B.Magazin 03/2013

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B.

#03/13 Dezember 2013

Baustelle.

das magazin für Verkehrswegbauer

Neu in der Branche

Vorwärtskommen

Menschenkenner

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Über 300 neue Lernende an der Berufsfachschule Verkehrswegbau und wie für sie die erste Woche in der Lehre war.

Roman Cavelti ist in der Ausbildung zum Vorarbeiter. Wie das geht, erklärt er gleich selber.

Als Leiter Bau und Umwelt in Münchwilen braucht Gregor Kretz neben einer fundierten Ausbildung vor allem Menschenkenntnis.

i se n Heisses E en sich was Gleisbau er tr au


ZEIG, WAS DU DRAUF HAST SWISS SKILLS 17.– 21. SEPT. 2014

WWW.STRASSENBAUER.CH/MEISTERSCHAFT


inhalt

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gleis frei! Gleisbauwochenende im thurgau: Kein Zugverkehr, dafür viel arbeit für die Gleis- und tief bauer in roggwil-berg. bis am Montagmorgen müssen die Gleise wieder bereit sein für den ersten Zug.

eiNsatz/NeWS

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macher/FIRMA

aNfäNger am start Im Sommer hat die Lehre angefangen. Wie war die erste Arbeitswoche?

wisseN/SChULe

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VorBildcharakter Roman Cavelti macht die Ausbildung zum Vorarbeiter. Auf der Baustelle geht er mit gutem Beispiel voran.

wisseN/INSIDe

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die BesteN An der Diplomfeier im September wurden die Besten des Qualifikationsverfahrens 2013 geehrt.

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im doppelpack Die Brüder führen das Familienunternehmen: hubert und Werner Amrein gibt’s nur zusammen.

techNik

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Nicht rostig Die Baumaschinen-Oldtimer der Firma eberhard sind gut in Schuss. Jetzt gibt es ein eigenes Museum.

freizeit/PORTRAIT

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der wasserflüsterer Dank Veranlagung und Training ist Kevin Feldmann ein richtig guter Wasserschmöcker. 03/13 B. MAGAZIN

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eiNsatz/NeWS

wie war deiNe erste arBeitswoche iN der lehre? Ob direkt von der schulbank oder als zweite ausbildung: Die erste woche als lernender im strassenbau kann ganz schön anstrengend sein.

katja mose r , Lernende Strassenbau AG e Celler

si moN föhN nbau, Zweitausbildung Strasse AG th mu ich Re J. Gebr. P. &

«

Weil ich schon eine Lehre als Forstwart gemacht habe, bin ich körperliche Anstrengung gewohnt. Im Strassenbau muss ich aber mehr überlegen und rechnen. Im Strassenbau zählt nicht allein der körper liche einsatz.

»

«

Zuerst musste ich die Broschüren über die Signalisation lesen, damit ich die Sicherheitsbestimmungen kenne. Auf der Baustelle konnte ich bereits kleine Arbeiten selber machen. es war sehr anstrengend, nicht nur körperlich, auch geistig. Ich war kaputt am Abend, aber es macht mir Spass!

praktikaNt jürg stolz

Z

weieinhalb Monate war Jürg Stolz, Leiter überbetriebliche Kurse, diesen Sommer nicht an der Berufsfachschule Verkehrswegbauer anzutreffen. Denn er absolvierte bei der Firma e. Weber AG in Wattwil ein Praktikum. Der Grund: Die Bildungsverordnung und der Lehrplan im Verkehrswegbau werden komplett reformiert. Anfangs fand Jürg

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Stolz das Praktikum von mehr als zwei Monaten etwas lang. Im Nachhinein aber sei es genau richtig gewesen: «Ich habe viel Neues gelernt. So können wir unsere Ausbildungen noch besser den Bedürfnissen der Unternehmen anpassen», erklärt Jürg Stolz. es wird sich also einiges ändern in den Übungshallen von Sursee.

toBias weY , Lernender Strassenbau AG br. Amreis Ge

« »

Am ersten Tag konnte ich gleich auf die Baustelle, denn meine Ausrüstung hatte ich bereits früher bekommen. Die Umstellung von der Schule in die Lehre war schon gross. Die körperliche Arbeit bin ich gewohnt, da ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin.

»


eiNsatz/NeWS

gute eNtscheiduNg 309 von euch haben sich für eine ausbildung im Verkehrswegbau entschieden. Der grösste teil ist im strassenbau tätig. aber auch in den anderen bereichen kann sich die branche über nachwuchs freuen. Das b. Magazin gratuliert schon jetzt zur ausgezeichneten berufswahl!

Pflästerer/ Pflästerin

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Gleisbauer/in

1/0 eFZ

10/0 Grundbauer/in

eBA

eFZ

eFZ

eBA

industrie- und unterlagsbodenbauer/in

3/2

eFZ

230/31 strassenbauer/in

eBA

eFZ

Stammtisch

Weiss mein Chef, was ich in Sursee mache? Der «stammtisch» ist eine gute Möglichkeit, einen blick in die Klassenzimmer zu werfen. und edgar Marfurt, berufsbildner ÜK, lädt ein an diesen stammtisch. Denn so heisst der «tag der offenen Klassenzimmertüren»: Jeden Donnerstag zwischen 16:05 uhr und 16:50 uhr wird den Verantwortlichen der lehrbetriebe ein einblick in den schulalltag ihrer lernenden gewährt. nach dem unterricht stehen die ausbildner für Gespräche, Fragen und anregungen zur Verfügung. eine gute Möglichkeit, sich mit dem lernenden und seinen lehrern über die Fortschritte, stärken und schwächen und den ausbildungsverlauf zu unterhalten. Vorgängige anmeldung erwünscht. www.verkehrswegbauer.ch/stammtisch

eBA

champioNs gesucht! Die startaufstellung steht: Vom 17. bis 21. September 2014 fi ndet in Bern die schweizer Meisterschaft der strassenbauerinnen und strassenbauer statt. Im Rahmen der Swiss Skills kämpfen Teams mit je zwei Strassenbauern um den Schweizer-Meister-Titel. Jedes Team freut sich über zahlreiche Besucher! Freunde, Fans, Anfeuerer, KuhglockenBesitzer, Fahnenschwinger: Streicht euch die Daten im September 2014 rot im Kalender an und unterstützt unsere MeisterStrassenbauer an den Swiss Skills in Bern.

Teamaufstellung und weitere Infos: LinK

www.strassenbauer.ch/meisterschaft

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Hoch­ spannung ganz ohne Strom Der Zugverkehr in Roggwil-Berg wird von Freitagnacht bis Montagmorgen eingestellt. Es gilt, die Zeit zu nutzen und mÜglichst viele der anfallenden Tief- und Gleisbauarbeiten zu schaffen, bevor die Fahrleitungen wieder unter Strom stehen.



eiNsatz/RePORT

Vor 12 stunden fuhren hier noch schnellzüge vorbei.

