Ergotherapie Luitgard Heusel | Angebot

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SPEZIALGEBIETE DER ERGOHEUSEL ERGOTHERAPIE

• Chronischer Schmerz und Pain-Management • COPM (CanadianOccupationalPerformanceMeasurement) • Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung • FOTT Facio-Orale-Behandlung (Gesicht, Mund, Rachen) • Funktionelles Training der Sensomotorik nach Affolter • Funktionelles Training der Sensomotorik nach Bobath • Funktionelles Training der Sensomotorik nach Perfetti • Grundkurs Kinästhetik • Handtherapiekurse (Basis – Sehen – Nerven – Frakturen) • Hentschel Hölzli • Instructor Touch for Health • Klinische Neuropsychologie und Training (Cogpack) • Mal-und Gestaltungstherapie-Ausbildung (Eva Brenner, Frauenfeld) • Manuelle Lymphdrainage und Kompressionsbandagen der oberen Extremität • Manuelle Therapie nach Handverletzungen (SAMT) • Myoreflextherapie • Narbennachbehandlungskonzepte • Neuromotorik II (Kinderspital Zürich)


• Rückenschule nach Brügger • Schienbaukurse statisch und dynamisch • Sensorische Integration nach J. Ayers


INFORMATIONEN ZUR ARBEITSPLATZABKLÄRUNG APA

Häufig besteht zwischen den Beschwerden und einer Erkrankung des Bewegungsapparates und Belastungen am Arbeitsplatz ein Zusammenhang. Arbeitsplatzgestaltung und –organisation sind wichtige Bausteine für die Gesundheit, Produktivität und Zufriedenheit von Mitarbeitern. Zielgruppe Mitarbeiter mit muskuloskelettalen Beschwerden oder Fragen zur beruflichen Wiedereingliederung Vorgehen Die Abklärung erfolgt direkt am Arbeitsplatz. Die einzelnen Arbeitsaufgaben werden erfasst und die typischen Arbeitsschritte beobachtet. Mit einem genormten Abklärungssystem werden alle relevanten Belastungen untersucht (Arbeitsmittel. Körperhaltung, Kraftaufwand, Licht, mentale Belastung usw.). Die konkreten Anforderungen und Problemstellungen des Arbeitsplatzes werden so sichtbar. Vor Ort können mit den zuständigen Personen (Vorgesetzte, betroffene Person) einfache Veränderungen sofort vorgenommen werden. Weitere notwendige Anpassungen werden in einem Bericht beschrieben. Die Arbeitsplatzabklärung wird für Einzelpersonen sowie für ganze Teams angeboten. Bei Teams werden im Anschluss an die Arbeitsplatzabklärung gezielte Massnahmen innerhalb eines Workshops vermittelt. Zeitbedarf Ungefähr 2 Stunden vor Ort Nutzen Die Arbeitsplatzabklärung (APA) dient der Optimierung der Arbeitssituation um die Gesundheit zu erhalten oder bei bestehenden Beschwerden / Arbeitsunfähigkeit eine erfolgreiche Wiedereingliederung anzubahnen. Die Anforderungen des Arbeitsplatzes sind dann genau analysiert, und je nach Fähigkeiten des Betroffenen kann dann individuell angepasst werden. Kosten Auf Anfrage


Leitmerkmalmethode zur Beurteilung von Heben, Halten, Tragen Zur praxisgerechten Analyse der objektiv vorhandenen Arbeitsbelastung wird die Leitmerkmalmethode empfohlen. Zuerst erfolgt die Erfassung und Dokumentation der vier Leitmerkmale · ·

· ·

Zeitdauer/Häufigkeit, Lastgewicht, Körperhaltung und Ausführungsbedingungen.

Anschließend wird aus den Einschätzungen dieser Leitmerkmale ein Risikowert errechnet, der Werte von 2 bis ca. 80 annehmen kenn. Rein rechnerisch sind höhere Punktwerte möglich, praktisch jedoch nicht erreichbar.

Dabei gelten Werte bis 25 als praktisch sicher, Werte oberhalb 50 als stark risikobehaftet. Im Bereich von 25 bis 50 ist die Risikoabschätzung unter Berücksichtigung der individuellen Belastbarkeit der Beschäftigten vorzunehmen.

Beurteilungsmodell: Ansicht und Ausdruck des Formblattes Unbedingte Voraussetzung für die Anwendung ist eine gute Kenntnis der zu beurteilenden Tätigkeit. Ergonomische oder sicherheitstechnische Zusatzkenntnisse sind nicht erforderlich. Bei Vorhandensein dieser Kenntnis dauert die Beurteilung wenige Minuten. Fehlt diese Kenntnis, muss eine Tätigkeitsanalyse durchgeführt werden.

Mögliche Ergebnisse – und was dann? Grundsätzlich gilt: < 25 Punkte: kein Handlungsbedarf > 50 Punkte: Notwendigkeit einer technischen und/oder organisatorischen Umgestaltung 25 bis 50 Punkte: Notwendigkeit der Ermittlung der individuellen Belastungswahrnehmung der Beschäftigten durch Fragen zur Arbeitsbeanspruchung und Fragen zu den gesundheitlichen Beschwerden. Aufklärung von arbeitsbedingten Zusammenhängen und Ableitung von Gestaltungsnotwendigkeiten


Beurteilung von Heben, Tragen, Halten anhand von Leitmerkmalen

Version 2001

Die Gesamttätigkeit ist ggf. in Teiltätigkeiten zu gliedern. Jede Teiltätigkeit mit erheblichen körperlichen Belastungen ist getrennt zu beurteilen.

Arbeitsplatz/Teiltätigkeit:

1. Schritt: Bestimmung der Zeitwichtung Hebe- oder Umsetzvorgänge (< 5 s)

(Nur eine zutreffende Spalte ist auswählen!)

Halten (> 5 s)

Tragen (> 5 m)

Anzahl am Arbeitstag

Zeitwichtung

Gesamtdauer am Arbeitstag

Zeitwichtung

Gesamtweg am Arbeitstag

Zeitwichtung

< 10

1

< 5 min

1

< 300 m

1

10 bis < 40

2

5 bis 15 min

2

300 m bis < 1km

2

40 bis < 200

4

15 min bis < 1 Stunde

4

1 km bis < 4 km

4

200 bis < 500

6

1 Stunde bis < 2 Stunden

6

4 bis < 8 km

6

500 bis < 1000

8

2 Stunden bis < 4 Stunden

8

8 bis < 16 km

8

≥ 1000

10

³ 4 Stunden

10

≥ 16 km

10

Beispiele: • Setzen von Mauersteinen, • Einlegen von Werkstücken in eine Maschine, • Pakete aus einem Container entnehmen und auf ein Band legen

Beispiele: • Halten und Führen eines Gussrohlings bei der Bearbeitung an einem Schleifbock, • Halten einer Handschleifmaschine, • Führen einer Motorsense

Beispiele: • Möbeltransport, • Tragen von Gerüstteilen vom Lkw zum Aufstellort

2. Schritt: Bestimmung der Wichtungen von Last, Haltung und Ausführungsbedingungen 1)

1)

Lastwichtung

Wirksame Last für Frauen

Lastwichtung

< 10 kg

1

< 5 kg

1

10 bis < 20 kg

2

5 bis < 10 kg

2

20 bis < 30 kg

4

10 bis < 15 kg

4

30 bis < 40 kg

7

15 bis < 25 kg

7

≥ 40 kg

25

≥ 25 kg

25

Wirksame Last

für Männer

1) Mit der "wirksamen Last" ist die Gewichtskraft bzw. Zug-/Druckkraft gemeint, die der Beschäftigte tatsächlich bei der Lastenhandhabung ausgleichen muss. Sie entspricht nicht immer der Lastmasse. Beim Kippen eines Kartons wirken nur etwa 50 %, bei der Verwendung einer Schubkarre oder Sackkarre nur 10 % der Lastmasse.

Charakteristische Körper2) haltungen und Lastposition

Körperhaltung, Position der Last

Haltungswichtung

· ·

Oberkörper aufrecht, nicht verdreht Last am Körper

1

· ·

geringes Vorneigen oder Verdrehen des Oberkörpers Last am Körper oder körpernah

2

· ·

tiefes Beugen oder weites Vorneigen geringe Vorneigung mit gleichzeitigem Verdrehen des Oberkörpers Last körperfern oder über Schulterhöhe

4

weites Vorneigen mit gleichzeitigem Verdrehen des Oberkörpers Last körperfern eingeschränkte Haltungsstabilität beim Stehen Hocken oder Knien

8

· · · · ·

2) Für die Bestimmung der Haltungswichtung ist die bei der Lastenhandhabung eingenommene charakteristische Körperhaltung einzusetzen; z.B. bei unterschiedlichen Körperhaltungen mit der Last sind mittlere Werte zu bilden – keine gelegentlichen Extremwerte verwenden!


Ausführungsbedingungen

Ausf.-wichtung

Gute ergonomische Bedingungen, z. B. ausreichend Platz, keine Hindernisse im Arbeitsbereich, ebener rutschfester Boden, ausreichend beleuchtet, gute Griffbedingungen Einschränkung der Bewegungsfreiheit und ungünstige ergonomische Bedingungen (z.B. 2 1.: Bewegungsraum durch zu geringe Höhe oder durch eine Arbeitsfläche unter 1,5 m eingeschränkt oder 2.: Standsicherheit durch unebenen, weichen Boden eingeschränkt) Stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit und/oder Instabilität des Lastschwerpunktes (z.B. Patiententransfer)

0

1

2

3. Schritt: Bewertung Die für diese Tätigkeit zutreffenden Wichtungen sind in das Schema einzutragen und auszurechnen. Lastwichtung

+ Haltungswichtung

+

Ausführungsbedingungswichtung

=

x Summe

=

Zeitwichtung

Punktwert

Anhand des errechneten Punktwertes und der folgenden Tabelle kann eine grobe Bewertung vorgenommen 3) werden. Unabhängig davon gelten die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes. Risikobereich

3)

4) 5)

Punktwert

Beschreibung

1

< 10

Geringe Belastung, Gesundheitsgefährdung durch körperliche Überbeanspruchung ist unwahrscheinlich.

