Infra Jahresbericht 2007

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Fachverband FĂŠdĂŠration Federazione

Jahresbericht 2007


Inhalt 2

3 4

Bericht des Präsidenten Bericht des Geschäftsführers Markt und Marktumfeld

4 6 7

Verkehr und Verkehrsinfrastrukturen Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen beim Wasser Baumarkt Aktivitäten

12 14 16 18

Interessenvertretung und Kommunikation Grundbildung Weiterbildung Veranstaltungen

20 22

Ausblick 2008 Organisation per 31. Dezember 2007

Redaktion Geschäftsstelle Fachverband Infra, Zürich Design Sacchi Design, Zürich Druck Sihldruck AG, Zürich Fotos Markus Senn, Biel/Bienne Benedikt Koch, Fachverband Infra


Bericht des Präsidenten 3

Die Mitglieder von fünf Fachverbänden des Schweizerischen Bauhauptgewerbes haben an ihren Generalversammlungen im Jahr 2006 zukunftsgerichtete Entscheide gefällt: Mit der Zustimmung zur Fusion und Gründung des Fachverbandes Infra per 1. Januar 2007 können die Interessen der Infrastrukturbauer effektiver und effizienter vertreten werden. Im Jahr 2007 haben wir uns auf fünf Hauptaktivitäten konzentriert. Identifikation, Integration: Die Integration der fünf Vorgängerorganisationen war im ersten Verbandsjahr ein zentrales Thema. Rückblickend kann ich mit Freude feststellen, dass wir dank einer offenen Kommunikation und guten Zusammenarbeit den Grundstein dafür gelegt haben, dass der Fachverband Infra von Bauherren, Politikern, den Medien, anderen Organisationen und der Öffentlichkeit als glaubwürdiger und zuverlässiger Ansprechpartner wahrgenommen wird und sich die Mitglieder mit dem neuen Verband identifizieren können. Marktbeobachtung: Bei politischen Diskussionen betreffend Realisierung und Finanzierung von Infrastrukturen haben wir gezielt Position bezogen. Zu erwähnen ist unsere umfassende Stellungnahme zur Gesamtschau FinöV bzw. zur zukünftigen Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB). Auch andere Themen wie innovative Finanzierungsmodelle (Z.B. PPP), das Road Pricing oder die Neugestaltung des Finanzausgleichs zwischen Bund und Kantonen, kurz NFA, waren Gegenstand unserer Betrachtungen. Auftragsvergaben: Bei Neubauten oder Sanierungsarbeiten werden die Bauunternehmer oft im letzten Moment mit der Erwartung in den Planungsprozess integriert. Es wird erwartet, dass sie Ihr Know-how vor allem im Rahmen eines möglichst tiefen Preises einbringen. Wir sind erstaunt über die Tatsache, dass die Bauherren und Planer die Erfahrungen der Bauunternehmer jeweils nicht frühzeitig in ihre Überlegungen mit einbeziehen. Hier besteht weiterer Informations-, Überzeugungs- und auch Handlungsbedarf. Berufsbildung: Damit unsere Branche mittel- bis langfristig erfolgreich bleibt, müssen wir zu unserem Berufsnachwuchs Sorge tragen. Der Fachverband Infra bemüht sich intensiv, genügend Jungendliche zu rekrutieren, auszubilden und für eine Tätigkeit im Verkehrswegbau zu begeistern. Mit der Berufsfachschule Verkehrswegbauer in Sursee verfügen wir in der Deutschschweiz über eine erfolgreiche Institution mit einer bemerkenswerten Entwicklung: Innerhalb von fünf Jahren hat sich die Anzahl Lernenden verdoppelt. Heute werden in Sursee rund 1’000 Lernende zu Verkehrswegbauern ausgebildet. Mit Urs Lütolf hat am 1. August 2007 ein neuer, Schulleiter die operative Verantwortung von Peter Häusermann übernommen. Arbeitgeberpolitik: Auch wenn die Arbeitgeberpolitik im Verantwortungsbereich des SBV bleibt, setzt sich unser Fachverband für einen starken und ausgewogenen Landesmantelvertrag im Bauhauptgewerbe ein. Wir sind auf pragmatische Lösungen und unternehmerische Freiheiten angewiesen, um wettbewerbsfähig und für junge Berufsleute attraktiv zu sein. An dieser Stelle möchte ich allen herzlich danken, welche sich im vergangenen Jahr für den Fachverband Infra und zu Gunsten des Schweizer Infrastrukturbaus eingesetzt haben. Wir sind mehr denn je auf zeitgemässe und insbesondere zuverlässige Verkehrsinfrastrukturen und Bauwerke angewiesen. In diesem Sinne verstehen wir auch den weiteren Auftrag an den Fachverband Infra, die Interessen der Mitgliedfirmen nach innen und aussen mit Engagement und innovativen Ideen zu vertreten. Michel Buro, Präsident