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er kleine, unbediente Bahnhof RoggwilBerg im Thurgau gewinnt an Bedeutung: Im Rahmen der Förderung des Regionalverkehrs baut die Schweizerische Südostbahn (SOB) den Bahnhof zur Kreuzungsstation aus. Dazu wird ein 800 Meter langes zweites Gleis verlegt, und das neue Zwischenperron wird überdacht. Wo man bis anhin über die Gleise steigen musste, gelangt man künftig sicher durch die Unterführung auf die andere Seite. Der neue Bahnhof wird behindertengerecht sein: So erhöht man das Zwischenperron auf einer Länge von 170 Metern auf 55 Zentimeter und erschliesst es mit Rampen. Die Arbeiten starteten ende 2012, im Dezember 2013 wird die Strecke eröffnet. Während den Bauarbeiten ist der Bahnhof Roggwil-Berg an drei Wochenenden komplett gesperrt. Die Fahrleitungen werden spannungslos gestellt und die Züge durch Busse ersetzt. im gleisBau alltag, im tiefBau ausNahmezustaNd Neben den einzelnen Wochenend-einsätzen wird rund um den Bahnhof Roggwil-Berg wochentags in Tag- und Nachtschichten gearbeitet. Was für die Gleisbauer zum Arbeitsalltag gehört, ist für die Tief-

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bautruppe der Gerschwiler AG eher die Ausnahme: «Für uns bedeutet insbesondere die Nachtschicht, dass wir alle Posten mit Doppelbesetzung einplanen müssen», so Daniel Kropf, Baustellenchef der Tagschicht. «Die Lastwagenchauffeure, die Arbeiter auf der Deponie und im Magazin – sie alle in Doppelschicht zu fahren, ist für uns schon speziell.» Die Gerschwiler AG ist beim Projekt das federführende Unternehmen im Tiefbaubereich. Ihre Arbeit besteht an diesem Wochenende aus dem Aushub, der Fertigung des Unterbaus mit Geogitter und einem Vlies, anschliessend wird die Planumsschutzschicht aufgetragen, und zuletzt kommt die Vorschotterung auf die richtige Gleishöhe. Danach übernimmt die Firma Gleisag. 120 meter aN eiNem stück Damit die S-Bahn aus St. Gallen und künftig auch Schnellzüge von und nach Konstanz hier kreuzen können, müssen auf 800 Metern Länge ein zweites Gleis und zusätzlich zwei schnelle einfahrweichen verlegt werden. Das Schienenmaterial kommt aus einem Walzwerk in Österreich. Für Roggwil-Berg wurde gleich die maximale Länge bestellt: Die 120


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Meter langen Schienenstücke wurden per Bahn angeliefert. Schienen sind flexibel: Sie biegen sich und passen sich den Kurven an. Dazu kommen Beton-, holz- und Stahlschwellen: Alle 60 Zentimeter wird eine Schwelle mit vier Stahlplatten verschraubt. Auf einer Länge von einem Kilometer ergibt das eine ganze Menge Material. So werden an einem Sperrwochenende mehrere hundert Tonnen Stahl, Beton, erdreich, Schotter und Kiessand bewegt. Natürlich dürfen die Weichen nicht fehlen. Sie sind die am höchsten belasteten Teile der gesamten Gleisanlage. Damit sie nicht einfrieren und der anbrausende Zug die Richtung nicht verliert, werden sie im Winter beheizt. stopfhämmer uNd hölleNfeuer Um das Rütteln und den Lärm für Zugreisende auf ein Minimum zu beschränken, werden die Schienen heutzutage verschweisst. Doch bevor es an die Schweissarbeiten geht, wird das auf dem losen Schotter verlegte Gleis gestopft. Dazu wird auf den Schienen die Stopfmaschine aufgefahren: Diese hebt die Schwellen an und vibriert mit ihren Stopfhämmern den Schotter an den richtigen Platz. Sobald die Gleise richtig liegen, geht es an

die Feinarbeit – und die heizt ordentlich ein. Bei der sogenannten Termitschweissung entstehen Temperaturen bis 2200 Grad Celsius. Die Gleisarbeiter sind alte hasen. Polier Josip Catic von der Gleisag ist seit 30 Jahren dabei. Neben Gleisbauten erledigt er für die SBB auch oft Aufgaben im Kabelbau. José Luis Perez ist gelernter Gleisbauer aus Spanien. Dort hat er beim spanischen eisenbahnunternehmen ReNFe an der hochgeschwindigkeitsbahn mitgearbeitet. Seit drei Jahren ist er in der Schweiz: «hier wird Sicherheit grossgeschrieben. es wird mehr Geld in den Unterhalt investiert.»

Gleisbau ist viel handarbeit: stemmen, hebeln, giessen, schweissen, schwitzen.

150 kilometer gleise pflegeN In der Tat ist es allein mit dem einbau neuer Gleise nicht getan. Das gesamte Schienennetz muss darüber hinaus unterhalten werden. Alle Streckenabschnitte werden regelmässig auf Schäden kontrolliert. Die SOB ist verantwortlich für insgesamt 150 Kilometer Gleise. Jährlich müssen sechs Kilometer Gleise erneuert werden. ein Gleis hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 25 Jahren, aber nur, wenn es nicht an einem Knotenpunkt verlegt ist. In Kurven ist die Belastung höher, da 03/13 B. MAGAZIN

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an einem Gleisbauwochenende sind bis zu 50 handwerker auf der baustelle.

müssen sie eher ersetzt werden. In der Schweiz ist das höchstgewicht auf Schienen auf 22,5 Tonnen pro Achse limitiert. arBeit mit zwaNgspauseN Apropos Sicherheit: Nicht immer kann unter den Fahrleitungen so ungestört gearbeitet werden wie an einem Sperrwochenende. Wochentags braust der Zugverkehr wie immer durch den Thurgau – Gleisarbeiten hin oder her. Das heisst, es braucht ein ausgeklügeltes Warnsystem, um die Gleisarbeiter rechtzeitig zu informieren, wenn ein Zug naht. Orange Drehleuchten, ein lautes Signal – schliesslich muss es die Baumaschinen übertönen – künden an, dass sich ein Zug nähert. Bei schlechter Sicht ist anstelle der Warnanlage ein Sicherheitswärter, ein sogenannter Vorwarner dabei. er ist der einzige auf der Gleisbaustelle mit einem weissen helm. Mit diesen Vorkehrungen bleibt den Gleisarbeitern genügend Zeit, um die Arbeiten zu unterbrechen und sich in Sicherheit zu bringen.

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strecke frei für 15 000 Volt es erstaunt nicht, dass die Arbeiten am Sperrwochenende auf hochtouren laufen. Der Zeitplan muss eingehalten werden. Dieses Wochenende muss das zusätzliche Gleis auf der gesamten Länge verlegt werden und für den ersten Zug am Montagmorgen bereit sein. «An diesem Wochenende liegen wir gut in der Zeit», meint Christian Schlatter von der SOB. «es sieht so aus, als könne die Strecke pünktlich freigegeben werden.» Die Streckenfreigabe erfolgt durch den Fachdienst der SOB. «Voraussichtlich wird am Montagmorgen zwischen zwei und drei Uhr alles überprüft und das Okay erteilt.» Dann werden die Schalter umgelegt, und es fliesst wieder Starkstrom mit einer Spannung von 15 000 Volt durch die Fahrleitungen. Die Züge können kommen!


eiNsatz/PeRSÖNLICh

projektleiter uNd eiNheizer christian schlatter hat vor einem Jahr sein bauingenieurstudium an der eth Zürich abgeschlossen. im ressort Fahrbahn bei der schweizerischen südostbahn aG kann er sich aktiv in die Projekte einbringen.

