeten meine älteren Brüder Raimondo, Virgilio und Giovanni unser Unternehmen, zu dessen Wachstum von Anfang an auch wir jüngeren Geschwister - Giuseppe, Giannunzio und ich - einen Beitrag leisteten. Harvey Guzzini, wie das Unternehmen anfänglich hieß, gehörte zu jenen, die wesentlich zur Etablierung des Made in Italy, der Kultur und des Designs im typisch italienischen Stil beigetragen haben. Ich bin sehr stolz darauf, wie weit wir es gebracht haben. Ab Mitte der 70er Jahre begaben wir uns auf Innovationskurs und vollbrachten den wichtigen Schritt, von der Fertigung von Lampen für den Wohnbereich auf Beleuchtungstechnik überzugehen. In Italien zählen wir zu den ersten Unternehmen, die auf die Bedeutung des Lichts zur Betonung der Architektur hinwiesen und auch zu den ersten, die die Notwendigkeit einer Lichtplanung und eines Lichtdesigners erkannten. Daraus gehen auch unser Engagement gegen Lichtverschmutzung anfangs der 90er Jahre und unser heutiger Einsatz im Bereich der Reduzierung der Energieverbrauchswerte und der CO2-Emissionen hervor. In dieser Ausgabe möchten wir von den grafischen Zeichen erzählen, die zu unserer Geschichte gehören. Logos, Kataloge und Kommunikationslösungen generell, die sich im Laufe der Jahre abwechselten. Auch darin zeigt sich unser fortschrittlicher Charakter, der mit der Designkultur und ihrer Entwicklung Schritt hält, welcher wir vielleicht sogar ein wenig voraus sind. Aber nur um einen kleinen Schritt, um nicht außerhalb der Zeit zu stehen, sondern sich auf einzigartige Weise aus ihr hervorzuheben. Eine Strategie, die unser Unternehmen oder besser gesagt die von uns, den Söhnen von Mariano Guzzini, gegründete Industriegruppe kennzeichnet. Ihren institutionellen Rahmen findet die Gruppe ab 1982 in der FamilienHolding FIMAG (Finanziaria Mariano Guzzini), der neben iGuzzini die Unternehmen Fratelli Guzzini, Teuco und Gitronica angehören. Auch dank der FIMAG bewahren die einzelnen Unternehmen trotz ihrer Autonomie, den gemeinsamen kulturellen Ursprung, der sich durch folgende Merkmale auszeichnet: Sensibilität für eine nachhaltige Entwicklung und Technologie, hohes Interesse an den Leistungsmerkmalen hochmoderner Materialien, Streben nach innovativen Technologien und Entwurfskonzepten, Bewusstsein der zentralen Rolle des Designs als Antwort auf die Bedürfnisse der Nutzer, Marktnähe und menschliche Ressourcen. Insbesondere für iGuzzini waren dies die Leitlinien auf dem Weg, der uns dazu führte, unsere ersten “50 Lichtjahre” zu feiern. Adolfo Guzzini


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Incontroluce

Inhaltsverzeichnis

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Leitartikel

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Die Marken 1959

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Planung Vier Fragen an Leni Schwendinger

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Projekte Der Sala dei Mesi im Palazzo Schifanoia

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Aquaniene

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Frank O. Gehry seit 1997

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Gymnasium, Pierre-Joël Bonté Fachbereich für Bauwesen

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Dot Baires Shopping

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Pangu Plaza Hotel

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Lichtspiele auf der Strandpromenade von Aalborg

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Der Dhoby Ghaut Park

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Blue Water Black Magic

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Ein ausgezeichnetes Weinbistro - im wahrsten Sinne des Wortes!

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Unternehmenskultur Zaha Hadid in Padua

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Innovative LED-Leuchten zur Stadtbeleuchtung

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4. Ausgabe des Wettbewerbs für Architekturprojekte “Pasajes de arquitectura y crítica” von iGuzzini illuminazione

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Mit dem Licht tanzen: Die Eventshow “Framed”

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Wissen teilen

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Light Mapping NYC “LED - Light Exhibition Design”, Ausgabe 2009

I. 2010


Die Marken

1959

1959. Es ist das Gründungsjahr der Firma Harvey Guzzini, die fünfzig Jahre später den Namen iGuzzini illuminazione trägt. Die Evolution des Firmenlogos verlief in wichtigen Stufen auf einem Weg, der uns vom kleinen Handwerksbetrieb für dekorative Leuchten zu einem Fachunternehmen in der Produktion von professionellen Lichtsystemen führte, das gemeinsam mit hoch renommierten Architekten internationale Projekte realisiert.

Zwischen 1959 und 1964 verwendetes Logo. Vom Film “Harvey” mit James Stewart aus dem Jahr 1950 inspiriert.

Zwischen 1965 und 1977 verwendetes Logo. Der Entwurf dieses Logos stammt von Luigi Massoni. Der zu Harvey gerufene Architekt gibt als Art Director einen neuen Anstoß zur Zusammenarbeit mit Designern. Zwischen 1967 und 1971 realisiert Ennio Lucini den Katalog für die Marke DH, unter der Lampen für den Wohnbereich auf den Markt gebracht wurden.

Zwischen 1974 und 1981 verwendetes und von Advema G&R Associati entworfenes Logo. Dieses Logo tragen die Produkte der Marken DH, Doma und Atelier. In jenen Jahren startet die Produktion von technischen Leuchten wie u.a. auch Strahler.

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Logotypen und Bilder aus dem iGuzzini Archiv

Die zwischen 1972 und 1976 verwendete Marke wurde von Mimmo Castellano entworfen, und spiegelt die Op-Art der 70er Jahre wider.

Das seit 1982 verwendete derzeitige Logo. 1982 wird der erste Katalog mit diesem Logo herausgegeben. Er umfasst das gesamte iGuzzini-Sortiment. 1986 wird Ennio Lucini mit dem Corporate Design beauftragt. Der Gesamtkatalog für das Sortiment der Leuchten für den Innen- und Außenbereich besteht aus zwei separaten Bänden.

1999 entwirft Pierluigi Cerri, der derzeit für das Corporate Design des Unternehmens zuständig ist, den Gesamtkatalog in Zusammenarbeit mit dem Büro Conti.

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Vier Fragen an Leni Schwendinger

Planung

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Leni Schwendinger Light Projects LTD inszeniert Lichtumgebungen auf der ganzen Welt. Seit mehr als 10 Jahren ist das Büro Light Projects ein Anziehungspunkt für integrierte Projekte mit verschiedenen Gestaltungsdisziplinen und das übergreifende Zusammenwirken von Fachteams, bestehend aus Architekten, Ingenieuren und Grafikern, die den Ideen von Leni Schwendinger nahe stehen. Mit dem richtigen Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation, Projektmanagement und künstlerischer Ader entwickelte Light Projects eine Reihe von Gemeinschaftsprojekten. Zu den Kunden zählen öffentliche Einrichtungen, Architektur- und Ingenieurbüros ebenso wie Museen und Event-Organisatoren. Zu den jüngsten Projekten gehört Chroma Streams, Tide and Traffic, eine standortspezifische Installation, welche die Beziehung zwischen dem Verkehrsstrom und den Gezeiten bei der Kingston Bridge in Glasgow und dem Parachute Jump Turm von Coney Island, einem Wahrzeichen von Brooklyn, New York, erforscht. Leni Schwendinger nimmt regelmäßig an Konferenzen teil und lehrte in den Vereinigten Staaten, Europa und in Japan. Derzeit unterrichtet sie im Fachbereich Architektur, Innenarchitektur und Lichtgestaltung an der Parsons School of Design in New York City.

Was denken Sie über das Verhältnis, das zwischen künstlichem Licht und natürlichem Licht herrscht? Und was denken Sie über die Verschmelzung von Licht und Architektur? Ich habe eine ziemlich bodenständige Meinung zu diesem Thema. Ich glaube, dass das Licht einen Einfluss auf das Leben der Menschen hat, wobei ich weiß, dass das banal scheinen kann. Wir Designer beschäftigen uns mit den minuziösesten, genauesten Aspekten der Beleuchtung - man müsste einen Schritt zurücktreten und sich einfach fragen: “Was ist Licht? Welchen Einfluss hat es auf unser Leben?” In Wirklichkeit stelle ich mir diese Frage nicht, denn sie ist meine Hauptbeschäftigung. Das Licht beeinflusst unsere Gefühle, unser Verhalten, das Licht leitet unseren Blick und gibt uns ein Gefühl von milder Wärme. Und dies geschieht in jeder Atmosphäre, zum Beispiel auch an einem dunklen Tag, an einem grauen und regnerischen Tag auch dies stellt eine besondere Atmosphäre dar. Dann kommt der Abend, der Sonnenuntergang, dieses magische Naturschauspiel, das einen starken Einfluss auf unser Leben hat - die Farbe, der Himmel. Der Übergang zu den künstlichen Stadtlandschaften im Nachtlicht ist mein Arbeitsfeld. Zum Beispiel war ich letzten Freitag auf einer Fähre nach Staten Island, um an einem Event teilzunehmen. Die Fähre, bei der es sich um ein privates Wasserfahrzeug handelte, nahm eine andere Route als die übliche: Wir fuhren an der gesamten Küste von New York vorbei, von der Wall Street bis Midtown. Dadurch beobachteten wir all das und wurden dazu angeregt, noch einmal nachzudenken, über das Aussehen der Gebäude, das Verhältnis zwischen Raum und Phänomenalismus, zwischen dem Licht und den Gebäuden, die uns so flach erschienen und die doch im nächsten Augenblick Kanten offenbarten und die Straßen, die dazwischen liefen... also die gesamte Dimension der Stadt, und auch das kann wieder wie ein Klischee scheinen, aber die Menschen sind von der physischen Form der Stadt in der Nacht wirklich beeindruckt und ergriffen aufgrund des Lichts, das die Gebäude von außen und von innen beleuchtet.

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Bearbeiteter Text aus einem Interview mit Leni Schwendinger.

Fotos: ArchPhoto 1.2. Bilder des Projekts “ Triple Bridge”

Die von der Lichtdesignerin präsentierten Projekte sind mit Leuchten verschiedener Hersteller umgesetzt worden.