Bericht des Geschäftsführers 4

Nur zweieinhalb Wochen nach der Fusion der fünf Vorgängerorganisationen zum Fachverband Infra bot sich die Chance eines ersten professionellen Auftritts: Anlässlich der Vestra-Tagung vom 17. Januar 2007 haben wir im KKL Luzern den neuen Fachverband Infra dem zahlreichen Publikum präsentiert. Die Reaktionen zeigten, dass sich das innert kürzester Zeit realisierte Corporate Design mit einem neuen Logo und der Aufbau der zweisprachigen Website gelohnt hatten. An der Tagung Lausanne vom 21. März 2007 wurde der Fachverband Infra dann erstmals in der Westschweiz öffentlich präsentiert. Um die unterschiedlichen Erwartungen an den Fachverband Infra zu bündeln und die Tätigkeiten zu fokussieren, haben wir im Frühjahr 2007 eine Umfeldanalyse vorgenommen, die Zielsetzungen definiert, ein Leitbild erarbeitet und die Strategie 2007-2008 verabschiedet. Unsere Erfahrungen im ersten Geschäftsjahr haben gezeigt, dass klare Ziele mit einer darauf abgestützten Strategie nicht nur für eine Unternehmung, sondern auch für eine Non-Profit-Organisation bzw. einen Verband zwingend notwendig sind. Nicht umsonst hat der chinesische Denker Laozi einmal festgestellt, dass nur derjenige den Weg findet, der auch sein Ziel kennt. Die Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Baumeisterverband SBV hat sich im Jahr 2007 gut entwickelt. Als grosser Vorteil hat sich die Ansiedlung unserer Geschäftsstelle am Sitz des SBV an der Weinbergstrasse 49 in Zürich erwiesen. Durch regelmässige, oft auch informelle Kontakte zu verschiedenen Institutionen und MitarbeiterInnen des SBV haben wir viele Anliegen von Mitgliedern, Partnerorganisationen oder Dritten unbürokratisch und effizient behandelt. Auch positiv ist die Errichtung einer “Antenne romande” beim Secrétariat romand (SRL) des SBV in Lausanne zu werten. So haben die Westschweizer Mitgliedfirmen die Möglichkeit erhalten, direkt in ihrer Region mit dem Fachverband Infra in Kontakt zu treten. Neben den üblichen Aktivitäten einer Geschäftsstelle standen im Jahr 2007 die Interessenvertretung gegenüber Politikern und ausgewählten öffentlichen Bauherren, die Begleitung von Submissionen, der Aufbau eines Netzwerkes, das Verfassen von Stellungnahmen, Medienmitteilungen und Kolumnen, die regelmässige Information der Mitglieder sowie die Organisation verschiedener Anlässe im Zentrum unserer Aktivitäten. Auch im Jahr 2008 werden wir uns tatkräftig mit den zur Verfügung stehenden Mitteln intern und extern für die Interessen unserer Mitgliedfirmen einsetzen. Wir freuen uns auf eine interessante Tätigkeit, einen regen Informationsaustausch und viele spannende Kontakte. Benedikt Koch, Geschäftsführer


Verkehr und Verkehrsinfrastrukturen 5

Verkehrsleistung beim Personenverkehr Die totale Verkehrsleistung beim Personenverkehr hat in der Schweiz zwischen 1980 und 2005 um 35% zugenommen. Dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von rund 1.5%. Der grösste Teil des zusätzlichen Personenverkehrsvolumens wurde von der Strasse bewältigt. 1980 Schiene Strasse / MIV Strasse / öV 1985

1990

1995

2000

2005

0 10‘000 20‘000 30‘000 40‘000 Mio. Personenkilometer Quelle: BFS 2007

50‘000

60‘000

70‘000

80‘000

90‘000

100‘000

Gemäss einem Expertenbericht des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE wird der Personenverkehr auf Strasse und Schiene bis 2030 zusammen um 15 bis 29 Prozent zunehmen. Obwohl ein etwas grösseres Wachstum beim öffentlichen Verkehr prognostiziert wird, dominiert weiterhin der motorisierte Individualverkehr das Verkehrsgeschehen in der Schweiz.


Verkehrsleistung beim Güterverkehr 6

Beim Güterverkehr hat sich die Verkehrsleistung auf der Strasse in den letzten 25 Jahren mehr als verdoppelt. Dies entspricht einer Zunahme von über 5% pro Jahr. Bei den schienengebundenen Gütertransporten konnte in der gleichen Zeitperiode eine Zunahme von 2% pro Jahr verzeichnet werden. Während im Jahre 1980 rund 60% der Gütertransporte auf der Schiene abgewickelt wurden, waren es 2005 noch gut 40%. 1980 Schiene Strasse / MIV 1985

1990

1995

2000

2005

0 2‘000 4‘000 6‘000 Mio. Tonnenkilometer Quelle: BFS 2007

8‘000

10‘000

12‘000

14‘000

16‘000

18‘000

Der Expertenbericht “Perspektiven des schweizerischen Güterverkehrs bis 2030” geht in den nächsten 20 Jahren von 32 bis 78 Prozent mehr Güterverkehr aus. Die Güterverkehrsleistung auf Schiene und Strasse wird somit von 24 auf 31 bis 42 Milliarden Tonnenkilometer ansteigen. Beim Warentransport wird die Schiene gemäss Experten ihren Anteil gegenüber der Strasse deutlich steigern können, insbesondere beim alpenquerenden Transitverkehr.


Das Verkehrsnetz der Schweiz 7

Die Schweiz verfügt über ein dichtes, gut ausgebautes Verkehrsnetz, sowohl beim öffentlichen Verkehr wie auch bei der Strasseninfrastruktur. Der Grossteil der Bevölkerung wohnt weniger als 10 km vom nächsten Autobahnanschluss entfernt. Ende 2007 waren insgesamt 1’763 Kilometer Nationalstrassen in Betrieb. Dies entspricht 93,3 % der geplanten Netzlänge. Der öffentliche Verkehr Schienennetz: - davon Normalspur - davon Schmalspur Postautonetz:

5’063 km 3’681 km 1’382 km 10’400 km

Das Schweizer Strassennetz Nationalstrassen Kantonsstrassen Gemeindestrassen

1’763 km 18’117 km 51’446 km

Quellen: BAV, 2007 und strasseschweiz, 2008

Strassenrechnung des Bundes Die neuste Strassenrechnung des Bundes zeigt, dass im Jahr 2005 ein Überschuss von über einer Milliarde Franken erzielt werden konnte. Seit dem Jahr 2000 liegt der Deckungsgrad bei über 110%. Dies bedeutet, dass die Strassenbenützer die Aufwendungen des Bundes für den Strassenbau und -unterhalt über Zölle, Steuern und Abgaben in den letzten Jahren vollumfänglich bezahlten. Angaben in Mio. CHF Einnahmen Ausgaben und Verzinsung Über- oder Unterdeckung Deckungsgrad in %