Sind Sie ein typischer «Bähnler»? Das kann man so nicht sagen. In meiner Familie arbeitet sonst niemand bei der Bahn. Ich begeisterte mich wie so viele als Kind für die Modelleisenbahn, und diese Leidenschaft ist mir geblieben. Während des Ingenieurstudiums war ich hilfsassistent bei der Modelleisenbahn-Schulungsanlage an der eTh. heute arbeite ich in meiner Freizeit für die Museumsbahn. Bei der Dampfbahn Bauma–hinwil bin ich seit drei Jahren aktiv dabei und betätige mich schon mal als heizer der Dampflok. Was sind ihre Aufgaben bei der Südostbahn? Ich bin als Ingenieur im Ressort Fahrbahn in der Abteilung Ausführung tätig. Ich betreue verschiedene Projekte. Die SOB ist ein vergleichsweise kleines Unternehmen, ich konnte schnell Verantwortung übernehmen. Mir ist es wichtig, das Gesamtsystem Bahn voranzubringen und zu verstehen. Meine Arbeit findet nicht nur am Schreibtisch statt, ich bin oft

auch draussen auf den Baustellen oder mit dabei an Wochenend-einsätzen wie hier in Roggwil-Berg. Obwohl ich den klassischen Akademiker-Weg mit Studium eingeschlagen habe, möchte ich nicht Sachen entwickeln, die in der Theorie toll aussehen, aber technisch nicht umsetzbar sind. Haben Sie ihren Traumberuf gefunden? Ich wollte zur Bahn – und näher an die Bahn als bei der SOB kann ich eigentlich nicht kommen. Ich hätte auch in ein Ingenieurbüro gehen können, aber dort wären meine Aufgaben einseitiger gewesen und ich hätte keinen derart tiefen einblick in die Abläufe bekommen wie hier. Ich kann meine Fähigkeiten in vielen Bereichen unter Beweis stellen. Neben dem technischen Verständnis braucht es Teamfähigkeit und Verhandlungsgeschick. Man muss ein guter Planer sein und das grosse Ganze im Auge behalten. 03/13 B. MAGAZIN

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Wissen/Schule

Planer Motivator Chrampfer Warum ein Vorarbeiter auch mal Glace holen geht: Roman Cavelti, Vorarbeiter in Ausbildung, lernt nicht nur Theorie.

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etonkunde, Rapportwesen und die richtige Mischung aus Humor und Durchsetzungsvermögen: Roman Cavelti, Strassenbauer, stolzer Besitzer des Lastwagenführerscheins und Pfadileiter für die Vier- bis Sechsjährigen, ist in der Ausbildung zum Vorarbeiter. Dem B. Magazin gewährt er einen Einblick in die täglichen Herausforderungen während seiner Ausbildung. Ursprünglich wolltest du Maurer werden … Roman: Stimmt. Aber bereits in der Schnupperwoche merkte ich, dass dieser Beruf nichts für mich ist. Beim Schnuppern als Strassenbauer bei der Reichmuth AG konnte ich sofort auf die Baustelle und mit anpacken. Das trug viel dazu bei, dass ich mich für die Strassenbauerlehre entschieden habe. Während meiner Ausbildung hatte ich einen sehr guten Polier, der mich gefördert und mir viel Verantwortung überlassen hat. Ich hatte im 3. Lehrjahr sogar schon meine eigene Baustelle.

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Und jetzt die Ausbildung zum Vorarbeiter. Als ich die Lehre als Strassenbauer anfing, wollte ich in erster Linie einfach mal eine Ausbildung. Während der drei Jahre habe ich aber schnell gemerkt, dass ich gerne Verantwortung übernehme, mitdenke und mitorganisiere. Deshalb war für mich klar, dass ich eine Weiterbildung mache. Du bist 23 Jahre alt. Bereit für diese Aufgabe? Ich bin nicht der Jüngste in meiner Vorarbeiter-Klasse. Nach der Lehre als Strassen­ bauer musste ich in die Rekrutenschule. Ich verpflichtete mich zum Weitermachen, im Gegenzug konnte ich als Motorfahrer die Lastwagenprüfung machen. Das war immer ein Traum von mir. Nach dem Militärdienst kehrte ich zur Reichmuth AG zurück und sammelte dort während zweier Jahre Praxiserfahrung als Strassenbauer. Ich hätte das auch noch etwas länger gemacht, aber mein Vorgesetzter fand, ich sei bereit für die Ausbildung zum Vorarbeiter.

Also wieder zurück auf die Schulbank. Allerdings. Als Vorarbeiter muss man über viele Dinge Bescheid wissen. Wir lernen in den dreiwöchigen Blockkursen Fachrechnen, Skizzieren, Betonkunde, Fundation, Leistungsverzeichnis, Rapportwesen und vieles mehr. Ich bin froh, dass wir die Kurse blockweise absolvieren, so kann ich mich in dieser Zeit ganz aufs Lernen konzentrieren. Nach jedem Blockkurs gibt es eine Prüfung. Bei der muss man mindestens 60% der Aufgaben richtig lösen, um im Kurs bleiben zu können. Bis jetzt habe ich mich gut geschlagen und lag nie unter 80%. Also nichts mit abendlichem Ausgang nach Sursee? Eher selten. In der Vorarbeiterschule sind, anders als in der Lehre, alle motiviert zu lernen. Diese Ausbildung machen wir freiwillig, deshalb setzen wir die ­Prioritäten anders. Wir lernen zusammen oder f­ ragen uns gegenseitig ab. Natürlich


Wissen/Schule


Wissen/Schule

e lle t s u a B r "Au f d e la r e k s e t h B rauc nge n " u is e w n A gehen wir ab und zu zusammen etwas trinken, in ­Sursee oder im «Piazza» auf dem Campus. Jede Menge Theorie also. Was ist mit der Praxis? Auch die kommt in der Ausbildung nicht zu kurz. Als angehende Vorarbeiter überwachen wir wochenweise die Lernenden in den Hallen an der Berufsfachschule Verkehrswegbauer in Sursee. Dabei haben wir Unterstützung der ÜK-Leiter. Trotzdem ist es eine echte Herausforderung, eine Klasse mit 20 Erstlehrjahr­ stiften im Griff zu haben …

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Als Pfadileiter der ganz Kleinen sollte das doch kein Problem sein für dich. (Roman lacht): Die Vier- bis Sechsjährigen in meiner Biber-Truppe in der Pfadi sind bei weitem weniger anspruchsvoll als eine Klasse angehender Strassenbauer. Und noch einmal ganz anders sieht es auf der Baustelle aus. Oft bin ich als Vorarbeiter jünger als viele in meinem Team. Da trifft zwanzig- oder dreissigjährige BaustellenErfahrung auf neuen Input … Und wie setzt du dich auf der Baustelle durch? Manchmal ist es gut, sich eben gerade nicht durchzusetzen. Humor und Diplo­ matie sind wichtig, um ein Team am Funktionieren zu halten. Ich frage die erfahrenen Baustellenprofis oft um Rat. Gemeinsam kann so die beste Lösung gefunden werden. Natürlich braucht es auch Durchsetzungsvermögen. Teamgeist und motivierte Mitarbeiter stehen aber immer im Vordergrund.

