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DAS BUCH DES Jahres ist … Es war ein messerscharfes Kopf-an-Kopf-Rennen. Welches Buch war 2002 wohl Lesers Liebling? Bohlens Schlüsselloch-

+ Von Tibet lernen

+ Gedicht des Tages

+ Echte Ladys

report? Der perfekte Liebhaber? Oder wieder Harry Potter? Weit gefehlt! Günter Grass‘ „Im Krebsgang“ war unser Bestseller. Schöne Grüße nach Pisa!

+ Steuer 2003

Wenn meine Frau zum Frühstück mit einem dicken Buch kommt, dann hole ich mir auch eines. Wladimir Kaminer

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büchermenschen Inhalt # 1/2003

+ 04 Willkommen + 14 Die Schwägerin des Dalai Lama + 18 Endlich abnehmen?! + 20 Mutmacher und Supermänner + 26 Deutschland auf der Couch 05 Gewinnspiel: home sweet home GESUCHT: WELCHEM BÜCHERMENSCHEN ist dieses Lesezimmer heilig? Nur wer mitspielt, kann gewinnen: Einen Hugendubel-Geschenkgutschein.

© Cinetext Bildarchiv

© Christoph Wilhelm

09 Hallo Nachbar!

+ 06 Kosmonaut Kaminer + 16 Echte Ladys VON DER RUSSENDISKO und der Reise nach Trulala: Mit Wladimir Kaminer unterwegs in Berlin Mitte.

MODE, STIL UND GESCHMACK: Was der CSU-Politikerin Dagmar Wöhrl nie in die Tüte kommen würde und womit sie sich am wohlsten fühlt.

VON HASEK BIS Kundera: Die Tschechische Bibliothek

11 Gedicht des Tages SO ALLTÄGLICH WIE Tankstellen: www.hugendubel.de präsentiert das Gedicht des Tages. Zum Freuen, zum Ausdrucken, zum Versenden.

12 Frisch ausgepackt DAS NEUE JAHR fängt ja gut an: Druckfrische Krimis und Romane für lange Winterabende.

24 Sachlich bleiben! SCHOLL-LATOUR, OGGER und Bednarz sind nur drei aktuelle Sachbuch-Autoren, die uns zwar nicht Gott, aber immerhin die Welt erklären.

© Monika Wolf

© Franz Binder

28 Böser Bush?

+ 15 Auf dem Götterberg

+ 29 Im Kaffeehaus

AUF DEM KAILASH wurde der Autor und Fotograf Franz Binder ein anderer Mensch.

MAN KANN NICHT immer nur lesen. Stimmt – in der „Bar Centrale bei Hugendubel am Marienplatz kann man auch Cappuccino & Co dazu genießen.

MICHAEL MOORES UMSTRITTENEN Bestseller „Stupid white man“ muß man einfach gut finden. Wirklich?

30 Impressum. Links & Co WIR ÜBER UNS – die Gesichter der Büchermenschen, interessante Fundstücke und persönliche Empfehlungen. 3 | büchermenschen

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Herzlich willkommen in der Welt der büchermenschen

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Gebunden, € 25,– (D)

DIE ZWEITE AUSGABE unseres Magazins büchermenschen lädt Sie sehr herzlich zu einem vielseitigen Ausblick ins neue (Bücher-)Jahr 2003 ein. Zu besonderen Menschen und ihren besonderen Büchern. Reisen Sie zum Beispiel mit dem jungen Starautor Wladimir Kaminer nach Trulala und ins neue Herz von Berlin. Lernen Sie die Schwägerin des Dalai Lama oder Franz Binder kennen, der auf dem Kailash, dem Götterberg Tibets, ein anderer Mensch wurde. Für mich persönlich sind die Wintermonate Januar und Februar die intensivste Lese-Zeit. Wenn es draußen grau in grau klirrt, dann wärmt nichts so sehr wie ein Ausflug in die Phantasie, eine Reise in die Welt der Bücher. Das gibt auch Kraft, die vielen schlechten Nachrichten des letzten Jahres abzuhaken und sich das Beste für 2003 zu wünschen. Wie man die guten Vorsätze dann auch in die Tat umsetzt, davon erzählen Ihnen ganz unterschiedliche büchermenschen auf den nächsten Seiten.

Nina Hugendubel

Ich wünsche Ihnen, neben viel Spaß mit den büchermenschen, ein tolles Jahr und viele erholsame, anregende und spannende Lesestunden. Ihre

Nina Hugendubel

Heinrich Harrer Die faszinierenden Erinnerungen eines Mannes, der sein Leben der Entdeckung der Welt und ihrer unterschiedlichsten Kulturen widmete.

© Christine Strub

»Der letzte Abenteurer von wissenschaftlichem Rang« FAZ

EDITORIAL

büchermenschen

AUS/RU/FE/ZEI/CHEN, das, ist ein Tonund Schlußzeichen. Es dient der Kennzeichnung von betonten Wörtern oder von Sätzen mit besonderem Nachdruck. Zwei oder gar drei Ausrufezeichen sind nicht besser als eines! In unserem Magazin büchermenschen markiert das Ausrufezeichen besondere Buchempfehlungen im Überblick.

FEUERWEHRMANN MONTAG legt Brände, statt Brände zu löschen. Seine wichtigste Aufgabe: Bücher verbrennen. Denn in der Gesellschaft, in der er lebt, ist platte Zerstreuung alles und das Lesen von Bücher gilt als asozial und überholt. Doch eines Tages erliegt Montag der Versuchung. Jetzt muß auch er fliehen, auf die andere Seite, zu den büchermenschen ... Ray Bradbury, Fahrenheit 451, Roman, Diogenes, 7,90 €

www.ullstein-verlag.de

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Der letzte Mohikaner Gesucht: Der Mensch hinter dem Bild LESEN LOHNT SICH jetzt noch mehr. Wie immer an dieser Stelle können Sie als aufmerksamer Leser Ihr Wissen in bare Münze umsetzen. Wir stiften drei Buchgutscheine, mit denen Ihre Bibliothek auf dem besten Wege ist, ähnlich beeindrukkend zu werden, wie der höchst private Lese- und Arbeitsplatz der von Ihnen zu erratenden Person. Viel Erfolg! Der Blick ins Grüne mag inspirieren, bei der Arbeit mit der Schreibmaschine blickt unser gesuchter „büchermensch“ in den Kosmos seiner Bibliothek – wobei er seit 1984 Monat für Monat als Herausgeber anderer Bibliotheken für beachtlichen Nachschub sorgt. Das war nicht immer so. Fälschlicherweise dichtete

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© Herlinde Koelbl

Meiner Tochter sind Bücher das, was für andere Kinder Süßigkeiten sind.“ Die andere Bibliothek … (aus Herlinde Koelbl: „Im Schreiben zu Haus“)

man ihm an, daß unser einst „zorniger, junger Mann“ (Alfred Andersch) den Tod der Literatur proklamierte. Man hieß ihn „Bürgerschreck“, was er als Kompliment empfunden haben dürfte. Er selbst hat am meisten Angst davor, sich als „Schriftsteller als der letzte Mohikaner zu fühlen“. Unser Finder und Erfinder selbst läuft nur Kurzstrecke und keines seiner zahlreichen Bücher hatte mehr als 350 Seiten. Dafür macht er selbst vor Mathematik-Büchern für Kinder nicht halt. Wenn Sie unter hugendubel.de seinen Namen in die Suchmaschine eingeben, dann finden sich bis dato 124 Einträge. Aber wie war der Name noch gleich … Im letzten Heft war Hilmar Hoffmann der „büchermensch“ hinter dem Bild. Die Gewinner wurden bereits schriftlich benachrichtigt. Vielen Dank für die zahlreichen Zuschriften! 1. Preis: 2. Preis: 3. Preis:

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EINSENDESCHLUSS: Bitte schreiben Sie den Vor- und Zunamen der gesuchten Person deutlich auf eine ausreichend frankierte Postkarte mit Ihrem Absender und senden Sie diese bis 7. Februar 2003 (Poststempel gilt) an: Buchhandlung Heinrich Hugendubel, Stichwort büchermenschen, Postfach, D–80327 München.

DER GESCHENKGUTSCHEIN der Buchhandlung Hugendubel ist ein wahrlich schmuckes Wertpapier! Er steigert die Vorfreude auf grenzenloses Lesevergnügen. Einlösen können Sie ihn in jeder Hugendubel-Buchhandlung. Selbstverständlich auch auf Raten! Sollten Sie heute keinen Gutschein gewonnen haben, so können Sie dennoch jederzeit einen erwerben. Den Wert legen Sie selbst individuell fest.

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TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Mitmachen kann jeder Büchermensch – mit Ausnahme der Mitarbeiter der Redaktion und der Buchhandlungen Hugendubel. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Unterwegs mit Kosmonaut Von einer abenteuerlichen WAS IST SCHON eine Reise nach Ber-

„Die Panzer rollen über den Roten Platz, die Panzer rollen über den Roten Platz!“ – 1991, ein Jahr nach seiner Auswanderung aus Rußland, probiert sich Wladimir Kaminer am Berliner Sophie-Charlotte-Platz als skandierender Zeitungsjunge. Trotz rollender Panzer verkauft er nur fünf Zeitungen. Mit seinem Freund Andrej überlegt Wladimir Kaminer anschließend, ob sie nicht besser nach Los Angeles auswandern. Doch zuerst muß er noch für Freunde die Reise nach Trulala vorbereiten, eine Krim-Halbinsel, auf der während des II. Weltkrieges Joseph Beuys abgeschossen wurde.

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Deutsches Dschungelbuch Wieviel Wahrheit wohl in diesen Geschichten steckt, frage ich mich auf dem Weg ins „Kaffee Burger“. Das kulturelle und gastronomische Basislager von Wladimir Kaminer bietet jeden Abend ein reizvolles Programm. Neben der legendären „Russendisko“, der „Surf Poeten Party“ oder dem „Criminal Club“ sind es vor allen Dingen die Lesungen mit jungen Autoren, die die ehemalige Arbeiterkneipe in der Torstraße 60 zum Schmelztiegel machen. Heute abend lädt die „Reformbühne Heim & Welt“ ein und ich weiß nicht, was skurriler werden wird: Wladimir Kaminer oder neue deutsche Literatur. Die ersten Überraschungen: Wladimir Kaminer ist überpünktlich, noch viel netter als am Telefon und er lädt mich vor seiner Lesung ums Eck zu einem Glas Wein in sein Lieblingslokal ein, das sardinische Restaurant „Cantamaggio“ in der Alten

© Christoph Wilhelm

lin-Mitte gegen Die Reise nach Trulala? Mindestens so aufregend und exotisch, wenn man Wladimir Kaminer an seiner Seite hat – findet Jürgen Prommersberger.

Wladimir Kaminer auf der „Reformbühne Heim & Welt“

Schönhauser Straße 4. Ich glaube ja, ihn gut zu kennen, schließlich habe ich seit seinem Debüt Russendisko sein Leben als Leser im Hintergrund geteilt: beim russischen Militär in Militärmusik, in seiner neuen Heimat in der Schönhauser Allee oder mit den Polaroids des Augenblicks in Helden des Alltags. Es ist diese Mischung aus skurril anmutenden Geschichten aus Rußland und Deutschland, von tragischen und tragikomischen Figuren, die auf den ersten Blick gefallen. Doch je länger ich Wladimir Kaminer lese, umso mehr dämmert mir, daß hier einer dem auf den Grund geht, was man Lebenskunst nennt. Wir unterhalten uns über Die Reise nach Trulala, den ersten Band seiner Reise-Trilogie. Natürlich sind alle Geschichten wahr, versichert er mir mit einem Blick, der tief in die russische Seele blikken läßt und keinen Widerspruch erlaubt. Eigentlich wollte Wladimir Kaminer nach seiner Ankunft in Ost-Berlin sofort weiterreisen in die große weite Welt. Aber da die neue Reisefreiheit für alle galt und er nicht, sagen wir einmal in Paris, seinen Landsleuten über die Füße stolpern wollte, blieb er in Deutschland. Stattdessen schauten Amerikaner, Franzosen, Engländer und Russen, die in Paris Schau-

erliches erlebten, in seiner Küche vorbei und berichteten Abenteuerliches. Die Welt kam zu Kaminer nach Hause und für sein Reise-Buch mußte er Berlin nicht verlassen. Im Moment arbeitet er am zweiten Band, dem „Deutschen Dschungelbuch“, das nächstes Jahr erscheint, von seinen Erlebnissen aus über 200 Lesereisen erzählt und aus dem er gleich erste Texte bei der Lesung im „Kaffee Burger“ testen wird. Wir müssen los. Die zweite Überraschung: Eine halbe

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Buddhistische Hühnchen? Stunde vor der Lesung der „Reformbühne Heim & Welt“ ist das „Kaffee Burger“ bereits gerammelt voll. Die Tanzwirtschaft ist das Sternentor zu einer Zeitreise: Einst Billard- und Hurenkneipe – so sieht sie gottlob noch aus – und heute Szenekneipe mit jungen bis bärtigen Menschen. Wladimir Kaminer trifft sich mit seinen Freunden und Literaturkollegen wie Jakob Hein, Sarah Schmidt, Thilo Bock und Arno „Ahne“ Seidel auf der Bühne. Wie bei einem Stafettenlauf reihen die jungen Autoren neue Geschichten aneinander, kommentieren sich, helfen einander. Kaminers Erlebnisberichte von Reisen in

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Kaminer

Kaffee Burger preist an …

Bin schon unterwegs!? Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Am besten erzählt er es Wladimir Kaminer. Der Daheimgebliebene ist der tapfere Chronist der Abenteuer seiner Freunde und Verwandten. Zum Beispiel von Onkel Boris, der sich als Held der Arbeit eine Reise nach Paris verdiente und um ein Haar den echten Eiffelturm zu Gesicht bekam. Verwundert war auch Martin, der sich auf einer Krim-Halbinsel in den Spuren des im II. Weltkriegs dort abgeschossenen Joseph Beuys verhedderte. „Kein Filz, keine Tataren“ wurde Martin von Wladimir gewarnt – doch es kam ganz anders … Von diesen und anderen verrückten Reisen in aller Herren Länder erzählt Wladimir Kaminer so hautnah, daß man in Zukunft sogar den Ballermann als Oase für Buddhisten schätzen lernen könnte. Wladimir Kaminer: „Die Reise nach Trulala“ Manhattan, 18,– €