2

10 bis < 25

Erhöhte Belastung, eine körperliche Überbeanspruchung ist bei ver4) mindert belastbaren Personen möglich. Für diesen Personenkreis sind Gestaltungsmaßnahmen sinnvoll.

3

25 bis < 50

4

³ 50

Wesentlich erhöhte Belastung, körperliche Überbeanspruchung ist auch für normal belastbare Personen möglich. 5) Gestaltungsmaßnahmen sind angezeigt. Hohe Belastung, körperliche Überbeanspruchung ist wahrscheinlich. 5) Gestaltungsmaßnahmen sind erforderlich.

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass mit steigenden Punktwerten die Belastung des Muskel-Skelett-Systems zunimmt. Die Grenzen zwischen den Risikobereichen sind aufgrund der individuellen Arbeitstechniken und Leistungsvoraussetzungen fließend. Damit darf die Einstufung nur als Orientierungshilfe verstanden werden. Vermindert belastbare Personen sind in diesem Zusammenhang Beschäftigte, die älter als 40 oder jünger als 21 Jahre alt, "Neulinge" im Beruf oder durch Erkrankungen leistungsgemindert sind. Gestaltungserfordernisse lassen sich anhand der Punktwerte der Tabellen ermitteln. Durch Gewichtsverminderung, Verbesserung der Ausführungsbedingungen oder Verringerung der Belastungszeiten können Belastungen vermieden werden.

Überprüfung des Arbeitsplatzes aus sonstigen Gründen erforderlich:

o

Begründung:

Datum der Beurteilung:

Beurteilt von:

Hrsg.: Bundesanstalt für Arbeitschutz und Arbeitsmedizin und Länderausschuss für Arbeitschutz und Sicherheitstechnik 2001


Handlungsanleitung für die Beurteilung der Arbeitsbedingungen gemäß ArbSchG und LasthandhabV mit der Leitmerkmalmethode - Teil Heben, Halten, Tragen -

Achtung! Dieses Verfahren dient der orientierenden Beurteilung der Arbeitsbedingungen beim Heben und Tragen von Lasten. Trotzdem ist bei der Bestimmung der Zeitwichtung, der Lastwichtung, der Haltungswichtung und Ausführungsbedingungswichtung eine gute Kenntnis der zu beurteilenden Teiltätigkeit unbedingte Voraussetzung. Ist diese nicht vorhanden, darf keine Beurteilung vorgenommen werden. Grobe Schätzungen oder Vermutungen führen zu falschen Ergebnissen.

Die Beurteilung erfolgt grundsätzlich für Teiltätigkeiten und ist auf einen Arbeitstag zu beziehen. Wechseln innerhalb einer Teiltätigkeit Lastgewichte und/oder Körperhaltungen, so sind Mittelwerte zu bilden. Treten innerhalb einer Gesamttätigkeit mehrere Teiltätigkeiten mit deutlich unterschiedlichen Lastenhandhabungen auf, sind diese getrennt einzuschätzen und zu dokumentieren. Zur Beurteilung sind 3 Schritte erforderlich: 1. Bestimmung der Zeitwichtung, 2. Bestimmung der Wichtung der Leitmerkmale und 3. Bewertung. Bei der Bestimmung der Wichtungen ist grundsätzlich die Bildung von Zwischenstufen (Interpolation) erlaubt. Eine Häufigkeit von 40 ergibt z.B. die Zeitwichtung 3. Einzige Ausnahme ist die wirksame Last von ³ 40 kg für den Mann und ³ 25 kg für die Frau. Diese Lasten ergeben kompromisslos eine Lastwichtung von 25.

1. Schritt: Bestimmung der Zeitwichtung Die Bestimmung der Zeitwichtung erfolgt anhand der Tabelle getrennt für drei mögliche Formen der Lastenhandhabung: · Für Teiltätigkeiten, die durch regelmäßiges Wiederholen kurzer Hebe-, Absenk- oder Umsetzvorgänge gekennzeichnet sind, ist die Anzahl der Vorgänge bestimmend für die Zeitwichtung. · Für Teiltätigkeiten, die durch Halten einer Last gekennzeichnet sind, wird die Gesamtdauer des Haltens zugrunde gelegt. Gesamtdauer = Anzahl der Haltevorgänge x Dauer für einen einzelnen Haltevorgang · Für Teiltätigkeiten, die durch Tragen einer Last gekennzeichnet sind, wird der Gesamtweg, der mit Last gegangen wird, zugrunde gelegt. Dabei wird eine mittlere Geschwindigkeit beim Laufen von 4 km/h ≈ 1 m/s angenommen.


2. Schritt: Bestimmung der Wichtung von Last, Haltung und Ausführungsbedingungen 2.1 Lastgewicht · ·

·

·

Die Bestimmung der Lastwichtung erfolgt anhand der Tabelle getrennt für Männer und Frauen. Werden im Verlauf der zu beurteilenden Teiltätigkeit unterschiedliche Lasten gehandhabt, so kann ein Mittelwert gebildet werden, sofern die größte Einzellast bei Männern 40 kg und bei Frauen 25 kg nicht überschreitet. Zum Vergleich können auch Spitzenlastwerte verwendet werden. Dann muss jedoch die verringerte Häufigkeit dieser Spitzen zugrunde gelegt werden, auf keinen Fall die Gesamthäufigkeit. Bei Hebe-/Halte-/Trage-/Absetztätigkeiten ist die wirksame Last zugrunde zu legen. Mit der wirksamen Last ist die Gewichtskraft gemeint, die der Beschäftigte tatsächlich ausgleichen muss. Die Last ist somit nicht immer gleich dem Gewicht des Gegenstandes. Beim Kippen eines Kartons wirken nur etwa 50 % des Kartongewichtes. Beim Ziehen und Schieben von Lasten ist eine gesonderte Beurteilung erforderlich.

2.2 Körperhaltung Die Bestimmung der Körperhaltungswichtung erfolgt anhand der Piktogramme in der Tabelle. Es sind die für die Teiltätigkeit charakteristischen Körperhaltungen beim Handhaben der Lasten zu verwenden. Werden als Folge des Arbeitsfortschritts unterschiedliche Körperhaltungen eingenommen, so kann ein Mittelwert aus den Haltungswichtungen für die zu beurteilende Teiltätigkeit gebildet werden.

2.3 Ausführungsbedingungen Zur Bestimmung der Ausführungsbedingungswichtung sind die zeitlich überwiegenden Ausführungsbedingungen zu verwenden. Gelegentlicher Diskomfort ohne sicherheitstechnische Bedeutung ist nicht zu berücksichtigen. Sicherheitsrelevante Merkmale sind im Textfeld „Überprüfung des Arbeitsplatzes aus sonstigen Gründen“ zu dokumentieren.

3. Schritt: Die Bewertung Die Bewertung jeder Teiltätigkeit erfolgt anhand eines teiltätigkeitsbezogenen Punktwertes (Berechnung durch Addition der Wichtungen der Leitmerkmale und Multiplikation mit der Zeitwichtung). ·

Bewertungsgrundlage sind biomechanische Wirkungsmechanismen in Verbindung mit Dosismodellen. Hierbei wird berücksichtigt, dass die interne Belastung der Lendenwirbelsäule entscheidend von der Oberkörpervorneigung und dem Lastgewicht abhängt sowie mit steigender Belastungsdauer und/oder -häufigkeit, Seitneigung und/oder Verdrehung zunimmt.

·

Zusammenfassende Bewertungen bei mehreren Teiltätigkeiten sind problematisch, da sie über die Aussagefähigkeit dieser orientierenden Analyse hinausgehen. Sie erfordern in der Regel weitergehende arbeitsanalytische Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung.

· Ableitbare Gestaltungsnotwendigkeiten Aus dieser Gefährdungsabschätzung sind sofort Gestaltungsnotwendigkeiten und -ansätze erkennbar. Grundätzlich sind die Ursachen hoher Wichtungen zu beseitigen. Im einzelnen sind das bei hoher Zeitwichtung organisatorische Regelungen, bei hoher Lastwichtung die Reduzierung des Lastgewichtes oder der Einsatz von Hebehilfen und bei hoher Haltungswichtungen die Verbesserung der Arbeitsplatzgestaltung. Hrsg.: Bundesanstalt für Arbeitschutz und Arbeitsmedizin und Länderausschuss für Arbeitschutz und Sicherheitstechnik 2001


Leitmerkmalmethode zur Beurteilung von Ziehen, Schieben Zur praxisgerechten Analyse der objektiv vorhandenen Arbeitsbelastung kann die Leitmerkmalmethode verwendet werden. Zuerst erfolgt die Erfassung und Dokumentation der fünf Leitmerkmale · · ·

Zeitdauer/Häufigkeit, Zu bewegende Masse/Flurförderzeug, Positioniergenauigkeit/Bewegungsgeschwindigkeit, Körperhaltung und Ausführungsbedingungen.

· · Anschließend wird aus den Einschätzungen dieser Leitmerkmale ein Risikowert errechnet, der Werte von 3 bis ca. 100 annehmen kenn. Rein rechnerisch sind höhere Punktwerte möglich, praktisch jedoch nicht erreichbar.

