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Deutsche Ausgabe
II. 2010
Liebe Leserinnen und liebe Leser, EXPOS werden in zunehmendem Maße zu einem Schauplatz, auf dem hoch renommierte Architekten neue Konzepte und neue Technologien für deren Umsetzung präsentieren. Das Licht hat dabei in den letzten Jahren buchstäblich die Rolle von “Material” zur Gestaltung von Räumen und Bauwerken übernommen und geht damit über seine zweckmäßige Rolle in der Vergangenheit hinaus. Die EXPO von Shanghai belegt dies eindeutig. Heute ist das Licht ein Werkstoff, um Architektur zu schaffen, genau wie Ziegel, Zement, Glas und Stahl. Früher nutzte man ausschließlich natürliches Licht als Gestaltungselement vom 1861 ganz aus Glas und Stahl konstruierten Crystal Palace von Paxton bis zur von Le Corbusier entworfenen Kapelle von Ronchamp, um nur einige berühmte Beispiele zu nennen. Heute arbeitet man mit Technologien für künstliches Licht, modernen Entladungslampen, LEDs, OLEDs und immerraffinierteren computergestützten LASER-Beleuchtungen, wodurch Lichteffekte und Lichtsituationen, die bis vor wenigen Jahren der Filmindustrie vorbehalten waren, zur greifbaren Realität wurden. All das sollte jedoch durch eine präzise Strategien gestützt werden, die wir vor einigen Jahren in unserer Werbekampagne unter dem Motto “ Better light for a better life” deutlich gemacht haben. Ein Leitgedanke, der an das Motto der EXPO 2010 anknüpft: “ Better City, Better Life”. Adolfo Guzzini
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Incontroluce
Inhaltsverzeichnis
II
Leitartikel
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Planung Im Gespräch mit Georges Berne/Lao Bei
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Projekte Eine Oper aus Musik und Licht. Nessun dorma von Chen Yifei
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Expo Shanghai 2010 “Better City, Better Life” Palazzo Italia
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Expo Shanghai 2010 “Better City, Better Life” Französischer Pavillon
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Expo Shanghai 2010 “Better City, Better Life” UBPA - Pavillons B2 und C1
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Expo Shanghai 2010 “Better City, Better Life” UBPA - Pavillon B3-2
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New Acropolis Museum
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Renovierung des Rechnungshofes (Cour des Comptes)
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Caravaggio
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Darwin Ausstellung
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Internationaler Flughafen Carrasco. Neuer Passagierterminal
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Das neue Condominio Theater
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Das Geschäft Herren Globus am Züricher Flughafen
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Das Lyon Housemuseum
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Neue Beleuchtung für das Manufactum Warenhaus
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Park und Brücke von Kurilpa
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Wesley Church
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Tibidabo Park
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Plaza Cervantes
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1001 Bäume für Kopenhagen
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Unternehmenskultur iGuzzini illuminazione in New York
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iGuzzini Filiale in Shanghai Ziel der Delegation aus den Marken
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Neuer Online-Katalog
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Young Creative Poland
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iGuzzini Beitrag zum Projekt LOW3
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Die Familie als unternehmerischer Wert Luigi Moretti Architekt. Vom Rationalismus zur freien Baukunst
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Georges Berne zu Gast bei iGuzzini illuminazione 4. Italienisch-Russisches Gesprächsforum Guildford Design Awards
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Ausstellung des Turiner Grabtuchs CityBuild Abu Dhabi Awards 2010
II. 2010
Planung
Im Gespräch mit Georges Berne/Lao Bei
Wie kam die Zusammenarbeit mit Adam Yu, dem Auftraggeber des Werks, zustande? Hatte Yu einen Wettbewerb ausgeschrieben oder kannten Sie ihn bereits? Die Geschichte, wie unsere Zusammenarbeit begann, ist interessant. Vor unserer Begegnung hatte Adam Yu natürlich schon mehrere Personen angesprochen vermutlich einige Lichtplaner, wahrscheinlicher aber Hersteller von Beleuchtungsmaterial. Von vornherein stellte ihn keiner der Lösungsvorschläge zur Beleuchtung der Laque” (die Bezeichnung stammt von der Lacktechnik, mit der das Werk Nessun “ “ dorma” geschaffen wurde) zufrieden.Es war eine junge Französin namens Lina sie betreut für Adam Yu die Kulturinitiativen -, die mich über einen Freund ausfindig gemacht hatte. Bei einer Online”-Suche waren sie auf den Artikel der Journalistin Carine “ Lenfant gestoßen, die Jahre zuvor eine bebilderte Reportage über meinen beruflichen Werdegang geschrieben hatte. Meine Referenzen haben sie beeindruckt, vor allem das 1993 erarbeitete Beleuchtungskonzept für die Mona Lisa und die Auseinandersetzung mit monumentalen Werken wie La Fée “ Electricité” im Musée d’Art Moderne in Paris. Um mich kurz zu fassen: Es sprachen damals viele Faktoren für mich, zum Beispiel auch die Tatsache, dass ich Franzose bin, in Paris arbeite und mich für viele kulturelle Initiativen engagiere. 1
Wie entstand der lichttechnische Entwurf? Hatte der Kunde persönliche Vorstellungen? Hat er einen bestimmten Lichttyp bevorzugt? Hat er ein Limit für Kosten oder Sonstiges fest gelegt? Oder hat er darum gebeten, ihm Ideen und Lösungen vorzulegen, aus denen er dann seine Wahl treffen wollte? Bevor ich mich an die Arbeit machte, habe ich um ein Treffen gebeten. Ich wollte Nessun dorma” sehen und mich mit dem Ambiente vertraut machen, “ um nachvollziehen zu können, was er will. Er war bestimmt erstaunt über mein atypisches Verhalten.Ich habe ihm sofort meine Idee dargelegt, eine technische Lösung, die ihm bisher niemand vorgeschlagen hatte: eine Beleuchtung der Laque” ohne irgendwelche Lichtreflexe. Ich habe ihm eine Demonstration mit dem “ Bühnenbeleuchtungsmaterial improvisiert, das ich zur Verfügung hatte, einen Vari Lite Scheinwerfer der letzten Generation, der in Europa, geschweige denn in China, das Nonplusultra ist. Er ist sozusagen das Top-Modell” unter den Moving Lights. “ Nach erfolgreicher Vorführung habe ich ihn mit der Vorstellung vertraut gemacht, dass eine Überflutung des Raumes mit Licht nicht notwendig sei, tatsächlich wenig Licht ausreichen würde, um die Laque” zu enthüllen und ihre Wahrnehmung “ zu intensivieren. Nur 200-300 und nicht Tausende Lux, wie man hätte meinen mögen, würden ausreichen. Das war es dann schon: Ein paar Minuten, ein gemeinsames Essen mit stark gewürzten chinesischen Gerichten, so wie ich es mag… nichts weiter. Und trotzdem habe ich fast zwei Jahre gebraucht, um bis ins letzte Detail zu verstehen, was sich Adam Yu für dieses Werk wünschte. Zweifelsohne ging es ihm darum, Reflexe jeglicher Art zu vermeiden, aber außerdem wollte er durch die künstliche Beleuchtung auch ein früheres emotionales Erlebnis wiederbeleben. Über etwas anderes haben wir nicht gesprochen, weder über das Technische noch über das Finanzielle. Ich habe gesehen, wer Adam Yu war und ich habe die Nessun dorma” gesehen. “ Er hat sich für mich entschieden, und ich habe mich entschieden, für ihn zu arbeiten. Die einzige Bedingung war die zeitliche Herausforderung: das Werk in 6 Monaten zu entwerfen und fertig zu stellen, also zur Einweihung der Laque” am 28. April 2008.
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Fotos: Lv Hengzhong 1. Das Werk “Nessun dorma” beleuchtet 2.3.4. Verschiedene Phasen der Aktivierung der Leuchten
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Was ist der Grundgedanke der ausgearbeiteten Lichtregie? Bevor man von Lichtregie spricht, ist das Projekt zu erläutern. Das Werk Nessun Dorma erfordert durch seine Lage im Innenhof des Gebäudes und durch die umgebenden Strukturen eine stark fokussierte, meines Erachtens intensive Beleuchtung, die aufgrund der enormen Ausmaße (40 m Länge und 14 m Breite) aufgeteilt werden musste. Nur so ist es möglich, das Werk unter optimalen Bedingungen zu betrachten und störende Lichtspiegelungen zu vermeiden. Worte allein reichten nicht aus, die Situation zu erklären und unsere Vorstellung zu veranschaulichen. Erst anhand von Zeichnungen gelang es uns, methodisch den Geist, die Anforderungen, die Lösung… oder besser gesagt, die Lösungen darzulegen, denn es gab nicht nur eine. Der Grundgedanke war, eine Beleuchtung zu realisieren, bei der einzig und allein das Werk in Szene gesetzt wird. Umsetzen konnte man das nur mit einem integrierten Beleuchtungskonzept. Situationsbedingt empfahl es sich, je nach gewünschter Beleuchtungsstärke 300 bis 500 Strahler zu installieren. Und tatsächlich haben wir dann genau 300 + 5 Strahler installiert, legten wir uns dann auf 300 + 5 Strahler fest. Bei den Lösungen war ein räumliches Arrangement mit verschiedenen Beleuchtungsszenarien vorgesehen. Wir tasteten uns schrittweise vor. Adam Yu erzählte mir immer wieder die Geschichte der Prinzessin Turandot. Er erzählte sie mir so wie er sie sehr oft, soz. täglich Freunden und Bekannten erzählte.. Er hat mir Puccini's Oper vorgesungen ... Er singt sie gerne. Er hat mich zwischen den «Wolken» begleitet, die ein Symbol für die verschiedenen Szenen des Handlungsablaufs der Geschichte sind. Er zeichnete mit dem Finger in 30 m Entfernung. Und aus diesem Zeichnen kristallisierte sich einfach die Idee heraus, dass das Licht, szenisch untergliedert artikuliert, seine Abhandlung begleiten könnte. incontroluce 22
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Planung
Im Gespr채ch mit Georges Berne/Lao Bei
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5. Zeichnung aus dem lichttechnischen Entwurf 6. Detail der Tragstrukturen für die Beleuchtung
Zwei Jahre sind zwischenzeitlich vergangen. Die Beleuchtungsanlage, das Objektlicht”, nahm unwillkürlich Gestalt an. “ Und ich merkte, dass Yu etwas Einzigartiges wollte. Als er sah, wie ich mich Tag für Tag fast unmerklich hineinsteigerte, bat er mich schlechtweg um eine Interpretation in Licht von Puccinis Werk. Die Laque”, das Lichtobjekt”, erstrahlte unter dem künstlichen Licht in “ “ bescheidener Pracht. Es gab immer ein quälendes Gefühl und die Befürchtung, die Reflexe nicht vollständig unterdrückt zu haben. Ich habe viel über Lackkunst, ihre Verwendung, Brüchigkeit und Brillanz gelesen. Ich kam ich zur Erkenntnis, dass ich den Reflexen nicht entgegentreten konnte, sondern mit ihnen gehen musste. Der unglaubliche Glanz der Lacque” hat seine Gründe. Es ist, als würde der Blick “ gezwungen, weiter zu gehen. Beim Werk Nessun dorma” haben die Spiegelungen “ eine doppelte Funktion. Sie sind abstrahierend, um Turandot erfassen zu können, aber gleichzeitig materialisierend, damit Turandot uns sehen kann, da ihre Augen nur aufleuchten, wenn sie durch die Flamme der Spiegelung belebt werden. All das ist geblieben, ganz einfach. Auf welche Weise wurde das Konzept in reelle Beleuchtungseffekte, also in eine konkrete Lichtregie verwandelt? Dafür könnte es mehrere Antworten geben, und ich möchte die wählen, die Sie nicht erwarten. Adam Yu hatte einen klaren Wunsch: Nessun dorma” perfekt zu beleuchten, also “ im Einklang mit dem Ort. Wir legten ihm praktisch gleich zu Beginn, also ab unserer zweiten Begegnung, die Lichtinszenierung vor. Für uns war sie ganz offensichtlich, nicht jedoch für Adam Yu. Voller Vertrauen und Respekt für unsere Kunst hat er sie trotzdem nie abgelehnt. Erst später, als mit der Lichtprogrammierung in Originalgröße das Beleuchtungsprojekt den letzten Schliff erhielt, war auch Yu unerwartet überzeugt davon. Er sah, wie sich das künstliche Licht in eine Art Fluidum” “ verwandelte und die einzelnen Symbole von Nessun dorma” durchzog: 300 “ Strahler, die gleichzeitig bzw. nacheinander mit unterschiedlichen Lichtstärken zum Leben erwachten, um eine Geschichte zu erzählen. Vincent Valère, der Lichttechniker vom französischen Institut Caisse des Monuments et des Sites” war “ Zeuge der Entwicklung unseres Projekts und hat den Begriff Lichtdrache” geprägt, “ weil er sich die Strahler wie einen Drachen mit 300 Köpfen vorstellte, von denen jeder seine Flamme speit.