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Sie sehen künstliche Beleuchtung also nicht als Verzerrung des natürlichen Verlaufs des Tageslichts …

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Ich habe eine Theorie über das, was ich die “nächtlichen Zeitzonen” nenne. Tagsüber haben wir eine genaue Empfindung der verschiedenen Zeitzonen; wir beginnen mit dem Frühstück um 11 Uhr vormittags, essen um 12 zu Mittag, dann das Abendessen und danach beginnt das Dunkel in den öffentlichen Raum einzudringen, und das ist das, was mich am meisten interessiert. Die Menschen gehen nach der Arbeit mit ihren Freunden aus, sie laufen zur U-Bahn; das ist die erste Phase der Nacht natürlich wird jedes Viertel seine eigene nächtliche Zeitzone haben, die mit der Dimension und der Art des Ortes zusammenhängt. Wie unterscheidet sich die Aktivität auf der Straße je nach Art des Viertels, in dem man sich gerade befindet, je nach den Menschen, die in diesem Viertel wohnen? Handelt es sich um ein Geschäftsviertel? Um ein Wohnviertel? Um ein Schul- und Ausbildungsviertel? Ist es ein Park? Welche Gebäude umgeben das Gebiet? Und jede nächtliche Zeitzone charakterisiert die Aktivität, die sich auf der Straße abspielt. Die Geschäfte schließen um 20:00 Uhr, die Restaurants um 22:00 Uhr, die Straßen sind nicht mehr beleuchtet. Wie gehen wir mit dem Wissen um die nächtlichen Zeitzonen um, die in Wirklichkeit eine Verlängerung des Tages sind, dessen, was für uns der Tag ist? Meines Erachtens ist dies die wesentliche Frage. Dann kommt die tiefe Nacht, es gibt Lokale, Menschen, die Nachtschicht haben, Orte, an denen Menschen ganz früh am Morgen aufstehen, weil sie pendeln müssen, aus den sogenannten Schlafstädten, in denen die Menschen um 4:00 oder um 5:00 Uhr aufstehen und in den Zug steigen. Was mich hauptsächlich interessiert, ist: Wie beleuchten wir diese Straßen? Beleuchten wir sie so, dass wir einen Kontrapunkt zum Straßenverkehr, zum nächtlichen Fußgängerverkehr schaffen, oder so, dass wir sie verstärken? Meines Erachtens ist das die Zukunft der Lichtplanung und des urbanen Designs: die Art, wie sie zusammenarbeiten, um eine Beleuchtung zu erreichen, die sich nachts ändert.


Planung

Vier Fragen an Leni Schwendinger

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Welches Ihrer Projekte ist Ihrer Meinung nach das wichtigste, also das, das Ihnen am stärksten in Erinnerung geblieben ist? Ich denke, unser Projekt in Seattle “Dreaming in color”. Ich glaube, es ist das wichtigste. Es handelt sich im Wesentlichen um 9 Gittergewebe aus sehr dünnem Metalldraht, die sich verflechten. Durch die Transparenz wird das Licht der flachen Leuchten eingefangen. Es sind wenige Leuchten, ungefähr 22 auf ein Objekt mit 450 Fuß Breite (ca.137 m) und 50 Fuß Höhe (ca.15 m). Es war schon immer mein größter Traum gewesen, reine Farben in der Luft zu erzeugen. Ich bin also hier, um reine Farben in der Luft zu erzeugen. Als wir nach langer Arbeit die Lichter dieses Projekt eingeschaltet hatten und sahen, wie die Metallgewirke das Licht einfingen, das noch nicht eingestellt war, haben wir uns gesagt: “Es wird funktionieren!, wir haben eine Woche Zeit zur Einstellung”. Das Licht wurde von der Luft eingefangen, und man sah also diese enormen Leuchtflächen in der Luft. Es ist ein sehr abstraktes Projekt. Das Schönste ist, dass das Licht, nachdem es eingefangen wird, herabsinkt und dabei Winkel bildet. Dann wird es erneut von den Geweben eingefangen, sinkt wieder herab, wird ein letztes Mal eingefangen und erreicht schließlich den Boden. Die Menschen, die durch diese Passage gehen sind in Licht eingetaucht, sie atmen im Licht. Und gleichzeitig im Hintergrund diese gigantischen Leuchtflächen. Ich habe den Eindruck, dass dieses Projekt, meine letzte Arbeit hätte sein sollen, und nicht die erste. Ich habe andere Projekte umgesetzt, muss jedoch sagen, dass dieses für mich ungeheuer wichtig war. Ich sehe es als einen Meilenstein in meiner Arbeit an. Auch “ Triple Bridge” bei der Port Authority von New York war ein Projekt von großer Bedeutung. Manchmal gibt es Projekte, von denen man nicht weiß, ob sie in der Praxis auch wirklich funktionieren können, selbst wenn man alle Tests und erforderlichen Prüfungen gemacht hat. In diesen Fall wussten wir nicht, ob die großartige Idee, die wir im Kopf hatten, auch wirklich im vollen Umfang einwandfrei funktionieren würde. Die Reflexe auf die Triple Bridge werden durch enorme Spiegel aus poliertem Edelstahl erzeugt, die das Licht auf den Boden, auf die Straße reflektieren. Es ist eine Hommage an das, was für mich die Quintessenz des Lichts im urbanen Raum ist. Bis zum Moment, an dem das Projekt an Ort und Stelle verwirklicht war, wussten wir nicht, ob die Spiegel das Licht bis zur Straße reflektieren würden. Es hieß also 9 Jahre bangen…denn so lange hat es gedauert, bis es zum Abschluss gebracht wurde.

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3.4. Bilder des Projekts “Dreaming Color”

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In der heutigen Zeit, in der zum Thema Energieprobleme... Forschung nach neuen erneuerbaren Energiequellen, Energieeinsparung… heftig diskutiert wird, welchen Beitrag kann die Beleuchtungsbranche leisten?

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Wie kann das Lichtdesign die Umwelt entlasten? In erster Linie glaube ich nicht, dass die Beleuchtung bei der Verwendung von elektrischer Energie der negativste Teil ist. Ich denke, dass Klimaanlagen und Kraftwerke mit fossilem Brennstoff am schlimmsten sind. Ich bin zum Beispiel sehr verärgert über die Presse, die die Beleuchtungsbranche als etwas Negatives darstellt. Ich glaube hingegen, dass die Beleuchtungskontrolle ausschlaggebend zur Energieeinsparung beiträgt. Reden wir zum Beispiel von Straßenbeleuchtung, denn das interessiert mich am meisten. Vor 5 oder 6 Jahren habe ich eine Lösung vorgeschlagen, die heute angewandt wird, und zwar eine tageslichtabhängige Straßenbeleuchtung. In den Vereinigten Staaten haben wir Systeme, die es uns ermöglichen, Beleuchtungen zu einer bestimmten Uhrzeit abzuschalten oder zu dimmen. Es handelt sich um Systeme, die aus optischen Elementen, einem Regelsystem und einer Software bestehen. Ich bin mehr an Systemen, als an Leuchten interessiert. Wir können auf diese Weise Energie einsparen, ganz gleich an welchem Ort (erinnern Sie sich an die Nachtphasen?). Bei der Planung stellen wir uns die Frage: Wann sollen die Beleuchtungen heruntergedimmt werden? Nach Dienstschluss? Oder sollen sie nach Dienstschluss hochgedimmt werden? Für mich sind das sehr wichtige Fragen. Wenn Licht aus den Geschäften dringt, braucht man meines Erachtens weniger öffentliche Beleuchtung zur Erhellung des Gehsteigs. Ich glaube nicht, dass eine nachhaltige Beleuchtung nur zur Einsparung aus energetischer Sicht dient, vielmehr glaube ich, dass sie vor allem auf die Menschen wirkt. Meiner Meinung sind nachhaltige Orte, nachhaltige Städte Orte, an denen sich Menschen gern aufhalten. Orte, an denen es weniger Kriminalität, weniger Graffiti, weniger Vandalismus, weniger Probleme gibt, denn die Menschen leben einfach besser. Für mich muss also eine kontrollierte, richtige Beleuchtung während der Nacht, die uns hilft, Energie zu sparen, auch zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen beitragen.


Der Sala dei Mesi im Palazzo Schifanoia

Projekte

Auftraggeber Stadt Ferrara Lichttechnisches Projekt Piero Castiglioni

Ferrara, Italien

In der zweiten Hälfte des 15.Jahrhunderts beauftragte Borso d’Este die besten Maler der “ Officina Ferrarese” mit dem Freskenzyklus, der als eines der hochrangigsten Beispiele der weltlichen Kunst an italienischen Höfen der Renaissance gilt. Der Sala dei Mesi besitzt einen rechteckigen Grundriss und die beträchtliche Höhe von rund 6,20 m. Die Holzdecke ist mit Kassetten gestaltet und mit wuchtigen, bemalten Querbalken durchzogen. Die Längswände, eine mit gut erhaltenen Fresken, die andere mit schwachen Resten einer alten Dekoration, sind durch eine Fensterreihe geprägt. Die Querwand mit der Eingangstür weist stark verfallene Fresken auf, die Wand mit der Verbindungstür ist hingegen mit besser erhaltenen ausgestattet. Die große Leere des geradlinigen Saals, beeindruckend durch seine Materialien, Dimensionen und Dekorationen, wird durch

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das über die Fenster eindringende und vom Boden widergespiegelte Tageslicht auf natürliche Weise gleichmäßig und schwach erhellt. Die Entwicklung eines Vorhangsystems aus einem Material, das Licht diffundiert, ermöglicht es, die Projektion der Fenster auf den Boden aufzuheben und dem ganzen Ambiente eine ruhige Ausstrahlung von Ordnung zu verleihen. Das Architektenbüro Piero Castiglioni hat für die allgemeine Beleuchtung des Saals der Fresken, die den Zyklus der Monate darstellen und der Szenen aus dem Leben am Hof der Este, einen einzigen Typ von Leuchte mit direktem Licht und neuem Design vorgesehen. Entworfen und gefertigt wurde sie von iGuzzini. Die Lichtquellen sind in einer 85 cm hohen Säule mit rechteckiger Grundfläche untergebracht. Der Leuchtenkörper besteht aus Titan, einem Metall, das wegen seiner geringen Wärmeleitfähigkeit gewählt

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Fotos: Giuseppe Saluzzi 1. Portal Palazzo Schifanoia 2. Detail des speziell für diese Inszenierung entworfenen Produkts 3.4. Bilder des Sala dei Mesi mit dem Zusammenwirken von künstlichem und natürlichem Licht

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wurde, und ist zur besseren Standsicherheit mit einem Gegengewicht aus Blei beschwert. Die mit einem Dübel am Boden verankerte Leuchte besitzt einen Gummifuß, der Reibung erzeugt und damit die Stabilität verbessert. Zwischen den einzelnen Säulen läuft das Stromversorgungskabel. Es übernimmt auch die Funktion einer optischen Verknüpfung, verleiht den Leuchten eine Kontinuität im Raum und schafft ein einzelnes durchgehendes Element. Hinzu kommt noch die Funktion als Distanzhalter: eine effiziente

Schranke, um Besucher auf der notwendigen Distanz zur Erhaltung der Fresken zu halten. Die perimetrale, fließende Verteilung von 28 Säulenelementen und die zweckmäßige Ausrichtung der Lampen, die dem Besucher vollkommen versteckt bleiben, garantieren Beleuchtungsstärkewerte von ca. 150 Lux an den Wänden, eine homogene Verteilung, eine optimale Wiedergabe der Farben und Malereien ohne Schatten und Lichtreflexe und schließlich eine angenehme visuelle Unaufdringlichkeit.

