4/2007
PLAnEn SIE GErADE Ihren Herbsturlaub? Dann haben wir einen Vorschlag mit Spannungsgarantie für Sie: Fliegen Sie nach Schottland und nehmen Sie den siebten Band der Harry-Potter-Saga mit: Die deutsche Ausgabe „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“
+ Büchner-Preisträger Martin Mosebach
JO nESbØ, nESbØ, nOrWEGEnS KrIMISTAr nr. 1 Ein Live-Publikum – das kann einen schon süchtig machen”.
+ Kirsten Boie & Paul Maar
erscheint am 27. Oktober. Das magische Finale lesen Sie am besten in den Cafés von Edinburgh. Hier nämlich soll die Erfinderin des beliebtesten Zauberlehrlings der Welt an einem Detektivroman tüfteln. Vielleicht können Sie ihr über die Schulter schauen ...
+ Alan Greenspan
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Weil es um Ihr Geld geht. Fehlt Ihnen der Durchblick, wenn es um Ihre privaten Finanzen geht? Dann brauchen Sie jemand, der Ihnen den perfekten Überblick verschafft. Jemand, der Ihnen clevere Spartipps gibt. Und Sie bei Ihrer Zukunftsplanung unterstützt. Quicken 2008: Ihr persönlicher Finanzmanager – jetzt erhältlich bei:
büchermenschen Inhalt # 4/2007
05 Rätseln mit Gewinn MIT ETWAS GLÜCK winkt ihnen ein Hugendubel-Geschenkgutschein.
09 Jan Costin Wagner
13 Ian McEwan
© Markus Kirchgessner
© Peter Knutson
Der gefeierte Abgrunddichter überbietet sich selbst.
EINST ENFANT TERRIBLE der britischen Literaturszene, beweist der Starautor Feingefühl in seinem neuen Roman.
14 Moses Mendelssohn
+ 06 Jo Nesbø
+ 10 Martin Mosebach
NORWEGENS NUMMER 1 unter den Krimiautoren mussten wir nicht erst ins Kreuzverhör nehmen, um seine persönlichen Leidenschaften in Erfahrung zu bringen.
DER BÜCHNER-PREISTRÄGER GAB uns – trotz Medienrummel wegen der hohen Auszeichnung – ausführlich Auskunft, etwa über seinen Frankfurter Sommernachtstraum.
ÜBER DIE LICHTGESTALT der jüdischen Aufklärung weiß Prof. Bourel Erhellendes zu berichten.
16 Fantastische Literatur VON ALTEN MEISTERN und jungen Talenten haben wir für Sie die besten Novitäten ausgewählt.
© Boris Roessler / picture-alliance / dpa
20 Berlin Noir
© Yasmina Ferraris
Titelbild: Erlend Aas / picture-alliance / dpa
+ 08 Eiskalte Krimis + 12 Weibliche Perspektiven + 15 Historische Romane + 17 Internationaler Corine-Preis + 33 Business-Bestenlese
+ 19 Zoë Ferraris
+ 31 Alan Greenspan
DIE AMERIKANISCHE AUTORIN lebte selbst ein Jahr lang in Saudi-Arabien. Ihre Erfahrungen in der muslimischen Welt schilderte Sie uns im Interview.
SEIN EINFLUSS AUF die Weltwirtschaft war kolossal: Maestro Greenspan, der die internationalen Finanzmärkte steuerte, hat seine Autobiografie geschrieben.
PHILIP KERR BESCHWÖRT gekonnt den Geist der „hard boiled detective novels“ im Stil von Chandler und Hammett.
26 Kirsten Boie & Paul Maar DIE BEIDEN ERFOLGSAUTOREN vertreten teilweise ganz unterschiedliche Meinungen über gute Bücher für den Nachwuchs. Junge Leser jeden Alters werden staunen.
29 Paradies für Bonobos Die Naturschützerin Claudine André schildert in ihrer Biografie, wie kleine Wunder wahr werden. | büchermenschen
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Herzlich willkommen in der Welt der büchermenschen
News, Wien
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Aus dem Brasilianischen von Maralde Meyer-Minnemann 304 Seiten, Leinen, ¼ 19.90 / sFr 34.90
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Diogenes www.diogenes.ch
DER HERBST BESCHERT nicht nur in der Natur ein großartiges Kontrastprogramm, sondern auch auf dem Buchmarkt – und selbstverständlich in unseren Buchhandlungen. Auf die Hochsaison druckfrischer Bücher möchten wir Sie mit dieser Ausgabe der büchermenschen einstimmen. Auf den folgenden Seiten unseres Kundenmagazins stellen wir Ihnen unsere Favoriten unter den Neuerscheinungen vor. Die Auswahl reicht von Romanen weltberühmter Schriftsteller wie Isabel Allende, Ian McEwan und Susanna Tamaro über vielversprechende Debüts bis zu Sachbüchern, die neue Horizonte eröffnen und wertvolles Wissen vermitteln. Wer Lebensgeschichten außergewöhnlicher Persönlichkeiten schätzt, darf sich auf unsere Reportagen über die neuen Biografien von Finanzgenie Alan Greenspan und der Naturschützerin Claudine André freuen. Ideale Gelegenheiten, die interessantesten Autoren besser kennen zu lernen, bieten wir Ihnen durch ein besonderes Extra: unsere Exklusiv-Interviews. Im Gespräch waren wir beispielsweise mit Norwegens erfolgreichstem Schriftsteller Jo Nesbø, dem diesjährigen Büchner-Preisträger Martin Mosebach, den beliebten Kinderbuchautoren Kirsten Boie und Paul Maar sowie mit der amerikanischen Entdeckung Zoë Ferraris, die aus erster Hand
© Jan Greune
Editorial
Nina Hugendubel
Einblicke in die islamische Welt vermittelt in ihrem bravourösen Krimi-Erstling. Und dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der Autoren und Themen, die Sie in diesem Magazin erwarten. Viel Vergnügen in unserer Welt der Bücher und anregende Lektüre-Entdeckungen! Ihre
Nina Hugendubel PS: Am 12. November 2007 erscheint die nächste Ausgabe der büchermenschen. Darüber hinaus finden Sie im Web der Bücher unter www.hugendubel.de viele weitere Empfehlungen.