1990 5’023 6’104 -1’081 82%

2000 7’608 6’861 +747 111%

2004 7’854 6’730 +1’124 117%

2005 7’992 6’881 +1’111 116%

Quelle: BFS, 2007

Substanzerhaltung Die Verkehrsinfrastrukturen werden in der Schweiz aufgrund der beobachteten und künftig erwarteten Verkehrsentwicklung auf Strasse und Schiene immer intensiver beansprucht. Deshalb ist nicht nur dem gezielten Ausbau, sondern auch der Werterhaltung der bestehenden Infrastrukturen die notwendige Beachtung zu schenken. Bund, Kantone und Gemeinden müssen die Sanierung und Unterhalt ihrer Verkehrsinfrastrukturen nicht nur frühzeitig planen, sondern auch die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen.


Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen beim Wasser 8

Wasserversorgung Der Gesamtwert der Wasserinfrastrukturbauten in der Schweiz beläuft sich gemäss Schweizerischem Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) auf 50 bis 60 Milliarden Franken. Das Leitungsnetz, welches komplett unter dem Boden liegt, ist rund 53’000 km lang und hat einen Neuwert von 30 bis 35 Milliarden Franken. Kanalisationsnetz Die Gesamtlänge des Kanalisationsnetzes misst nach Erhebungen der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) rund 47’000 km und entspricht einem Wert von rund 55 Milliarden Franken. Zusammen mit den 759 Kläranlagen, den 3’400 Kleinkläranlagen, den 42’000 km Liegenschaftsentwässerungen und den 1.7 Millionen Hausanschlüssen schätzt die Eawag den Gesamtwert der schweizerischen Abwasserentsorgung auf knapp 100 Milliarden Franken. Wiederbeschaffungswert Zentrale Kläranlagen (759 Stk.) Öffentliche Kanalisation (47’400 km) Liegenschaftsentwässerung Gebäudeinterne Installationen Total Wert pro Einwohner

10,1 Mrd. CHF 55,2 Mrd. CHF 16,8 Mrd. CHF 17,4 Mrd. CHF 99,5 Mrd. CHF 13’600 CHF

Quelle: Eawag, 2006

Unterhalt und Modernisierung Die meisten Abwasserkanäle wurden während der vergangenen 50 Jahre erstellt. Städte besitzen deutlich ältere Bauten als ländliche Gemeinden. Gemäss Eawag weisen über 10’000 km bzw. rund 23% der untersuchten Kanäle starke Beschädigungen auf. Nur um die Werterhaltung sicherzustellen, liegt der jährliche Investitionsbedarf bei 375 Millionen Franken. Der Unterhalt und die Modernisierung unserer hochstehenden Wasserver- und Abwasserentsorgungen wird in den nächsten Jahren für die Städte und Gemeinden eine Aufgabe sein, die nicht zu unterschätzen ist.


Baumarkt 9

Generelle Bautätigkeit Die gesamten Bauausgaben (Bauinvestitionen plus öffentliche Unterhaltsarbeiten) beliefen sich im Jahr 2006 im Hoch- und Tiefbau auf 50,3 Milliarden Franken. Die gemeldeten Bauvorhaben für das Jahr 2007 im Hoch- und Tiefbau wurden auf rund 55 Milliarden Franken geschätzt, wobei der grösste Teil des Wachstums auf den Hochbau zurückzuführen ist. Beim Tiefbau liegen die Bauausgaben seit dem Jahr 2000 zwischen 10.8 und 11.9 Milliarden Franken, was einem Anteil an den gesamten Bauausgaben von durchschnittlich 25% entspricht. 2000 Hoch- und Tiefbau Hochbau Tiefbau 2001

2002

2003

2004

2005

prov. 2006

Vorhaben 2007

0 10 20 Bauausgaben (in Mrd. CHF) Quelle: BFS

30

40

50


10

Ausgaben im Tiefbau Die Kantone gaben zwischen 2005 und 2007 für Tiefbauarbeiten am meisten Geld aus, gefolgt vom Bund und den Gemeinden. Die Aufwendungen des Bundes lagen in den letzten Jahren zwischen 3,0 und 3,4 Milliarden Franken. Die Kantone wie auch die Gemeinden verzeichneten steigende Ausgaben für Tiefbauarbeiten. So lagen die Vorhaben 2007 der Kantone über 4 Milliarden Franken und diejenigen der Gemeinden über 3 Milliarden Franken. Bund 2005 prov. 2006 Vorhaben 2007 Kantone

Gemeinden

Übrige

0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 Bauausgaben im Tiefbau (in Mrd. CHF) Quelle: BFS

2.5

3.0

3.5

4.0

4.5

Nationalstrassenbau Das Bauprogramm des UVEK sah im Jahr 2007 für den Nationalstrassenbau einen Kredit von 1,32 Milliarden Franken vor. Die grössten Bauvolumen wurden in den folgenden Kantonen realisiert: Zürich Bern Jura Wallis Uri Graubünden Aargau

335,4 Mio. CHF 168,1 Mio. CHF 137,6 Mio. CHF 119,4 Mio. CHF 63,1 Mio. CHF 59,0 Mio. CHF 54,6 Mio. CHF