Dabei gelten Werte bis 25 als praktisch sicher, Werte oberhalb 50 als stark risikobehaftet. Im Bereich von 25 bis 50 die Risikoabschätzung unter Berücksichtigung der individuellen Belastbarkeit der Beschäftigten vorzunehmen.

Beurteilungsmodell: Ansicht und Ausdruck des Formblattes Unbedingte Voraussetzung zur Anwendung ist eine gute Kenntnis der zu beurteilenden Tätigkeit. Ergonomische oder sicherheitstechnische Zusatzkenntnisse sind nicht erforderlich. Bei Vorhandensein dieser Kenntnis dauert die Beurteilung wenige Minuten. Fehlt diese Kenntnis, muss eine Tätigkeitsanalyse durchgeführt werden.

Mögliche Ergebnisse – und was dann? Grundsätzlich gilt: < 25 Punkte: kein Handlungsbedarf > 50 Punkte: Notwendigkeit einer technischen und/oder organisatorischen Umgestaltung 25 bis 50 Punkte: Notwendigkeit der Ermittlung der individuellen Belastungswahrnehmung der Beschäftigten durch Fragen zur Arbeitsbeanspruchung und Fragen zu den gesundheitlichen Beschwerden. Aufklärung von arbeitsbedingten Zusammenhängen und Ableitung von Gestaltungsnotwendigkeiten


Beurteilung von Ziehen und Schieben anhand von Leitmerkmalen

Version Sept 2002

Die Gesamttätigkeit ist ggf. in Teiltätigkeiten zu gliedern. Jede Teiltätigkeit mit erheblichen körperlichen Belastungen ist getrennt zu beurteilen.

Arbeitsplatz/Teiltätigkeit:

1. Schritt: Bestimmung der Zeitwichtung

(Nur eine zutreffende Spalte ist auswählen!)

Ziehen und Schieben über kurze Distanzen oder häufiges Anhalten (Einzelweg bis 5 m)

Ziehen und Schieben über längere Distanzen (Einzelweg über 5 m)

Anzahl am Arbeitstag

Zeitwichtung

Gesamtweg am Arbeitstag

Zeitwichtung

< 10

1

< 300 m

1

10 bis < 40

2

300 m bis < 1km

2

40 bis < 200

4

1 km bis < 4 km

4

200 bis < 500

6

4 bis < 8 km

6

500 bis < 1000

8

8 bis < 16 km

8

≥ 1000

10

≥ 16 km

10

Beispiele: Bedienen von Manipulatoren, Bestücken von Maschinen, Essenverteilung im Krankenhaus,

Beispiele: Müllabfuhr, Möbeltransport in Gebäuden auf Rollern, Aus- und Umladen von Containern,

2. Schritt:

Bestimmung der Wichtungen von Masse, Positioniergenauigkeit, Geschwindigkeit, Körperhaltung und Ausführungsbedingungen Flurförderzeug, Hilfsmittel Wagen, Roller, Trol- Gleiswagen, Handwa- Manipulatoren, Zu bewegende Ohne, Last Karren leys ohne Bockrollen gen, Handhubwagen, wird gerollt Seilbalancer Masse (nur Lenkrollen) Rollenbahnen, Wagen mit Bockrollen

(Lastgewicht) Rollend < 50 kg 50 bis < 100 kg 100 bis < 200 kg 200 bis < 300 kg 300 bis < 400 kg 400 bis < 600 kg 600 bis <1000 kg ≥ 1000 kg

0,5 1 1,5 2 3 4 5

0,5 1 2 4

0,5 1 1,5 2 3 4 5

0,5 1 2 4

Graue Bereiche: Kritisch, da die Kontrolle der Bewegung von Flurförderzeug /Last stark von der Geschicklichkeit und Körperkraft abhängt.

Gleitend < 10 kg 10 bis < 25 kg 25 bis < 50 kg > 50 kg

0,5 1 2 3 4 5

1 2 4

Schraffierte Bereiche: Grundsätzlich zu vermeiden, da die erforderlichen Aktionskräfte leicht die maximalen Körperkräfte übersteigen können.

Bewegungsgeschwindigkeit Positioniergenauigkeit Gering - keine Vorgabe des Fahrweges - Last kann ausrollen oder wird an Anschlag gestoppt Hoch - Last ist exakt zu positionieren und anzuhalten - Fahrweg ist exakt einzuhalten - häufige Richtungsänderungen Anmerkung: Die mittlere Schrittgeschwindigkeit beträgt ca. 1 m/s

langsam

schnell

(< 0,8 m/s)

(0,8 bis 1,3 m/s)

1

2

2

4


Im allgemeinen ist beim Ziehen und Schieben das gesamte Muskel-Skelett-System belastet, besonders jedoch der Hand-Arm-Schulter-Bereich. In Abhängigkeit von den konkreten Kraftaufwendungen und Körperhaltungen können aber auch die Lendenwirbelsäule, die Hüft- oder Kniegelenke verstärkt belastet sein. Da die Körperkräfte im Vergleich zum Heben und Tragen deutlich geringer und vielseitiger sind, ist der Nachweis von chronischen Überlastungsschäden schwierig. Typisch ist beim Ziehen und Schieben eine Gefährdung des Muskel-Skelett-Systems durch plötzliche Überbelastungen als Folge von Anstoßen, Wegrutschen oder unerwarteten und hohen Kräften beim Richtungswechsel oder Anhalten.

Körperhaltung 1) Rumpf aufrecht, keine Verdrehung

1

Rumpf leicht vorgeneigt und oder leicht verdreht (einseitiges Ziehen)

2

Stärkere Neigung des Körpers in Bewegungsrichtung Hocken, Knien, Bücken

4

Kombination von Bücken und Verdrehen

8

1) Es ist die typische Körperhaltung zu berücksichtigen. Die beim Anfahren, Abbremsen und Rangieren möglicherweise deutlichere Rumpfneigung ist zu vernachlässigen, wenn sie nur gelegentlich auftritt.

Ausführungsbedingungen Gut: → Fußboden oder andere Fläche eben, fest, glatt , trocken, → ohne Neigung, → keine Hindernisse im Bewegungsraum, → Rollen oder Räder leichtgängig, kein erkennbarer Verschleiss der Radlager Eingeschränkt: → Fußboden verschmutzt, etwas uneben, weich, → geringe Neigung bis 2 ° → Hindernisse im Bewegungsraum, die umfahren werden müssen, → Rollen oder Räder verschmutzt, nicht mehr ganz leichtgängig, Lager ausgeschlagen Schwierig: → unbefestigter oder grob gepflasterter Fahrweg, Schlaglöcher, starke Verschmutzung, → Neigungen 2 bis 5 ° , → Flurförderzeuge müssen beim Anfahren „losgerissen“ werden → Rollen oder Räder verschmutzt, schwergängig, Kompliziert: → Stufen, Treppen, Absätze, → Neigungen > 5 °, → Kombinationen der Merkmale von „Eingeschränkt“ und „Schwierig“

0

2

4 8

In der Tabelle nicht genannte Merkmale sind sinngemäß zu ergänzen.

3. Schritt: Bewertung Die für diese Tätigkeit zutreffenden Wichtungen sind in das Schema einzutragen und auszurechnen. Masse/Flurförderzeug

+ + + =

Positioniergenauigkeit/ Bewegungsgeschwindigkeit Haltungswichtung Ausführungsbedingungswichtung

für weibliche Beschäftigte:

x

Summe

Zeitwichtung

x

1,3

=

Punktwert

Anhand des errechneten Punktwertes und der folgenden Tabelle kann eine grobe Bewertung vorgenommen werden.

Risikobereich

2)

Punktwert

Beschreibung

1

< 10

Geringe Belastung, Gesundheitsgefährdung durch körperliche Überbeanspruchung ist unwahrscheinlich.

2

10 bis < 25

Erhöhte Belastung, eine körperliche Überbeanspruchung ist 3) bei vermindert belastbaren Personen möglich. Für diesen Personenkreis sind Gestaltungsmaßnahmen sinnvoll.

3

25 bis < 50

Wesentlich erhöhte Belastung, körperliche Überbeanspruchung ist auch für normal belastbare Personen möglich. Gestaltungsmaßnahmen sind angezeigt.

4

≥ 50

Hohe Belastung, körperliche Überbeanspruchung ist wahrscheinlich. Gestaltungsmaßnahmen sind erforderlich.

2) Die Grenzen zwischen den Risikobereichen sind aufgrund der individuellen Arbeitstechniken und Leistungsvoraussetzungen fließend. Damit darf die Einstufung nur als Orientierungshilfe verstanden werden. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass mit steigenden Punktwerten die Belastung des Muskel-Skelett-Systems zunimmt. 3) Vermindert belastbare Personen sind in diesem Zusammenhang Beschäftigte, die älter als 40 oder jünger als 21 Jahre alt, Neulinge im Beruf oder durch Erkrankungen leistungsgemindert sind. Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Postfach 17 02 02, 44061 Dortmund Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI), Franz-Josef-Roeder-Str. 23, 66119 Saarbrücken


Handlungsanleitung für die Beurteilung der Arbeitsbedingungen gemäß ArbSchG und LasthandhabV mit der Leitmerkmalmethode - Teil Ziehen und Schieben Achtung! Dieses Verfahren dient der orientierenden Beurteilung der Arbeitsbedingungen beim Ziehen und Schieben von Lasten. Trotzdem ist bei der Bestimmung der Zeitwichtung, der Wichtungen für Masse, Positioniergenauigkeit, Geschwindigkeit, Körperhaltung und Ausführungsbedingungen eine gute Kenntnis der zu beurteilenden Teiltätigkeit unbedingte Voraussetzung. Ist diese nicht vorhanden, darf keine Beurteilung vorgenommen werden. Grobe Schätzungen oder Vermutungen führen zu falschen Ergebnissen.