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Planung
Im Gespräch mit Georges Berne/Lao Bei
8’18’’ * Dieses Büro wurde 2007 von François Migeon, Leiter der Designgruppe “ Grandeur Nature” und dem Lichtdesigner Georges Berne vom Designbüro L’Observatoire gegründet. Das Zusammenwirken eines Ingenieurs und eines Lichtdesigners führt über zwei verschiedene Handschriften zu einer Allianz zwischen der Strenge des Technikers und der Emotion des Künstlers. 8’18’’ ist eine französische Note in einer internationalen Perspektive. *Acht Minuten und 18 Sekunden ist die Zeit, die ein Photon braucht, um den Abstand zwischen Sonne und Erde zurückzulegen. Georges Berne 1956 in Marseille geboren, vereint er eine Ausbildung im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich mit einer künstlerischen Ader. Von 1980 bis 1985 arbeitet er für das Unternehmen Philips. Von 1986 bis 1991 ist er als Lichtplaner tätig. 1992 gründet er “ L’Observatoire 1”, an das sich 1993 das Designbüro “ L'observatoire International” anschließt. In den Jahren 1994 und 1995 ist er Vizepräsident der ELDA (European Lighting Designer Association). 2007 wird er zum Mitbegründer des Designbüros 8’18’’. 2009 wird er zum “ Chevalier in the Arts and Humanities Order” ernannt. Die jüngsten Projekte, bei denen er als Lichtplaner mit namhaften Architekten zusammenarbeitet, sind die Niederlassung des Louvre in Abu Dhabi mit Jean Nouvel und das neue Arte Center Pompidou in Metz mit Shigeru Ban.
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Was waren die technischen Probleme, auf die Sie gestoßen sind? An diesem Punkt können wir vom Beleuchtungsmaterial sprechen. Die erste Schwierigkeit bestand darin, den Lieferanten der Leuchten, in diesem Fall iGuzzini, davon zu überzeugen, dass mehr als nur eine einfache Beleuchtungsanlage aus dem Katalog erforderlich war. Wir benötigten hoch professionelles” Material, da sich “ bei einem Relamping” die Strahlerausrichtung auf keinen Fall verändern durfte. “ Es war also eine äußerst präzise” Fixierung der Leuchten notwendig. Jede der 60 “ Tragstrukturen für die insgesamt 300 Strahler sollte eine Einstellgenauigkeit von bis zu 1 Grad zulassen, alle dicht nebeneinander wie die Falten eines Plisseestoffes von Fortuny. Sämtliche Strahler werden über das DALI-Protokoll gesteuert, ein nicht speziell für Theaterzwecke entwickeltes Protokoll. Kurz gesagt, lag das Kernproblem in den Einstellungen und Programmierungen, im Management und der Lebensdauer.
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Kontaktadressen
7. Der vollständige Beleuchtungsapparat
Rue Smétana 2 92000 Nanterre - France Tel. + 33 6 08 92 68 10 Mail georges.berne@wanadoo.fr 8.18@orange.fr
Bemerkungen und Danksagungen Meinen besonderen Dank für ihre großartige Unterstützung möchte ich Adam Yu, dem Büro 8’18’’, der Lichtplanerin Claire-Lise Bague und ihrem Assistenten Anthony Perrot aussprechen. Auch dem Winland Team, das Adam Yu bei diesem Projekt zur Seite stand, möchte ich danken. Und natürlich Lina, die mich ausfindig gemacht hatte und vom Anfang bis zum Schluss nicht nur Vermittlerin, sondern auch Dolmetscher war. Ich danke auch den drei iGuzzini Niederlassungen in Frankreich, Italien und Peking, die jede für sich eine bestimmte Funktion erfüllten: iGuzzini Frankreich für den technischen Support, iGuzzini Italia für die Entwicklung und Programmierung der Leuchten und Vorschaltgeräte, iGuzzini Peking für die Umsetzung... und ihr Staunen, als sie schließlich davor standen. Sie wissen, was ich meine ... was wäre ich ohne sie gewesen? Sie wissen, was ich meine ..... es war niemals das Werk eines Einzelnen. Sie nannten mich Lao Bei gleich zu Beginn unserer Zusammenarbeit. Und Lao Bei werde ich immer für alle dort bleiben: Bei wie Berne und Lao wie der Greis, der Weise”. “
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Eine Oper aus Musik und Licht. Nessun dorma von Chen Yifei
Projekte
Kunde Adam Yu Lichtplaner 8’18” - Georges Berne
Peking, China
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Der chinesische Milliardär Adam Yu ist ein Liebhaber der Lyrik und vor allem verehrt er Giacomo Puccini. 2008 wollte er den 150. Geburtstag des toskanischen Komponisten mit einem grandiosen Kunstwerk feiern. Er beauftragte den Künstler Chen Yifei mit einem riesigen Bühnenbild, das von Giacomo Puccinis unvollendeter Turandot inspiriert sein sollte. Aus dieser Oper stammt die Arie “Nessun dorma”, die von allen namhaften Tenören interpretiert wurde. Das Bühnenbild besteht aus einem riesigen mit der traditionellen
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chinesischen Lacktechnik geschaffenen Gemälde. Großformatige Einzelteile bilden ein 40 m hohes und 15 m breites Wandbild. Es erstreckt sich praktisch über die gesamte Höhe einer Wand des zentralen Atriums des Winland International Finance Centers, eines Mehr zweckgebäudes im Besitz von Adam Yu. Dieses Kunstwerk verkörpert 12 bedeutende Momente aus der Oper Turandot. Das Beleuchtungskonzept ist so ausgelegt, dass einerseits bestimmte Momente betont werden, andererseits das Werk in seiner Ganzheit erstrahlt bzw. sich dem Betrachter
langsam enthüllt. Angesichts der Komplexität des Vorhabens musste iGuzzini ein Sonderprodukt mit perfekt kombinierten Leuchtmitteln und Optiken entwickeln: eine integrierte Lösung zur vollständigen Bestrahlung des Werks. Man schuf eine Anlage für dimmbare dichroitische 50WNiedervolt-Lampen mit Abstrahlwinkeln von 4° und 8° und Farbtemperaturen von 3000 K. Es ist eine Spezialanfertigung, die aus langen und schmalen, quaderförmigen Strukturen, in denen die Leuchtmittel untergebracht sind, besteht.
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Fotos: Lv Hengzhong 1.2.3.4. Verschiedene Lichtsituationen, die mit dem Beleuchtungsapparat und dem Steuerungssystem erzeugt werden
Jedes einzelne Fach ist an einem Arm montiert, der sich gradweise um bis zu 30 Grad schwenken lässt. Das Ergebnis ist eine Lichtwelle mit perfekter Ausrichtung der Lichtquellen für den gewünschten Endeffekt. Mechanische Fixiervorrichtungen gewährleisten, dass diese Ausrichtung selbst bei einer Wartung oder Reinigung der Leuchten stets gleich bleibt. Zur Steuerung dienen Vorschaltgeräte. Die Definition der Leuchten wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Besitzer, Georges Berne, der mit der Planung des Beleuchtungskonzept für dieses Werk beauftragt war und iGuzzini getroffen. Adam Yu wurde für seine Rolle als Mäzen von der Fondazione Festival Pucciniano und der italienischen Regierung mit dem Gran Pucciniano ausgezeichnet. Die Stiftung verleiht diese Auszeichnung an Musikbegeisterte auf der ganzen Welt, die für Puccinis Musik schwärmen.
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Projekte
Expo Shanghai 2010 “Better City, Better Life” Palazzo Italia
Design Studio Iodice & Associati Chefarchitekt Giampaolo Imbrighi
Shanghai, China
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Der Architekt Giampaolo Imbrighi hat ein Gebäude entworfen, das die innovativsten Aspekte des gewaltigen italienischen Kulturerbes in sich vereint. Der Baukörper, der wie ein zerstückelter und wieder zusammengefügter Quader aussieht, bedeckt eine Fläche von 3600 m2 und ist 18 m hoch. Er liegt in Zone C des Ausstellungsgeländes und ist auf drei Seiten von Wasser umgeben. Der Pavillon wurde in perfektem Einklang mit dem Leitmotiv der Expo als “bioklimatische Schöpfung” konzipiert. Ausrichtung, Dämmung und Wärmespeicherung beruhen mehr auf der
Beobachtung der Natur als auf der Technik zu heizen, kühlen und beleuchten. Die künstliche Beleuchtung wird energiesparend über Lichtmanagementsysteme gesteuert. Eben weil auf dem Licht ein besonderer Schwerpunkt liegen sollte, vertraute man das Projekt und das Management einem Bühnenbildner wie Giancarlo Basili an, der sich für die künstliche Beleuchtung an iGuzzini wandte. Das Herz des Pavillons ist die große Piazza, die alle italienischen Piazzas verkörpert, da die Gestaltung des Inneren von der urbanen Struktur der italienischer Städte inspiriert ist.
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Contracting LVS Exhibition Service Co., Ltd. Shanghai Greenland Construction Group Project Management Bureau Veritas Greater China
Lichtinszenierung Giancarlo Basili Partners Assistance iGuzzini illuminazione iGuzzini China
Fotos: Lv Hengzhong 1.2. Außenansicht. Die Nachtaufnahme zeigt den Effekt des lichtdurchlässigen Betons
Die Lichteffekte im Eingangsfoyer werden durch Cestello Wandleuchten erzeugt. Sie sind perimetral an den oberen Enden der Stahlprofile angeordnet, welche die Verglasungen tragen und mit Halogenleuchtmitteln PAR 30 bestückt. Für den Hof, der in den Mittelpunkt des Projekts gerückt wurde, schuf man einen Sternenhimmel aus Strahlern PAR 30. Cestello Wandleuchten mit Halogenleuchtmitteln QR 111 erzeugen mit unterschiedlichen Lichtkegeln eine gezielte, effektvolle Beleuchtung der Wände, an denen ein symbolisches Orchester und eine Darstellung aus dem Modesektor mit Modellen und Kleidungsstücken und Schaufensterpuppen inszeniert ist (“Joy of living”). In der Mitte des Hofes befindet sich eine getreue Nachbildung der Kuppel des Brunelleschi. Eine Rolltreppe im Inneren führt in die obere Etage. Im Erdgeschoss befindet sich schließlich eine von der Mailänder Triennale organisierte Dauerausstellung. Mit ihren fünf Ausstellungssälen, die jeweils einem Thema gewidmet sind, begleitet sie die Besucher auf eine Reise durch Italien. Dazu gehört auch der Saal “ The making of”, der die industrielle Evolution vom Handwerk bis zur Serienproduktion veranschaulicht. Im Saal, der dem Design gewidmet ist, werden Handwerksgeräte in Vitrinen gezeigt. Sie dienten zur Fertigung von Objekten, die in die Geschichte des Designs eingegangen sind und im Außenbereich zu sehen sind.
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Projekte
Expo Shanghai 2010 “Better City, Better Life” Palazzo Italia
3. Eingangsfoyer mit Nachbildung des Theaters von Vicenza 4. Die Musikwand
Das Licht trifft gleichmäßig auf die Vitrinen auf. Auf die im Außenbereich aufgestellen Objekte, auf Totems oder auf dem Boden fällt es hingegen zenital ein. Dadurch entstehen scharf umrissene Lichtinseln mit dem Effekt eines rhythmischen Licht-Schatten-Spiels. Zur Umsetzung des Lichtprojekts wurden die Strahler Tecnica in Stromschienen mit DALILichtmanagement eingesetzt. Im Raum “I-Tech” gibt es Kultobjekte zu sehen, die zu den großen Errungenschaften der italienischen Technologie zählen: die Vespa, der Fiat 500 und die Tecnogym Fitnessgeräte. Das Licht breitet sich aus dimmbaren T16 Lichtleisten aus, die ebenfalls mit dem DALILichtmanagement geregelt werden. Der Raum “A bite of Italy” ist einem Thema gewidmet, das wohl die meisten Leute sofort mit Italien in Verbindung bringen: dem guten Essen. Ein von der Decke herabhängendes Meer aus Getreideähren und roten Mohnblumen wird indirekt mit den über den Vitrinen angebrachten T16 Lichtleisten bestrahlt. Einige Strahler Le Perroquet betonen mit ihrem Akzentlicht das Wogen der von Ventilatoren bewegten Ähren. Aus dem Holzboden ragt ein majestätischer Olivenbaum empor, dessen Knorrigkeit von Le Perroquet Strahlern betont wird. Der gesamte Raum ist in ein warmes, fluoreszierendes Licht mit 2700 K getaucht, das von der rückseitigen Beleuchtung der Vitrinen, in denen Pasta und Wein ausgestellt sind, ausströmt.
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Projekte
Expo Shanghai 2010 “Better City, Better Life” Palazzo Italia
Die Servicebereiche in der ersten Etage wurden mit einer funktions - und anforderungsgerechten Beleuchtung ausgestattet. Für den Veranstaltungsbereich wählte man Tecnica Strahler auf DALI-Schienen, welche die nötige Flexibilität gewährleisten. Das Café und Restaurant wurden mit Le Perroquet Hängeleuchten ausgeleuchtet. Für die Verbindungswege schuf man mit den Leuchten iN100 (mit regulierbarem Lichtaustritt durch Tageslichtsensoren) Lichteinschnitte, die optisch das äußere Erscheinungsbild des Pavillons nachahmen. Für die zweite, vorwiegend aus Büroräumen bestehende Etage wählte man die Leuchten i88. Sie wechseln sich mit den Einbauleuchten Reflex und iN100 ab, welche die Verbindungswege erhellen. Für einen optimalen Sehkomfort im Auditorium fiel die Wahl auf Einbauleuchten Reflex mit Lampen QR 111. Bei den Treppenabsätzen wurden die Bodeneinbauleuchten Ledplus eingesetzt. Gesteuert wird die Beleuchtungsanlage über das Master Pro Lichtmanagementsystem.
