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Deutsche Ausgabe
I. 2011
Leitartikel
Liebe Leserinnen und liebe Leser, Italien feiert die 150 Jahre seiner Einheit. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Klemens Wenzel von Metternich, Gesandter Österreich-Ungarns, als “geographischer Ausdruck” bezeichnet, ist Italien heute eine moderne Nation, die eine wichtige Rolle in der Welt spielt. Diese Rolle hat das Land seiner Geschichte, landschaftlichen Schönheit, tausendjährigen Kultur und der bedeutenden künstlerischen Produktion, die sich durch die Jahrhunderte zieht, zu verdanken. In den letzten 50 Jahren wurde das internationale Bild unseres Landes auch durch die Kreativität und Produktivität unserer Unternehmen geprägt; kurz gesagt: durch das Made in Italy. Im Ausland wird das Made in Italy heute mit Leidenschaft und Kultur, vor allem mit Ästhetik, Qualität und Kreativität gleichgesetzt. Diese Begriffe werden von 70 % der Meinungsbildner in China und den USA, die im Rahmen einer kürzlich vom Comitato Leonardo (italienisches Qualitätskomittee) in Auftrag gegebenen Forschung befragt wurden, mit der italienischen Produktion in Verbindung gebracht. Für viele mit den sogenannten traditionellen Branchen wie Textilien und Lebensmittel verbunden, haben sich diese Begriffe jedoch allmählich auch auf die moderneren Branchen und insbesondere auf Einrichtung und Design ausgedehnt. Das Made in Italy ist tief mit unserem Land verwurzelt. Um es zu entdecken, muss man die italienischen Regionen, die Städte, die Ortschaften und die Kompetenzzellen in der gesamten Kette des Produktionsnetzes kennen. Gerade dieses “vernetzte” System ist es, das die gegenwärtige italienische Produktionsform kennzeichnet, die ihren Ursprung im koordinierten Zusammenwirken regional verwurzelter Kleinbetriebe hat. Das Made in Italy ist heute das einzige Produktionssystem weltweit, bei dem Planer in allen Phasen des Projektzyklus, von der Planung bis zu den Produktions-, Distributions und vor allem bis zu den Konsumprozessen mitwirken. Planer, die in unserem Produktionssystem arbeiten, werden deshalb, auch wenn sie aus anderen Ländern stammen, zu “Italienern”. Die internationalen Architekturprojekte, die wir in diesen 13 Jahren von “Incontroluce” präsentiert haben, sind Beispiele für die erfolgreiche Umsetzung des Made in Italy in unserer Branche.
Adolfo Guzzini
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Incontroluce
Inhaltsverzeichnis
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Leitartikel
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Planung Italienisches Licht für den Sitz des chinesischen Umweltministeriums
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Projekte Rolex Tower Die Beleuchtung des neuen Standorts von Sanofi Aventis
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Northbridge Piazza
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Das Germanische Nationalmuseum und die Dauerausstellung “Renaissance-Barock-Aufklärung”
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Das Geschäft Faraone
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International School of Zug and Luzern
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Offizielle Präsentation des neuen MACRO
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The Briggait
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Ein biodynamisches Licht für die Fresken von Villa Farnesina
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National Design Museum Holon
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Sitz der Banco Nacional de España
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Neues Geschäft Desigual an der Oper
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Das Auditorium von La Porta del Parco
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Luxus für Büros am Boulevard Saint German
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Der Hauptsitz von Woodland Trust
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Der Palastkomplex der Shirvan Shahs
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Domestica Showroom
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Das neue Pirelli Gebäude
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IBM Software Executive Briefing Center
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Unternehmenskultur Ron Arad: Restless
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Anticorpi / Antibodies Fernando und Humberto Campana 1989-2010
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LED - Lighting Exhibition Design iGuzzini Dänemark
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Dean Skira zu Gast bei iGuzzini Workshop “Licht, Kunst, Technologie”
I. 2011
Planung
Italienisches Licht für den Sitz des chinesischen Umweltministeriums Peking, China
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Das 4C Building beherbergt das chinesische Umweltministerium. Entwickelt im Rahmen des Konzepts der Nachhaltigkeit, dessen Bedeutungsspektrum sich u. a. auch auf Anpassungsfähigkeit, Erkennbarkeit, energetische Nachhaltigkeit, und Zugänglichkeit erstreckt, trägt das Gebäude zur Aufwertung der lokalen Identität bei. Das Ziel der Anpassungsfähigkeit an die Umgebung und der harmonischen Integration in den Stadtraum hat seine architektonische Form beeinflusst. Das Gebäude erhält durch seine Bauweise eine erkennbare ästhetische und formale Konnotation und stellt in der urbanen Landschaft der Hauptstadt einen Merkpunkt dar. Das Licht macht das Gebäude durch die Betonung der architektonischen Details unübersehbar. Auf der Nordseite ist das Gebäude geschlossen, um es gegen den starken Straßenverkehr und die kalten Winterwinde aus Norden und Nordosten zu schützen, aber auch um den Wunsch des Auftraggebers, dieser Gebäudeseite einen Ausdruck von Würde zu verleihen, gerecht zu werden. Diese Fassade erscheint monumental und kompakt. Der Architekt Occhiuto hat an einen großen Quader gedacht, der auf einem verglasten Baukörper mit doppelter Höhe schwebt und durch das Rastermuster großer Steinelemente sowie durch horizontale und vertikale Einschnitte, die auf Fenster hindeuten, gestaltet ist. Das grundlegende Kompositionsschema wird durch groß dimensionierte Baukörper unterbrochen, die eine gewisse Dynamik erzeugen: zwei Arkaden mit doppelter Höhe und eine Arkade mit einfacher Höhe, die das Leere akzentuieren, sowie ein verglaster Einschnitt (der Crash Room), der das gesamte Gebäude vertikal durchzieht und aus der Fassade austritt, wodurch hingegen das Volle betont wird.
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Kunde Chinesisches Umweltministerium
Konstruktionsentwurf und Anlagen FMi- Favero & Milan ingegneria S.r.l. a.
Architektonisches Projekt mOa - Mario Occhiuto Architetture
Partners Assistance iGuzzini illuminazione iGuzzini illuminazione China
Lichtplaner Francesca Storaro
Fotos: LV Hengzhong Rendering mit freundlicher Genehmigung von Francesca Storaro Bild: Rino Malgrande 1. 4 C Building mit Beleuchtung in den Farben der “ Vier Jahreszeiten” 2. Projekt-Rendering “ Vier Jahreszeiten” 3. Rendering “Die Erde”
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Planung
Francesca Storaro Die studierte Architektin ist seit 2007 Dozentin und Vorstandsmitglied beim Kulturverein Accademia della Luce und Mitglied der bedeutendsten Lichtplanerverbände: AILD (Associazione Italiana Lighiting Designer) AIDI, PLDA, (Professional Lighting Design Association), IALD (International Association of Lighting Designers). Seit 2009 ist sie Dozentin im ESFgeförderten Masterstudiengang der Stufe II für Experten in Lichttechnik in der Architektur und Kunst an der Fakultät für Architektur von Venedig. Ebenfalls seit 2009 hat die internationale Fachzeitschrift für Architekturbeleuchtung “Mondo Arc” ihr Büro unter den 50 namhaftesten Lichtplanungsbüros der Welt eingereiht. Erwähnenswert unter den renommiertesten und den jüngsten Projekten sind: die Planung der Lichteffekte, das architektonische und lichttechnische Projekt sowie die Bauleitung für die 55. Filmfestspiele auf der Biennale von Venedig, die Beleuchtung für Piazza del Campidoglio in Rom anlässlich der Modewoche, der lichttechnische Entwurf für Palazzo d’Arnolfo in San Giovanni Valdarno, das Beleuchtungsprojekt für Castello Visconteo und Piazza Sant’Antonio in Locarno in der Schweiz, die Beleuchtung für das Gewölbefresko von Correggio in der Kathedrale von Parma, die Beleuchtung der Villini delle Fate im CoppedèViertel von Rom und schließlich die Beleuchtung für das 4C Building in Peking, Sitz des chinesischen Umweltministeriums und die Halle B2 auf der Expo 2010 in Shanghai, beide von Mario Occhiuto Architects entworfen. Sie hat außerdem mit Architekten wie Massimiliano Fuksas, Konstruktionsbüros wie Favero & Milan und Künstlern wie Mario Ceroli zusammengearbeitet und Ausstellungen über Vittorio Storaro kuratiert.
Italienisches Licht für den Sitz des chinesischen Umweltministeriums
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Francesca Storaro hat zur optischen Herausarbeitung dieser vier Merkmale verschiedene Farbtöne gewählt und sich dabei an den vier Jahreszeiten zur Darstellung einer evolutiven Entstehung inspiriert. Sie erzeugen im Rahmen eines klimatischen und farblichen Entwicklungsprozesses Änderungen in der Umgebung. Die Idee für die Lichteffekte besteht darin, die Umgebung und Architektur, die diese im Gebäude widerspiegelt, durch die vier Jahreszeiten und ihre farblichen Symbole darzustellen. Die Jahreszeiten sind ein Symbol der periodischen Erneuerung der Natur und stehen in engem Zusammenhang mit der astrologischen Tradition der himmlischen Einflüsse auf die vergängliche Welt. Sie bestimmen die Rhythmen der Natur und des menschlichen Lebens und drücken eine zyklische Konzeption der Zeit aus. In der griechischen und römischen Mythologie stellten Götter des Olymps die Jahreszeiten dar: Flora den Frühling, Demeter den Sommer, Dionysos den Herbst und Saturn den Sommer. Die Jahreszeiten entsprechen auch den wesentlichen Phasen des menschlichen Lebens: Geburt (Frühling), Reife (Sommer), Alter (Herbst) und Tod (Winter). Die vier Jahreszeiten sind hingegen in China durch die Chrysantheme (Herbst), den Dornbusch (Frühling), den Pfau (Winter) und die Lotusblume (Sommer) dargestellt. Francesca Storaro wollte jedem architektonischen Merkmal mit dem Symbol einer bestimmten Jahreszeit Ausdruck verleihen. Demnach hat sie den vertikalen Fenstern, welche Bewegung, Wachstum, Evolution verkörpern, den Frühling, das Element Luft zugeordnet und mit Blau, der Farbe des Gedankens, der Befreiung, des Gefühls und der Intuition verknüpft. Die horizontalen Fenster versinnbildlichen die Stabilität, die Erdlinie, den Horizont oder einen ruhenden Menschen. Sie verkörpern eine statische Form, die mit dem Herbst und dem Element Erde in Verbindung gebracht werden kann. Optisch dargestellt ist der Herbst mit der Farbe Orange, die Wachstum, Liebe, Familie, Gefühl und Leidenschaft ausdrückt.
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4. Rendering “Der Mond” 5. Das Gebäude mit den Farben der “ Vier Jahreszeiten”, aus verschiedenen Perspektiven
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Die Beleuchtung dieser horizontalen und vertikalen Fenster wird mit den Leuchten Glim Cube RGB erzielt: in runder Ausführung für die horizontalen und in linearer für die vertikalen Fenster. Der Crash Room ist ein fester Baukörper, der durch sein Heraustreten aus der Gebäudefassade die Vorstellung von Fülle und Reichlichkeit vermittelt. Er wurde deshalb mit dem Sommer, dem Element Feuer und der Farbe Rot - dem Symbol für Lebensenergie - assoziiert. Es ist ein Zeichen für positive Energie, Drang, Kraft und Eroberung. Der rote Farbeffekt wird durch die Leuchten Linealuce RGB geschaffen. Die Arkaden sind Formen, die Teile ihres Volumens verloren haben und durch eine Wegnahme entstanden sind. Es sind Leerräume, die Nüchternheit vermitteln und auf etwas Fehlendes hindeuten. Sie sind also mit dem Winter, dem Element Wasser und der Farbe Grün assoziiert, die das Bewusstsein, das Unergründliche und das Schicksal versinnbildlicht. In diesem Fall sind die verwendeten Leuchten Platea RGB. Als Regierungsgebäude musste der Fassade ein offizieller und repräsentativer Anstrich verliehen werden. Die beiden seitlichen Bodenanschlusselemente, Symbole für Stabilität, und das dreieckige krönende Abschlusselement des Gebäudes, das Symbol für Würde, stellen das fünfte gestalterische Element, die Quintessenz und das Verbindungsglied dar. Als Summe der zyklischen Zeitkonzeption drücken sie das Jahr aus und sind durch die Farbe Weiß gestaltet. Reines Licht, die Farbe aller Farben, weil sie alle enthält. Als ewiges Symbol für Reinheit, Unschuld, Weisheit ist es die Farbe der Energie. Da die Jahreszeiten eng mit der astrologischen Tradition der himmlischen Einflüsse auf die vergängliche Welt verknüpft sind, werden am Ende des dynamischen Zyklus der Jahreszeiten alle architektonischen Elemente, die das Gebäude kennzeichnen (die horizontalen und die vertikalen Fenster, leere und volle Baukörper) durch das Symbol des Monds in der Farbe Blau bis Mitternacht erleuchtet. Von Mitternacht bis zum Morgengrauen werden diese Elemente hingegen wieder zum Symbol zurückgeführt, aus dem die ganze Umgebung entsteht: zur Erde, die durch die Farbe Orange versinnbildlicht ist. Der Farbwechsel und die einzelnen Phasen werden durch das Lichtsteuerungssystem MasterPro geregelt.