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die deutsche Provinz, wie nach Oberhausen mit einem buddhistischen Hühnchen, gefallen mir am besten – mich beschleicht das fiese Gefühl: Gehört Wladimir Kaminer, so hoch gelobt von vielen, noch hierher, in die „zweite Liga“? Nach der Lesung widerspricht er mir heftig: Er schätzt „Ahne“ sehr. Ein Autor, der sich sehr viele Gedanken um die Zukunft macht, der Perspektiven entwirft. So wie Jakob Hein, der aussieht wie der junge Filialleiter eines Reformhauses, aber Doktor der Psychiatrie ist und mit Mein erstes T-Shirt ein beachtliches Roman-Debüt vorlegte. Und Wladimir Kaminer setzt sich auch für andere ein, wird Herausgeber der Story-Anthologie Frische Goldjungs. Um Deutscher werden zu können, müßte Wladimir Kaminer erst in Rußland eingebürgert werden – sein Paß aus den Zeiten der UdSSR ist ungültig. Das Leben ist noch skurriler als Kaminers Welt. Ob es schick sei, sich in der Russen-Szene Ost Berlins zu bewegen, frage ich Wladimir Kaminer. Er meint, daß die Russen noch nackter wären als die Deutschen mit ihrem Frust an der Bastelei des deutschen Modells Kapitalismus mit Menschenrechten. Die Russen

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Das Geheimnis russischer Frauen

hätten nicht mal das: Keine Vergangenheit, auf die sie stolz sein könnten und keine Zukunft, in die sie optimistisch blicken könnten. Das gefällt den Deutschen an den Russen und deshalb vertragen sie sich gut. Als Wladimir Kaminer erstmals am 8.11.1999 im „Tacheles“ zusammen mit seinem Freund Yuriy Gurzhy die „Russendisko“ für seine Landsleute veranstaltet, ist er selbst erstaunt, wie viele Deutsche bei russischen Hits in Ekstase verfallen. Eigentlich wollte er nur den Wunsch seiner Frau erfüllen, endlich einmal wieder eine wilde Party zu feiern. Und er ist immer noch überrascht, wie

Hugendubel Bestseller Junge deutsche Autoren

© Christoph Wilhelm

Nacht in Berlin-Mitte

Die zur Zeit meistverkauften Titel junger deutscher Autoren bei Hugendubel. 1

Regener, Sven; Herr Lehmann

18,90¤

2

Kaminer, Wladimir; Die Reise nach Trulala

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Duve, Karen; Dies ist kein Liebeslied

19,90¤

4

Maier, Andreas; Klausen

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Capus, Alex; Fast ein bißchen Frühling

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Bank, Zsuzsa; Der Schwimmer

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Jenny, Zoe; Ein schnelles Leben

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Zeh, Juli; Die Stille ist ein Geräusch

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Leupold, Dagmar; Eden Plaza

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Jäckle, Nina; Es gibt solche

16,00¤

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Pelewin, Viktor; Generation P

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Marinina, Alexandra; Die Stunde des Henkers

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Sorokin, Vladimir; Der himmelblaue Speck

24,80¤

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Platowa, Viktoria; Die Frau mit dem Engelsgesicht

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Ikonnikov, Alexander; Taiga Blues

14,90¤

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Daschkowa, Polina; Club Kalaschnikow

20,00¤

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Dankowtsewa, Anna; So helle Augen

18,90¤

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Ulitzkaja, Ljudmila; Reise in den siebten Himmel

10,00¤

9

Kurkow, Andrej; Petrowitsch

11,90¤

Vituchnovskaja, Alina; Schwarze Ikone -Gedichte und Prosa

DJ Kaminer

Wilde Russinnen

viele deutsche Männer angestrengt das Geheimnis russischer Frauen zu ergründen versuchen – aber das sind andere Geschichten, zu finden im Buch Russendisko. Genauso erfolgreich wie als Schriftsteller ist er mit seinen 35 Jahren als DJ der „Russendisko“. Zum Schluß frage ich ihn noch, wo er denn noch zum Lesen kommt: „Meistens lese ich in der Küche. Wenn meine Frau zum Frühstück mit einem dicken Buch kommt, dann hole ich mir auch eines.“ Schade, daß die Nacht nicht länger sein kann, denke ich mir zum Abschied, aber schließlich hat Wladimir Kaminer zwei Kinder, die erstens früh raus müssen und zweitens nicht genug bekommen können von den Geschichten des jungen Russen, der eine der besten Federn Deutschlands ist.

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Ein Geniestreich: Sven Regener: „Herr Lehmann“ Eichborn, 18,90 €

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Kaminer zu Hause in Berlin-Mitte: Kaminers zweites Wohnzimmer: Kaffee Burger Torstraße 60 www.kaffee-burger.de DJ Kaminer unterwegs: Russendisko aktuell unter www.russendisko.de Kaminers Lieblingsrestaurant: Cantamaggio Alte Schönhauser Str. 4 Kaminer und die Mexikanerin: Restaurant Frida Kahlo Lychener Straße 37

14,90¤

Lesezeichen

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© Christoph Wilhelm

1

© Christoph Wilhelm

Hugendubel Bestseller Russische Autoren

Die zur Zeit meistverkauften Titel russischer Autoren bei Hugendubel.

Vom Zukunftsforscher: Ahne: „Wie ich einmal die Welt rettete“ Kiepenheuer & Witsch, 7,90 €

Sehr modern: Andreas Gläser: „Der BFC war schuld am Mauerbau“ Aufbau, 7,50 €

Neues Deutschland: Vladimir Kaminer: „Frische Goldjungs“ Goldmann, 7,50 €

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Böhmische Dörfer? Eine Schatzkammer: Die Tschechische Bibliothek

Milan Kundera

Jaroslev Ha&ek

mus. Max Brod, Entdecker und Förderer Kafkas und Ha&eks, urteilte über ihn: „Ha&ek ist ein Humorist des allergrößten Formats, den mit Cervantes und Rabelais zu vergleichen einer späteren Zeit nicht zu gewagt erscheinen wird.“ Seine Satiren „Der Urschwejk und anderes aus dem alten Europa und dem neuen Rußland“ sind bereits erschienen. Wie wegweisend die Literatur Böhmens war, läßt sich exemplarisch an zwei weiteren Bänden der von der Deutschen Verlags-Anstalt und der Robert-BoschStiftung initiierten Reihe zeigen. Jiˇrí Weil überlebte während der deutschen

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Mehr Erträglichkeit im Leben finden

Besatzung dank eines vorgetäuschten Selbstmordes im Versteck. Seine literarischen Zeugnisse vom Holocaust und der stalinistischen Säuberung wie sein 1949 erstmals veröffentlichter und von

den Kommunisten später verbotener Roman Leben mit dem Stern waren für viele Schriftsteller Anstoß zum Erzählen des eigenen Schicksals. Vergnüglicher als Weils unter die Haut gehende Erlebnisse ist Karel Poláˇceks Geschichte einer Kindheit um 1900 in einer böhmischen Kleinstadt. Wir fünf und Jumbo ist das radikale Gegenbild zu dem, was den jüdischen Humoristen Poláˇcek umgab und bedrohte. Aus der Sicht des Kindes Peter unternimmt er einen Ausflug in eine weite Welt voller Wunder und Abenteuer. Hundert Jahre später ist unser Nachbar Tschechien auf der Zielgeraden, wieder das liebens- und lebenswerte intellektuelle Zentrum zu werden, daß es vor Hitler war. Doch der melancholische Humor und die ganz besondere Lebenskunst der Tschechen war immer lebendig, wie seine jetzt wieder zu entdeckende Literatur beweist.

Lesezeichen

Die Wiege der modernen deutschen Literatur stand, neben Berlin und München, in Prag. Rainer Maria Rilke, Franz Kafka und Franz Werfel waren das Dreigestirn der böhmischen Literatur, die durch Hitler unterging. Dieses Schicksal beschreibt Josef Jedliˇcka mit überwältigender Ehrlichkeit anhand der Lebenswege seiner Familie. Sein Roman Blut ist kein Wasser ist zu Recht Teil der insgesamt auf 33 Bände angelegten „Tschechischen Bibliothek“ und wurde neu übersetzt. In der jüngsten Vergangenheit fand die tschechische Literatur, wenn überhaupt, für das ausländische Publikum nur noch im Exil statt. So stellt sich Milan Kundera in seinen Werken immer wieder die Frage, wie sehr er noch in seiner Heimat verwurzelt ist. Das Schicksal seines Landes bis zu Glasnost beschrieb er dramatisch: „In der Tschechoslowakei schaute der Westen seiner eigenen Hinrichtung zu.“ In der „Tschechischen Bibliothek“, die bis zum Jahr 2008 abgeschlossen sein wird, nimmt Milan Kundera mit seiner Prosa einen gebührenden Platz ein. Während der seit über 20 Jahren in Paris lebende Kundera in seinen Meisterwerken eine Brücke von Prag nach Europa baute, bot ein bekannter Landsmann schon viel früher eine Alternative zu Kunderas Unerträglichen Leichtigkeit des Seins an. Jaroslev Ha&ek findet mit seinem pfiffigen Schwejk zwar nie einen Ausweg, aber immer Annehmlichkeiten des Lebens. Schwejks Clownereien, seine inszenierte Einfältigkeit und das Hervorkehren des Absurden rücken Ha&ek in die Nähe des Dadais-

© Aaron Mannheimer

wandeln mit Commissario Brunnetti durch Venedig oder verbringen mit Monsieur Maigret die Ferien in Bergerac. Für wahre Literaturentdecker lohnt es sich jetzt, den Blick östlich zu richten, auf die tschechische Literatur und deren Schatzkammer, die Tschechische Bibliothek.

© Suhrkamp Bildarchiv

WIR KENNEN KURT Wallanders Ystaad,

Jaroslav Ha&ek: „Der Urschwejk“ DVA, 22,– €

Josef Jedliˇcka: „Blut ist kein Wasser“ DVA, 29,90 €

Karel Poláˇcek: „Wir fünf und Jumbo“ DVA, 19,90 €

Jiˇrí Weil: „Leben mit dem Stern“ DVA, 22,– €

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Das Gedicht Ausgewählte

Hugendubel Bestseller Lyrik

‚ Die zur Zeit meistverkauften Lyrik-Titel bei Hugendubel. 1

Gernhardt, Robert; Im Glück und anderswo

2

Hesse, Hermann; SämtlicheGedichte in einem Band

19,90¤

17,80¤

3

Reich-Ranicki, Marcel; (Hrsg.) Frankfurter Anthologie Band 25 19,80¤

4

Grass, Günter; Wörter auf Abruf

5

Reich-Ranicki, Marcel; (Hrsg.) Ein Jüngling liebt ein Mädchen 5,00¤

6

7

Fried, Erich; Gedichte

12,90¤

7,00¤

Blinn, Hansjürgen; (Hrsg.) Ich will dich - die 100 schönsten erotischen Gedichte 12,50¤

8

Brecht, Bertolt; Die Gedichte in einem Band

9

Simm, Hans-Joachim; (Hrsg.) Deutsche Gedichte aus 12 Jahrhunderten 18,80¤

10

Reiners, Ludwig; (Hrsg.) Der Ewige Brunnen

17,80¤

19,90¤

Wöchentlich aktualisierte Bestsellerlisten unter

www.hugendubel.de

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Links oben

Siegfried Völlger ist Leiter der Redaktion von www.hugendubel.de. Davor betreute er viele Jahre die Belletristik bei Hugendubel am Marienplatz. Zum Start des Internet-Auftritts von Hugendubel verwirklichte er sich den Wunsch, täglich ein neues Gedicht auszuwählen und online zu präsentieren. Wenn Sie also das nächste Mal bei www.hugendubel.de vorbeisurfen, dann klicken Sie doch neben der Auswahl an aktuellen Neuerscheinungen, Bestsellern, der Profi-Suche, den exklusiven Schnäppchen und vielem mehr auf den Button links oben: „Gedicht des Tages“. JOSEPH BRODSKY, EIN wirklicher und

großer Dichter, schreibt über die Lyrik: „Sie müßte so allgegenwärtig sein wie die uns umgebende Natur, aus der die Lyrik viele ihrer Bilder bezieht; oder so allgegenwärtig wie Tankstellen, wenn nicht gar Autos.“ Ein wenig pathetisch – was sich gut mit Gedichten verträgt – könnte man sagen, daß wir in Brodskys Auftrag zur Verbreitung von Lyrik beitragen wollen. Jeden Tag ein neues Gedicht auf unserer Internet-Seite: Zum Ausdrucken, zum Versenden als Mail und mit einem Hinweis auf das Buch, aus dem es stammt. Das Wichtigste ist natürlich das Vergnügen der Leute, die unser „Gedicht des Tages“ entdecken, und auch häufig, manche täglich, wiederkommen. Wir bekommen viele Mails, die sich auf das Gedicht beziehen. Tatsächlich gehört die Rubrik „Gedicht des Tages“ zu den meistgeklickten und verursacht mit die meisten und erfreulichsten Kommentare. Kinderreime, Abzählreime, Verse für Poesiealben, Jugendliche auf der Suche

nach Gedichten, die zart andeuten, was man sich selber nicht zu sagen traut – in Gedichten läßt sich ganz praktischer Nutzen entdecken. Von Dichtern, die man wieder entdeckt, bis zu Neuentdeckungen – Lyrik-Leser sind neugierige Leute. Das „Gedicht des Tages“ bildet die ganze Bandbreite ab: gereimte und freie Formen, alte und neue – so vielfältig wie Lyrik ist keine andere Literaturform.

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Vielen Dank für das gestrige Gedicht…“

Ich habe das Vergnügen an Gedichten tatsächlich in der Schule entdeckt. In Schulbüchern abgedruckte Gedichte, Hesse natürlich, Goethe, Heine. Einmal auf die Spur gebracht, gab‘s kein Entkommen mehr: Es gibt Gedichte, bei denen man das Gefühl hat, als ob Knoten im Kopf sich lösen – grandiose, wunderbare Erlebnisse ...

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Gedichte braucht jede/jeder!