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5. Die Modewand 6. Der Raum I-Tech
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Projekte
Expo Shanghai 2010 Better City, Better Life” “ Französischer Pavillon
Auftraggeber Cofres SAS Generalunternehmer CCEED Bauleitung und Gestaltung Jacques Ferrier Architectures
Shanghai, China
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Jacques Ferrier wollte sich mit dem Motto der Expo von Shanghai “Better City, Better Life” durch die Thematisierung einer “sinnlichen Stadt” im Sinne “des Wunsches nach einem besseren Leben in der Stadt” auseinanderzusetzen. Da die Existenz des Menschen im vergangenen Jahrhundert von der Technik dominiert wurde, ist es nach Meinung des Architekten an der Zeit, wieder den Menschen in den Mittelpunkt der Stadt zu rücken, um sie lebenswerter zu machen. Dies sollte über seine fünf Sinne geschehen, die bei den Chinesen durch Gleichgewicht und Bewegung ergänzt werden. Der Pavillon, ein weitläufiger Kubus über einem Wasserspiegel, ist mit einem Stahlnetz überzogen. Auf diesem Stahlnetz befindet sich eine Betonbeschichtung in steingrauer Optik mit Glasfasereinlage. Damit will man an das
Schloss Chambord, aber auch an die Bauten des Ingenieurs Eugène Freyssinet, dem Erfinder des Spannbetons, anknüpfen. Der Innenraum ist ohne Trennwände gestaltet. Das äußere Stahlnetz trägt dank der Metallstangen zur Verteilung der horizontal wirkenden Kräfte bei. Das zentrale Element der Innengestaltung ist eine 250 m lange abfallende Rampe, die sich um den im französischen Stil gestalteten Garten windet. Ein großes “ Videofresko” aus über dreißig Bildschirmen dient zusammen mit Meisterwerken des Impressionismus aus dem Musée d’Orsay dazu, das Gleichgewicht zwischen Technik und Sinnlichkeit, Schöpfung und Dasein, Stadt und Land zu veranschaulichen. iGuzzini entwickelte für dieses Projekt eine besondere Lösung zur Beleuchtung der Fassade. Das Büro Sexton entwarf in Zusammenarbeit
mit dem Architekten Ferrier ein sehr simples Konzept. In alle Öffnungen des den Pavillon überziehenden Maschennetzes sollten “Kerzen” gestellt werden. Das Ziel war eine einfache und wirtschaftliche Lösung, die im Wesentlichen zwei Funktionen erfüllen sollte: Von außen gesehen, sollte die Lampe wie eine Kerze erstrahlen, nach innen sollte sie die Hauptkonstruktion des Gebäudes beleuchten, damit die Netzstruktur dazu einen Kontrast bildet. Dem Team schwebte eine einfache, preiswerte und leicht auswechselbare Leuchtstofflampe mit Schraubfassung vor, die in einen lichtstreuenden Schirm (um 180° nach außen) aus Lochblech eingesetzt wird. In bestimmten Fällen sollte das Lochblech das 360°-Licht abdecken, um einen Blendeffekt in den Bereichen zu vermeiden, in denen das Hauptgebäude Fenster oder Öffnungen hat.
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Lichttechnische Planung Georges Sexton Associates
Fotos: Lv Hengzhong 1.2. N채chtliche Ansicht
Projektleiter Pauline Marchetti Partners Assistance iGuzzini China
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Projekte
Expo Shanghai 2010 Better City, Better Life” “ UBPA - Pavillons B2 und C1
Kunde Shanghai World Expo Land Holding Entwurf mOa - marioOcchiuto architetture
Shanghai, China
Im Rahmen der Expo von Shanghai wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, um den besten Entwurf für die Wiedernutzung einiger Fabrikhallen auf dem Gelände der Expo zu prämieren. In der so genannten UBPA - Urban Best Practise Area und den neu gebauten Pavillons B2 und B3-2 sind ausgesuchte Best Practise Modellprojekte einer Vielzahl von Städten aus der ganzen Welt zu sehen. Gewinner des Wettbewerbs war das Büro mOa - marioOcchiuto architetture. Mario Occhiuto, der sich seit Jahren für nachhaltige Architektur engagiert und in
China bereits bedeutende Projekte umgesetzt hat, präsentierte für die Ausschreibung ein überzeugendes Konzept, mit dem er italienisches Knowhow für ökologische Bautechnik exportierte. Das Kernstück des Entwurfs ist die hinterlüftete Fassade, die aus großen, durchbrochenen Terrakotta-Platten besteht und eine dekorative Verkleidung der alten Fabrikhallen darstellt. Diese Verkleidung hat eine doppelte Funktion. Sie wirkt dämmend und verbessert somit den thermischen Komfort. Gleichzeitig bestimmt sie durch ihre dekorative Optik den Charakter des Gebäudes. Die Platten bestehen aus einer besonderen Art von Terrakotta, bei der Tonsplitt mit natürlichen Quarzen und Harzen als Bindemittel vermischt wird. Die Dekore sind von der Vietri-Keramik inspiriert. Mit der lichttechnischen Planung für das Gebäude B2 wurde Francesca Storaro beauftragt, mit der beleuchtungstechnischen Beratung und Lieferung der Produkte die Firma iGuzzini. Der Fokus des Projekts lag auf der Einergieeinsparung und einer Led-Beleuchtungstechnologie mit hohem Wirkungsgrad durch den Einsatz der Einbauleuchte Linealuce RGB und dem Colour Equalizer Steuerungssystem. Die Farbvariationen knüpfen an den Symbolgehalt der Farben in der italienischen Malerei des 16. Jahrhunderts an. Neben den sanierten Gebäuden befindet sich ein neu gebautes Empfangsgebäude (C1 Building), das für den gesamten UBPA Bereich zuständig ist.
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Projektleiter Massimo Baragli Alessandro Izzo Konstruktionsentwurf und Anlagen Favero & Milan Ingegneria
Technische Planung Tonji University
Fotos: Lv Hengzhong 1. Fassade Pavillon B2
Lichttechnische Planung f체r Geb채ude B2 Francesca Storaro
2. Lichteffekte durch Hinterleuchtung der Terrakotta-Fassade
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Projekte
Expo Shanghai 2010 “Better City, Better Life” UBPA - Pavillons B2 und C1
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3. Seitenwand Geb채ude B2 mit Verbindungsweg zu C1 4. Innenhof Pavillon C1
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Projekte
Expo Shanghai 2010 Better City, Better Life” “ UBPA - Pavillon B3-2
Auftraggeber World Expo Shanghai 2010 Holding Company Entwurf Archea Associati
Shanghai, China
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Archea Associati entwarf auf Wunsch des Auftragsgebers ein Gebäude, das schlicht und einfach ein Behälter mit einem rechteckigen Grundriss von 78 x 28 m ist. Im Inneren vollkommen frei, stellt es den beteiligten Städten einen neutralen Raum für die Modellprojekte in der Urban Best Practise Area zur Verfügung. Da das Werk unter das Kooperationsprogramm zwischen der Expo und dem italienischen Umweltministerium fällt, wurde das Konzept der Hülle in ein System zur optimalen Verteilung des natürlichen Lichts umgewandelt. Es entstand somit ein Raum, der ohne Energieverbrauch von außen erhellt und bestrahlt wird. Das als Shed-Konstruktion konzipierte Dach ist von Trägern mit Stahlstruktur durchzogen, um eine Sequenz reflektierender Flächen zu bilden, die das Licht zenital verteilen.
Nachts soll das künstliche Licht den Tageseffekt nachahmen. Deshalb installierte man in den Sheds die Strahler Platea in langgezogener Straßenoptik, die mit Entladungslampen bestückt sind. An der sichtbaren Fläche der Sheds montierte man hingegen Frame Einbauleuchten mit zwei Entladungs- und einer Halogenlampe, um die Notbeleuchtung zu gewährleisten. Die Außenwände bestehen aus einer Metallkonstruktion, die mit Paneelen aus silikonisiertem Gewebe verkleidet sind. Sie verwandeln die Bauhülle in eine weiche, schwingungsfähige Fläche. Der Farbwechsel und die Farbspots, die mit den RGB Einbauleuchten der Serie Light Up erzeugt werden, unterstreichen die Unregelmäßigkeit der Oberfläche.
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Konstruktionsentwurf und Anlagen Favero & Milan ingegneria Bauunternehmen Shanghai Construction Company
Partners Assistant iGuzzini illuminazione iGuzzini China
Fotos: Lv Hengzhong 1. AuĂ&#x;enansicht mit farbigem, wechselndem Licht 2. Lichtvouten an der Decke
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Projekte
New Acropolis Museum
Auftraggeber Organization for the Construction of the New Acropolis Museum (OANMA) Entwurf Bernard Tschumi Architects
Athen, Griechenland
Das Akropolismuseum wurde zur Ausstellung der bedeutendsten archäologischen Schätze gebaut, die aus der Akropolis und von den Hängen des Hügels, auf dem sie errichtet ist, stammen. Der Entwurf des im Sommer 2009 eröffneten Museums stammt von Bernard Tschumi und Michalis Fotiadis. Es erstreckt sich auf insgesamt 25.000 m2 und bietet eine Ausstellungsfläche von mehr als 14.000 m2. Die architektonische Form des Museums ergab sich aus drei wesentlichen Notwendigkeiten: den Blick auf die Monumente der Akropolis freizugeben, Skulpturen des Parthenon in ihrer originalen Größe zu zeigen und die unter dem Museum liegende Ausgrabungsstätte in das Gebäude einzubinden. Die visuelle Verbindung zwischen den Skulpturen des Parthenon und dem Tempel, aus dem sie stammen, wurde mithilfe der Glaswände der Parthenon-Galerie inszeniert. Von dieser Galerie aus hat der Besucher einen atemberaubenden Blick auf die Akropolis, die geschichtsträchtige Hügellandschaft und die moderne Stadt Athen. Das Kernstück der Parthenon-Galerie besteht aus einem rechteckigen Betonquader, der in Dimension und Lage dem Parthenon nachempfunden ist. Er wurde eigens dazu entworfen, um das vollständige Fries des Tempels in seiner gesamten Länge aufnehmen zu können. Das Museum scheint auf den mehr als 100 Betonpfeilern zu schweben, die den Ausgrabungen eine außergewöhnliche Bleibe bieten. Neben den auf drei Geschossen ausgestellten Exponaten können Besucher somit auch die freigelegten Ruinen aus der Antike betrachten. Die Galerie im Erdgeschoss, die den Hängen
der Akropolis gewidmet ist, zeigt neben den Fundstücken aus den Heiligtümern an den Hängen des Tempelbergs Gebrauchsgegenstände der Athener aus verschiedenen Epochen. Im ersten Stock des Museums können die Besucher die Spuren der Evolution der Akropolis verfolgen. Im Ost- und Südteil befindet sich die neun Meter hohe ‘Galerie der Antike', die mit Tageslicht erhellt ist. Dort können die prachtvollen Skulpturen bewundert werden, die einst die ersten Tempelbauten auf der Akropolis zierten. In der Galerie sind außerdem die Votivgaben von Gläubigen ausgestellt, wie u. a. wundervolle Korais aus dem Altertum (überlebensgroße Mädchen-Skulpturen), Hippeis (Reiter), Statuen der Göttin Athene, Skulpturen männlicher Gestalten sowie Marmorreliefs und kleinere Weihgeschenke aus Bronze und Ton. Prunkstück des Museums ist die im obersten Stockwerk liegende ‘Parthenon-Galerie’. Es handelt sich um einen gläsernen Quader, an dessen Außenwänden sich die Relieffiguren des Parthenonfrieses, die den panathenäischen Festzug darstellen, kontinuierlich entlang ziehen. Zwischen den Stahlsäulen, die den Säulenkranz des Parthenons nachzeichnen, sind Metopen, Marmorplatten mit aufwändig gearbeiteten Reliefdarstellungen aus der griechischen Mythologie, eingesetzt. Die überlebensgroßen Figuren der beiden Giebel (dreieckige Elemente zur Krönung der Fassade) wurden auf die Sockel an der Ost- und Westseite der Galerie gestellt. Sie nehmen die gleiche Position ein, die sie im Parthenon gehabt hätten. Der Ostgiebel stellt die Geburt der Göttin Athene aus dem Haupt ihres Vaters Zeus dar, der Westgiebel zeigt ihren Kampf mit Poseidon um die Herrschaft über Attika.
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Schlüsselpersonal Joel Rutten, Adam Dayem, Jane Kim, Aristotelis Dimitrakopoulos, Eva Sopeoglou, Kim Starr, Anne Save de Beaurecueil, Joel Aviles, Valentin Bontjes van Beek, Jonathan Chace, Allis Chee, Thomas Goodwill, Robert Holton, Liz Kim, Daniel Holguin, Michaela Metcalfe, Justin Moore, Georgia Papadavid, Kriti
Siderakis, Véronique Descharrères, Cristina DeVizzi, Kate Linker.
Lichttechnische Planung Arup Lighting - Florence Lam
Fotos: Nikos Daniilidis und mit freundlicher Genehmigung des Acropolis Museum Nikos Pilos
Assoziierter Architekt Michael Photiadis, ARSY
Partners Assistance Diathlasis S.A.