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Baupreise Zwischen 2003 und 2007 konnten sowohl beim Hoch- wie auch beim Tiefbau steigende Preise beobachtet werden. Die Preise für Tiefbauarbeiten (Neubau von Strassen und Unterführungen) stiegen jedoch deutlicher als die Preise für Hochbauarbeiten. Zwischen April und Oktober 2007 war beim Preisindex für Tiefbauarbeiten (Okt. 1998 = 100) ein Anstieg von 1.8 Indexpunkten zu verzeichnen. Gemäss Informationen aus der Branche sind die anziehenden Preise grösstenteils auf gestiegene Produktionskosten zurückzuführen und haben sich leider kaum auf höhere Margen ausgewirkt. 130 125 120 115 110 105 100

Index (Okt. 1998 = 100) Quelle: BFS

Okt. 07

Apr. 07

Okt. 06

Apr. 06

Okt. 05

Apr. 05

Okt. 04

Apr. 04

Okt. 03

Apr. 03

Okt. 02

Apr. 02

Okt. 01

Apr. 01

Okt. 00

Apr. 00

Okt. 99

Apr. 99

95 Okt. 98

Tiefbau (24%) Hochbau (76%) Bauwirtschaft (100%)


Interessenvertretung und Kommunikation 12

Aufbau eines Netzwerkes Die politischen Ziele einer Branche oder eines Fachverbandes lassen sich selten alleine erreichen. Entscheidend ist die Einbettung in ein Netzwerk von Organisationen mit gleichen oder zumindest ähnlichen Interessen. So haben wir das von den Vorgängerorganisationen bestehende Netzwerk nach Möglichkeit übernommen und weiter ausgebaut. Der Kontakt zu verschiedenen öffentlichen Bauherren, Politikern und Planern hat im Jahr 2007 zu vielen nützlichen und interessanten Begegnungen geführt. Auch im Jahr 2008 werden wir dem regelmässigen Kontakt mit verschiedenen Organisationen und Persönlichkeiten eine grosse Bedeutung beimessen. OECD-Bericht über die globalen Infrastrukturbedürfnisse der Zukunft Die OECD hat in einem Bericht über die globalen Infrastrukturbedürfnisse festgestellt, dass sich die Schere zwischen den zukünftigen Investitionserfordernissen und den Finanzen der öffentlichen Hand weltweit öffnen und vergrössern wird. Der Investitionsbedarf in den Bereichen Telekommunikation, Energieversorgung, Wasserver- und -entsorgung sowie Verkehrsinfrastrukturen wird pro Jahr um rund 3,5% ansteigen. In Staaten, welche wie die Schweiz bereits über gute Infrastrukturgrundnetze verfügen, stehen dabei der Unterhalt dieser Netze, deren Ausbau und Effizienzsteigerung im Vordergrund. Der Fachverband Infra teilt diese Einschätzung der OECD vollumfänglich und hat immer wieder auf den grossen Unterhaltsbedarf bei den bestehenden Infrastrukturen hingewiesen. Gesamtschau FinöV / Zukünftige Entwicklung Bahninfrastruktur ZEB Der Fachverband Infra hat im Rahmen seiner Stellungnahme zur Gesamtschau FinöV verlangt, dass die Umsetzung der Bauinvestitionen aufgrund der steigenden Mobilitäts- und Transportbedürfnisse nicht erst zwischen 2025 und 2030, sondern bereits 2010 bis 2020 an die Hand genommen wird. Zudem glauben wir nicht, dass die Ziele für das Angebot ZEB mit den vorgesehenen 5,3 Milliarden Franken erreicht werden können. Insbesondere dürfen die für das Kernangebot ZEB notwendigen Investitionen nicht von den Kostenentwicklungen bei der NEAT abhängig gemacht werden. Der Fachverband Infra hat den Vorschlag des Bundesamtes für Verkehr BAV vom August 2007 begrüsst, das FinöV-Investitionsvolumen um eine Milliarde Franken zu erhöhen. Zusätzlich muss die Finanzierung der zurückgestellten, jedoch notwendigen Bahnprojekte durch eine Zusatzvorlage sichergestellt werden. Neuer Finanzausgleich NFA Das Jahr 2007 war bezüglich Nationalstrassen nicht nur von den laufenden Bauprojekten, sondern als Konsequenz des neuen Finanzausgleichs auch von den Vorbereitungsarbeiten für die Übergabe des schweizerischen Nationalstrassennetzes von den Kantonen an den Bund geprägt. Per 1. Januar 2008 ist die bisherige Verbundaufgabe “Nationalstrasse” zur Bundesaufgabe geworden. In diversen Gesprächen mit dem ASTRA haben wir uns über die Auswirkungen auf die Bauwirtschaft informiert und die Mitgliedfirmen in den Info-Bulletins vom Oktober und Dezember 2007 auf dem Laufenden gehalten.


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Begleitung von Ausschreibungen öffentlicher Bauherren In Zusammenarbeit mit dem SBV hat der Fachverband Infra verschiedene komplexere Ausschreibungen von öffentlichen Bauherren analysiert und begleitet. Dabei haben wir die Bauherren und Projektverfasser immer wieder darauf hingewiesen, dass für erfolgreiche Submissionen und Projektabwicklungen insbesondere die folgenden Punkte zu beachten sind: • Für die Submission sind vollständige und konsistente Planungsunterlagen bereitzustellen. • Für die Angebotserstellung ist den Unternehmern eine genügend grosse Zeitspanne einzuräumen. Insbesondere sind auch die Sommer- und Weihnachtsferien zu beachten. • Beim Werkvertrag bzw. den besonderen Bedingungen ist möglichst nicht von der SIA-Norm 118 abzuweichen. • Die Zulassungs- und Zuschlagskriterien sind vor der Submission genau festzulegen und dann auch einzuhalten. Kontakte zu öffentlichen Bauherren Mit verschiedenen öffentlichen Bauherren wie dem Bundesamt für Strassen ASTRA, den SBB, einzelnen Kantonen oder Städten haben Vorstandsmitglieder oder der Geschäftsführer die Marktaussichten diskutiert, firmenunabhängige Anliegen deponiert oder Fragen im Zusammenhang mit Vertragsbedingungen, Teuerungen oder Normenanwendungen besprochen. Leider konnten nicht mit allen Bauherren ausgewogene Lösungen gefunden werden. Website Anfangs Januar 2007 haben wir nach kurzer Vorbereitungszeit die neue, zweisprachige Website aufgeschaltet. News, Medienmitteilungen, Stellungnahmen oder Veranstaltungshinweise können von www.infra-schweiz.ch oder www.infra-suisse.ch zeitgerecht abgerufen werden. Info-Bulletins In vier Ausgaben des Info-Bulletins haben wir die Mitglieder regelmässig über Marktentwicklungen, politische Geschäfte, rechtliche Fragestellungen oder Veranstaltungen des Fachverbandes Infra informiert. Die Info-Bulletins werden auch im Jahr 2008 ein zentrales Element der Kommunikation gegenüber unseren Mitgliedern darstellen.