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Aquaniene

Projekte

Circolo Canottieri Aniene Rom, Italien

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Kunde Circolo Canottieri Aniene Entwurf Luca Braguglia mit Marco Gigliotti, Alessandra Prezzi, Maria Antonietta Motta

Anlässlich der Schwimmweltmeisterschaft in Rom im Juli 2009 beteiligt sich auch der Ruderverein “Circolo Canottieri Aniene” an dem Wettbewerb des außerordentlichen Kommissars, der für das große Ereignis verantwortlich ist. Dabei geht es um den Neubau bzw. die Ergänzung von Sportstätten, die etwas mit Schwimmen zu tun haben - die Stadt soll zur Unterstützung der Weltmeisterschaft mit Schwimmanlagen ausgestattet werden. Das Gebiet ist bald gefunden, und in ungefähr 17 Monaten wird Aquaniene erbaut.

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Allgemeiner Wettbewerb Technorestauri srl

Filterbecken und -anlagen Piscine Castiglione

Lichttechnische Beratung Luciano und Marco Stignani

Elektrische und thermohydraulische Anlagen NCS srl

Fotos: Sergio Grandi 1. Ansicht des Komplexes bei Tageslicht 2.3. Bilder von der Einweihung

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Auf einer Parzelle von fast 21800 m2 entsteht ein Komplex von 10000 m2 auf drei Ebenen insgesamt werden 55000 m3 bebaut. Die architektonische Struktur steht unter dem Zeichen der Leichtigkeit, die überall durch die Suche nach Transparenz zwischen Innen und Außen verstärkt und unterstrichen ist. Fast obsessiv wurde durch die Erforschung des Raumes eine sowohl das Aussehen als auch den Gebrauch betreffende Osmose der Funktionen in dem Komplex selbst verfolgt, geprägt von dem Willen, die Architektur, die ansonsten bei Sportanlagen allzu oft nicht im Vordergrund steht, hervorzuheben. Der Entwurf sieht drei Ebenen vor, in denen die wesentlichen Funktionen von Aquaniene untergebracht sind: von den Innen- und dem Außenbecken über die Turnhallen, von denen sich eine im ersten Stock befindet und zum Wald hin geöffnet ist, während eine andere einen wunderbaren Blick auf die Becken bietet, bis hin zu all den sonstigen, ergänzenden Aktivitäten: vom Proshop bis zum Café, von den Büros bis zur Fortbildungshalle und

zum Spieleraum, von den Räumlichkeiten zur Unterbringung der Athleten zu den Gemeinschaftsräumen innen und außen und von den Umkleidekabinen auf zwei Ebenen bis hin zum Wellness-Zentrum. Das eindringende Sonnenlicht hervorzuheben und Weiß als dominierende Farbe zu wählen, waren zwei der Devisen, mit denen man bei der Festlegung der künstlichen Beleuchtung dialektisch interagierte; somit wurden nur wenige Produktreihen und Lichtquellen verwendet, um das richtige architektonische Gleichgewicht zu erreichen und um die Kosten für die Wartung und das Auswechseln der Leuchtmittel so gering wie möglich zu halten. Verwendet wurde die Serie iRoll in verschiedenen Stärken und Schutzklassen, und auch unterschiedlicher Lichtemission. Diese Leuchten finden wir in den Außenbereichen mit Metalldampflampen zu 35 und 70W, um den Aspekt der Architektur hervorzuheben und die Durchgangs- und Verbindungsbereiche zwischen Außen und Innen zu beleuchten. In der Eingangshalle wurden iRoll Hängeleuchten mit 70-Watt-

Lampen verwendet, die auch bei doppelt hohen Umgebungen Beleuchtungswerte von durchschnittlich 500 Lux gewährleisten. Dieselben Leuchten mit Leuchtstofflampen wurden für die Gemeinschaftstreppen gewählt. Am Empfang entschied man sich für ReflexWallwasher mit Metalldampflampen, um eine optimale senkrechte Beleuchtung und einen guten visuellen Komfort zu gewährleisten. Für die Akzentbeleuchtung am Tresen wurden an Stromschienen montierte Lux-Leuchten mit QR111 Halogenlampen und ellipsoidförmige Linsen verwendet, damit das Licht weich auf den Arbeitstisch auftrifft und durchschnittlich 500 Lux garantiert. Im Erfrischungsbereich hat man sich bei der allgemeinen Beleuchtung für LineUp-Einbauleuchten, bei der Akzentbeleuchtung an den Tischen und am Tresen der Bar für dichroitische Deep-FrameEinbauleuchten entschieden. Zur Beleuchtung der Skulptur “Uomo galleggiante” (Treibender Mensch, 1984) von Mario Ceroli, die in der Eingangshalle des Zentrums steht, wurde eine Le Perroquet mit Anschlussdose verwendet.

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Projekte

Frank O. Gehry seit 1997

Triennale Mailand, September 2009 - Januar 2010 Kurator: Germano Celant

In Zusammenarbeit mit Frank O. Gehry und Gehry Partners LLP Mit besonderem Dank an: Guggenheim Museum Bilbao AGO - Art Gallery of Ontario, Montreal DAC - Dansk Arkitektur Center, Kopenhagenen

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Die Triennale widmet der jüngsten Produktion von Frank O. Gehry eine Ausstellung. Dafür wurde 1997 als symbolisches Jahr gewählt das Jahr, in dem der kanadische Architekt das Guggenheim-Museum in Bilbao erbaute. Durch dieses Projekt wurde er auch bei dem Teil der Öffentlichkeit bekannt, der sich nicht für die Welt der Architektur interessiert. Zusammen mit dem Architekten selbst hat Kurator Germano Celant Fotos, Kurzfilme, Zeichnungen und Modelle seiner Projekte ausgewählt: das Gebäude der DZ-Bank in

Berlin, die Art Gallery of Ontario, den Jay Pritzker Pavillion in Chicago, das Interactive Corporation Headquarter in New York, das Atlantis Sentosa Resort in Singapore und das Guggenheim-Museum in Abu Dhabi, das noch in Bau ist. Zur Beleuchtung dieses vielfältigen Materials hat das Studio Cerri & Associati Le Perroquet Projektoren gewählt. Frank O.Gehry, Gewinner des Pritzker Architecture Prize im Jahre 1989, war bei der Eröffnung, die am 26. September stattfand, anwesend.

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Entwurf Inszenierung und Grafik Studio Cerri & Associati Pieluigi Cerri Alessandro Colombo Architekten

Technischer Sponsor iGuzzini Beleuchtung

Fotos: Fabrizio Marchesi 1. Inszenierung 2. Modell des Projekts Atlantis Sentosa

In Zusammenarbeit mit Francesca Ceccoli Marta Moruzzi Francesca Stacca

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Gymnasium, Pierre-Joël Bonté Fachbereich für Bauwesen

Projekte

Auftraggeber Regionalrat von Alvernia Technische Leitung Ophis Puy-de-Dôme Generalunternehmer Groupement Sobea Auvergne Eiffage Construction Auvergne

Riom, Puy de Dôme, Frankreich

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Kontrollbüro Groupement Socotec / Veritas

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Das Projekt der Fachoberschule für Bauwesen setzt sich verschiedene Ziele. Einerseits will der Komplex das Prestige der Berufe in der Bauwelt vermitteln und somit das Interesse der Schüler zum Studium dieser Tätigkeiten wecken. Andererseits will man durch die Bauweise des Instituts auch die Wirkung des Holzes und seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten bei der Erstellung großer öffentlicher Gebäude aufzeigen. Mit seiner Präsenz bildet der Komplex einen weiteren Baustein in der urbanistischen Entwicklung des südlichen Teils der Stadt Riom. Das Institut besteht aus einer Vielzahl von Räumen und verbindet die Wege der Schüler in die einzelnen Fachbereiche. Jedes Ambiente strahlt eine bestimmte Atmosphäre aus: kontrolliertes Licht in den Klassen, gedämpftes Licht im Dokumentationszentrum, lebhaftes Licht im Restaurant. Öffentliche und private Bereiche sind unterschiedlich gestaltet: die Räume der Unterkünfte einladend gemütlich, die Wege ansprechend.

Der öffentliche Teil, in dem die Räume für den technischen Unterricht untergebracht sind, ist der Ort, an dem gelernt und experimentiert wird, aber auch der repräsentative Bereich Gebäudes. Die Architektur wird hier didaktisch, indem sie konkret die Beziehung zwischen der Fähigkeit des Denkens und der Fähigkeit des Schaffens aufzeigt; sie dient den Lehrern als Instrument für ihre pädagogische Arbeit. Große Aufmerksamkeit wurde dem Bezug zur Umwelt und Landschaft gewidmet. Das Gebäude wurde so konstruiert, dass es von den starken Winden, die in dieser Gegend herrschen, geschützt ist. Das Wasser des reichlich fallenden Regens wird hingegen gesammelt. Das Panorama der Alvernina-Berggipfel in der Ferne steht in einem harmonischen Bezug Bonté zum Ausblick auf den Hof und die Innengärten. Diese Schule ist somit ein Beweis, dass architektonische Qualität und Umweltqualität Hand in Hand gehen müssen.

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Bauverwaltung Mazet & Associés Koordination SPS Ingerop Architektonische Planung Emmanuel Nebout Architekt Bruno Berthier - Verantwortlicher Architekt Baptiste Lebihan - Assistent

Laurence Javal, Jéròme Fuzier, Bruno Dumontet, Laurence Damour, Muriel Bacher

Konstruktionsbüro VRD Cap Vert

Konstruktionsbüro Struktur A. Verdier

Akustik J.P. Lamoureux

Konstruktionsbüro Holz 3B

Beschilderung Laurence Ravoux

Konstruktionsbüro Fluide / SSI Auvertech

Landschaftsgestaltung Agence Laure Quoniam

Fotos: Didier Boy de la Tour 1. Außenbereich 2. Gänge und Halle 3. Dokumentationszentrum

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Projekte

Dot Baires Shopping

Kunde Grupo Irsa Bauprojekt Studio Pfeifer y Zurdo

Buenos Aires, Argentinien

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Dot Baires Shopping ist das größte und modernste Einkaufszentrum der Stadt Buenos Aires. Mit einer bebauten Fläche von 189.000 Quadratmetern und einer außergewöhnlich guten Lage - am wichtigsten Verkehrsknotenpunkt der Stadt - will dieses hoch komplexe Bauwerk Menschen an einen Ort locken, der nicht nur dem Einkaufen, sondern auch der Begegnung dienen soll. Die Ausarbeitung des lichttechnischen Entwurfes erfolgte schrittweise in den einzelnen Phasen des Bauprojekts. Das Licht unterstreicht die Dynamik der geometrischen Formen des Gebäudes mit Punkten, Linien und geschickt gesetzten Akzenten.