1. Nächtliche Ansicht des Gebäudes
Konstruktions- und mechanischer Entwurf Arup
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Projekte
New Acropolis Museum
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Das Ausstellungsprogramm des Museums wird auch durch eine Vielzahl von Fundstücken aus der antiken Stadt Athen ergänzt, die bei den archäologischen Ausgrabungen vor dem Bau des Museums gefunden worden waren. Die Ausgrabungsstätten sind von verschiedenen Punkten im Erdgeschoss und in den höheren Stockwerken des Museums über geschickt platzierte, verglaste große Öffnungen sichtbar. Das lichttechnische Projekt von Arup Lighting wurde bei der 27. International Lighting Design
Awards von der International Association of Lighting Designers (IALD) für seine Qualität und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Man argumentierte wie folgt: “Durch den holistischen Ansatz bei der Planung des New Acropolis Museum entsteht ein choreographisches Wechselspiel aus Licht und Schatten, Tageslicht und Architekturbeleuchtung”. Das Projektbriefing für das Museum lautete, das Tageslicht wie ein Thema zu behandeln, um sowohl den Sammlungen als auch der
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2. Fries des Parthenons 3. Metopen und große Figuren in der Parthenon-Galerie
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architektonischen Form des Museums eine vierte Dimension zu verleihen. Das Akzentlicht der Strahler Tecnica unterstreicht den Charakter der Marmorreliefs und trägt dazu bei, die Originalteile von den eingefügten Nachbildungen zu unterscheiden. Es ist sorgfältig abgestimmt auf das von oben und seitlich über die Glaswände diffus einfallende Tageslicht. Die lichttechnische Gestaltung will das Gefühl der Außenbedingungen wieder erschaffen, unter denen man die Skulpturen ursprünglich sehen konnte.
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Projekte
Renovierung des Rechnungshofes (Cour des Comptes) Paris, Frankreich
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1898 wurde der Architekt Constant Moyaux mit der Planung und dem Bau der Räumlichkeiten für das Archiv des französischen Rechnungshofes beauftragt. Die Umsetzung dieses Projekts nahm zehn Jahre in Anspruch. Das Archivgebäude ist stilistisch eine Hommage an die Chicagoer Schule. Charakteristisch dafür sind die mit Ziegeln gestalteten Simse an den zum Innenhof gerichteten Fassaden und das pragmatische Zusammenspiel von Konstruktion und Funktion. Bestimmt zur Aufbewahrung von Finanzverwaltungsunterlagen, wurde das Gebäude wie ein riesiges aus Ziegeln gemauertes Regal konzipiert. Die senkrecht zu den umlaufenden Randbereichen angeordneten Regalgänge sind durch das Tageslicht erhellt, das über die Fenster der Fassade einfällt, die zum Hof gerichtet ist. Dieser trennt das Archivgebäude vom Palais Cambon, in dem sich wiederum die Sitzungssäle, die Bibliothek und wichtige Amtsräume der Amtspersonen befinden. Um den mit einer Verglasung versehenen, steinernen Gebäudesockel erheben sich acht Stockwerke. Sie sind wie ein elegantes Intarsienwerk gestaltet, bei dem sich Fassadenelemente aus Terrakotta mit Stahllisenen und Kreuzankern abwechseln und durch Bogenfriese und Kranzleisten aus Kalkstein, teils in flacher Ausführung teils mit zinnenartiger Krönung, hervorgehoben werden. Zwischen 1976 und 1978 wurde im Rahmen einer notwendige Erweiterung des Lagers ein baulich unabhängiges Archivgebäude errichtet, das den Innenhof über fünf Stockwerke verdunkelte. Als im Jahr 2000 eine Personalaufstockung erforderlich war, um auch die Bilanz des Staatshaushaltes zu zertifizieren beschloss die Einrichtung eine Auslagerung des Archivs. Das frei gewordene Archivgebäude wurde so für die Aufnahme von neuen Mitarbeitern und die Zusammenlegung der im gesamten Stadtviertel verstreuten Außenstellen neu genutzt. Der Umbau erwies sich aufgrund der zahlreichen Auflagen u.a. im Rahmen des Denkmalschutzes, zu dem die Registrierung der Fassaden und der Hofpflasterung im ‘Inventaire Supplémentaire des Monuments Historiques’ gehörte, als äußerst komplex. Nach einer technischen Prüfung beschloss man den vollständigen Abbruch des zentralen Archivgebäudes und den Umbau des restlichen
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Bauleitung Wirtschafts-, Finanz- und Industrieministerium Entwurf Goudchaux Architecte et Associés Daufresnes, Le Carrée & Associés
Wirtschaftsbüro J.P.Tohier & Associés
BET Fluides BETHAC
Schalltechnische Planung AVEL Acoustique
Partners Assistance iGuzzini illuminazione France S.A.
Fotos: Didier Boy de la Tour 1. Innenhofschacht 2. Innenhof mit Sitzbank, in der die technischen Anlagen untergebracht sind 3. Blick in die Büros von einem Gang aus
BET Structure SCYNA 4
Gebäudes, wobei jedes einzelne Stockwerk in einen Bürobereich umfunktioniert wurde. Diese neue Nutzung erwies sich als eine wahrhafte Herausforderung, da die baulichen Gegebenheiten berücksichtigt werden mussten und die bereits geringe Raumhöhe nicht unterschritten werden durfte. Im Innenhof, der den Zugang zu den Büros im Erdgeschoss ermöglicht, erstreckt sich auf einem zentralen Parkettbelag, der den ursprünglichen steinernen Gebäudesockel teilweise bedeckt, ein langes Holzpodium. Es hat nicht nur die Funktion einer riesigen Sitzbank, sondern stellt auch eine elegante Verkleidung der zentralen Heizungsanlage sowie der Belüftungs- und Klimatisierungs-
systeme dar. Für diesen weitläufigen Raum verwendete man Wandleuchten iRoll 65 mit Up-down-Lichtausstrahlung. Die entstehenden Lichteffekte betonen den Wechsel zwischen den Ziegelwänden und den großflächigen Verglasungen. Bei den drei Innenhoffassaden achtete man auf eine perfekte Nachbildung des ursprünglichen Mauerwerks. Mit der gleichen Sorgfalt restaurierte man die Originalfenster und -türen aus Metall. Das flache Licht der rund um die Glasdecke des Atriums angeordneten LED-Leuchten der Serie Linealuce betont effektvoll das durch die Ziegel entstehende Muster. Durch vier Farbtöne für die Wände und acht
Farbtöne für die Türen erzielte man ein variierendes Innenraumdesign mit unterschiedlicher Farbgestaltung der Stockwerke, Verbindungswege und Büros. Die Arbeitsbereiche sind durch verschieden hohe Paneele oder Raumteiler mit schallisolierender Doppelverglasung und weißen Jalousien als Sichtschutz abgeschirmt. Die Büros sind mit dem Beleuchtungssystem Action erhellt. Dabei verwendete man für die Bildschirmarbeitsplätze die Rasterleuchten Dark Light, für die Durchgangsbereiche die Module zur Akzentbeleuchtung. Innen sind die Verbindungswege mit den Deckenleuchten Plafoni 44, außen mit den Einbauleuchten Sistema 44 beleuchtet.
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Caravaggio
Projekte
Rom, Scuderie del Quirinale 20. Februar - 13. Juni 2010
Im Zentrum der von Claudio Strinati geplanten und von Rossella Vodret und Francesco Buranelli kuratierten Ausstellung stand eine ganz bestimmte philologische Entscheidung: Es wurden nur Werke gezeigt, die historisch gesicherte Originale des Malers Michelangelo Merisi da Caravaggio sind. Die Ausstellung präsentierte deshalb lediglich 24 Bilder, ergänzt von weiteren 15 Meisterwerken, die in den Kirchen und Fürstenhäusern der Hauptstadt verstreut sind. Es bot sich zum ersten Mal die Gelegenheit, das ‘Gabinetto scientifico del Cardinale Del Monte’, das einzige Fresko des Merisi, am derzeitigen Wohnsitz der Fürsten Boncompagni Ludovisi zu sehen. Inszeniert wurde die Ausstellung in den Räumen der Scuderie vom Büro Michele De Lucchi. Als technischer Sponsor der Ausstellung übernahm iGuzzini die Beleuchtung der Meisterwerke.
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Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Republik
Inszenierung aMDL - Michele De Lucchi
Förderer Stadt Rom - Assessorat für Kultur und Kommunikation Azienda Speciale PalaExpo Fondazione Roma
Technischer Sponsor iGuzzini illuminazione
Fotos: Alfredo Cacciani 1.2. Zwei Räume der Ausstellung
Michele De Lucchi wählte Rot als dominierende Farbe der Inszenierung, in bestimmten Fällen ein sehr dunkles Blaugrau. Für die gesamte Ausstellung wurde eine Punktund Akzentbeleuchtung mit dichroitischen Leuchten zu 35 und 50 Watt und einem Abstrahlwinkel von 24 und 38 Grad eingesetzt. Die dimmbaren Strahler Tecnica wurden an Stromschienen installiert. Teils sind sie schwarz und in Nischen in der Decke versteckt, von wo aus sie Werke und Erläuterungstafeln beleuchten. Teils sind sie weiß und sichtbar auf Spezialgestellen installiert.
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Projekte
Darwin Ausstellung
Kunde Natural History Museum Inszenierung und lichttechnischer Entwurf Sutton Vane Associates Partners Assistance iGuzzini illuminazione UK
London, England
Im Frühjahr 2009 widmete das Natural History Museum London Charles Darwin eine Ausstellung. Sie befasste sich insbesondere mit seiner Reise zu den Galapagosnseln an Bord der Brigantine Beagle und deren Einflüsse auf die Evolutionstheorie und das Werk “Über die Entstehung der Arten”. Das Museum ist ein Kompetenzzentrum für Naturkunde und beherbergt zahlreiche Ausstellungen mit verschiedensten Objekten. Dazu gehören auch
Dinosaurierfossilien und das originalgetreue Modell eines Blauwals, das wohl sämtlichen britischen Schülern früher oder später im Rahmen des Naturkunde- oder Biologieunterrichts gezeigt wird. Das Londoner Büro Sutton Vane Associates konzipierte die Einrichtung und Lichtplanung für die neue, bedeutende Darwin Ausstellung im Natural History Museum. Die Beleuchtungslösung sollte die Exponate akzentuieren
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Fotos: Sutton Vane Associates 1.2. Verschiedene Bereiche der Ausstellung
aber gleichzeitig funktionell und diskret sein. Um eine möglichst flexible Beleuchtung zu erhalten, entschied man sich für die mit QR CBC 51 Leuchtmitteln bestückten Strahler Tecnica in schwarzer Ausführung. Bei diesem Beleuchtungsprojekt kamen mehr als 120 Strahler Tecnica auf schwarzen Sonderstromschienen und 50 Einbauleuchten Pixel Plus mit Niedervoltlampen und Halogenmetall dampflampen zum Einsatz. Der lichttechnische Entwurf für die Ausstellung wurde beim Lighting Design Awards von London in der Kategorie Public Building Lighting prämiert.
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Projekte
Internationaler Flughafen Carrasco. Neuer Passagierterminal
Entwurf Rafael Viñoly Architects Lichttechnische Planung Studio Ricardo Hofstadter Ricardo Hofstadter Joel Fregosi
Montevideo, Uruguay
Die Schwerpunkte des Beleuchtungsprojekts lagen auf der Betonung der dominierenden architektonischen Merkmale, der Erfüllung der Bedingungen für die Baugenehmigung und der Gewährleistung einer hohen Energieeffizienz (auch wenn es diesbezüglich keine einschlägigen ortsüblichen Normen gibt). Zunächst galt es, das Dach mit 350 m Länge (150 m überdecken den Innenraum) und rund 80 m Breite (im Mittelbereich) als hervorstechendes bauliches Element zu inszenieren.
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Auftraggebe Puerta del Sur SA
Unter dem vorgenannten Dach befinden sich die Abflughalle und die Flughafenterrasse, von wo man das Fluggeschehen auf der Startpiste beobachten kann. Im Leistungsverzeichnis war ein bedeutend höheres Beleuchtungsniveau gegenüber den internationalen Standardwerten vorgeschrieben, weshalb die Energieeffizienz in den Vordergrund rückte. Man wählte Leuchtstoff - und Entladungslampen mit sehr guter Farbwiedergabe und elektronischem Vorschaltgerät, um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten. Die Beleuchtungsart wurde auf die Funktionen der einzelnen Flughafenbereiche abgestimmt: Abflughalle, Check-in-Bereich und Terrasse inklusive Dachbeleuchtung; sämtliche Boarding - und Pre-Boarding-Bereiche: Passkontrolle, Boarding, Gepäckaufgabe, Zollkontrolle, Ankunftsebene; Geschäftszonen. Die Abflughalle und die Terrasse, die sich beide unter dem großen Dach des Gebäudes befinden, werden indirekt durch das über das Dach reflektierende Licht beleuchtet. Das Leistungsverzeichnis schrieb für diese Zonen eine Beleuchtungsstärke von 300 Lux vor.