Allerdings, ich kann schon verstehen, daß man von der Schule abgeschreckt wird, man kann da grausliche Sachen erleben. Interpretation – ich habe niemals daran geglaubt, daß es eine gültige und verbindliche Lesart gibt, so wie es wohl tatsächlich in manchen Schulen erzählt wird. Wenn der Dichter ein Gedicht für fertig hält und es herausläßt aus dem Dichterstübchen, dann beginnt die Arbeit des Lesers, der mit seinen eigenen

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Regal-Tasche-ZugGedichte Erfahrungen, Wortbedeutungen und einem vielleicht ganz anderen Weltverständnis an das Gedicht herangeht und für sich darin auf Beutezug geht. Mag sein, es kommt etwas ganz anderes dabei heraus, das tut nichts. Nur: Niemand sollte sich den Mut nehmen lassen, tat-

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des Tages Lyrik bei www.hugendubel.de

© Werner Bern

Fritz Eckenga: „Draußen hängt die Welt in Fetzen, laß uns drinnen Speck ansetzen“ – respektlos, feiner Witz und schön gereimt. Jehuda Amichai: „Jerusalem – Gedichte“. Die Stadt und die Menschen, Israels berühmtester Dichter. Bin ganz zufrieden mit dieser Auswahl, ohne daß ich mich allzusehr loben will, da lassen sich einige Tage vernünftig füllen! Besonders sorgfältig ausgewählt und eigentlich ganz unzweifelhaft eines meiner liebsten ist das erste „Gedicht des Tages“ vom 5.11.2001, dem Start von www.hugendubel.de: El Hombre Es ist ein seltsamer Mut Den du mir gibst, alter Stern:

Ernst Jandl nebst Mops

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Morgendliche Forschungsexpeditionen

Morgens vor den Regalen stehen, suchen, schauen, auswählen, in die Tasche packen, im Büro die Gedichte auswählen, abtippen ... Vielleicht ist der heutige Tascheninhalt als Beispiel gut brauchbar: Ernst Jandl: „hin hanflang war das wort“. Eine CD mit Gedichten von Jandl selbst gelesen. Eines meiner frühen „Erwekkungserlebnisse“: Im Radio liest Ernst Jandl – die CD ist allerdings für den Kopfhörer im Zug.

Robert Gernhardt: „Im Glück und anderswo“. Der Verlag wirbt mit: „Welch Glück, ein neuer Gedichtband von Robert Gernhardt“, und da haben sie recht: Welch Glück ... fein formuliert, scheinbar leicht daherkommend und trotzdem gewichtiger Inhalt.

Leuchtest allein bei Sonnenaufgang Zu dem du nichts beiträgst! William Carlos Williams

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Kopfhörer im Glück

Carola Rönneburg (Hg.): „Oben lag der Apennin, unten legte ich mich hin“ – daraus waren schon einige auf unserer Seite, witzig und überraschend.

Lesezeichen

sächlich im Gedicht zu finden, was er finden will. Etwa 80% der unter www.hugendubel.de veröffentlichten Gedichte stammen aus meinem Bücherregal, der Rest kommt über kleine Forschungsexpeditionen aus unseren Buchhandlungen und zunehmend von Verlagen, die entdecken, daß es hier eine gute und kostenlose Werbemöglichkeit für ihre Lyrik-Bände gibt.

Die ‚Wahrheit‘ der taz Carola Rönneburg (Hrsg.): „Oben lag der Apennin, unten legte ich mich hin“ Edition Nautilus, 10,80 €

Wohlleben pur Fritz Eckenga: „Draußen hängt die Welt in Fetzen, lass uns drinnen Speck ansetzen“ Kunstmann, 10,90 €

Bedeutendste Lyrik Israels Jehuda Amichai: „Jerusalem – Gedichte“ Pendo, 14,90 €

Feines Hörvergnügen Ernst Jandl: „him hanflang war das wort“ 1 CD Wagenbach, 16,– €

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Von Leser zu Leser Schon gelesen?! Neue Romane + Neue Krimis

+ Neue Romane

Das Jahr beginnt spannend … Frisch ausgepackt liegen sie vor uns: Neue Romane und Krimis, jeder ein Versprechen für neues Lese-Vergnügen. Jetzt ist Zeit, sich warm anzuziehen und neugierig in die Zukunft zu schauen! Doch die dicken Pullis und kuscheligen Decken werden Sie nicht lange brauchen, denn die Reise mit unseren rasanten Neuerscheinungen läßt keinen lange kalt. Die Pulsfrequenz steigt und es wird gnadenlos heiß in Athen, Kolumbien oder der Wüste Nevadas … Viel Vergnügen mit unseren Empfehlungen von Leser zu Leser.

Frisierte Seelen EVRIPIDIS LAUSCHT, SPRICHT und schneidet. In seinem Frisiersalon mitten im versmogten Athen verweilen oft die seltsamsten Helden. So der Blasse mit der Rolex und dem weiblichen Problem, der Bucklige, der seinem kopflosen Sohn hinterhertrauert. Oder der vor Schuppen strotzende geschmacklose Totengräber. Liebe, Leben und Tod in Athen: Ein umwerfendes Decamerone nicht nur für Friseure und eine herrliche Menis Koumandareas: „Mein fantastischer Liebeserklärung an Frisiersalon“, Roman Hainholz, 21,50 € Athen.

+ Neue Krimis

+ Neue Romane

+ Neue Krim

Lincoln Rhyme jagt einen Geist

NanoKiller

KWAN ANG, AUCH „der Geist“ genannt, ist Menschenschmuggler. Per Schiff will er unerkannt nach New York einreisen, doch das FBI bekam einen Tip. Als er sein Empfangskomitee entdeckt, zündet Kwan Ang einen Sprengsatz. Die „Fuzhou Dragon“ sinkt, bis zum Bug voll mit chinesischen Dissidenten. Die Luft hallt wieder von den Schreien der Sterbenden – und der Geist verschwindet im Labyrinth von Chinatown. Dort beginnt er seine erbarmungslose Suche nach den beiden überlebenden Familien, die seine Identität aufdecken könnten. Was er nicht weiß: seine Verfolger sind ihm dicht auf den Fersen. Lincoln Rhyme, erfahrener und querschnittsgelähmter Ermittler und seine unerschrockene Geliebte, die junge Polizistin Amelia Sachs folgen Kwan Ang in den brodelnden Untergrund von New York. Ein ebenso trickreiches wie gnadenloses Katz-und-Mausspiel beginnt, das die Beziehung der Superhirne auf eine harte Probe stellt – und Linc Rhyme das Fürchten lehrt. Jeffery Deaver, der unserer Meinung nach talentierteste Autor psychologischer Thriller, hat die Gebete seiner Fans erhört und das Duo Rhyme und Sachs erneut ins Rennen geschickt. In einem „Pageturner“, dem keiner entkommt, begaben wir uns auf Spurensuche, ließen uns mehrmals in die Irre führen und hechteten dem Feind hinterher. Ein ErJeffery Deaver: lebnis, das Sie mit „Das Gesicht des Drachen“ Blanvalet, 22,90 € uns teilen sollten!

VOR DER TÜR eines Forschungslabors in der Wüste Nevadas lauert der Tod. Bei der Produktion von mikroskopisch kleinen Kameras zum Einsatz für das Militär wurde gepfuscht. Die Nano-Kameras der Firma Xymos basieren auf Bakterien, die durch einen unzureichend abgedeckten Lüftungsschacht in die Außenwelt gelangen konnten. Sie sind lernfähig, finden sich zu Schwärmen zusammen, können sich selbst vermehren und – brauchen Fleisch zum Überleben. Xymos ruft Jack Forman auf den Plan. Nach seinem Programm Pred-Prey wurden die Mikroroboter programmiert. Nun soll der Computerspezialist den mutierten genetischen Code knacken und ein Gegengift finden. Sein Abstecher nach draußen – er braucht die Probe eines Opfers um ein Gegenmittel zu entwickeln – wird zur Talfahrt des Grauens. In letzter Sekunde kann er den Teufelsbakterien entkommen. Die Zeit wird knapp, denn die Zahl der Killerschwärme wächst. Endlich gelingt Jack die Herstellung einer vielversprechenden Waffe. Im gigantischen Nest der Todeszellen kommt es zur alles entscheidenden Schlacht ... Das neue Jahr fängt ja gut an: Lesen Sie diesen Roman nur in hermetisch abgeschlossenen Räumen. Vermeiden Sie unter allen Umständen lästige Störungen von außen! Crichtons jüngster TechnoThriller ist sein bester: Uns ist imMichael Crichton: mer noch angst „Beute“ Blessing, 24,– € und bange ...

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im Überblick rimis

+ Neue Romane + Neue Krimis

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+ Neue Romane +

Laßt Tote sprechen

Esta la Vida!

Sturm der Gefühle

EIN MASSENGRAB IN den Hügeln über Guatemala City. Temperence Brennan, forensische Anthropologin aus Montreal, gräbt mit Kollegen nach den Leichen der „Verschwundenen“. 23 Frauen und Kinder wurden hier vor Jahren grausam vergewaltigt, getötet und verscharrt. Was Tempe in dem kühlen Grab findet, bricht ihr fast das Herz. Doch das Grauen reicht bis in die Gegenwart. Vier junge Frauen aus der Hauptstadt gelten weiterhin als vermißt, eine von ihnen ist die Tochter des kanadischen Botschafters. Als plötzlich Leichenteile auftauchen, wird Tempe von der örtlichen Polizei um Mithilfe gebeten. Bei der Identifizierung stößt die Expertin auf Hinweise, die auf einen Zusammenhang zwischen den Geschehnissen hindeuten. Um mehr herauszufinden, muß sie weit zurückgehen in die düstere Vergangenheit des Landes, die Zeit, als der Bürgerkrieg eine Blutspur von Angst und Terror nach sich zog. Und ihre Recherchen führen zu einem gewissenlosen Arzt, der vor Mord nicht zurückschreckt und Tempe bereits im Visier hat … Ultraspannend und nichts für Weicheier! Der knochenharte Neuling von Kathy Reichs geht so richtig schön durch Mark und Bein. Als eine der führenden forensischen Anthropologinnen Amerikas entführt uns die toughe Lady in einen Plot, der alle gnadenlosen Spielarten des Todes kennt.

GABRIEL GARCÍA MÁRQUEZ wird am 6. März 1927 geboren. Ein Unwetter hält das kleine Dorf Aracataca in Atem, verwandelt Kolumbiens satte rote Erde in Schlamm. Mythen und grandiose Naturerfahrungen prägen „Gabos“ Jugend, später dann in den Bars und Bordellen der Hauptstadt wird er das Schreiben entdecken. Poetisch, faszinierend und überaus sinnlich ist der erste Teil der zu Recht vielgelobten Lebenschronik von Kolumbiens größGabriel García Márquez: tem Dichter.

18. SEPTEMBER 1974: Mit einer Geschwindigkeit von 240 km/h fegt der Wirbelsturm „Fifi“ über Honduras hinweg. Genau zwei Tage braucht der Hurrikan, um 10.000 Menschen zu töten und 600.000 obdachlos zu machen. Mittendrin: Die 21-jährige Susan. Sie ist Mitglied bei Peace Corps, einer amerikanischen Hilfsorganisation, die sich am Wiederaufbau des Landes beteiligt. Susan ist weggelaufen aus New York, weggelaufen von dem Schicksal ihrer grausam getöteten Eltern. Und sie verläßt Philip, der sie schon seit Kinderzeiten liebt. Briefe voller Sehnsucht kreuzen sich. Ihre seltenen Begegnungen verlaufen stürmisch und für Philip qualvoll. Denn Susan flieht vor seiner Nähe und verschreibt sich ihrer Aufgabe, Menschen zu helfen. Schließlich heiratet Philip eine andere und arbeitet erfolgreich als Kreativer in einer Werbeagentur. Bis eines Tages die Vergangenheit zurückkehrt. Vor seiner Haustür steht ein kleines Mädchen. Susans Tochter … Marc Levy ist ein Meister tiefer Emotionen. Ihm geht es um wahre Liebe fernab süßlicher Schmonzetten. Sein erster Roman „Solange du da bist“ wurde gerade von Steven Spielberg verfilmt. Auch die neue Liebesgeschichte des leidenschaftlichen Cineasten beinhaltet alle Ingredienzien für großes Gefühlskino.

Kathy Reichs: „Knochenlese“ Blessing, 23,– €

„Leben, um davon zu erzählen“ Kiepenheuer & Witsch, 24,90 €

Jack Ryan, 1981. 1981: DER JUNGE CIA-Berater Jack Ryan soll einen russischen Überläufer ausquetschen. Oleg Zaitzev, genannt Red Rabbit, weiß aus sicherer Quelle, daß russische Politfunktionäre den Mord an Papst Johannes Paul II. planen. Ein Terrorakt, der die gesamte westliche Welt vernichten könnte … Hintergrund für Tom Clancys rasanten Spionage-Bigpack war das Attentat von Mehmet Ali Tom Clancy: Agca auf Papst Jo„Red Rabbit“ Heyne, 26,– € hannes Paul II!

Marc Levy: „Wo bist du? Droemer, 19,90 €

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Die Essenz der Meditation Das grundlegende und notwendige Werk für jeden, der meditieren will.

Von Tibet lernen Die Schwägerin des Dalai Lama NAMGYAL LHAMO TAKLHA ist die

176 Seiten · gebunden € 15,95

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Schwägerin des 14. Dalai Lama und lebt seit vielen Jahren im Exil. In ihrer Autobiographie „Geboren in Lhasa“ beschreibt sie die Wirklichkeit eines Landes, das vielen als spirituelles Vorbild dient, dessen wahres Schicksal aber weitgehend unbekannt ist. Irene Binal hat die Autorin getroffen.

Nomaden am Manasarovar-See

bet engagieren, aber wir brauchen noch stärkere Unterstützung von seiten der Regierungen.