Das Konzept der Lichtplanung basiert auf der Nutzung hoch moderner Technologien sowohl in Bezug auf die Leuchten als auch die Lampen, wobei die Energieeffizienz im Mittelpunkt stand. Man verwandte deshalb eine Vielzahl an LED und Leuchten mit niedriger Leistungsaufnahme und elektronischen Vorschaltgeräten. Ein Beispiel ist die Hauptfassade, die von der Kreuzung aus sichtbar ist. Rote LED erzeugen einen Punkteffekt an den gekrümmten Oberflächen der komplexen Gebäudegeometrie und verleihen ihr in der Dunkelheit einen ungewöhnlichen Lichteffekt.

Auch die seitlichen Fassaden wurden mit LED in gelben Streifen gestaltet, die sich in willkürlicher Folge auf der gesamten Fläche wiederholen. Weitere LED-Leuchten kamen für die Notlichtsysteme im gesamten Einkaufszentrum zum Einsatz. Die Servicebereiche stattete man mit ausrichtbaren, warmweißen LED-Einbauleuchten der letzten Generation aus. Alle Einkaufsebenen gewähren einen Blick auf die Außenbereiche, die terrassenförmig angelegt sind. LED-Streifen zeichnen die Kanten nach und setzen sich in der geschwungenen Kontur der Zierrabatten und Sitzbänke fort. Die Eingangshalle, ein

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Lighting designer Pablo Pizarro

Fotos: Francisco Nocito 1. Haupteingang

Partners Assistance Iluminación Sudamericana S.R.L.

2. Streiflicht auf den Springbrunnen

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großer Raum mit verschiedenen Höhen, ist wie ein riesiges Fenster gestaltet, aus dem man den Blick ins Freie genießen kann. Auch in diesem Bereich, der unbestritten der Kernpunkt des Projekts ist, wurden LED-Leuchten eingesetzt: Ledplus in den Treppenabsätzen der Haupttreppe und MiniWoody in den Säulen neben MaxiWoody, Woody und iRoll. Der gesamte Einkaufsbereich ist von Leuchten mit elektronischem Vorschaltgerät und niedriger Leistungsaufnahme (80% der Leuchten haben 35 Watt, es gibt keine über 70 W) erhellt. Die Kurve, die das Profil der Glaswand betont, nimmt durch einem durchgehendem Lichtband aus T5

Leuchtstoffröhren mit warmweißen Licht Gestalt an. Jede der drei Malls zeichnet sich durch eine bestimmte Lichtinszenierung aus: eine Aufeinanderfolge dünner Scheiben mit Leuchtstoffröhren in der ersten; geschwungene Linien mit einem Hintergrund aus farbigem Papier in der zweiten, Wand- und Einbauleuchten mit Halogenmetalldampflampen in der dritten. Die Verbindungswege zwischen den Malls heben sich durch große durchscheinende Leuchten ab, zwischen die in unregelmäßigen Abständen Einbauleuchten zu 35 W mit einem Abstrahlwinkel von 24 Grad platziert sind, um Lichtinseln auf dem Boden zu erzeugen.

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Projekte

Dot Baires Shopping

Fotos: Francisco Nocito 3. Die großen Kegel mit Gem in der Mitte 4. Mit LED-Leuchten erzeugte Effekte

Entlang der Verbindungswege schaffen große Öffnungen in doppelter Höhe eine visuelle Verbindung aller Ebenen und sind von großen Oberlichtern überragt. Im Restaurantbereich auf der dritten Etage kann man die die vier großen Oberlichter genauer in Augenschein nehmen, die mittels der Gem-Pendelleuchten mit Induktionsleuchtstofflampe auch nachts ihre Funktion erfüllen. Elemente in Form großer, dreieckiger Segel - teils in Matt- teils in Glanzoptik bilden die ungewöhnliche Deckengestaltung des Restaurantbereichs. Die matten Segel sind durch 14 W T5-Röhren, die in der Konstruktion versteckt sind, indirekt beleuchtet. Aus den über den Segeln angebrachten Behältern geben Leuchten mit 35 W Halogenmetalldampflampen und 30 Grad Abstrahlwinkel ihr Licht nach unten ab. Damit gelingt es, den Gastronomiebereich hervorzuheben und eine sehr einladende, ansprechende Atmosphäre zu schaffen. Auch die Parkplätze haben ein charakteristisches Licht. Die wichtigsten Durchfahrtswege sind mit linearen Pendelleuchten, bestückt mit weißen Leuchtstoffröhren, ausgeleuchtet. Alle drei Ebenen sind mit farbigen Lichtpunkten markiert. Der Bereich der Stellplätze wurde noch einmal farblich abgesetzt und mit Deckenleuchten erhellt, die mit Natriumhochdrucklampen bestückt sind. Jeder Platz verfügt über einen Präsenzsensor, der über eine grüne oder rote LED anzeigt, ob er frei oder besetzt ist. Die Außenbereiche wurden wie attraktive Erweiterungen des Innenraumes konzipiert. In den zentralen Innenhöfen befinden sich Zierrabatten, Springbrunnen, Laubengänge und Rastplätze. In allen Zierrabatten wurden MiniWoody Strahler mit Wall-Washer-Schirm eingebettet, mit denen die kleinen Palmen angestrahlt werden. Für eine visuelle Kontinuität zwischen Innen- und Außenbereich sorgen die Strahler Radius, die an der Fassade entlang platziert sind. Die Zufahrtsrampe zu den Parkplätzen ist von Pollerleuchten flankiert.

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Projekte

Pangu Plaza Hotel

Kunde Ac Morgan Investment Inc. Beijing Morgan Investment Architektonisches Projekt C.Y.Lee Architects

Peking, China

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Das Pangu Plaza Hotel ist das erste 7-SterneHotel Chinas und wurde anlässlich der Olympischen Spiel 2008 eingeweiht. Es gehört zum Gebäudekomplex Pangea Plaza, der sich gegenüber vom Olympiastadion befindet, dem von den Architekten Herzog & de Meuron entworfenen “ Vogelnest”. Der Komplex des Architekten C.Y.Lee, der auch den Wolkenkratzer Taipei 101 entworfen hat, umfasst einen Turm mit Büros, ein Museum, einen Hubschrauberlandeplatz, drei Wohngebäude und schließlich den Bau, in dem sich die 270 Suiten des Hotels befinden. Das eine Milliarde Dollar teure Projekt wurde von den

Firmen Ac Morgan Investment Inc. und Beijing Morgan Investment verwirklicht. Dank der Leidenschaft, die Miles Kwok, Präsident der Ac Morgan, für das italienische Design hegt, wurde das Hotel zu einem wundervollen Schaufenster für italienische Unternehmen und Designer. Einrichtung aus der Feder Meda und Türen, die die Handschrift Antonio Citterio tragen - alles perfekt aufeinander abgestimmt vom italienischbrasilianischen Architekten Ricardo Bello Dias. Die Suites werden durch die Einbauleuchte Deep Frame beleuchtet, die durch ihre Vielseitigkeit und ihr zurückhaltend schlichtes Design überzeugt.

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Architektonisches Projekt - Innenbereiche Ricardo Bello Dias Lichttechnisches Projekt Studio Methis - Marinella Patetta, BPI - Brandston Partnership Inc

Fotos: Lv Hengzhong 1. Das Hotel und das “ Vogelnest” von Herzog & de Meuron 2.3. Innenbereiche mit Blick auf den “Water Cube”, das für die Olympischen Spiele 2008 gebaute Schwimmzentrum

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Projekte

Lichtspiele auf der Strandpromenade von Aalborg

Kunde Stadt Aalborg Lichttechnisches Projekt ÅF - Hansen & Henneberg

Aalborg, Dänemark

In den letzten 4 Jahren wurde die Strandpromenade von Aalborg einer umfassenden Sanierung unterzogen. Stillgelegte Industriegelände verwandelten sich in freundliche und einladende Bereiche, die von den Bewohnern genutzt werden können. Für die Beleuchtung dieser neuen Zonen entlang der Strandpromenade, zu denen auch ein Ende 2009 fertig gestellter Spielplatz gehört, bediente man sich verschiedener lichttechnischer Lösungen. Die Firma für Lichtdesign ÅF - Hansen & Henneberg entwarf für den Spielplatz eine Allgemeinbeleuchtung mit weißem Licht, die mit lebhaft verspielten, farbigen Lichtakzenten kombiniert ist.

Die Beleuchtung im Umkreis der Kiosks und Toiletten schaltet sich automatisch ein, während die Allgemeinbeleuchtung des Platzes über Tipptasten auf dem Feld von den Besuchern aktiviert werden muss. 45 Minuten bleibt sie an, danach geht sie automatisch aus und wird durch die farbigen Lichter ersetzt. Diese bleiben so lange erleuchtet, bis wieder die Allgemeinbeleuchtung eingeschaltet wird. Eine Funktion, die Abwechslung und Rhythmus in der Beleuchtung dieses Bereichs und eine perfekte Wechselwirkung mit seiner Atmosphäre und Funktion schafft.

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Architektonisches und Landschaftsprojekt C.F Møller Architects

Fotos: SHRPA - Peter Ehlers, Ole Mikael Sørensen 1.2. Der Park mit eingeschalteter Akzentbeleuchtung

Installation AKE Entreprise

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Die lebhafte Farbbeleuchtung besteht aus Leuchten, die an den verschiedenen Erkennungselementen angebracht sind, also an den Masten oder am Metallnetz. Sie tragen nicht nur dazu bei, diesen Bereich auf besondere Weise zu kennzeichnen, sondern bestechen auch durch ihre Ästhetik. Zur Beleuchtung des Spielplatzes dienen vier 9 Meter hohe, geneigte Masten in der Nähe der Spielfelder und des Netzes, an denen die Strahler MaxiWoody zu 250 W und Platea zu 150 W installiert sind. Mit ihrem weichen Licht sorgen sie für eine diffuse Beleuchtung, ohne Blendwirkungen in den umliegenden Bereich. Die Leuchten sind mit Halogenmetalldampflampen bestückt. Sie verbreiten ein warmes, weißes Licht mit bemerkenswert hoher Farbwiedergabe. Jeder Mast wird von zwei Einbauleuchten Light Up Walk Professional angestrahlt. Das Metallnetz ist von außen durch Light Up Walk Professional Systeme mit Spot-Optik beleuchtet, die auf verschiedene Netzbereiche gerichtet sind. Das entstehende Licht-Schatten-Spiel unterstreicht die Konturen des Metallnetzes und betont die Variation der Winkel, in denen die Mastleuchten stehen. Die Farbbeleuchtung des Spielplatzes mit diesen Masten bringt das grafische Motiv des Bodenbelags des Platzes zur Geltung und setzt Netz und Masten reizvoll in Szene.