Projekte
Rolex Tower
Kunde Ahmed Seddiqi & Sons Architektonisches Projekt Skidmore, Owings e Merrill - NY office Lichtplaner BPI Shangai office - Chiming Lin
Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
Der erste Rolex Tower des Nahen Ostens wurde in Dubai vor zahlreichen geladenen Gästen und Journalisten eingeweiht. Der Komplex mit seiner spektakulären Glasfassade, an der sich die unzähligen Lichter der Stadt reflektieren, wurde vom Architekturbüro Skidmore, Owings e Merrill entworfen. Der Turm von Dubai beherbergt 25 Stockwerke mit Wohnungen, wozu auch zwei Penthouses gehören, und 31 Etagen mit Geschäftsräumen. Die extrem einfache Quaderform erscheint durch das milchig wirkende Glas der Fassade wie von einem Schleier bedeckt. Im oberen Teil des Gebäudes geht die Opazität des Gebäudes jedoch in eine Transparenz über, deren Optik an die Pixel von Digitalbildern erinnert. Dem Architekturbüro und dem Lichtplaner ging es darum, diese Pixeloptik auch abends zu erzielen. Seit der Inbetriebnahme im Februar 2010 erzeugen 800 spezielle LED-Leuchten und ein Steuerungssystem - beide von iGuzzini entwickelt - durch unterschiedliche Aktivierungen von Etage zu Etage die milchige, nach oben zunehmend transparente Optik, die den Turm tagsüber kennzeichnet. Das nächtliche Erscheinungsbild wird außerdem durch eine stärkere Beleuchtung an der Spitze des Gebäudes bestimmt. Der Fackeleffekt mit dem Anschein, dem Gebäude sei eine Krone aufgesetzt, soll an das Rolex Logo erinnern. Bis das Gebäude endgültig eingeschaltet wurde, hatten drei verschiedene iGuzzini-Niederlassungen an der Entwicklung dieses komplexen Projekts gearbeitet.
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Turnkey Contractor DCC -Dubai Contracting Company Partners Assistance iGuzzini China Beratung f端r die lichttechnische Planung
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iGuzzini Italy Entwicklung und Produktion der Leuchten und des Steuerungssystems iGuzzini ME Unterst端tzung bei Bau, Mock Up und Installation
Fotos: Oliver Jackson Photography 1. Der Rolex Tower im Kontext der Stadt. Deutlich sichtbar der gew端nschte Fackeleffekt an der Spitze des Geb辰udes 2.3. Verschiedene Phasen der Aktivierung der Leuchten
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Projekte
Die Beleuchtung des neuen Standorts von Sanofi Aventis
Kunde SOGAM Architekturbüro Franco Cianfaglione SCGMA (Société Cianfaglione Gravereaux Maroun Architectes)
Massy, Frankreich
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Dieser Komplex, der anfänglich 2.500 Personen aufnehmen sollte, befindet sich in einem ruhiggelegenen Gebiet in Rue de Paris, einer Straße, die die Autobahn mit dem Stadtzentrum di Massy verbindet. Auf einer rund 6 Hektar großen Fläche erbaut, erfüllt das Projekt die Belange der Stadt Massy: das Gewerbegebiet mit den Wohnbereichen des Stadtzentrums zu verbinden, einen fließenden Übergang von urbanen zu nichturbanen Räumen zu schaffen, einen Knotenpunkt für die verschiedenen Funktionen dieser Stadt im Département Essonne darzustellen. Darüber hinaus ging es auch darum, die von den Investoren gewünschte Sichtbarkeit des Gebäudes und die Notwendigkeit einer städtebaulichen Harmonie in einem ausgewogenen Konzept umzusetzen.
Das Objekt erzeugt durch seine Dimensionen einen Bruch, fügt sich jedoch perfekt in das Stadtbild ein. Für das Gebäude kamen die gleichen Materialien, wie die der Wohnbauten zum Einsatz: Ziegel, Glas, Beton. Die Hauptfassade ist ein riesiger Glaskasten, der dem Bau den geschlossenen und eintönigen Charakter nimmt. Je weiter man sich davon entfernt, desto ungeordneter scheinen die verschiedenen Fassaden zu wirken. Ziegel, Holz und Fenster werden in einem willkürlichen Rhythmus verwendet. Die Schaffung 15 m breiter visueller Brüche und der Einbau eines Glaskorridors bewirken, dass das 250 m lange Gebäude nicht langweilig oder monoton, sondern dynamisch wirkt.
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Konstruktionsbüro BETHAC
Partners Assistance iGuzzini illuminazione France SA
Fotos: Didier Boy de la Tour 1. Hauptfassade des Gebäudes
Installateur Phibor (Vinci-Gruppe)
2.3.4. Rückansicht des Gebäudes mit Grünzonen
Landschaftsplaner Emeraude Paysage Christophe Besson
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Dem Ort gelingt es, fern von Lärm- und Luftverschmutzung einen Raum für Entspannung, Wohlbefinden und Begegnung zu schaffen. Darin bestehen auch die Leitlinien des Projekts. Mieter und Architekt hatten Wert darauf gelegt, zum einen die Funktionalität der Arbeitsplätze (sachlich, hell, ruhig, statisch und behaglich zur Konzentrationsförderung), zum anderen die angenehme, entspannte und gemütliche Atmosphäre der Zonen außerhalb der Arbeitsbereiche (geschwungen, farbig, dynamisch) hervorzuheben. Die beiden im Kontrast zueinander stehenden Gestaltungen der Räumlichkeiten knüpfen wiederum an den bestehenden Gegensatz zwischen dem geometrisch-starren, kalten Außenbereich und dem mit wellenförmig geschwungenen Linien
und der Farbe Rot gestalteten Innenbereich an. Ende 2009 übergeben, nimmt das 39.000 qm große Gebäude heute 1.200 Mitarbeiter der Firma Sanofi, die den Komplex gemietet hat, auf. Das Projekt umfasst eine enorm große Halle mit Lichtschacht, ein Café/Restaurant mit Glasüberdachung, drei Tiefgaragenebenen, ein Stockwerk für die Archive, einen Landschaftsgarten, einen Besucherempfangsraum, ein Auditorium mit 350 Plätzen, Konferenzräume mit Raumteilern sowie ein Fitness-Studio mit Umkleideräumen. Was die Beleuchtung anbelangt, so werden tagsüber alle Büros mit Tageslicht erhellt, das über die vom Boden zur Decke laufenden Durchbrüche einfällt. Das abends eingeschaltete künstliche Licht ahmt den Effekt des natürlichen Lichts nach.
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Projekte
Die Beleuchtung des neuen Standorts von Sanofi Aventis
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3.4. Zwei architektonische Details
In den Innenbereichen wurden die Leuchten Minilaser, Pixel Plus, Laser und Pixel eingesetzt. Das Auditorium ist mit Deep Frame Leuchten erhellt. Rote Blechverkleidungen schmücken die Gehwege im Innenbereich von der Eingangshalle bis zum Garten. Sie sind mit den Strahlern MaxiWoody beleuchtet, die zum Teil auch im Boden eingelassen wurden. In der Eingangshalle sind neben den Leuchten iRoll auch die Pendelleuchten Le Perroquet installiert. Über dem Empfangstresen erzeugt ein Strahler Le Perroquet indirektes Licht. Der öffentliche Park ist mit zahlreichen Wasserbassins und Grünflächen gestaltet, die für eine harmonische Eingliederung des Gebäudes in seine Umgebung sorgen. Während hier vor allem die Leuchten iWay, Bliz und Pencil eingesetzt sind, ist der äußere Eingangsbereich an der verglasten Hauptfassade mit Mastleuchten der Serie Lavinia erhellt.
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Projekte
Northbridge Piazza
Kunde City of Perth Stadtdesigner City Design Lichtplaner WSP Lincolne Scott
Perth, Australien
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Im Rahmen des Projekts der Stadtverwaltung von Perth zur Neubelebung des als Vergnügungsviertel mit Restaurants und Unterhaltungslokalen vorgesehenen Stadtteils, bietet die Northbrigde Piazza einen offenen Raum, der zum Hinsetzen und Entspannen einlädt. Für Unterhaltung sorgt außerdem ein Maxi-LED-Bildschirm, der auch von den benachbarten Geschäften und Restaurants eingesehen werden kann. Das von WSP Lincolne Scott ausgearbeitete Beleuchtungsprojekt hat
die für diesen Ort vorgesehene Ausstrahlung von Sicherheit und Entspanntheit perfekt verwirklicht. Mit der technischen Unterstützung von Mondoluce wurde die optimale Leuchte zur Schaffung einer einladenden Atmosphäre ausgewählt. Die Strahler Woody wurden an Masten montiert, um den Rasenbereich im Zentrum des Platzes zu erhellen. Sie schaffen ein passendes und angenehmes Beleuchtungsniveau für die Piazza und ihre Besucher.
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Elektrik Downer Electrical Partners Assistance Mondoluce
Fotos: Ron Tan 1. Beleuchtung der StraĂ&#x;e, welche zur Northbridge Piazza fĂźhrt. 2. Blick auf die Northbridge Piazza
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Projekte
Das Germanische Nationalmuseum und die Dauerausstellung “Renaissance-Barock-Aufklärung” Nürnberg, Deutschland
Mit der Eröffnung der Dauerausstellung “Renaissance - Barock - Aufklärung” am 17. März 2010 vollendete das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg die Sanierung des in den 1920er Jahren erbauten, denkmalgeschützten Galeriebaus. Nach sechs Jahren Planungs - und Bauzeit präsentiert das größte kulturgeschichtliche Museum des deutschen Sprachraums damit einen Kernbestand seiner Sammlungen in neuem Glanz. Die Neuaufstellung der Schätze des 16. bis 18. Jahrhunderts im Obergeschoss des Galeriebaus wurde mit modernster Museumstechnik umgesetzt und folgt einem neuen inhaltlichen Konzept: Die Kunst der Frühen Neuzeit, darunter Meisterwerke von Albrecht Dürer, Lucas Cranach und Veit Stoß, wird in ihrem kulturhistorischen Kontext gezeigt, um ein integrales Verständnis der Sachkultur vergangener Jahrhunderte zu fördern. Der Bogen spannt sich von der Zeit der Entdeckung der neuen Welt um 1500 bis zu Rokoko und Aufklärung im späten 18. Jahrhundert. Rund 1000 ausgestellte Objekte - von Gemälden und Skulpturen über Textilien, Schmuck und Medaillen bis hin zu Möbeln und Musikinstrumenten - lassen unter thematischen Schwerpunkten wie “Pilgerfahrt”,
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“Reformation” oder “Natur und Antike” drei Jahrhunderte Kulturgeschichte im deutschen Sprachraum lebendig werden. Das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg wurde mit der Planung und Durchführung der Galeriebausanierung und der neuen Ausstellungsarchitektur im Obergeschoss beauftragt. Oberstes Ziel der Neukonzeption war die Wahrung und Optimierung des historisch gewachsenen Bestands. So wurde durch die Entfernung der über die Jahre hinzugekommenen Einbauten die ursprüngliche architektonische Struktur des Gebäudes wieder herausgearbeitet. Darüber hinaus war es grundlegender Leitgedanke der Planer, die Exponate
in den Vordergrund zu stellen und der Ausstellungsarchitektur lediglich dienenden Charakter zu zuweisen. Ein gestalterisch einheitliches Präsentationssystem geht auf die unterschiedlichen Anforderungen der Exponate ein und führt die 33 baulich teilweise sehr unterschiedlichen Ausstellungsräume zu einer Ausstellung zusammen. Auch die Lichtplanung, realisiert von LichtVision Berlin folgte dieser Grundidee: Im Mittelpunkt der Überlegungen stand die Betrachtung der Exponate. So wurde ein genau auf Raum und Exponate abgestimmtes Lichtkonzept entwickelt, in dem Licht als technisches Element möglichst unauffällig erscheint.
