Harpf Nachrichten 09

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I.P. - Sommer 2010

Für mehr Trinkgenuss

Die Zeitung der F. Harpf & Co.

Festsaison

Ein Hoch auf Qualität › Qualität ist beste Garantie für Trinkgenuss.

Für Erich Prinz von Lobkowicz von der Schlossbrauerei Maxlrain wie für Michael Graf Goess-Enzenberg vom Weingut Manincor bilden Qualität und Genuss eine Symbiose – oder umgekehrt: ohne Qualität kein Genuss.

Aber was bedeutet Qualität und wie erkennt man sie? Die beiden Harpf-Getränkepartner diskutierten jüngst darüber auf Einladung von Lukas Harpf im Degustationskeller „das nöckler“ in Bruneck und zeigten Gemeinsames und Gegensätzliches, Einendes und Trennendes, Typisches und Besonderes für besten Trinkgenuss bei Wein und Bier auf. Lukas Harpf: Erfolgreiches Herstellen von Wein und Bier, wie Sie dies beide auf höchstem Niveau betreiben, hat immer auch mit der Wertehaltung und Philosophie im Unternehmen zu tun. Wie arbeiten Sie und welches sind Ihre Grundsätze? Michael Graf Goess-Enzenberg:

Unsere Familie ist seit sehr vielen Generationen stark in Südtirol verwurzelt, mit Land und Leuten verbunden. Dies trägt auch viel zum Verständnis von Landschaft und Natur bei. Mit beiden arbeiten wir im Einklang und dies spiegelt sich dann auch in unseren

Weinen mit ihrem ganz eigenen, authentischen Charakter wieder. Wir haben im Jahr 1991 mit dem Aufbau von Manincor begonnen und uns überlegt, wie wir ein kleines Weingut neu positionieren können. Ab 1996 haben wir uns dann am Markt platziert und sind auf offene Augen und Ohren gestoßen. Werte, an die wir glauben, sind Vertrauen, Authentizität und Menschlichkeit. Schon unser Name Manincor sagt viel über uns aus. Er bedeutet „Hand aufs Herz“. Unsere Familiengeschichte schafft Vertrauen, unser Weingut vermittelt Emotionen, unsere Weine haben Charakter. Das weckt Interesse bei Weingenießern.

gert. Ich selbst habe nach Maxlrain geheiratet. Eigentlich hatte ich ursprünglich Professor für Philosophie an der Universität werden wollen, kam aber durch die Liebe zur Schlossbrauerei, die

damals im Dornröschenschlaf lag. Wir haben sie neu erweckt, indem wir kompromisslos auf Qualität gesetzt haben. Für mich als Philosophen ist es die Erfüllung eines Traumes, Brauer zu sein, denn dabei stehen Landschaft, Natur, Lebensfreude und Bier wunderbar im Einklang. Wir haben an unsere guten Mitarbeiter mit ihrem Know how geglaubt, uns auf

beste Rohstoffe und deren langsame, handwerkliche Verarbeitung konzentriert. Bei uns dauert die Herstellung von Bier ganze 50 Tage und diesen Unterschied der schonenden Verarbeitung kann man gegenüber den industriell und rasend schnell produzierten Bieren deutlich schmecken. So sind wir Schritt für Schritt weiter gekommen, bis wir von der Quaweiter auf S. 2

„Werte, an die wir glauben, sind Vertrauen, Authentizität und Menschlichkeit.“ Michael Graf Goess-Enzenberg

Erich Prinz von Lobkowicz: Bei uns ist vieles sehr ähnlich gela-

› Illustre Gäste mit Prinz Lobkowicz und Graf Goess-Enzenberg auf Einladung von Lukas Harpf im Degustationskeller.


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› Teilnehmer am Genussabend: Michael Mühlberger, Klaus Innerhofer, Harald Plieger, Martin Bertagnolli, Markus Frings, Christian Unterhuber, Roland Bräger, Tobias Haller (hinten v.l.n.r.), Chris Oberhammer mit Team, Prinz Lobkowicz, Graf Goess-Enzenberg, Lukas Harpf, Christoph Rainer (vone v.l.n.r.) Fortsetzung von S. 1

lität her reif waren. Inzwischen sind wir vielfach für die Güte unserer Biere ausgezeichnet worden. Unser ständiges Ringen und der Glaube an Qualität führte dazu, dass die Emotionen fürs herrlich schmeckende Maxlrainer zuerst auf die Mitarbeiter, dann auf die Gastronomen und schlussendlich auf die Menschen, die unser Bier

Erich Prinz von Lobkowicz ist Doktor der Philosopie und Eigentümer der Schlossbrauerei Maxlrain bei Bad Aibling. Als einzige Brauerei überhaupt hat sie schon dreimal in Folge den Bundesehrenpreis erhalten. Ihre handwerklich gebrauten Biere wurden in den vergangenen fünf Jahren ganze 34 Mal mit Gold prämiert. Die edlen Biere von Maxlrain sind in Südtirol exklusiv über Harpf in Bruneck erhältlich.

trinken, überschwappte. Normalerweise verkaufen wir unsere Produkte nur 50 km rund um Maxlrain. Es war aber eine glückliche Fügung des Schicksals, in Südtirol einen so kompetenten Partner wie Harpf zu finden, der als Getränkefachhändler erkannt hat, dass man bedingungslos auf Qualität setzen muss, um langfristig und nachhaltig bestehen zu können. Harpf ist damit, ebenso

wie Maxlrain, für die Zukunft bestens gerüstet. Lukas Harpf: Wie wichtig sind die verwendeten Rohstoffe für die Qualität? Graf Goess-Enzenberg: Beim Wein ist der Charakter – das Typische, das Unverkennbare – wichtig. Die Auswirkungen der Witterung auf die Reben von Jahr zu Jahr, die unterschiedlich schmeckenden Traubensorten an sich, der Einfluss des Bodens und des Terroirs sind ganz entscheidende Faktoren für die Faszination von qualitativ hochwertigen Weinen. Der Weingenießer will Jahrgänge erkennen und typische Merkmale unterscheiden. In Südtirol sind aufgrund der geografischen Beschaffenheit Grund und Boden knapp und somit sehr wertvoll. Zudem gibt es nur wenige gute Weingründe. Um Qualität beim Wein erzeugen zu können, ist es sehr wichtig, ausgezeichnete Lagen ausfindig zu machen, die einen besonderen Charakter aufweisen und einzigartig sind. Zudem muss die richtige Rebsorte in entsprechenden Lagen angebaut werden. Weiter ist die schonende Verarbeitung, das Know how im Keller und eine gute Technologie dafür verantwortlich, diese Einzigartigkeit möglichst unverfälscht und unberührt, besonders natürlich eben, in die Flasche zu bekommen.