„GEBOREN IN LHASA“ Namgyal Lhamo Taklha wurde 1942 in eine Familie der tibetischen Hocharistokratie hineingeboren. Nach der Besetzung Tibets Frau Taklha durch China emigrierte die Familie nach Indien. 1962 heiratete Namgyal Lhamo Taklha den Bruder des 14. Dalai Lama. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1985 widmete sich Namgyal Lhamo Taklha verstärkt den buddhistischen Lehren. Heute ist sie Leiterin der Songtsen Library in Indien. © privat

> Was bedeutet es für Sie, mit dem Dalai Lama verwandt zu sein? < Die Reinkarnation eines Erleuchteten ist eine heilige Existenz. Der Dalai Lama ist für uns wie Buddha und da gibt es keine familiäre Beziehung mehr. > Das heißt, Sie haben keinen Kontakt zu ihm? < Nein. Nur an seinem Geburtstag kommt die Familie zusammen, um ihm zu gratulieren, aber sonst sehen wir ihn kaum. > Warum sind Ihrer Meinung nach Religionen des Fernen Ostens im Westen so gefragt? < Unser Leben ist heute sehr materialistisch orientiert. Aber je mehr man besitzt, desto mehr Probleme hat man. Die Menschen suchen etwas und finden die Antwort oft im Buddhismus. Viele von ihnen werden dann wirklich bessere Menschen; sie sind geduldiger und toleranter. > Wie wichtig ist die Person des Dalai Lama für die tibetische Bevölkerung? < Für die Mehrheit der Tibeter ist der Dalai Lama sehr wichtig, nicht nur, weil er unser spiritueller Lehrer ist, sondern auch, weil er seine Lehren selbst praktiziert. Er bringt die Menschen zusammen. > Was erwarten Sie vom Westen? < Der Westen sollte Tibet unterstützen. Die Wirtschaftsbeziehungen zu China dürfen nicht wichtiger sein als die Schicksale der Menschen. Es gibt zwar immer mehr Menschen, die sich für Ti-

© Franz Binder

Der Dalai Lama, einer der großen religiösen Führer der Welt, erklärt in diesem Buch, wie man richtig meditiert.

Namgyal Lhama Taklha: „Geboren in Lhasa“ nymphenburger, 19,90 €

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Eine spirituelle Reise Kailash – der Heilige Berg im Westen Tibets

GLEICH VIER RELIGIONEN sehen im

Kailash das irdische Abbild des Weltenberges. Der Münchner Autor Franz Binder machte sich auf den beschwerlichen Weg zum Kailash und hat seine Erfahrungen in einem Buch veröffentlicht. Mit einer Höhe von „nur“ 6.675 Metern ist der Kailash im Vergleich zu den Achttausendern im Himalaya beinahe ein Zwerg – aber sogar der Extrembergsteiger Reinhold Messner verzichtete auf eine Erstbesteigung mit einer ungewöhnlichen Begründung: „Man sollte nicht in Bergstiefeln auf zu Stein gewordenen Göttern herumtrampeln.“ Zwar wurde der heilige Berg mittlerweile von anderen Abenteurern bezwungen – seine spirituelle Bedeutung blieb jedoch unberührt, und nach wie vor umrunden Gläubige und Suchende den Kailash auf dem Pilgerpfad. Wie Franz Binder, der aber nicht das Abenteuer suchte: „Mir ging es darum, aufzuzeigen, dass solch ein Ort auch tiefe, spirituelle Dimensionen hat, aus denen man für sich selbst etwas herausziehen kann.“ Mehrere Monate war er unterwegs, vertiefte sich in die Religionen Tibets und sah das ganze Elend des von China besetzten Landes: „Die Zustände

sind schrecklich. Der Kailash liegt im hintersten Winkel von Tibet, und selbst dort wurden sämtliche Klöster zerstört, man sieht nur mehr Ruinen und geschändete Statuen.“ Tatsächlich ist Tibet für Binder „ein zweischneidiges Schwert“: „Die Schönheit der Landschaft ist beglückend, ebenso wie die Verwurzelung der Menschen in ihrer Kultur, zugleich kann man aber die systematische Zerstörung dieser Kultur nicht übersehen.“ Neben den Anhängern der tibetischen Urreligion, den Bönpos, verehren Hindus, Buddhisten und Jainas den Berg. Auch Franz Binder sieht die Welt nach seiner Reise mit anderen Augen: „Man trifft auf Nomaden, die außer ihrem Zelt, ein paar Ziegen und Schafen nichts haben und die durch diese karge, kalte Landschaft ziehen und sich trotzdem als die glücklichsten Menschen der Welt verstehen. Ich glaube, davon können wir sehr viel lernen.“ FRANZ BINDER IST freier Schriftsteller und Fotojournalist. Sein Buch Kailash wird von eindrucksvollen Farbfotos begleitet und ist eine poetisch-philosophische Abhandlung über Religionen, den Glauben und den Kampf einer Kultur um ihr Überleben. Der Kailash selbst steht dabei als Kristallisationspunkt der spirituellen Sinnsuche im Mittelpunkt. Franz Binder enthüllte er seine andere Dimension in einer Vollmondnacht: „Ich ging nachts um drei Uhr aus dem Zelt und sah die Nordseite im Vollmondlicht. Die Eiswand hat wie von innen heraus geleuchtet. Das war ein fast übernatürlicher Anblick – und mir kam auf einmal der Gedanke: Franz Binder: Jetzt bin ich wirk„Kailash“ dtv premium, 15,– € lich da.“

Weisheiten des Dalai Lama für ein glückliches Leben

Der Dalai Lama, Visionär eines friedvollen menschlichen Miteinanders, gibt vielfältige Anregungen zu einer sinnvollen Lebensgestaltung. Dalai Lama · Das Meer der Weisheit Gedanken zum Leben Mit einem Vorwort von Richard Gere 96 Seiten · mit 9 Farbfotos · Hardcover mit Schutzumschlag E [D] 12,90 · ISBN 3-89620-175-1

„Es ist meine Hoffnung, dass dieses Buch ein grundlegendes Verständnis des Buddhismus und jener Schlüsselmethoden vermittelt, die Menschen wirksam helfen, in ihrem Leben Mitgefühl und Weisheit zu entwickeln.“ Der Dalai Lama Dalai Lama · Mit weitem Herzen Mitgefühl leben Mit einem Nachwort von Richard Gere 192 Seiten · 17 s/w-Abb. · Hardcover mit Schutzumschlag E [D] 19,90 · ISBN 3-89620-189-1

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Lady mit Köpfchen INTERVIEW

1971 SORGTE DIE sozialdemokratische

Politikerin Lenelotte von Bothmer für einen Skandal: Allerdings war nicht ihre Meinung Anlaß für den Tumult, sondern ihr Outfit fürs Parlament. Sie trug einen Hosenanzug … Immer stilsicher bewegt sich Dagmar Wöhrl auf dem politischen und gesellschaftlichen Parkett. Nur ein Grund, warum wir sie anläßlich des neuerschienenen Bildbandes „Die Lady“ über Mode, Moden und deren wirtschaftliche Bedeutung um ihre Meinung baten. DAS DRUNTER & DRÜBER in der DamenMode gehört zu den schönsten und sinnlichsten Dingen des Lebens. Schön das Darüber: A-Line-Mäntel, Zwei- und Einreiher, Field-, Polo- und Trenchcoats – sinnlich das Darunter … Mode ist Kunst und Handwerkskunst, Visitenkarte der eigenen Persönlichkeit und Stimmung. Die Stil-Experten Claudia Piras und Bernhard Roetzel haben ihrer Leidenschaft für die Damenmode und ihre jüngere Geschichte jetzt in dem besonders schmucken wie preiswerten Bildband „Die Lady – Handbuch der klassischen Damenmode“ mitreißend Ausdruck verliehen: einfach alles über wahre Ladys, über Ikonen und Stars und den perfekten Auftritt im Alltag. Neben Glanz und Glamour kommen auch praktische Tips nicht zu kurz, wie z.B. pflegt man Kleidung Claudia Piras & Bernhard Roetzel: und Acces„Die Lady“, soires? Dumont monte, 15,– €

> Frau Wöhrl, für Sir Peter Ustinov „ändert sich die Mode heute so rasch, dass man die Vogue eigentlich als Tageszeitung drucken müßte“. Was bedeutet Mode für Sie persönlich? < Jeanne Moreau hat mal gesagt: „Man kann mit der Mode gehen oder mit der Mode laufen.“ Ich bin nie mit der Mode „gelaufen“. Mode ist ein sanfter Diktator – ich muß mich allerdings nicht jedem kurzatmigen Trend beugen. Für mich ist Mode eher ein freies Ausdrucksmittel, eine ästhetische Botschaft, um Stimmung und Individualität zu unterstreichen. Wenn es um Stil geht, verlasse ich mich auf meinen Instinkt. Für mein Outfit habe ich eine einzige Regel – so anlaßgerecht wie nötig, so unkompliziert wie möglich und nie overdressed. Was ich gut finde – heute gibt es keine festen Regeln mehr, was wann wo getragen werden sollte. Das läßt Frauen mehr Raum für den persönlichen Geschmack und die eigene Kreativität. > In dem Bildband „Die Lady“ wird die Entwicklung der Damenmode umfassend dargestellt. Mit welchem Stil fühlen Sie sich am wohlsten? < Mit meinem! Ich finde es klasse, wenn Frauen Mut zum eigenen Stil haben. Der beste Stil ist doch immer derjenige, der die individuelle Persönlichkeit zum Strahlen bringt. Mode soll

Schon zum Frühstück gut gekleidet – Audrey Hepburn

kleiden, nicht verkleiden. Zu mir passt eher klassisch-moderne Kleidung – von Businesslook bis feminin, aber nicht romantisch-verspielt, sondern klare Linien und zeitlos schlichtes Design. Ich glaube, daß entspricht einfach meinem geradlinigen Charakter und meiner sachlichen Art. > Einmal angenommen, eine gute Freundin würde Sie bitten, ihr eine Grundausstattung für eine „Lady des 21. Jahrhunderts“ zusammenzustellen. Was wäre für Sie unverzichtbar, was käme gar nicht in die Tüte? < Erst einmal ein paar hochwertige, schnörkellose, perfekt sitzende, zeitlo-

Dame von Welt

DAGMAR WÖHRL BEDARF einer Vorstellung so wenig wie, sagen wir mal, die CSU. Inzwischen ist die Nürnbergerin bundesweit als Politikerin mit Leib und Seele bekannt. Bevor sie 1994 für die CSU in den Bundestag einzog und mittlerweile die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Gesamtfraktion ist, mußte sie lange gegen ein Vorurteil ankämpfen, das insbesondere Männer hübschen blonden Frauen gegenDagmar Wöhrl über haben. 1977 war sie Miss Germany, kurz danach Vize Miss World – nicht ohne ihr Jura-Studium mit dem gleichen Erfolg abzuschließen. 1984 heiratete die Power-Frau den Mitinhaber der Wöhrl-Bekleidungsgruppe Hans Rudolf Wöhrl. Ehrenamtlich engagiert sie sich u.a. als Präsidentin des Tierschutzvereins Nürnberg-Fürth und als Kuratoriums-Mitglied der Bayerischen Aids-Stiftung. © privat

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© Cinetext Bildarchiv

Dagmar Wöhrl über Mode, Stil und

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(politischen) Geschmack se Basics anschaffen – einen Hosenanzug, ein Kostüm, einen Blazer, ein paar gut geschnittene Blusen, ein formelles Kleid: Schon hat man den Grundstock einer Garderobe beisammen. Durch preisgünstige modische Teile kann man sie dann jederzeit mit viel Fantasie und wenig Aufwand variieren und aufpeppen. Was käme gar nicht in die Tüte? Alles, was

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Es gibt Sachen, die einen Preis und andere, die einen Wert haben”

Lesezeichen

gefällt und womit man sich wohl fühlt, ist erlaubt. Na ja, bis auf ein rosa Polyesterhemd vielleicht ... > Sie sind Präsidentin des Landesverbandes der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels in Bayern e.V. (LAG), Ihr Familienunternehmen ist die Rudolf Wöhrl AG. Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Bedeutung von Mode ein – insbesondere für den Mittelstand? < Mode und Mittelstand – die Verbindung ist direkt. Denn unsere heimische Textil- und Bekleidungsindustrie ist durchweg mittelständisch strukturiert. Sie ist hierzulande nach dem Ernährungsgewerbe die größte Konsumgüterbranche überhaupt. Geschwindigkeit, Verfügbarkeit und immer am Puls der Zeit – das sind die entscheidenden Faktoren für den Erfolg. Aber auch gedeihliche politische Rahmenbedingungen für den Mittel-

Intime Einblicke Ursula Sabathil: „Edmund Stoiber – privat“ Langen Müller, 19,90 €

Kosmologischer Krimi Stephen W. Hawking: „Das Universum in der Nußschale“ Hoffmann & Campe, 27,– €

stand. Leider schreibt die Textilindustrie rote Zahlen, der Umsatz im Einzelhandel in den letzten Jahren geht immer mehr zurück. Die Kauflust schwindet, aber nicht, weil die Menschen weniger modebewußt geworden wären, sondern weil sie zutiefst verunsichert sind. Kein Wunder bei immer höheren Steuern und Abgaben und der Angst um den Arbeitsplatz bei über 4 Mio. Arbeitslosen. > Früher gab es weibliche Mode, die Dekaden überdauerte. Heute beträgt das Verfallsdatum höchstens sechs Monate. Wird dadurch die wertebewußte Gesellschaft zunehmend ins Abseits gestellt? < Oscar Wilde meinte: „Mode ist so hässlich, dass wir sie alle sechs Monate ändern müssen.“ Modetrends werden in unserer Wegwerfgesellschaft tatsächlich immer kurzlebiger, Kaufgewohnheiten ändern sich im Handumdrehen. Natürlich nicht, weil die Mode „häßlich“ wäre – dieses Tempo paßt einfach zu unserer Hochgeschwindigkeitszeit. Und ja, in unserer Medienwelt spielen Selbstinszenierung und Äußerlichkeiten leider eine viel zu große Rolle, manchmal kommt es mir wie eine „Schönheitsdiktatur“ vor... Nichtsdestotrotz glaube ich nicht, daß diese Entwicklung eine wertebewusste Gesellschaft ins Abseits stellt, sozusagen durch einen Sieg des Voyeurismus über die Ethik ... Es gibt nun mal in unserem Leben Sachen, die einen Preis und andere, die einen Wert haben – und das wird immer so bleiben ...