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Kunde Germanisches Nationalmuseum Nürnberg Lichtplaner LichtVision Berlin - Thomas Müller
Planer Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg Jürgen Wolff und Florian Kutzer
Fotos: Lothar Reichel 1.2. Inszenierung der Räume
Partners Assistance iGuzzini illuminazione Deutschland GmbH
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Projekte
Das Germanische Nationalmuseum und die Dauerausstellung “Renaissance-Barock-Aufklärung”
3.4. Inszenierung der Räume
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Umgesetzt wurde dies durch Tages- und Kunstlichtdecken in den großen Sälen, welche durch Akzentbeleuchtung mittels Tecnica Strahlern ergänzt werden. Tecnica Strahler wurden auch in den Kabinetten eingesetzt, wo diese im Gegensatz zum Tageslichteindruck in den großen Sälen die vorherrschende Beleuchtung darstellen. Durch den Einsatz spezieller Streufilter entstehen ein weicher Verlauf zwischen den Lichtkegeln und ein harmonischer Eindruck der Ausstellungswände. Für eine ideale Farbwiedergabe bei den Gemälden wurden
Halogenleuchtmittel eingesetzt. Ergänzt wurde die Beleuchtung durch eine komplexe Lichtsteuerung, um eine konstante Beleuchtungsstärke zum Schutz der Exponate zu gewährleisten. Die Tageslichtregelung der Oberlichtsäle geschieht dabei im Dach über verstellbare Lamellen im Scheibenzwischenraum der Isolierverglasung. Lichtsensoren in Dachräumen und Sammlungsräumen messen vorhandene Beleuchtungsstärken und steuern nach Bedarf Verschattungsanlagen und Kunstlichtmenge.
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Projekte
Das Geschäft Faraone
Kunde Juweliergeschäft Faraone Architektonisches und lichttechnisches Projekt Iosa Ghini Associati
Mailand, Italien
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Der Entwurf des Juweliergeschäftes Faraone in Via Montenapoleone in Mailand von Architekt Massimo Iosa Ghini ist inspiriert von der Idee eines kostbaren Charakters, der durch einhüllende den Raum prägende Linien zur Gestaltung einer Ausstellung von raffinierter Eleganz gekennzeichnet ist. Das Projekt wurde von der Suche nach Gleichgewicht gelenkt, wie der Architekt mit folgenden Worten erklärte: “Das trockene Bild des klaren, geschliffenen Steins, das flüssige Bild des Goldes und der Edelmetalle in einer Hülle aus elegantem Holz … man muss sie im richtigen Verhältnis zueinander in Bezug setzen, um einen Raum zu erhalten, der den Inhalt zur Geltung bringt und alle Sinne der darin lebenden oder aus- und eingehenden Personen anspricht”. Die Inneneinrichtung mit traditionellen Materialien besticht durch die exklusiven Verarbeitungen und erlesenen Details: verschiedene Holzvarianten mit zu Grau tendierenden Nuancen, bernsteinfarbenes Glas, messing- und bronzebeschichtete Metalle, weiches Nappaleder für die Sitze. Die Räumlichkeiten sind mit getäfelten Modulen aus Holz zur effektvollen optischen Gestaltung verkleidet.
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Fotos: Santi Caleca 1. Schaufenster in Via Montenapoleone 2.3. Innenansichten
Die Ausstellungsvitrinen aus Kristall mit eckiger Linienführung überschneiden und durchdringen sich in ihrer Anordnung, wodurch interessante Lichtspiele und innovative Überlagerungseffekte entstehen. Die Wände ringsum sind ganz der Ausstellung gewidmet und mit hellen Kristallvitrinen ausgestattet, welche die natürliche Farbe der Edelsteine zur Geltung bringen. Aus diesen lang gezogenen Lichtvolumen treten andere zur Raummitte hervor, die auf geschwungene Bronzeprofile treffen. Die Sitze sind mit weichem, naturfarbenem Leder bezogen. Ein handpolierter Messingring bildet den Abschluss der Polsterung. Ein Teppich grenzt den Beratungs- vom Verkaufsbereich ab. Die Atmosphäre ist warm und einladend. Die Beleuchtung besteht aus drei Elementen: den ausgefallenen Pendelleuchten aus handwerklicher Fertigung; der LED-Beleuchtung der Vitrinen zur effektvollen Präsentation des ausgestellten Schmucks; den Einbauleuchten Deep Minimal mit Halogen-Metalldampflampen zur Ergänzung und Abrundung. Das Geschäft erstreckt sich auf zwei Etagen, die mit einer Treppe verbunden sind. Diese ist mit einer eindrucksvoll gestalteten Wand aus vielen Buntglasplatten in den Tönen Bernsteingelb und Bronze abgetrennt. In der ersten Etage befinden sich die Verkaufsräume für Kunden, die einen separaten Bereich und mehr Ruhe wünschen. Cesare Settepassi wird, wie ein echter Familienjuwelier oder einer der sich auf sein Handwerk und die moderne, weltstädtische Eleganz versteht, immer für seine Kunden und alle Personen da sein, die seinen Rat und seine Meinung wünschen. Aufmerksam und diskret wird er in den Ateliers und im Juweliergeschäft allgegenwärtig sein und die gelungene Verschmelzung von Vergangenheit und Zukunft im Dienst einer großen “Familie” vermitteln, die jeden, der Wert auf Ästhetik, Stil und guten Geschmack Wert legt, einschließt.
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Projekte
International School of Zug and Luzern
Bauherr Stiftung Don Bosco Architektur Germann & Achermann AG
Baar, Schweiz
Die International School of Zug and Luzern (ISZL) stellt einen wichtigen Faktor in der örtlichen Infrastruktur dar. Hier werden insgesamt 1200 Schüler aus 50 Ländern nach internationalem Lehrplan unterrichtet. Die ISZL verteilt sich auf insgesamt 3 Standorte in Baar, Hünenberg und Luzern. In Baar wurde unter der Leitung des Architekturbüros Germann & Achermann ein neues Mittelschulgebäude geplant und gebaut. Den Kern bildet die Aula, ein zur Hälfte versenkter Massivbau. Das dreistöckige Schulgebäude besteht aus einem Holzbau, der zum Schutz gegen die Witterung mit einer Glasund Metallfassade verkleidet wurde. Das gesamte Bauwerk entstand aus nachhaltigen Materialien
und erfüllt die geltenden Minergie-Standards, was auch spezielle Anforderungen an die Leuchten mit sich brachte. Des Weiteren musste berücksichtigt werden, dass sich die Neubauten in drei verschiedene Nutzungsbereiche gliedern: die „allgemeine Zone“, die Gebäudeteile wie Korridore und Treppenhäuser beschreibt, die Klassenzimmer und die Aula. In der allgemeinen Zone wurden hauptsächlich die Sistema Easy-Leuchten verwendet, bestückt mit PL-R Leuchtmitteln, die trotz tieferer Wattage einen höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Leuchtmittel bieten. Dies ermöglichte es mit einer nur sehr geringen Leuchtenanzahl die gesamte benötigte Lichtleistung zu erzielen und damit die
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Elektroplaner Scherler AG
Fotos: Günter Laznia 1. Nächtlicher Effekt der Innenbeleuchtung der Schule
Elektroinstallateur Erzinger Eugen AG Hans Müller AG
2. Beleuchtung des Saals mit doppelter Höhe mit Lichteffekten an den Wänden
Partners Assistance iGuzzini illuminazione Schweiz AG
Minergie-Vorgaben optimal zu erfüllen. Weniger Leuchten bedeuten ausserdem weniger Energieverbrauch und einen geringeren Wartungsaufwand. In den Klassenzimmern wurde eine dimmbare Leuchte verwendet, die Mini Light Air, die sich über eine Tageslichtsteuerung automatisch den äusseren Lichtverhältnissen anpasst. Sie gibt nur so viel Licht ab wie zur Ergänzung des natürlichen Lichts sowie als Voraussetzung für optimale Unterrichtsverhältnisse nötig ist. Ausserdem wurden die Leuchten an Pendelvorrichtungen montiert, weshalb sie nur zu 70 Prozent direktes und zu 30 Prozent indirektes Licht abgeben, was die Lichtwirkung wesentlich angenehmer ausfallen lässt. Die Aula, die sich über zwei Stockwerke erstreckt und eine Deckenhöhe von acht Metern aufweist, galt es mit einer Beleuchtung auszustatten, die für die Ausrichtung von Grossveranstaltungen, Versammlungen wie auch Theateraufführungen ideal geeignet ist. Es wurden daher die Reflex-Einbauleuchten verwendet, mit denen sich trotz hoher Lichtleistung Blendungseffekte vermeiden lassen. Im Foyer schliesslich erfolgt die Beleuchtung durch die Pixelplus, ausgestattet mit LEDs. Dadurch wird zum Einen wieder der MinergieVorschrift Genüge getan nur eine bestimmte Leistung pro Quadratmeter abzugeben, zum Anderen konnte man dadurch das Ziel erreichen, dass sich das Foyer in seiner Lichtwirkung völlig von den übrigen Räumen abhebt. Insgesamt ist ein 4800m2-grosses Gebäude entstanden, das mit seiner modernen Bauweise und dem zukunftsweisenden Lichtkonzept einen sehr spannenden Stilkontrast zu der benachbarten neobarocken Kirche darstellt.
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Projekte
Offizielle Präsentation des neuen MACRO
Kunde Stadt Rom Bauleitung Stadt Rom Museumsleitung Luca Massimo Barbero
Rom, Italien
Am 3. Dezember 2010 ist das neue MACRO eingeweiht und der Öffentlichkeit präsentiert worden. Als Sieger der internationalen Ausschreibung von 2001, orientieren sich die Architekten Odile Decq und Benoit Cornette bei diesem Projekt am Stadtviertel und an der damit verbundenen Kulturinstitution. Sie vergessen dabei nicht, sich der Stadt auch im kulturellen Sinne zu öffnen. Das Ergebnis ist eine faszinierende Struktur, die sich an zwei Stellen zur Straße hin öffnet und in Richtung Himmel “entflieht”. Das auf zwei Seiten hin geöffnete Museum vereint zwei gegensätzliche Aspekte, das Alte und das Neue. Der Haupteingang schließt direkt
an die alten Stallungen in Via Reggio Emilia an. Der mit einem Glasdach überdeckte Vorhof, die beiden mit Galerien verbundenen Flügel und das Souterrain bilden das erste Gebäude des Museums. Der neue Eingang in Via Nizza befindet sich unter einem eckigen Glasvorbau und führt über einen kleinen kiesbedeckten Innenhof mit japanischen Ailanthusbäumen ins Zentrum des neuen Gebäudes. Die Weiträumigkeit erfasst man nach und nach, wenn man um das Auditorium, einen vielkantigen Kubus (200 Plätze) herumgeht, das als Mittelpunkt des Gebäudes eine von allen Seiten anziehende Attraktion darstellt. Durch sein rotes Äußeres hebt er sich vom
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Architektonisches und lichttechnisches Projekt Odile DECQ Benoit CORNETTE Architectes Urbanistes Generalunternehmen CDG
Generalunternehmen Ausgestaltung CLM Partners Assistance iGuzzini illuminazione France iGuzzini Roma
Boden aus schwarzem Basalt ab, mit dem einst die römischen Straßen bepflastert waren. Über das zenitale Glasdach fällt Tageslicht ein, das die Schatten der Trägerstruktur aufbricht und dennoch den Halbschatten bewahrt. Das zusammen mit Simone Prouvé, der Designerin der feinen in das Schichtglas eingelegten Stahlgewebe, entworfene Glasdach erfüllt hervorragend seinen Zweck, indem es das Licht ohne Verdunkelung streut. Die hohen Seitenwände, ebenso schwarz wie die Metallprofile der Trägerkonstruktion, scheinen dem Himmel entgegen zu streben und den lackroten Kubus zu umschließen. Dieser hohe asymmetrische Raum,
der zugleich als Eingangshalle und Knotenpunkt dient, ist von einem Zwischengeschoss umgeben und von hängenden Laufstegen aus Metall durchzogen, über welche die Besucher mit Pfeilen gelenkt werden. Die große Galerie (1200 qm) erstreckt sich unter einer schwarzen Stahlstruktur, deren Decken eine Höhe von 8 bis 12 m aufweisen. Ein an der Decke hängender Gang führt sanft ansteigend auf die obere Terrasse und bietet dabei einen Blick auf die ausgestellten Werke. In der Mitte der mit schwarzem Basalt gepflasterten Terrasse, ragt schräg das Glasdach der Eingangshalle heraus, über das ein Wasserschleier läuft. Er soll an die Brunnen
Fotos: Archivio iGuzzini 1. Die Eingangshalle mit dem roten “Monolithen” 2. Hängende Gänge von oben gesehen
anknüpfen, für die Rom und seine Plätze so bekannt sind. Seitlich von diesem “hängenden” Platz hat ein Cafe-Restaurant seine Sonnenschirme aufgespannt. Am Auslauf des Zwischengeschosses, an einer Treppe gelegen, befindet sich hingegen in dominierender Position über dem Eingang die Cafeteria, die teils zur Straße, teils zum kleinen Eingangshof gerichtet ist. Der rot lackierte, vielkantige Kubus des Auditoriums überrascht, da auch der Innenraum in dieser Farbe gestaltet ist: seidenmatt außen, in Glanzoptik innen. Er ist erhellt mit den Leuchen Linealuce, die versteckt in der Decke montiert und auf den Redner ausgerichtet sind.