Grundbildung 14

Das Berufsfeld Verkehrswegbau bietet nach wie vor für Abgänger aus der Sekundarstufe I eine ausgezeichnete Grundbildung an. Erfreulicherweise nahm die Anzahl der neu eintretenden Lernenden im Schuljahr 2007/2008 an der vom Fachverband Infra getragenen Berufsfachschule Verkehrswegbauer (BFS VWB) um 16% zu. Aktuell besuchen gegen 1’000 Lernende in Blockkursen den fachkundlichen sowie in den überbetrieblichen Kursen den praktischen Unterricht. Gesamtzahl der Lernenden 1996-2007 an der Berufsfachschule Verkehrswegbauer 1996 326 100% 1997 360 110% 1998 422 129% 1999 478 147% 2000 539 165% 2001 587 180% 2002 622 191% 2003 640 196% 2004 719 221% 2005 835 256% 2006 915 280% 2007 985 303%

Ressourcen Die Zunahme der Anzahl Lernenden im Berufsfeld Verkehrswegbau wirkt sich auf die benötigten Lehrkräfte und Schulräume aus. Dank der Unterstützung des gesamten Lehrerteams und den vielen nebenamtlichen Lehrbeauftragten konnte ein reibungsloser Unterricht sichergestellt werden. Die zusätzlichen Schulräume wurden bei der Maurerlehrhalle Sursee gemietet. Für die Ausbildung der überbetrieblichen Kurse standen drei permanente Hallen sowie ein Zeltprovisorium auf dem Gelände des Campus Sursee zur Verfügung.


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Finanzierung Im Jahr 2007 wurde das Finanzierungskonzept nach der alten Verordnung mit Bundes-, Kantons- und Unternehmerbeiträge zum letzten Mal angewendet. Die BFS VWB schliesst auch im Berichtsjahr mit einem ausgeglichenen Ergebnis ab. Im Herbst 2007 haben wir mit der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz die Leistungsvereinbarung 2008-2012 abgeschlossen, welcher eine Pauschalabgeltung der durch die BFS VWB erbrachten Leistungen zugrunde liegt. Damit konnten wir den Status als interkantonale Berufsfachschule weiter festigen und die Finanzierung sicherstellen. Lehrabschlussprüfung Im Jahr 2007 haben sich 269 Bewerberinnen und Bewerber (+ 27%) dem Prüfungsverfahren unterzogen. Dabei waren 96% erfolgreich und konnten das eidgenössische Fähigkeitszeugnis im Berufsfeld Verkehrswegbau entgegennehmen. Neun Absolventen durfte die Prüfungskommission für ihre ausserordentlichen Leistungen die Ehrenmeldung überreichen. Neue Bildungsverordnung und Bildungsplan Intensiv gestalteten sich die Projektarbeiten für die Erarbeitung der neuen Bildungsverordnung (BiVo) und des Bildungsplanes (BiPla). In Zusammenarbeit mit den Organisationen der Arbeitswelt haben wir die Leit-, Richt- und Leistungsziele von fünf Berufsrichtungen erarbeitet. Die umfassenden Dokumente wurden Ende Dezember 2008 vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) unterzeichnet und auf den 1. Januar 2008 in Kraft gesetzt. Übergabe der Schulleitung Während 11 Jahren leitete Peter Häusermann die Berufsfachschule Verkehrswegbauer als Rektor umsichtig und erfolgreich. Unter seiner Führung entwickelte sich die Berufsschule für Strassenbauer zur Berufsfachschule Verkehrswegbauer mit fünf Berufsrichtungen. Die Anzahl der Lernenden stieg auf das Dreifache! Auf das Schuljahr 2007/2008 wurde die Verantwortung dem neuen Schulleiter Urs Lütolf übertragen. An dieser Stelle danken wir Peter Häusermann ganz herzlich für seine grosse Arbeit. Gemeinsame Zukunft Um den Bedürfnissen und Erwartungen aller Beteiligten und Betroffenen gerecht zu werden, sind optimale Rahmenbedingungen unabdingbar. Die Lernenden haben Anrecht auf eine lern- und leistungsfördernde Umgebung an der BFS VWB und im Campus Sursee. Die Organisationen der Arbeitswelt erwarten erfolgreiche Absolventen mit Handlungskompetenzen. Die Behörden wollen Gewähr über einen effizienten Einsatz der zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel, und der Fachverband Infra fordert ein ausgeglichenes Jahresergebnis. Nur gemeinsam und mit der Unterstützung aller Beteiligten ist es möglich, diesen unterschiedlichen Erwartungen gerecht zu werden und den weiteren Erfolg der Berufsfachschule Verkehrswegbauer sicherzustellen.