Harry Potter VII – DAS VEREINTE KÖNIGREICH stand Kopf, als die englische Originalausgabe des siebten Bandes der Harry-Potter-Saga auf den Markt kam. Auch bei uns deutet alles auf stürmische Begeisterung hin. Nahezu 300.000 Anhänger des weltberühmten Zauberlehrlings beteiligten sich an der Abstimmung über die Titelabbildung von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“. Das magische Finale erwartet Sie ab 27. Oktober 2007 in unseren Buchhandlungen. Über Events informieren wir Sie auf unserer Homepage www.hugendubel.de.
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Liebe kennt keine Grenzen
Gesucht: Der Mensch hinterm Bild
SInD SIE EnTDECKunGSfrEuDIG? Ja?
Wir schicken Sie auf die Spur einer Autorin, der ihre Reiselust praktisch in die Wiege gelegt wurde. 1938 bei Venedig als Tochter eines Italieners und einer Deutschen geboren, wuchs sie mehrsprachig auf, unter anderem in den Heimatländern ihrer Eltern. Auf Erkundungstour war die Globetrotterin mit Wohnsitz in der Schweiz z.B. in Korea, Nepal und Tibet. So kosmopolitisch wie ihr Leben ist auch ihr Werk. Die Schauplätze reichen von Finnland bis Fernost. Die Romane unserer gesuchten Autorin sind wie weise Reisebegleiter in fremde Kulturen, in die es die Heldinnen verschlägt.
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Die Liebe macht den Menschen lebensfähig.“ „Ich mag selbstbewusste Mädchen und Frauen, die das Richtige im richtigen Augenblick tun“, erklärt die Schriftstellerin, die empfiehlt, selbst am Rad des Schicksals zu drehen. Alle ihre beeindruckenden weiblichen Figuren kämpfen um die Liebe ihres Lebens. „Ich glaube, dass die Liebe das Einzige ist, das den Menschen lebensfähig macht“, bekennt die fast 70-Jährige, die mit einem japanischen Fotografen verheiratet ist. Ihr erster Romanerfolg gelang ihr bereits mit 16 Jahren. Bekannt geworden durch Kinder- und Jugendbücher, schreibt sie auch Romane für Erwachsene. Im letzten Heft war unser gesuchter „Büchermensch“ Barbara Wood. Die Gewinner wurden bereits schriftlich benachrichtigt. Vielen Dank für Ihre zahlreichen Zuschriften. 1. Preis: Karin Crome, Nürnberg 2. Preis: Wolfgang Pfeiffer, München 3. Preis: Tanja Griltner, München
© Kazuyuki Kitamura
Dann laden wir Sie ein, auf den Spuren unseres gesuchten Büchermenschen eine literarische Expedition zu unternehmen, die in rund 80 Büchern um die Welt führt.
Liebesromane im Zweifinger-System: Wer dreht hier am Schicksalsrad?
EInSEnDESChLuSS: Bitte schreiben Sie den Vor- und Zunamen der gesuchten Person deutlich auf eine ausreichend frankierte Postkarte mit Ihrem Absender und senden Sie diese bis 1. November 2007 (Poststempel gilt) an: Buchhandlung Heinrich Hugendubel, Stichwort büchermenschen, Postfach, D - 80327 München.
DEr GESChEnKGuTSChEIn der Buchhandlung Hugendubel ist ein wahrlich schmuckes Wertpapier! Er steigert die Vorfreude auf grenzenloses Lesevergnügen. Einlösen können Sie ihn in jeder Hugendubel-Buchhandlung. Sollten Sie heute keinen Gutschein gewinnen, so können Sie dennoch jederzeit einen erwerben. Den Wert legen Sie selbst individuell fest.
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TEILnAhMEbEDInGunGEn: Mitmachen kann jeder „büchermensch“ – mit Ausnahme der Mitarbeiter der Redaktion und der Buchhandlung Hugendubel. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
5 | büchermenschen
Ein Tabubrecher auf Entdeckungs :
Interview
DIE WELT IM Sturm erobern! Das war
es, was Jo Nesbø schon immer wollte. Weniger klar war dem Multitalent allerdings zunächst, in welchem Bereich er sein Glück versuchen sollte. Einem Abstecher als Fußballer in die 1. Liga folgte ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium und ein Doppelleben zwischen Börse und Bühne, Aktienkursanalysen und Auftritten mit verschiedenen Bands, die allesamt ulkige Namen hatten wie „Nasse und das Fallobst“. Irgendwann, mitten im größten Stress, wurde Nesbø klar, was er wirklich wollte: Bücher schreiben. Damit fand er zu seiner Berufung. Seine Kriminalromane über Kommissar Harry Hole, der rund um den Globus im Einsatz ist, wurden mehrfach ausgezeichnet, z.B. „Rotkehlchen“ als „bester norwegischer Krimi aller Zeiten“. Jo Nesbø ist der gegenwärtig erfolgreichste Schriftsteller Norwegens.