„Ist beim Wein der eigene Charakter wichtig, so ist beim Bier der konstante und gleich bleibende Geschmack das Ziel.“ Erich Prinz von Lobkowicz

Prinz von Lobkowicz: Ist beim Wein der Jahr für Jahr variierende und von der Natur gegebene Charakter wichtig, so ist beim Bier

der konstante und gleich bleibende Geschmack das Ziel. Es gilt aus oft variierenden Rohstoffen konstant das Beste zu machen. Zudem ist es so, dass wir in Maxlrain bei der Gerste kompromisslos auf alte Sorten setzen, die viel wertvoller sind als die neuen, ertragreichen. Wir arbeiten hierfür eng mit Bauern zusammen, welche diese alten Sorten noch immer oder wieder eigens für uns anbauen, obwohl der Ertrag geringer ist. Wir bezahlen dann natürlich auch entsprechend mehr, denn wir wissen, dass es nur

Michael Graf GoessEnzenberg ist Eigentümer des Weingutes Manincor in Kaltern welches mit seiner Verbindung von Tradition und Moderne beeindruckt. Berühmt ist die einzigartige Architektur. Die Qualität der authentisch, charaktervollen Weine besticht. Sie werden ganz im Einklang mit der Natur schonend hergestellt und sind bei Harpf erhältlich.

› Graf Goess-Enzenberg (Bildmitte) plädiert für nachhaltiges Wirtschaften im Einklang mit der Natur.


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so möglich ist, unsere besonderen, einzigartigen Biere zu brauen. Zudem ist für die Vermälzung der Gerste ein guter Mälzer von Nöten, eine gute Qualität beim Hopfen und reines, sehr weiches Wasser mit möglichst wenig Kalkgehalt.

beim Trinkgenuss immer mehr um die Herstellung einer immer feineren Komplexität. Prinz von Lobkowicz: Bier ist ein

Lukas Harpf: Welche Bedeutung haben Qualitätszeichen wie das Reinheitsgebot beim Bier bzw. Herkunftsbezeichnungen beim Wein wie etwa die DOC- oder DOCG-Bestimmungen? Prinz von Lobkowicz: Das Reinheitsgebot ist beim Bier ein Muss, wenn es qualitativ hochwertig sein soll. Es ist integraler Bestandteil eines jeden bayerischen Biererzeugers. Wer mit Maisgritz braut, kann natürlich überall nach Wunsch und mit entsprechend kostengünstigen Rohstoffen Bier produzieren. Das gelingt damit auch in Afrika oder Asien. Für uns wäre das aber eine schwere Sünd, denn der Geschmack und die Güte des Bieres sind da völlig anders. Bei uns in der Heimat des Bieres wäre dies undenkbar, das würden Biertrinker nicht akzeptieren. Auch mit Chemie zu arbeiten wäre ein grober Betrug des Genießenden. Bier, nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut, ist eine ganz andere Welt.

› Laut Prinz Lobkowicz (Bildmitte) wird Qualität langfristig immer gewinnen.

ne, sondern Produkte mit einer Geschichte, mit Emotionen, mit einem besonderen Geschmack. Nicht immer ist der Preis ein Kriterium, aber er kann verraten, dass mehr hinter einem Erzeugnis steckt. Aber das alleine ist es nicht. Wir reden mit unseren Kunden darüber, was wir machen, wir zeigen es den Leuten vor Ort. Die Menschen sollen sehen, wie wir im Einklang mit der Natur biodynamisch arbeiten. Offenheit, Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit sind unsere Grundkriterien. Und wir setzen auf Partner die dies mittragen, wie den Getränkefachhändler Harpf.

„Das Reinheitsgebot ist beim Bier ein Muss, wenn es qualitativ hochwertig sein soll.“ „Offenheit, Erich Prinz von Lobkowicz Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit Graf Goess-Enzenberg: Qualisind unsere täts- und Herstellungskriterien Grundkriterien.“ sind im Allgemeinen wichtig, um die Güte eines Produktes zu garantieren. Wir in Manincor haben ganz eigene Qualitätskriterien, mit denen wir Weingenießern garantieren können, dass sie beste Qualität erhalten. Der Staat mit seinen Klassifizierungen ist da oft nicht sehr hilfreich. Wir machen nämlich auch aus solchen Sorten beste Weine, die laut staatlichen Herkunfts-Bestimmungen als nicht „typisch“ klassifiziert sind und so unter die Kategorie Landweine fallen. Für uns in Manincor ist Südtirol als Ursprungsbezeichnung wichtig, denn wir verkaufen 50 Prozent unseres Weines im Land. Für den Kunden außerhalb Südtirols ist unsere Herkunft, sowie die eigenständige Firmenphilosopie als Qualitätskriterium ganz entscheidend.

Lukas Harpf: Wie kann der Konsument Qualität erkennen? Graf Goess-Enzenberg: Wir ver-

kaufen keine alltäglichen Wei-

Graf Goess-Enzenberg: Die Wein-

branche driftet kontinuierlich auseinander. Einerseits geht der Trend zu günstigen Weinen, weil sich leider auch nicht mehr alle alles leisten können. Andererseits gibt

es ein immer größer werdendes Qualitätsbewusstsein. Qualitätsweine werden immer feiner und eleganter. Wir arbeiten hierfür im Einklang mit der Natur und so schonend als möglich. Es geht

tägliches Genussmittel. Die Menschen trinken aber immer bewusster. Für Brauereien bedeutet dies, dass der Markt, zumindest bei uns in Westeuropa, nicht größer wird. Reines Streben nach Rentabilität, mit Kostensenkung als Ziel und Vereinfachung der Produktionsmethoden, ist als Antwort darauf jedoch der völlig falsche Weg. Die Qualität des Produktes leidet darunter unweigerlich. Wir als kleine, feine Schlossbrauerei haben Erfolg durch die Loyalität unseren Kunden gegenüber und der Loyalität der Konsumenten uns gegenüber. Das haben wir uns über viele Jahre hinweg mühsam erarbeitet. Alle wissen, dass wir nie etwas machen würden, was zu Lasten unserer Biere gehen würde. Langfristig wird immer Qualität gewinnen und unser Weg geht kompromisslos immer weiter in diese Richtung.

Genuss im „das nöckler“ Es ist eine wunderbare Symbiose von Altem und Neuem, von Werten und Innovation, die den Besucher auf den 26 Stufen hinab in die Tiefe des „das nöckler“ umgibt.