Weiterbildung 16

Kooperation mit dem AZ SBV für die Deutschschweiz Während der Fachverband Infra bei der Grundbildung bzw. bei der Berufsfachschule Verkehrswegbauer als Trägerin auftritt, liegt die konzeptionelle und organi-satorische Verantwortung für die Weiterbildung beim Ausbildungszentrum des Schweizerischen Baumeisterverbandes (AZ SBV). Die bewährte Zusammenarbeit mit dem AZ SBV für die Ausbildung der Bauvorarbeiter, Baupoliere, Bauführer und Baumeister sowie diverse Kurse für Spezialisten (Baumaschinenführer usw.) wird in gewohntem Rahmen weitergeführt. Ein Zusammenarbeitsvertrag zwischen dem FV Infra und dem AZ SBV, welcher die Trägerschaft, die Aufgaben und die Kompetenzen regelt, wurde unterzeichnet. Fachverband Infra

Ausbildungszentrum SBV

VSG, PAVIDENSA, Verband Schweiz. Pflästerermeister

Führungs- und Begleitgremiun AZ SBV – FV Infra Fachtechnische Begleitung und Beratung

Konzeption Organisation Trägerin

Fachtechnische Begleitung und Beratung Ausbildungscontrolling Mitwirkung bei Referentenrekrutierung

Konzeption Organisation Trägerin

Grundausbildung Berufsschule Verkehrswegbauer

Weiterbildung Kaderschulen für Verkehrswegbauer

Strassenbauer, Gleisbauer, Industriebodenbauer Pflästerer, Grundbauer

Vorarbeiter-, Polier- und Bauführerschule für Infrastrukturbauer

Im Jahr 2007 haben viele junge, engagierte Berufsleute die Ausbildung als Bauvorarbeiter, Baupolier oder Bauführer aufgenommen oder erfolgreich abgeschlossen. Wir gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen zu ihren hervorragenden Leistungen. Gut ausgebildete Führungskräfte sind für den Tief- und Verkehrswegbau in der Schweiz von grosser Bedeutung!


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Kennzahlen zur höheren Berufsbildung 2007 im AZ SBV Sursee Start Bauvorarbeiterausbildung 116 30

Strassen- und Gleisbauer Tiefbauer

Diplome Bauvorarbeiter 83 22 29

Strassenbauer Gleisbauer Tiefbauer

74

Strassen- und Gleisbauer

50 13

Strassenbauer Gleisbauer

13 6

Strassenbauer Gleisbauer

Start Baupolierausbildung

Urkunden Baupolier

Diplome Bauführer

Laufende Baumeisterausbildung 8 3 Start Baumeisterausbildung 11 9

(Abschluss 2008) Verkehrswegbauer Tiefbauer (Abschluss 2009 oder 2010) Verkehrswegbauer Tiefbauer

Weiterbildung in der Westschweiz In der Westschweiz wird die Weiterbildung von Bauvorarbeitern, Baupolieren usw. vorwiegend von den Sektionen oder den Kantonen organisiert. Der FV Infra hat sich in Zusammenarbeit mit dem SBV einen ersten Überblick über die aktuelle Situation in der Westschweiz verschafft.


Veranstaltungen 18

17. Januar 2007: Vestra- bzw. Infra-Tagung 2007 im KKL Luzern Am 17. Januar 2007 fand im KKL Luzern die in der Schweizer Bauwirtschaft wohlbekannte und letzte Vestra-Tagung zum Thema “Neue Perspektiven im Strassenbau” unter der bewährten Leitung von Oliver Jacobi statt. Dem neuen Präsidenten des Fachverbandes Infra Michel Buro fiel die Ehre zu, die Infra-Tagung zu eröffnen und den Fachverband erstmals in der Öffentlichkeit mit dem neuen Design vorzustellen. Anschliessend informierten verschiedene hochkarätige Referenten aus Politik, Wirtschaft und Forschung über Perspektiven und Trends im Strassenbau. 23. Januar und 6. Februar 2007: Bauführertagung in Tolochenaz Die Bauführertagung 2007 in französischer Sprache wurde im Ausbildungszentrum der Waadtländer Baumeister in Tolochenaz zum Thema “Claim-Management” durchgeführt. Die über 150 anwesenden Bauführer konnten vom reichen Erfahrungsschatz von Dr. Anton Henninger, Rechtsanwalt, Murten, und von Frédéric Chavan, Marti AG Tunnelbau, Bern, profitieren. 21. März 2007: Vestra- bzw. Infra-Tagung 2007 an der EPFL Lausanne Die ebenfalls letztmals unter dem Namen “Vestra-Tagung” in Lausanne durchgeführte Veranstaltung stand im Jahr 2007 unter dem Titel “Neue Technologien auf unseren Strassenbaustellen”. Ein Höhepunkt bildete das Referat von Jürg Röthlisberger, Vizedirektor des Bundesamtes für Strassen ASTRA, über die Neuorganisation der Nationalstrassen als Folge des neuen Finanzausgleichs. Weitere Referenten stellten neue Produkte oder Technologien vor, welche auf verschiedenen Baustellen bereits erfolgreich getestet wurden und Marktreife erlangt haben. 27.-31. März 2007: Auslandreise nach Dubai Die bei der Vereinigung Schweizerischer Tiefbauunternehmer (VST) zur Tradition gewordene Auslandreise fand zwar erstmals unter der Flagge des Fachverbandes Infra, aber nochmals unter der bewährten Leitung von Hans-Peter Hartmann statt. Die 46 Teilnehmer erhielten in den beiden Emiraten Dubai und Abu Dhabi nicht nur einen Einblick in die enorme Bautätigkeit, sondern konnten sich auch ein Bild von Organisation und Arbeitsweise auf einigen Grossbaustellen machen. 3. April 2007: Eröffnung Ausstellung “Alpenqueren” im Verkehrshaus Luzern Die in der Fachkonferenz Untertagbau zusammengeschlossenen Mitgliedfirmen des Fachverbandes Infra haben sich im Verkehrshaus Luzern aktiv an der Ausstellung “Alpenqueren - eine teuflisch spannende Geschichte” engagiert. Das Portal “Berufsvielfalt im Untertagbau” gibt einen Einblick in die verschiedenen Tätigkeiten auf den Schweizer Tunnelbaustellen. Anhand von Portraits werden den Besuchern unzählige Personen vorgestellt, welche gemeinsam für das sichere und effiziente Erstellen der faszinierenden Bauwerke verantwortlich sind.