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Projekte

Der Dhoby Ghaut Park

Auftraggeber Stadtplanungsamt (URA) Architektonisches Projekt SCDA Architects Pte Ltd Chan Soo Khian

Singapur

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Im September 2009 wurde über der MRT-Station Dhoby Ghaut ein neuer öffentlicher Park mit dem Namen Dhoby Ghaut Green eingeweiht. Der Dhoby Ghaut Green befindet sich an der Orchard Road, am Eingang zum Stadtviertel für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Vergnügen Bras Basah Bugis, und ist als Begegnungsort, aber auch als Oase für Menschen auf der Suche nach Ruhe in der Hektik des Stadtzentrums gedacht. Der Dhoby Ghaut Green wurde vom Stadtplanungsamt (URA) entwickelt und dem NationalparkAusschuss (NParks) zur Verwaltung und Pflege übergeben. Der Entwurf stammt vom Designer

Chan Soo Khian des Büros SCDA Architects Pte Ltd. Nachdem er 2006 bei der ersten Ausgabe des President's Design Award, der höchsten Auszeichnung für exzellente Designprojekte, zum Designer des Jahres für Architektur und urbanes Design gewählt worden war, beauftragte ihn der URA mit der Gestaltung dieses Freiraums. Der Dhoby Ghaut Green ist der letzte einer Reihe von Grünbereichen, die durch den Flächennutzungsplan des URA für die öffentlichen Freiräume und die Stadtpromenade im Zentrum der Stadt verwirklicht wurden. Der Plan hat das Ziel, den Stadtkern von Singapur durch öffentliche Freiräume,

wie Parks und Innenhöfe von Geschäftszentren zu beleben, die eine Plattform für Begegnungen und Veranstaltungen der Einwohner darstellen. Zur Gestaltung eines Raums, der planungstechnisch den Bedürfnissen von Interessensgruppen und Endverbrauchern gerecht wird, veranstalteten URA und NParks verschiedene Begegnungen mit Künstlergruppen und Bürgerverbänden, Bildungsinstituten des Stadtviertels und Organisatoren von Veranstaltungen, um Meinungen zu den Gestaltungsansätzen zu sammeln. Der Entwurf des Parks lehnt sich an die Naturlandschaft an und teilt

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Technischer Sponsor iGuzzini SEA Pte Ltd

Fotos: SCDA Architects Pte Ltd. 1.2. Freilichtbühne im Zentrum des Parks

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den Bereich in drei Hauptzonen auf. Jede davon hat einen besonderen Charakter und erfüllt einen bestimmten Zweck. Im zentralen Bereich befindet sich eine Freilichtbühne mit 250 Plätzen, die in ihrer Gestaltung dem Muster eines Rattankorbs nachempfunden ist. Sie wird mit den Leuchten Linealuce angestrahlt. Zwei Vorplätze dienen als Sammelpunkt und verdoppeln das Platzangebot für andere Aktivitäten der Stadtgemeinschaft. Der kiesbedeckte Bereich des westlichen Teils ist dicht von Bäumen beschattet und stellt eine Oase der Ruhe im Kontrast zum Chaos der umgebenden Stadtlandschaft dar.

In östlichen Teil befinden sich Grünflächen, die für Sportaktivitäten im Freien bestimmt sind. In bequemer Lage an der Nordseite der Rasenfläche und zwischen den beiden Ausgängen der MRTStation von Dhoby Ghaut, lädt ein Café zum Platznehmen innen und im Freien ein. Im Zeichen der Grundidee eines Gemeinschaftsbereichs wurden Sponsoring-Gelegenheiten geschaffen, um der Business-Gemeinschaft die Möglichkeit zu einem Beitrag zu diesem öffentlichen Freiraum zu geben. iGuzzini SEA Pte Ltd lieferte mit diesen Sponsoring-Verträgen die Leuchten für diesen Park: Woody, Ledplus und Light Up.

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Projekte

Blue Water Black Magic

Kunde New Zealand National Maritime Museum Architekt Pete Bossley Architects

Auckland, Neuseeland

Die lichttechnischen Lösungen von Blue Water Black Magic wurden in einer langen Vorbereitungsund Entwicklungsphase des Projekts (praktisch 3 Jahre) mit finanziellen Einschränkungen, die von Anfang an zum Tragen kamen, ausgearbeitet. Das architektonische Konzept ging von der Idee eines Glasbehälters aus, der dazu bestimmt sein sollte, das Boot NZL 32, Gewinner des America's Cup von 1995, aufzunehmen.

Technisch aufwändig gestaltete sich auch die letzte Phase aufgrund der Besonderheit der an der Fassade vorgesehenen Lichtspiele, die ihre Wirkung durch die Beschichtung mit Danpalon, einem relativ unbekannten Material, erzielen sollten. Um die Reaktion des Materials auf die verschiedenen Leuchtmittel, Abstrahlwinkel und Lichteffekte zu testen, wurde vom Architektenbüro Pete Bossley Architects ein Demonstrationsmodell aus

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Projektleitung MPM Projects

Fotos: Archivio iGuzzini 1. Blick auf den Hafen von Auckland

Lighting Designer Aurecon Specialist Lighting Group — Building Services

2. Detail des Gebäudes, in dem sich Black Magic befindet

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Danpalon gebaut. Die strukturellen Elemente an der Vorderseite waren das Hauptproblem bei der Gestaltung der Innenbeleuchtung durch die tragenden Bauteile, die sich vertikal und horizontal überschneiden. Die rückseitige Beleuchtung musste speziell eingestellt werden, um zu verhindern, dass die durch das innere Gefüge erzeugten Schatten- den Effekt auf der Vorderseite beeinträchtigt hätten. Als das ideale Leuchtmittel erwiesen sich Halogenlampen, da sie einen beeindruckenden Effekt auf dem besonderen Material erzeugen. Dieses sammelt bei rückseitiger Beleuchtung aus einem gewissen Abstand das gesamte Licht und bündelt es quer zu seiner Strahlrichtung, wodurch eine

gleichmäßige Beleuchtung der restlichen Oberfläche entsteht. Man beschloss mit Strahlern zu arbeiten und diese in regelmäßigen Abständen auf der gesamten Breite (60 m) der Fassade zu verteilen, um eine homogene Optik entstehen zu lassen. 7 Strahler Lingotto mit 150W-Halogenlampen und extrem breiter asymmetrischer Lichtverteilung sorgen für eine äußerst schlichte und gleichzeitig stabile Beleuchtung, die in eine reduzierte Allgemeinbeleuchtung mit raffinierten, auf der gesamten Oberfläche verteilten Akzenten mit höherer Lichtstärke übergeht. Zur Beleuchtung der 540 m2 großen Fassade von der Dämmerung bis 23.00 Uhr werden weniger als ein Kilowatt Energie verbraucht.

Nach der Dämmerung ist eine Gesamtleistung von 315 W bei beleuchteter Fassade vorgesehen. Die Strahler Lingotto kamen aufgrund ihrer Schutzart IP66 und ihrer Widerstandsfähigkeit, auch in salzhaltiger Umgebung, zur Anwendung. Die Testergebnisse für die lichttechnischen Lösungen wurden einer großen Gruppe von Aktionären und gesetzlichen Vertretern zur Prüfung vorgelegt. Heftig diskutiert wurde über das Beleuchtungsniveau der Oberfläche und die Uhrzeiten der abendlichen Einschaltung unter Berücksichtigung der Gemeindesatzung und anderer relevanter Vorgaben. Das Endresultat des Projekts ergab schließlich eine bedeutende Unterschreitung der vorgesehenen Kosten.

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Projekte

Ein ausgezeichnetes Weinbistro im wahrsten Sinne des Wortes!

Kunde Gebrüder Volkhardt München, Weingroßhandlung, Filiale Hotel Bayerischer Hof Gebr. Volkhardt KG

München, Deutschland

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Volkhardts Wein und Bistro, seit über hundert Jahren bestehende Weinhandlung des Bayerischer Hof in München, bietet seinen Kunden auf einer Fläche von 3.000 qm mehr als 700 Weine und Schaumweine aus aller Welt. Gleichzeitig empfängt den Gast preisgekrönte Architektur: Die Neugestaltung wurde mit dem red dot award: product design 2009 in der Kategorie “Ladenund Messebau” ausgezeichnet. Die Gestaltung des Interieurs folgt dem Anspruch, zwei grundlegende, scheinbar widersprüchliche

Eigenschaften des Weins - seine Einfachheit und seine Komplexität - in einem räumlichen Konzept umzusetzen. Vorhänge aus Weinflaschen gewähren einen nur punktuellen Einblick ins Innere und wecken die Neugierde. Licht von innen und außen lässt die gläsernen Vorhänge wie von selbst leuchten und erzeugt, abhängig von Jahres- und Tageszeit, wechselnde Lichtspiele. Die Inneneinrichtung folgt in ihrer Materialität den Elementen, die in der Weinproduktion eine zentrale Rolle spielen:

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Architektonisches Projekt tools off.architecture Eva Durant und Andreas Notter

Fotos: Lothar Reichel 1. Akzentlicht auf die Flaschen 2. Licht-Schatten-Kontraste für den Verkostungsbereich

Künstlerische Beiträge Friederike Straub

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Erde, Glas und Holz. Mit der Reduzierung auf diese drei archaischen Materialien der Weinherstellung und -lagerung entsteht ein authentischer Ort. Die Beleuchtung unterstreicht die Theatralik der Inszenierung: Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Präsentation des Weines, die Umgebungsbeleuchtung ist reduziert. Dies hebt die Exklusivität der Weinhandlung noch hervor. Gleichzeitig sorgen hohe Leuchtdichteunterschiede für eine gewisse Dramatik. Realisiert wurde die Beleuchtung durch Tecnica

Stromschienenstrahler 35W. Mit speziellem Zubehör wie Wallwasherschirm und Wabenraster wird auch in Konfliktzonen hoher Sehkomfort bei gleichzeitiger Blendfreiheit erreicht. Künstlerische Akzente setzte die Künstlerin Friederike Straub, die Zitate zum Thema Wein und Genuss mit Kreide direkt auf die Wand schrieb. So ist Oscar Wildes Ausspruch: “ Versuchungen sollte man nachgehen, wer weiß, ob sie wiederkommen...” eine schöne Aufforderung an die Kunden zum Probieren und Genießen.