Michael Graf Goess-Enzenberg

Prinz von Lobkowicz: Wenn man Philosoph ist, geht man davon aus, dass es bei Werbung oft um Täuschung geht. Man kann die Leute beim Bier mit massiven Kampagnen belügen, mit vollen Plakatflächen und Zeitungsannoncen beeinflussen. Wir hingegen zeigen den Leuten, wie wir arbeiten, was wir machen und laden sie zu uns nach Maxlrain ein. So finden jedes Jahr auch eine Vielzahl von natürlich gewachsenen Veranstaltungen rund um unser Schloss statt – von Festen über Oldtimertreffen zu Ritterspielen und Konzerten. Bei uns können die Besucher das ganz besondere Gefühl erfahren, das uns ausmacht. Wir wollen die Menschen ehrlich für uns und unsere Biere in Maxlrain begeistern. Lukas Harpf: Welches sind die Trends bei Wein und Bier? Gibt es etwas, was sie noch verbessern wollen?

› Der Harpf-Degustationskeller „das nöckler“ bot den passenden Rahmen.

Beim Expertengespräch von Harpf mit Prinz von Lobkowicz und Graf Goess-Enzenberg verwöhnte Chris Oberhammer vom Restaurant Tilia in Toblach die Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten, abgestimmt auf die gereichten Biere und Weine. Mit dabei waren Maxlrain-Brauereidirektor Roland Bräger, Fernsehmann Markus Frings, SMG-Kommunikationschef Martin Bertagnolli, ZettChefredakteur Klaus Innerhofer, Rosengarten-AG-Präsident (SDF, Video 33) Christoph Rainer, Dolomiten-Ressortleiter Christian Unterhuber, die Kommunikationsfachmänner Michael Mühlberger und Harald Plieger sowie Fotograf Othmar Seehauser. Zur Geschichte des Degustationskellers: Der heutige Name und die Mauern gehen auf das Jahr 1256 zurück, auf die Ursprün-

ge der Stadt Bruneck. Die Firma Harpf, die seit 1919 besteht, lagerte Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts hier in der Brunecker Stadtgasse große Weinfässer und verteilte den Wein an die Gastbetriebe und Haushalte im Pustertal. Heute dient der Degustationskeller für Verkostungen und Einladungen von Kunden, Geschäftspartnern und Freunden. Die Initiative für die Neugestaltung des seit 30 Jahren leer stehenden Kellers ergriff Lukas Harpf im Jahr 2004 und setzte sie mit dem Brixner Architekten Gerd Bergmeister vorbildlich um. Dem Keller mit der gotischen Holzdecke im traditionellen Stadthaus in Familienbesitz wurde neues, modernes Leben eingehaucht, ohne die Struktur anzugreifen. Diese architektonische Umgestaltung ist ausgezeichnet worden.


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› Harpf setzt auf Tradition und handwerklich hergestellte Biere.

Maxlrainer Schloss Trunk

Ein königliches Bier In der Schlossbrauerei Maxlrain wird Biertradition tagtäglich gelebt. So wie einst wird eine besondere Rarität handwerklich hergestellt. Der Maxlrainer Schloss Trunk wurde vom Getränkefachhandel Harpf seit kurzem in das vielfältige Biersortiment mit besten Bieren aufgenommen.

Seit 2004 gibt es den Maxlrainer Schloss Trunk wieder. Dieses naturbelassene, kellertrübe, bernsteinfarbene, untergärige Bier ist jenem Biertypus nachempfunden, den die bayerischen Brauereien vor dem ersten Weltkrieg brauten. „Wir sind davon überzeugt mit dieser Köstlichkeit von der Schlossbrauerei Maxlrain besonders anspruchsvolle Gaumen verwöhnen zu können. Ein handwerklich gebrautes Bier erster Güte“, sagt Lukas Harpf.

Die Ursprünge Einst konnte man wegen des sehr kalkhaltigen Wassers im Voralpenland entweder nur ein sehr dunkles, braunes, untergäriges Bier – das Münchner Dunkel – oder aber das klassische, obergärige, bayerische Weißbier herstellen. Die Erfindung von Enthärtungsverfahren für das Brauwassers vor rund 120 Jahren machte es möglich, ausgezeichnete helle, untergärige Biere zu brauen. Zudem sorgten erhebliche technische

Fortschritte in den Mälzereien für Furore. Es war fortan möglich, Malze mit verschieden starken Farbtönen herzustellen. In den Brauereien begann man helleres Malz mit dem klassischen dunklen zu vermischen. Die Biere bekamen eine herrliche, glänzende

Edelmann, der vor Jahrhunderten auf Schloss Maxlrain gelebt und gearbeitet haben muss.

Malzaromatisch, körperreich, mild Der Maxlrainer Schloss Trunk ist ein bernsteinfarbenes, untergäriges Bier, das aus einer Mischung

von hellem und dunklerem Gerstenmalz gewonnen wird. Die Zugabe vom dunklen Malz verleiht diesem Bier seinen malzaromatischen, körperreichen, aber milden Geschmack. Die nur leicht wahrnehmbare Bittere von bestem Aromahopfen rundet das Geschmackserlebnis harmonisch ab und fügt alle Geschmackskomponenten in perfekten Einklang. Das Bier ist im Trunk voll und lang anhaltend. 5,3 Vol.% Alkohol bei 12° Plato.

Bernsteinfarbe. Die Zugabe von feinem Aromahopfen und das enthärtete weiche Wasser taten ein übriges. Das Bier wurde nicht gefiltert, sondern ganz natürlich und naturtrüb in große Holzfässer fertig für den Transport abgefüllt. Mit Pferdegespannen karrte man die schweren Fässer zu den Gastwirtschaften, wo sie dann ausgeschenkt wurden.

Bester Biergenuss mit Reinheitsgebot

Der Tradition verpflichtet Dieser alten Tradition hat man sich in Maxlrain besonnen und so den Schloss Trunk wieder aufleben lassen. Gewiss gab es zur damaligen Zeit noch keine Glasflaschen, aber die bewusst gewählte, traditionelle Bügelflasche symbolisiert die große Brautradition, die in Maxlrain, mit seinem im Jahr 804 das erste Mal erwähnten Schloss, herrscht. Es waren nämlich Bügel, die vor dem heute üblichen Kronenkorken zum Einsatz kamen. Die nostalgisch gestaltete Etikette vom Schloss Trunk ziert ein

Das 1516 erlassene Reinheitsgebot legt fest, dass für die Herstellung von Bier nach Reinheitsgebot nur Wasser, Hopfen und Gerstenmalz verwendet werden darf. Wasser ist der Hauptbestandteil von Bier. Zu mehr als 90 Prozent besteht es aus diesem Rohstoff. Verwendet wird zum Brauen nur hochwertigstes Wasser, das oft die Qualität des üblichen Trinkwassers übertrifft. Hopfen ist die Seele des Bieres und gibt dem Bier sein Aroma und seinen typisch herben Geschmack. Auch die feste Schaumkrone auf einem frisch eingeschenkten Bier verdanken wir dem Hopfen. Gerstenmalz ist ein besonders wichtiger Rohstoff für ein gutes Bier, denn es gibt dem Bier seine Geschmacksfülle und seine Farbe. Folglich ist für Brauer, die nach dem Reinheitsgebot brauen, die Herstellung von Bier mit Reis oder gar Mais strengstens verboten.