> In einem selbstironisch angehauchten Text über Ihren Werdegang berichten Sie, dass Sie Ihr Debüt als Erzählkünstler mit gerade mal sieben Jahren auf dem Pausenhof gaben. Das würden wir doch gerne ein wenig genauer wissen. < Auf dem Schulhof? Da muss ich wohl geschwindelt haben. (Nesbø überlegt kurz.) Okay, ich habe einige blutrünstige Schulaufsätze verfasst und mit harmlosen Titeln getarnt wie „Ein Waldausflug“. Meine Lehrer meinten, ich würde ja ganz gut schreiben, aber dass in meinen Geschichten nie jemand überlebte, gefiel ihnen weniger. > Namen wie Hemingway und Hamsun spielten in Ihrer Jugend eine große Rolle: wenn es darum ging, Mädchen durch – vermeintliches – Wissen zu be | büchermenschen
Norwegens Krimi-Star Jo Nesbø eindrucken. Wann wurde Ihnen Literatur denn wirklich wichtig? < Ich glaube, das war am Anfang meines Studiums, als ich Leute kennen lernte, die mir Schriftsteller wie Charles Bukowski, Jack Kerouac, Thomas Mann, Jean Genet nahe brachten. Viel zu verdanken habe ich auch meinem schottischen Englischlehrer, einem Literaturprofessor, der mich an die Klassiker der englischen und amerikanischen Literatur heranführte. > Ihr Talent zum Schreiben nutzten Sie zunächst, um Songs zu verfassen. In verschiedenen Bandkonstellationen brachten Sie es sogar zu ziemlicher Popularität in Norwegen. Was hielt Sie letztlich davon ab, Ihr Glück im Musikbusiness zu machen? < In einem gewissen Umfang bin ich immer noch musikalisch unterwegs. Voriges Jahr hatte ich über hundert Auftritte. Dieses Jahr werden es wohl ebenso viele, obwohl ich das eigentlich einschränken möchte, um genug Zeit zum Schreiben zu haben. Aber ein Live-Publikum – das kann einen schon süchtig machen. Einer meiner Bandkollegen brachte das nach einer langen Tour wunderbar auf den Punkt: „Es ist echt seltsam, schlafen zu gehen, ohne dass man einen ordentlichen Beifall gekriegt hat.“ > Nach Ihrem Studium der Betriebswirtschaft etablierten Sie sich als Finanzmakler. Was veranlasste Sie, Ihren sicheren Job aufzugeben, sich in ein Flugzeug zu setzen und sich am anderen Ende der Welt dem Romanschreiben zu widmen? Und wieviel Mut zum Risiko braucht man eigentlich, um sich als Autor zu versuchen? < Der Grund dafür war, dass mein Vater drei Jahre zuvor gestorben war: mit 72 – und im gleichen Jahr, in dem er mit dem Arbeiten aufhören wollte. Er hatte gerade angefangen, sich auf all die Dinge vorzubereiten, die er schon immer hatte tun wollen, das Schreiben eingeschlossen. Mir war das eine Lehre: Man darf
© Cato Lein
Auf literarischer Entdeckungsreise: Jo Nesbø
nichts im Leben aufschieben. Für mich stand fest, dass ich schreiben wollte und dass ich nicht viel Geld für das Leben brauchen würde, das mir vorschwebte. Reisen gehört dazu, aber keine großen Autos oder Segelyachten. Infolgedessen kam ich mir nicht furchtbar wagemutig vor. Es war einfach der logische Gang der Dinge. > Mit nahezu jedem Ihrer Kriminalromane wagen Sie sich auf Neuland, wie die australische Metropole Sydney und Thailands Hauptstadt Bangkok. Inwiefern ist Schreiben für Sie eine Entdeckungsreise? < Absolut, und zwar nicht nur im geographischen Sinn, sondern auch gefühlsmäßig, psychologisch und moralisch. > Im Mittelpunkt Ihrer sämtlichen Kriminalromane steht Harry Hole, der das komplette Gegenteil aller landläufigen Vorstellungen von einem Menschen im Polizeidienst verkörpert. Er macht seine Kollegen und Vorgesetzten immer wieder ratlos, weil er ein Extremfall ist: sowohl als hervorragender Ermittler wie auch als Trinker. Sie als sein Erfinder kennen ihn am besten. Wie würden Sie seinen Charakter beschreiben?
reisen ohne Grenzen
und sein absturzgefährdeter Held Harry Hole < Oh je, jetzt wird es echt schwierig. (Nesbø grübelt für einen Moment.) Harry hat seine guten wie seine schlechten Seiten. Er ist ein Getriebener, jemand, der zwar nicht käuflich ist, aber doch einer, dem man nicht wirklich trauen kann. Er ist voller Leidenschaft, aber vor emotionalen Bindungen schreckt er zurück. Ein Workaholic und ein Alkoholiker – und eben deswegen KEIN Säufer. Aber manchmal wirft ihn etwas aus der Bahn: Dann trinkt er aus Verzweiflung. > Wer oder was inspirierte Sie eigentlich zu diesem Charakter? < Wollen Sie wirklich eine ehrliche Antwort? Ja? Ich weiß das gar nicht mehr so genau. Aber wenn ich mir die Sache so recht überlege (Nesbø gibt sich nachdenklich), würde ich sagen, Harry Hole ist eine Mischung aus einer brutalen Figur aus Frank Millers mit Bruce Willis verfilmtem Comic „Sin City“ und einem cholerischen, dabei jedoch grundsympathischen norwegischen Fußballtrainer namens Nils Arne Eggen. Das hört sich doch ziemlich gut an, oder? Und vielleicht entspricht es sogar der Wahrheit.
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Mein Interesse gilt den so genannten Verlierern.“
> Viele Figuren in Ihren Romanen sind Außenseiter, Menschen, die wegen ihrer Andersartigkeit abgelehnt werden oder die sich selbst nicht anpassen wollen. Was interessiert oder fasziniert Sie so an Menschen am Rande der Gesellschaft? < Mein Interesse gilt den so genannten Verlierern, nämlich Menschen, die den Mut aufbringen, sich einzugestehen: Ich bin gescheitert. Manchmal hilft einem das, wieder auf die Beine zu kommen, eine neue Sicht zu gewinnen und eine Art Selbstreparatur in Gang zu setzen. Und manchmal ist es eben der geistige und moralische Selbstmord. Wenn jemand gescheitert ist, ist das immer eine
Quelle der Spannung. Und von der Spannung lebt das Erzählen. > Wer Ihre Romane liest, kann nur staunen, wie genau Sie über die unterschiedlichsten Milieus und ihre Vertreter Bescheid wissen, etwa über Freudenmädchen in Thailand, die Aborigines in Australien und die Gepflogenheiten in diplomatischen Kreisen. Woher haben Sie Ihre genauen Kenntnisse? < Ich rede einfach mit den Menschen. Ich stelle ihnen direkte und manchmal krasse Fragen. Und aus irgendeinem Grund geben mir die meisten nur zu gerne die Informationen, die ich brauche. Ich glaube, ich habe ein ziemliches Gespür, was soziale Regeln, Ängste und Sehnsüchte angeht. > Sie kennen offensichtlich keine Tabus bei Ihren literarischen Erkundungen, zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sind. Warum nehmen Sie dabei vorzugsweise Institutionen ins Visier, die für Rechtschaffenheit oder Wohlanständigkeit stehen? < Tue ich das denn? Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass Menschen eben Menschen sind und dass jeder Einzelne überall auf der Welt Sehnsüchte und Ängste hat. > Literarisch überbieten Sie sich mit dem „Erlöser“ selbst, etwa durch das Zusammenspiel der verschiedener Perspektiven und filmreifen Szenenwechsel. Mit welchem Anspruch haben Sie sich ans Schreiben gemacht? < Ich bemühe mich, Techniken nicht um ihrer selbst willen zu benutzen, sondern um eine Geschichte so gut wie möglich zu erzählen. Mein Anspruch an mich selbst ist immer derselbe: Den Leser zu fesseln, ihm eine spannende Geschichte zu liefern und zugleich etwas über die menschliche Natur zu sagen. Letzteres klingt vielleicht etwas anspruchsvoll, aber das Romanschreiben ist nun einmal etwas Anspruchsvolles. Man rechnet ja auch mit intelligenten Lesern.