Zum Schmunzeln Bill Bryson: „Streiflichter aus Amerika“ Goldmann, 9,– €

Dagmar Wöhrl empfiehlt: Bill Bryson wirft einen ironischen Blick auf die USA. Der neue Stephen Hawking ist ein kosmologischer „Krimi“. Und „Edmund Stoiber privat“ gewährt menschlich-intime Einblicke mit bayerischem Charme und Humor.

Der andere Weg zum Erfolg Gabriele Strehle gehört mit ihrer Marke strenesse zu den international erfolgreichsten Modedesignern. Wie sie dorthin kam, wissen wenige. Hier gewährt sie zum erstenmal Einblick in ihr Leben. Ein Buch so offen, kraftvoll und ungeschminkt wie diese Frau selbst.

Gabriele Strehle | Ob ich das schaffe Der andere Weg zum Erfolg € 22,– | ISBN 3-421-05676-5

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Mein Vorsatz: Endlich abnehmen Manfred Hager macht Ernst – mit der „Brigitte Ideal-Diät“

NACH DER DIÄT ist vor der Diät: Manfred Hagers Ringen gleicht dem Unterfangen Sisyphos‘: Wieder einmal meldet die hauseigene Waage Alarmstufe Rot. Ist mit der neuen Brigitte-Diät Rettung in Sicht? Ein Erfahrungsbericht: Milchschnitte in der Mittagspause und dazu ein wenig joggen gehen: Es ist so einfach, sich fit und schlank zu fühlen! Ich hingegen verbrachte die Feiertage mit Glühwein und Gansessen – so sieht es zumindest aus, wenn ich mich im Spiegel betrachte. Und jährlich grüßt das Murmeltier: Zu Jahresbeginn reift die Vorstellung, daß die lästigen Pfunde ‚runter‘ müssen. Bis zu dieser Einsicht brauche ich immer ein paar Tage, manchmal Wochen. Vorstufe: Zunächst nur Zurückhaltung am Frühstückstisch. Nein, heute mal keine Butter unter dem Nutella. Doch bald muß ich einsehen: Das reicht nicht. Der Gürtel pfeift auf dem letzten Loch. Heute – nein morgen – werde ich mich wieder auf die Personenwaage im Bad stellen. Vor vielen Wochen hatte ich damit aufgehört, es war einfach zu deprimierend. Heute kann ich wenigstens schon mal eine geschmackvolle Gewichtstabelle am Computer erstellen. Dabei fällt es mir gar nicht schwer, Diät zu halten. Viel schwerer ist, damit anzufangen. Vom richtigen Zeitpunkt: Harrys Geburtstagsparty – soll ich noch bis danach warten? Und was ist mit Papas Geburtstag am 25. Januar? Der nächste

Der Vorkoster

MANFRED HAGER IST 39 Jahre alt und Inhaber einer Werbeagentur. Erste Diät mit 19 (Heilfasten, ohne den geringsten Erfolg). Fünfjährige Zeit als Restauranttester, begleitet von heftigen Gewichtsschwankungen. Hochzeitsfoto 1991: Eine schrille Warnung, wozu gedankenloses Essen führen kann. Erste Erfahrungen mit der Brigitte-Diät im Jahr 1989. Viele Rezepte und Tips aus den Heftbeilagen und den Büchern kennt er schon im Schlaf. Im Moment wiegt er 10 Kilo weniger, als zu Spitzenzeiten – trotzdem immer noch dreistellig.

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Samstag erscheint mir der ideale Starttermin, bis dahin ziehe ich die weiten Hosen an und lasse ganz lässig ein Shirt darüberhängen. Zuhause dann Jogginghose. Wie lange steht eigentlich der Heimtrainer schon unbenutzt herum? Samstag früh, Einkaufszettel schreiben. Als Grundlage dienen wie immer die Brigitte-Beihefter mit den Zwei-Wochen-Programmen, die mir meine Frau freundlichst aus ihrem Heft heraustrennt oder die praktischen und übersichtlichen Bücher aus der Brigitte-Reihe. Oh ja, die Existenz von einigen der Zutaten hatte ich schon ganz vergessen – dabei habe ich sie in bester Erinnerung: Bulgur, Eiszapfen, Geflügelsülze, langsam beginne ich mich auf die kommende Zeit zu freuen. Ganz einfach ist der Einkauf jedoch nicht. In vielen Supermärkten gibt es schon lange keinen Tiefkühlspinat ohne Blubb mehr. Viele Verkäufer haben noch nie etwas von Kichererbsen gehört. Aber man kann es schaffen. Zwei Wochen später fühle ich mich unbesiegbar. Schon drei Kilo habe ich damit abgenommen! Ich wiege mich wieder täglich (macht zwar wenig Sinn, aber sehr zufrieden). Bereits am zweiten Tag der Diät hatte sich meine Stimmung sehr verbessert: Ich bin zwar noch nicht schlank, aber auf dem besten Wege! Das Sahnehäubchen: Wenn Kollegen am Flur bemerken, „Sag mal, hast du abgenommen?“ Wie lange werde ich dieses Mal durchhalten?

Brigitte, die neue Freundin

„BRIGITTE IDEAL-DIÄT“ ist mehr als nur eine Rezeptsammlung, aber zunächst einmal genau das. Mehrere Wochenprogramme, mal mit Fleisch, mal ohne, immer mit praktischer Einkaufsliste und reichlich Varianten. Schmunzeln muß man über die perfekten Fotos, die auch manch frugales Mahl spektakulär darstellen. Die vielfältigen Zutaten der Wochenprogramme erweitern zudem dezent den eigenen Ernährungshorizont. Aus einer Tiefkühlpackung Germknödel lassen sich zum Beispiel in Nullkommanix drei wunderbare Apfelkuchen backen. Die Autorinnen Susanne Gerlach und Marlies Klosterfeld-Wentzel erfinden und verfeinern seit Jahren die Rezepte der wissenschaftlich fundierten Brigitte Ideal-Diät, die von 3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten am Tag ausgeht. Mit zwei „Bewegungsprogrammen für drinnen und draußen“ wird das Übergewicht noch von der sportlichen Seite angegangen. Kirsten Kashei als dritte Autorin ergänzt das Buch um wichtige psychologische Elemente: Wie meistere ich eine Diätkrise? Wie schaffe ich es, meine EssgewohnheiSusanne Gerlach u.a. „Brigitte Ideal-Diät“ ten dauerhaft zu Mosaik bei Goldmann, 16,90 € ändern?

Manfred Hager

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Mensch, beweg Dich! Zwei heiße Tips

+ Fit for Life + Bewußter leben

+ Fit for Life

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Der FitnessGuru

Kraft für Körper und Geist

NOCH VOR KURZEM wußte ich noch nicht einmal, daß ich einen Quadrizeps habe. Oder einen Schenkelbeuger (das Gegenteil von Schenkelklopfer?). Und, ganz ehrlich, hinter so häßlichen Wörtern können doch unmöglich wunderbare Dinge stehen. Wirklich nicht? Einzig der knackige und energetische Typ auf dem Buchcover „Fitness for Life - Training und Ernährung“ verführte mich zum Reinblättern. Stars wie Sting und Madonna halten schließlich große Stücke auf Matt Roberts und bei mir hat Weihnachten ganz fatale Spuren hinterlassen. Nach einem individuellen Fitness- und ErnährungsCheckup steht das individuelle Wohl des Körpers hier an erster Stelle. Ernährungstipps, Beweglichkeits- und Muskeltraining stärken den gesunden Aufbau. Im Anschluß kann man je nach eigener Zielsetzung aus 20 Trainings-Programmen auswählen und dabei die Ausdauer trainieren, abnehmen und gesünder werden. Motivierende Vorher-NachherBeispiele zeigen, daß es auch anderen gelang. Gerade hänge ich beim Kapitel „In sechs Wochen zur Strandfigur“ fest. Aber es ist ja noch ein bißchen hin … Matt Roberts schreibt regelmäßig für „Men‘s Health“, hat eine eigene Sendung im britischen Fernsehen und leitet fünf FitnessMatt Roberts: Studios.

MIT „SURYA-NAMASKAR A“ gesund in den Tag: Jede Bewegung in der YogaÜbung „Sonnengruß“ stärkt das HerzKreislauf-System, baut die Muskelkraft auf und macht rundum fit für alles, was kommt. Kia Meaux, Trainerin in San Francisco, hat eine spezielle Form des Yoga, das Power Yoga entwickelt. Basierend auf den Grundlagen des Ashtanga Yoga und Jyengar Yoga, verspricht diese dynamische Variante dem Körper neue Kraft, reduziert Stress und sorgt für optimale Kondition. Nach einer Aufwärm-Phase beginnt das Power-Training mit energiegeladenen Asanas. Vierzig Übungen stehen zur Auswahl, gefolgt von Asanas im Sitzen, die die Entspannungsphase einleiten. „Baum“ oder „Heuschrecke“, „Bogen“ oder „Kranich“ sind Yoga-Positionen, die die Atmung mit einbeziehen, vitalisierend und ausgleichend sind. Der Yoga-Lehrling kann je nach Ausbildungsstand und möglichem Zeitaufwand die 30-, 60- oder 90-minütige Trainingseinheit wählen. Reich bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen sowie Übungs-Sequenzen auf einen Blick machen die Asanas verständlich und nachvollziehbar. Also, YogaMatte ausrollen, Energie und Ausgeglichenheit tanken und den Widrigkeiten des Alltags gelassener begegnen!

„Fitness for Life“ Dorling Kindersley, 19,90 €

Kia Meaux: „Power Yoga“ Dorling Kindersley, 14,90 €

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Schluss mit frustig!

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Von Mutmachern

Fit fürs neue Jahrtausend Mit den erfolgreichsten Strategien bekannter Bestsellerautoren ist dieses Buch der beste Leitfaden für jeden, der sein Leben nach eigenen Wünschen und Visionen gestalten will. Ein Buch voller inspirierender, kraftvoller Ansätze für ein erfülltes Morgen!

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Das Leben ist schön Glück bedarf nicht großer Dinge, sondern ist wie ein Puzzle, das sich Tag für Tag in den unterschiedlichsten Lebenssituationen aufbaut. Ashley Lippert muntert auf und gibt für alle Bereiche des Lebens einfühlsamen Rat und wertvolle Tipps, um jeden Tag ein Stückchen glücklicher zu werden! 3-478-08351-6

+ Glaube versetzt Berge + Bücher fürs Leben … + Glaube versetzt Be Volle Kraft voraus! Es gibt Menschen, die uns einfach gut tun. Die unser „Schneller-höher-weiterEgo“ kühlen und uns daran erinnern, daß das Wichtigste im Leben das Leben an sich ist. Oder wie Brecht einst sagte: „Darum bedenke, daß der Tod des Lebens bedarf.“ Wir möchten Ihnen hier Ausnahmepersönlichkeiten wie den „Superman“ Christopher Reeve oder den außergewöhnlichen Bobby Brederlow vorstellen: Willensstarke Kämpfer, voller Hoffnung, Mut und Kraft. Ihre Erfahrungen sprechen für sich: Lebensbilder, die berühren und bereichern.

1 Schritt zurück = 2 Schritte nach vorn Selbst Rückschläge im Leben haben etwas Gutes – wenn man weiß, diese Erfahrungen in zukünftige Erfolge umzuwandeln. Der Autor gibt seine persönlichen Erfahrungen in Beispielen und Anekdoten wieder und unterstützt Sie mit zahlreichen praktischen Tipps. 3-478-08358-3

Do it yourself! Eine gesunde Basis für ein gutes und ausgefülltes Leben und Glück im Alltag sind innere Ruhe, Harmonie und positive Gedanken. Annemarie Trixner hilft, diesen Weg dauerhaft für sich zu beanspruchen.

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Mit Büchern

Leben will ich NACH DEM UNFALL mit seinem Lieblingspferd Buck ist Christopher Reeve vom zweiten Halswirbel ab gelähmt. Der begeisterte Leistungssportler und Hauptdarsteller der „Superman“-Filme ist zur Bewegungslosigkeit verdammt. Doch er gibt nicht auf. Im festen Glauben an seine Gesundung engagiert er sich in der medizinischen Forschung. Von Kraft und Hoffnung: Das großartige Buch eines wahren „Superman“. Christopher Reeve: „Immer noch ich“ Knaur, 8,90 €

Lebensglück auf neuem Kurs SERGIO BAMBAREN TUT einfach gut. Der Autor des Welterfolgs „Der träumende Delfin“ ist ein Poet der Seele und bereichert den Alltag mit Weisheiten wie „Das einzige wirkliche Risiko im Leben ist es, kein Risiko einzugehen“ oder „Nur wer seine Träume lebt, kann seine Sehnsucht stillen“. Er hat die Welt bereist auf der Suche nach der perfekten Welle, jetzt hat der aus Peru stammende passionierte Surfer in den Weiten des Meeres seine Antwort auf den Sinn des Lebens gefunden. In seinem neuen Roman, herrlich illustriert von Heinke Both, findet ein Paar die Liebe wieder. Kate und Michael sind Anfang Dreißig und ihr Leben steckt in einer Sackgasse. Geld, Ansehen, Wohlstand – sie haben alles erreicht und dabei ihre Ehe verspielt. Doch sie wollen das Ruder noch einmal herumreißen und beschließen eine Reise ins Ungewisse. Sie verkaufen ihren Besitz und stechen mit einem alten Segelschiff in Auckland in See. Ihr Weg in die Freiheit beginnt, als die magische Welt der Fidschi-Inseln und das legendäre Tonga an ihnen vorbeiziehen. Bis sie in einen schweren Sturm geraten und ihr Überleben auf Messers Schneide steht … Wir sind uns sicher, daß Sergio Bambaren auch Ihren Horizont erweitert, getreu seiner Maxime: „Laß nicht zu, daß Ängste die Straße deiner Träume bedrohen.“ Sergio Bambaren: „Das weiße Segel“ Piper, 13,90 €

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Optimisten haben mehr vom Leben!

und Supermännern

Erwarten Sie das Beste! Optimisten lächeln die Welt an – und die Welt lächelt zurück. Ihre gelassene und stressfreiere Lebensweise beschert den Optimisten unter uns beste Gesundheit und Glück. Jeden Tag ein kleines Lächeln bewirkt Wunder!

besser leben lernen t Berge

+ Bücher fürs Leben … + Glaube versetzt Berge + Bücher 3-478-08353-2

Bobby Superstar

Aufgeben? – Niemals!