Wie motivierst du dein Team? Wie gesagt, der Humor ist sicher ein wichtiger Aspekt. Immer nur Gring abe und schaffe kann auf die Dauer nicht funktionieren. Man muss auch mal Zeit für ein Spässchen haben. Oder eine kleine Auszeit: Im Sommer, bei grosser Hitze, kann die Arbeitsmoral schon mal nachlassen. Da geh ich dann kurz zum Kiosk und bringe ein Glace für jeden. Solche Sachen müssen drinliegen. Team motivieren, Tagesziel er­reichen, Planung im Griff behalten. Bleibt da noch Zeit zum Mitanpacken? Auf jeden Fall! Meine Aufgabe als Vorarbeiter hat auch Vorbildcharakter. Ich kann nicht von meinem Team verlangen, was ich selber nicht mache. Die administrativen Arbeiten wie das Rapportschreiben müssen dann halt warten. Im Sommer, wenn wir viel zu tun haben, nehme ich den Papierkram schon mal mit nach ­Hause und mache ihn dort.


wisseN/SChULe

Klingt nach viel Arbeit. Hast du überhaupt noch energie für Hobbys? Als Zentralschweizer bin ich ein Fasnächtler. Mit ein paar Kollegen entwerfen wir jedes Jahr ein lustiges Fahrzeug und nehmen damit an verschiedenen Umzügen teil. Ich investiere relativ viel Zeit in dieses hobby. Die Fasnacht, meine Arbeit in verschiedenen Organisationskomitees der Pfadi und die Leitung der Kleinsten sind für mich der ideale Ausgleich zum Job.

nd rn" u e an r e g e l p " I ch an i s i e o rg

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wisseN/SChULe

so wirst du VorarBeiter Die ausbildung im campus sursee ist in Module gegliedert. Du schliesst jedes Modul mit einer Prüfung ab. wenn du alle Module erfolgreich abgeschlossen hast, bekommst du das Diplom «dipl. bauvorarbeiter campus sursee».

die BediNguNgeN

das lerNst du

Du hast ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (eFZ) als Strassenbauer, Gleisbauer, Grundbauer, Industrie- und Unterlagsbodenbauer, Pflästerer, Maurer oder Fachmann Betriebsunterhalt.

Rechnen

Du bist mindestens 20 Jahre alt.

Arbeitsvorbereitung

Du hast mindestens ein Jahr praktische erfahrung nach erhalt des eFZ auf deinem Beruf.

Tiefbau

iNfos & auskuNft Marcel hürlimann ist Leiter Verkehrswegbau beim Campus Sursee Bildungszentrum Bau und steht für Fragen zum Aufbau und zu den Inhalten der Vorarbeiterausbildung zur Verfügung: marcel.huerlimann@campus-sursee.ch, Tel. 041 926 22 39.

Pläne und Leistungsverzeichnis Vermessung und Skizzieren Mitarbeiterführung

Berufsbildner

LinK

Pneulader- und Staplerfahren

www.campus-sursee.ch

Karriere iM VerKeHrsWeGBau

VOLKSSChULe

GRUNDBILDUNG IM VeRKehRSWeGBAU MIT eBa

BAUVORARBeITeR GRUNDBILDUNG IM VeRKehRSWeGBAU MIT efz

BeRUFSPRAXIS

BeRUFSMATURITÄT

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BAUMeISTeR

BAUPOLIeR

BAUFÜhReR BAUINGeNIeUR

NAChDIPLOMSTUDIeN UND KADeRKURSe


wisseN/INSIDe

teamgeist uNd eiN starkes rückgrat Peter Joller war früher Maler und nationalliga-trainer. als sportlehrer bringt er die lernenden an der berufsfachschule auf trab. in seinem unterricht spielt sportliche leistung eine ebenso grosse rolle wie teamgeist und Durchhaltewille.

pete r joller üBe r seiN schulfach: «Jede Klasse hat während des Blockunterrichts sieben bis neun Lektionen Spor t. Bewegung ist ein wichtiger Ausgleich zum Schulbankdrücken. Bei mir lernen die Schüler auch etwas über Doping und ernährung. Zudem mache ich mit ihnen ein SUVARückentraining, denn ein starker Rücken ist elementar auf dem Bau.»

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eter Joller ist einer vom Bau und passionierter Sportler. Beide Karrieren nahmen aber in jungen Jahren ein jähes ende, als er beim Malen sieben Meter vom Gerüst in die Tiefe stürzte. Mit komplizierten Brüchen an beiden Füssen war er für Monate aus dem

die Be NotuNg pete r joller üBer ts : ch de s sportuNterri inem Unterricht wer«Die Leistungen in me zählen hier nicht nur den benotet. Allerdings schwindigkeit. NatürWeite, höhe und Ge en Leistungen gelich werden die sportlich zählen einfach. Dopmessen, diese Noten Fähigkeiten gewertet pelt hingegen werden zfreudigkeit, Durchwie Teamgeist, einsat htig, denn sie zählen haltewille. Sie sind wic der Baustelle.» auch im Berufsleben auf

Spiel – beruflich und sportlich. Allenfalls einen Bürojob hat man ihm damals noch zugetraut, und in der Sporthalle hätte ihn niemand mehr erwartet. Doch Peter Joller kämpfte sich zurück. Vier Monate im Rollstuhl und viele Weiterbildungen später meldete er sich als Nationalliga-A-

Trainer im handball und auf der Baustelle zurück. Die Arbeit als Trainer gefiel ihm so gut, dass er vor 21 Jahren die Chance nutzte, seine Arbeit als Maler aufgab und als Sportlehrer in Sursee einstieg.

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diplomiert & ausgezeichNet im september war es wieder so weit: Die besten der abschlussprüfungen 2013 durften ihre Diplome mit ehrenmeldung entgegennehmen. besondere erwähnung fanden die drei am höchsten benoteten Vertiefungsarbeiten.

w

er mit Note 5,4 oder besser abschliesst, erhält eine ehrenmeldung. Mit 21 Top-Absolventen wurde ein absoluter Rekord erreicht. Niemals zuvor waren so viele ehrenmeldungen vergeben worden. entsprechend gross war der Andrang zur Diplomfeier. eltern, Freunde und Freundinnen, Lehrer, experten, Prüfungsleiter und viele geladene Gäste strömten zu ehren der Diplomanden ins hotel Balm in

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Meggen. Neben den ausgezeichneten Diplomierten wurden auch die Verfasser der drei besten Vertiefungsarbeiten vorgestellt. So stand Dorian hämmerli in der Gleitschirmausrüstung vor dem Publikum, während Yannik Wolf seine Tätigkeit bei der freiwilligen Feuerwehr näher vorstellte. Agon Gjukay überraschte alle in seinem traditionellen Outfit und mit seinem Ständchen auf der handgefertigten Çiftelia, der albanischen Langhalslaute.