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April - Mai 2007: Fachkonferenzen Zwischen April und Mai 2007 haben die Fachkonferenzen Strassenbau, Tiefbau, Spezialtiefbau und Untertagbau bzw. die letzten Generalversammlungen der Vorgänger-Organisationen Vestra, VST, VSGS und VSU stattgefunden. 30. Mai 2007: 1. Mitgliederversammlung im Verkehrshaus der Schweiz, Luzern An der 1. Mitgliederversammlung des Fachverbandes Infra konnten fast 100 Personen gezählt werden. Neben der Behandlung der üblichen Traktanden ernannte die Versammlung die Herren Hansruedi Müller, Valentin Jeker und Hans-Peter Hartmann aufgrund ihrer grossen Engagements zu Gunsten des Schweizer Infrastrukturbaus zu Freimitgliedern. Im Anschluss wurden die Anwesenden durch die Ausstellung “Alpenqueren - eine teuflisch spannende Geschichte” geführt. Wer selber einen Tunnel in Originaldimensionen oder eine Sprengung sehen möchte, kommt bis im Herbst 2008 im Verkehrshaus Luzern noch auf seine Rechnung. 10.-14. September 2007: Hochschulkurs Untertagbau 26 interessierte Studierende der Bauingenieur-Wissenschaften von verschiedenen Fachhochschulen der Schweiz haben die Möglichkeit genutzt, richtige Tunnelluft zu schnuppern und anhand von zwei praktischen Übungen ihre theoretisch erworbenen Kenntnisse betreffend Vortrieb und Logistik in die Praxis umzusetzen. Als Fallbeispiel diente die Baustelle “Tunnel sous la Trême”, Bulle. Betreut wurden die Studenten von erfahrenen Projektleitern und Baustellenchefs einiger Mitgliedfirmen des Fachverbandes Infra, welche im Untertagbau tätig sind. Im Rahmen des Hochschulkurses fand auch eine Sitzung mit Professoren und Dozenten der ETH Zürich und verschiedener Fachhochschulen statt. 14. September 2007: Baustellenbesichtigung Umfahrung Bulle Rund 40 Teilnehmer haben sich vom Projektleiter der Bauherrschaft und dem Baustellenchef Marcel Baumann über die interessante Baustelle “Tunnel sous la Trême” informieren lassen. Der Tunnel ist Bestandteil der neuen Umfahrung Bulle La-Tour-de-Trême H189 und im Moment das grösste Infrastrukturprojekt im Kanton Freiburg. Die Baustelle ist in der Schweiz einmalig, weil es sich um einen Lockergesteinsvortrieb im Grundwasser mit geringer Überdeckung in einem bebauten Gebiet handelt. 30./31. Oktober 2007: Baurechtskurs in Fribourg Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich am 30. und 31. Oktober 2007 in der „Baurechtsstadt“ Fribourg über verschiedene Baurechtsfragen informieren lassen. Die in unseren Kreisen bestens bekannten Referenten Prof. Dr. Hubert Stöckli, RA Dr. Anton Henninger, RA Dr. Roland Hürlimann und RA Peter Rechsteiner haben die Anwesenden über Gesetze, Normen, Verträge, Unternehmervarianten, Vorbehalte und aktuelle Gerichtsurteile informiert.


Ausblick 2008 20

Baumarkt Die Credit Suisse erwartet gemäss ihrer Branchenanalyse “Bau und Immobilien” vom Dezember 2007 für das Jahr 2008 in der Bauwirtschaft etwas schwächere Umsätze als im Jahr 2007. Die Aussichten für die Bauwirtschaft werden wie folgt beurteilt (Auswahl): • Der leicht negative Trend bei den realen Bauinvestitionen dürfte 2008 anhalten. • Die grossen Infrastrukturprojekte sind bereits weit fortgeschritten. Deshalb werden die steigenden öffentlichen Unterhaltsarbeiten immer wichtiger. • Im Jahr 2008 dürften in der Bauwirtschaft nur noch wenige Stellen geschaffen werden. • Trotz guter Baukonjunktur erlaubt der intensive Wettbewerb kaum bessere Margen. Niedrige Eintrittsbarrieren und zu viele Anbieter sind die Gründe für den hohen Preis- und Margendruck. Verkehrs- und Infrastrukturpolitik Für die Infrastrukturbauer ist die folgende Beratung im Bundesparlament besonders interessant: • Gesamtschau FinöV / Zukünftige Entwicklung Bahninfrastruktur (ZEB) Die Behandlung der Vorlage ist im Ständerat für die Sommersession 2008 und im Nationalrat für die Herbstsession 2008 vorgesehen. Vorgängig befassen sich jeweils die Kommissionen für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) der beiden Räte mit der Gesamtschau FinöV. Im Jahr 2008 ist auf Bundesebene die folgende, für den Infrastrukturbau relevante Vernehmlassung traktandiert: • Anpassung des Bundesbeschlusses über das Nationalstrassennetz Der vom Bundesrat am 26. April 2006 genehmigte Sachplan Verkehr, Teil Programm, legt auf der Grundlage von funktionellen Kriterien fest, welche Strassenverbindungen in Zukunft Bestandteil des Nationalstrassennetzes bilden sollen. Zur Umsetzung der sich daraus ergebenden Ausweitung des Netzes bedarf es einer Anpassung des Bundesbeschlusses vom 21. Juni 1960.