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Projekte
Offizielle Präsentation des neuen MACRO
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Das Beleuchtungsprojekt für das MACRO wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Architektin Odile Decq und Museumsdirektor Luca Massimo Barbero ausgearbeitet, dem Ansprechpartner für die Anforderungen an die Ausstellungsarchitektur. Mit der Beratung der Firma iGuzzini, als technischer Sponsor des Museums, aber vor allem als echtes Partnerunternehmen, wurden die Leuchten ausgewählt, die den unterschiedlichen Ansprüchen der einzelnen Bereiche am besten gerecht werden. Im “Schwarzen Saal” kamen für das diffuse Licht die schwarzen Strahler iPro mit 150WEntladungslampen und für die Exponate die schwarzen Strahler Metro mit Entladungslampen an abgependelten Stromschienen zum Einsatz. Im “Kleinen Weißen Saal” sorgen hingegen die
weißen Leuchten Linealuce für diffuses Licht. Sie sind mit Leuchtstofflampen bestückt und werden über ein Lichtsteuerungssystem geregelt. Die Exponate werden durch die weißen Strahler Tecnica, bestückt mit Halogenleuchtmitteln angestrahlt. Weiße Strahler Vela mit Leuchtstofflampen sorgen außerdem für einen Wall-Washer-Effekt an den Wänden. In den Gemeinschaftsbereichen wurden schwarze Le Perroquet mit Halogenlampen und schwarze Linealuce mit Leuchtstofflampen verwendet. Im Foyer, das als Verbindungselement zwischen dem alten MACRO und dem neuen MACRO fungiert, wurden die mit Leuchtstofflampen bestückten und mit einem Lichtsteuerungssystem geregelten Leuchten Linealuce eingesetzt.
In der Eingangshalle wurden die Leuchten iRoll 65 mit Entladungslampen und einer Up/DownLichtausstrahlung platziert. Der Raum “Kunst und Video” ist mit Deep Minimal und einem Lichtsteuerungssystem beleuchtet. Für die Außenbereiche wurden im Boden eingelassene Ledplus-Einbauleuchten, zur Streiflichtbeleuchtung des Dachs von innen wurden die Leuchten Radius mit Entladungslampen verwendet. Als technischer Sponsor hat iGuzzini dem Museum auch eine Anzahl der Strahler Tecnica mit Halogenlampen und Parallel mit Entladungslampen für eventuelle zusätzliche Beleuchtungen in Rahmen von Kurzausstellungen zur Verfügung gestellt.
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3. Der “Kleine Weiße Saal” 4.5. Momente der Pressekonferenz
Zwei Fragen an Odile Decq
Wie entstand das Projekt für das MACRO? Das Projekt für das MACRO bildete sich aus der Stadt heraus. Es ist die Stadt, die es hat entstehen lassen, nicht nur weil sie die Auftraggeberin war, sondern auch weil sie in ihrer Struktur, in ihrem Gefüge und in ihrem Wesen in das MACRO eingeflossen ist. Eine Piazza vorne und eine Piazza oben - und dazwischen Wege zum Spazieren, Promenieren, Flanieren, genauso, wie es in der Stadt Rom ist. Man spaziert von einem Platz zum anderen, man geht und lässt sich treiben. Eben das ist für mich Rom. Das Wesen der Stadt dringt in das Museum ein. Auch der Bodenbelag aus Basalt ist der gleiche, der die Straßen von Rom bedeckt. Es ist also die Stadt, die nahtlos in das Museum übergegangen ist, und das Museum hat sich der Stadt geöffnet.
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Hier im Innenraum ist es sehr hell. Was waren Ihre Überlegungen in Bezug auf den Einsatz von Kunstlicht und Tageslicht? Heutzutage brauchen Museen, insbesondere die für zeitgenössische Kunst, Tageslicht. Es war also notwendig, dass das Tageslicht an jeder Stelle des Museums leicht eindringen konnte. Deshalb finden wir in den Ausstellungsräumen dieses große Glasdach. Zugleich war jedoch eine Lösung für weniger Tageslicht notwendig, wenn zum Beispiel Künstler ein künstlicheres Licht bevorzugen oder wenn der Abend hereinbricht. Deshalb braucht man also auch das Kunstlicht zur Allgemeinbeleuchtung des Raums und insbesondere zur Beleuchtung der Ausstellungsräume, um dem Fokus auf bestimmte Stellen zu lenken, die der Aussteller besonders betonen möchte. Hier im Foyer verhält es sich jedoch anders. Wir befinden uns in einem öffentlichen Raum, in dem Kunstwerke ausgestellt sind. Auch wenn es an bestimmten Stellen eine Lichtinszenierung gibt, ist das Museum generell in Tagesicht getaucht. In dieser Atmosphäre wird das Tageslicht nach und nach durch das Kunstlicht ersetzt, das jedoch nicht zu stark im Kontrast stehen darf.
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Projekte
The Briggait
Kunde WASP Foundation WASP’s Artist 1 Studios, Glasgow Sculpture Studios Stadt Glasgow Architektonisches Projekt Nicol Russel, Broughty Ferry
Glasgow, Großbritannien
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Das Briggait, wie ihn die Bevölkerung von Glasgow nennt, ist ein alter Fischmarkt am Fluss Clyde. Er schmiegt sich an einen Glockenturm aus dem 17. Jahrhundert, der die Skyline von Glasgow kennzeichnet. Die Glasgower Architekten Clarke and Bell sind die Urheber des ursprünglichen Briggait-Projekts, das sich am Pariser Großmarkt Les Halles, der in der Zeit von 1845 bis 1854 erbaut worden ist, inspirierte. 1873 als Fischmarkt eröffnet, war der Bau in den Jahren 1899 und 1903 an der Ostseite erweitert worden. Als der Fischmarkt Ende der 70er Jahre in die Peripherie verlegt wurde, wollte die Stadt das leer stehende und ungenutzte Briggait abreißen. Daraufhin wurde eine gemeinnützige Stiftung (Briggait Trust) eingerichtet, um das Gebäude zu retten und in ein Geschäftszentrum umzuwandeln, das jedoch nach einigen Jahren geschlossen wurde. Die Stadtverwaltung hat dieses Gebäude im Rahmen einer Gesamtstrategie für die Stadt, der “Housing the Visual Arts Strategy”, die auch mit Fonds der Scottish Arts Council Lottery unterstützt wird, neu umgebaut und saniert. Es wird 11 Einrichtungen beherbergen, die sich mit visueller Kunst beschäftigen, und soll dazu beitragen, in der Stadt ein lebendiges Künstlerviertel entstehen zu lassen. Das Briggait besteht aus drei Hallen des ehemaligen Fischmarkts, die in den vergangenen zehn Jahren leer standen. Das Gebäude kann rund 250 Künstler beherbergen und wartet mit 71 erstklassigen Ateliers zu erschwinglichen Preisen, einer speziell eingerichteten Bildhauerwerkstatt, multimedialen Strukturen, einer Fachbibliothek und einer Reihe von Werkstätten auf. Die Firma iGuzzini wurde vom Ingenieurbüro Happold, das für die elektrotechnische Beratung zuständig war,
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Elektrotechnische Beratung Buro Happold
Fotos: Peter Iain Campbell 1. Beleuchtung der Fassade
Elektroanlage Mitie
2. Hauptsaal mit den Leuchten iRoll beleuchtet
Hauptunternehmer Morris and Spottiswood
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sehr unterschiedliche Fassaden. Auf der Seite entlang des Flusses (Clyde Street) wurden zur Beleuchtung der Säulen Bodeneinbauleuchten vom Typ Light Up Professional in den Gehweg eingelassen. Ihr Lichtstrom ist eine effektvolle Ergänzung zum Licht der Strahler Miniwoody CDMTC, die zur verstärkten Tiefenwirkung hinter den Säulen versteckt sind. Auf der Bridgegate-Seite legte man ebenfalls Wert auf die Betonung der Säulen. Dazu dienten die Einbauleuchten Light Up Professional zusammen mit den Leuchten Linealuce und Miniwoody. Einige Strahler Radius betonen die drei Fenster im oberen Fassadenbereich.
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um die Unterstützung bei der Beleuchtung des Hauptsaals und der Außenbeleuchtung dieses Objekts herangezogen. Als Innenbeleuchtung für den Hauptsaal wählte man die Leuchten iRoll. Es handelt sich um zylindrische an die originalen Eisensäulen montierte Leuchten, deren rustikaler Charme durch die essentielle und unregelmäßige Gestaltung entsteht. Die Raumbeleuchtung erzielt man, indem diese Leuchten in der Version mit Halogenmetalldampflampen und Kompaktleuchtstofflampen verwendet werden. Die zylindrische Form der Leuchten fügt sich unauffällig ein und stellt somit die Funktionalität in den Vordergrund. Die Außenbeleuchtung erstreckt sich auf zwei
Projekte
Ein biodynamisches Licht für die Fresken von Villa Farnesina
Leitung Römisches Nationalmuseum, Palazzo Massimo alle Terme Rita Paris Technische Leitung Mauro Petrecca
Rom, Italien
Die Neuinszenierung des Bereichs, der den Fresken der Villa Farnesina gewidmet ist, fällt unter das Modernisierungsprogramm der Ausstellungskonzepte des Römischen Nationalmuseums im Palazzo Massimo alle Terme. Das Hauptziel war es, mit richtiger chronologischer und philologischer Einordnung einen Rundgang zu gestalten, bei dem die verschiedenen Bereiche eigenständige Erlebnisräume sind und wie separate Kapitel einer einheitlichen Erzählung behandelt werden. Die enorme Vielzahl von Werken und Funden, die äußerst unterschiedlich in Bezug auf Material,
Technik, Größe, Farbgebung und Erhaltungszustand sind, werden das Publikum anhand von Themenbereichen durch die römische Geschichte und Kunst führen können. Dieser museologische Ansatz ermöglicht es auch, ein korrektes museografisches System zu erproben. Die Ausstellungsarchitektur soll dem Besucher dabei helfen, die Werke in Zusammenhang zu bringen: Durch die Wahl der richtigen Beleuchtung, der passenden Farbgebung der Wände, adequaten Sockeln und Schaukästen wird das Erlebnis des Besuchers auf emotionaler,
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Architektonisches Projekt und Lichtprojekt Stefano Cacciapaglia Carlo Celia mit Anna Marcucci und Marco Tondo
Grafisches Projekt Monica Cola mit Raffaella Cola
Fotos: Roberto Lucignani
Realisierung der Inszenierungen Fabrizio Meloni S.r.l.