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Unternehmenskultur

Zaha Hadid in Padua Padova, Palazzo della Ragione 27. Oktober 2009 - 1. März 2010

Die der Architektin Zaha Hadid gewidmete Ausstellung wurde im Oktober 2009 anlässlich der vierten Ausgabe der Internationalen Architektur-Biennale “Barbara Cappochin” eröffnet. Die Ausstellung nimmt den gesamten “Salon” in Anspruch, wie der riesige mittelalterliche Saal im oberen Geschoss von den Einwohnern bezeichnet wird. Es ist der größte Hängesaal der Welt : Er misst 81 x 27 m und hat eine Höhe von 27 m.

Das Konzept der Ausstellung wurde vom Londoner Büro der Architektin Hadid mit Leuchten von iGuzzini, dem technischen Sponsor, entworfen. Als urbane Landschaft konzipiert, verbindet die Ausstellung den von fließenden Formen charakterisierten Stil der Architektin mit dem imposanten Rahmen, in dem sie gezeigt wird. Das Ausstellungssystem besteht aus Hunderten von unterschiedlichen Blöcken Jeder dient der Projektpräsentation mit

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Fotos: Fabrizio Marchesi 1.2. Bilder der Ausstellung

verschiedenen Mitteln, wie Zeichnungen, Gemälde, Fotografien, Modelle, Entwurfsmuster und Videos. Die ausgestellten Arbeiten reichen von Projekten wie dem Museum MAXXI in Rom bis zum BMW Central Building in Leipzig; vom Phaeno Science Center in Wolfsburg bis zum London Aquatics. Sie schließen auch Designobjekte ein, wie u. a. der Tisch Mesa für Vitra, die Lampe Genesy für Artemide, die Sofas für Sawaya & Moroni und B&B Italia sowie schließlich die Louis Vuitton Icone Bag.

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Unternehmenskultur

Zaha Hadid in Padua

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Die Lichtinszenierung der persönlichen Ausstellung Zaha Hadids, die sich aufgrund der enormen Raumhöhe und der bereits fest vorhandenen Verankerungspunkte als schwierig gestaltete, wurde durch den Einsatz von gependelten Stromschienen und der Strahler Tecnica und Mini Reglette geschickt gelöst. Rund 130 Strahler Tecnica - in Schwarz, um eine möglichst unaufdringliche Wirkung im Raum zu erzeugen, wurden in zwei parallelen Schienenreihen auf einer Höhe von ungefähr 10 m über dem Boden installiert. Die Strahler haben FloodOptik und sind sowohl mit Metalldampfals auch Halogenlampen bestückt, um die

gewünschten Beleuchtungsniveaus mit einer hervorragenden Farbwiedergabe zu erzielen. Von diesen Strahlern setzte man 20 für die Allgemeinbeleuchtung im Mittelbereich ein, die anderen richtete man auf die einzelnen Ausstellungsblöcke, um sie mit Akzentlicht hervorzuheben. Mini Reglette Leuchten mit Leuchtstofflampen zu 21 W und 28 W an den Podesten sorgten für die großflächige WallWasher-Beleuchtung der Wände. Zu diesem Beleuchtungsprojekt gehören auch Leuchtblöcke, die eigens für diese Ausstellung von iGuzzini UK in Zusammenarbeit mit dem Büro von Zaha Hadid entworfen wurden.

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3.4. Bilder der Ausstellung

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Innovative LED-Leuchten zur Stadtbeleuchtung

Unternehmenskultur

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Umweltbewusstsein und ein gezielter, sorgfältig geplanter Einsatz elektrischer Energie. Leitlinien, die iGuzzini beim Entwurf von Leuchten stets in den Vordergrund stellt, und die im breit gefächerten LED-Leuchtensortiment für die öffentliche Beleuchtung, das 2009 präsentiert wurde, zur Anwendung kommen. Bei einigen Strahlern und Straßenleuchten gab es eine Sortimentserweiterung um LED Versionen. Die Stadtverwaltung von Lleida, Spanien ist dabei, die alten Leuchten der Altstadt durch LED Versionen der Lichtsysteme Lavinia und Argo von iGuzzini zu ersetzen. In den Stadtbereichen Rambla Aragò und Avenida Catalunya wird dieses Sanierungsprojekt zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs von rund 117.000 kWh auf 75.000 kWh bei einer Anhebung des Beleuchtungsniveaus von 26% führen.

Für den Energieversorger Enel wurde die innovative LED Straßenleuchte Archilede entwickelt, die in Italien über einen Rahmenvertrag vermarktet wird. Seit 2009 kommt Archilede in Italien zum Einsatz. Nach den Daten von Enel “hat das erste Jahr, in der die Leuchte auf den Markt gebracht wurde, zu sehr bedeutenden Resultaten geführt: Mehr als 250 Städte, u. a. Arezzo, Vasto, Alessandria, Erba, Lodi, haben sich für den Einsatz der neuen LED-Beleuchtungssysteme entschieden, da sie unmittelbar die Vorteile einer bahnbrechenden Technologie auf internationaler Ebene erkannten. Das hohe Interesse der Kommunalverwaltungen und renommierter Privatunternehmen an der neuen Technologie Enel Sole ist der beste Beweis für den starken Innovationstrend, der durch Archilede auf dem Markt ausgelöst wurde.

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Fotos: Archivio iGuzzini 1.2. Piacenza 3. Alessandria

Ein Einsatz auf breiter Ebene wird den italienischen Städten eine Vorreiterposition im Bereich nachhaltiger Stadtbeleuchtung und Energieeinsparung sichern. Um sich der Bedeutung des Einsatzes von Archilede bewusst zu werden, genügt es, sich einige Zahlen in Bezug auf die Energieeinsparung vor Augen zu führen: Mit den ersten 400 Lichtpunkten haben die 4 Pilotstädte Alessandria, Lodi, Piacenza und Monza ca. 90.000 kWh jährlich bei der öffentlichen Beleuchtung eingespart, was ca.55% der Verbrauchswerte elektrischer Energie ausmacht. Gleichzeitig erzielte man eine bedeutende Zunahme der Leuchtkraft, niedrigere Stromrechnungen und jährlich ca.45,5 Tonnen weniger CO2. Wenn also alle italienischen Gemeinden dieses neue LEDBeleuchtungssystem einführen, es möglichst korrekt anwenden und seine Eigenschaften in Bezug auf Leuchtstärke und Regulation voll nutzen würden, könnte man 2,5 bis 3 Milliarden kWh pro Jahr einsparen und gleichzeitig die schädlichen CO-Emissionen bis zu 1,5 Millionen Tonnen senken. Dies wäre ganz im Sinne der Kostensenkung und Energiesparpolitik, die für Gemeindeverwaltungen zunehmend an Bedeutung gewinnen.”

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Unternehmenskultur

Innovative LED-Leuchten zur Stadtbeleuchtung

In der Schweiz weckte diese Leuchte durch Installationen in Zürich und Genf das Interesse des nationalen Fernsehens. In Finnland wurde Archilede als einzige LED-Leuchte für die öffentliche Beleuchtung in das Portfolio der Finnish Road Administration Association aufgenommen. Ohne diese Genehmigung können Lichtsysteme zur öffentlichen Beleuchtung in Finnland nicht installiert werden. In der tschechischen Republik wurde Archilede als Testprodukt in einem der 6 Pilotprojekte des für die öffentliche Beleuchtung der Stadt Prag zuständigen Lichtspezialisten Eltodo zugelassen. In diesen Pilotprojekten testete Eltodo im Rahmen eines Großvorhabens zur Neugestaltung der gesamten Stadtbeleuchtung von Prag auch Produkte anderer 5 Unternehmen. Die Leuchte Archilede wurde aufgrund ihrer Energieeffizienz, Zuverlässigkeit und minimalen Wartungskosten gewählt. Dank dieser Eigenschaften erhielt sie bereits zwei internationale Auszeichnungen: den Designpreis IF2010 und den FX International Interior Design Awards 2009. 4

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4.5. Lleida 6. Arbeitstreffen f端r den Test in der Tschechischen Republik 7.8. Sortiment der LED-Produkte zur Stadtbeleuchtung

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4. Ausgabe des Wettbewerbs für Architekturprojekte “Pasajes de arquitectura y crítica” von iGuzzini illuminazione

Unternehmenskultur

Im Oktober 2009 trafen sich im Geschäftssitz der iGuzzini illuminazione España die Mitglieder der Jury der vierten Ausgabe des Wettbewerbs für Architekturprojekte Pasajes de Arquitectura iGuzzini. 139 Arbeiten wurden ausgewählt und beurteilt, zunächst individuell, danach durch einen Vergleich der Bewertungen. Auf diese Weise erfolgte eine erste Auswahl, wodurch sich die Anzahl der Arbeiten von 139 auf 57 verringerte. Diese Entwurfsauswahl liefert den Beweis für das hohe professionelle Niveau der spanischen Nachwuchsarchitekten. Die Unterschiedlichkeit der Themen, Entwürfe, Grafiken und Trends ist das Resultat der Vielzahl an neuen Möglichkeiten für künftige Bauprojekte, denen die jungen Architekten Spaniens Ausdruck verleihen. Eine Vielzahl, die sich nicht unbedingt wie es früher der Fall war - nach vorherrschenden Lehren, Architekturschulen oder charismatischen Tutoren richtet. Die Arbeiten dieser Auswahl sind das Ergebnis eines sehr starken persönlichen Einsatzes dieser Studenten im letzten Jahr. Sie sind das Resultat der - bereits verbreiteten Überzeugung, dass sich der eigene Stil und das Erlernte in Arbeiten widerspiegeln können, die Reife, Engagement und Zukunftsorientierung beweisen. Diese Entwürfe gehören Architekten, die bereits Visionen für die Architektur von morgen in sich tragen. Obgleich alle Arbeiten im praktischen Sinn sehr realistisch sind, wollte die Jury auf die hohe Qualität der Entwürfe Bezug nehmen, die ein Problem auf professionelle Art zu lösen versuchen, aber auch auf den einzigen Entwurf, bei dem der Anspruch auf eine kultivierte Architektur der Lösung eines Problems in Afrika mit den bescheidenen reellen Ressourcen Platz machte, und sich somit vom Design löste, das bei den anderen Arbeiten im Vordergrund stand. Nach einer weiteren Auslese, aus der 31 Arbeiten hervorgingen, wurde die Gruppe der Finalisten ermittelt. Aus 14 Entwürfen fällten die Mitglieder der Jury einstimmig die Entscheidung für den Gewinner. Nach einer intensiven Konfrontation mit den anderen

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Jury Javier Jiménez Architekt, Gewinner der dritten Ausgabe des Wettbewerbs; Piergiovanni Ceregioli Architekt, Leiter des Forschungsund Entwicklungszentrums iGuzzini, Recanati

Jose Luis Penelas Architekt, Dozent für Projektentwicklung an der Schule für Architektur der Europäischen Universität Madrid Josep Miàs Architekt, Verantwortlicher des Büros MiAS Arquitectes, Barcelona