Die Beurteilung erfolgt grundsätzlich für Teiltätigkeiten und ist auf einen Arbeitstag zu beziehen. Wechseln innerhalb einer Teiltätigkeit Lastgewichte und/oder Körperhaltungen, so sind Mittelwerte zu bilden. Treten innerhalb einer Gesamttätigkeit mehrere Teiltätigkeiten mit deutlich unterschiedlichen Lastenhandhabungen auf, sind diese getrennt einzuschätzen und zu dokumentieren. Zur Beurteilung sind 3 Schritte erforderlich: 1. Bestimmung der Zeitwichtung, 2. Bestimmung der Wichtung der Leitmerkmale und 3. Bewertung. Bei der Bestimmung der Wichtungen ist grundsätzlich die Bildung von Zwischenstufen (Interpolation) erlaubt. Eine Häufigkeit von 40 ergibt z.B. die Zeitwichtung 3.

1. Schritt: Bestimmung der Zeitwichtung Die Bestimmung der Zeitwichtung erfolgt anhand der Tabelle getrennt für Ziehen und Schieben über kurze Distanzen mit häufigem Anhalten und Ziehen und Schieben über längere Distanzen. · ·

Beim Ziehen und Schieben über kurze Distanzen mit häufigem Anhalten wird die Häufigkeit zugrunde gelegt. Beim Ziehen und Schieben über längere Distanzen wird der Gesamtweg zugrunde gelegt.

Der Grenzwert des Einzelweges von 5 m ist hierbei als grobe Hilfestellung anzusehen. Im Zweifelsfall sollte danach entschieden werden, welches Kriterium häufiger vorkommt: Anfahren und Abbremsen oder längeranhaltendes Ziehen.

2. Schritt:

Bestimmung der Wichtung von Masse, Positioniergenauigkeit, Geschwindigkeit, Körperhaltung und Ausführungsbedingungen

2.1 Zu bewegende Masse Die Bestimmung erfolgt anhand der Tabelle unter Berücksichtigung der zu bewegenden Masse (Gewicht von Fördermittel plus Ladung) und der Art des Transportes (Flurförderzeug, Hilfsmittel). Sehr häufig werden deichsellose Wagen mit Rollen verwendet. Hierbei ist zwischen (lenkbaren) Lenkrollen und (nicht lenkbaren) Bockrollen unterschieden. Werden im Verlauf der zu beurteilenden Teiltätigkeit unterschiedliche Lasten gehandhabt, so kann ein Mittelwert gebildet werden. Zum Vergleich können auch Spitzenlastwerte verwendet werden. Dann muss jedoch die geringere Häufigkeit dieser Spitzen zugrunde gelegt werden, auf keinen Fall die Gesamthäufigkeit.


2.2 Positioniergenauigkeit und Bewegungsgeschwindigkeit Die Bestimmung erfolgt anhand der Tabelle. Die Bewegungsgeschwindigkeit „schnell“ entspricht dem normalen Gehen. Sollten in Sonderfällen deutlich schnellere Bewegungen vorliegen, kann die Tabelle sinngemäß erweitert und eine 4 bzw. 8 vergeben werden. Interpolationen sind zulässig.

2.3 Körperhaltung Die Bestimmung der Körperhaltungswichtung erfolgt anhand der Piktogramme in der Tabelle. Es sind die für die Teiltätigkeit charakteristischen Körperhaltungen beim Handhaben der Lasten zu verwenden. Werden unterschiedliche Körperhaltungen eingenommen, so kann ein Mittelwert aus den Haltungswichtungen für die zu beurteilende Teiltätigkeit gebildet werden.

2.4 Ausführungsbedingungen Zur Bestimmung der Ausführungsbedingungswichtung sind die zeitlich überwiegenden Ausführungsbedingungen zu verwenden. Gelegentlicher Diskomfort ohne sicherheitstechnische Bedeutung ist nicht zu berücksichtigen.

3. Schritt: Die Bewertung Die Bewertung jeder Teiltätigkeit erfolgt anhand eines teiltätigkeitsbezogenen Punktwertes (Berechnung durch Addition der Wichtungen der Leitmerkmale und Multiplikation mit der Zeitwichtung). Wenn Frauen diese Tätigkeit ausführen, wird der Punktwert mit dem Faktor 1,3 multipliziert. Hierbei ist berücksichtigt, dass Frauen im Durchschnitt etwa 2/3 der physischen Leistungsfähigkeit von Männern besitzen. ·

Bewertungsgrundlage ist die Wahrscheinlichkeit einer gesundheitlichen Schädigung. Art und Höhe des Schadens werden dabei nicht näher definiert. Berücksichtigt sind biomechanische und physiologische Wirkungsmechanismen in Verbindung mit Dosismodellen. Es gilt, dass die interne Belastung des Muskel-Skelett-Systems entscheidend von den aufzubringenden Körperkräften abhängt. Diese Körperkräfte werden vom Gewicht des zu bewegenden Gegenstandes, den Beschleunigungswerten und den Fahrwiderständen bestimmt. Ungünstige Körperhaltungen und steigende Belastungsdauer und/oder -häufigkeit, erhöhen die interne Belastung. Die Hinweise im grauen Feld auf Seite 2 des Formblattes sind zu beachten.

·

Zusammenfassende Bewertungen bei mehreren Teiltätigkeiten sind problematisch, da sie über die Aussagefähigkeit dieser orientierenden Analyse hinausgehen. Sie erfordern in der Regel weitergehende arbeitsanalytische Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung.

· Ableitbare Gestaltungsnotwendigkeiten Aus dieser Gefährdungsabschätzung sind sofort Gestaltungsnotwendigkeiten und -ansätze erkennbar. Grundsätzlich sind die Ursachen hoher Wichtungen zu beseitigen. Im einzelnen sind das: - bei hoher Zeitwichtung organisatorische Regelungen, - bei hoher Massewichtung die Reduzierung des Lastgewichtes oder der Einsatz geeigneterer Flurförderzeuge, - bei hohen Wichtungen der Bewegungsgeschwindigkeit und Positioniergenauigkeit die Verwendung von Radführungen und Anschlagpuffern bzw. Verringerung des Arbeitspensums und - bei hoher Haltungswichtungen die Verbesserung der Arbeitsplatzgestaltung /9/. Die Ausführungsbedingungen sollten immer „gut“ sein.


MYOREFLEXTHERAPIE

Die Myoreflextherapie basiert auf neurophysiologischen Erkenntnissen und ist eine Methode zur Behandlung und Vorbeugung von muskuloskelettalen Beschwerden (wie Überbelastungen) und chronischen Schmerzen. Persönliche Erlebnisse nehmen in unserem Körper Gestalt an und werden über Haltung, Gestik und Mimik ausgedrückt. Die Myoreflextherapie gleicht viele Belastungssituationen und Verletzungsfolgen über das so genannte „muskuläre Gedächtnis“ des Körpers aus. Anwendungsbeispiele: • Kopfschmerzen • Muskuläre Verspannungen durch Überbelastung • Tinnitus • Schwindel, Koordinationsstörungen • Arthrosen • der Nachbehandlung von Verletzungen und Operationen • posttraumatischen Schmerzen Durch Druck auf bestimmte Muskelpunkte (Muskel-Sehnen-Übergang) wird die Muskelspannung verändert, so dass sich Fehlspannungen und Fehlstellungen wieder regulieren können. Die Myoreflextherapie stellt eine Art „Spürhilfe“, die den Körper dabei unterstützt, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Ergänzt wird die Myoreflextherapie durch Körperübungen, die der Patient nach Anleitung des Therapeuten eigenständig übt. Dies unterstützt die Therapie und ermöglicht das Wiedererlangen der ursprünglichen Muskellänge und-spannung. Die Behandlungsdauer beträgt ca. 30 - 45 Minuten kommt in der ergoHeusel alleine oder in Kombination mit anderen Behandlungstechniken zum Einsatz. Wenn Sie mehr über diese Therapie erfahren möchten, sprechen Sie uns bitte an!


PATIENTENSTIMMEN

„Zum 10 jährigen Jubiläum der Ergotherapie Luitgard Heusel gratuliere ich ganz herzlich. Schon länger bin ich eine Patientin dieses Teams. Bei Euch fühle ich mich immer wie in einer Wohlfühloase. Ganz besonders schätze ich das wache Auge von Luitgard Heusel. Ich wünsche dem Team weiterhin viele Herausforderungen, Erfolge und natürlich Gesundheit“. Rita Keller

„Wenn ich zur Therapie in die Nationalstrasse 26 komme, ist das wie ein Heimkommen. Man trifft Patienten, die man unterdessen kenn, man wechselt ein paar Worte, alle haben etwas gemeinsam, alle suchen Hilfe gegen ein körperliches Gebrechen. Es braucht Geduld, man merkt die Besserung nicht sofort, aber man erzählt sich, wie viele besser es nun doch schon gehe. Es ist eine wohltuende Atmosphäre, ein Vertrauensverhältnis mit Therapeuten und Mitpatienten, Die kompetente Behandlung mit persönlichem Engagement hilft sehr bei der Wiederherstellung der Beweglichkeit“. Lieselotte Mühlemann