2. Ein rekonstruierter Raum
1. Rekonstruktion eines großen Tricliniums mit beleuchtetem Tonnengewölbe
Lichttechnische Beratung Carolina de Camillis und Riccardo Fibbi
didaktischer und kritischer Ebene unterstützt. Durch die neu gestaltete Austellungsarchitektur der Räume in Villa Farnesina versuchte man den Verlauf der ursprünglichen visuellen Wahrnehmung nachzuvollziehen: Die Anordnung der Räume, Fresken und Mosaike richtet sich (soweit es auch die Neuanordnung innerhalb eines Museumsbereichs zulässt) nach einer wahrscheinlichen Abfolge. Vom langen Fresko des Kryptoportikus, der durch den Rhythmus des gemalten Dekorationswerks (bei dem die Lücken leider viel größer als die erhaltenen Bestandteile des Freskos sind, und das jedoch bewusst mit leeren Zwischenräumen rekonstruiert worden ist) bestimmt ist, gelangt der Besucher auch dank der umfangreichen Didaktik zum großen Saal, in dem zwei Cubicula (Schlafgemächer) und das Triclinium (Speisesaal) rekonstruiert sind. Hier ermöglichen es die Anordnung der Räume und die perspektivische und farbliche Aufeinanderfolge die Wahrnehmungserfahrung des Ambientes in einer den ursprünglichen Bedingungen sehr ähnlichen Art nachzuvollziehen. Für Baukörper und Wände wählte man die Farbe Grau und eine absolut schlichte Geometrie, um die Wirkung der Freskenfarben, vor allem die großen schwarzen Bereiche des Tricliniums optisch nicht zu stören. Der Schwerpunkt bei der Planung der Inszenierung dieser Abteilung lag auf den Beleuchtungskonzepten für die Exponate. Man beschloss, auf dem Kurs zu bleiben, der mit den Räumen der Villa di Termini und dem erfolgreichen Einsatz des ‚schattenlosen Lichts’, aber auch mit dem gemalten Garten der Villa di Livia und dem ersten Experiment mit ‚biodynamischem’ Licht begonnen hatte: Die künstliche Beleuchtung reproduziert den Wandel des Tageslichts, der die Wahrnehmung der Farben in den Fresken beeinflusst. Im großen Triclinium wurde eine thermisch gespannte Decke mit Formgedächtnis verwendet, um die Geometrie des Tonnengewölbes zu rekonstruieren, das zur gleichen Zeit abgebaut wurde. Durch diese Decke dringt wie über einen künstlichen Himmel
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diffuses und ‚schattenloses’ Licht ein. Auf diese Weise kann die Struktur des Materials nicht von der Kostbarkeit der Malereien ablenken. Ein Steuerungssystem regelt die Aktivierung kurzer Beleuchtungszyklen, die in hundert Sekunden die natürliche Änderung der Farbtemperatur und der Lichtintensität des Tageslichts im Laufe das Tages (2700K-6500K) simulieren und eine unterschiedliche farbliche Wahrnehmung der Fresken bewirken. Der Besucher kann somit in diesen hundert Sekunden die im Verlauf des Tages erfolgende Veränderung der Farben bestaunen. Was hingegen die Erhaltung der Artefakte anbelangt, so ermöglicht das durchscheinende Tuch eine deutliche Reduzierung der UV- und Infrarotstrahlungen in ihren schädlichen Wellenlängen. Das biodynamische Licht ist unter Verwendung von Lichtquellen mit variabler Farbtemperatur
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Projekte
Ein biodynamisches Licht für die Fresken von Villa Farnesina
3. Cubiculum 4. Ein der Verbindungsbereiche
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von 2700K bis 6500K entwickelt worden, die mit einem Light Equalizer-System gesteuert werden. In den Cubicola werden durch die Schwierigkeit, eine optimale Wahrnehmung sowohl der Fresken als auch die Stuckverzierungen an den Deckengewölben zu garantieren, höhere Anforderungen gestellt. Denn innerhalb eines Raumes ist sowohl diffuses als auch indirektes Streiflicht erforderlich. Auch in diesen Fall wurde das durchscheinende Tuch eingesetzt, um den zur Wahrnehmung der Fresken idealen ‚künstlichen Himmel' zu rekonstruieren. Das dabei verwendete System zur Reproduktion des Tagesverlaufs bringt die reiche Farbskala der kostbaren Malereien an den Wänden noch spektakulärer zur Geltung. Ein lineares System mit LED, das sich ganz dem Blick des
Beobachters entzieht, vervollständigt das lichttechnische System. Es liefert in vorbestimmten Zeitintervallen eine Komponente von indirektem Streiflicht auf die Stuckverzierungen des Gewölbes und akzentuiert die Reliefe dank der ausgewählten Lichtmessung, Ausrichtung und Positionierung. In den Durchgangsbereichen zwischen den rekonstruierten Räumen mit den Fresken und dem didaktischen Material wurde stets das “biodynamische” Beleuchtungssystem beibehalten. Dabei stützte man sich auf die Erfindung von lichstreuenden Decken in Form von ‘Sepiaknochen’ die, dem Verlauf der Fresken folgend, einen weichen Wall-Washer-Effekt an den bemalten Flächen erzeugen, während der diffuse Lichtstrom durch das Grau der Wände im Hintergrund absorbiert wird.
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Projekte
National Design Museum Holon
Kunde Stadt Holon Architektonisches Projekt Ron Arad Architects Ausführender Architekt Waxman Govrin
Holon, Israel
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2003 wurde das Büro Ron Arad Architects zur Planung des ersten nationalen Designmuseums aufgefordert, das in einem neu entstandenen und als Kultur- und Bildungszentrum für Zentralisrael geplanten Gebiet von Holon, einem Vorort südlich von Tel Aviv, entstehen sollte. Die Lokalbehörde beauftragte das Büro Ron Arad Architects mit dem Entwurf und der Planung eines Museums, das die internationalen Standards und die wichtige Funktion der Förderung von Design und Architektur in Israel wie im Ausland erfüllen sollte. Das DesignMuseum von Holon (DMH) erstreckt sich auf einer Fläche von 3.700 qm. Das weitläufige Areal im Norden ist ein öffentlicher Platz und gleichzeitig Zugang zum Museum.
Das plateau-artige Gelände ist durch die Anordnung des Museums auf zwei versetzten Geschossen, die über eine spiralförmige Rampe, den Hauptweg des Museums, verbunden sind, gestaltet. Der Rundgang durch das Museum bekommt einen experimentellen Charakter, indem er dem Besucher dramatische Ausblicke auf die Open-Air Galerie im Innenhof bietet. Der Leitgedanke, auf dem der Entwurf des gesamten Museums gründet, ist die Schaffung und Nutzung der Spannung zwischen einer inneren schachtelartigen Anordnung effizienter Räume und einer dynamischen äußeren Hülle mit wellenförmig geschwungenen Formen. Der größte Teil des Museums ist von fünf separaten Bändern aus Corten-Stahl umhüllt,
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Strukturplanung Harmel Engineering
Fotos: Uzi Porat 1. Außenansicht des Museums
Partners Assistance Lighting System Italy (1982) ltd
2. Ein Saal
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die sich wellen- und schlangenartig innerhalb, außerhalb und um die inneren Baukörper des Museums schlingen. Diese Bänder stellen das Rückgrat des Gebäudes dar, da sie große Teile seiner Struktur tragen und gleichzeitig die Lage zur Umgebung bestimmen. Der horizontale Charakter der Bänder in der Ebene ist durch den unterschiedlichen Grad an Patina und durch die Verwitterung des Stahls zusätzlich akzentuiert. Beide knüpfen an die typische geologische Struktur der israelischen Wüste an. Die Bänder sind stets im Blickfeld des Besuchers und stellen den Leitfaden dar, der sich durch das ganze Museum zieht. Die beiden Hauptgalerien des Museums liefern eine entgegengesetzte und unterschiedliche Basis für die kuratorische
Aktivität: Die größere Galerie mit 500 qm verwendet das konstante natürliche Lichtpotential Israels und ist durch Tecnica Stromschienenstrahler erhellt. Die zweite, kleinere Galerie mit 200 qm bietet eine Black Box für zusätzliche Flexibilität. Weitere Möglichkeiten zur Ausstellung bieten die Durchgangsbereiche des Museums (zwei zusätzliche Mini-Galerien) und die Außenbereiche, die von den CortenBändern umschlungen sind. Neben Parallel, als weitere Strahlervariante, wurden auch die Einbauleuchten Reflex und die Leuchten iSign verwendet. Für den Außenbereich wurden hingegen Platea, Kriss und Linealuce eingesetzt.
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Projekte
Sitz der Banco Nacional de España
Architektonisches Projekt Eduardo Adaro und Severiano Sainz de la Lastra (19. Jahrhundert) Lichttechnischer Entwurf Intervento
Madrid, Spanien
Partners Assistance iGuzzini illuminazione España
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Der derzeitige Sitz der Banco de España (Spanische Zentralbank) wurde Ende des 19. Jahrhunderts eingerichtet, um der Banco Nacional ein Gebäude zu bieten, das ihren bedeutenden Funktionen besser entsprach. Sie hatte beispielsweise das Alleinrecht zur Emission von Metall- und Papiergeld für das gesamte spanische Gebiet, lieferte Lebensmittel und Kleidung für die Streitkräfte oder leistete die Zahlungen der Krone im Ausland. Die Einrichtung befindet sich auf der Plaza de Cibeles im Zentrum von Madrid, an der Kreuzung von Calle de Alcalá und Paseo del Prado.
Dieses symbolische Gebäude des Architekten Adaro wurde 1891 eingeweiht. Seit dieser Zeit erfuhr die Banco Nacional zwei bedeutende Umgestaltungen: eine in den 20er Jahren nach dem Entwurf von Yárnoz und eine im Jahr 2005 durch den Architekten Rafael Moneo. Das Gebäude wies ein traditionelles Beleuchtungssystem mit historischen Leuchten an den Balkonvorbauten des Hauptgeschosses auf, die mit Quecksilberdampflampen bestückt waren. 2001 lud die Banco de España drei Lichtplanungsbüros, zu denen auch das Büro Intervento gehörte, zu einem Ideenwettbewerb ein, bei dem folgende Anforderungen gestellt
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Fotos: Tomás Antelo 1.2. Verschiedene Perspektiven des Gebäudes
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wurden: Verwendung moderner Technologie und fortschrittlichster technischer Mittel sowohl in Bezug auf die Lichtquellen als auch in punkto Steuerungssystem; minimale Lichtimmission, unauffälliger Einbau der Leuchten und durchgängige Verwendung von Auflage- und Befestigungssystemen, um die Integrität des Monuments nicht zu beeinträchtigen. Bei der Umsetzung des Projekts blieben die historischen Leuchten erhalten, die Halogenmetalldampflampen wurden jedoch durch Kompaktleuchtstofflampen mit elektronischem Vorschaltgerät zur Lichtstromregelung ersetzt. Diese Beleuchtung wurde durch eine Lichtlinie
ergänzt, die man mit Leuchten Linealuce an den durchlaufenden Gesimsen des Gebäudes realisierte. Obwohl es sich um eine Anlage mit von unten nach oben gerichteter Beleuchtung handelt, ist die Lichtverschmutzung unerheblich, da die Öffnung des Lichtkegels sehr eng ist und die Kämpfergesimse den Lichtstrom abschirmen und nach unten reflektieren. Die Kronendeckung des Gebäudes und die dekorativen Elemente, wie die Balkongeländer und das Oberlicht, wurden optisch ebenso betont, wie die symbolische Goldkugel am Uhrwerk, die mit dem Strahler Maxiwoody und 100WNatriumdampflampen beleuchtet ist.
Die komplette Fassadenanstrahlung wurde mit LED realisiert. Jede einzelne Leuchte der Anlage ist ansteuerbar, wodurch unterschiedliche Szenarien geschaffen werden können. Zur Steuerung der Gebäudebeleuchtung wurde das Master Pro-System eingesetzt. Die neue Anlage hat zu einer Minderung der Nennleistung um 33,5% und der Höchstleistung um 49,7% geführt. Auch die Instandhaltung der Anlage hat sich angesichts der langen Nutzlebensdauer der Leuchtmittel (50.000 Sunden) auf eine nur zweimal jährlich erforderliche Überprüfung und Reinigung der Leuchten reduziert.
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Projekte
Neues Geschäft Desigual an der Oper
Kunde Desigual - Abasic S.L.U. Architektonisches Projekt Turull - Sorensen Arquitectos SL Innenarchitektur Federico Turull Neddermann
Paris, Frankreich
Das Geschäft, das Desigual im Stadtviertel der “Opéra” von Paris eröffnet hat, ist zum neuen Aushängeschild dieses Labels in der französischen Stadt geworden. Der mehr als 1700 Quadratmeter große, auf drei Stockwerke verteilte Store im Herzen von Paris hat sich dieses Prädikat zweifelsohne verdient. Der exzentrische Charakter des Interieurs wird hier auf die Spitze getrieben. Die gezielte Forschung und das konstante Streben nach Innovation, die hinter dieser Marke stecken, sorgen für extravagante Neuheiten in den Verkaufsräumen, in denen die Kleider mehr denn je eine Protagonistenrolle einnehmen und wesentlicher Bestandteil der Dekoration sind. Bäume aus farblich abgestimmten T-Shirts, enorme Blumen aus Stoff, Bündel mit Stoffmustern, die sich auf den Regalen stapeln, Wände, die vom Boden bis zur Decke mit Kleidern dekoriert sind. Obstkisten werden zu Tischen umfunktioniert, um die neuen Kreationen wie auf einem Markt auszustellen. Tafeln mit geschriebenen Sätzen wie “T-Shirts grüßen dich” oder Mannequins, die die fotokopierten Gesichter von Angestellten tragen, ziehen auf belustigende Art die Aufmerksamkeit an und regen Passanten dazu an, das Geschäft zu betreten und sich über echte Überraschungen zu amüsieren.