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Partners Assistance Proyecto Illuminacion
Fotos: Francisco Nocito und iGuzzini Archiv 1. Die geschwungene Linie, Charakteristik des Entwurfs Viñolys 2.3. Flughafen und umgebende Landschaft 4. Nächtliche Ansicht
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Man setzte deshalb ca. 280 Strahler (nicht von iGuzzini) mit asymmetrischer Optik und 400W Halogen-Metalldampfleuchten ein, die an der Tragkonstruktion des Daches montiert wurden. Geht man davon aus, dass der mit diesen Strahlern beleuchtete Innenbereich des Gebäudes ca. 10.000 m2 misst und die dafür aufgewandte Leistung 136 kW (inklusive der Verluste in den Vorschaltgeräten) beträgt, erhält man eine Dichte von 14 W/m2. Ein annehmbarer Wert in Punkto Energieeffizienz, auch wenn es sich um eine
vollkommen indirekte Beleuchtung handelt. Der Rest des Daches (Außenbereiche des Gebäudes) wurde ebenfalls mit dieser Art von Strahler, wenngleich einer geringeren Anzahl, beleuchtet. Für die gesamte Dachbeleuchtung wurden insgesamt 370 Leuchten eingesetzt. Ein Teil dieser Außenbereiche besteht aus den Zufahrten zur Abflugebene, die lediglich durch das vom Dach zurückgeworfene Licht erhellt werden. Dabei erzielte man wie geplant eine durchschnittliche Beleuchtungsstärke von 80 Lux.
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Projekte
Internationaler Flughafen Carrasco. Neuer Passagierterminal
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Als lichttechnische Lösung für die Bereiche Passkontrolle, Boarding, Gepäckaufgabe, Zollkontrolle und die Flugsteige wählte man durchgehende Lichtlinien aus den Leuchten Lineup und dem System Hub. Zum Einsatz kamen Leuchtstoffröhren T8 zu 36 und 58 W mit elektronischem Vorschaltgerät. Im Check-in-Bereich verwendete man Lineup zur Beleuchtung der Wand und der Umgebung des Gepäckförderbands. Die für diese Bereiche verlangten durchschnittlichen Beleuchtungsstärken waren sehr hoch (600 und 300 Lux), konnten jedoch durch eine effektive Beleuchtungsanlage mit nur 15 W/m2 und 7,5 W/m2 erzielt werden. Für das Licht in den Geschäftszonen entschied man sich zu einer Kombination aus Downlights und zwei Typen von Deckeneinbaustrahlern mit
Metalldampf-Halogenlampen zu 35, 70 und 150 W (je nach Höhe). Dabei kamen die Leuchten der Serie The Reflex und Frame zum Einsatz. Zur Beleuchtung der Grünflächen wurden die Strahler Woody mit Halogenlampenbestückung gewählt. Die zur Abflugebene führenden Außenbereiche und die Terrasse auf der oberen Ebene erhielten ein indirektes Beleuchtungssystem. Dafür verwendete man 150W-Strahler MaxiWoody mit Superspot-Optik und Linsen zur elliptischen Lichtverteilung. Für den Zugangsbereich zu den Vip-Lounges wählte man als Leitsystem LED-Einbauleuchten Balisage. Die Beleuchtung der PräsidentenLounge wird mit den Strahlern Lingotto mit direkter und indirekter Lichtverteilung und den 250W-Strahlern Platea erzielt.
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5. Halle mit Lichtlinien an der Decke 6. Einer der Abflug-Wartebereiche
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Das neue Condominio Theater
Entwurf Studio Amati - Alfredo Amati Federica Finanzieri (Planung) Romina Sambucci (Bauleitung) Maria Luisa Gioffredi Rendering Christopher Stack
Gallarate, Italien
Im Rahmen kultureller Erneuerung der Stadt erwarb die Stadtverwaltung von Gallarate das historische “Teatro Condominio”. 1862 entstanden, ist es ein Gebäude von besonderer architektonischer Bedeutung, das nach dem 2. Weltkrieg radikale interne Umbauten erlebte. Mit dem Projekt für Sanierung des Baukörpers aus dem 19. Jahrhundert und der Anpassung des Bestands an die modernen Funktionsanforderungen wurde das Büro Amati aus Rom beauftragt. Ausgehend von der teilweisen Erhaltung der originalen Raumbezüge lag der Schwerpunkt des Projekts darauf, die enge Wechselbeziehung zwischen Saal und Foyer wiederherzustellen, also erneut einen direkten Bezug zwischen Szene und Publikum zu schaffen. Das Vorhaben, dem Foyer seine ursprünglichen Funktionen zurückzugeben wurde perfekt umgesetzt, indem man den Zuschauerraum mit einer geneigten Ebene konzipierte und die Galerie weiter nach oben versetzte. Im Projekt sind auch zwei Säle einbezogen. Es sind der Hauptsaal mit einem Fassungsvermögen von 647 Zuschauern
und ein kleinerer Saal mit 132 Sitzplätzen. Die technischen Merkmale der Räume gestatten eine gleichzeitige Nutzung. Der kleinere Saal ist außerdem so ausgestattet, dass eine zeitversetzte Übertragung einer im Hauptsaal stattfindenden Veranstaltung möglich ist. Dieser erhält somit eine zusätzliche Platzkapazität. Ein weiteres charakteristisches Merkmal dieses Projekts ist die Materialwahl zur Gestaltung der Außenansichten. Der Haupteingang wurde durch eine Überdachung in Form einer Leichtbaukonstruktion aus Stahl und Glas betont. Die Verbindung zwischen der alten und neuen Bausubstanz besteht aus einem vertikalen Bauelement aus Glas, in dem sich die Aufgänge zu den einzelnen Sälen befinden. Auf der Seite zu Via Verdi verrät ein leicht hervorstehender, nach außen gewölbter Baukörper seine innere Funktion als Aufführungssaal. Das Bühnenhaus wurde mit einer Metallverkleidung in irisierender Optik versehen und stellt somit mit seinem Umriss eine Art Wahrzeichen dar. Besondere Sorgfalt wurde auf
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Allgemeine Koordination: Studio Amati s.r.l.
Anlagen Paolo Torelli
Konstruktionstechnische Planung: Sergio Tremi Proietti Alfredo Morgante Domenico di Berardino
Akustik MateriAcustica s.r.l. Roberto Pompoli Nicola Prodi Giampietro Ricci
Mitarbeiter Giulio Baiocco Alessandro Balasso Annabella Bucci Alessandra Zenga Gianluca Abbati
Fotos: Luigi Filetici 1.2. Außenansicht bei Tag und Nacht 3. Zuschauerraum
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Leuchtdichte aus und garantieren eine diffuse Beleuchtung. Feste Quasar Einbauleuchten an den Rednerplätzen gewährleisten eine Ausleuchtung der Arbeitsfläche. Das diffuse Licht im Theatersaal erzielte man ebenfalls mit den Leuchten The Reflex. Im ebenerdigen Foyer sorgen die auf einigen Halbsäulen platzierten Strahler Kriss mit ihrer fächerförmiger Lichtverteilung für eine effektvolle Betonung der Deckengestaltung. Als weitere Lichtquelle verwendete man Leuchtstoffröhren, die auf den Säulenkapitellen und hinter der Verkleidung der Außenwand des Saals installiert wurden, welche durch ihre Lichtdurchlässigkeit als Streuschirme fungiert. Die in Zwischendecken eingebauten Leuchten Easy, bestückt mit Leuchtstofflampen und Dekoschirm schaffen ein gutes Beleuchtungsniveau in den öffentlichen Bereichen. Der Außenbereich ist mit den Bodeneinbauleuchten Light Up Walk Professional erhellt.
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die Saalakustik gelegt. Mit den schalltechnischen Studien wurde die Firma MateriAcustica s.r.l., eine Spin-Off-Gesellschaft der Fakultät für Ingenieurwissenschaften von Ferrara, Fachbereich Ingenieurwissenschaft, beauftragt. Das überwiegend verwendete Material ist Holz. Es diente sowohl als Bodenbelag als auch als Wandverkleidung. Eine effektvolle Optik erzielte man durch die abwechselnde Anordnung von glatten Sperrholzplatten und Lochplatten und die variationsreiche Gestaltung der Wandplatten (gebogen, glatt, Kassettenform). Die Innenbeleuchtungsanlage des Theaters wurde funktionsgerecht konzipiert. Die Wahl fiel auf Leuchten, die miteinander harmonieren und gleichzeitig die architektonischen Merkmale der Räume hervorheben. Im Versammlungssaal verwendete man in Parkettnähe die Einbauleuchten The Reflex mit dichroitischer Halogenlampe. Sie zeichnen sich durch eine professionelle Optik mit niedriger
Projekte
Das Geschäft Herren Globus am Züricher Flughafen
Auftraggeber Herren Globus Entwurf Bauabteilung Magazine zum Globus AG Michele D'Ambrosio Rico Schmid
Zürich, Schweiz
Die bekannte Schweizer Marke Herren Globus, die auf eine lange Tradition in der Männer bekleidung zurückblicken kann, ist mit 23 Verkaufsstellen in allen Schweizer Regionen vertreten. Das Sortiment richtet sich an modeund stilbewusste Männer jeden Alters und reicht von Business bis zu Casual. iGuzzini war als Berater für eine ausgefeilte Lichtregie in der Filiale am Zürcher Flughafen tätig. Lebhafte Hell-Dunkel-Kontraste schaffen eine “theatralische” Atmosphäre, um die Artikel perfekt ins Licht zu setzen. Das Interieurdesign und das lichttechnische Konzept betonen die Unterteilung des Sortiments in die Bereiche “Business” und “Junge Mode” durch den Einsatz unterschiedlicher Farben und Materialien. Die Abteilung “Business” erscheint durch die weißen Wände und Deckenverkleidungen schlicht und hell. Die Abteilung “Junge Mode” ist hingegen in Schwarz und Anthrazit gehalten. Für Herren Globus verwendete iGuzzini den Stromschienenstrahler und die Einbauleuchte Downlight der Serie Express. Die gleiche Lichtregie wurde bereits in anderen Verkaufs stellen realisiert. Derzeit wird ein neuer Standort gebaut, zwei weitere stehen in Planung. Alle mit dem neuen Beleuchtungskonzept.
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Planung elektrische Anlagen Hefti. Hess. Martignoni. Zürich AG Christoph Köchli
Partners Assistance iGuzzini illuminazione Schweiz AG
Fotos: Gunther Laznia 1.2. Verschiedene Bereiche des Geschäfts
Bauleitung Sulzer + Buzzi Baumanagement AG Urs Bleuer
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Projekte
Das Lyon Housemuseum
Auftraggeber und Bauplaner Corbett Lyon Partners Assistance E.C.C. Lighting
Melbourne, Australien
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Das Lyon Housemuseum ist ein auf Initiative der Familie Lyon privat finanziertes kulturelles Projekt zur Förderung und Verbreitung zeitgenössischer Kunst, Architektur und Musik. 2002 konkretisierte sich die Idee zur Planung eines neuen Gebäudes, das sowohl als privates Wohnhaus als auch Museum zur Beherbergung einer bedeutenden Sammlung zeitgenössischer Kunst Australiens fungieren sollte. Der Leitgedanke bestand darin, die Kollektion im Rahmen von Bildungsprogrammen und kulturellen Veranstaltungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es sollte also weder ein großzügiges Wohngebäude noch ein öffentliches
Museum, sondern vielmehr ein Hybridhaus entworfen werden, das Wohnen und Kunst, also ‘Haus’ und ‘Museum’ in sich vereint. In diesem neuen Haustyp, das den Namen ‘Housemuseum’ tragen würde, sollte das Öffentliche mit dem Privaten verschmelzen. Ausgehend von der Lage in Melbournes Vorort Kew berücksichtigte man bei der Planung des Housemuseums sowohl die Bedürfnisse für familiengerechtes Wohnen als auch die Anforderungen, die dem Zweck und der Tätigkeit eines öffentlichen Museums gerecht werden. Man inspirierte sich vor allem an Privatmuseen und privaten Kunstsammlungen, die in häuslichen Umgebungen
ausgestellt sind. Diese entstanden in der Renaissancezeit, und es gehören bspw. die ‘Wunderkammern’ des 18. Jahrhunderts, aber auch die privaten Museen des 19. und 20 Jahrhunderts von Frick, Guggenheim, Soane usw. dazu. Das Gebäude ist um zwei große Museumsbereiche konzipiert: ein weißer Kubus mit doppelter Höhe im vorderen Teil und eine ‘schwarze Schachtel’ mit doppelter Höhe im hinteren Bereich des Gebäudes. Sie verbinden die beiden Enden des Gebäudes und dienen zur Ausstellung von Videokunst, Skulpturen, Gemälden und Installationen. Die Privaträume der Familie bestehen aus schachtelförmigen,
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Fotos: Dianna Snape mit freundlicher Genehmigung des Lyon Housemuseum und der Familie Lyon 1.2. Aufgliederung der verschiedenen Bereiche des Lyon Housemuseum
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holzverkleideten Baukörpern, die auf den beiden Geschossen des Gebäudes verteilt sind. Sie enthalten die Schlafzimmer, Bäder, Büroräume und Wohnbereiche. Wenn diese ‘Schachteln’ geschlossen sind, bleiben die Privatbereiche den Museumsbesuchern verborgen. Alle Räume sind jedoch bewusst multifunktional konzipiert. Die Küche dient auch als Museumscafè, die schwarze Schachtel an der Rückseite des Gebäudes, in der Videokunst gezeigt wird, dient auch als Heimkino und Übernachtungsraum für die Familienmitglieder. Das Büro hat auch die Funktion einer Bibliothek und eines Archivs, wenn Studenten oder Akademiker das Museum
besuchen. Der Mittelpunkt des Gebäudes ist ein Musiksaal mit doppelter Höhe, dessen Besonderheit ein großes Wandgemälde des Künstlers Brook Andrew ist. Dieser Saal ist für Konzerte und Debatten über Kunst und Architektur vorgesehen. Dort befindet sich auch eine individuell gestaltete Rohrorgel, die von den Familienmitgliedern und bei öffentlichen Konzerten gespielt wird. Die ebenerdigen Räume des Housemuseums gehen fließend in die Gartenbereiche über, die von der Familie genutzt werden, aber auch zur Ausstellung der Skulpturen des Museums dienen. Weißer Beton, blauer
Stein und Grasflächen in der Außenlandschaft sind entsprechend den Initialen des Museums (LHM) gestaltet. Sie sind mit Google Earth aus der Vogelperspektive erkennbar und sollen dieses neue, kleine Museum Australiens symbolisch mit dem weltweiten Netz von Kunstmuseen und Kulturinstitutionen in Verbindung bringen. Um den vielfachen Funktionen gerecht zu werden, die das Licht in einem komplexen und vielschichtigen Ambiente wie diesem erfüllen muss, kamen vorwiegend Niedervolt-Stromschienenstrahler, wie Trimmer, Parallel und Laser sowie Einbauleuchten vom Typ Pixel Plus und Quasar zum Einsatz.