„Herzlichen Glückwunsch der Ergotherapie Heusel zum 10 jährigen Jubiläum! Seit über zwei Jahren bin ich (männlich, 53 zig) nach einem Hirnschlag hier in ergotherapeutischer Behandlung. Das sind viele, viele Stunden, die ich gemeinsam mit äusserst liebenswürdigen und fachlich super ausgewiesenen Therapeutinnen hier erleben durfte. Meine Genesungsfortschritte können sich sehen lassen, obschon ich die Fortschritte selbst nicht mehr so richtig wahrnehme. Natürlich muss ich als Patient mithelfen und die Ratschläge meiner Therapeutin auch daheim befolgen, aber nichts desto trotz ist die Hilfe zur Selbsthilfe die hier geboten wird, äusserst kompetent. Wenn auch die selbst hergestellten und angepassten Schienen oder Stützen etwas „gebastelt“ aussehen, lässt die Wirkung derer nicht lange auf sich warten. Die dreiviertelstündlichen Behandlungen sind für mich jedes Mal ein richtiger Aufsteller. Den kurzen Begegnungen anderer Personen im Erlebnisraum (Wartezimmer) zur Folge, geht es den anderen Patienten ähnlich. Die Begegnungen sind deshalb so kurz, weil die Wartezeiten sich auf ein absolutes Minimum beschränken. Es lohnt oft kaum, sich zu setzen, geschweige denn mit einem andern wartenden Patienten ein Gespräch anzufangen oder eine der Zeitschriften aufzuschlagen. Ich finde es erstaunlich wie das Team sich organisiert, alles ist hier entweder gut organisiert oder man bekommt es als Patient einfach nicht mit, falls mal kleine Pannen oder Terminüberschneidungen passieren. Die Behandlungsräume in dem fast hundertjährigen Haus an der Nationalstrasse in Kreuzlingen sind freundlich und hell, jedes Mal, wenn ich diese Räume betrete, spüre ich den Charme des alten Hauses richtig. Leider ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt. Da ich keine Armbanduhr trage, (ich kann sie noch nicht selbst anziehen) wäre es sehr wünschenswert, es hätte im Erlebnisraum eine Uhr an der Wand, ausserdem dürften die Stühle auch etwas stabiler sein. Als gesunder Mensch fällt einem ein dynamisch wackelnder Untersatz vielleicht gar nicht so auf, aber als Schlaganfallpatient ist man angewiesen auf eine gute und stabile Sitzgelegenheit. Glücklicherweise sitzt man nicht allzu lange dort.


Positiv finde ich, dass die Strassenschuhe ausgezogen werden, ich fühle mich sofort wohl und fast wie daheim. Ausserdem schätze ich die Pünktlichkeit und die Termintreue die hier an den Tag gelegt wird, ausserordentlich. Abschliessend bleibt möchte ich noch erwähnen, dass ich mich in die Praxis etwas verliebt habe, nicht nur in die heilenden Hände der Therapeutin, aber natürlich auch, ich gehe einfach gerne in die Ergotherapie Heusel, weil ich genau weiss, dass man mir richtig zuhört und ich ernst genommen werde.“

„ Nach dem Bruch des linken Handgelenkes wurde mir vom Arzt Ergotherapie verordnet und empfahl mir die Gemeinschaftspraxis von Frau Luitgard Heusel. Frau Mayan ist meine Therapeutin und ich bin mit der Behandlung sehr zufrieden und sehr dankbar. Auch wurden mir manche Heimübungen gezeigt und das notwendige Material dazu bereit gestellt. Ich kann die Ergotherapie hier sehr empfehlen und beende meine Therapie mit gutem Erfolg und höchster Zufriedenheit.“ Frau Bloom


„KOGNITIV THERAPEUTISCHE ÜBUNGEN“ NACH PERFETTI

Die „Kognitiv Therapeutischen Übungen“ sind eine Behandlungsform für die Rehabilitation von Hemiplegie nach Schlaganfall/Periphere Nervenlähmungen und Motorischen Steuerungsproblemen nach orthopädischen Erkrankungen. Sie unterscheidet sich von den anderen klinisch Therapien durch den neuen Ansatz, den der italienische Arzt Dr. Carlo Perfetti entwickelte. In dieser Behandlung will man keine Aktivitäten fördern bei denen bestimmte Bewegungsabläufe wiedererlernt werden, da angenommen wird, dass diese zu starken kompensatorischen Bewegungsverhalten führen. Neu möchte man dem zentralen Nervensystem (ZNS) bestimmte Grundfähigkeiten für Informationsaufnahme und –verarbeitung vermitteln. Die Variationsfähigkeit soll geschult, sowie die Fähigkeit einzelne Bewegungselemente kontrollieren zu können. Ziel ist die Organisation bzw. Reorganisation des Nervensystems. Grundlage der Therapie ist der Tastsinn (Sensibilität), der eine wesentliche Rolle bei der Bewegungsfähigkeit spielt. Das ZNS braucht Informationen vom Körper und der Umwelt, um Bewegungen planen und ausführen zu können, d.h. Bewegung und Sensibilität hängen voneinander ab. Wichtig ist die Förderung des Bewusstseins und der Aufmerksamkeit für die Reizverarbeitung (Wahrnehmung) aus Körper und Bewegung. Motivation und Gedächtnis einbezogen spielen dabei auch eine grosse Rolle. Ziel ist das kognitive (bewusst-intelligente) Lösen bestimmter Aufgaben unter Nutzung afferenter (sensibler) Informationen, anstelle von mechanisch ablaufenden Bewegungsmustern.. D. h. der Patient soll lernen eine Aufgabe zu lösen. In der Therapie wird vorher das Ziel und die Durchführung genau erklärt, nicht nur um Aufmerksamkeit und Motivation zu wecken, sondern auch damit die gespürte Bewegung, die zunächst durch den Therapeuten ausgeführt wird, mit der gestellten Aufgabe verglichen werden kann. Denn ohne bewusstes Hinterfragen und Abgleichen der sensiblen Informationen kommt es nicht zu der gewünschten Reizverarbeitung und langfristig nicht zu der Fähigkeit des ZNS willkürlich oder reaktiv adäquat Bewegung planen und durchführen zu können. Das Nervensystem zu reorganisieren bedeutet die Fähigkeit der Interaktion zwischen Patient und Umwelt zu verbessern.


Wie wird die Therapie praktisch umgesetzt? Die Therapie mit „kognitiv therapeutischen Übungen nach Perfetti“ ist keine Behandlungsmethode, da es kein festes Therapieprogramm gibt. Die Therapie folgt bestimmten Grundsätzen und Zielen und entspricht damit einem Konzept. In Deutschland wird das Therapie-Konzept nach Perfetti überwiegend von Ergotherapeuten eingesetzt. Vor der Behandlung steht eine ausführliche Untersuchung und Überprüfung der Sensibilität, gefolgt von der Analyse der speziellen Symptomatik. Ist das individuelle Problem des Patienten erkannt, wird eine Hypothese formuliert und erst danach das Übungsniveau sowie die einzelnen Übungen ausgewählt. Die Hypothese wird während der Therapie überprüft und angepasst. Übungsebenen: Übungen 1. Grades

• keine aktiven Bewegungen (Therapeut bewegt) • geschlossene Augen um Kompensation durch die Augen zu vermeiden Ziel: • Kontrolle abnormer Reaktionen auf Dehnung • Förderung der taktilen und kinästhetischen Sensibilität

Übungen 2. Grades

• unterstütztes willkürliches Bewegen (erfordert gutes Zusammenspiel von Therapeut und Patient) • komplexere Aufgaben werden möglich Ziel: • Förderung der Wahrnehmung • Kontrolle abnormer Irradiation (überschießende Aktivität benachbarter Muskelgruppen)

Übungen 3. Grades

• selbstständiges Bewegen ohne Hilfe • zunehmend komplexer Ziel: • Kontrolle mehrerer Körperabschnitte, statisch und dynamisch • Kontrolle von Raum (wie weit?, wohin?), Zeit (Dauer, Tempo), Intensität (dosierte Kraftentwicklung)

Die Übungen und der Übungsaufbau werden individuell auf den Patienten abgestimmt und zusammengestellt auf dem Hintergrund von Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und kognitiver Bewegungskontrolle. Für die Übungen wird spezielles Therapiematerial benötigt. Genutzt werden überwiegend 2- oder 3-dimensionale Figuren in verschiedenen Größen, Materialien und Formen oder spezielle Konstruktionen, die teilweise in sich mobil sind. Die Kanten der Objekte werden z.B. mit dem Finger ertastet, entweder geführt durch den Therapeuten oder selbstständig. Der Patient soll sowohl die verschiedenen Formen, Strukturen, Materialstärken, Widerstände oder Gewichte, als auch die Distanz und Richtung der Bewegung erspüren und nachvollziehen, sie wieder erkennen und später aktiv reproduzieren.


Die kognitiv therapeutischen Übungen – ständige Weiterentwicklung Die „kognitiv therapeutischen Übungen“ nach Perfetti entwickeln sich analog der neuen Erkenntnisse weiter. D. h. die Therapie wird um manches bereichert, während anderes herausgenommen wird, weil sich der Beleg als nicht mehr haltbar erweist. Diese sensomotorischen Reize wirken stimulierend auf den Patienten. Er tritt in Interaktion mit der Umwelt und lernt sie wieder „begreifen“. Durch das intensive Training des sensomotorischen Nervensystems kommt es meist zu einer Senkung des Muskeltonus (Spastik). Die Effektivität der Behandlung zeigt sich bei Schlaganfallpatienten, in der Orthopädie (Verlust der Bewegungssteuerung ohne neurologische Ausfälle) und mit gutem Erfolg bei transplantierten Händen (Gliedmassen). Weiterbildung zum Perfetti-Therapeuten Autorisierte Kurse zum Therapiekonzept nach Perfetti werden von verschiedenen Fortbildungsanbietern durchgeführt. Das Therapiematerial kann über den Fachhandel erworben werden. Literatur Conti (1995) Die Behandlung erwachsener Hemiplegiker nach der Perfetti-Methode. Ergotherapie & Rehabilitation, Januar, 22-5. Lehmann R, Messerli R, Kauffeld U, Kunz C (2000) Kognitive Rehabilitation: Schwerpunkt Schulter bei Hemiplegie. Praxis Ergotherapie, April, 104-8. Oberleit S ( 1996) Kognitive therapeutische Übungen nach Prof. Perfetti. Krankengymnastik, 48 (4):533-549. Perfetti C (1997) Der hemiplegische Patient – Kognitiv-therapeutische Übungen. Pflaum Verlag, München.