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Partners Assistance iGuzzini illuminazione España iGuzzini illuminazione France
Fotos: Didier Boy de la Tour 1. Ein Gestaltungsdetail 2. Schaufenster
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100-W-Natriumdampflampen (“mini white son”) sind vorwiegend zur Beleuchtung des Mobiliars und einiger Tafeln vorgesehen. Sie sind mit Blenschutzwabenraster für einen erhöhten Sehkomfort ausgestattet. Die an der Decke an den Eingängen im Erdgeschoss hängenden Kleider sind eine der typischen Besonderheiten für Desigual Geschäfte. Die Kleider sind durch Strahler mit dichroitischen 35W-Lampen und einem Abstrahlwinkel von 24° beleuchtet. Auch die Schaufenster sind mit Strahlern beleuchtet, in diesem Fall jedoch mit Leuchten der Serie Tecnica. Einige verwenden 50W-Halogenlampen QR111 mit Spot-Optik, andere hingegen 100W-Natriumdampflampen mit Spot-Optik.
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Die Beleuchtung spielt bei der Schaffung der gewünschten Atmosphäre eine wesentliche Rolle. Eine angemessene Wiedergabe der Farben als typisches Merkmal der Desigual Artikel und gute Lichtkontraste sind dabei wichtige Kriterien. Es werden vor allem Halogen- und Natriumdampflampen verwendet, die den Raum wärmer und einladender machen und den Farbmix der Kleider zur Geltung bringen. Es handelt sich um eine Beleuchtung durch Strahler an abgependelten 3PhasenStromschienen. Die Strahler vom Typ Lux für 50WHalogenlampen QR111 mit Superspot-Optik dienen insbesondere zur Beleuchtung der Wandpanele, die Strahler Lux mit Spot-Optik für
Projekte
Das Auditorium von La Porta del Parco
Kunde Bagnoli Futura Spa Planer Arch. Silvio d’Ascia mit Servizi Integrati und IDI Lichttechnischer Entwurf Silvio d’Ascia und Servizi Integrati
Neapel, Italien
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Das Projekt La Porta del Parco, ein Veranstaltungs- und Vergnügungskomplex, erste der Sanierungsmaßnahmen des ehemaligen Industriestandorts der Ilva-Stahlwerke bei Bagnoli, ist aus einem ehrgeizigen und klarem Vorhaben entstanden: ein neues Stück Stadt als Eingangstor zum großen Strandpark Bagnoli Futura zu schaffen. La Porta del Parco ist in der Tat als großzügiger öffentlicher Freiraum mit mehreren Ebenen, fließendem Übergang zwischen dem Innenund Außenbereich des Komplexes und großen geneigten Ebenen entworfen worden, mit denen der Höhenunterschied von mehr als 8 m zwischen der Stadt (Via Nuova Bagnoli) und dem künftigen Stadtpark fast unmerklich überwunden wird. Die Kontinuität ist auch durch die Verwendung
von dunkelgrauem Keramikmaterial für die Verkleidung der horizontalen Flächen betont, da es an den vulkanischen Stein anknüpft, mit dem die öffentlichen Stadträume von Neapel gestaltet sind. Der Komplex (mit einer Gesamtfläche von 40.000 qm und ca. 16.500 qm Parkfläche im Untergeschoss) bietet eine interessante Mischung an Aktivitäten und erfüllt verschiedene Funktionen. Neben zwei großen öffentlichen Plätzen beherbergt er ein Wellness Center mit Thermalbad sowie Schwimmbäder und Fitness Center auf insgesamt rund 7.000 qm Fläche, einen Konferenzsaal mit 300 Plätzen, einen 1.100 qm großen Ausstellungsraum, eine Reihe von Mehrzweckbereichen innerhalb und außerhalb der Einrichtung,
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Ausführende Planung und Bau Sled SpA - Misha Rae
Fotos: Barbara Iodice 1. Blick auf den Komplex mit Auditorium und Lichtkuppel des Thermalbads
Bauleitung Servizi Integrati S.r.l. - Nicola Salzano de Luna I.D.I. S.r.l. - Paolo Minucci Bencivenga
2. Nächtliche Ansicht des Auditoriums
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sowie Geschäfte, Bars, Büros und Parkplätze für 600 Stellplätze. Der Konferenzsaal und die Lichtkuppel am Eingang des Wellness Centers, zwei Lichtobjekte aus Glas und Stahl, sind die einzigen Erhebungen zwischen den großen geneigten Ebenen im urbanen Raum. Beide sind von iGuzzini beleuchtet. Der Saal von La Porta del Parco - praktisch die urbane Front des Komplexes an der Via Nuova Bagnoli ist ein kompakter, einheitlicher Baukörper. Er ist vollkommen transparent und mit einer Hülle aus “Schuppen” überzogen, die aus Glas mit niedriger Abstrahlung bestehen. In diesem Gebäude wurde die Idee der Transparenz durch die Verwendung von Materialien wie Glas und Stahl mit einer hervorragenden Akustik verbunden.
Dies gelang dank spezifischer Studien und der Ausarbeitung funktioneller Lösungen sowohl im Bereich von Akustik als auch Lichttechnik. Schallabsorbierende mit Melamin beschichtete Rohre an den senkrechten Wänden des Saals, die zwischen den vertikalen Strukturprofilen auf unterschiedlicher Höhe an den Metalltraversen der Glasschuppen platziert wurden, sorgen für eine exzellente Akustik im Inneren des Glaskörpers und gleichzeitig für eine maximale Lichtdurchlässigkeit nach außen. Auf diese Weise reflektiert das Auditorium tagsüber die Umgebung, wird nachts zu einem leuchtenden Wahrzeichen und garantiert dabei stets eine optimale Akustik. Im Saal des Auditoriums sind an den Bögen Strahler iTeka angebracht, um die Allgemeinbeleuchtung zu erzeugen.
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Projekte
Das Auditorium von La Porta del Parco
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3. Die Lichtkuppel bei Nacht 4. Saal des Auditoriums
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Die 150W-Leuchten mit asymmetrischer Optik sind paarweise installiert. Der Lichtstrom ist nach unten und nach oben ausgerichtet, um durch die indirekte Lichtausstrahlung eine weiche, diffuse Beleuchtung zu erhalten, welche dann durch direktes Licht ergänzt wird. Im Foyer empfangen die Strahler Tecnica mit 50WLampen und die Einbauleuchten Pixel Plus in der größeren Version, die mit unterschiedlich starken Lampen bestückt sind, die Besucher mit einer angenehmen Lichtatmosphäre. Das architektonische Projekt der Mehrzweckanlage Porta del Parco erfüllt außerdem die Anforderungen in Bezug auf Energieeffizienz und hohe Umweltverträglichkeit. Solaranlagen sind an den beiden großen nach
Süden und Süd-Westen geneigten Fronten der durchgehenden Flächen positioniert. Monokristalline Photovoltaik-Module gewährleisten die Eigenproduktion von mehr als 20% des täglichen Energiebedarfs des Gebäudekomplexes, was jährlich rund 256.000 kWh entspricht. Das Projekt sieht außerdem das Recycling des Thermalwassers zur teilweisen Verwendung für die Schwimmbecken der Thermalanlage vor. Die Verglasungen der kuppelförmigen Baukörper besitzen eine Solarkontrolle und sind reflektierend. Auch die Lichtkuppel des Wellness-Centers ist mit Leuchten von iGuzzini erhellt: Platea, Tecnica und Ledplus. Die Einbauleuchten die den Platz erhellen, stammen hingegen nicht von iGuzzini.
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Projekte
Luxus für Büros am Boulevard Saint Germain
Auftraggeber CRPNAC Architekten Droles De Trames Architectes Eric Chazelle und Henri Raynaud BET TCE ARETEC
Paris, Frankreich
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Das Gebäude, das von einem Neugestaltungsprojekt zum Erhalt von Büroräumen betroffen ist, liegt im 7. Arrondissement von Paris, in dem sich auch der Eiffelturm und das Musée d’Orsay befinden. Einen Innenhof eines Immobilienkomplexes aus dem Jahr 1886 einschließend, besitzt es einen beachtlichen Vermögenswert. Auf 7 Stockwerken angeordnet, ist es von einem Glasdach mit Stahlträgern (ähnlich denen des Eiffel-Turms), das auf gusseisernen Säulen ruht, überdeckt. Das Gebäude, das früher einmal der Sitz des Verlagshauses Rombaldi war, ist vielen baulichen Veränderungen unterzogen worden (Einziehung von Böden, Einbau eines Lifts und einer Treppe, wobei Säulen aus Gusseisen, Leitungsschächte, u. dgl. entfernt wurden).
Droles De Trames Architectes erhielt den Auftrag für eine umfassende Sanierung, um den Komfortansprüchen für ein Gebäude mit Luxusbüros gerecht zu werden. Die Beleuchtung für das Parterre, den ersten und zweiten Stock basiert immer auf dem gleichen Prinzip: Die Deckenleuchten iRoll gewährleisten die Allgemeinbeleuchtung des von den Säulen aus Gusseisen umgebenen Zentralbereichs. Der durch eine abgehängte Decke etwas niedrigere Randbereich ist hingegen mit den Einbauleuchten Wide plus erhellt. Die Durchgangsräume und die Toiletten wurden hinter einer schwarzen Servicewand gruppiert, die man auf allen Stockwerken findet. Der Schwerpunkt des Projekts bestand darin, den zentralen Innenhof erneut in Erscheinung treten zu lassen, indem ein transparenter Baukörper
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Fotos: Didier Boy de la Tour 1.2.3. Musée des Lettres et Manuscrits
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zur Nutzung als Sitzungssaal, der im Raum zwischen zwei Stockwerken unter dem Glasdach schwebt, eingefügt wurde. Dieser Baukörper ist mit Deckenleuchten iSign erhellt. Die gleichen Leuchten als Pendelversion wählte man zur Beleuchtung des Bereichs unter dem Glasdach, um eine abstrakte Strahlerlinie zu schaffen, die der Form des Daches folgt. Das Souterrain ohne Tageslichteinfall ist mit den Leuchten Compact Easy und Wide plus erhellt. Die besondere Sorgfalt in der Ausgestaltung der Details und der Wahl der Beleuchtung sollte die Raumqualitäten betonen. Das Projekt wird mit einer maßgeschneiderten Gestaltung nach den Wünschen des Mieters fortgeführt, der dort (auf 2 Stockwerken) das Musée des Lettres et Manuscrits mit einigen Büroräumen einrichten will.
Projekte
Der Hauptsitz von Woodland Trust
Kunde The Woodland Trust Projektleiter Buro Four Architekt Feilden Clegg Bradley Studios Will Garner
Grantham, Vereintes Königreich
Der neue Hauptsitz der Organisation Woodland Trust in Grantham, Lincolnshire, beherbergt die Büroräume und einen Versammlungsraum für die 200-köpfige Mitarbeiterschaft. Das Ziel für den 2.800 qm großen Hauptsitz ist die Schaffung eines stark innovativen und nachhaltigen Gebäudes, welches sich in dem BREEAMZertifikat mit der Note "Excellent" widerspiegelt. Die Strategie umfasst den verbreiteten Einsatz natürlicher Lüftung, ökologisch gebaute Dächer,
Beschattungssysteme, Tageslicht einfangende Fassaden, Lightshelf-Beleuchtungssysteme und nach Möglichkeit den Einsatz einer Windturbine. Der Woodland Trust, hatte trotz seines Namens und seiner Aktivität seinen Hauptsitz jahrelang in einem Industriegebäude. Der beim Umzug aufkommende Gedanke eines “waldigeren” Sitzes wurde anschließend gerade aus ökologischen Gründen verworfen. Man wählte hingegen ein oberhalb einer
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Struktur-Engineering Atelier One
Landschaftsarchitekt Grant Associates
Dienstleistungs-Engineering Max Fordham
Koordinator CDM PFB Construction
Berater BREEAM Max Fordham
Vermessungstechniker Ridge
Fotos: Peter Cook 1. Außenansicht des Sitzes von Woodland Trust
Hauptverkehrsstraße, zwischen einem neuen Lagerhaus und Wohngebäuden, in der Nähe einer Bowling-Anlage liegendes Gebäude. Die nüchterne Fassade erscheint fast passend für diesen Ort. Auf seine eigene Art ist es ein Stück klassische Architektur auf einem Parkplatz in einem für England typischen Straßendorf, das seiner Umwelt auf jeden Fall Rechnung trägt. Es liegt auf der Hand, dass es sich um einen unter sozialen Gesichtspunkten entworfenen Bau handelt. Wie eine “Lichtung” öffnet sich der Außenbereich in das Herz des Gebäudes. Der große Eingang geht direkt bis nach oben zur hohen sonnenerhellten Decke über den Galerien der beiden Stockwerke. Es ist offensichtlich, dass man hier nicht nur arbeiten, sondern sich auch wohlfühlen soll. Vom Inneren der Büros vollzieht das Gebäude eines dieser Wunder. Es nimmt die unmittelbare Umgebung auf, um herrliche Aussichten zu bieten: auf den waldigen, leicht bewegten Horizont, die Kirchenspitze, die Dächer eines schmucken Orts auf dem englischen Land. Die Innovationen sind zahlreich, angefangen von der bewussten Verwendung von Holz als Baumaterial. Feilden Clegg Bradley Studios kalkulierte, dass die Einsparung an Kohlenstoff durch den Verzicht auf die Betonkonstruktion einer den ersten neun Betriebsjahren des Gebäudes entsprechenden Menge gleichkommt. Der Kunde erhielt genau das, was er wollte: etwas Inspirierendes, Innovatives und Schlichtes - nachahmenswert und umsetzbar. Auch die Pläne des Büros FCBS wurden umgesetzt: Innovation durch Verwendung normaler Materialien wie Holz und Farbe. Der Beitrag von iGuzzini illuminazione zu diesem Projekt bestand darin, das vorherrschende Tageslicht mit rund 100 Stehleuchten der Serie Y Light zu ergänzen, die für die direkte und indirekte Beleuchtung vorgegeben waren. Die Leuchten ermöglichen eine individuelle Leistungsreduzierung um bis zu 50%.