wisseN/INSIDe

auszeichNuNgeN VertiefuNgsarBeit agon gjukay, embrach «Albanische Tradition» dorian hämmerli, wolhusen «Auf Wolke sieben schweben» Yannik wolf, muttenz «Feuerwehr»

auszeichNuNgeN QualifikatioNsVerfahreN thomas maissen M. Badertscher AG, Kreuzlingen stefan inauen Zimmermann AG, Appenzell remo deflorin Kästli Bau AG, Ostermundigen

fabian spring Frutiger AG, Thun flavio turtschi Implenia Schweiz AG, Meiringen eric wälti Frutiger AG, Thun Norman gysin Tozzo AG, Bubendorf jan möschli Rofra Bau AG, Aesch BL tim siegrist Gysin Tiefbau AG, hölstein dorian hämmerli A. Duss AG, Fontannen lukas halbheer Oberholzer AG, Neuhaus SG serge scheiwiller Walo Bertschinger AG, Jona

sandro zimmermann Cellere AG, St. Gallen samuel pfeuti Login Berufsbildung, Bern reto kaufmann Stump Fora Tec AG, Russikon sandro meli Ribbert AG, Maienfeld Yilmaz sahin Walo Bertschinger AG, Würenlos andreas seematter Ghelma AG Spezialtiefbau, Meiringen sacha theiler JMS Risi AG, Baar andreas schwendeler Walo Bertschinger AG, Zürich

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Macher/firmA

Amrein hoch Zwei Zwei Brüder, ein Familienbetrieb: Hubert und Werner Amrein sind mit Herzblut Unternehmer. Sie führen die Amrein Gebr. AG in der zweiten Generation.

D

ie beiden Brüder Hubert und Werner Amrein, Geschäftsführer und Hauptaktionäre der Amrein Gebr. AG in Rickenbach, ergänzen sich perfekt: Während Hubert, heute 58 Jahre alt, den handwerklichen Weg einschlug und nach der Strassenbauerlehre an die Bauführerschule ging, entschied sich Bruder Werner (59 Jahre) für die kaufmännische Ausbildung. So leitet heute der eine die technischen, der andere die betrieblichen Geschicke des Familien­ unternehmens.

XXS-Schaufel statt Fussballclub «Wir wurden bereits früh in das Firmen­ leben eingebunden», erinnert sich Hubert. «Während andere Kinder zum Fussballspielen gingen, halfen Werner und ich in der Kiesgrube oder auf dem Werkhof aus.» Dafür liess der Vater für die beiden extra kleine Schaufeln anfertigen. «Heute wäre das wohl Kinderarbeit, damals haben wir aber so unser Sackgeld verdient»,

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lacht Werner Amrein. Vater Josef Amrein, der heute im Verwaltungsrat des Unternehmens sitzt, gründete die Firma 1959 zusammen mit seinem Bruder Fritz. Die Übergabe der Geschäftsleitung an die zweite Generation wurde 1991 mit der Übernahme der Aktienmehrheit durch Hubert und Werner abgeschlossen. Grössere Konkurrenz und viele Lernende «In den letzten Jahren ist die Konkurrenz hier in der Region stark gewachsen», erläutert Hubert Amrein. «Die Kundschaft ist kostenkritischer und der Adminis­trativ­ auf­ wand grösser geworden.» Die Amrein Gebr. AG ist im Strassenbau regional stark verwurzelt und möchte ihr Tätigkeitsgebiet auch künftig nicht ausweiten. «In unserer Region haben wir einen guten Ruf. Nicht zuletzt deshalb, weil wir im Vergleich zur Firmengrösse ein Maximum an Lernenden anstellen.» Die Firma bildet aktuell zwei Kauffrauen und fünf Strassenbauer aus. Werner Amrein: «Die Jungen arbeiten

l­ieber in einem Familienbetrieb, wo sie keine Nummer unter vielen sind und den Chef noch persönlich kennen.» Beide Brüder legen grossen Wert auf gut ausgebildete Leute. Früher war das weniger wichtig. «Unsere Mitarbeiter heute sind sehr selbständig und benötigen wenig Kontrolle.» Auf dem Bike zur Konkurrenz-Baustelle Trotz früher Tagwacht und langen Arbeitstagen – sowohl Hubert als auch Werner trifft man bereits um sechs Uhr morgens auf dem Werkhof an – schaffen sich die beiden Unternehmer einen Ausgleich zu ihrer Arbeit in der Firma. Hubert ist leidenschaftlicher Jogger und Skifahrer, Werner setzt sich nach Feierabend gerne aufs Bike: «Mit dem Velo lässt sich wunderbar die Konkurrenz beobachten. Mit Helm und Brille erkennt mich niemand, und ich fahre manchmal von Baustelle zu Baustelle.» Mit schelmischem Lächeln gibt er zu, dass er auf seinen Touren schon die eine oder andere Idee abgeschaut hat.


Macher/firmA

Werner Amrein (links) ist fürs Büro zuständig, Bruder Hubert trifft man draussen im Werkhof und auf den Baustellen oder im Kieswerk an.

Die Amreins erledigen für die Unterhaltsgenossenschaft viele Aufträge. Hier wird der Strassenbelag erneuert. Insgesamt gilt es, 150 Kilometer Gemeindestrasse in Schuss zu halten. 03/13 B. Magazin

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Macher/Beruf

Der Bauherr von Münchwilen Strassenunterhalt, Erschliessungen, Umleitungen, Baubewilligungen: Als Leiter des Amtes für Bau und Umwelt in Münchwilen (TG) ist Gregor Kretz Bauherr, Verhandlungsprofi und Menschenkenner.

«A

ls Leiter Bau und Umwelt einer Gemeinde muss man ein kommunikativer Mensch sein», so Gregor Kretz. «Verhandlungsgeschick und Menschenkenntnis sind Voraussetzung.» Diese kämen mit der Zeit, aus Erfahrung lerne man, so der 46-Jährige weiter. Aber Erfahrung alleine reicht nicht. Eine fundierte Ausbildung und Kenntnisse der geltenden Gesetze ergänzen die Anforderungen. Gregor Kretz ist gelernter Tiefbauzeichner. Nach der Lehre hat er eine kaufmännische Zusatzausbildung und ein Studium als Tiefbautechniker absolviert. Nach einigen Jahren in der Privatwirtschaft zog es Kretz in den öffentlichen Dienst. Der Vater zweier Kinder betont: «Die Erfahrungen, die ich im Unternehmen gesammelt habe, sind für meine Tätigkeit in der Gemeinde sehr wertvoll.» Er kennt beide Seiten und weiss bei seinen wöchentlichen Besuchen auf den verschiedenen Baustellen, wovon er spricht, wenn es um die Wochenplanung,