San Pellegrino Aranciata

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Prickelnd, frisch, orange

› So wie Aranciata wurde von Harpf auch der Siphon bis Mitte der 70er Jahre hergestellt.

Da werden Erinnerungen wach: Als Kind war es immer etwas Besonderes eine frische Aranciata bei einem Fest oder beim Sonntagsausflug mit den Eltern zu bekommen. Das prickelnd orange Getränk in der typischen Flasche mit dem tollen Zischen beim Öffnen und dem frischen Glücksgefühl nach dem ersten Schluck führt der Getränkefachhandel Harpf schon seit Jahrzehnten und begeisterte damit Generationen.

Bereits in der römischen Antike war ein limonadenähnliches Erfrischungsgetränk bekannt, das unter dem Namen Posca Jahrhunderte lang populär blieb. Trinkwasser wurde einfach mit einem Schuss Essig versetzt. Wann die heutige Form der Fruchtlimonade entstand bleibt jedoch

unklar. Einer der ersten Nachweise stammt aus dem 16.-17. Jahrhundert von Spanien. Am Dresdner Hof trank man 1688 Limonaden mit Zitronen, Rosen, Himbeeren, Zimt, Erdbeeren, Quitten, Hippokras und Orsade. Mit der Zeit wurden immer weitere Variationen entwickelt und verkauft.

Limonade mit frischen Früchten

Der Name Limonade stammt von der Limone. Der Urtyp aller modernen Limonaden, der englische Lemon Squash, war ursprünglich ein reines Naturprodukt aus Wasser, Zucker und Zitronensaft. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird er auch industriell hergestellt. Heute kann die Limonade auch andere Fruchtsäfte, wie etwa solche aus Orangen oder Pampelmusen enthalten. In

Italien müssen Limonaden, anders als etwa in Deutschland und Österreich, wesentlich mehr und mindestens zwölf Prozent Fruchtanteil enthalten. Das ist auch der Grund für die Ausnahmestellung der teureren, aber dafür qualitativ hochwertigen italienischen Limonade. Limonaden aus Italien schmecken besonders fruchtig und frisch.

Aranciata: Trinkerlebnis seit 1932 Im Alpenkurort San Pellegrino, in der Nähe von Bergamo, ist die berühmteste Mineralwasserquelle Italiens beheimatet. Das Unternehmen wurde 1899 gegründet. San Pellegrino Aranciata wurde erstmals 1932 angeboten und gilt heute als der italienische Limonadenklassiker schlechthin. Die Basis sind sizilianische Orangen, deren bereits hoher Fruchtanteil von zwölf Prozent im Jahr 2009 noch einmal um ganze 30 Prozent auf insgesamt 15,6 Prozent erhöht wurde. Das macht die Aranciata San Pellegrino so unvergleichlich in der Nase und erfrischend fruchtig im Geschmack. Die Aranciata San Pellegrino wird ohne Farbstoffe und Konservierungsstoffe abgefüllt.

Damals bei Harpf: Kracherle und Aranciata Die Uromas und Uropas unter uns können sich noch gut an die roten und gelben Flaschen der Harpf-Fruchtlimonaden mit Kohlensäure erinnern, die sie als Kinder bei besonderen Anlässen, wie an Sonn- und Feiertagen oder beim „Kirschta“ genießen durften – direkt aus der Flasche. Trinkglas gab es dafür selbst in Gasthäusern keines. Die erste Harpf-Fruchtlimonade war das so genannte Kracherle, das in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts bei jung und alt beliebt war. Es schmeckte frisch und fruchtig wie ein Fruchtbonbon und die Kohlensäure zischte und krachte beim Öffnen des Verschlusses – einer Glaskugel, die in den Flaschenhals gedrückt werden musste. Daher kommt auch der Name. Das Kracherle gab es bis zum zweiten Weltkrieg. In den schwierigen Kriegsjahren musste die Produktion eingestellt werden.

Harpf neu auf sozialer Internetplattform

Fotowettbewerb auf Facebook Mitmachen beim Gewinnspiel für mehr Sommertrinkgenuss ist angesagt: Bier in der freien Natur fotografieren, Fotos auf der Harpf-Facebook-Seite hochladen und tolle Preise gewinnen. Dies ist noch bis 18. August 2010 möglich: www.facebook.com/harpf

Mitmachen kann jeder, der sich mit einem Bier, das streng nach dem Reinheitsgebot gebraut ist, an einem besonderen Ort in der freien Natur fotografieren lässt und dieses Bild dann innerhalb 18. August 2010 in die soziale Internetplattform Facebook auf www. facebook.com/harpf stellt. Je ausgefallener der Ort, desto größer die Gewinnchance. Ob auf einem 3.000 Meter hohen Berg oder am Traumstrand in der Karibik – es

gilt kreativ zu sein. Die Teilnahme ist ab 16 Jahren möglich. Eine Fachjury wird die Gewinner ermitteln. Der erste Preis ist der Besuch des Rosenheimer Herbstfestes 2010 für zwei Personen mit Übernachtung und kompletter Verköstigung in den Ehrenboxen der Festzelthalle von AuerBräu. Der Zweitplatzierte besucht die Schlossbrauerei Maxlrain: Nach einem Weißwurstfrühstück geht es zur Brauereiführung mit Direktor

Roland Bräger. Als dritten Preis gibt es vier Kisten ausgewählter Genussbiere – selbstverständlich nach dem Reinheitsgebot gebraut. Alle Te i l n a h m e und Wettbewerbsbedingungen finden Sie auf der Harpf-Facebook- Seite.