Finalisten beschloss die Jury den zweiten Preis nicht zu vergeben. Es erwies sich als schwierig, eine klare Abgrenzung zu treffen und ohne objektive Argumentationen konnte man keine Rangordnung unter den Finalisten bestimmen. Die Mitglieder der Jury hoben hervor, wie der erste Preis vor Augen führt, dass es sich nicht nur um ein architektonisches Projekt handelt. Josep Miàs wollte seine persönlichen Gedanken über diesen Entwurf zu Protokoll geben: “Die Gewinnerin weiß gewiss nicht, dass es viele Fachzeitschriften gibt und ist mehr an der Lektüre von Büchern interessiert. Das Konzept ihrer Architektur ist sicherlich nicht nachvollziehbar, wenn man nur Illustrationen und Fotografien betrachtet. Es setzt das Lesen und das Besichtigen von Orten voraus, das Sich-Vorstellen und Entdecken der Bewohner und ihrer Baukultur. Das Projekt der Gewinnerin basiert auf der Idee, ein neues Netz auf den längst vergessenen Ruinen in der Nähe von Alcoy zu spinnen. Was für ein phantastischer Ort! Sie hüllt die Ruinen ein, wie mit einem neuen Kleid, auf dem sie ihre geflügelten, kriechenden Bewohner erscheinen lässt. Es ist ein neuer Ort des Wohnens, ohne darin einen bereits bekannten und schon gar nicht einen vorstellbaren Ort wiederzuerkennen. Will man Bezüge knüpfen, kann dies nur über die Welt der Autorin oder über die Orte geschehen, die sie zusammen mit den Autoren der Bücher, die sie gelesen hat, erlebt hat. Es hat nichts mit dem zu tun, was wir leicht, zu leicht erkennen. Es ist fantastisch, sich spielerisch mit ihren Zeichnungen, Zeichen, verschlüsselten Skizzen, Tätowierungen auseinanderzusetzen, und sich diesem Zauber hinzugeben. Zweifelsohne prämieren wir eine Person, die uns auffordert, eine imaginäre Welt zu betreten, eine Person, die darum kämpft, ihren Entwurf zu finden. Den Entwurf gibt es nämlich noch nicht, dafür aber schon die echte Architektin”. Was die speziellen Preise für die Kategorie Beleuchtung

José Ballesteros und Josep Masbernat als Vertreter von Pasajes de Arquitectura und iGuzzini illuminazione Gala Martínez Jury-Sekretärin.

Fotos: Archivio iGuzzini 1. Tisch mit dem Entwurf der Gewinnerin des Ersten Preises 2. Die Jury bei der Arbeit

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betrifft, wurden laut dem Reglement des Wettbewerbs, unter den Entwürfen der Finalisten, diejenigen ausgesucht, die nach Meinung der Jury sowohl in der Entwicklung als auch in der Präsentation, eine tiefgreifende lichttechnische Studie beinhalten und wo das Licht als Instrument der Planung und Interaktion mit Räumen und Materialien eingesetzt wurde. Bei dem Entwurf “Neuer Flughafen von Cordoba” stechen einerseits die formale Komplexität und die vollständige Geometrie dieses Projekts und andererseits der unterschwellige Optimismus in einer Zeit der Krise und Sparmaßnahmen ins Auge. Beim Entwurf “Mehrzweckgebäude: Internationales Kongresszentrum von Almada” erkennt man das ehrgeizige Bestreben, alles in einem Großprojekt zu lösen,wo man sogar dazu gelangt, ein Schlussprüfungsentwurf in einen Konstruktionsentwurf umzuwandeln. Die Preisverleihung fand am 12. November in Madrid im Kulturzentrum Matadero Madrid statt.

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Unternehmenskultur

4. Ausgabe des Wettbewerbs für Architekturprojekte “Pasajes de arquitectura y crítica” von iGuzzini illuminazione

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Fotos: Archivio iGuzzini 3. Die Gruppe der Gewinner 4. Tisch des Entwurfs von Juan Antonio Sosa Gallego 5. Tisch des Entwurfs von Javier Munoz Galàn

Prämierte Arbeiten 1. Preis Amelia Vilaplana de Miguel Umwelt- und Landschaftssanierung des Flusses Moliner Spezialpreis Juan Antonio Sosa Gallego Neuer Flughafen von Cordoba Spezialpreis Javier Muñoz Galán Mehrzweckimmobilie: Internationales Kongresszentrum von Almada

Ehrenerwähnung Ion Cuervas - Mons Markt und Platz Mostenses Ehrenerwähnung Beltrán Presas Javaloyes 9 Besiedlungsstrategien der ruralen Gemeinschaft Dekiri (Ghana) Ehrenerwähnung Javier Santamaría Sanierung der alten Mühle von Daular

Ehrenerwähnung Diego Ceresuela Wiesmann South Street Seaport Rehab Ehrenerwähnung Lys Villalba Rubio Architektonische Instrumente für die Sanierung stillgelegter Bereiche Ehrenerwähnung Gad Peralta Iglesias Wiederverwendung der Wassermühlen, Forschungszentrum und Tierheim für Vögel

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Unternehmenskultur

Mit dem Licht tanzen: Die Eventshow “Framed” London, Vereintes Königreich

In der Nacht des 7. März 2009 verwandelte sich eine alte Fabrik in London in eine Klang-, LichtLandschaft. Die Autoren dieses Projekts waren das Duo “Ginger in Orange”, die Musikerin Christin Rauter und die Lichttechnikerin und Tänzerin Camilla Maling. Die Beleuchtung spielte hier eine besondere Rolle. Sie sollte den Bezug zwischen Klang und Bewegung in Szene setzen. Christin Rauter und Camilla Maling wollten Räume schaffen, die andere Orte und Zeitepochen evozieren. Ein Industrielager, ein Wohnzimmer der Jahrhundertwende, ein atmosphärisches Klangpanorama, eine Kostümboutique, ein Buch mit Erzählungen… Der Besucher wurde aufgefordert, zu bestimmten Momenten der Vorstellung, seine eigene Rolle als passiver und aktiver Zuschauer zu erforschen. Er konnte dazu frei zwischen den vielgestaltigen Dimensionen, die live in der Aufführung erzeugt wurden und vorher aufgenommen worden waren, umherschweifen. Das lichttechnische Konzept von Karolina M. Zielinska bestand darin, die Aufmerksamkeit auf die Künstler, auf ihre Performance oder auf

die verschiedenen Objekte zu lenken. Für das Gelingen dieses Events mussten unterschiedlichste Aspekte und Elemente berücksichtigt werden. iGuzzini war auf ausdrücklichen Wunsch der Lichtplanerin als technischer Sponsor dabei. Bei dieser Show ging es darum, Musik, Tanz und Bilder in faszinierenden Szenarien und surrealen Inszenierungen miteinander sprechen lassen. Die Arbeit von iGuzzini konzentrierte sich besonders auf den “Hauptsaal”, in dem die Besucher über durchscheinende Vorhänge andere Räume, Gebilde und Gegenstände wahrnehmen konnten. Dies waren zum Beispiel wogende Kostüme, die auf unterschiedlichen Höhen aufgehängt waren und sich langsam um eine innere Achse drehten, um ein unaufhörliches Licht- und Schattenspiel auf dem Bühnenboden zu erzeugen. Die Kleider, die die Stilistin Amin Philips speziell für diesen Zweck entworfen hatte, waren von innen mit LED-Leuchten in kräftigem Blau ausgeleuchtet. Damit wurde der Eindruck erweckt, dass sie im Raum schwebten. In einem Zimmer las ein Schauspieler einige Passagen aus “Alice im

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“Framed” Tamara Hasselblatt - Malerin Carmel Morrissey - Schauspielerin, Sängerin Amin Phillips - Modestilistin, DJ Gerd Schickentanz - DJ Bing Smith - Fotograf, Schauspieler Georgina Toogood - Fotografin, grafische Designerin Adrianne Wininsky - Cellistin

http://www.gingerinorange.com/live-past.html

Fotos: Julia Burstein; Lillie Toogood

Technischer Sponsor iGuzzini illuminazione UK

1.3. Momente der Show 2. Zuschauer, die die schmale Verbindungstreppe zu den Räumen herabsteigen. Das Bild am Aufgang der Treppe ist von einer Leuchte Le Perroquet bestrahlt. 4. Die Zuschauer und die Musiker im Teesaal. 5. Die Fotografien, die wie Noten auf einem Notenblatt angeordnet sind.

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Wunderland” vor, und die Zuschauer konnten sich an einen Tisch setzen, auf dem sich zerbrochenes Porzellan und Gebäck befand effektvoll bestrahlt mit dem Niedervolthalogenstrahler Le Perroquet. In der Ecke eines Raums untermalten ein Pianist und eine Cellistin mit ihrer Musik das Erscheinen der Tänzer auf der Bühne mit ihren improvisierten Tänzen, die von den akustischen Kompositionen inspirierten waren. Zwei Le Perroquet Stromschienenstrahler mit einem Abstrahlwinkel von 24 Grad, die über der Tanzfläche platziert waren, schufen Lichtakzente auf dem Boden und beleuchteten auch die Wände. Ein Perroquet Niedervolthalogenstrahler mit einem Abstrahlwinkel von 10 Grad beleuchtete hingegen die Tasten des Klaviers und das Cello. Auf den verschiedenen Bildschirmen in der Mitte des Raums wurden Nahaufnahmen von den Händen des Klavierspielers gezeigt, die direkt während der Aufführung gedreht wurden. Die Fotografien an der Wand in der “Gallery” sollten die Noten auf einem Notenblatt darstellen. Die Wand selbst wurde mit Streiflicht durch die Leuchten Linealuce bestrahlt, die auch faszinierende Schatteneffekte erzeugten.

Angaben zum Autor Karolina M. Zielinska M.S.Arch., Dipl. Ing. Arch (FH). Karolina hat in Polen einen Hochschulabschluss in Architektur und Urbanistik an der Gdansk Technical University und in Deutschland (Hildesheim) ein Diplom für Bauingenieur mit Schwerpunkt Architektur erworben. In der Vergangenheit war sie in Beratungsbüros für Lichttechnik tätig, wie L-plan Lighting in Berlin, Fisher Marantz Stone in New York und Speirs and Major Associates in London. Im Januar 2008 nahm Karolina im Light Bureau eine Stellung als Senior Designer an und wurde

später Teilhaberin des Büros. Danach arbeitete sie an renommierten Projekten, wie dem NatoHauptquartier in Brüssel und den botanischen Gärten Kings Abdullah International Gardens in Riyad (Arabia Saudita). Sie gewann die Ausschreibungen für den Golden Square von Birmingham und das fünfsternige Hotel Verta von London. Sie ist aktives Mitglied des Lichtdesignerverbands PLDA und hält Universitätskurse über lichttechnische Planung und Lichtdesign. Als Teilnehmerin an zahlreichen internationalen Konferenzen hat sie Artikel für die internationale Fachpresse geschrieben.