> Wenn Gefahr besteht, dass die Gerechtigkeit auf der Strecke bleibt, überschreitet Harry Hole schon mal die Grenzen der Legalität. Zu Recht? < Zum Glück bin ich nicht verpflichtet, darauf eine Antwort zu geben! Da lasse ich lieber die Romane für sich sprechen: Wenn Recht und Gerechtigkeit übereinstimmen, ist es der blanke Zufall. > Gegen alle wirtschaftliche Vernunft lässt Harry Hole die alte Uhr seines Großvaters reparieren. Was bewegt ihn dazu? Sehnsucht nach einem Hauch heiler Welt? Ein Versuch, Verlusterfahrungen zu lindern? Ein Aufbäumen gegen die Vergänglichkeit? < Hey, die Frage gefällt mir. Wie wäre es mit einem Kaffee!? Dann würde mir bestimmt eine ausführliche Antwort einfallen ... AUSGERECHNET IN KREISEN der Heilsarmee sucht ein geheimnisvoller Profi-Killer mit Halstuch-Tick seine Opfer. Warum hat er nach Robert Karlsen dessen Bruder Jon im Visier, der die Tugend in Person verkörpert? Wie weiß ist die Weste des Moralapostels wirklich? Gehen tatsächlich nur Wohltätigkeitsaktionen auf das Konto der Glaubensgemeinschaft? Möglichst schnell Antworten auf solche lebenswichtigen Fragen zu finden, ist nicht die einzige Herausforderung, vor der Oslos genialster, bis dato aber auch trinkseligster Ermittler Harry Hole steht. Nun hat er sich Enthaltsamkeit in puncto Alkohol verordnet, was ihm und seiner Arbeit verflixt gut bekommt. Doch nicht nur Hole zeigt sich von seiner besten Seite, sondern auch sein Erfinder. Nesbø ist ein vielschichtiges, literarisch anspruchsvolles Krimi-Kunststück allererster Klasse gelungen! „Ohne Zweifel der beste skandinavische Kriminalroman des Jahres“, schwärmt Kollegin Jo Nesbø: „Der Erlöser“ Anne Holt. Ullstein, 19,90 €
| büchermenschen
Meistermorde
WEHE DEN SUNDERN, WENN DAS
BOSE UBER SIE
Aus dem Schwedischen von Wolfgang Butt. 416 Seiten. 19.90 (D) / 20.50 (A) / sFr 35.90*
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RICHTET.
Mittsommer-Morde in Stockholm: Die Sonderermittler des A-Teams jagen ein Phantom. Einen Mörder, der, getrieben von einer perfiden Moral, sein Werk mit aller Macht vollenden will … Der neue, atemberaubend spannende Bestseller von Arne Dahl.
Neue Thriller und Krimis
+ Tödliche Triebe
+ Literarische Feinkost
Mörder wider Willen
Ein wirklich delikater Fall
Tatort Miami: In ihrer Bilderbuch-Villa werden die attraktive Jennifer Marquette und ihre drei kleinen Kinder Opfer eines Massakers. Der vorbildliche Familienvater und einzige Überlebende sorgt bald für Schlagzeilen – als Hauptverdächtiger. Aber ist er überhaupt schuldfähig? Die Wahrheit herauszufinden, wird zur quälenden Bewährungsprobe für die Staatsanwältin Julia Valenciano. Einst selbst in diesem Metier tätig, verbindet die Autorin Authentizität und Hochspannung wie in ihrem bravouröJilliane Hoffman: sen Thrillerdebüt „Vater unser“ Wunderlich, 19,90 € „Cupido“.
KONKURRENZ FÜR FELIDAE und für die schlauen Schafe aus „Glennkill“: Leonardo ist das beste Trüffelschwein im ganzen Piemont. Sein Besitzer verdankt ihm Millionen. Doch nun liegt Padrone Matteo Gobetti tot am Bach neben dem Birkenhain. Ein Unfall? Mord? Voller Zweifel an den Fähigkeiten des schnöseligen Commissario aus Turin, stellt der genussfreudige Feingeist und humorvolle Menschenkenner Leonardo eigene Ermittlungen an. Erlesene Kost für Krimi-Gourmets, die ausgiebig in italienischer Lebensart Wolfgang Zdral: schwelgen dürfen.
Insel des Todes
Stimmen des Unheils
Mit dem Marlowe-Preis wurde Simon Beckett bereits 1995 geehrt. Das verdiente internationale Renommee erlangte der britische Autor 2006 mit seinem Bestseller „Die Chemie des Todes“, dem ersten Thriller, in dem er Englands besten Rechtsmediziner Dr. David Hunter auf Mörderjagd schickte. Nun ist der Forensiker erneut im Einsatz: auf der abgelegenen Atlantikinsel Runa, wo eine verbrannte Frauenleiche Rätsel aufgibt. Der Feuerteufel wütet weiter, während ein Sturm das Eiland von der Au ß e n w e l t a b schneidet. Perfekt Simon Beckett: inszenierter Ner„Kalte Asche“ Wunderlich, 19,90 € venkitzel!