Facebook: Soziales Netzwerk im Internet

Facebook ist eine Internet-Plattform zur Bildung und Unterhaltung sozialer Netzwerke, die seit heuer mehr als 400 Millionen Nutzer zählt. Der Name Facebook bezieht sich auf die so genannten Bücher mit Portraitfotos von Studienkollegen, die Studenten an manchen amerikanischen Universitäten zur besseren Orientierung erhalten. Vier Studenten der Harvard Universität setzten dies im

Nach dem Krieg dauerte es einige Zeit, bis sich die Wirtschaft erholte. In den 50er Jahren begann man bei Harpf mit der Produktion einer eigenen Fruchtlimonade, der „Harpf Aranciata“, die schnell zu einem Erfolgsprodukt in der Gastronomie wurde. Die Produktion war in den 70er Jahren am neuen HarpfFirmensitz in Stegen sehr modern: Es gab eine Flaschenwaschanlage, eine automatische Etikettierung, eine Fließbandabfüllung und mehrere Mitarbeiter, die sich darum kümmerten. Hergestellt wurde Aranciata, Limonade und Spuma. 1977 stellte man bei Harpf die Produktion ein, um sich ganz auf den Großhandel mit Getränken konzentrieren zu können. Die blauen Kisten mit dem weißen Schriftzug und die legendären bauchigen Flaschen mit dem fruchtigen Frischegefühl beim Trinken leben aber in den Erinnerungen der Menschen weiter.

Ferbruar 2004 auch im Internet um. Facebook war ursprünglich nur für die Studenten an der Uni gedacht. Die soziale Plattform im Internet verbreitete sich aber wie ein Lauffeuer und wurde schließlich zu einem weltweiten Erfolg. Die Benutzer auf Facebook verfügen über eine Profilseite, auf der sie sich vorstellen und Fotos oder Videos hochladen können. Auf der Pinnwand können Besucher öffentlich sichtbare Nachrichten hinterlassen, Notizen anführen und Diskussionen eröffnen – Facebook hat eine sehr demokratische Ausrichtung. Die Benutzer können sich untereinander persönliche Nachrichten schicken oder in Echtzeit unterhalten (chatten). Freunde können aufgefordert werden sich Gruppen anzuschließen und Veranstaltungen zu besuchen.


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› Der Firmensitz am Nordring in Bruneck: Von hier aus werden die hochwertigen Getränke verteilt.

Harpf Einblicke: Lieferservice

Unterwegs für mehr Trinkgenuss Wie gelangen die Qualitätsprodukte von Harpf in die Gastronomiebetriebe und schließlich zum Endkonsumenten? Ein Blick hinter die Kulissen des Lieferservices mit Bildbericht über den täglichen Einsatz der Mitarbeiter von Harpf für mehr Trinkgenuss. › Zusammenstellung der Touren für schnellstmögliche Auslieferung

Bereits frühmorgens um 7 Uhr beginnt die Arbeit bei Harpf in Bruneck mit der Kommissionierung der Ware und Beladung der Lieferfahrzeuge. Die Touren mit der entsprechenden Ware pro Fahrzeug werden schon am Vortag zusammengestellt. Nach der Beladung der LKWs am Firmensitz startet die Auslieferung und die Qualitätsgetränke werden in alle Richtungen im Eisacktal und Pustertal verteilt. Die Harpf-Mitarbeiter achten dabei besonders auf den pünktlichen und zuverlässigen

Lieferservice. Serviceorientierung bietet einen breiten Service für jegwird bei Harpf groß geschrieben: liche Bedürfnisse: ob es um unterSo wird der Keller beim Kunden schiedliche Anforderungen in den ordentlich hinterlassen und Leer- Gastronomiebetrieben geht, um gut wieder zurück zum Firmensitz Vereine mit ihren Festveranstaltungenommen. Dort herrscht unter- gen bis hin zu den Lebensmitteltags rege Betriebsamkeit: Nach- geschäften in den Dörfern, die die bestellungen werden aufgegeben, Nahversorgung garantieren – und neue Produkte getestet, Informa- natürlich auch mit Direktverkauf tionen für die Kunden aufbereitet. für Privatkunden. Eines ist sicher: Ständig langen Kundenaufträge „Bei Harpf steht der Kunde im Mitein, die über Außendienstmitar- telpunkt und wir wollen auf alle beiter oder telefonisch, per E-Mail seine Wünsche als zuverlässiger und Fax am Firmensitz ankommen Getränkepartner eingehen“, sagt und dort bearbeitet werden. Harpf Lukas Harpf.

› Richtige Lagerung von Getränken bester Qualität am Harpf-Firmensitz

› Fachgerechte Beladung der sieben LKWs für einen schonenden Transport

› Seniorchef Günther Harpf arbeitet tatkräftig mit


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Kundenorientierung bei Harpf Die Grundprinzipien, nach denen der Lieferservice von Harpf erfolgt: • Freundlichkeit und Ehrlichkeit • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit • Kompetente Mitarbeiter für die richtige Zustellung und schonenedes Abladen der Qualitätsware • Einlagerung „First in, First out“ und Beachtung der Haltbarkeit der Waren • Ordnung in den Kellern der Kunden hinterlassen • Zuverlässige Rückführung des Leergutes • Ausreichendes Vorratslager am Firmensitz • Serviceorientierung den Kunden gegenüber mit Hilfestellung, wo notwendig › Modernes Lagerführungssystem für schnellen, optimalen Lieferservice

› Der Getränkepartner auf dem Weg zum Kunden

› Abladen von kleinen oder großen Mengen mit Rücknahme des Leergutes

› Freundlichkeit und Ehrlichkeit werden groß geschrieben

› Bei Harpf wird auf die Bedürfnisse der Kunden eingegangen

› Fehler vermeiden: Endkontrolle der Kundenlieferung vor Zustellung


Weinbrände dieser Welt – Folge 2 8

Armagnac, im Geiste der Musketiere „Alle für einen, einer für alle“ ist der Leitspruch der Musketiere. Sie haben dieselbe Heimat wie der Armagnac in der Gascogne. Der große Vertreter der besten Weinbrände steht für die einzigartige Geschichte, die typische Vielfalt und die tief verwurzelten Werte im französischen Südwesten. Der Armagnac ist die älteste Spirituose Frankreichs.

Der Armagnac ist der zweite große Vertreter jener Destillate, die auf Basis von Wein hergestellt werden und für die es im Getränkefachhandel Harpf eine besondere Auswahl mit viel Informationen und bester Kundenberatung gibt. Der Armagnac ist tief verwurzelt in seiner Heimat, der Gascogne, die für ihre legendären Haudegen, die Musketiere, ebenso bekannt ist wie für ihre deftige Küche.

Aus Notwendigkeit entstanden

› Die Gascogne ist die Heimat der Musketiere und des Armagnac.