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Projekte
Neue Beleuchtung für das Manufactum Warenhaus
Kunde Manufactum GmbH Architektonischer Entwurf Innenausbau - Frankfurt Landau + Kindelbacher Lichttechnische Planung Tropp Lighting Design
Frankfurt, Deutschland
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Am 19. November 2009 öffneten im Podiumgebäude des neuen Frankfurter Opernturms gegenüber der Alten Oper das nunmehr achte Manufactum Warenhaus sowie ein Lebensmittel-Laden der Tochterfirma brot&butter ihre Pforten. Die Einzigartigkeit des vor über 20 Jahren gegründeten Unternehmens lag seit jeher im Sortiment- getreu dem Firmenmotto “ Es gibt sie noch, die guten Dinge” handelt Manufactum mit hochwertigen Waren, die zum Teil noch traditionell aus klassischen Materialen wie Metall, Glas, Holz und Wolle gefertigt werden. Das umfassende Sortiment, zu dem
Gebrauchsgegenstände, Kleidung und Lebensmittel zählen, wird in Frankfurt auf einer Fläche von mehr als 1100m 2 ausgestellt. Mit eigens angefertigten Möbeln aus Eichenholz erinnert das Geschäft eher an eine zeitgemäße Variante des traditionellen Kontors als an ein gewöhnliches Kaufhaus. Die Entwurfsplanung für den Innenausbau und die Möblierung der Fläche in Frankfurt erstellte das Münchner Architekturbüro Landau + Kindelbacher, mit dem Manufactum bereits die Standorte München und Köln realisiert hatte. Verantwortlich für die Lichtplanung ist Tropp Lighting Design, Weilheim.
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Partners Assistance iGuzzini illuminazione Deutschland GmbH
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Manufactum 1.2. Einige Details der Inszenierung des Geschäfts in Frankfurt.
Kernthema des Beleuchtungskonzeptes ist die Warenpräsentation. Zwei Eigenschaften der Beleuchtung standen daher bei den Überlegungen zum Beleuchtungskonzept im Mittelpunkt: Zurückhaltung nebst höchster Funktionalität. Die Beleuchtung nimmt sich also zurück und rückt unauffällig, jedoch sehr wirksam die Waren in den Vordergrund. Umgesetzt wurden diese Überlegungen mit High Performance Pixel Plus Einbaustrahlern. Paarweise angeordnet und mit der Möglichkeit in die Decke hinein und hinaus zu schwenken, sorgen diese für ein unauffälliges und einheitliches Deckenbild. Gleichzeitig geben sie Raum für die einzigen “ Hingucker” am Deckenbild: die speziell für Manufactum von pfarré lighting design, München entworfenen Rundleuchten, welche bei den Kunden bereits einen hohen Wiedererkennungswert haben. Gemäß ihrem Firmenmotto legte Manufactum auch bei der Beleuchtung Wert auf Qualität. Die Pixel Plus Strahler bringen mit ihrem hohen Wirkungsgrad viel Licht auf die Waren bei geringer Wärmeentwicklung und reduziertem Energieverbrauch. Aufgrund der hohen Farbwiedergabeeigenschaften und Brillanz kommen die ausgestellten Produkte bestens zur Geltung, der Einsatz von Spillrings vermeidet Blendung. Aus Sicht der Innen architekten Landau und Kindelbacher war außerdem die Flexibilität der Beleuchtung ein wichtiges Kriterium, welches durch die Einstellbarkeit der Strahler gelöst werden konnte. Das Beleuchtungskonzept musste natürlich auch die prominente Innenstadtlage des Manufactum Warenhauses im Ensemble Opernturm berücksichtigen: Um die Außen wirkung zu unterstreichen, wurde durch die hohe vertikale Beleuchtungsstärken eine große Helligkeit erzeugt.
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Park und Brücke von Kurilpa
Auftraggeber Queensland Department of Public Works Entwurf Cox Rayner Konstruktionsentwurf Arup
Brisbane, Australien
Die Stadtlandschaft von Brisbane erhielt ein neues Wahrzeichen. Es ist die 470 m lange Brücke Kurilpa, die eine Fahrrad- und Fußgängerverbindung zwischen Tank Street und dem Park Kurilpa darstellt. Der Entwurf entstand aus der kreativen Zusammenarbeit zwischen Arup, Cox Rayner und Baulderstone Hornibrook. Die Architekten und Designer inspirierten sich an “ Tensegrity”-
Ein Tragwerksystem, in dem sich Strukturen durch das synergetische Zusammenwirken von Druck und Spannung selbst stabilisieren. Die äußerst leichte und unglaublich robuste Konstruktion wird durch eine futuristische Beleuchtung effektvoll betont. Das Beleuchtungsprojekt der Brücke Kurilpa ist das Werk eines erfahrenen Teams des Büros Arup und trägt die Handschrift von Paul Guger,
der eine wahrnehmbare Verbindung zwischen der Fußgängerbrücke und der Galerie für Moderne Kunst schaffen wollte. Die Brücke wird deshalb wie ein permanentes Kunstwerk beleuchtet, bei dem die einzelnen Elemente der Konstruktion glanzvoll zueinander in Szene gesetzt werden. In Bezug auf die Lichtplanung und die Gestalt der Brücke in der nächtlichen Landschaft hatte
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Lichttechnische Planung Arup
Fotos: Michael Pickerill 1.2. Die Brücke aus verschiedenen Perspektiven
Bau Baulderstone Hornibrook Partners Assistance E.C.C. Lighting
man sich ein doppeltes Ziel gesetzt. Zum einen sollte die Konstruktion in ihrer Einzigartigkeit und Robustheit herausgestellt werden, indem die zum Himmel emporragenden vertikalen Tragsysteme, aber auch die merkwürdigen hängenden Elemente der ‘Tensegrity’ Konstruktion beleuchtet wurden. Zum anderen sollte die Überquerung der Brücke als anregendes Erlebnis den Anreiz geben, diese
kuriose Konstruktion aus der Nähe zu betrachten. Kurilpa ist auch eine der weltweit ersten großen Fußgängerbrücken, die mit Sonnenenergie versorgt werden. Die 84 Photovoltaikmodule liefern 75-100% der notwendigen Energie für die 28WEinbauleuchten Linealuce und die 26WEinbauleuchten Bollard, Bliz und Light Up Walk Professional mit rutschsicherem Glas.
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Projekte
Wesley Church
Kunde Einheitskirche Australiens Sponsor Heritage Perth Città di Perth Lichttechnische Planung Wood & Grieve Engineers
Perth, Westaustralien
Heritage Perth ist Betreiber des Projekts ‘Light Up the City’ für die nachhaltige Fassaden beleuchtung einiger wichtiger Gebäude der Stadt Perth. Mit energieeffizienten Leuchten wird eine spektakuläre Nachtbeleuchtung der wichtigsten Gebäude realisiert, die dem offiziellen Beinamen ‘City of Light’ der Stadt Perth alle Ehre machen wird. Das Vorhaben basiert darauf, die Anwohner zur Ausschaltung der Lichter in ihren Wohnungen aufzufordern und ihnen die Gelegenheit zu geben, den Stromverbrauch von einer Megawatt-
in eine Kilowattgröße zu reduzieren. Gleichzeitig soll das nächtliche Stadtzentrum von Perth eine attraktive Lichtkulisse erhalten, sodass es auch zu Abendstunden stärker belebt ist. Die Wesley Church ist wahrscheinliche eines der bedeutendsten kirchlichen Gebäude im Zentrum von Perth. 1870 für die wachsende Methodistengemeinde der Stadt erbaut, wurde die Kirche von Richard Roach Jewell, Verantwortlicher Leiter für die Öffentlichen Arbeiten in Westaustralien, in einem gotisch geprägten, viktorianischen Stil entworfen.
Durch die Feinheit des gotischen Baustils und die Lage an einer wichtigen Straßenkreuzung war die Wesley Church das erste Gebäude der Stadt, das im Rahmen der von Heritage Perth geförderten Kampagne ‘Light up the City’ beleuchtet wurde. Die geistlichen Autoritäten hatten den Vorschlag mit Begeisterung aufgenommen und boten ihre Zusammenarbeit mit dem Verband an. Da der Kernpunkt des Projekts auf Nachhaltigkeit lag, durfte laut Heritage der Stromverbrauch für die Beleuchtung nicht mehr als 0,05 kWh pro Quadratmeter beleuchteter Fassade betragen. Im Rahmen einer energieeffizienten Beleuchtungslösung der Wesley Church fiel die Wahl auf iGuzzini Leuchten der Serie Woody, Linealuce und Light Up, bestückt mit LED, Leuchtstoff- und Halogen-Metalldampflampen. Diese Leuchtenauswahl harmoniert mit den auf den Gehwegen von Perth installierten iGuzzini Leuchten. Um die Fassade nicht zu stark zu erhellen, achtete man bei der Planung darauf, das Beleuchtungsniveau auf das Niveau der Umgebungsbeleuchtung von Straßen und Gebäuden abzustimmen. Die Firma Wood & Grieve Engineers fertigte mit unterstützender Beratung von Mondoluce komplexe 3DModelle mit Zubehör an und führte Tests unter den Anwendungsbedingungen vor Ort durch. Um die vorgeschriebenen Verbrauchswerte zu erreichen, wird die gesamte Beleuchtungsanlage die ganze Nacht über “stufenweise” geregelt. In den ersten Abendstunden ist die Einschaltung sämtlicher Leuchtmittel erforderlich, um einen maximalen Effekt zu erzielen. Das Beleuchtungsniveau der umliegenden Gebäude wird dabei stets berücksichtigt.
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Beratung Heritage Ronald Bodycoat Architects
Fotos: Ron Tan
Partners Assistance Mondoluce
1.2. Wesley Church und Stadtumgebung Auftragnehmer Mirvac (Bauherr) Elder Electric (Elektrounternehmen)
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In der zweiten Nachthälfte wird das Beleuchtungsniveau in Hinblick auf Energieeinsparung und Langlebigkeit der MetalldampfHalogenlampen gesenkt. Die LED-Leuchten und Leuchtstofflampen mit niedrigem Energieverbrauch bleiben die ganze Nacht mit einem etwas gedämpftem Licht, bedingt durch die schwächere Beleuchtung der Umgebung, eingeschaltet. Durch den zurückhaltenden Einsatz von optischem Zubehör, wie Filter zur elliptischer Lichtverteilung und Schablonen, wurde vermieden, dass das Licht in die umgebenden Gebäude strahlt und
die Passanten vor der Kirche stört. Die Nutzlebensdauer und der bewährte Vandalismusschutz der iGuzzini Produkte waren das zweite Kriterium für die Wahl. Das Projekt wurde zwar von der Stadt Perth und von Heritage Perth gesponsert, für die Wartung der Anlage sollte jedoch die Einheitskirche zuständig sein. Wegen des dafür veranschlagten Budgets waren die langen Lampenwechselintervalle und die vandalismussichere Ausführung ausschlaggebende Kriterien für die Wahl der iGuzzini Leuchten.
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Projekte
Tibidabo Park
Kunde Parc d’Atraccions del Tibidabo SA BSM - Barcelona Serveis Municipals Verwaltung Rosa Ortiz Technik und Wartung Josep Mª Gaudés
Barcelona, Spanien
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Der Tibidabo Park liegt auf einem etwa 500 m hohen Hügel, der eine herrliche Sicht auf die darunter liegende Stadt bis hin zum Meer gewährt. Ende des 19. Jahrhunderts kauft der Arzt und Apotheker Salvador Andreu i Grau, Erfinder der Halstabletten Pastilles del Doctor Andreu, von der Familie Parés Cayrol den auf diesem Hügel gelegenen Park und beginnt dort zu bauen: die Kirche Sagrat Cor, den Fernsehturm Torre di Collserola, das Observatorium Fabra, das Hotel Florida und den Park Tibidabo, der heute eine Freizeitattraktion ist. Der Park ist über eine blaue Straßenbahn (Tramvia Blau) mit dem Stadtviertel Sant Gervasi verbunden. Nachdem der Park
verschiedene Besitzerfamilien und Betreiber wechselte, wurde er Ende 1999 Eigentum der Stadt Barcelona. Mit der Übernahme in den Stadtbesitz begannen die Sanierungsmaßnahmen: der Umbau des Gebäudes, in dem sich das “Marionetarium” befindet, durch Architekt Josep Miàs, der Bau des neuen Aussichtsplatzes “Plaça dels somnis”, die Modernisierung und Erweiterung der Parkwege. Für diese Maßnahmen erarbeitete das Büro Varis Arquitectes ein neues Beleuchtungsprojekt, bei dem nur LED-Leuchten eingesetzt werden: Woody, MaxiWoody und Light Up Light.
