Carl Pruscha – Conservation Architect and his contribution to the Academy of Fine Arts Vienna

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Institut für Kunst und Architektur Schillerplatz 3, 1010 Wien www.akbild.ac.at/ika

INSTITUTE FOR ART AND ARCHITECTURE 29. NOVEMBER 2021 19 UHR

Wenn Carl Pruscha von den Tiroler Bergen steigt, den Weg nach Wien findet und seine Ausbildung in den Vereinigten Staaten fortsetzt, hat er das Gewöhnliche längst abgestreift und sich auf ein unstetes Leben eingelassen. Ungewöhnlich muss es aber sein, wenn Träume und geschmiedete Pläne über Nacht in Frage gestellt werden, etwa durch ein Angebot, welches das pure Gegenteil der eigenen Perspektive ist. Für gewöhnlich wird man gute Gründe finden, um solch einen Vorschlag trotz seiner außerordentlichen Attraktivität abzu­lehnen und die Karriere dem Abenteuer vor­zu­ziehen. Nicht so Carl Pruscha. Er, der sich im kosmopolitischen New York leidlich ein­ gerichtet hat und das Image eines Dandys pflegt, entschließt sich spontan, im Auftrag der Vereinten Nationen als Architekt nach Kathmandu zu gehen. Kathmandu? Der Kontrast zu New York könnte nicht größer sein – und ebenso die Herausforderungen, denen sich der junge Architekt stellt.

Das Leben am Fuß des Himalayas ist Frei­heit und Fluch, die Stadt Moloch und HippieParadies zugleich. Pruscha findet sich zurecht, erkundet, inventarisiert, er­stellt Ent­ wicklungspläne für das Tal und beschert ihm Architektur in Form von präg­nanten Bauformen, die Tradition und Moderne verbinden. Nach zehn Jahren lässt sich Pruscha wieder in Wien nieder. Kein Heimkehrer, eher ein wieder Zuge­­zo­ge­ ner. Seine ungewöhnlichen Erfahrungen prädestinieren ihn dazu, als Lehrer an Konventionen zu rütteln, jungen Menschen die Welt und ihre Möglichkeiten aufzuzeigen sowie Einfluss auf die akademischen Insti­ tutionen zu nehmen. Gleichzeitig ermöglichen sie ihm, die Potenziale des Bestehenden zu erkennen und bemerkenswerte Architekturprojekte im historischen Kontext zu realisieren. Pruscha bereichert die Spezies der Architekt*innen mit seiner eigensinnigen Persönlichkeit und ermutigt dazu, von scheinbar vorgezeichneten Berufswegen abzuweichen.

Atelierhaus der Akademie (Semperdepot) EG Nord Lehárgasse 8, 1060 Wien

Taragaon-Hostel, Kathmandu, 1970-1972 – Global Liner, 1963

Anmeldung unter arch@akbild.ac.at


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