Seit Mitte des 12. Jahrhunderts war Aquitanien mit England wirtschaftlich verbunden und der englische Markt der Hauptabnehmer für die aquitanischen Weine. Dieser Wettbewerb missfiel den Bewohnern von Bordeaux und sie erließen eine „police des vines“, die es allen anderen Weinbauregionen, außer der eigenen, erst nach den wichtigen Wintermonaten möglich machte, Zugang zu den Hafenkais der Stadt zu bekommen. Branntwein wurde bei dieser Regelung jedoch übersehen. Die Gascogner machten sich das zunutze. Zudem erkannten sie entscheidende Vorteile beim Transport: sie reduzierten durch die Destillation Volumen und Gewicht der Ladung und machten noch dazu das Endprodukt haltbar. So wurde schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein noch namenloser Branntwein aus der Gascogne nach England, Nordfrankreich und in die Niederlande verschifft. Erst ein Jahrhundert später, nachdem der Name Armagnac 1595 erstmals auf einer Karte erschienen war, begann

man den Weinbrand nach seiner Herkunft zu benennen. Man entdeckte auch, wie sehr sich Armagnac durch die Lagerung in Holzfässern verbesserte. Spätestens im 18. Jahrhundert war Armagnac auch bei Hof etabliert. Wie beim Cognac sorgte die Einführung der Flaschenabfüllung für weiteren Aufschwung, die Anbindung an das Eisenbahnnetz in den 1850er Jahren verhieß eine goldene Zukunft. Ab dem Jahr 1878 machte jedoch die Reblaus alle Erwartungen zunichte und stürzte die Region in eine tiefe Krise. Nie wieder konnte Armagnac an den Glanz seiner frühen Erfolge anknüpfen. Voraussetzung für die sehr frühe Weinbrandherstellung in der Gascogne: • Die Weinreben kamen mit den Römern. • Die Brennblasen wurden von den Mauren mitgebracht. • Die Fässer wurden durch die Kelten bekannt gemacht.

Zahlen, Daten, Fakten • 15.000 Hektar Weinanbaufläche in der Gascogne • 120 hl/ha Grundwein • 5.000 Weinbauern • 9.000.000 Flaschen Jahresproduktion • 250 Erzeuger • 40 Handelshäuser • 45% für den Export in 132 Länder der Erde • 3 Zonen: Le Bas Armagnac, La Tènarèze, La Haut Armagnac

Armagnac - Wissenswertes auf einen Blick

Geschichtliches

Die Gebiete

Die Hauptrebsorten

Destillation

• älteste Spirituose Frankreichs > 1411 das erste Mal in Toulouse urkundlich erwähnt > 100 Jahre vor den Fruchtbränden des Elsass > 200 Jahre vor dem Cognac • 1730: destillierte Weine aus der Region Gascony sind bei holländischen Händlern äußerst beliebt; die Lagerung in Holzfässern führt zur heutigen Form des gereiften Armagnac • 18. Jahrhundert: die Kunst des Blending wird verstärkt angewandt • Ende 19. Jahrhundert: Phylloxera/ Reblaus, Reduzierung der Anbaufläche • 25. Mai 1909: Gesetzesdekret zur Region Armagnac • Nach dem 2. Weltkrieg: Verkauf in Flaschen

• Bas Armagnac > 57% der Weinlagen, sandiger und lehmiger Boden > leichte, delikate und sehr hoch angesehene Destillate • Tenarèze > 40% der Weinanbaufläche, Ton und kalkhaltiger Boden > reiche, vollmundige, gut reifende Destillate; lange ausbaufähig • Haut Armagnac > Weißer Armagnac, Ton aber kein Kalkboden; dieses Gebiet ist erst seit dem 19. Jahrhundert Teil vom Armagnac

Die weißen Grundweine weisen in der Regel viel Säure und nur 7-9 Vol.% Alkohol auf. Anders als früher legt man heute Wert auf tadellose, frische und aromatische Weine, die man so schnell wie möglich brennt: denn Destillieren konzentriert sowohl die guten, als auch die schlechten Eigenschaften.

• Beginn im November – Ende am 15. Februar des Folgejahres • Man verwendet entweder mobile Destillationslager oder professionelle Destillateure (Lohndestiller). • Man verwendet > entweder doppelte Destillation (wie beim Cognac) > oder einfache Destillation in speziellen Brennanlagen (armagnac stills)

> Ugni Blanc > Colombard > Folle Blanche > Baco Blanche


Schon im 15. Jahrhundert belegen Dokumente die Existenz des Armagnacs, der auf vielfältige Weise auch als Medizin genutzt wurde. Trotz seines Exporterfolges ist er doch in erster Linie auch der Schnaps der Bauern. In vielen ländlichen Kellern in der Gascogne ist bis heute das Eichenfass mit Armagnac fester Bestandteil häuslicher Vorratshaltung. Als Ende der 1960er Jahre die Gastronomie einen Aufschwung nahm, erlebte auch der Armagnac eine Sternstunde. Die Jahrgangsbrände mauserten sich zu wahren Spezialitäten. Gerade bei den Jahrgangs-Armagnacs scheiden sich die Geister. Die Handelshäuser, deren Marktrelevanz die der Domainen um ein Vielfaches übersteigt, heben ihre Erfahrung bei Alterung, Verschnitt und Reduktion hervor und unterstreichen die Bedeutung der eigens zusammen gestellten Assemblagen. Die selbst abfüllenden „bouilleurs de cru“, besonders jene im Gebiet des berühmten Bas Armagnac, heben die Einzigartigkeit ihrer naturbelassenen, nach Jahrgängen abgefüllten Destillate hervor und verstehen sich als die wahren Hüter der Tradition. Mengen-

Haut-Armagnac

Ténarèze

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Zwischen Pyrenäen und Atlantik Aquitanien ist ein historisches Gebiet und heute eine Region im Südwesten Frankreichs, die im Süden von den Pyrenäen und im Westen vom Atlantik begrenzt wird und den größten Teil des aquitanischen Beckens umfasst. Es ist eine recht flache und erdgeschichtlich junge Landschaft und wird von Garonne, Adour, Dordogne, Charente und deren Nebenflüssen entwässert. Diese Flüsse haben sehr junge Sedimente angelagert. Die einheimische Sprache der Gascogne ist das Gascognische, eine Unterart des Okzitanischen. Die Gascogne wurde in der Antike von den Aquitaniern bewohnt, die im Gegensatz zu den übrigen Bewohnern Galliens nicht Keltisch, sondern vermutlich eine mit dem Baskischen verwandte Sprache benutzten.

Bas-Armagnac

Trinkgenuss-Empfehlung für typische Armagnacs

Medizin, Bauernschnaps und Spezialität

mäßig bringt es der Armagnac nur auf ein Zwanzigstel des Cognacsvolumen. Mit dem wiedererwachenden Interesse an dunklen Bränden treten nun aber die charaktervollen Gascogner Branntweine erneut in den Mittelpunkt.