Ihr Sensationsdebüt „Tannöd“, das mit dem „Deutschen Krimipreis“ und dem „Friedrich-Glauser-Preis“ prämiert wurde, weckte hohe Erwartungen. Andrea Maria Schenkel erfüllt sie literarisch souverän mit ihrem neuen Buch. „Kalteis“ ist – wie der Erstling – die Rekonstruktion eines historischen Kriminalfalls. Er hielt in den 1930 er Jahren ganz München samt Umgebung in Atem. Ein Frauenmörder macht die Stadt unsicher. Täter und Opfer kommen, auf jeweils charakteristische Weise, zu Wort in dieser vielAndrea Maria Schenkel: stimmigen Chronik „Kalteis“ Edition Nautilus, 12,90 € des Unheils.
„Tartufo“ Pendo, 16,90 €
Experte für Extremfälle Kriminalliteratur mit Mehrwert: Jan Costin Wagner
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Erfolgsgeschichte schreibt er von Anfang an und Lobeshymnen begleiten seine literarische Laufbahn: Jan Costin Wagner (Jahrgang 1972) wird als „hessischer Abgrunddichter“ und als „Totengräber der Fun-Literatur“ gefeiert. Da fehlt eigentlich nur noch die Würdigung als „Sigmund Freud des Kriminalromans“. Sein siebter Sinn für seelische Grauzonen wurde bereits mit dem Marlowe-Preis der Raymond-ChandlerGesellschaft belohnt – kein Wunder, denn der junge Autor schreibt nicht nur spannend, sondern auch stilistisch brillant.
> Schon in Ihrem erfolgreichen Debüt „Nachtfahrt“ mordet der Ich-Erzähler nach Lust und Laune. Dennoch lehnen Sie es ab, Ihre Bücher als Kriminalromane zu bezeichen. Weshalb? < Der Begriff bedeutet eine Verkürzung und umfasst nicht alles, worum es mir geht. Auf der Plotebene, also von der Handlungsführung her, ist auch mein neuer Roman „Das Schweigen“ ein Kriminalroman – aber eben nicht in dem Sinn, dass er irgendwelchen Genre-Regeln entspricht. > Beim Lesen kommt leicht der Verdacht auf, dass Sie diese Genre-Regeln mit Vorliebe unterwandern. Trifft das zu? < Ich habe sie gar nicht erst im Sinn, wenn ich schreibe. > Im Gegensatz zum klassischen Krimimodell geht es Ihnen weniger um die Frage, wer ein Verbrechen begangen hat, sondern eher um die Motive. Oder? < Absolut. Einen Roman nach klassischem Krimimuster werde ich niemals schreiben. Was mich grundsätzlich zum Schreiben antreibt, ist der Wunsch, für Menschen in Extremsituationen eine passende sprachliche Ausdrucksform zu finden und dadurch Momente des Verstehens zu schaffen. Darin besteht für mich auch
© David Biene
Interview
Ein Ausnahmetalent blickt in Abgründe: Jan Costin Wagner
das Wunderbare, was Kunst im Allgemeinen und Literatur im Besonderen leisten kann. Es sind wirkliche Glücksfälle, wenn es gelingt, die Leser in die Romanwelt hereinzuholen. Dass meine Romanfiguren und ihre Erfahrungen persönlichen Wert für die Leser gewinnen und auch nach der Lektüre immer einmal wieder in ihrer Erinnerung auftauchen, das ist ein sehr schöner Gedanke für mich. > Ihre Romane legen nahe, dass Sie auch als Psychologe Ihre berufliche Erfüllung gefunden hätten. Täuscht dieser Eindruck? < Als es um die Wahl meiner Studienfächer ging, habe ich tatsächlich auch speziell Psychologie in Betracht gezogen. Das ist ein Gebiet, das mich stark interessiert und das einen großen Einfluss auf meine Romane hat – obwohl ich da gerade nicht psychologisieren will. Es geht um Moral und Unmoral, Schuld und Sühne, aber die Begriffe werden nicht ausgesprochen, sondern sie wirken durch die Entwicklung des Geschehens. > Gerade die auf den ersten Blick harmlos wirkenden Zeitgenossen in Ihren Romanen sind es, die Leichen im Keller haben. Können Sie eigentlich noch unbeschwert in einem Café sitzen? Oder geht die Fantasie mit Ihnen durch, wenn Sie die vermeintlich netten Menschen an den Nebentischen betrachten?
< Ich sitze sogar ziemlich gelassen in Cafés. Da bin ich ganz anders als beispielsweise Marc Cramer in meinem Debütroman „Nachtfahrt“, der sich einbildet, über jeden, den er sieht, gleich genau Bescheid zu wissen. Das ist eine ziemliche Anmaßung, die ich verurteile. Die meisten Personen lassen sich ja auch gar nicht so einfach festlegen. Besonders interessant finde ich vielfach gebrochene Figuren wie Timmo Korvensuo in meinem neuen Roman. Einerseits ist er ein fürsorglicher Familienvater, andererseits hat er furchtbare Schuld auf sich geladen. > Was macht den Themenkomplex Tod, Trauer und Verlustverarbeitung für Sie so wichtig, dass Sie auch das Romanpersonal in „Das Schweigen“ damit konfrontieren? < Der Tod eines geliebten Menschen und Versuche zu bewältigen, was nicht zu bewältigen ist: Das alles beschäftigt mich persönlich sehr. Obwohl es nicht auf eigenes Erleben zurückgeht, ist dieses Thema für mich mit einer tiefen Angst verbunden. Ich glaube, dass diese Angst jeden betrifft, weil sie grundlegend menschlich ist – sonst würde ich nicht darüber schreiben. IST DAS MÖGLICH? Sollte ein- und derselbe Täter nach 33 Jahren erneut zugeschlagen haben? Hat der Mörder von Pia nach so langer Zeit nun auch Sinikka umgebracht? Diese Fragen treiben nicht nur die Eltern und die Ermittler um, sondern auch den Komplizen des Schuldigen von einst. Alles entwickelt sich völlig anders als erwartet. Mindestens ebenso fesselnd wie das äußere Geschehen gestalten sich die Gedanken- und Gefühlswelten. Ein weiteres Mal erweist sich Jan Costin Wagner als meisterlicher SeelenJan Costin Wagner: forscher. „Das Schweigen“ Eichborn Berlin, 19,95 €
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Von Musenküssen in klösterlicher Ru
Büchner-Preisträger Martin Mosebach träumt
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Interview
Der besondere Status von Martin
Mosebach kommt in schöner Regelmäßigkeit zum Ausdruck, beispielsweise durch wahre Lobeshymnen auf seine Romane und Essays, durch Vergleiche mit Größen wie Robert Musil und Thomas Mann sowie durch eine Reihe namhafter Auszeichnungen. Gekrönt wird sie durch den Georg-Büchner-Preis für den Schriftsteller, der (so die Jury) „stilistische Pracht mit urwüchsiger Erzählfreude verbindet und dabei ein humoristisches Geschichtsbewusstsein beweist, das sich weit über die europäischen Kulturgrenzen hinaus erstreckt“. Damit dürfte Mosebach die Aufmerksamkeit eines breiten Publikums zuteil werden, die er längst verdient!