PRAXIS-VITA ERGOHEUSEL ERGOTHERAPIE

1999 als Einzelfirma Ergotherapie Luitgard Heusel in Kreuzlingen gegründet. Seit 1999 betreuen wir das Wohnheim Sonnenrain für hirnverletzte Menschen in Zihlschlacht in enger Zusammenarbeit mit Betreuern, Angehörigen und Ärzten. «Der Schwerpunkt unserer Arbeit ist das Entdecken und Nutzen der Ressourcen der betroffenen Menschen und das Wiedererobern des Alltags in kleinen Schritten» (in Bezugnahme auf Zihlschlacht). Von 2000 –2010 Praxisgemeinschaft in Arbon. Dort teilten wir uns die Räume mit dem Handchirurgen Dr. med. Peter Meyer (Handchirurgie) und der Physiotherapie Gött/Gscheidle in enger und stark vernetzter Zusammenarbeit. 2010 haben wir, wie auch die Physiotherapie unseren Standort im Haus verändert. Wir haben unsere neue Heimat im selben Haus in der Praxis Ivo Schmid im 3. Stock gefunden, die Physiotherapie ist nun in eigenen Räume im 2. Stock. In der Geriatrischen Rehabilitations-Klinik Bindersgarten sind wir seit 2001 konsiliarisch im Bereich Akut-Rehabilitation tätig. Hier liegt das Augenmerk auf Selbstständigkeit und Anknüpfen an Ressourcen. Ziel ist das eigene zu Hause – in Zusammenarbeit mit Angehörigen und Spitex. Zusätzlich betreuen wir die Bewohner im angeschlossenen Pflegeheim mit dem Schwerpunkt auf Funktionserhalt, Verbessern der Lebensqualität und Unterstützung im Bereich Gedächtnis und Kognition. Mit Hausärzten und Kliniken der Region Arbon/Kreuzlingen betreut unser Team ambulant die verschiedensten Krankheitsbilder in der Praxis und auch bei den Betroffenen zu Hause. Seit 2006 bietet das hochqualifizierte Team durch Vorträge, Workshops Hilfe zur Selbsthilfe in den Bereichen «gesunder Rücken», Ergonomie, Angehörigenberatung, Stutzprophylaxe. Im Jahre 2011 ist der Entschluss gefallen, der schon engen Zusammenarbeit mit der Ergotherapie Mensch, Romanshorn in einem Kooperationsprojekt Ausdruck zu verleihen. Seit 2012 dürfen wir nun auch Patienten in der gemeinsamen Praxis erGo ost in Amriswil, Nordstrasse 10, begrüssen. Inzwischen arbeiten wir mit 4 – 6 ErgotherapeutInnen in Teilzeit, je nach Arbeitslage.


HERZLICH WILLKOMMEN BEI ERGOHEUSEL REHAKONZEPT

Hier verbringt eine kleine Gruppe Patienten (5-8 Personen) mit neurologischen Erkrankungen, bzw. Patienten mit chronischen Schmerzen, einen Tag in der Woche in unserem ambulanten interdisziplinären Therapiezentrum. Ziele des RehaKonzeptes: In der Gruppe werden verschiedene Handlungen des Alltags gemeinsam gelebt und erlebt. Die neu erlernten Fertigkeiten werden in den ganz persönlichen Alltag des Betroffenen umgesetzt. • Stärkung der Ressourcen und des Selbstwertgefühls des Klienten • Austausch und sozialer Kontakt mit Menschen mit ähnlichen Problemen • Entlastung und Unterstützung und bei Bedarf Schulung der Angehörigen Angebote: • Ergotherapie (spezielle Gruppenangebote) • Betreutes Mittagessen und Mittagruhe • Angehörigenarbeit • Ergotherapie Einzel (nach Bedarf ) • Physiotherapie (nach Bedarf ) • Logopädie (nach Bedarf ) • Psychologin (nach Bedarf ) Extras auf Wunsch: • Neuropsychologische Standortbestimmung des Patienten / Psychologin • Instruktionen von Angehörigen durch Ergotherapeuten / Ergotherapeutin • Kinästhetik-Instruktion / Pflegefachfrau • psychologisch geführte Gesprächsgruppe für Angehörige / Psychologin • Entspannungsangebote / Ergotherapeutin Gruppenangebote für Patienten: • Hirnleistungsgruppe (z. B. Erlernen von Gedächtnisstrategien) • ADL-Gruppen (z. B. Beüben von Aktivitäten des alltäglichen Lebens unter ergonomischen Aspekten, evtl. Anpassung und Ausprobieren von Hilfsmittel) • Handwerksgruppen (Ressourcenorientiertes Arbeiten) • „Motorikgruppe“ – Übungsstunde zur Aktivierung von Fein- und Grobmotorik und Koordination


Die individuellen Ziele der Klienten und Angehörigen stehen im Zentrum unseres RehaKonzept. Diese werden zu Beginn des Therapiemoduls gemeinsam mit den Therapeuten erarbeitet und in regelmässigen Abständen ebenfalls gemeinsam überprüft. Das RehaKonzept versteht sich als zusätzliches Angebot zu bereits bestehenden Therapien. Diese werden in die Zielsetzung des Konzepts mit einbezogen. Unser interdisziplinäres Team gestaltet so auf Ihre Bedürfnisse bezogen den „Reha-Therapie-Alltag“. Der Tagesplan: Zeit

Aktivität

10:00 – 12:00

• Offene Gruppe • (Handwerks- oder ADL- Gruppe) • Einzeltherapien

12:00 – 12.30

Abfahrt nach Bindersgarten

12:30 – 13:30

Mittagessen

13:30 – 14:30

Mittagsruhe

14:30 – 16:30

Geschlossene Gruppe zusammengestellt nach den Bedürfnissen der Patienten (siehe Gruppenangebote)

16:30 – 17:00

• Verabschiedung • Abholen durch Angehörige

8:45 – 10:00

• Patientenankunft • gemeinsame Frühstücksvorbereitungen • gemeinsames Frühstück

Rahmenbedingungen: Die Kosten für die ärztlich verordneten Gruppen- und Einzeltherapien (Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie) sollten von den obligatorischen Kranken – und Unfallversicherungen übernommen werden. Die Finanzierung der weiteren Therapieangebote wird individuell abgeklärt. Alle TeilnehmerInnen leisten eine Unkostenbeitrag für jeden besuchten Tag von 40 Franken. Öffnungszeiten: Mittwoch: 8:45 bis 16.15 Uhr. Bei Bedarf können an den weiteren Wochentagen ergänzende Einzeltherapien in allen Disziplinen, sowie Domizilbehandlungen angeboten werden.


Team: Ergotherapeuten Psychologin Physiotherapie Logopädie Kinästhetik Trainer Punkt Gesundheitszentrum Ärzte Noch Fragen? Dann rufen Sie uns doch an oder schicken eine eMail.


RÜCKENSCHULE

„Das Gehirn kennt keine Muskeln. Es kennt nur Bewegungen!“

John Hughlings Jackson (1834 – 1911)

Informationen zur ergoHeusel Rückenschule Die Hauptursachen für Rückenschmerzen sind Bewegungsmangel, Bewegungsmonotonie, Fehlhaltungen, Muskelschwächen und psychische Faktoren. Rückenbeschwerden verursachen grosse Arbeitsausfälle und steigende Betriebs- und Gesundheitskosten. Zielgruppe Kader und Mitarbeiter / Gruppen von 10 -15 Personen Vorgehen In unserer ergoheusel-Rückenschule erfahren die Teilnehmern Tipps und Anleitungen rund um den Rücken. Wichtig ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Es werden Kenntnisse zur Anatomie und Physiologie der Wirbelsäule vermittelt. Die Teilnehmer lernen rückengerechte Körperhaltungen und Bewegungsabläufe, z. B. das Sitzen, das Stehen, z. B. beim Bücken, Heben und Tragen. Zusätzlich dehnen und kräftigen die Teilnehmer ihre wichtigsten Muskelgruppen und erfahren die wohltuende Wirkung unterschiedlicher Verfahren. Die Rückenschule zielt vorbeugend als auch rehabilitativ auf das Erlernen von rückengerechten Verhaltensweisen. und Verhältnisse. So werden z. B. ergonomische Büroarbeitsplätze, ergonomische Griffe und bandscheibengerechte Betten vorgestellt. Unsere Kursleiter vermittelten Inhalte. die von den Teilnehmern praktisch im Alltag umgesetzt werden können. So ist die Rückenschule ein bewährtes und erfolgreiches Konzept zur Vorbeugung und Linderung von Rückenschmerzen. Zeitbedarf 1 x 5 Stunden / 5 x 1 Stunde / Bei Events 40 min. Nutzen Die Teilnehmer wissen, wie Ihre Wirbelsäule aufgebaut ist und funktioniert und können Beschwerden erkennen und vorbeugen. Kenntnisse über einfache Hilfen bei Rückenschmerzen oder zum Einrichten eines besser gestalteten Arbeitsplatzes. Strategien zur Vorbeugung wurden erfahren. Kosten Auf Anfrage. Bei Einzelpersonen auch auf ärztliche Verordnung. Regelmässige Kurse in ergoHeusel Ergotherapie.