SEINE ZUSCHAUERQUOTEN BRECHEN Rekorde. Bobby Brederlow dreht mit Senta Berger, feiert mit Whitney Houston und tanzt mit Uschi Glas. Die Medien reißen sich um ihn, den Schauspieler mit dem Down-Syndrom. Zuhause in der MännerWG in München stehen der Bambi und die Goldene Kamera. Jetzt erzählt sein Bruder, Gerd Brederlow, Bobbys Geschichte. Das außergewöhnliche Leben eines Mannes, der schon immer berühmt sein wollte. Er hat es geschafft, trotz Trisomie 21, dieser vertrackten genetischen Konstellation, die drei Chromosomen statt zwei auf der Nummer 21 vorsieht. „Bobby Mutmacher“ lebt bei seinem Bruder und dessen Lebensgefährten und ist alles andere als „down“, denn er wurde und wird stets geliebt und gefördert. Als Kind vom weltoffenen Großvater und der lebensfrohen Mutter und jetzt von einem Ersatzelternpaar, das mitten im Leben steht. Klar, wenn die Dinge nicht an ihrem Platz sind, gerät Bobby in Panik – aber das geht mir auch so, wenn ich mal wieder meinen Geldbeutel suche… Doch Bobby kann nicht reflektieren, warum er etwas tut. Dafür weiß er genau, was er will! Wer Bobbys Buch liest, wird berührt sein. Da findet einer einfach seinen Platz auf der Welt und öffnet mit dem Charme des Glücklichen die Herzen seiner Umgebung. HofGerd Brederlow: „Bobby, Herr Bredi und fentlich ist das anMister Herr Bendel“ Piper, 17,90 € steckend!

ER WAR DER kommende Star im internationalen Radrennsport, mit einem 1,25 Millionen-Dollar-Vertrag in der Tasche. Dann 1996 die niederschmetternde Diagnose: Hodenkrebs mit Metastasen in der Lunge und zwei Tumoren im Gehirn. Der ProfiRadsportler Lance Armstrong hat dem Tod getrotzt und gewinnt seit 1999 wie ein Uhrwerk die Tour de France. Dies ist seine mitreißende Lance Armstrong: Bilanz einer Tour „Tour des Lebens“ Bastei Lübbe, 8,90 € de Force.

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Allein die Gedanken sind frei „WENN MAN SCHON Gefahr läuft zu sabbern, kann man es auch auf einem Kaschmirpulli tun.“ Dieses Bonmot stammt von Jean-Dominique Bauby. Nach einem Gehirnschlag vollkommen gelähmt, beschloß der 43-jährige Chefredakteur der „Elle“ seine Erfahrungen mit dem „LockedIn-Syndrom“ zu diktieren. Nur mit dem Lidschlag des linken Auges. Kurz danach starb er und hinterließ uns eine Ode an die Kunst des LeJean-Dominique Bauby: „Schmetterling und bens.

Lebenslust tanken! Oft verfällt man in Schwermut und Resignation und weiß nicht mehr ein noch aus. Der erste Schritt, um sich daraus zu befreien, findet im Kopf statt. Positive Beeinflussung der Gedanken bringt Gesundheit, Glück und Erfolg – dauerhaft.

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Bahn frei für Ihre Träume! Die Geschichte dieser Frau ist spannend und zugleich inspirierend! Als erfolgreiche Chefredakteurin weiß sie, wie frau ihre persönlichen Ziele bis ganz nach oben erreicht und sich selbst trotzdem treu bleibt.

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Bitte freimachen! Von unserer Umwelt oft negativ beeiflusst, richten wir uns unbewusst nach falschen Werten, die uns in Form von Ängsten, Erfolglosigkeit und Störungen massiv beeinträchtigen. Doch wenn man seine inneren Blockaden sprengt und sich im Kopf frei macht, kann man sein Leben in die richtigen Bahnen lenken. 3-478-08352-4

Taucherglocke“ dtv, 8,– €

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Finanzen 2003 – jetzt

© privat

Ein Steuerfahnder testet

Dr. Martin Lobenhofer

Der Unbestechliche

DR. MARTIN LOBENHOFER ist ausgesprochen nett und man kann sich mit ihm stundenlang über Sport, Bücher und gutes Essen unterhalten. Trotzdem möchte wohl niemand wirklich seine Bekanntschaft machen. Der promovierte Jurist ist seit 1994 in der Bayerischen Finanzverwaltung tätigt und derzeit Leiter einer Steuerfahndungsstelle. Er und sein Team packen bei gefälschten Bilanzen und Betrügereien am Neuen Markt unerbittlich die Handschellen aus. Recht so. Schließlich geht es um unser aller Geld. Und da es jetzt auch wieder um Ihr Geld geht, nahm der Unbestechliche für uns drei brandneue Steuersparprogramme für den PC unter die Lupe. Dabei fand der Hobby-Fußballer und Vater dreier Kinder viele wertvolle Tips, aber nicht den Stein der Weisen: Einmal im Leben möchte sich Martin Lobenhofer den Wunsch erfüllen und bei der Vereinfachung der Steuergesetzgebung mitwirken …

> Herr Dr. Lobenhofer, wie macht eigentlich ein Steuerfahnder seine Steuer? < Zunächst genau so ungern wie jeder andere auch und ganz kurz vor der Abgabefrist. Dabei lass ich mir von meiner Schwiegermutter helfen, die sich als Finanzbuchhalterin besser mit der Einkommensteuer auskennt. Zusätzlich nutze ich auch PC-Programme zum Nachschlagen. > Das Dickicht der Steuer überblikken selbst manche Steuerberater und Finanzbeamte nicht mehr. Für wen eignen sich Ratgeber zur Steuererklärung und für wen nicht? < Alle getesteten Programme sind wirklich sehr umfangreich und anwenderfreundlich. Sie eignen sich sogar für Steuerexperten, die damit bequem überprüfen können, ob sie nicht etwas übersehen haben. Bei sehr komplexen Steuerfällen können aber auch diese sehr detaillierten Programme den Weg zur professionellen Beratung nicht ersparen. Für den Laien, also für die meisten Menschen, gilt: Mit etwas Erfahrung am PC und und auch etwas Lust und Sorgfalt, die Steuererklärung selbst zu machen, kann wenig schiefgehen. Im Zweifelsfall kann man die Steuererklärung immer noch von einem Profi kontrollieren lassen. > Steuerhinterziehung ist Volkssport. Wer‘s nicht macht, ist der Dumme. Wie ist Ihre Meinung dazu? < Ganz klar, für Volkssport ist der örtliche Sportverein zuständig, alles andere ist Betrug. > Ein Steuerfahnder ist wie James Bond – nur ohne Aston Martin und hübsche Mädchen. Wie sieht Ihr Alltag aus? < Als Familienvater ist mir mein Ford Galaxy lieber – und bei uns im Amt gibt es auch schöne Frauen …

Mit dem Zweiten spart man besser … DAS „WISO-SPARBUCH 2003“ überzeugte mich nicht nur, weil es auf den Erfahrungsschatz der WISO-ZDF-Redaktion zurückgreift. Einzig bei der Installation stutzte ich kurz, als man während der Registrierung gleich ein Abo der Software anbot. Doch diese Minihürde ließ sich problemlos umgehen und die Software wurde schnell und anwenderfreundlich installiert. Die WISO-Benutzeroberfläche ist für meinen Geschmack ansprechend bunt und ist mit ihren multimedialen VideoEinlagen nebst Tips vom Steuerassistenten fast schon hollywoodreif. Bei der Anwendung verlor ich nur wenige Male

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Steuern schön bunt

den Überblick und das Handbuch mußte für Orientierung sorgen. Schön ist, daß Daten aus dem Vorjahr übernommen werden können. Das Benutzerhandbuch mit seinen 640 Seiten ist vom Inhalt her genauso übersichtlich und umfangreich wie die Software selbst. Was mir noch positiv aufgefallen ist: WISO beherrscht bereits den Versand der Steuererklärung via „ElSter“ online an Finanzämter, die diesen Service bereits anbieten. Ansonsten läßt sich leicht eine versendebereite Steuererklärung ausdrucken. Mit WISO 2003 können Selbständige jetzt auch EinnahmeÜberschußRechnungen erstellen. Mein Fazit: Das umfangreichste Handbuch, die grafisch schönste Oberfläche und ein angemessenes Preis-LeistungsGünter D. Alt (Hrsg.): „WISO Sparbuch 2003“ Verhältnis. CD-ROM Buhl Data Service, 34,99 €

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gegensteuern Auf den Steuermann ist Verlaß

Steuern preiswert erklärt

DER „TAXMAN 2003“ bietet Zugang zu einer gewaltigen Daten- und Informationsmenge. Die Installation verlief problemlos, wenn auch die wiederholte Aufforderung zur Online-Registrierung nervig war. Apropos online: Wie auch die beiden anderen getesten Programme bietet „Taxman 2003“ Zugang zu ständig aktualisierten Internetseiten. Auf diese Weise ist es möglich, daß auch die künftige Steuerrechtslage bei wirtschaftlichen Entscheidungen von großer Tragweite mit einbezogen werden kann. Die Bedienerfreundlichkeit des „Taxman 2003“ orientiert sich an der Logik von Office-Programmen, was ich als angenehm empfand. Hervorzuheben sind auch die umfangreichen, multimedial unterstützten Hilfefunktionen.

DAS „HAUFE STEUERLEXIKON plus CDROM QuickSteuer Compact“ erinnert mich an meine Stereoanlage. Die kann ich ebenso leicht und komfortabel bedienen, ohne die restlichen 50% aller technischen Möglichkeiten zu nutzen. Das sehr preiswerte Programm beschränkt sich auf das Wesentliche, ohne auf notwendige Zusatzhilfen wie einen Zugang

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Taxman als Beifahrer am Steuer Aus den sehr komplexen Features dieses Programms nenne ich beispielhaft nur den Reisekosten-Rechner für die steuerliche Dienstreiseabrechnung. Die Einreichung der Steuererklärung kann wie gewohnt mit den amtlichen Formularen, auf Blankopapier oder online mit „ElSter“ erfolgen. Das Handbuch erreicht mit seinen 567 Seiten fast den Umfang eines Steuerrechtkommentars, ist jedoch ein übersichtliches Nachschlagewerk. Fazit: Viele Features und Detailinfos, die sich leicht erschließen. Der Preis ist angesichts der gebote„Taxman 2003“ nen Leistung CD-ROM Lexware, 39,90 € angemessen.

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Überzeugendes Angebot auf Internetseiten mit aktuellen Steuerentscheidungen zu verzichten. Keine Kompromisse macht die Software ebenfalls bezüglich der Hilfefunktionen. Auch das Handbuch mit seinen rund 350 Seiten ist für die große Mehrzahl aller „normalen“ Steuerfälle absolut ausreichend. Ebenfalls problemlos installiert, ist die Benutzeroberfläche für meinen Geschmack eine Spur zu nüchtern ausgefallen. Wer es gern sachlich mag, der wird sicher zufrieden mit „QuickSteuer Compact“ zusammenarbeiten. Selbstredend, daß alle von mir testhalber vorgenommenen Berechnungen richtige Ergebnisse lieferten. Fazit: Das „Haufe Steuerlexikon plus CD-ROM QuickSteuer Compact“ ist das preiswerteste und aus meiner Sicht auch preiswürdigste Angebot der von mir getesteten Software. Es ist kein OberklasseWagen wie die beiden anderen Programme, aber auch mit einem Golf kommt man bequem und günstig W. Dittmann, R. Happe, R. Schnell: ans Ziel.

Hugendubel Bestseller Wirtschaft

Software für die Steuererklärung

Die zur Zeit meistverkauften Titel aus dem Bereich Wirtschaft bei Hugendubel. 1

Jungbluth, Rüdiger; Die Quandts

24,90¤

2

Johnson, Spencer; Die Mäuse-Strategie für Manager

14,90¤

3

Lundin, Stephen C.; Fish!

12,90¤

4

Henkel, Hans-Olaf; Ethik des Erfolgs

22,00¤

5

Clark, Thomas; Der Filmpate / Leo Kirch

21,90¤

6

Schäfer, Bodo; Endlich mehr verdienen

21,90¤

7

Brandes, Dieter; Einfach managen

12,90¤

8

Klein, Naomi; No Logo!

14,50¤

9

Sprenger, Reinhard K.; Vertrauen führt

24,90¤

10

Giuliani, Rudolph W.; Leadership

23,90¤

Wöchentlich aktualisierte Bestsellerlisten unter

www.hugendubel.de

„Steuern sparen leicht gemacht“ Haufe, 14,95 €

17.12.2002, 15:16:18 Uhr


!

Bitte sachlich bleiben!

+ Neues aus Politik und Wirtschaft Steuermann auf Sparkurs DAS HAT UNS gerade jetzt gefehlt: Franz Konz läßt mit seinen ganz legalen und brandneuen Steuertricks den ungebremst knebelnden Fiskus blaß und mehr als 5 Millionen Lesergetreue rosig aussehen. Allerdings: Das deutsche Steuerrecht ist weltweit gefürchtet. Die jährlichen Änderungen verwirren dermaßen, daß der gebeutelte Steuerzahler oft gar den Gang zur Behörde scheut. Doch es gibt ein Licht am Horizont: Ein ehemaliger Steuerinspektor und Revisor hat es sich zur Aufgabe gemacht, den „kleinen Mann“ über seine Rechte aufzuklären, bevor das Finanzamt seine Daumenschrauben anlegt. Wirklich jede Lücke hat Franz Konz ausgelotet und teilt sie Interessierten allgemeinverständlich mit. Beispiele aus dem „Quo Vadis“: Wie man sich an der Erbschaftssteuer vorbeidrückt, mit Hilfe des Lebenspartners die Steuer ausnützt oder das Finanzamt dazu bekommt, daß es 3.000 Euro beim Autokauf beisteuert. Neben allgemeinen Steuertips zeigt er, welche Einkünfte steuerpflichtig sind, welche Vergünstigungen für Kinder gelten oder wie man durch Hausbau und -besitz Steuern sparen kann. Unverzichtbar ist auch das Kapitel zum Umgang mit der Finanzbehörde. Und wem das alles nicht genügt, kann sich vielleicht im Anhang mit den besten Steueroasen der Welt anfreunden. Man gönnt sich ja sonst nichts. Franz Konz: „Der Große Konz 2003“ Knaur, 8,90 €

Büchernews aus Welt, + Neues aus Geschichte und Zeitgeschichte Blicken Sie noch durch? In der Welt geht es rund. Amerika rüstet zum Kampf, Deutschland zieht die Zügel mächtig an … Damit wir im Dickicht noch die Orientierung behalten, Zusammenhänge erkennen und nicht nur vor lauter Ungewißheit unruhig mit den Füßen scharren müssen, dafür helfen diese aktuellen Bücher. Wir haben für Sie wichtige Neuerscheinungen ausgewählt, die die Lage klären und spannend beschreiben. Reden Sie mit!