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Für das Jahr 2008 sind zudem die folgenden, verkehrspolitisch relevanten Projekte angekündigt worden: • Infrastrukturstrategie des UVEK für den Zeithorizont 2025 Der Bundesrat hat das UVEK beauftragt, eine nationale Infrastrukturstrategie zu erarbeiten. Ziel ist es, die wichtigsten Herausforderungen für die nationalen Infrastrukturnetze darzustellen und Lösungen für diese Herausforderungen zu erarbeiten. Die Publikation ist für die zweite Jahreshälfte 2008 vorgesehen. • Städteinitiative gegen den Autoverkehr Die verkehrspolitische Umweltorganisation umverkehR lanciert im Jahr 2008 in sechs Städten bzw. Stadtkantonen Volksinitiativen (Basel-Stadt, Winterthur, Zürich, Genf, Luzern und St. Gallen). Diese sollen den ÖV, Fuss- und Veloverkehr fördern und eine Kapazitätserhöhung von Haupt- und Hochleistungsstrassen unterbinden. Normenwesen • Überarbeitung der SIA-Norm 118 Es wird erwartet, dass die überarbeitete SIA-Norm 118 im Frühling/Sommer 2008 in die Vernehmlassung gegeben wird. • Neuausrichtung der Allgemeinen Bedingungen Bau (ABB) Der SIA prüft die künftige Ausrichtung der ABB. Das Ziel besteht darin, die Anzahl der ABB’s zu reduzieren. • Revision der Abdichtungsnormen Die Überarbeitung der Abdichtungsnormen soll im Jahr 2008 fertig gestellt werden.


Organisation per 31. Dezember 2007 22 Fachkonferenzen für spartenspezifische Interessenvertretung, Meinungsbildung, Know-how-Sicherungen usw.

Mitgliederversammlung

Vorstand Präsident Michel Buro

Schweizerischer Baumeisterverband SBV

Geschäftsführer Verband Benedikt Koch

Leiter Berufsfachschule Verkehrswegbauer Urs Lütolf

Sekretariat und Aministration

Sekretariat und Aministration

Dokumentationen, Ausschreibungen, Normen (DAN)

Lehrteam und Berufsschule

Vorstand Michel Buro, Präsident, Buroconsult Sàrl, Sierre Werner Hufschmid, Vizepräsident, Tiefbau, Walo Bertschinger AG, Zürich Thomas Imperiali, Vizepräsident, Strassenbau, P. Imperiali & Cie AG, Büren a.d.Aare Luzi Gruber, Untertagbau, Implenia Bau AG, Aarau Hansjörg Merz, Spezialtiefbau, Granella AG, Würenlingen Hansruedi Meier, Rohrvortrieb, Implenia Bau AG, Zürich Arno Krucker, Finanzen, Keller-Frei AG, Wallisellen Heinz Meier, Kommunikation, Zimmermann Tiefbau AG, Buochs François Bertholet, Arbeitgeberpolitik, Marti Tunnelbau AG, Bern Markus Bless, Grundbildung, Casty Bau AG, Chur Rolf Wellauer, Weiterbildung, H. Wellauer AG, Frauenfeld Oliver Jacobi, Veranstaltungen Deutschschweiz, Frutiger AG, Thun Pierre-André Darbellay, Veranstaltungen Westschweiz, ISR Injectobohr S.A., Penthaz Franz Damann, Dokumentationen/Normen/Ausschreibungen, HASTAG, St. Gallen Geschäftsstelle, Zürich Dr. Benedikt Koch, Geschäftsführer, Zürich Brigitte Leuppi, Sekretariat, Zürich Roger Wälchli (SBV), Unterstützung bei Dokumentationen, Normen, Ausschreibungen, Zürich Antenne romande, Lausanne Blaise Clerc (SBV), Ansprechpartner Antenne romande, Lausanne Berufsfachschule Verkehrswegbauer, Sursee Peter Häusermann, Rektor (bis 31. Juli 2007) Urs Lütolf, Schulleiter (ab 1. August 2007)


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Mitgliedschaften des Fachverbandes Infra Schweizerischer Baumeisterverband SBV, Zürich bauenschweiz - Dachorganisation der Schweizer Bauwirtschaft, Zürich strasseschweiz - Verband des Strassenverkehrs FRS, Bern SISTRA Schweizerischer Fachverband für Sicherheit auf Strassen, Olten Schweizerische Gesellschaft für Boden- und Felsmechanik SGBF, Zürich FGU - Fachgruppe für Untertagbau, Sargans Schweizerische Vereinigung für öffentliches Beschaffungswesen SVÖB, Freiburg European Federation of Foundation Contractors EFFC, Beckenham (UK) Weltstrassenverband (AIPCR), Schweizerisches Nationales Komitee, Zürich


Fachverband Fédération Federazione

Geschäftsstelle Zürich: Fachverband Infra, Weinbergstrasse 49, Postfach, 8042 Zürich Tel. 044 258 84 90, Fax 044 258 84 99, info@infra-schweiz.ch Geschäftsführer: Dr. Benedikt Koch Antenne romande Lausanne: Fédération Infra, Avenue Jomini 8, Case postale, 1000 Lausanne 22 Tel. 021 646 18 29, Fax 021 646 42 14, info@sse-srl.ch Ansprechpartner: Blaise Clerc Berufsfachschule Verkehrswegbauer Sursee: Berufsfachschule Verkehrswegbauer, Postfach, 6210 Sursee Tel. 041 922 26 26, Fax 041 922 26 00, schuladmin@verkehrswegbauer.ch Schulleiter: Urs Lütolf


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