2.3. Einige Bürobereiche mit den Standleuchten Y Light
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Projekte
Der Palastkomplex der Shirvanshahs
Kunde Stadtverwaltung der Altstadt von Baku Partners Assistance PBC Company - Giandonato Boccia
Baku, Aserbaidschan
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Der im 15. Jahrhundert erbaute Palastkomplex der Shirvanshahs ist eine der Perlen der Architektur Aserbaidschans und seit 1964 ein staatliches Geschichts- und Architekturmuseum. Vor kurzem wurde es von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der Komplex befindet sich am höchsten Punkt eines der Hügel der alten Festung von Baku. Die pittoreske Aufteilung auf drei übereinander liegenden Terrassen ist vom Meer her und von den Hügeln im Umkreis der Stadt sichtbar.
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Fotos: Emil Khailov 1.2. Ansichten des Komplexes
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In seinem Inneren befinden sich das Wohngebäude, der Divankhana-Rundbau, das Mausoleum der Shirvanshahs, die Moschee des Palastes mit Minarett, das Badehaus, das Grabmal des Hofgelehrten Seyid Yahya Bakuvi und das später angebaute orientalisch gestaltete Eingangstor. Da der gesamte Komplex sehr strengen Denkmalschutzauflagen unterliegt, durfte sich die Installation der Elektroanlage und Leuchten in keiner Weise störend auf die Optik der Flächen auswirken. Die Einbauleuchten Linealuce
wurden beispielsweise nur im neuen, also nicht denkmalgeschützten Teil des Bodenbelags eingesetzt. Wegen der reichen Tordekorationen bestand der Leitgedanke des gesamten Projekts darin, die verschiedenen Eingänge und Tore mit dezenten Beleuchtungskörpern zu betonen. Man beschloss, dies durch die Platzierung von Strahlern auf den Dächern der einzelnen Bauten des Komplexes zu erzielen. Diese Installationsart wurden in den meisten Fällen angewandt, nicht jedoch bei den Arkaden
des Palastes. Dort stellte man hinter den Säulen die Strahler Radius am Boden auf und verlegte die Kabel in den Zwischenräumen der alten Steinblöcke. Der Wohnpalast im Inneren des Komplexes ist durch ein majestätisches Tor gekennzeichnet. Der Strahler Radius betont hier die Nischen mit tiefen Schatten und die mit der “Shebeke”Technik dekorierten Glaseinsätze im oberen Teil. Alle Mauern sind homogen mit den LED-Leuchten Light Up beleuchtet.
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Projekte
Der Palastkomplex der Shirvanshahs
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Der Divankhana war ein Ort für offizielle Empfänge und Staatsversammlungen. Die Besonderheit ist eine Steinkuppel in zentraler Position mit Spitzbögen, umgeben von den Arkaden eines geschlossenen Hofes. Der weiter innen angeordnete Arkadengang ist mit am Boden aufgestellten Strahlern Radius beleuchtet. Im Hof auf der Südseite des Komplexes befindet sich das achteckige Mausoleum des Hofgelehrten Seyid Yahya Bakuvi und in der Nähe davon die Moschee des Palastes.
Am Minarett steht in eleganter arabischer Schrift das Entstehungsjahr 1441. Die Kuppeln und das Minarett werden durch überlappende Lichtkegel beleuchtet, die mit den 150W-Strahlern iPro und 70W-Strahlern Woody, beide mit Spotoptik, erzeugt werden. Im tiefer gelegenen Bereich des Komplexes unter der Ebene des Palastes befand sich einmal das zerstörte Badehaus. Die Überreste liefern jedoch wichtige Aufschlüsse über die systematische Anordnung der Räume und das geschickt konstruierte System für den Zulauf und die
Erwärmung des Wassers. Da es auch in diesem Bereich nicht möglich war, die Leuchten zu verkabeln, wurde er durch Anstrahlung mit den Strahlern Platea erhellt. Der Effekt ist ein allgemeines Licht ohne zu starke Schatten. Eine weitere Stelle mit sehr starken Einschränkungen war der Übergangsbereich, in dem die archäologischen Funde aus den verschiedenen Regionen des Landes ausgestellt sind. In diesem Fall wurden die bereits bestehenden Lichtquellen durch neue vom Typ iWay ersetzt.
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3. Der beleuchtete Divankhana 4. GleichmäĂ&#x;ig beleuchtete Ausgrabungen des Badehauses
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Projekte
Domestica Showroom
Kunde Domestica Ltd Architektonisches und lichttechnisches Projekt Enzo Eusebi Nothing Studio Bauunternehmen Polidano Group
Msida, Malta
Die Firma Domestica Ltd ist sehr eng mit der Firma Berloni verbunden. Die Anfänge des Unternehmens liegen mehr als 35 Jahre zurück, als sein Gründer in die Produktion hochwertiger Möbel nach Maß einstieg. Vor der Liberalisierung der Wareneinfuhren war Malta das einzige Land, das Berloni-Möbel in Lizenz fertigte. Heute importiert es die gesamte Produktpalette Der neue Showroom Domestica in Msida ist mit dem Grundgedanken eines die Sinne anregenden Raums entworfen worden. Raffinierte Objekte treffen hier auf richtungsweisende Technologie. Der Besucher bewegt sich zwischen ungewöhnlichen Materialien und verblüffenden
Objekten in einem Raum, in dem all seine Sinne angesprochen werden. Von außen ist der Domestica Komplex durch zwei große Baukörper gekennzeichnet. Der erste Baukörper aus Stahlbeton ist mit einem Material verputzt, das aus dem vor Ort abgebauten FrankaStein gewonnen wird. Der Gesamteffekt ist der eines enormen Steinblocks, der in einem instabilen Gleichgewicht am Boden liegt. Der zweite Baukörper ist ein Hightech-Objekt aus Glas und Stahl. Das extrahelle Strukturglas in rechteckigen Modulen wird von einem spinnenartigen System aus Edelstahl mit einer Rückstruktur aus Stahl in mattweißer Farbe zusammengehalten.
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Fotos: Enzo Eusebi Nothing Studio 1. Nächtliche Ansicht des Gebäudes 2. Empfangsbereich 3. Ausstellungsbereich
Abends will die künstliche Beleuchtung den Kontrast zwischen der Leichtigkeit des von innen erleuchteten bioklimatischen Glasbaus und der Kompaktheit des dunkel bleibenden Festkörpers aus “Stein” betonen, der nur an einigen Stellen beleuchtet ist. Durch die große quadratische Öffnung in der Fassade schafft ein mit Linealuce RGB erzeugtes dynamisches Farblicht eine Art “Leuchtschild”. Bei den Außenwegen fiel die Wahl auf die runden Einbauleuchten Ledplus mit Wall-Washer-Effekt, beim rückwärtigen Gebäudebereich auf die Strahler Miniwoody, ergänzt mit den LED-Wandleuchten Glim Cube zur Streifbeleuchtung der Mauer, und beim Parkplatz auf die Strahler iTeka. Im verglasten Baukörper sieht man zwei vollkommen weiße Plattformen. Sie sind mit Geländern aus extrahellem Transparentglas umgeben und von runden weißen Pfeilern durchdrungen. An den Verbindungstreppen der Etagen sind neben den Wandleuchten Y light vier-flammige Pendelleuchten Cestello und dichroitischen 100W-Lampen mit Flood-Optik installiert. Alles im verglasten Baukörper ist mattweiß wie ein Skelett, das in einer Kristallvitrine aufbewahrt ist. Das Grün in der Fassade dient dazu, den Eindruck von Künstlichkeit abzuschwächen. Es sind schlanke Bäume mit dichter Krone und hängenden Zweigen. Sie sind ca. 5 Meter hoch und lassen unter sich Platz für Objekte mit mindestens eineinhalb Metern Höhe. Diese Pflanzen werden mit den runden Einbauleuchten Lightup mit symmetrischer Flood-Optik angestrahlt. Der mit einem seidenmatt versiegelten Iriko Stabparkett belegte Eingangsbereich öffnet sich auf einen ca. 5 m hohen Raum mit doppelter Höhe. Von der Eingangstür aus sieht man den mit Franka-Stein gestalteten Empfangsbereich. Um dorthin zu gelangen, geht man unter der schrägen, steinverkleideten Wand durch. Die Beleuchtung wurde mit den runden Einbauleuchten Ledplus realisiert, die zum Teil mit Leuchtstoff- und zum Teil mit LED bestückt sind. Für die Ausstellungsbereiche verwendete man hingegen verschiedene Varianten der dimmbaren Strahler Tecnica in mittlerem Format und in Farbe Schwarz mit Flood- und Spot-Optik und unterschiedlicher Lichtleistung. In den Bürozonen befinden sich die Pendelleuchten Light Air Dark VDU.
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Projekte
Das neue Pirelli Gebäude
Kunde Pirelli RE Bauplanung Gregotti Associati International Planung Elektroanlagen Studio De Stefani
Mailand, Italien
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Der Neubau liegt in La Bicocca auf dem Gelände der Pirelli-Werke. Das architektonische Erscheinungsbild ist in harmonischer Abstimmung mit den anderen dort angesiedelten Gebäuden (das Hauptquartier der Pirelli RE und das Forschungszentrum) entworfen worden, um eine optische Kohärenz mit dem Corporate Image des Konzerns zu erzielen. Die programmatischen und architektonischen Maßnahmen für die Sanierung und Umgestaltung des gesamten Pirelli Werksgeländes und seiner Gebäude sollten die Kontinuität der sich im Laufe des 20.
Jahrhunderts etablierten Produktion unterstreichen. Die Leuchten von iGuzzini wurden für die Lichtregien der verschiedenen Räumlichkeiten eingesetzt. In den Bürozonen, die vorwiegend nach dem Open-Space-Konzept gestaltet sind, sind die Leuchten Lineup Dark Light für optimalen Sehkomfort eingesetzt. Die gleichen Leuchten werden zur visuellen Kontinuität auch in jenen Bürobereichen verwendet, die mit Raumteilern abgetrennt wurden, um eine ruhigere Arbeitsatmosphäre zu schaffen. In den Gängen sowie in den Gemeinschafts -
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Fotos: Paolo Carlini 1. Nächtliche Ansicht des Gebäudes 2. Doppelt hoher Bereich mit Galerie
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und Korridorbereichen sind ebenfalls die Leuchten Lineup installiert, jedoch mit Wall-Washer-Optik. Das Beleuchtungskonzept des Zentralbereichs mit doppelter Höhe, der auch für Veranstaltungen genutzt wird, basiert auf einer gesonderten Studie. In diesem Fall gewährleisten die Einbauleuchten The Reflex die Allgemeinbeleuchtung, die Strahler Tecnica mit ihrem Akzentlicht schaffen die gewünschten Effekte. Die an der Galerie installierten Einbauleuchten der Serie Linealuce betonen das Bild der schwebenden Leichtigkeit. Der kreisförmige Garten im Außenbereich ist mit einigen Leuchten iTeka beleuchtet.
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Projekte
IBM Software Executive Briefing Center
Kunde IBM Italy Architektonisches und lichttechnisches Projekt Iosa Ghini Associati
Rom, Italien
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Das Software Executive Briefing Center von Rom ist einer vollständigen Renovierung unterzogen worden und präsentiert sich mit einer bedeutenden Erweiterung. Das gesamte Projekt, das auf faszinierend innovative Art die berühmten “Streifen” des IBMLogos interpretiert, stammt von Architekt Massimo Iosa Ghini und seinem Büro. Die modernsten audiovisuellen Technologien wurden ausgewählt um den Gästen ein komfortables Ambiente und eine besondere Erfahrung zu bieten. Das neue Software Executive Briefing Center
in Rom befindet sich in dem Gebäude, das auch das internationale Entwicklungslabor der IBM Software Group beherbergt. Das Software Executive Briefing Program der IBM wurde entwickelt, um professionell organisierte Veranstaltungen zu bieten, die den Wert der Zeit, die Kunden mit IBM verbringen, zu optimieren. Jedes “Briefing”, wo immer es auch stattfindet, schließt in der Regel Vorführungen und Demonstrationen ein. Sie dienen dazu, den Kunden die Veranstaltung, an der sie teilnehmen, näher zu bringen.