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Lesezeichen
Martin Mosebach empfiehlt:
Herzlichen Glückwunsch zum Georg-Büchner-Preis, Herr Mosebach! Welche Bedeutung hat für Sie der Namenspate dieser wohl wichtigsten Auszeichnung für deutschsprachige Autoren? < Büchners „Leonce und Lena“ ist wahrscheinlich das erste Theaterstück, das ich als Kind gelesen habe. Es war so ähnlich wie die Weihnachtsmärchen, die ich bis dahin gesehen hatte, und hat meine Erwartungen, die ich an das Theater stelle, mit Sicherheit geprägt.
Literaturkritik als kulinarisches Fest Michael Maar: „Leoparden im Tempel“ Berenberg, 19,- €
10 | büchermenschen
Das Puzzle der Katastrophe Lorenz Jäger: „Das Hakenkreuz“ Karolinger, 27,- €
> In Ihren Werken treffen die Leser auch auf ungemein komische Figuren, etwa auf den selbsternannten „Meister“ in Ihrem Roman „Das Beben“, der verdächtige Ähnlichkeit hat mit zwei österreichischen Kunst-Gurus aus dem wirklichen Leben. Wie wichtig ist Ihnen Ironie als Ausdrucksmittel von Kulturkritik? < Ich weiß gar nicht, ob so viel Ironie bei mir im Spiel ist. Ich kann auch nichts daran ändern, dass die Dinge oft komisch wirken, wenn man sie genau beobachtet. > Durch die Beschreibungsversuche Ihrer literarischen und weltanschaulichen Haltung geistern gerne Begriffe wie „konservativ“ und – im positiven Sinn – „unzeitgemäß“. Finden Sie diese Einschätzungen zutreffend? < Konservativ kann man nach den verschiedenen Revolutionen der letzten Jahrhunderte eigentlich nicht mehr sein. Mit dem, was Konservative einst bewahren wollten, wurde gründlich aufgeräumt. Aber es stimmt, dass ich mich manchmal fremd in meiner Zeit fühle: wie ein Mensch, der in einem Land lebt, dessen Sprache er nicht spricht.
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Es ist Märchen, Tragödie und Posse in einem.“
> Für Kulturminister Bernd Neumann – und nicht nur für ihn – gehören Sie mit Ihrem „vielfältigen literarischen Werk in die erste Liga der großen deutschen Erzähler“. Sie selbst hingegen erklären: „Ich bin kein Erfolgsschriftsteller.“ Wie definieren Sie denn schriftstellerischen Erfolg? < Wenn ich mich nicht als Erfolgschriftsteller charakterisiert habe, meinte ich damit, Erotischer Vexierspiegel dass meine Bücher bisBrigitte Kronauer: „Teufelsbrück“ her keine nennenswerdtv, 12,- €
© Markus Kirchgessner
Von allen guten Geistern umgeben: Martin Mosebach
ten Auflagen hatten. Wirklicher Erfolg besteht natürlich nicht in Auflagenzahlen. Erfolg ist, nach großen Mühen ein Werk vor sich liegen zu sehen, zu dem man sich niemals imstande geglaubt hat. > Vor Ihrer Laufbahn als Schriftsteller haben Sie Rechtswissenschaft studiert, nach eigener Aussage „schlampig, schlecht und improvisiert“. Inwiefern hat sich dieses Studium dennoch „gelohnt“, um einen Begriff aus Ihrem neuen Roman zu gebrauchen? < Zu den juristischen Exerzitien gehört das Ordnen der Gedanken und das Stellen der richtigen Fragen. Beides kann dem Romanschriftsteller nur von Nutzen sein. > Pflegen Sie Schreibrituale? Welche? < Ich habe Freude daran, mit der Hand ein Blatt Papier von oben bis unten ohne Rand und ohne Raum zwischen den Zeilen voll zu schreiben. > Zum Schreiben begeben Sie sich nach eigener Aussage „in Klausur“.
he zum Ausbruch der Liebesdämonen
Shakespeare in die Gegenwart Wie dürfen wir uns das genau vorstellen? < Ich arbeite gern in wirklich verlassenen Gegenden, etwa im Gästehaus eines Klosters und auf dem Dorf in Indien oder in der Türkei. Dabei bevorzuge ich Verhältnisse, die viele wohl als primitiv bezeichnen würden. Keine Zeitung und kein Fernsehen. > Welche Schreiberfahrung bewegt Sie zum Verreisen, um die erste, handschriftliche Fassung Ihrer Romane zu Papier zu bringen? < Wer das, was er beschreibt, vor Augen hat, neigt zur Reportage-Schriftstellerei. Wenn das Gesehene aus der Erinnerung rekonstruiert wird, ist es schon zu einer eigentümlichen ästhetischen Atmosphäre zusammengeschmolzen. > Frankfurt, Ihre Geburtsstadt, in der Sie noch immer zu Hause sind, ist der Hauptschauplatz Ihrer Romane. Was macht für Sie den Reiz der Stadt aus? < Sie ist klein, ihre große Geschichte ist beinahe unsichtbar unter dem Administrationszentrum begraben, das sie
Georg-Büchner-Preis: Der wichtigste deutsche Literaturpreis ist nach dem Dramatiker und Vormärz-Revolutionär Georg Büchner (1813-1837) benannt, dessen Stücke „Leonce und Lena“, „Dantons Tod“ und „Woyzeck“ zu Theaterklassikern avancierten. Die mit 40.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen, und zwar an Schriftsteller, die „in deutscher Sprache schreiben, durch ihre Arbeit und Werke in besonderem Maße hervortreten und die an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben“. Zu den früheren Preisträgern zählen etwa Erich Kästner, Paul Celan, Heinrich Böll, Martin Walser, Ernst Jandl, Friedrich Dürrenmatt, Friederike Mayröcker und Oskar Pastior.
geworden ist. Man muss sehr genau hinsehen, um ihre Eigentümlichkeiten zu entdecken. > „Der Mond und das Mädchen“ ist als Hommage an den „Sommernachtstraum“ Shakespeares gedacht. Welchen Stellenwert hat der große Dramatiker für Sie?