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um Strassensperrungen, um Termine und Kostenkontrolle geht. Wie eine Strasse aussehen muss, weiss jeder Bevor Kretz vor einem halben Jahr nach Münchwilen kam, war er 14 Jahre in einem kleinen Nachbardorf in ähnlicher Position als Bauverwalter tätig. «Als Zuständiger für die öffentlichen Strassen einer Gemeinde trägt man Verantwortung. Natürlich weiss jeder, wie eine Strasse auszusehen hat. Und wenn es dann irgendwo eben nicht so ist, gibt es Beschwerden.» Münchwilen hat mit rund 5000 Einwohnern als Zentrumsgemeinde eine hohe Bautätigkeit. Kretz arbeitet sich täglich durch unzählige Mails und beantwortet zig Anrufe. «Bei mir gehen Anfragen und Baugesuche ein. Die Bürger kommen oft auch direkt an den Schalter, mit Anträgen zu einem Landkauf oder Änderungen eines Wegrechtes.» Diese Anfragen und Anträge gilt es zu prüfen. Kretz klärt die gesetzlichen Vorgaben ab und stellt die Anträge für den Gemeinderat bereit. Dieser

entscheidet aufgrund der Einschätzungen von Gregor Kretz, ob dem Antrag stattgegeben oder ob er abgelehnt wird. Kehrichtkonzepte und Apfelbäume Gregor Kretz ist auch zuständig für die grossen Projekte. «Ich bereite für den Gemeinderat die Geschäfte in baulicher Hinsicht vor. Grössere Projekte sind zurzeit diverse Erschliessungen, Gestaltungsplanverfahren, aber auch das neue Kehrichtentsorgungskonzept.» Die Durchführung an sich wird an externe Planungsbüros vergeben. Bauherr Kretz begleitet jeden Schritt des Projektes und ist stets über alles informiert. Die Gemeinde hält die Bauherrschaft und entscheidet. «Wir investieren Steuergelder. Da gilt es, haushälterisch umzugehen, so, als wäre es ­unser eigenes Geld.» Das Bauamt ist nicht nur für die zeit- und sachgemässe Erschliessung des Gemeindegebietes oder für das Kehrichtkonzept



Macher/Beruf

Hausbesuch bei Anwohnerin Sibylle Stör-Furrer: Manchmal muss Gregor Kretz die Sache vor Ort begutachten.

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zuständig. Auch kleinere Anliegen aus der Bevölkerung gehen bei Kretz über den Tisch. «Wenn jemand in der Baumschutzzone einen Obstbaum fällen will, braucht er von uns eine Bewilligung.» Informieren, verhandeln, schlichten So ist Gregor Kretz nicht nur auf den grossen Baustellen in der Gemeinde unterwegs. Ab und zu macht er auch Hausbesuche. «Ich schätze den Kontakt mit der Bevölkerung sehr. Ich will die Stimmung in der Gemeinde spüren und mit den Bürgern kommunizieren.» Zu seinen Aufgaben gehört es, über neue Projekte zu informieren, wo nötig zu verhandeln und manchmal Streitigkeiten zu schlichten. «Mit einem Baugesuch flammen nicht selten alte Streitigkeiten auf. In solchen Fällen gilt es, diplomatisch zu sein.» Im Gespräch das Gegenüber richtig einzuschätzen und rasch zu merken, was ihm wichtig ist, das sei ­elementar. Kretz hat dies während seiner langjährigen Tätigkeit gelernt. «Je grösser die Gemeinde, desto schwieriger wird es, jeden Einzelnen persönlich zu kennen. In einer kleinen Gemeinde, wo die Kinder im selben Fussballclub trainieren, verlaufen die Verhandlungen etwas anders.» Sachlich bleiben,

sattelfest in der Argumentation und nichts persönlich nehmen, das ist die Devise von Gregor Kretz. «Es geht immer um die Projekte, nie um mich.» Abends auf Distanz Abstand vom Berufsalltag findet Kretz nach Feierabend. «Ich wohne nicht in Münchwilen. Wenn ich abends heimkomme und meine Haustüre schliesse, finde ich die nötige Distanz zum beruflichen Alltag.» Natürlich, so meint er, sei es bisweilen auch ein Nachteil, in einer anderen Gemeinde zu wohnen. «Man bekommt weniger vom Dorfleben mit und sieht nicht, was ausserhalb des Bauamtes vor sich geht.» Es kommt vor, dass ohne Bewilligung ein Gartenhäuschen oder ein kleiner Anbau errichtet wird. «Wenn wir vom Bauamt zufällig auf unbewilligte Bauten stossen, müssen wir der Sache nachgehen. Aber auf Kontrollgänge gehen können wir nicht.» Manchmal erreichen ihn auch Hinweise aus der Bevölkerung. «Dafür sind wir natürlich dankbar», lacht Gregor Kretz. Geteert trotz Signalisation Überhaupt scheint Lachen ein bewährtes Mittel bei Kretz zu sein. Der Amtsleiter strahlt Gelas-


Macher/beruf

senheit aus. Man spürt, dass er immer ein offenes Ohr für «seine» Münchwiler hat. Bei schwierigen Situationen hilft bisweilen eine Portion Humor: «Vor ein paar Jahren erneuerten wir auf einem kurzen Strassenabschnitt den Belag», erinnert sich Kretz. «Das Stück war frisch mit Bitumen eingespritzt, ordnungsgemäss signalisiert und abgesperrt worden. Das hielt eine Velofahrerin nicht davon ab, diesen Strassenabschnitt zu befahren, bevor der Splitt auf der Strasse aufgebracht war.» Das Unvermeidliche geschah. Die Dame, so Kretz, rutschte aus und landete auf dem klebrigen Belag. «Wären da noch Federn gewesen, sie hätte ausgesehen wie im Mittelalter – geteert und gefedert!» Die Reklamation folgte auf dem Fuss, obwohl die Baustelle regelkonform abgesperrt war. «Es war bestimmt nicht einfach, den Belag wieder aus den Haaren und Kleidern zu kriegen …», zeigt sich Kretz verständnisvoll.

Info Was macht das Amt für Bau und Umwelt einer Gemeinde?

Gregor Kretz im Gespräch mit seinem Team.

Bausekretariat für Hochbau, Tiefbau und Umwelt Behandlung von Baugesuchen und Koordination mit den kantonalen Stellen Ortsplanungen BFU-Sicherheitsdelegierter Beratung von Bauherren, Architekten und Privaten Beantwortung von baurechtlichen Fragen Objekt- und Denkmalschutz Verwaltung und Unterhalt der gemeinde eigenen Liegenschaften Verkehrsplanung und Begleitung von Bau und Unterhalt von Strassen, Kanalisationen und Gewässern Begleitung von Planung, Bau und Unter­ halt von öffentlichen Grünanlagen, Feuerbrand, Abfallwesen

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LehrStelle/Weiterbildung

Baue deine Zukunft! Jeder ist für seine Zukunft selber verantwortlich. Möglichkeiten und freie Lehrstellen im Verkehrswegbau gibt es viele – informieren, schnuppern, zugreifen!

Mark us Trachs el Bauführer, e Lehrlinge Berufsbildner Technisch Landis Bau AG, Zug Was ist Ihre Aufgabe als Berufsbildner bei der Landis Bau AG? Meine Verantwortung liegt darin, den jungen Lernenden zu zeigen, dass sie ihre Zukunft selbst in der Hand haben. Mit dem Lehrantritt beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Natürlich stehe ich den Lernenden jederzeit bei Problemen zur Verfügung. Das heisst, auch mit privaten oder schulischen Anliegen können sie jederzeit zu mir kommen.

r An dr eas Schn ei de twortlicher Bauführer, Lehrlingsveran ter Us , AG au Inauen Strassenb Wie lange sind Sie schon Lehrlingsverantwortlicher? Ich bin seit ungefähr sieben Jahren verantwortlich für die Lernenden. In dieser Funktion kontrolliere und korrigiere ich die Arbeits­bücher der Lernenden. Zudem organisiere ich jährlich zwei Nachmittage, an denen die Lernenden gemeinsam verschiedene Aufgaben lösen. Kürzlich waren wir in einem Betonwerk, nächstes Jahr wollen wir uns einen Steinbruch ansehen. Ich stehe zudem in engem Kontakt mit Jürg Stolz von der Berufsfachschule in Sursee.