Vor 60 Jahren: Stalingrad MEHR ALS ZWEI Millionen Menschen starben in Stalingrad. Für die Familien der Opfer ist der ausweglose Kampf zum Symbol für Krieg, Zerstörung und Niederlage geworden. Guido Knopp, Bestseller-Autor und Leiter des ZDF-Ressorts Zeitgeschichte, hat den 60. Jahrestag der Tragödie zum Anlaß für neue Recherchen genommen. Entstanden ist ein überaus bewegendes, authentisches Zeitdokument, das den Fernseh-Dreiteiler im Januar begleitet. Sendetermine: 14. Januar 2003, 21. Januar 2003, Guido Knopp: 28. Januar 2003, „Stalingrad“ C. Bertelsmann, 23,90 € jeweils 20:15 Uhr.

+ Neues aus Politik und

Hitlers Mission DIE ANZAHL DER Biografien über Adolf Hitler ist für Laien kaum zu übersehen. Man fragt sich: Ist ein neues Bild über den größten Nazi-Verbrecher überhaupt noch hilfreich? Ralf Georg Reuth, Historiker und Chefkorrespondent der „Welt am Sonntag“, kann tatsächlich mit neuen Recherchen und Erkenntnissen aufwarten. Er geht der Motivation Hitlers auf den Grund und legt so seine verborgene Seite offen. Ohne die für Hitler und viele Menschen in der Weimarer Republik unverständliche Niederlage im Ersten Weltkrieg, ohne Novemberrevolution und ohne den Vertrag von Versaille wäre der Sohn eines Zollbeamten chancenlos geblieben. Erst das Chaos jener Nachkriegszeit lieferte den Boden für Hitlers Weltanschauung, in der sich Antisemitismus, Angst vor dem Bolschewismus und die wirtschaftlichen Folgen von Versaille zu einem bedrohlichen Szenario verdichteten. Ralf Georg Reuth interpretiert Hitler als getriebenen Verkünder einer eigenen politischen Religion, der seiner Mission, die Welt vor dem Judentum und den Kommunisten zu retten, alle dazu nötigen Handlungen unterordnete. Sogar der Zweite Weltkrieg diente Hitler einzig diesem Zweck. Reuth, der sich mit seiner Biographie über Goebbels bereits einen Namen machte, kommt das Verdienst zu, das bislang am schärfsten kontuRalf Georg Reuth: rierte Bild Hitlers „Hitler“ Piper, 23,90 € zu zeichnen!

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Wirtschaft und Politik und Wirtschaft

+ Neues aus Geschichte und Zeitgeschichte

+ Neues aus Politik und Wirtschaft

KriegsChronik?

Ogger über die Egomanie in der Ökonomie

Laikas und Schamanen

Ist Amerikas Feldzug gegen den Islam das „Schlachtfeld der Zukunft“? Peter Scholl-Latour, intimer Kenner der Region und Religion, kritisiert den Allmachtsanspruch der USA und verdeutlicht drohende Gefahren im Falle eines Krieges. Ein ungleicher Kampf und die Zerstörung des empfindlichen Gleichgewichts in Zentralasien wären neben einem auseinanderfallenden Atlantischen Bündnis die Folge. Der neue Scholl-Latour: Sachlich, komPeter Scholl-Latour: „Kampf dem Terror – petent und überaus Kampf dem Islam?“ Propyläen, 24,90 € besorgniserregend.

DER MANN, DER Manager sezierte, den Börsenschwindel analysierte und die Finanzbranche vom Podest stieß, provoziert erneut: Günter Ogger entlarvt in seinem neuen Sachbuch die skrupellosen Machenschaften einiger deutscher Wirtschaftsbosse. Der streitbare Wirtschaftsjournalist schaut tief in die Zauberkiste der Mächtigen, zeigt ihre Tricks und Täuschungsmanöver. Und bietet der ohnmächtigen Bevölkerung Rezepte gegen die Egomanie der Betrüger-Wirtschaft. Sein Tip: Hinsehen und handeln. Wachsam sollte man werden, wenn Konzerne Bilanzen fälschen, Manager ihre Firmen ausplündern, Banken ihre Kunden aufs Kreuz legen und Gastronomen in Teuromanie verfallen. Und dann den Spieß umdrehen! Angestellte sollten ihren Chefs auf die Finger schauen, Selbständige ihre Geschäftspartner beobachten und Kunden die Preiskartelle des Handels und Handwerks unterlaufen. Günter Ogger, ehemaliger Redakteur beim Wirtschaftsmagazin „Capital“, ist einer der bekanntesten deutschen Wirtschaftsjournalisten. Sein Traum wäre es zu singen wie Pavarotti, doch seine Stärke sind gnadenlose Analysen. Mit „Nieten in Nadelstreifen“ oder „Der Börsenschwindel“ eroberte er die Bestsellerlisten, jetzt rechnet er wieder mit den ganz Großen ab. Ihm dabei zu helfen, könnte Günter Ogger: diebisch Spaß ma„Die Ego AG“ C. Bertelsmann, 22,90 € chen …

POKOJNIKI. EIN WINZIGES Dorf am westlichen Ufer des Baikalsees. Schweine, Kühe, sibirische Laikas und ein Ort mit 13 Einwohnern. Hier startet der WDR-Chefredakteur Klaus Bednarz mit seiner Crew die erste Etappe seiner 10.000 km weiten Reise durch Sibirien. Ein Drei-Tages-Fußmarsch vom Baikalsee zur Lena-Quelle ist der Anfang seiner gefährlichen Spurensuche. Einst zogen Indianer hier ostwärts bis nach Alaska. Klaus Bednarz heftet sich an ihre Fersen und hält Ausschau nach Hinweisen für ihre Zeugnisse. Noch meint es der Wettergott gut mit ihnen. Für den Notfall hat jeder zum Überleben nur das Notwendigste dabei: Streichhölzer, ein Taschenmesser und etwas Schokolade. Alleinsein ist hier mehr als nur ein Wort. Sibirien zeigt sein uns unbekanntes Gesicht. Zu Fuß, per Schiff, Geländewagen und Flugzeug durchquert Klaus Bednarz das Land östlich der Sonne. Läßt reißende Flüsse, öde Taigawüsten, mörderische Sümpfe und mystische Berge hinter sich, trifft Forscher, Schamanen, ehemalige Gefangene des GULAG und Goldsucher. Ihre Mythen und Erzählungen vertreiben die Einsamkeit und offenbaren eine Region, die uns völlig fremd ist. Klaus Bednarz‘ Expedition zu den Wurzeln der Indianer macht sehnsüchtig und beschreibt nachhaltig, wie sehr die Ahnen Nordamerikas hier noch immer lebendig sind.

Ein Spötter und sein Land GORE VIDAL, VERWANDTER Al Gores und erklärter Gegner des Establishments, zieht in seiner jüngsten Amerika-Kritik gewohnt scharfsinnig zu Felde. Die Attentate des 11. September will er nicht als Angriff auf die westliche Zivilisation, sondern als Antwort auf das hegemoniale Verhalten der USA interpretieren. Mit spitzer Feder geißelt Gore Vidal (s)eine Nation und führt Beispiele für ihGore Vidal: ren Machtmiß- „Ewiger Krieg für ewigen Frieden“ Europäische Verlagsanstalt, 13,– € brauch an.

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Klaus Bednarz: „Östlich der Sonne“ Rowohlt, 19,90 €

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Deutschland legt

Die 2002 meistverkauften Titel aus dem Bereich Belletristik bei Hugendubel. 1

Grass, Günter; Im Krebsgang

18,00¤

2

Tolkien, J.R.R.; Der Herr der Ringe (3 Bände in Kassette)

32,50¤

3

Coelho, Paulo; Der Alchimist

17,90¤

4

Leon, Donna; Das Gesetz der Lagune

19,90¤

5

Franzen, Jonathan; Die Korrekturen

24,90¤

6

Rowling, Joanne K.; Harry Potter und die Kammer des Schreckens

14,50¤

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Walser, Martin; Tod eines Kritikers

19,90¤

8

Mankell, Henning; Wallanders erster Fall und andere Ezählungen

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Was Sie schon immer über den deutschen Leser wissen wollten …

NLPTrainer Martin Haberzettl ist es gewohnt, auch die kompliziertesten Knoten der menschlichen Psyche zu entwirren. Was aber findet ein approbierter Psychotherapeut bei einer ziemlich gespaltenen Persönlichkeit heraus? „Die perfekte Liebhaberin“, der „die Männer nicht zuhören“ einerseits, andererseits ein Anhänger des Dalai Lama und der „Nomadentochter“, der auch genüßlich auf Dieter Bohlens Bettkante Platz nimmt. Hier die Psychoanalyse des deutschen Durchschnittslesers anhand der Hugendubel-Bestseller-Listen für die meistverkauften Romane und Sachbücher des Jahres 2002. DIPLOM-PSYCHOLOGE

24,90¤

Rowling, Joanne K.; Harry Potter und der Feuerkelch

22,50¤

Roth, Philip; Der menschliche Makel

24,90¤

Wöchentlich aktualisierte Bestsellerlisten unter

www.hugendubel.de

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© Cinetext Bildarchiv

Hugendubel Bestseller Belletristik

Ein Psychogramm des

UND

Keiner hat ihn je gesehen, den deutschen Durchschnittsleser 2002. Wer ist diese ominöse Gestalt? Was treibt sie um, welche Sehnsüchte hat sie? Mit Hilfe der vorliegenden Bestsellerlisten werfen wir hier etwas Licht in ihr Schattendasein. Was können Commissario Brunetti, Kurt Wallander, aber auch Harry Potter uns über unseren Leser verraten? In die-

sen schwierigen Zeiten zieht es ihn stark hin zu Vertrautem und Bekanntem. Er wendet sich ab vom äußeren Weltgeschehen mit all seiner Problematik und sucht Halt in menschlicher Nähe. Nähe, die ihm auch Dieter Bohlen – irgendwie ein Mensch wie Du und Ich – vermitteln kann.

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Kleine und größere Unterschiede… Unser Leser sucht jedoch nicht nur Nähe, er sucht auch klare und einfache Antworten. Begierig vernimmt er, daß die kleinen und größeren Unterschiede zwischen Männern und Frauen schlicht auf die Biologie zurückzuführen und damit normal sind. Schimmert da nicht ein wenig Hoffnung auf Waffenstillstand, ja vielleicht sogar Frieden im Geschlechterkampf durch? Der Wunsch, daß wenigsten hier die Welt noch in Ordnung ist? Wir können hier vorsichtigen Optimismus diagnostizieren. Völlig abhanden gekommen scheint unserem Leser jedoch der Glaube zu sein, persönliche Zufriedenheit und Erfolg im Leben im weiteren Erklimmen der Karriereleiter zu finden. Ganz im Gegenteil: Sein Weg zum Glück

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sich auf die Couch

Martin Haberzettl

Ganz persönlich

MARTIN HABERZETTL, Jahrgang 1956, ist Klinischer Psychologe/Psychotherapeut nach BDB und NLP-Lehrtrainer nach DVNLP. Außerdem ist er Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurolinguistische Psychotherapie (DGNLPt). Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist sein eigenes Institut für Persönlichkeitsund Systementwicklung „inForm“, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz neben NLP-Ausbildungen auch Coachings für Einzelne, Gruppen und Firmen anbietet (siehe www.inform-online.biz). Als drittes Buch, nach „BodyMind-Management“ und „Kommunizieren und Motivieren“, erscheint im Frühjahr 2003 im C.H. Beck Verlag das „Handbuch für Trainer und Moderatoren“ (gemeinsam mit Thomas Birkhahn). liegt im Einfachen und Privaten. Er will nichts mehr wissen von schlingernden Aktienkursen und anderen beängstigenden Nachrichten. Als moderner Alchimist mixt er ein bißchen fernöstlichen Buddhismus und Mystik mit der „Glücksformel“, darauf hoffend, daß damit seine persönlichen Aktien wieder gut stehen.

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Wenn ihn nur nicht angesichts der Weltlage ein Gefühl der Hilflosigkeit überkäme! Aber auch hier steht Abhilfe bereit: Die globalen Mißstände und Bedrohungen kann er nicht aufräumen, wohl aber den eigenen überbordenden Schreibtisch. Da kann er endlich etwas tun. Wieder frohgemut geht er daran, sein Leben zu simplifizieren – wenn dadurch nur nicht schon wieder zwei Bücher mehr im Bücherregal stünden! Je unsicherer die Zeiten sind, desto mehr verspürt unser Leser den Wunsch nach Stabilität. Und da besinnt er sich zurück auf seine Herkunft mit ihrer ursprünglichen corporate identity: Deutschland als das Land der Dichter und Denker. Bildung rückt wieder ins Zentrum des Interesses. Offen bleibt einzig, ob unseren Leser mehr der Stachel der Pisastudie schmerzt oder ob ihn eher der Wunsch treibt, dem drohenden Verfall von Werten und Kultur etwas entgegenzusetzen. So ganz reicht unserem Leser all das Vertraute, das Sichere und Gewisse je-

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Ein bißchen Nomade?

doch nicht. Es verlangt ihn nach mehr Würze in seinem Leben, nach einer Prise Abenteuer. Bequem in seinem Lesesessel sitzend, träumt er den Traum vom wilden Leben: Sind wir nicht alle ein bißchen Nomade? Und beim Gedanken an ein Universum in der Nußschale läßt er zu, daß ihn ein wohliger Schauer durchrieselt. Wie lautet nun das abschließende Urteil? Ich meine, wir sollten dem Leser ein Jahr auf Bewährung geben, darauf hoffend, daß er 2003 weiter fündig wird auf seiner Suche nach Geborgenheit einerseits und der Fremde andererseits. Und vielleicht stößt er auch auf den einen oder anderen Hinweis, daß die wirkliche Welt mehr ist als nur ein unwirtlicher Ort.