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Eine Frau würde die Geschichten wahrscheinlich anders erzählen.“
< Mit sechzehn Jahren fing ich an, Shakespeare zu lesen und habe ihn seitdem immer mit mir herumgetragen. > Der „Sommernachtstraum“ ist eines der meistgespielten Shakespeare-Stücke. Wodurch ist dieses Drama für Sie immer noch oder immer wieder aufs Neue interessant? < Es ist ein Stück, in dem die Geister, die Fürsten, die jungen Liebespaare und die Rüpel zusammenfinden – Märchen, Tragödie und Posse in einem. > Bei Shakespeare kämpfen die Figuren noch richtig um ihr Liebesglück. In Ihrem Roman aber könnte man fast den Eindruck gewinnen, die Liebe wurde durch liebe Gewohnheiten abgelöst. Leben wir in schlechten Zeiten für die Leidenschaft? < Ich widerspreche: Für liebe Gewohnheiten ist in meinem Buch schon zeitlich kein Platz, denn es spielt in einem Zeitraum von vierzehn Tagen, von Vollmond zu Neumond. Hans und Ina sind heftig verliebt, und die Krise dieser Liebe ist ebenfalls heftig. > Sehen Sie Ihren jungen Protagonisten als Hans im Glück? < Ich sehe ihn als einen Menschen mit einem großen Talent zum Glücklichsein, dem leider kein Glück beschieden ist. > In erotischen Dingen und anderen Beziehungsfragen führen in Ihren Romanen meistens die Frauen Regie. Was um Himmels willen ist mit den Männern
passiert, dass sie sich zum Spielball machen lassen? < Vergessen Sie nicht, dass diese Bücher aus männlicher Perspektive geschrieben sind, eine Frau würde dieselben Geschichten wahrscheinlich ganz anders erzählen. > Für einige Ihrer Romanfiguren haben Intellektuelle im Allgemeinen und bücherlesende Menschen im Besonderen den Status von Schreckgespenstern. Haben Sie auch nur das leiseste Verständnis für solche Berührungsängste? < Ja, selbstverständlich. Wer sich überwiegend in Bereichen aufhält, die seinen Mitmenschen unsichtbar sind, muss für sie entweder komisch oder unheimlich erscheinen. WIE VERHEXT IST alles: Die Flitterwochen von Hans und Ina fallen aus – beziehungsweise den Reiseplänen der Brautmutter zum Opfer. Unromantisch gestaltet sich auch das Wiedersehen des jungen Paares. So blind macht Liebe nämlich doch nicht, dass Ina über die Tücken der ersten gemeinsamen Wohnung, die unwirtliche Lage des maroden Gründerzeit-Hauses in der Frankfurter Bahnhofsgegend und die skurrilen Nachbarn hinwegsehen könnte. Hans hingegen fühlt sich magisch angezogen von diesen illustren Zeitgenossen, vor allem von einer attraktiven Schauspielerin. Nächtliche Trinkgelage im Hof sind durchaus nicht die verfänglichste Situation, in die er gerät. Gedanken und Gefühle werden durcheinander gewirbelt, als wären Kobolde am Werk. Das überraschungsreich inszenierte Verwirrspiel – zugleich ein facettenreiches Gesellschaftsportrait und Großstadtgemälde – belegt aufs Neue die literarische Meisterschaft Martin Mosebachs. Ein ganz besonderes Lese-Vergnügen Martin Mosebach: von funkelnder sprachli„Der Mond und das Mädchen“ cher Schönheit! Hanser, 17,90 €
11 | büchermenschen
Aus weiblicher Sicht
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Hochkarätige Novitäten
+ Königin der Konquista
+ Allein gegen alle
Frauen erobern anders
Der Ohnmacht zum Trotz
DREI GUTE GRÜNDE gibt es in diesem Jahr, Isabel Allende zu feiern. Dazu gehört der 65. Geburtstag der wunderbaren Geschichtenerzählerin, die zusammen mit ihren Kollegen Mario Vargas Llosa und Gabriel García Márquez das leuchtende Dreigestirn der lateinamerikanischen Gegenwartsliteratur bildet. Ovationen gebühren ihr überdies zum 25-jährigen Jubiläum ihres großen Romans „Das Geisterhaus“, der 1982 ihren Weltruhm begründete. Der dritte Anlass ist eine ganz aktuelle Entdeckung: „Inés meines Herzens“, das Portrait einer außergewöhnlichen Frau, eingebettet in abenteuerliche historische Ereignisse. Während die Geschichtsschreibung über die Konquista, die Eroberung Süd- und Mittelamerikas seit dem 16. Jahrhundert, sich weitgehend auf männliche Heroen beschränkte, lässt Isabel Allende ihrer Titelheldin die verdiente Würdigung zuteil werden. Weil sich in den alten Chroniken nur wenige Hinweise finden, schöpft die Schriftstellerin aus ihrer überbordenden Vorstellungskraft und Fabulierfreude. Dabei erteilt sie Inés das Wort, die 1580 mit rund 70 Jahren auf ihr ereignisreiches Leben zurückblickt. Es ist die Geschichte einer sagenhaft selbstbewussten Frau und ihrer bewundernswert kühnen Unternehmungen, etwa ihr Aufbruch aus Spanien in die Neue Welt 1537 als alleinreisende Frau und die Gründung Santiago de Chiles an der Seite von Pedro de Valdivia, ihrer großen Liebe. Isabel Allende: Ein großer erzähle„Inés meines Herzens“ Suhrkamp, 19,80 € rischer Triumph!