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Fotos: Santi Caleca 1. Decken- und Bodengestaltung mit geschwungenen Leuchtlinien 2. R채umlichkeiten mit den typischen Linien des IBM-Logos
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Projekte
Wenn man im Rahmen von Vorträgen und Diskussionen hört und sieht, wie hilfreich die neuen IBM Technologien zur Lösung technischer und geschäftlicher Problemstellungen sein können, entfernt man sich vom traditionellen Konzept der Kommunikation von oben, um sich einer unmittelbaren Kommunikation im Sinne des Agora-Prinzips zu nähern. Gerade die Diskussionsbereiche wurden also mit besonderer Sorgfalt gestaltet, um auch durch die künstliche Beleuchtung ein angenehmes Ambiente zu schaffen. Dazu wurden die die Leuchten Lens in Pendel- oder durchgehender
IBM Software Executive Briefing Center
3. Decke mit eingebauten Strahlern Reglette 4. Ein Vorführungs- und Projektionsraum
Reiheninstallation in den Versammlungs- und Vortragsräumen installiert. Im Konferenzsaal wurden die Leuchten Lens mit den LED-Einbauleuchten Laser ergänzt. Das Hauptmerkmal des architektonischen Raums sind die weichen Linien, die mit Ledstrip betont werden. Es sind regelrechte LED-Bänder, die sich verschiedensten Formen anpassen. Sie ziehen sich sowohl über die Decken als auch über die Böden. In einigen Fällen sind Leuchten Reglette mit Leuchtstofflampen in der Decke eingebaut. Am Empfang und über den Theken im Barbereich setzte man die Einbauleuchten Lineup ein.
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Unternehmenskultur
Ausstellungsarchitektur RonArad Associates
Ron Arad: Restless
Lichttechnisches Projekt DALD - David Atkinson
Barbican Center, London, Vereintes Königreich 18. Februar - 16. Mai 2010
Technischer Sponsor iGuzzini UK
Die Ausstellung “Ron Arad: Restless” zeigt die Entwicklung der Designkunst von Ron Arad über drei Jahrzehnte: Von den Anfängen in der Post-Punk-Phase mit der Montage von Ready-Made-Produkten bis zu den exklusiven und extrem stilisierten Möbelskulpturen. Die von Ron Arad Associates geplante Ausstellung mit dramatischer Inszenierung arbeitet mit modernster LED-Videotechnologie. Sie zeigt jedoch auch Architekturprojekte und Stücke aus der Industrieproduktion. Die Ausstellung betont die Bedeutung des Experimentierens mit Techniken und Materialien im Werk von Ron Arad und bietet einen präzisen Einblick in die Entwicklung der Objekte von der Ursprungsidee bis zur Endproduktion. Die Beleuchtung für diese Ausstellung wurde vom Lichtplaner David Atkinson, Creative Director von DALD geplant. iGuzzini war der technische Sponsor der Ausstellung.
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Fotos: James Newton 1.2. Verschiedene R채ume der Ausstellung 3. Detail mit PizzaKobra
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Unternehmenskultur
Anticorpi / Antibodies Fernando und Humberto Campana 1989-2010
Fotos: Fabrizio Marchesi 1.2.3. Bilder der Ausstellung
La Triennale di Milano 14. Oktober 2010 - 16. Januar 2011
Die Ausstellung erläutert das Werk der Brüder Campana, das Themen wie Recycling, die Integration zwischen natürlichen und synthetischen Materialien und die Integration zwischen den Kulturen in Szene setzen will. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Arbeitsmethoden, die von zahlreichen Inspirationsquellen beeinflusst sind: von der üppigen Natur der brasilianischen Regenwälder, über die Fantasie der Straßenhändler bis zu den Hütten der Armenviertel, von Filmen, von der Musik und schließlich der Kunst. Anlässlich der Ausstellung realisierten die Brüder Campana eigens für die Triennale eine innovative Installation. Dank der Leuchten Le Perroquet konnte die Triennale die Werke der Designer durch Akzentbeleuchtung effektvoll in Szene setzen.
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Unternehmenskultur
LED - Lighting Exhibition Design
iGuzzini Dänemark
Zweite Ausgabe, Mailand 4. Dezember 2010 - 10. Januar 2011
iGuzzini nahm an der zweiten Ausgabe des Internationalen Festivals des Lichtes in Mailand mit einer Lichtinstallation im Rahmen des Veranstaltungsprogramms “Led Satellite” teil, die während der gesamten Dauer der Mailänder Veranstaltung dem Publikum zugänglich war. Im Mittelpunkt stand die Pinakothek Ambrosiana mit “Licht Metamorphosen” des Architekten und Lichtdesigners Alessandro Colombini. Das Projekt ist nach seinen Worten “eine magische Aufeinanderfolge von satten und einhüllenden Farben, die die erhabene Größe der Bibliothek und Pinakothek Ambrosiana in ein sich wandelndes Volumen verwandelt, um seine architektonische Funktion und seine Bedeutung als Schrein der kostbarsten Kunstwerke der Welt zu betonen”. Ein Projekt, in dem Licht und Farbe verschmelzen. Lebhaft und stark dringt das Licht von unten nach oben und erscheint in einem ständigen Wechsel von Rot, Grün und Blau, bis es einfach in Weiß übergeht. Seit jeher von der Notwendigkeit eines nachhaltigen Ansatzes zur Entwicklung lichttechnischer Projekten überzeugt, wählte iGuzzini für die Fassade der Pinakothek Ambrosiana die Strahler Platea LED RGB, Design von Mario Cucinella und Piero Castiglioni.
2000 in Kopenhagen gegründet, eröffnete iGuzzini Dänemark im September 2010 auf einem Industriegelände in der bezaubernden Gegend Refshaleoen, einem lebhaften Stadtviertel mit kreativer Szene und vielen Planungsbüros, den neuen Geschäftssitz. Ein strenger roter Ziegelbau aus den 60er Jahren mit malerischem Blick auf den Hafen und auf den achteckigen Platz von Schloss Amalienborg beherbergt den neuen Standort von iGuzzini DK. In der zweiten Etage nimmt ein 400 qm großer Raum, der den ursprünglichen Charakter des Industriegebäudes bewahrt hat, als modernes Projekt Gestalt an: unverdeckte technische Anlagen und extrem hohe Decken mit breiten Oberlichtern stehen im Kontrast zu Harzböden und weißen Mauern, wo breite Fensterfronten den Blick auf die Kanäle von Kopenhagen und die historischen Bauten der Stadt frei geben. Im Open Space fügen sich die Arbeits- und Planungsplätze perfekt in den Raum ein, in dem die Leuchten für Innen- und Außenbeleuchtungen ausgestellt sind. Zum Zeitpunkt der Eröffnung musste das “Lichtlabor”, ein echter Testraum für Lichteffekte und -anwendungen, erst noch eingerichtet werden. Auch dieser neue dänische Sitz ist eine “Partner Assistance”: Sachkundige Techniker stehen mit ihrem ganzen Fachwissen und dem Know-how eines starken Unternehmens mit über 50 Jahren Erfahrung zur Verfügung, um Leuchten auszuwählen, die ein hochwertiges lichttechnisches Projekt gewährleisten und zur Verbreitung eines alternativen Energiemodells beitragen.
Fotos: Paolo Carlini
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Unternehmenskultur
Dean Skira zu Gast bei iGuzzini
Workshop “Licht, Kunst, Technologie”
Recanati, 27. Oktober 2010
München, November 2010
Anlässlich des Fortbildungskurses “International Lighting Meeting” in Recanati am Hauptsitz der iGuzzini illuminazione vom 25. bis 29. Oktober lud iGuzzini als weiterbildungsorientiertes Unternehmen den Lichtplaner Dean Skira zu einer Vorlesung ein. Er sollte vor mehr als 40 Lichtplanern und Vertriebshändlern aus Ungarn, der Ukraine, Georgien, Griechenland, Australien, Ägypten, Israel, Polen, der Türkei und vor rund dreißig firmeninternen lichttechnischen Beratern über seine berufliche Erfahrung sprechen. Der Titel seiner Vorlesung war “Zement, Stahl, Holz, Licht und Emotionen”. Wie man daraus schließen kann, hat es sich nicht um einen rein technischen Vortrag gehandelt. Das Licht wurde als Schöpfungselement für eine nicht nur biologische und visuelle, sondern vor allem emotionale Erfahrung gesehen. Dean Skira setzte sich sowohl mit den hochtechnischen Aspekten des Fachgebiets, wie Farbwiedergabe, Farbtemperatur, Integration mit der Architektur, Blendung, Ausrichtung und Position der Leuchten, als auch mit dem emotionalen Aspekt des Lichts auseinander. Er hob vor allem die Wichtigkeit hervor, von Anfang an mit dem Architekten zusammenzuarbeiten, damit sich Licht und Architektur perfekt ergänzen. Die Begegnung gab auch den Anlass, den Band “My Light” zu präsentieren, der in Italien im Verlag Lupetti Editori erschienen ist.
Die Architekturführung in der BMW Welt, München war einer der Höhepunkte des Workshops “Luce, arte e tecnologia” (Licht, Kunst und Technologie), welcher vom 04 bis 05.11.2010 bei iGuzzini Deutschland stattfand. Der Name der Veranstaltung war Programm: Die geladenen Architekten und Lichtplaner hatten die Möglichkeit, sich in Vorträgen und unserem Lichtlabor “Sala Effetti” intensiv mit den Themen Licht in der Anwendung, Museumsbeleuchtung und LED auseinanderzusetzen. Am Abend stand dann “Licht und Genuss” im Vordergrund: Eine Projektbesichtigung der besonderen Art erwartete unsere Gäste im “ Volkhardts Wein und Bistro”, wo eine Weinverkostung und preisgekrönte Innenarchitektur den Rahmen für einen Abend mit guten Gesprächen in entspannter Atmosphäre bildeten.
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Incontroluce
I. 2011
Incontroluce Internationale Halbjahreszeitschrift zur Lichtkultur Jahr XIII, 23 Redaktion Centro Studi e Ricerca iGuzzini Fr.ne Sambucheto, 44/a 62019 Recanati MC +39.071.7588250 tel. +39.071.7588295 fax rc@iguzzini.it iGuzzini illuminazione spa 62019 Recanati, Italy via Mariano Guzzini, 37 +39.071.75881 tel. +39.071.7588295 fax iguzzini@iguzzini.it www.iguzzini.com 071-7588453 video Grafischer Entwurf Studio Cerri & Associati Herausgeber iGuzzini illuminazione spa An dieser Nummer haben mitgewirkt iGuzzini illuminazione China Ltd iGuzzini illuminazione Deutschland GmbH iGuzzini illuminazione España S.A. iGuzzini illuminazione France S.A. iGuzzini illuminazione Middle East iGuzzini illuminazione Schweiz AG iGuzzini illuminazione UK Lighting System Italy (1982) Ltd Mondoluce, West Australia (W.A.) PBC Company Umschlagfoto Uzi Porat Gedruckt im: April 2011 Tecnostampa, Recanati
Die Redaktion ist für Ungenauigkeiten und Auslassungen im Verzeichnis der von den Mitarbeitern gelieferten Credits bezüglich der Projekte nicht verantwortlich. Eventuelle Ergänzungen oder Korrekturen sind in der nächsten Ausgabe enthalten.
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Francesca Storaro / mOa- Mario Occhiuto Architetture / Skidmore, Owings & Merrill / BPI / SCGMA / City Design / WSP / LichtVision Berlin / Staatliches Bauamt Erlangen-Nßrnberg / Iosa Ghini Associati / Germann & Achermann / Odile DECQ Benoit CORNETTE architectes urbanistes / Nicol Russel Broughty Ferry / Stefano Cacciapaglia Carlo Celia Anna Marcucci Marco Tondo / Ron Arad Architects / Waxman Govrin / Intervento / Turull - Sorensen Arquitectos / Federico Turrull Neddermann / Silvio D’Ascia / Servizi Integrati / IDI / Droles de Trames Architectes / Eric Chazelle / Henry Raynaud / Feilden Clegg Bradley Studios Will Garner / Nothing Studio Enzo Eusebi / Gregotti Associati International / DALD - David Atkinson / Alessandro Colombini