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Unternehmenskultur

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Ende des Jahres 2009 nahm iGuzzini auf verschiedene Art an einer Vielzahl von Kongressen teil. Als “Gold Sponsor” trat iGuzzini bei der zweiten Ausgabe der vom Lichtdesignerverband PDLA organisierten Professional Lighting Design Convention, die vom 29. bis 31. Oktober 2009 in Berlin stattfand, auf. Der Kongress war bereits nach der ersten Ausgabe von 2007 in London ein großer Erfolg und ist mittlerweile der bedeutendste internationale Branchentreff zum Austausch von Ideen und Meinungen sowie zur Definition neuer Berufsziele für Lichtplaner. Das Meeting bestand aus einem dreitätigen Konferenzprogramm. iGuzzini präsentierte als Teilnehmer einen Vortrag zum Projekt “Die Form kennen”. iGuzzini sponserte auch über eine direkte Teilnahme der chinesischen Filiale den Kongress “Tanteidan Beijing 2009”, der vom 13. bis 16. Oktober in Peking stattfand. Das internationale Treffen, das von der Gruppe TANTEIDAN organisiert worden war, stand unter dem Motto “Enjoy Lighting with Ecology”. Namhafte Lichtplaner von internationalem Rang diskutierten mit Studenten aus der ganzen Welt über das Thema, wie man bessere Beleuch-

tungssysteme aus energetischer Sicht entwickeln könnte, ohne die Qualität unseres Lebensstils zu beeinträchtigen. Die Studiengruppe TANTEIDAN (Transnational Lighting Detectives) ist eine NonProfit-Organisation, die einen praktischen Ansatz bei der Lehre der Lichtkultur verfolgt. 1990 vom Lichtplaner Kaoru Mende gegründet, zählt die Organisation heute 500 Mitglieder, die sich aus Lichtplanern, Experten für didaktische Techniken, Unternehmen, Architekten und Studenten aus der ganzen Welt zusammensetzt. Vom 30. November bis 2. Dezember 2009 fand in Kuba der 8. internationale Kongress für die Planung und Verwaltung historischer Stadtzentren statt. Titel der Veranstaltung war: “Das historische Stadtzentrum: Anfälligkeit, Risiken und Maßnahmen in Katastrophensituationen”. iGuzzini lieferte dazu zwei Beiträge. Im ersten wurde die Vorgehensweise für die Lichtplanung von Havanna Vieja präsentiert, die das Ergebnis des 2007 mit Oficina del Historiador unterzeichneten Kollaborationsvertrages ist. Die Vorgehensweise wurde den mehr als 200 Kongressteilnehmern aus 14 Ländern, wovon die meisten aus Lateinamerika stammten, in zwei Abhandlungen und einer geführten Ausstellung

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1.2. Momentaufnahme der Professional Lighting Design Convention 3. Logo “Italian Lighting Design for Istanbul” 4. Momentaufnahme des Seminars in Havanna 5. Prospekt des Seminars in Havanna

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dargelegt, bei der Simulationsbilder das neue nächtliche Erscheinungsbild der Stadt zeigten. Nach dem Kongress wurden die Tafeln in der öffentlichen Fotothek von Havanna ausgestellt, damit sich die Bewohner Havannas damit vertraut machen können. Am 7. Dezember fand an der Universität San Girolamo von Havanna ein Seminar statt, das seine Türen Fachleuten der Oficina de l’Historiador, Architekten, Ingenieuren und Vertretern internatonaler Organisationen öffnete, wie das International Council of Museums ICOM und der International Council on Monuments and Sites (ICOMOS), die sich mit Prävention, Erhaltung und Entwicklung des kubanischen Gebiets befassen. Der Beitrag von iGuzzini mit dem Titel: “Allgemeine Konzepte der architektonischen Beleuchtung” bestand aus einer detaillierten Erläuterung der neuen Methoden für den Lichtplan der historischen Altstadt von Havanna. Am 3. Dezember 2009 fand hingegen in Istanbul ein Seminar über die italienischen Techniken der Stadt-, Museumsund Architekturbeleuchtung statt. Veranstalter war der ICE im Rahmen des Förderungsprojekts für das italienische Know-how im Bereich der

professionellen Beleuchtung in der Türkei. Das Seminar gehörte zum Programm “Italian Lighting Design for Istanbul 2009”, das sich auch mit den architektonischen Beleuchtungen einiger Monumente der Stadt befasst, wie u.a. des berühmten Galataturms. iGuzzini präsentierte die aktuellsten und bedeutendsten Projekte in diesen Bereichen. Kairo war am 6., 7., und 8. Dezember 2009 der Sitz für den Kongress “Cultural Heritage Cairo 2009”. Rund 400 Vertreter kultureller Institutionen, vorwiegend aus Europa und Afrika, nahmen daran teil. Der Architekt Piero Castiglioni sprach über Themen im Zusammenhang mit der Beleuchtung von Kulturgütern und führte dabei als Beispiel einige lichttechnische Entwürfe vor, die in Zusammenarbeit mit iGuzzini in Italien realisiert wurden. Im Einzelnen bezog er sich dabei auf Projekte, die in Ferrara zur Beleuchtung des Palazzo Schifanoia und in Caltagirone zur Beleuchtung der Treppe Santa Maria del Monte realisiert worden waren.

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Unternehmenskultur

Light Mapping NYC New York, November 2009

Im November 2009 zeigte sich das Unternehmen iGuzzini nach der “Light Mapping” von London und Rom über seine Filiale Nord America erneut als Förderer dieser Initiative und sponserte die New Yorker Veranstaltung. Lightmapping NYC fand im Rahmen des von PLDA in Zusammenarbeit mit dem Lighting Forum of New York (DLFNY) der Illuminating Engineering Society New York City Section (IESNY) entwickelten Projekts statt. Es versammelte die gesamte Gemeinschaft der New Yorker Lichtplaner in einem internationalen Forum, um über die aktuelle Lage der Nachtbeleuchtung der Stadt, über ihre Ursprünge und über die möglichen Zukunftsentwicklungen zu diskutieren. Der Event sah zahlreiche “Lightwalks”, nächtliche Spaziergänge in Stadtbereichen von New York vor, die aus lichttechnischer Sicht bedeutend erschienen. Angeführt wurden diese Spaziergänge von international renommierten Lichtplanern. Diese präsentierten danach anlässlich des abschließenden Meetings/Workshops die ausgearbeiteten Konzepte. Moderiert wurde diese Veranstaltung von Glenn Shrum, dem Koordinator des PLDA USA. Die Veranstaltung war der Öffentlichkeit zugänglich. Die Teilnehmer wurden geführt von: Wayne Norbeck (Gluckman Mayner Architects), der die beteiligten Personen aufforderte, dunkle Stellen zwischen den Lichtern von Times Square zu suchen; Leni Schwendinger, Ute Besenecker (Light Projects Ltd.) und Brian McGrath (Urban Designer) machten auf die Nuancierungen des nächtlichen Lichts in der Umgebung der Old St Patrick’s Cathedral aufmerksam; Julian Kline (Meatpacking District Initiative) führte die Teilnehmer durch die neue und alte Architektur des Meatpacking Districts; Francis Milloy (Terreform) begleitete die Teilnehmer auf einem Gang durch Midtown West, Manhattan; Nathalie Rozot (Nathalie Rozot Planning & Design) erforschte zusammen mit den Avataren die virtuelle Nacht von Second Life und förderte neue Beleuchtungsarten ans Licht; Stephen Horner (Tillett Lighting Design), der den Rundgang beendete, schenkte den Teilnehmern eine Ansicht von Manhattan von der Brooklyn Bridge und dem Stadtviertel DUMBO aus.

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Unternehmenskultur

“LED - Light Exhibition Design”, Ausgabe 2009 Mailand, Italien

Vom 6. Dezember bis zum 10. Januar 2010 richtete die Stadt Mailand die Ausstellung “Light Exhibition Design” 2009 (LED), aus eine Veranstaltung, bei der Architekten, Lichtplaner und Künstler lichttechnische Projekte für einige architektonische Elemente ausgearbeitet hatten, die die Skyline von Mailand charakterisieren. iGuzzini war der technische Sponsor des Beleuchtungsprojekts “A tower of light” für den Torre Branca, ein Meisterwerk, das Giò Ponti in den 30er Jahren in Mailand realisierte. Der Turm erhebt sich mit seiner 108 m hohen Konstruktion aus Stahlrohren mitten im Parco Sempione. Die LED-Strahler Platea verwandelten den Turm mit ihrem farbigen Wechsellicht in ein Leuchtsignal inmitten der nächtlichen Stadtlandschaft.

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Incontroluce

I. 2010

Incontroluce Internationale Halbjahreszeitschrift zur Lichtkultur Jahr XII, 21 Redaktion Centro Studi e Ricerca iGuzzini Fr.ne Sambucheto, 44/a 62019 Recanati MC +39.071.7588250 tel. +39.071.7588295 fax rc@iguzzini.it iGuzzini illuminazione spa 62019 Recanati, Italy via Mariano Guzzini, 37 +39.071.75881 tel. +39.071.7588295 fax iguzzini@iguzzini.it www.iguzzini.com 071-7588453 video Grafischer Entwurf Studio Cerri & Associati Herausgeber iGuzzini illuminazione spa An dieser Nummer haben mitgewirkt iGuzzini illuminazione China Ltd. iGuzzini illuminazione Deutschland GmbH iGuzzini illuminazione España S.A. iGuzzini illuminazione France S.A. iGuzzini illuminazione DK iGuzzini South East Asia iGuzzini illuminazione UK E.C.C. Lighting LTD, Australia Proyecto Illuminaciòn, Argentina Fotograf Lothar Reichel Gedruckt im: April 2010 Tecnostampa, Recanati

Die Redaktion ist für Ungenauigkeiten und Auslassungen im Verzeichnis der von den Mitarbeitern gelieferten Credits bezüglich der Projekte nicht verantwortlich. Eventuelle Ergänzungen oder Korrekturen sind in der nächsten Ausgabe enthalten.


9.2620.000.0

Leni Schwendinger / Piero Castiglioni / Luca Braguglia / Studio Cerri & Associati / Frank O. Gehry / Emmanuel Nebout Architetto / Studio Pfeifer y Zurdo / Pablo Pizarro / George Berne / C.Y. Lee Architects Ricardo Bello Dias / Studio Methis / BPI / Ă…F - Hansen & Henneberg CF Møller Architects / SCDA Architects Pte Ltd / Pete Bossley Architects Aurecon Specialist Lighting Group / tools off.architecture / Zaha Hadid


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