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Für den Camì del Cel und die umliegenden Bereiche, den Neuen Aussichtsplatz und die allgemeine Parkbeleuchtung Bauplanung Varis Arquitectes SLP Technische Planung Tecnivallés
Für den Umbau des “Marionetarium”
Lichtplaner Pablo Martínez
Entwurf Miàs arquitectes
Partners Assistance iGuzzini illuminazione España
Fotos: Josè Hevia 1. Parkwege mit Punktbeleuchtung 2. Attraktionen
Technische Planung Proisotec (Projectes i Solucions Tècniques)
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Die Strahler MaxiWoody mit einfarbigen LED, einer Farbtemperatur von 3100 K und SpotOptik akzentuieren Verbindungswege, verbinden die einzelnen Bereiche und wirken weder störend auf die Beleuchtung der Attraktionen noch auf die umgebende Natur. Die Strahler Woody mit 12x1W Bestückung, einer Farbtemperatur von 3100 K und FloodOptik sind in den Waldsäumen entlang der Wege platziert. Die größten Bäume in den Fußgängerbereichen werden durch die LEDBodeneinbauleuchten Light Up mit 12x1W und schwenkbarer Optik bestrahlt. Durch diese Maßnahmen erzielte man ein sehr energieeffizientes Beleuchtungsprojekt: Die 172 bestehenden Lichtquellen wurden auf rund 600 aufgestockt, ohne dadurch die Leistungsaufnahme zu erhöhen. Die Vorteile sind eine vernachlässigbar geringe Lichtverschmutzung und drastisch reduzierte Wartungskosten.
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Projekte
Plaza Cervantes
Kunde Ajuntament de Lleida - Tomàs Ferré Architekt Francesc Oró Ingenieur Ramón Cortés
Lleida, Spanien
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Das geschäftliche, kulturelle und politische Leben der Stadt Lleida konzentriert sich jenseits der Geschäftsachse (Eix Comercial) hauptsächlich in der Avinguda de Catalunya, Rambla d’Aragò, Avinguda de Balmes und Alcade Rovira Roure. Institutionen, zu denen das Museum von Lleida, die Bibliothek, das Vescovado, die Universität, aber auch der Busbahnhof, das Finanzamt und verschiedene öffentliche Ämter im Bereich Gesundheit und Arbeit gehören,
bilden ein soziales Gefüge, das zusammen mit dem Geschäftsnetz das Vorzeigeviertel der Stadt darstellt. 2009 startete das Projekt zur Modernisierung der Beleuchtungsanlagen dieser Straßen. Es handelte sich um veraltete Straßenleuchten, die mit 400W-Natriumdampflampen HST bestückt waren. Sie beleuchteten vor allem die Fahrbahn, während die Fußwege nur spärliches Licht abbekamen. Das Modernisierungsprojekt wurde mit dem
Beleuchtungssystem Lavinia und 250WNatriumdampflampen HST umgesetzt. Durch ihre hohe Leistung erzielte man im Vergleich zur alten Beleuchtung eine deutliche Verbesserung der Lichtverteilung auf den Straßen. Ergänzt wurde das System mit den Außenleuchten Delo mit LED-Technologie (je nach Bedarf 39 W und 59 W) und Streuoptik. Man erhielt nicht nur eine bessere Beleuchtung der gesamten Achse mit Einbeziehung der Gehsteige und Fußgängerzonen, sondern auch
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Fotos: Josè Hevia
Partners Assistance iGuzzini illuminazione España
1.2. Plaza Cervantes aus verschiedenen Perspektiven
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eine Leistungsreduzierung um 25% bis 30% und somit eine bedeutende Energieeinsparung. Im Herzen dieser neuen Stadtachse befindet sich Plaza Cervantes. Dieser kleine Platz, der eigentlich nur als Sockel für ein Monument und Mittel zur Verteilung des Verkehrsflusses diente, wurde zu einem geselligen Treffpunkt für Stadtbewohner umfunktioniert. Eingegliedert in das angrenzende Stadtgefüge, stattete man ihn mit Grünflächen und einem maßgeschneiderten Beleuchtungssystem aus,
das seiner globalen Funktion gerecht wird. Die LED-Technologie trug ausschlaggebend zur Modernisierung dieses Platzes bei. Eine durchgehende Lichtkette aus LED-bestückten Straßenleuchten Lavinia und Argo säumt ringsum den Platz. Für die Platzmitte wählte man eine besondere, differenzierte Lichtlösung, bei der die LEDStrahlerbeleuchtung durch MaxiWoody mit dem Komfort und der Atmosphäre des indirekten Lichts der Außenleuchte Nuvola kombiniert ist.
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Projekte
1001 Bäume für Kopenhagen
Kunde Rathaus Kopenhagen
Kopenhagen, Dänemark
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Die Stadtverwaltung von Kopenhagen schrieb 2006 einen Wettbewerb zur Aufwertung des Nordwestens der Stadt aus, bei dem das Büro SLA mit seinem Projekt “1001 Bäume” den Zuschlag erhielt. Kennzeichnend für diesen Stadtteil ist die große kulturelle Vielfalt, die sich durch die multiethnischen Zusammensetzung und die heterogene Altersstruktur der Bewohner auszeichnet. Der Stadtteil steht im Rahmen der Entwicklung eines Projekts, bei dem der Park das Symbol und gleichzeitig das Instrument für eine Änderung in die positive Richtung darstellt. Das Konzept wurde in vielen Versammlungen ausgearbeitet, bei denen man die Meinungen der Einwohner und ihre Vorstellungen zur Nutzung dieses öffentlichen Freiraumes einholte. Da der Park ein sehr weitläufiges Gelände mit großen Freizeitpotential ist, sollten alle Raum für ihre bevorzugten Freizeitaktivitäten haben. Der Park wurde mit Anlagen für Sport und Spiel ausgestattet, die sowohl die Schüler der Schule Frederikssundsvej als auch die Anwohner nutzen können. Durch Sportplätze Schachbretter und Wiesen für Theateraufführungen gewährt der Park Aktivitäten im Freien, die es im restlichen Stadtbezirk nicht gibt. Die unzähligen Nutzungsmöglichkeiten spiegeln das Ausmaß und die kulturelle Diversität des Nordwestens der Stadt wider.
Vier einfache Elemente waren die Kernpunkte bei der Ausarbeitung des Projekts durch das Architekturbüro SLA: Bäume, Wege, Lichter und kleine, kegelförmige Hügel. 63 verschiedene Baumarten verleihen der Natur des Parks des ganze Jahr über ein abwechslungsreiches Farbenkleid. Exotische Baumarten wie u. a. der japanische Kirschbaum, die Korea Tanne und die in Westamerika heimische rote Zeder wechseln sich mit in dänischen Breitengraden heimischen Baumarten ab, zu denen die schwedische Eberesche, der Weißdorn und die Waldkiefer gehören. Die zwischen den Bäumen hochragenden Lichtmasten dienen zur Sicherheit für nächtliche Parkbesucher. Ein Labyrinth aus asphaltierten Wegen, die sich durch den ganzen Park ziehen, schafft eine durchgehende Verbindung zwischen den einzelnen Zonen, vom Hulegårds Platz am Nordende bis zur Ørnevej im Süden. Drei ungefähr 15 m hohe Hügel, die auch als lokale Bezugspunkte dienen, kennzeichnen die drei Parkzonen. Sie verstärken das harmonische Gesamtbild, indem sie dem Besucher das Gefühl der Tiefe und Räumlichkeit vermitteln. Die bunte Lichtinszenierung erzielte man durch 246 Strahler Multiwoody mit verschiedenen Farbfiltern, die auf ebenso bunten Masten installiert sind.
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Entwurf SLA - Stig L. Andersson, Rasmus Astrup, Friedemann Rüter, Thomas Kock, Salka Kudsk, Signe Høyer Frederiksen, Michelle Nielsen-Dharmaratne, Cecilie Milsted Lind, Simone Maxl und Martin Søberg
Mitarbeiter Jan Sonnergaard Lemming & Eriksson 2+1
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von SLA 1. Lageplan aus dem eingereichten Entwurf 2. Farbiges Licht an verschiedenen Stellen des Parks
Partners Assistance iGuzzini illuminazione Danmark
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Unternehmenskultur
iGuzzini illuminazione in New York
Mit der Eröffnung vom 25. Mai 2010 gibt es jetzt auch in New York einen iGuzzini Partner Assistance Showroom. In den etwa 500 qm großen Räumlichkeiten in der zweiten Etage eines eleganten Gebäudes von Manhattan werden Interessierte rund um das Thema Lichttechnik, wie Architekten, Designer oder Lichtplaner, empfangen. Wie alle iGuzzini Showräume der jüngsten Generation zeichnet sich auch der New Yorker durch sein “Lichtlabor” aus. Es ist ein interner Raum, in dem durch realitätsnahe Nachbildungen, wie bspw. eines Museums, eines Geschäfts oder einer Ziegelfassade, verschiedene Lichtinszenierungen ausprobiert werden können. Er bietet die Gelegenheit, sich ein konkretes Bild von der Wirkung unterschiedlicher Leuchtmittel und Leuchten zu machen und auf diese Weise die große Rolle des Lichts bei der Wahrnehmung von Formen und Farben zu verstehen. Der Raum ist außerdem für Veranstaltungen und Initiativen im Rahmen der Sensibilisierung zum bewussten Umgang mit Licht vorgesehen. Ein gutes Licht, das effektiv ein aktiver Teil im gesamten Qualitätsplanungsprozess ist.
iGuzzini Lighting NA, Ltd 60 Madison Avenue, 2nd floor New York, NY 10010 USA tel. +1 212 481 8188 www.iguzzini-na.com Von links nach rechts: George M. Beylerian (Präsident von Material ConneXion), Adolfo Guzzini, Massimo Vignelli (Architekt), Francesco Maria Talò (Generalkonsulin). Fotos: Peter Dressel
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Unternehmenskultur
iGuzzini Filiale in Shanghai Ziel der Delegation aus den Marken
Am 4. Juni 2010 fand die offizielle Eröffnung des Standorts iGuzzini illuminazione statt. Den Anlass dazu gab die von der Region Marken für die erste Juniwoche organisierte Wirtschaftsdelegation, bei der sich Persönlichkeiten aus der Politik und der Unternehmerschaft der Region Marken im Palazzo Italia zur Eröffnung der “Casa Marche” trafen. Bei dieser Veranstaltung wurde der Präsident der Region Gian Mario Spacca zur offiziellen Eröffnung des Standorts gesandt, durch den iGuzzini illuminazione seit 2006 auf dem chinesischen Markt präsent ist. Die Feier fand mit dem Durchschneiden des Bandes und traditionellem Löwentanz in Anwesenheit der Delegation aus den Marken und einer Reihe von chinesischen Autoritäten statt: Dr Tang Hailong, stellvertretender Bürgermeister des Bezirks Fengxian, Dr Li Zhen General Manager des Fengpu Industrial Park, Dr Peter Jin Deputy General Manager des Fengpu Industrial Park, Dr Sophie Ji Fenghua, Direktorin del Fengpu Industrial Park Customer Services und Dr Wang Jian Head der Bank of Communications, Fengxian Branch.
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Unternehmenskultur
Neuer Online-Katalog
Ab Oktober ist auf der Website www.iguzzini.com der neue Online-Katalog von iGuzzini verfügbar. Der Katalog wurde in Bezug Datenquantität und -qualität optimiert und zeichnet sich durch eine sehr intuitive Navigation aus. Außerdem wurden die Verwaltung und die Suche der Daten vereinfacht. So gestaltet sich das Herunterladen der photometrischen Daten mit den gängigsten Formaten jetzt problemloser. Ebenso wurde die Leuchtensuche verbessert. Man kann sie entweder nach Leuchteneigenschaften bzw. Typen oder nach Anwendungsbereichen suchen. Der neue Katalog wird in 5 Sprachen auf der iGuzzini Webseite zur Verfügung stehen.
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Unternehmenskultur
Young Creative Poland Mailand, Die Triennale von Mailand 14. - 19. April 2010
Das Jungdesigner-Team Young Creative Poland präsentierte anlässlich der Möbelmesse im Rahmen der Triennale von Mailand extrem innovative Entwürfe in verschiedenen Kategorien: Möbeldesign, Industriedesign, Graphikdesign, Mode, Animation, Architektur und Konstruktion. Nach dem großen Anklang beim London Design Festival präsentiert sich das Team Young Creative Poland auf der Mailänder Bühne u. a. mit Entwürfen von Oskar Zieta, Tomek Rygalik, Beton, Kompott, Puff-Buff, Jaroslaw Kozakiewicz, Moomoo Architects und Maria Jeglinska. Nennenswert sind auch die Arbeiten im Bereich Grafikdesign und Animation von Monika Zawadzki, Tomasz Baginski, Fontarte, KIS, Truth, m-city. Polen zeichnet sich heute europaweit durch eine der lebendigsten Designszenen aus. Sie ist ein natürliches Erbe der Bewegung der 30er bis 60er Jahre und steht im Mittelpunkt der Begleitausstellung des Teams Young Creative Poland auf der Triennale.