Welche Hilfestellungen bieten Sie? Unser oberstes Ziel ist es, dass die Lernenden ihre Ausbildung erfolgreich abschliessen. Wir als Lehrbetrieb sind zusammen mit den überbetrieblichen Kursen für den praktischen Teil der Ausbildung verantwortlich. Haben unsere Lernenden schulische Probleme, ermöglichen wir ihnen den Besuch von Stützkursen. Vor allem zu Beginn der Lehre wird oft, kaum ist ein Blockkurs zu Ende, nicht mehr gelernt. Da schauen wir, dass die Lernenden am Ball bleiben.

Bieten Sie Ihren Strassenbau-Lernenden etwas Besonderes? Die Inauen Strassenbau AG organisiert jedes Jahr einen ein­ wöchigen Pflästererkurs. An diesem dürfen alle Lernenden von uns und aus den umliegenden Gemeinden teilnehmen. Für die Lernenden im Strassenbau ist das eine interessante Möglichkeit, einen tieferen Einblick ins Pflästerer-Handwerk zu bekommen.

Wie sieht der erste Arbeitstag als Strassen­ bau-lernender bei der Landis Bau aus? Zuerst klären wir die administrativen Angelegenheiten: Wir besprechen nochmal gemeinsam den Lehrvertrag. Dann brauchen wir natürlich auch seine Konto- und AHV-Nummer und weitere administrative Dinge. Nachdem wir uns die Büros und den Werkhof angeschaut haben, bekommt er sein Arbeitsmaterial, und dann geht es raus auf die Baustelle. Dort lernt er seinen Polier kennen.

Wie wird man Strassenbau-Lernender? Wer sich für eine Lehrstelle interessiert, schickt uns seine Bewerbungsunterlagen. Sagen uns diese zu, laden wir ihn zu einer Schnupperwoche ein. Macht er einen guten Eindruck, kommt er weitere drei Tage zu uns. Dann arbeitet er auf dem Werkhof und bekommt theoretische Aufgaben zu lösen. Wenn diese drei Tage zu beider Zufriedenheit verlaufen, bieten wir ihm einen Lehrvertrag an. Vorher wollen wir auch seine Eltern und sein Umfeld kennenlernen.

Landis Bau AG Feldpark 2, 6304 Zug www.landisbau.ch Anzahl Lernende: 1 Lernender Strassenbau pro Lehrjahr

Inauen Strassenbau AG Turbinenweg 5, 8610 Uster www.inauen-strassenbau.ch Anzahl Lernende: 3–5 Lernende Strassenbau

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lehrstelle/WeITeRBILDUNG

für zupacker Pack’s an: Die zweijährige ausbildung zum Gleisbaupraktiker eba ist neu und für alle, die Kraft und teamgeist mitbringen und gern unter freiem himmel arbeiten.

meiN sohN ist strasseNBauer

dori s wälti er eric Mutter von Strassenbau

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nser Sohn eric half oft seinem Grossvater auf dem Bau. Deshalb wusste eric seit der 8. Klasse, welche Ausbildung er machen will. Obwohl sein Vater und ich Büromenschen sind, wollte eric Strassenbauer werden. Für uns als eltern war es vor allem wichtig, dass er zu seiner entscheidung steht und die Lehre durchzieht. eric hat die Sekundarschule gemacht und war ein guter Schüler. Ich habe ihm deshalb geraten, neben dem Strassenbau auch Schnupperlehren in anderen Berufen zu machen. Das hat er getan, doch sein Ziel blieb Strassenbauer.

Bah N f für rei die g le i s p r a k B au ­ tik e r!

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ber 5000 Kilometer Gleise! Die Schweiz hat eines der dichtesten Schienennetze der Welt. So viel eisen will in Schuss gehalten werden: Als Gleisbaupraktiker eBA absolvierst du eine Basisausbildung bei Login Berufsbildung. Danach geht’s ab ins Gleisbau-Team bei einer Login-Mitgliedsfirma. Da wirst du von den Profis betreut und lernst, wo und wie Gleise und Weichen ausgebessert oder ersetzt

werden müssen. Bist du körperlich fit und outdoor-tauglich? handwerklich geschickt? Und unregelmässige Arbeitszeiten machen dir nix aus? Wenn du dazu dreimal Ja sagen kannst, bewirb dich noch heute!

Wir haben ihn sogar extra noch einmal zum Schnuppern geschickt, als das Wetter wirklich garstig war. eric hat es nichts ausgemacht – und er hat seine entscheidung bis heute nicht bereut. Im Sommer hat er seine Lehre mit ehrenmeldung abgeschlossen. Wir sind sehr stolz auf ihn.

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bauberufe.ch

www.login.org

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rüstige reNtNer Diese baumaschinen-Oldtimer gehören noch lange nicht zum alten eisen! alle Maschinen sind voll funktionstüchtig. und bald zu bewundern im Oldtimer-Museum der eberhard unternehmungen in Fisibach. hier eine exklusive Vorauswahl für die b. Magazin-leser.

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Freizeit/Portrait

Kevin an der Quelle Familiäre Veranlagung, zwei krumme Drähte und einen guten Riecher: Strassenbau-Lernender Kevin Feldmann ist ein Wasserschmöcker. Das ist auch auf der Baustelle nützlich.

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ie Dämmerung ist bereits angebrochen, leichter Nieselregen fällt über die sanften Auen hinter dem Hof von Feldmanns nahe Huttwil. Eben noch in der orangefarbenen Arbeitskleidung des Strassenbaulehrlings, steht Kevin jetzt im Freizeitlook oben auf dem Hügel und konzentriert sich auf die beiden krummen Drähte in seinen Händen. «Es ist wichtig, den Kopf leer zu haben, sonst spürt man das Wasser nicht.» Kevin ist Wasserschmöcker, auch «Rüetler» genannt. Kevin kann das Wasser unter dem Boden aufspüren. Dazu marschiert er mit seinen zwei Drähten über die Wiese, bis sie ausschlagen und ihm anzeigen, wo sich Wasser befindet. «Ich arbeite am besten mit den Ruten», erklärt Kevin. «Die mache ich mir selber aus Zaundraht oder was gerade zur Hand ist.» Man könne aber auch ein Pendel nehmen, am besten aus Gold. «Das Edelmetall leitet die Strahlung, die vom Wasser ausgeht, am besten.» Es gibt auch Wasserschmöcker, die ihre Taschen-

uhr benutzen oder den Ehering an einer Kette. «Da spielt natürlich noch ein bisschen Showeffekt mit», lacht der angehende Strassenbauer. Man nehme also zwei Drähte und laufe los über die Hügel. Ist es so einfach? Keine reine Gefühlssache «Wenn man sich mit dem Thema befasst, weiss man natürlich, wo am ehesten Wasser zu finden ist.» Kevin hat gelernt: Wo Wald ist, ist immer auch Wasser. Ebenso wird man meist in tiefen Senken zwischen den Hügeln fündig. «Es kommt auch auf die Bodenbeschaffenheit an. Sandstein ist am besten.» Glimmersand hingegen, wie er oft im Jura vorkommt, ist irreführend. Er zeigt den Wasserschmöckern Wasser an, wo keines ist. «Wasserschmöcken ist auch Erfahrungssache», erläutert Kevin. «Natürlich ist es in erster Linie eine Gabe, die einer hat oder eben nicht. Man kann diese aber nur mit jahrelanger Erfahrung verbessern.» Bestes Beispiel dafür: Kevins Grossvater Hanspeter Feldmann. Bauun-