Bas Armagnac

Bas Armagnac

Chateau de Castex – Noir

Domain Boingnères – Earl Lafitte

1992, 42,4 Vol.%

48 Vol.%

Dieses Produkt wurde 1992 destilliert und dann 2009 in die Flaschen gefüllt. Der seltene Armagnac stammt aus den Trauben der Weingüter, die sich im Besitz von Barone di Saint Pastou befinden. Einen Monat nach der Ernte wird der Weißwein in Alambic-Armagnacais-Brennblasen auf 52 Vol.% destilliert. Die Brennblasen werden mit Holz befeuert. Man benötigt 2.100 Liter Wein um 400 Liter des Endproduktes zu erhalten. Das milde und feuchte Klima spielt eine wichtige Rolle für die hohe Qualität dieses Produktes. Ebenso ist die ideale Ausrichtung der Weinberge bedeutend. Die lehmigen Böden geben den Grundweinen ihren idealen Charakter. Für die Herstellung der Fässer, in denen die Lagerung erfolgt, wird das Holz der Eichenbäume verwendet, die sich im Besitz vom Chateau de Castex befinden. Man achtet bei Barone di Saint Pastou ganz besonders auf die herkömmlichen Destillationsmethoden und erreicht damit eine einzigartige, jahrhundertealte, traditionelle Geschmacksfülle.

1953 heiratet Lèon Lafitte in die seit 1807 bestehende Domain Boingères ein. Er führt eine Neubepflanzung der Rebflächen mit Ugni Blanc und Colombard durch und begeistert sich besonders für die heikle Traube Folle Blanche. Seine Tochter Martine erweitert später die Anbaufläche auf 22 ha und verhilft den sortenreinen Trauben Folle Blanche zu Weltruhm. Unter den Jahrgängen ragt jener vom Jahr 1984 heraus, der ein eindrucksvolles Beispiel ausgeprägter Würze und Frucht ist. Die Spirituose ist von großer Ausgewogenheit und Länge. Ein weiterer Jahrgang der Superlative ist jener von 1972: Er ist besonders floral, nussig, elegant. Bei der handwerklichen Produktion von Armagnac ohne künstliche Reduktion sinkt der Alkoholgehalt durch 25 Jahren Ausbau im Fass ganz natürlich auf etwa 46 Vol. %. Dieser Alkohol ist dann meist gut integriert. In der Regel steigt die Qualität des Armagnac mit seinem Alter. Jeder Jahrgang bietet nur eine stark begrenzte Anzahl charaktervoller und einzigartiger Armagnacs. Dies macht Millèsimes besonders wertvoll.

Reifung

Jahrgang oder Assemblage

Die Qualitäten

Vereinfachtes Etikett

• Neue 400-Liter-Fässer werden zur Reifung verwendet. • Die Keller werden während der Reifung auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit hin kontrolliert. > Extraktion von Tanninen aus dem Holz > Nur 0,50% Verdunstung pro Jahr (im Vergleich zu anderen Destillaten ist das sehr wenig) > Reifung auch durch Sauerstoffeintrag durchs Holz: Vanille, Pflaume, nussige Aromen, Würzigkeit, kandierte Früchte > Das Destillat bleibt nur eine bestimmte Zeit in den neuen Fässern, dann Transfer zu bereits verwendeten > Verschnitt durch den Kellermeister

• Die selbst destillierenden Domains bringen ihre Armagnacs vorwiegend als Millèsimes heraus. • Die Assemblagen werden gerne den Handelshäusern überlassen. Die Assemblage garantiert die gleichbleibende Qualität. • Im Cognacgebiet hat man erst vor 20 Jahren damit angefangen Millèsimes herauszubringen.

• *** = 2 Jahre Reifung • VSOP = 5 Jahre • XO, Napoleon = 6 Jahre • Hors d’age = 10 Jahre • Angegebenes Alter = z.B. 15, 21, 30 Jahre • Millèsime = mindestens 10 Jahre im Fass (ca. zw. 40-48%)

• Armagnac = weniger als 6 Jahre im Fass • Vieil Armagnac = länger als 6 Jahre im Fass • Blanche d’Armagnac = ohne Fassausbau

Bei den Jahrgangsbränden (Millèsimes) wird das Jahr ihrer Ernte genannt, aber entscheidend ist, wie viele Jahre der jeweilige Armagnac in Fässern vor der Abfüllung reifte. Seriöse Erzeuger geben deshalb dieses Datum zusätzlich an.


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„Aufhofna Kirschta“

Feste und Unterhaltung

Sommer, Sonne, Trinkgenuss Nach einem kalten schneereichen Frühjahr freut man sich so richtig auf einen warmen Sommer. Die Festsaison hat begonnen und zum Gelingen der vielen Veranstaltungen trägt bester Trinkgenuss von Harpf bei.

Am 1. und 2. Mai gab es Feststimmung beim „Aufhofna Kirschta“. Dieser ist für den Getränkefachhandel Harpf schon seit Jahrzehnten immer das erste Fest, mit dem in den Sommer und zugleich in die Festsaison gestartet wird. Schon sehr lange beliefert der Getränkefachhandel diese traditionelle und beliebte Veranstaltung, die von der Freiwilligen Feuerwehr Aufhofen Jahr für Jahr bestens organisiert wird. Veranstaltungsort ist der wunderschöne „Winkler Stadl“, der liebevoll geschmückt und schön gestaltet wird und so einen sehr festlichen Rahmen bietet. Am Sonntag, 2. Mai wurde das neue Betriebsgebäude der „Puschtra Zieharmonika“ in Montal eröffnet. Es war ein besonderer Leckerbissen für alle Freunde der volkstümlichen Musik. Firmenchef Martin Fischnaller hatte zur Inbetriebnahme des neuen Firmensitzes ein großes Fest organisiert,

bei dem viele Volksmusikanten mit ihren Puschtra Zieharmonikas die Gelegenheit für einen Auftritt nutzten. Alle Besucher waren begeistert und lobten das herrliche Maxlrainer Bier, das dort ausgeschenkt wurde. Am Sonntag, 27. Juni fand in Taisten das von der Schützenkompanie Taisten organisierte Pustertaler Bezirksschützenfest statt. Höhepunkt war eine Feldmesse und die anschließende feierliche Angelobung der Neuzugänge. Nach dem offiziellen Teil konnten sich 1.000 Schützen im schön ausgeschmückten Festzelt bei herrlichen Brathähnchen und würzigem Bier prächtig stärken. Der Bezirk Pustertal ist mit 33 Kompanien und einer Schützenkapelle der zahlenmäßig stärkste Bezirk in Südtirol. Die Veranstaltung in Taisten war die größte, die vom Südtiroler Schützenbund im Jahr 2010 organisiert wird.