SCHIENENBAU

Individuelle Anfertigung von statischen und dynamischen Schienen mit thermoplastischen Schienenmaterial. Die Schienen werden nach Verlauf immer wieder neu angepasst. Kleine Fertigschienen für die Langfinger, vor allem für die Streckung. Die Tragedauer und Art und Weise wird mit dem Patienten besprochen und von Zeit zu Zeit überprüft und angepasst. Statische Schienen: • Lagerungsschienen zur Verhütung oder Korrektur von Deformitäten • Zur Dehnung von Kontrakturen • Zur Ruhigstellung (Daumenschienen, Handgelenkschienen, Arm-Hand-Schienen) • Blocking Schienen (schnellende Finger) Dynamische Schienen: • Als Ersatz und Wiederherstellung der Sehnengleitfähigkeit • Zur Muskelkräftigung • Zur Dehnung von Verkürzungen und Kontrakturen


FIT AM BÜROARBEITSPLATZ

Immer mehr Mitarbeiter am Bildschirmarbeitsplatz klagen über Beschwerden Kopf- und Nackenschmerzen, Augenbeschwerden. Gerade Bildschirmarbeitsplätze sind oft mangelhaft eingerichtete Arbeitsplätze. Mit dem optimalen Nutzen der vorhandenen Mitteln kann meist schon viel erreicht werden. Zielgruppe Kader und alle Mitarbeiter am Bildschirmarbeitsplatz Vorgehen 1. Schulung Kompetenzschulung und Sensibilisieren für gesundheitsbewusstes Verhalten. Vermitteln der ergonomischen Grundsätze, sowie Aufzeigen von Ein- und Aufstellmöglichkeiten am Arbeitsplatz. Die Schulung beinhaltet theoretische und praktische Inhalte im Sinne von bewegtem Lernen. 2. Arbeitsplatzanpassung und Beratung Optimale Gestaltung von Büro- und Bildschirmarbeitsplätze mit bestehendem Material vor Ort. Korrekte Einstellung des Arbeitsmobiliars. Bei Bedarf Hilfsmittelberatung. Praktische Umsetzung am Arbeitsplatz unter Einbezug der persönlichen Beschwerden und Bedürfnissen des einzelnen Mitarbeiters. 3. Bericht Die Situation jedes Arbeitsplatzes wird systematisch in einem Kurzprotokoll festgehalten, mit den individuellen Veränderungen ergänzt, die nicht vor Ort umgesetzt werden konnten. Zeitbedarf Vorbesprechung und Begehung: nach Aufwand Schulung: 1 ¼ Stunde Einzelberatung: 30 min Schlussbericht: nach Aufwand Nutzen Durch den Einbezug der Mitarbeiter werden Ressourcen gefördert und die Selbstverantwortung gestärkt. Die Mitarbeiter erleben die Massnahmen als sinnvoll und fühlen sich wertgeschätzt. Ergonomisch eingerichtete Arbeitsplätze steigern das Wohlbefinden, die Motivation und die Leistungsfähigkeit und fördern ein gesundes Verhalten. Kosten Auf Anfrage


F.O.T.T.® FACIO-ORALE TRAKT THERAPIE (GESICHT, MUND UND RACHEN)

Die Behandlung erfolgt bei Schluckstörungen verschiedenster Ursachen (neurologisch, nach Operationen oder als Folge eines Unfalls) und Einschränkung in Gesicht, Mund und Rachen. Nahrungsaufnahme ist viel mehr als Schlucken. Um das zu ermöglichen müssen sämtliche Strukturen des Gesichts, des Mundes, des Rachens, des Kehlkopfes und nicht zuletzt des Rumpfes funktionell zusammenspielen und die Spannungsverhältnisse optimal aufeinander abgestimmt sein. Vorraussetzung zum Schlucken ist eine normale Grundspannung im ganzen Körper, eine flexible Körperhaltung sowie eine physiologische Atmung. Schluckstörungen können sehr unangenehm, sozial einschränkend oder lebensbedrohlich sein. In der Therapie werden die Muskelspannungen reguliert. So können die beeinträchtigten Funktionen verbessert und verbleibende Fähigkeiten optimal einsetzen und ein sicheres Schlucken langfristig gewährleistet werden. F.O.T.T.® (Facial-Oral-Tract-Therapy) wurde von Kay Coombes entwickelt. Angewendet wird dieses Konzept in unserer Praxis auf den Grundlagen des Bobath Konzeptes, detaillierten anatomischen Kenntnissen, Physiologie und der neurowissenschaftlichen Forschung. Ist ein sicheres Schlucken auf Dauer nicht möglich, wird in Zusammenarbeit mit ÄrztInnen und ErnährungsberaterInnen ein optimaler Weg für eine vollwertige Ernährung gesucht.


INFORMATION AFFOLTER-KONZEPT

Wir nutzen das Affolter-Konzept in der ergoHeusel in der Neurologie bei Wahrnehmungsstörungen. Über langsame geführte sinnbezogene Bewegungen wird dem Betroffenen eine angemessene Spürinformation, über den gesamten Alltag hinweg, vermittelt. Ziel ist die Organisation, bzw. Reorganisation des Gehirns. So werden die Alltagsbewegungen und Handlungen wieder begreifbar. Z. B. wird das Anziehen der Hose dann geführt, wenn es im Alltag des Betroffenen sinnvoll ist. Es werden keine isolierten Einzelfertigkeiten beübt, sondern das akute Problem des Menschen gelöst. Die Verarbeitung und Aufnahme der taktil-kinästhetischen Informationen zeigt sich in kurzfristigen Verhaltensänderungen der Patienten (meist in Richtung ruhiger, ausgeglichener) mit deutlicher Veränderung der Muskelspannung.


INFORMATION BOBATH-KONZEPT

Was ist das Bobath-Konzept? Das Bobath-Konzept ist eines der weltweit am häufigsten angewendeten Therapieansätze zur Behandlung von Hemiplegie nach Schlaganfall. Es ist keine Behandlungsmethode oder -technik, sondern sieht sich als problemlösender Ansatz zur Befunderhebung und Behandlung von Personen mit Störungen von Funktion, Bewegung und Muskeltonus, verursacht durch eine Verletzung des Zentralen Nervensystems (ZNS). Der Betroffene soll mit einer möglichst minimalen Bewegungsauffälligkeit eine maximale Selbständigkeit erreichen und lernen, mit seinen Einschränkungen umzugehen. Unter Berücksichtigung der individuellen körperlichen, sozialen, emotionalen und beruflichen Situation des betroffenen Menschen besteht der Schwerpunkt des Behandlungsansatzes auf der Vermeidung oder Hemmung von abnormalem Haltungstonus und abnormal koordinierten Bewegungsmustern. Normale Bewegung soll wiedererlernt werden, so dass ein normaler Haltungstonus, normale reziproke Innervation und normale Gleichgewichtsreaktionen möglich werden. Der Therapeut unterstützt dies durch Bewegungsanbahnung zur Verbesserung der Haltungskontrolle und selektiven Bewegung. Die Besonderheit des Bobath-Konzeptes ist das 24-Stunden Konzept Der Behandlungsansatz beschränkt sich nicht nur auf eine spezielle Therapieform, sondern bezieht alle beteiligten Personen mit ein (Angehörige, Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Ärzte, Logopädie, Neuropsychologie, Hol- und Bringdienste, etc.) die „Therapie“ wird durch den Tag bei jeder Aktivität im Alltag oder während der Rehabilitation interaktiv über die 24 Stunden des Tages fortgeführt. Therapie nach dem Bobath-Konzept Zu Beginn der Therapie nach dem Bobath-Konzept findet eine Bewegungsanalyse statt, in der das Bewegungsverhalten des Patienten in verschiedenen Situationen und Umgebungsbedingungen im Vergleich zur Normalen Bewegung analysiert wird, unter besonderer Berücksichtigung der taktilkinästhetischen, akustischen, optischen und verbalen Reizverarbeitung. Nach der Bewegungsanalyse (Befunderhebung) und Zielfestlegung wird zusammen mit dem Patienten die individuelle Behandlungsstrategie geplant nach folgenden Kriterien: Welche Bewegungsmuster bzw. Funktionen sollen wiedererlangt werden? • Funktionsbewegungen die funktionell, alltagsrelevant und für den Patienten bedeutsam sind, sowie aktiv von ihm mitgestaltet werden, um den Lerneffekt und Transfer in den Alltag zu aktivieren


• Kleine und einfache Bewegungsabschnitte, die später wieder zu komplexen funktionellen Bewegungsmustern zusammengesetzt werden (part learning, progressive part learning) Welche Therapiesituation und Ausgangsstellungen sind bedeutsam? • Handlungsbedingungen, die das Ausprobieren und Entwickeln von Strategien notwendig werden lassen • Wechselnden Umweltbedingungen damit der Patient wieder lernt seine Bewegungs- und Handlungsabläufe permanent anzupassen Welche Behandlungstechniken sollen gewählt werden? • Facilitation: macht die Durchführung einer Funktion möglich und auch leichter, indem z. B. der Bewegungsablauf vom Therapeuten teilweise oder ganz unterstützt oder angeleitet wird. Die Art und Stärke der Facilitation wird kontinuierlich angepasst und entsprechend dem Erholungsverlauf abgebaut. • wo notwendig, werden bindegewebige Strukturen und Gelenke mit entsprechenden Techniken vorbereitet • Modifikation von Stabilität und Mobilität, Bewegungsausmass, Tempo, Ausdauer, Ökonomie, multiple/komplexe Aufgabenstellung etc. • Thermische Anwendungen zur Tonusregulation


INFORMATIONEN ZUR HANDTHERAPIE

Wir unterstützen Sie in der Handtherapie ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Behandelt werden alle Erkrankungen/Verletzungen der Hand, sei es nach handchirurgischen Eingriffen oder nach chronischen Überbelastungen. Unser breitgefächertes Angebot umfasst: • manuelle Therapie • individuelle Anfertigung von statischen und dynamischen Schienen • Myoreflextherapie zur Tonusregualtion • Hentschel Hölzli (gezielte Behandlung der verschiedenen Strukturen) • Thermische Anwendungen wie Paraffinbad und Eis • Sensibilitätstraining (sensibilisieren, desensibilisieren) • Elektrotherapie (TENS, Ultraschall und Laserbehandlung) • aktive und passive Funktionsbehandlung • Ödem- und Kontrakturprophylaxe • qualifzierte und frühzeitige Narbenbehandlung • Schreibtraining • aktive Behandlungsansätze: individuelles Eigenübungsprogramm, Handwerk • Gelenkschutzunterweisung • Bewegungsschulung • Arbeitsplatzberatung


• ADL-Training, ergonomische Veraltensweisen in Beruf und Freizeit • Hilfsmittelberatung und Training • gezieltes Feinmotoriktraining


WAS IST HIRNLEISTUNGSTRAINING, NEUROPSYCHOLOGIE?