ternehmer, Schwellimeister (Verantwortlicher für die Bäche) und eben Wasserschmöcker – seit über 40 Jahren. Mit Vorsicht zu geniessen «Ich erinnere mich gut an den Moment, als ich Kevin das erste Mal mitgenommen habe», erinnert sich Hanspeter Feldmann. «Zusammen mit einem erfahrenen Wasser­ schmöcker gingen wir auf die Suche. ­Kevin war etwa 15 Jahre alt und hat den alten Meister ganz schön herausgefordert.» Kevins Rute hat nämlich an einem ganz anderen Ort ausgeschlagen als die des älteren Wasserschmöckers. «Wir haben ­ uns dann auf eine Stelle ungefähr in der Mitte geeinigt und sind fündig geworden», lacht der Grossvater. Dann wird er aber ernst: «Ich habe jetzt viele Jahre Erfahrung. Man muss vorsichtig sein mit der Gabe. Es fordert dem Körper viel ab – wenn man es übertreibt, kann es ungesund werden.» So wird Hanspeter ganz kribbelig, wenn er zu lange am Wasser arbeiten muss. Auch Kevin kann davon ein Lied singen: 03/13 B. Magazin

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Freizeit/Portrait

Die «Feldmannen»: Drei Generationen Wasserschmöcker in der Küche. Vater Stefan, Grossvater Hanspeter und Kevin Feldmann.

«Ich spüre das Wasser manchmal sogar in den Knien. Über einer Wasserader schlafen kann ich nicht. Ich würde bald an Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit leiden.» Gottes Segen oder Teufels Beitrag? Das klingt schon ein bisschen unheimlich. Kevins Grossvater winkt ab: «Das Wasserschmöcken ist einfach eine Veranlagung, die einer hat oder nicht. Man muss damit umzugehen wissen und sollte es nicht übertreiben.» Heisst, man sollte nicht jeden Tag losziehen mit den Ruten oder dem Pendel. Und weil es eine Gabe ist und man es nicht so richtig erklären kann, gibt es natürlich auch ein paar Vorurteile. «Ich habe Kunden in meiner Bauunternehmung, die halten das Wasserschmöcken für Teufelszeug. Da halte ich mich dann zurück.» Wasser kann man schliesslich auch mit entsprechenden Geräten und Maschinen finden. Aber: «Ein Wasserschmöcker ist schon zuverlässig. Einer mit viel Erfahrung kann sogar sagen, wie tief

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das Wasser im Boden liegt und mit welcher Geschwindigkeit es fliesst.» So weit ist Kevin noch nicht. Doch auch wenn er weder Tiefe noch Menge benennen kann, hat es doch gewisse Vorteile, das Wasser riechen zu können. Baupläne sind gut, Kevin ist besser Praktisch ist Kevins Gabe nämlich dann, wenn auf der Baustelle die Wasserleitungen nicht dort verlaufen, wo sie dies gemäss Plan tun sollten. Es kommt vor, dass der angehende Strassenbauer dann zu seinen zwei Drähten greift und die Lage klären kann. «Ich habe meinem Chef mal angeboten, mit den Ruten zu suchen. Seither mache ich das öfter. Manchmal zeigen mir die Ruten sogar Stromleitungen an.» Auf einen Meter genau findet Kevin so die gesuchten Leitungen. Doch trotz seinem Talent zum Wasserfinden konzentriert sich Kevin in erster Linie auf seine Ausbildung zum Strassenbauer. «Das liegt bei uns in der Familie. Mein Vater ist Polier.»

­ ebenher führt er noch den Hof. Nach N der Ausbildung im Strassenbau will ­Kevin deshalb auch die Landwirtschaftslehre machen. Üben mit dem Gartenschlauch Also keine grosse Karriere als Wasserschmöcker? «Für mich ist das ein Hobby. Natürlich übe ich hie und da im Garten, mit dem Schlauch. Da lasse ich dann mehr oder weniger Wasser durchfliessen. Aber das ist eher zum Spass.» Ab und zu geht er auch mit seinem Grossvater auf die ­Suche. Bis Kevin so viel Erfahrung hat wie Hanspeter, ziehen noch viele Jahre ins Land. Eines ist aber klar: Mit seiner Gabe sitzt Kevin auf jeden Fall immer an der Quelle geheimen Wissens – und ­frischen Wassers!


Ruhige Hände und leerer Kopf: Die Ruten müssen locker in der Faust sitzen, die Gedanken sollten beim Wasser sein. So findet Kevin die unter­ irdischen Wasserläufe.


ausfahrt

Quizfrage

wettBewerB

aNd the wiNNer is…

Du…! Hä?! Wie viele Dosen Red Bull hätten in so einer Karrette Platz? Hmm… in 1 Karrette passen 60 Liter. Und 1 Dose hat 250 ml… Ja, dann ist alles klar! Weisst du auch, wie viele Dosen Red Bull in der Karrette transportiert werden können? Mit etwas Glück gewinnst du ein hoody und ein T-Shirt im Strassenbauer-Look. schick deine antwort bis 10. februar 2014 an baustelle@ verkehrswegbauer.ch.

Kevin hangartner aus Wittenbach hatte die richtige Antwort auf das Quiz in der August-Ausgabe – und das nötige Glück dazu! ein hoody und ein T-Shirt im Strassenbauer-Design gehören ihm. herzliche Gratulation!

impressum herausgeBer:

FacebOOK/baustellenMagazin

3 diNge … … die maN (Nicht) uNBediNgt wisseN muss:

Berufsfachschule Verkehrswegbauer Postfach 6210 Sursee Tel. 041 922 26 26 info@verkehrswegbauer.ch www.verkehrswegbauer.ch

redaktioN uNd iNserate:

01

Die durchschnittliche Nutzungsdauer einer Bohrmaschine beträgt im Leben eines Menschen nur ca. 13 Minuten.

Fachverband Infra Weinbergstrasse 49 Postfach 8042 Zürich Tel. 044 258 84 92 baustelle@verkehrswegbauer.ch

redaktioNskoNzept uNd teXt:

02 Die zwei höchsten je ermittelten IQs gehören Frauen.

Sibylle Ambs-Keller, Leitung/Text – www.die-textwerkstatt.ch

gestaltuNg/laYout: eclipse Studios – www.eclipsestudios.ch

fotos:

03

Die Titanic wurde mit drei Millionen Nieten zusammengehalten.

Markus Senn – www.markussenn.ch Ben Zurbriggen – www.ben-zurbriggen.ch

druck: Druckerei Baldegger – www.baldegger.ch

auflage: 7500

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SWISS SKILLS 17.– 21. SEPTEMBER 2014 WWW.STRASSENBAUER.CH/MEISTERSCHAFT


www.verkehrswegbauer.ch


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