Hugendubel Bestseller Sachbuch

© privat

Durchschnittslesers anno 2002

Die 2002 meistverkauften Titel aus dem Bereich Sachbuch bei Hugendubel. 1

Pease, Allan und Barbara; Warum Männer nicht zuhören u. Frauen schlecht einparken 8,95¤

2

Schwanitz, Dietrich; Bildung

3

Paget, Lou; Die perfekte Liebhaberin

9,00¤

4

Kingston, Karen; Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags

8,90¤

14,00¤

5

Küstenmacher, Werner Tiki; simplify your life

19,90¤

6

Dalai Lama XIV. Der Weg zum Glück

16,90¤

7

Bohlen, Dieter; Nichts als die Wahrheit

20,00¤

8

Klein, Stefan; Die Glücksformel

19,90¤

9

Hawking, Stephen W.; Das Universum in der Nußschale

27,00¤

Dirie, Waris; Nomadentochter

21,90¤

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Wöchentlich aktualisierte Bestsellerlisten unter

www.hugendubel.de

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Stupid White Men Ist George W. Bush ein Gauner? Beleidigte Leberwurst

UNGLAUBLICH SATIRISCHEN WITZ entdeckten Kritiker bei Michael Moores Abrechnung mit George W. Bush, dem Turbo-Kapitalismus und dem Versagen der Demokraten rund um Bill Clinton und Al Gore. Ich muß dem Buch den Vorwurf machen: Es ist nicht witzig. Vielmehr ist das Buch eine Sammlung von Fakten aus allgemein zugänglichen Quellen – und diese läßt mich bei der Lektüre frösteln. Ein paar Beispiele. Die Amerikaner verlangen von jeder Regierung, daß UNWahlbeobachter ins Land dürfen, wenn

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Für Moore ist Bush ein Gauner“ die Ergebnisse derart ungeklärt sind, wie bei der Kür von George W. Bush zum Präsidenten. Schließlich mußte erst ein Gericht bestimmen, daß Gore verloren hat. In dem offenen Brief „Lieber George“ hält er dem mächtigsten Mann der Welt vor, der immer ein Mittagsschläfchen braucht, sich gegen die 178 anderen Staaten zu stellen, die das Kyoto-Protokoll unterschrieben hatten und soziale Mittel in Billionen-Höhe für die meist schwarze Unterschicht zu Gunsten von Steuererleichterungen für das reichste Hundertstel der Amerikaner durchgesetzt zu haben. Michael Moore sieht nur lustig aus. Was er schreibt ist – auch wenn es sehr spitz formuliert ist – leider sehr ernst.

Michael Moore: „Stupid white men“ Piper, 12,– €

Schneller ist keiner

© privat

Patrick Witte, 28, betreute das Fachbuch bei Hugendubel am Stachus, bevor er sich in die unendlichen Weiten von www.hugendubel.de aufmachte.

„BOWLING FOR COLUMBINE“ brachte Michael Moore auch hierzulande ins Spiel. Der Dokumentarfilmer („Roger & Me) und Buchautor diagnostiziert in seinem Bestseller „Stupid white men“, daß seine Heimat USA am „Virus der dummen Weißen“ erkrankt ist, an Korruption und am Lobbyismus der weißen Oberschicht laboriert. Sein Rundumschlag geißelt die Umweltpolitik Amerikas genauso wie die Außen- und Wirtschaftspolitik der BushAdministration. Und er tut dies zur Freude seiner Fans ausgesprochen deftig: „Die fetten Jahre sind vorbei. Willkommen im Albtraum des 21. Jahrhunderts. Ein Mann, den niemand gewählt hat, sitzt im Weißen Haus. Kalifornien hat nicht genug Strom, um Saft auszupressen oder seine Todeskandidaten hinzurichten … Ich verlasse meinen Bunker! Ich möchte, daß wir uns alle unseren Ängsten stellen und aufhören, uns so zu verhalten, als ob unser einziges Ziel das bloße Überleben wäre. Euch gehört der Laden. Die Bösen sind nur eine Bande blöder, weißer Männer. Nutzt eure Macht. Ihr habt etwas Besseres verdient.

Patrick Witte

www.hugendubel.de ist die Adresse, um bequem rund um die Uhr zu schmökern, auszuwählen und zu bestellen. Bestellungen bis 16 Uhr liegen in der Regel schon am nächsten Werktag ab 14 Uhr abholbereit in der HugendubelBuchhandlung Ihrer Wahl. Natürlich versandkostenfrei.

MICHAEL MOORE IST ein häßlicher Hanswurst. Er hat einen Bierbauch und einen Bart wie ein 14-Jähriger. Klar, daß bei so einem Auftritt die adretten Highschool-Jungs ihm immer die Mädels vor der Nase wegschnappten und ihm folgerichtig nur eine Chance im Leben blieb: Als Komiker. Seine nur vermeintlich lustige Abrechnung mit dem Amerika unter George W. Bush entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als die peinliche Lebensbeichte eines enttäuschten Altlinken, der gleich alle anderen enttäuschten lin-

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Sein Auto springt nicht an: Böser Bush“

ken Fundis auf dieser Welt kollegial duzt und das in einem Ton, wie man ihn nach vier Budweiser anschlägt. So liest es sich dann auch. Einige Kostproben: Sein Auto springt nicht an. Wer hat schuld: Der Modernitätsglaube in den USA. Die Aktien stürzen ab. Wer hat schuld: Die reiche weiße Oberschicht. Und so geht es weiter auf über 300 angeblich knallharten Seiten, die aber nur eines fertig bringen: mir die Zeit zu stehlen. Angesichts des 11. September, der Irak-Krise und der Globalisierung sind mir Moores Strickmuster „Zwei links, zwei rechts fallen lassen“ zu simpel. Gut, Bush ist keine Lichtgestalt, aber ist Michael Moore nicht einfach der Gleiche in grün?

Jürgen Prommersberger, 37, lernte einst den schönen Buchhändlerberuf. Einziger Wermutstropfen: Selten hat er die Muße, ein Buch zu Ende zu lesen …

© privat

Läßt frösteln

J. Prommersberger

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Typisch Kaffeehausliteratur Ein Besuch in der „Bar Centrale“ bei Hugendubel

IRENE BINAL, JOURNALISTIN aus Salz-

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Manche Gäste verschlingen die Bücher regelrecht “

Das Konzept der Bar Centrale ist einfach: Die Literaturliebhaber können nach Herzenslust bei einer Tasse Kaffee in jedem Buch völlig ungezwungen schmökern. Und sie tun es auch: „Manche Gäste verschlingen regelrecht die Bücher“, weiß die Leiterin der Bar Centrale, Eva Holbusova: „Trotzdem brauchen sie sie nicht zu kaufen.“ Einzige Bedingung für die geistige Nahrung ist der flüssige Konsum: „Will jemand nichts trinken, dann laden wir ihn ein, lieber die Leseinseln zu benützen.“ Seit Oktober 2001 gibt es das Café im Hugendubel am Marienplatz – und sowohl die Gastronomen als auch die Buchhandlung profitieren voneinander. Weinzierl und Kull sprechen neue Kundenkreise mit einer kleinen, aber feinen Auswahl italienischer Speisen und einem Cappuccino an, der in München seinesgleichen sucht. Die rund 50 Sitzplätze rei-

Die „Bar Centrale im Hugendubel am Marienplatz“

chen oft kaum aus, an Samstagen werden laut Frau Holbusova bis zu 400 Tassen Kaffee ausgeschenkt. Mancher Stammgast sieht in der Bar Centrale sein zweites Wohnzimmer. „Ein Kunde kommt oft um 10 Uhr vormittags und bleibt bis zur Sperrstunde um 20 Uhr und ein Ehepaar besucht uns täglich zum Frühstück.“ Da-

erpolizeiliche Einschränkungen, wie Eva Holbusova bestätigt. So wird der beeindruckende Blick von der Bar Centrale über den Münchner Marienplatz von keinen Rauchschwaden getrübt – und das Lokal bleibt seinem Nimbus als „etwas anderes Kaffeehaus“ auch in dieser Beziehung treu.

Latte macciato, Espresso & Co. können Sie genießen in: Buchhandlung Hugendubel Schloßstraße 110, 12163 Berlin

© Monika Wolf

Eine Tasse Cappuccino, ein gutes Buch, viel Zeit ... Dieser Traum des passionierten Lesers wird bei Hugendubel erfreuliche Wirklichkeit. In München findet der Bücherfreund neben Literarischem auch die „Bar Centrale im Hugendubel am Marienplatz“. Im sechsten Stock der Buchhandlung gelegen, vereint das Kaffeehaus Geistiges mit Kulinarischem. Für Qualität sorgen die In-Gastronomen Rudi Kull und Albert Weinzierl, die mit ihren KultTreffs, u.a. dem Café Cortiina, der Bar Centrale und dem Ristorante Riva gleich hinter dem Viktualienmarkt eine Oktoberrevolution in Münchens Szenegastronomie auslösten.

© Christine Strub

burg, begeistert sich gleichermaßen für Kaffee- wie für Bleisatz. Grund genug, sie einmal auf einen kleinen Schwarzen und viele Bücher einzuladen.

Eva Holbusova

bei wird natürlich gelesen und wiederum gelesen: „Ich habe einen Gast einmal gefragt, ob er sich auf eine Quizshow vorbereitet und deshalb so viel liest. Aber er sagte, er wolle nicht allein daheim sein, darum komme er zum Lesen ins Kaffeehaus.“ Nur das generelle Rauchverbot mag für den einen oder anderen ein Wermutstropfen sein, allerdings sind es feu-

Buchhandlung Hugendubel Tauentzienstraße 13, 10789 Berlin Buchhandlung Hugendubel Steinweg 12, 60313 Frankfurt Buchhandlung Hugendubel Karlsplatz 11-12, 80335 München Buchhandlung Hugendubel Marienplatz 22, 80331 München

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Ein Blick über den Tellerrand AUF DEN SPUREN des Zelluloids kann man in der Filmstadt Wolfen bei Bitterfeld wandeln. In dem heutigen Museumsgebäude wurde Filmgeschichte geschrieben: Hier gossen die Filmwerker 1936 den ersten Mehrschichtenfarbfilm der Welt. 1941 rollte der erste farbige Spielfilm aus Wolfener Material über deutsche Leinwände: „Frauen sind doch bessere Diplomaten“. Infos unter: Industrie- und Filmmuseum Wolfen Tel. 03494/636446 MANNA FÜR LITERATURSTUDENTEN: Die Peter Suhrkamp Stiftung gibt das Archiv des 1959 verstorbenen Verlagsgründers als Dauerleihgabe an die Universität Frankfurt. Briefe und Manuskripte von Brecht, Frisch, Adorno, Benjamin und Hesse freuen sich, Ihre Bekanntschaft zu machen. JOACHIM FISSLER, 39, ist neuer „Koch des Jahres“. 19 von 20 Punkten gab der Gault Millau dem Meisterkoch aus dem Restaurant „Vendôme“. Wenn Sie einmal „Hecht mit Artischockensugo und Trüffelschaum“ servieren möchten: „Joachim Fisslers Sterneküche“ ist im Verlag DuMont monte erschienen.

Impressum Herausgeber: Buchhandlung Hugendubel GmbH & Co KG, Nymphenburger Straße 29, D-80335 München Anschrift für Verlag, verantwortlichen Redakteur und Anzeigenverantwortlichen: in medias res Marktkommunikation GmbH, Kopernikusstraße 27, D-90459 Nürnberg, buechermenschen@imr.de, Tel.: +911/43053-0, Fax: +911/43053-44 Verlagsleitung: Jürgen Prommersberger (verantwortlicher Redakteur) Objektleitung/Anzeigen: Susanne Halfmann (verantwortlich für den Anzeigenteil) Redaktionelle Mitarbeit: Annette Bibel, Irene Binal, Manfred Hager, Joachim Hauser, Siegfried Völlger, Patrick Witte Layout: Andreas Bahn, Joachim Hauser Herstellungsleitung: Herbert Grambihler Titelbild: Christoph Wilhelm, fotografiert im Kaffee Burger, Berlin büchermenschen ist ein Kundenmagazin und enthält auch von Unternehmen finanzierte Beiträge. büchermenschen – Das Hugendubel-Magazin für Leser – erscheint fünfmal jährlich und wird kostenlos an die Kunden der Buchhandlungen Hugendubel abgegeben. Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2002. Preisangaben sind ohne Gewähr. büchermenschen 2/2003 erscheint am 17. März 2003.

Wir über uns IRENE BINAL ficht einen ständigen Kampf mit ihren Büchern aus – denn diese machen ihr langsam den Wohnraum streitig. Daneben interessiert sie sich Irene Binal für Oper und Theater und sieht das Schreiben nicht nur als ihren Beruf, sondern auch als ihre Berufung an. Neben Reportagen für die büchermenschen arbeitet sie unter anderem für das Feuilleton der NZZ. HERBERT GRAMBIHLER kennt jeden „Bug“. Als Diplom-Biologe bringt er unsere Macs zum Blühen und als Herstellungsleiter die Herbert Grambihler büchermenschen in Form. Daß er bei der Sache mit den Bienen und den Blumen ebenfalls gut aufgepaßt hat, bewies der Optimist aus Ulm jüngst mit der Geburt seiner Tochter Karlotta. SUSANNE HALFMANN kann von zwei Dingen nie genug kriegen: mörderisch spannenden Krimis und gestochen scharfen AnzeiSusanne Halfmann genvorlagen. Die Diplom-Betriebswirtin verhandelt bei uns mit den Verlagen nicht nur ausgesprochen freundlich, wenn es um ihre Lieblingsautoren wie Kathy Reichs geht, sondern fahndet auch für die Redaktion nach Entdeckungen jenseits der üblichen Verdächtigen aus den Bestseller-Listen.

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