Die Ausfälle und Einschränkungen nach einem Schlaganfall sind vielfältig. Eine Lähmung der Arme oder der Beine ist für den Patienten selbst und für die Umwelt sichtbar ist, werden viele kognitive Defizite nur durch veränderte Verhaltensweisen deutlich. Ziel des Hirnleistungstraining ist die eingetretene Behinderung zu reduzieren, die ohne Intervention chronisch werden würde (Cramon & Zihl, 1988). Hierbei wird angenommen, dass einzelne Verhaltensweisen und Fähigkeiten bestimmten Regionen des Gehirns zugeordnet werden können. Mit einem auf den Patienten abgestimmten Training werden die Folgeschäden des Schlaganfalls im Alltag möglichst minimiert. Innerhalb der ersten sechs Monate gibt es häufig auch eine Spontanerholung, jedoch nicht alles ohne Unterstützung von aussen. Für den Therapieverlauf und die Therapieplanung ist es wichtig zunächst die Defizite und die Ressourcen (verbleibenden Fähigkeiten) zu erfassen und darauf aufbauend gemeinsam mit dem Patienten die Therapieziele festzulegen. Die Motivation des Patienten zur Mitarbeit ist die wichtigste Vorraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Was sind kognitive Funktionen und wie kann man sie messen? Kognitive Funktionen umfassen geistige Tätigkeiten und Leistungen wie z. B.: • Sprache • abstraktes Denkvermögen • Handlungsplanung • Aufmerksamkeit • Gedächtnis • Wahrnehmungsfähigkeit. Alle diese Fähigkeiten sind wichtig für die Alltagsbewältigung. Ein Ausfall einzelner oder mehrerer Funktionen kann die Einschränkung bzw. den Verlust der tätigen Unabhängigkeit bedeuten. Ziel der neuropsychologischen Diagnostik sind Aussagen über die Art, Ausmaß und Entwicklung von Störungen im Leistungs- und Persönlichkeitsbereich sowie die emotionale Reaktion des Patienten auf diese Störung.


Für ein spezifisches Training ist es notwendig sowohl die geschädigten Funktionen als auch die Stärken des Patienten möglichst detailliert zu erfassen. Spezifische Trainingsmethoden • Stengel • Rickling • V. Schweizer • Cogpak • Paper-Pen-Aufgaben • Berufliches Belastungserprobung • Planerische Problemlösung an Hand konkreter handwerklichen oder alltagspraktischen Tätigkeiten • COPM Immer unter Einbezug des Alltags und dem Gedanken der Reintegration in das Berufs- und Gesellschaftsleben. Die neuropsychologische Diagnostik findet im Krankenhaus oder ähnlichen Institutionen oder Privatpraxen statt. Den Patienten lösen diverse Aufgaben und Fragen. Das Lösungsverhalten gibt Aufschluss über die zugrunde liegende Hirnleistungsstörung und Hinweise auf die daraus resultierenden alltäglichen Schwierigkeiten. Zusätzlich zu den standardisierten Untersuchungsverfahren die Aufschluss über die Leistungseinschränkung geben, sind für den Therapeuten beobachtbare Verhaltensweisen des Patienten (Goldenberg, 1998). Anhand der Untersuchungsergebnisse wird entschieden: • Welche Funktionen behandelt werden müssen • Wie die Behandlung gestaltet wird • Zu welchen Zeitpunkt mit der Behandlung begonnen werden soll • Wann die Behandlung beendet oder abgebrochen werden kann. Anhand einer Verlaufsuntersuchung sind Aussagen über den Behandlungserfolg möglich. Phasen der neuropsychologischen Rehabilitation Restitution Unter dem Begriff „Restitution“ versteht man die Wiederherstellung der durch die Hirnschädigung verlorenen kognitiven Funktionen z. B. indem andere nicht geschädigte Bereiche des Gehirns die beeinträchtigte Funktion vollständig oder teilweise übernehmen. Kompensation Ist eine Funktion irreversibel ausgefallen, können manche Verhaltensweisen und Leistungen durch andere psychischen Funktionen übernommen und ausgeglichen werden. Für die Umwelt ist ein ähnliches oder gleiches Verhalten sichtbar, doch übernehmen nun andere kognitive Mechanismen die Aufgabe der geschädigten Funktion. Adaptation Eine spezielle kompensatorische Strategie stellt die Anpassung der sozialen Situation des Patienten an mögliche bleibende Einschränkungen dar. Das betrifft die beruflichen Tätigkeiten ebenso wie die Beziehung zu den Angehörigen und Bezugspersonen oder den Einsatz von Hilfsmitteln (Goldenberg, 1998).


Bewährte Therapieverfahren und deren Wirksamkeit Die Auswahl der Trainingsmethoden orientiert sich am Schweregrad und der Belastbarkeit der Patienten. In der Regel wird eine Kombination restitutiver und kompensatorischer Behandlungsansätze durchgeführt. Für die spezifische Rehabilitation der Apraxie, dem Verlust der willentlichen Ausführung komplexer Bewegungen und Handlungen, für das Training der visuell-räumlichen Vernachlässigung (Neglect) und von Gesichtsfelddefekten bei Schlaganfallpatienten finden sich gute Wirksamkeitsnachweise (Cicerone et al., 2005). Störungen der Sprache werden durch Logopäden behandelt und sind nachfolgend nicht berücksichtigt. Hirnleistungstraining: Grundlage Hirnleistungstraining ist ein detailliertes Wissen über die Art und das Ausmaß kognitiver Störungen und setzt Fachkenntnisse über die Funktionsweisen des Gehirns sowie methodische Kenntnisse der Therapieverfahren und Therapieplanung voraus. Die Therapie sollte möglichst in einer hohen Frequenz und Intensität über einen längeren Zeitraum erfolgen. • computergestützte Verfahren: Für das Training von Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen, wie zur Behandlung der Einschränkungen durch ein Gesichtsfelddefekt werden oftmals computergestützte Verfahren eingesetzt. Diese haben den Vorteil, dass der Schweregrad variiert werden kann was eine Anpassung an das Leistungsniveau des Patienten erlaubt. Darüber hinaus kann dem Patienten seine Leistungsfähigkeit unmittelbar nach oder während des Trainings rückgemeldet werden. Training von Gesichtsfelddefekten Aufmerksamkeitstraining: Mittels computergestützten Training können spezifische Aufmerksamkeitsprozesse (längerfristige Aufmerksamkeitszuwendung) trainiert werden Computerisierte Scanning- und Aufmerksamkeitstrainings wirken sich positiv auf die Rehabilitation des Neglect Vernachlässigungsphänomens (Vernachlässigungsphänomens) aus Störungsorientierte nicht computergestützte Verfahren: Strategietraining: Das Einüben gezielter mentaler und/oder externer Strategien ist ein häufig angewandtes Kompensationstraining. Einsatz von Hilfsmitteln: Der Einsatz von Hilfsmitteln z. B. das Führen eines Tagebuches bei Gedächtnisstörungen bietet eine weitere Kompensationsmöglichkeit der beeinträchtigten Funktionen. Erste Befunde zeigen auf, dass das Führen eines Tagebuchs bei Patienten mit leichten Gedächtnisdefiziten insbesondere in Kombination mit einem Strategietraining die Leistungsfähigkeit verbessert Belastungsproben: Sofern die Möglichkeit besteht bietet sich an, insbesondere bei Patienten die eine Wiedereingliederung in den Beruf planen, ihre Belastungsfähigkeit in einer realen Arbeitssituation auszutesten.


• Psychotherapeutisch orientierte Einzelgespräche: Eine psychotherapeutische Betreuung wird in der Regel bei psychiatrischer Begleitsymptomatik durchgeführt und erfolgt durch den Psychologen. • Oftmals kompensieren Patienten ihre Defizite durch einen erhöhten Zeitaufwand und vermehrte Anstrengung, für viele Tätigkeiten wird folglich mehr Zeit benötigt. Die Möglichkeiten neuropsychologischer Rehabilitation sind begrenzt. Dauerhafte Folgeschäden des Schlaganfalls sind somit nicht auszuschließen, so dass gegebenenfalls die Erwartungshaltung des Patienten an sich selber und/oder der Angehörigen an den Patienten im Verlauf der Therapie thematisiert und Strategien zur Modifikation entwickelt werden sollten.


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