Kurator und Exhibition Design Miska Miller-Lovegrove
www.youngcreativepoland.com
Co-Kurator und Produzent Anna Pietrzyk-Simone und Monika Unger Graphikdesign Studio Fernando Gutierrez Technischer Sponsor für die Beleuchtung iGuzzini illuminazione
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Unternehmenskultur
iGuzzini Beitrag zum Projekt LOW3 der Universitat Politècnica de Catalunya, das beim Wettbewerb Solar Decathlon Europe ausgezeichnet wurde
Mit dem Solarhaus LOW3 erzielte die Universitat Politècnica de Catalunya (UPC) beim internationalen Wettbewerb Solar Decathlon Europe die Maximalpunktzahl im Rahmen des Architekturwettbewerbs. Im Bereich architektonische Planung. Sie teilte sich den Sieg mit der Aalto University Finland (Finland) und der Virginia Polytechnic Institute & State University (USA). Der Architekturpreis ist die erste von zwei Phasen des vom spanischen Ministerium für Städtebau in Zusammenarbeit mit der Universidad Politécnica de Madrid und dem US Energiedepartement organisierten Wettbewerbs Solar Decathlon Europe. Die Jury für die Preisvergabe bewertete bei den eingereichten Modellen die Qualität der architektonischen Planung, Kohärenz, Flexibilität des Raumkonzepts, Anwendung bioklimatischer Strategien und die Integration technologischer Systeme. Das Solarhaus LOW3 (Low energy+ Low impact+Low cost) der UPC, eines der fünf spanischen Projekte, die zum Wettbewerb zugelassen wurden, qualifizierte sich als einziges bei der Vorausscheidung. Es sollte viel mehr als nur ein Nullenergiehaus sein. Der Projektplanung ging eine Untersuchung des Lebenszyklus der Baustoffe und Bauelemente und eine Optimierung des Bauprozesses voraus. Es sollte ein flexibles Projekt sein, das sich wechselnden Nutzungsbedingungen (Erweiterung, technologische Modernisierung, Wiederverwendung und Recycling) anpasst. Photovoltaik und Solarthermie, die eine energetische Selbstversorgung gewährleisten, sind in das Haus integriert. Der Prototyp wurde
mit nachhaltigen, erneuerbaren Baustoffen lokaler Herkunft realisiert, also einfache, effiziente und wirtschaftliche Materialien. Auf diese Weise erzielte man nicht nur eine hohe Energieeffizienz, sondern auch einen geschlossenen Wasser- und Materialkreislauf. Das Team, das an der Planung und Umsetzung des Projekts LOW3 arbeitete, bestand aus 40 Studenten der Escola Tècnica Superior d’Arquitectura del Vallès (ETSAV) der UPC. Sie wurden von den Dozenten dieser Universität unter der Leitung von Professor Torsten Masseck betreut. Gefördert wurde das Projekt von der Abteilung Maschinen und Thermische Motoren und der Gruppe Architektur und Nachhaltigkeit (iPAUS) der UPC, dem katalanischen Energieinstitut (ICAEN), der Umweltabteilung der Generalitat di Catalunya und der Adigsa. Zahlreiche Unternehmen unterstützten das Projekt als Schirmherren: Schneider Electric, Schott Solar, Rehau, iGuzzini, Aislux, Ininsa, Black&Decker, Finnforest, Fupicsa, Solarlux, Gutex, Homatherm, Stanley, Grundfos, Biohouse, ProClima und Junkers Bosch Gruppe. Mitarbeiter am Projekt waren außerdem folgende Firmen: Biolan, Grupo JG, Zicla, Bioclim, Klein Iberica, Polysun, Unex, ABC, Armacell, Humiambiente, SI Capital, TFM, Espacio Solar, Viru, Bec, Siemens, Espais Domòtics, Espacio Solar, Fustilan, BEC, ElectroDH, Novallini, Giró, Schutz, Galindo und La Salle della Universitat Ramon Llull. Am 26. Juni wurde die Virginia Polytechnic Institute & State University zum Sieger des Wettbewerbs bekannt gegeben. Wettbewerb Solar Decathlon Europe http://www.sdeurope.org
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Unternehmenskultur
Die Familie als unternehmerischer Wert
Luigi Moretti, Architekt. Vom Rationalismus zur freien Baukunst
2009 veröffentlichte die Muttergesellschaft der iGuzzini illuminazione Fimag anlässlich des 50jährigen Firmenjubiläums einen Band mit dem Titel “La famiglia come valore imprenditoriale” (Die Familie als unternehmerischer Wert). Es handelt sich dabei im Wesentlichen um einen Fotoband, der anhand von Bildern die Geschichte von iGuzzini und der Personen erzählt, die den Erfolg der Unternehmensgruppe und der Familie Guzzini maßgeblich beeinflusst haben. Das Buch enthält einige interessante Beiträge. So erinnert sich bspw. Carlo Azeglio Ciampi, ehemaliger Präsident der Italienischen Republik, daran, wie er als junger Angestellter der Banca d’Italia, Zweigstelle Macerata, den dynamischen Unternehmergeist der damals am Anfang ihrer Entwicklung stehenden Betriebe kennenlernte.
Die Ausstellung widmet dem Werk Luigi Morettis, der zu den wichtigsten Protagonisten der Baukultur des 20. Jahrhunderts zählt, eine umfangreiche Präsentation. Anhand von Zeichnungen, Modellen und historischen Fotografien sollten nicht nur die planerischen Aspekte sondern auch der theoretischen Ansatz Morettis gezeigt werden. Die anlässlich der Eröffnung des MAXXI (Museum für die Kunst des 21. Jahrhunderts) organisierte Ausstellung wird von iGuzzini als technischer Sponsor unterstützt. Sowohl die historischen Fotografien als auch die neuen Aufnahmen der Modelle und Temperabilder Morettis, die vom renommierte Fotografen Gabriele Basilico stammen, sind mit den Strahlern Tecnica beleuchtet, die über das Master Pro Lichtsteuerungssystem geregelt werden.
Rom, MAXXI, 30. Mai - 28. November 2010
Kuratoren Bruno Reichlin Maristella Casciato Gefördert von MAXXI- Museum für die Kunst des 21.Jh. Archiv der Modern Universität der italienischen Schweiz Zentrales Staatsarchiv Fotos Simone Cecchetti
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Unternehmenskultur
Georges Berne zu Gast bei iGuzzini illuminazione
4. Italienisch-Russisches Gesprächsforum
Guildford Design Awards Guildford, UK
Rom, 2. Dezember 2009 Am 23. Juli 2010 hielt Georges Berne einen Vortrag über seine Erfahrung als Lichtplaner bei unserem Unternehmen. Dieses Treffen ergab sich aus der Zusammenarbeit für das Projekt “ Nessun dorma” und steht im Einklang mit der iGuzzini Unternehmensphilosophie “Partners for Better light”. Nur durch die Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten kann man ein hohes Qualitätsniveau in der Beziehung zwischen Licht und Architektur erzielen.
Am 2. Dezember fand im Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung in Rom das 4. ItalienischRussische Gesprächsforum statt, das von den Regierungen der beiden Länder anlässlich des bilateralen Gipfeltreffens zwischen dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und Dmitri Medvedev, Staatsoberhaupt der russischen Föderation, gefördert wurde. Eröffnet wurden die Gespräche vom italienischen Außenminister Franco Frattini, beendet vom ehemaligen italienischen Wirtschaftsminister Claudio Scajola und vom russischen Minister für Industrie und Handel Victor Khristenko. Dabei ging es um die bilateralen Beziehungen im politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich. Bei der Veranstaltung waren die italienische Bildungsministerin Mariastella Gelmini und der italienische Kultusminister Sandro Bondi anwesend. Wie immer nahmen an der Debatte auch angesehene Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und italienischer und russischer Institutionen, wie Emma Marcegaglia, Vorsitzende von Confindustria (Dachverband der italienischen Unternehmen und Unterneh - mensverbände) sowie Anatoly V. Torkunov, Rektor der Moskauer Universität, teil.
Am 21. Oktober 2009 fand die Preisverleihung der Guildford Design Awards statt. Die seit 1987 vom Gemeinderat Guildford organisierte Auszeichnung will dazu beitragen, die Qualitätsstandards und das Umweltbewusstsein auf kommunaler Ebene zu verbessern. iGuzzini wurde in der Kategorie “Neubau” im Gewerbebau für den neuen Standort in Peasmarsh ausgezeichnet. Moderator der Abendveranstaltung war Wayne Hemingway, Gründer der Bekleidungsmarke “Red or Dead” und derzeit Präsident von Building for Life, a Commission for Architecture and the Built Environment (CABE), dem Ausschuss zur Förderung hoher Standards bei der Planung öffentlicher Gebäude.
Von links nach rechts: Luisa Todini, Mitvorsitzende des Italienisch-Russischen Gesprächsforums, Adolfo Guzzini, der ehemalige Minister Claudio Scajola, Victor Khristenko, russischer Minister für Industrie und Handel.
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Unternehmenskultur
Ausstellung des Turiner Grabtuchs
CityBuild Abu Dhabi Awards 2010
Turin, Palazzo Reale, 17. April - 23. Mai 2010
Anlässlich der “Ostensione della SS Sindone” (Ausstellung des heiligen Grabtuchs) organisierte das Denkmalamt für die Provinzen Turin, Asti, Cuneo, Biella und Vercelli einen einzigartigen Rundgang im Palazzo Reale von Turin, bei dem zum ersten Mal der “Tesoro della Sindone” (Schatz des Grabtuchs) ausgestellt wurde. Gezeigt wurde die kostbare “Collezione Sindonica” der Stiftung Umberto II und Maria Josè di Savoia mit über dreißig Stichen, die die wichtigsten Zurschaustel lungen des Grabtuches von 1563 bis 1931 darstellen. An der Pressekonferenz nahm Maria Gabriella di Savoia teil. iGuzzini unterstützte als technischer Sponsor die Ausstellung “ Dal Tesoro della Sindone alla Collezione Sindonica di Umberto II di Savoia” und lieferte Linealuce LED-Leuchten zur Beleuchtung.
Die LED Straßenleuchte Archilede wurde mit dem CityBuild Abu Dhabi Excellence in Construction Awards 2010 ausgezeichnet. Der Preis ist eine begehrte Anerkennung für Unternehmen, die bedeutend zum Fortschritt in Schlüsselbereichen des Bausektors im Mittleren Osten beigetragen haben. Archilede wurden in der Kategorie “Best Product Building and Construction” mit folgender Begründung ausgezeichnet: “Archilede beweist Innovation im Design und ermöglicht eine Energieeinsparung von bis zu 40%”.
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Incontroluce
II. 2010
Incontroluce Internationale Halbjahreszeitschrift zur Lichtkultur Jahr XII, 22 Redaktion Centro Studi e Ricerca iGuzzini Fr.ne Sambucheto, 44/a 62019 Recanati MC +39.071.7588250 tel. +39.071.7588295 fax rc@iguzzini.it iGuzzini illuminazione spa 62019 Recanati, Italy via Mariano Guzzini, 37 +39.071.75881 tel. +39.071.7588295 fax iguzzini@iguzzini.it www.iguzzini.com 071-7588453 video Grafischer Entwurf Studio Cerri & Associati Herausgeber iGuzzini illuminazione spa An dieser Nummer haben mitgewirkt iGuzzini illuminazione China Ltd. iGuzzini illuminazione Danmark iGuzzini illuminazione Deutschland GmbH iGuzzini illuminazione España S.A. iGuzzini illuminazione France S.A. iGuzzini illuminazione Schweiz AG iGuzzini illuminazione UK Diathlasis S.A., Grecia E.C.C. Lighting LTD, Australia (außer W.A.) Mondoluce, West Australia (W.A.) Proyecto Illuminaciòn, Argentina Umschlagfoto Lv Hengzhong Gedruckt im: Oktober 2010 Tecnostampa, Recanati
Errata Corrige Incontroluce n. 21 S. 21Lichttechnische Projekt “Studio Methis - Marinella Patetta”. Die korrekte Bezeichnung lautet: “Methis Lighting”. S. 31 Fotos mit freundlicher Genehmigung der “Fondazione Barbara Capocchin” S. 34-35-47 Die Fotos sind von Paolo Carlini Die Redaktion ist für Ungenauigkeiten und Auslassungen im Verzeichnis der von den Mitarbeitern gelieferten Credits bezüglich der Projekte nicht verantwortlich. Eventuelle Ergänzungen oder Korrekturen sind in der nächsten Ausgabe enthalten.
9.2626.000.0
Georges Berne / 8’18” / Studio Iodice e Associati / Giampaolo Imbrighi Jacques Ferrier Architectures / mOa - marioOcchiuto architetture Archea Associati / Bernard Tschumi Architects / Goudchaux Architecte et Associes / Daufresnes, Le Carrée & Associés / aMDL - Michele De Lucchi Sutton Vane Associates / Rafael Viñoly Architects / Studio Amati Bauabteilung Magazine zum Globus / Corbett Lyon / Landau + Kindelbacher / Cox Rayner / Varis Arquitectes SLP / Francesc Oró / SLA