„Puschtra Zieharmonika“

Pustertaler Bezirksschützenfest

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Sommertrinkgenuss

Kleine Bierfässer für zuhause

Tipps zur Verwendung • Das Fass mindestens 48 Stunden vor dem Anstich bei einer Temperatur von 5 bis 7 °C gut kühlen. • Vor dem Gebrauch den Zapfhahn mit Wasser gut durchspülen. • Bei Gebrauch das Fass vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. • Die Biergläser vor dem Einschenken mit kaltem Wasser ausschwänzen (nicht mehr trocken reiben!) und das herrliche Bier unter zwei Mal einschenken. • Bitte auf die Entwicklung einer schönen Schaumkrone achten. • Die Fässchen halten die Temperatur für ca. 4 Stunden und sollten dann auch leer getrunken sein. • Das Fässchen leer trinken. Einmal angestochen soll das Bier nicht mehr aufbewahrt werden.

Frisch gezapftes Bier, nach dem Reinheitsgebot gebraut, im Partyfass für zuhause. Dies macht jedes Gartenfest, jede Grillfete und jede Sommerparty zum Biergenuss-Erlebnis!

Das 10-Liter-Partyfass mit dem edlen Maxlrainer Schloss Gold (5,3 Vol.%) gibt es exklusiv bei Harpf. Die wohl bekannteste Maxlrainer Bierspezialität reift ganze sechs Wochen lang in der Schlossbrauerei bei Bad Aibling. In dieser langen Zeit kann sich sein volles, aber mildes Aroma harmonisch entwickeln und wird

zu einer wahren Bierköstlichkeit. Auch das Zapfset ist bei Harpf leihweise erhältlich. Bitte das kostbare Bier vorher reservieren, da die Nachfrage vor allem am Wochenende sehr stark ist. Die Fässchen werden nämlich bei Harpf bereits vorgekühlt und können so fertig für den Gebrauch abgeholt werden.

Direktverkauf bei Harpf am Nordring 15 in Stegen/Bruneck: Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 9.30 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 17.30 Uhr, Tel. 0474 55 22 84

An die Leserinnen und Leser

Helden für Qualität und Genuss letzte Schnee in höheren Lagen. Es war wie eine Erlösung für die Menschen: Den Winter hinter sich lassen, endlich den Abend im Freien genießen, ein kühles helles Bier trinken. Warmes und schönes Wetter lädt uns alle ein, die Biersaison mit frischem und ausgezeichnetem flüssigem Gold zu genießen. Bier nach dem Reinheitsgebot gebraut fließt auch heuer wieder durch viele durstige Kehlen. Wir freuen uns, den Menschen, die gerne gut genießen, einige glückliche Momente mit besonders guten Produkten zu schenken. › Barbara und Lukas Harpf

Ein sehr langer, kalter und harter Winter ist endlich vorüber. Noch Mitte Juni ist bis auf 1.500 Metern Meereshöhe Schnee gefallen. Seit Ende Juni, Anfang Juli geht es aber aufwärts mit den warmen Temperaturen und Gott sei Dank schmilzt auch der

Biersaison mit frischem und ausgezeichnetem flüssigem Gold genießen! Jüngst konnten wir einen faszinierenden Abend mit zwei außergewöhnlichen Persönlichkei-

ten und tollen Unternehmern sowie illustren Gästen im Degustationskeller „das nöckler“ erleben, wie Sie in der Titelgeschichte lesen können. Es macht Spaß mit anerkannten Experten wie Graf Goess-Enzenberg vom Weingut Manincor und Prinz Lobkowicz von der Schlossbrauerei Maxlrain zu sprechen und zu arbeiten – sie sind Helden für Qualität und Nachhaltigkeit. Beide stehen außergewöhnlichen Unternehmen vor, die sich bedingungslos der Güte ihrer Produkte und dem Wohle der Menschen verschrieben haben. Der eine beim Wein, der andere beim Bier. Beide sind mit ihren Unternehmen Vorreiter und Vorbild zugleich. Sehr interessant ist der philosophische Ansatz von Prinz Lobkowicz: „Bei der klassischen Werbung in Printmedien, auf Plakaten und im Fernsehen geht es oft um Täuschung und die Werbung hält nicht das, was sie vorgibt.“ Dem Prinzen zufol-

ge trifft das sehr oft gerade bei jenen Unternehmen zu, die sehr massiv die Werbetrommel rühren. Bei Betrieben wie Manincor, Maxlrainer und Harpf geht das hingegen nicht. Der Grund dafür ist ganz einfach: Alle drei verfügen nicht über die nötigen Ressourcen, um mit herkömmlicher Werbung überall und flächendeckend präsent zu sein. Sie müssen andere Wege gehen, um die Menschen für sich zu gewinnen und zu begeistern. Die einzige Chance ist, auf höchste Qualität zu setzen. Qualitätsprodukte müssen so kompromisslos gut hergestellt werden und auch danach schmecken, dass sie ständig durch sich selber überzeugen und für sich werben. Bei den Menschen, die sie trinken führt das unweigerlich zu einem Aha-Trinkgenuss-Erlebnis. Die Folge ist Mundwerbung und diese Werbung ist die beste, die es überhaupt gibt. Sie ist unbezahlbar!

Qualitätsprodukte werben für sich selbst und sorgen für ein Aha-TrinkgenussErlebnis. Wir bei Harpf arbeiten jeden Tag für Qualität und besten Service. Das gelingt nur, wenn wir zuverlässige Menschen haben, die sich für das Wohl unserer Kunden einsetzen. In dieser Ausgabe können Sie auf den Seiten 6 und 7 sehen und lesen, was unsere Mitarbeiter im Unternehmen leisten und wie die Ware überall pünktlich und unversehrt an ihr Ziel kommt. Sie sind unsere Helden für mehr Trinkgenuss!

lukas harpf

Harpf - Getränkefachhandel & Direktverkauf - Nordring 15 - Stegen/Bruneck - Tel. 0474 55 22 84 - E-Mail f.harpf@harpf.it harpf nachrichten Sommer 2010, Herausgeber F. Harpf & Co. GmbH, Nordring 15, Bruneck/Stegen Fotos ©Südtirolfoto Othmar Seehauser/succus, ©Matteo Groppo/succus., ©Photocase, ©Shutterstock, ©AuerBräu, ©Connecting Art, ©Corbis, ©Maxlrainer Konzept/Layout/Texte succus. Kommunikation GmbH Druckerei Athesia Bozen, gedruckt am 16.07.2010

Die Verabreichung und der Verkauf von alkoholischen Getränken an Minderjährige unter 16 Jahren und an Personen, die offensichtlich betrunken sind, sind verboten. LG Nr. 3 vom 18/05/2006


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