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Kolumne: René Rindilsbacher
DER MILLIARDEN-CLUB
Am 16. Oktober stehe ich nach fast zwei Jahren zusammen mit meiner Tochter als «S’Rindlisbachers» wieder auf der Bühne. Ich freue mich sehr darauf, denn ich kann mich dann wieder auf meine Arbeit konzentrieren und lese nicht mehr kreuz und quer alles, was mir in die Hände kommt. Z.B. solche Sachen wie, dass der Basketball-Superstar LeBron James als erster aktiver Basketballer die Marke von mehr als einer Milliarde Dollar Karriereverdienst überschritten hat. Laut Angaben der Sportbusiness-Fachwebsite «Sportico» habe der 36-Jährige von den Los Angeles Lakers in seiner Laufbahn als Spieler bisher 330 Millionen Dollar an Gehalt sowie 700 Millionen Dollar durch Werbung, Merchandising, Medienaktivitäten und Lizenzierungen verdient. Ich denke, dass dies vor ihm auch bereits Michael Jordan geschafft hat… aber was soll’s? Ich glaube, einer Fachwebsite natürlich. Obwohl andere Fachwebseiten ja bestimmt auch alles wissen und die etwas anderes behaupten… aber das andere ist bestimmt auch irgendwie richtig. Wenn ich einer weiteren Fachwebseite Glauben schenken darf, gibt es eine Handvoll dieser Mitglieder. Zu ihnen gehören natürlich Fussballer wie Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Es gesellen sich noch der Golfer Tiger Woods und auch Floyd Mayweather jun., ein Boxer, dazu. Wenn ich gewusst hätte, dass ich mit einem auf die Schnauze hauen dermassen viel Kohle machen könnte, hätte ich die Komik vernachlässigt und das Boxtraining forciert. Ach ja und da gibt’s noch einen. Und der gehört (zu) uns. Er ist grosser SCB-Fan, was man von den anderen nicht sagen kann. Roger, unser heimlicher König Roger der Erste. Sie alle sind Ikonen des Sports… Helden ihrer Domänen… Ritter der Saläre… Ich möchte mich nicht bei diesen fünf bis sechs Ausnahmekönnern aufhalten, da sie ja die einsame Spitze eines ungeheuerlich grossen Eisbergs sind. Es gibt natürlich auch die Kleinverdiener wie z.B. Neymar der mit lächerlichen 36 Millionen jährlich durchkommen muss. Eher schlimm steht es um Novak Djokovic. Immerhin aktuell mit insgesamt 335 Wochen die Nummer 1 im Tennis. Geschätztes Vermögen 150 Millionen und geschätzte Einnahmen 2021 von 20 Millionen. Da landen wohl noch einige seiner Schläger im Publikum, bis er beim erlauchten Milliarden-Club anklopfen kann.
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Eine Milliarde… was für eine Zahl… Ich finde es bewundernswert, faszinierend und irgendwie beängstigend. Jeder einzelne dieser Superstars hätte die gesamten Spielerlöhne des SCB, in den letzten 80 Jahren locker bezahlen können und wäre nach wie vor 100facher Millionär. Tja… was will ich damit sagen? Nichts… es ist mir einfach so aufgefallen. Schliesslich war inzwischen die Fussball- Europameisterschaft und dort konnte man ja gut sehen, dass Stars aus Frankreich, die im Jahr mehr verdienen als alle Spieler einer Spitzen-Eishockey-Mannschaft der Schweiz zusammen, den Ball aus lausigen 11 Metern ohne Bedrängnis nicht ins Tor bringen. Mir ist auch klar, dass Fussball die Massen mehr bewegt als Schiessen, dass Tennis eine der Hauptsportarten der Welt ist und dass Basketball v.a. die amerikanischen Gemüter in Wallungen versetzt. Trotzdem hat diese Entwicklung v.a. im Fussball etwas Fades als Beigeschmack. Paris St. Germain bezahlt für seine Spieler inkl. Trainer Löhne in der Höhe von 350 Mio. Euro. Champions-League-Sieger Bayern München soll für den letztjährigen Sieg rund 130 Millionen Euro ausbezahlt bekommen haben. Mit dieser Summe konnten die Deutschen die Spielerlöhne ihrer elf bestverdienenden Spieler bezahlen. In Paris wären dies gerade Mal die fünf höchsten Löhne.
Da Neid eine Todsünde ist, und ich kein Sünder sein möchte, behaupte ich nun einfach mal, dass alle solche Summen auch verdient haben. Wobei Neid gar nicht das Schlechteste sein muss. Gerade in der heutigen Zeit könnte der Neid auch als Motor des Fortschritts und des wirtschaftlichen
Wachstums verstanden werden.
Aber Neid wird in unseren Hemisphären häufig zum Ressentiment… unser heimlicher Groll, der zum seelischen Dauerschmerz wird, weil gewisse Fussballer nicht mal die Wurzel aus ihrem Vermögen rechnen könnten. Geld ist nicht alles… aber denke daran, dass du genug verdient hast, bevor du so einen Blödsinn erzählst. Wie sehr freue ich mich auf die neue Eishockey-Saison. Auch wenn es hier immer wieder Diskussionen über Löhne der einzelnen Spieler gibt, so glaube ich doch, dass diese Gehälter nur in absoluten Ausnahmefällen zu grösserem Aufschrei führen.
Endlich wieder die Luft zu schnuppern, die ein Fieber in mir auslöst. Das Fieber mit der Zahl: 2489101113141517192123293040415556586165717980 818489.
Was könnte diese Zahl wohl bedeuten?
Liebe Grüsse und bis bald…