Nun ist passiert, was Joachim schon jahrelang auf sich zukommen sah. Ihm wurde gekündigt. Fristlos. Schwarz auf weiß hat er die Tatsache vor Augen. Wie er mit der Situation umgeht, verunsichert seine Frau zunehmend. Ist da wirklich Erleichterung in seiner Stimme, als Joachim trotzig bemerkt, dass man sich wenigstens nicht mehr vor dem Schlimmsten fürchten muss, weil es schon eingetroffen ist? Was ist überhaupt von seinen Erklärungen zu halten? Was kostete ihm seinen Job in der Stadtverwaltung? Lauter Lügen, wie er behauptet? Ausgrenzung und der ganz persönliche Arbeitskampf von Joachim durchdringen immer mehr den Familienalltag. Die Schilderung der Entwicklung weist Annette Pehnt – nach ihrem großen Romanerfolg „Das Haus der Schildkröten“ – erneut als subtile Beobachterin aus. In „Mobbing“ zeigt sich ihr literarisches Geschick nicht zuletzt darin, dass sie Joachims Ehefrau als Ich-Erzählerin das Wort erteilt. Aus der Perspektive der Außenstehenden und doch hautnah Betroffenen gelingt eine vielschichtige Darstellung des brisanten Problems, das verschiedene Wahrnehmungen im Blick hat. Vorgeschichte, Eskalation und Folgen fügen sich zur Chronik eines schleichenden Unheils, das in der virtuosen Verbindung von Anteilnahme und abwägender Distanz unter die Haut geht. Ein weiterer Beleg, dass Annette Pehnt zu Recht als große Hoffnungsträgerin Annette Pehnt: der mittleren Auto„Mobbing“ rengeneration gilt. Piper, 16,90 €
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Jenseits des Paradieses Ian McEwan fordert das Schicksal heraus
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Reportage
© Roeland Fossen
DIE UMDICHTUNG SEINES Namens
in „Ian Macabre“, ein Einfall britischer Kulturjournalisten, hat Mister McEwan seinem Faible für literarische Extremfallstudien zuzuschreiben. Mochten sich manche auch über seine mitunter drastischen Schilderungen entsetzen, bekommt der englische Autor (Jahrgang 1948) seit seinem Debüt vor gut 30 Jahren für seine schriftstellerischen Leistungen doch höchste Anerkennung und eine namhafte Auszeichnung nach der anderen. Die Würdigungen reichen vom SomersetMaugham-Preis bis zum Booker-Preis. Sein Gesamtwerk wurde gleich zwei Mal gewürdigt: 1999 mit dem ShakespearePreis der Alfred-Töpfer-Stiftung und in diesem Jahr mit dem „Common Wealth Award for Literature“. Ian McEwan hat die Ergründung der menschlichen Natur zu seiner literarischen Lebensaufgabe erklärt: „Ich stürze meine Figuren in eine Krise, um herauszufinden, wer sie sind und wie sie reagieren.“ Nach eigener Einschätzung einst ein „junger Wilder“, schreckte er in seinen frühen Veröffentlichungen vor keinem Tabu zurück. In seinem 1978 auf Englisch und 1980 auf Deutsch erschienen Roman „Der Zementgarten“ wurden die sterblichen Überreste des Opfers einer Prügelei in einem langwierigen Procedere zersägt. Seit geraumer Zeit aber gilt sein Interesse nicht mehr der Darstellung exzessiver Gewalt, sondern eher den Lebensauffassungen und den „Zwischentönen“. Mit seiner persönlichen Erfahrungswelt veränderte sich auch der Stil seiner Bücher und das Themenspektrum erweiterte sich. Ein Bild aus McEwans 1998 in deutscher Sprache veröffentlichten Roman „Liebeswahn“ charakterisiert seine neueren Werke wohl
Über 30 Jahre erfolgreich: Ian McEwan
am treffendsten, nämlich als eine „Art Schmelzofen, in dessen Hitze Identitäten und Schicksale sich verformen“. Solche Verwandlungen feuert McEwan gekonnt durch Schlüsselereignisse an, durch die die Betroffenen aus ihrer gewohnten Lebensbahn katapultiert werden. In dem mehrfach preisgekrönten Roman „Abbitte“ beispielsweise macht eine altkluge und doch unwissende 13-Jährige durch ein Missverständnis eine belastende Aussage. Daran hält sie eisern fest, um ihre Glaubwürdigkeit in den Augen der Erwachsenen nicht zu gefährden – ein fataler Entschluss, der Existenzen zerstört. McEwan erschrieb sich das Renommee eines „glänzenden Romanciers“ (Marcel Reich-Ranicki) mit diesem Buch über „den Umgang des Individuums mit seiner Gegenwart und Vergangenheit und dem Wissen um Dinge, die nicht ungeschehen gemacht werden können“. Dieser Selbstkommentar ist auch auf McEwans neuesten Roman übertragbar. „Am Strand“ hat noch eine wichtige Gemeinsamkeit mit „Abbitte“: die Erzählhaltung des allwissenden Autors, der sich einfühlt in seine Personen – eine Referenz an die großen Klassiker des 19. Jahrhunderts. Was McEwan beschäftigt, ist
die Frage, was unser Glück begünstigt oder verhindert. Die Zeit, in der wir leben und gefangen sind? Klassenzugehörigkeit und Konventionen? Die Familiengeschichte? Oder individuelles Unvermögen?
Spätsommer 1962 in der Hochzeitssuite eines Hotels an der englischen Südküste: Allein der Anblick des Himmelbetts verursacht Nervosität bei den Flitterwöchnern Florence und Edward – allerdings aus ganz unterschiedlichen Gründen. Beim Balanceakt zwischen Verweigerung und Verlangen sind beide vollkommen ahnungslos, was im anderen vorgeht. Angestrengt versuchen sie, ihre wahren Gefühle und Gedanken taktvoll zu kaschieren und halten sich strikt an die Regeln des kultivierten Umgangs. Aber obwohl sich das ungleiche Paar vor der Heirat seine Zukunft in den schönsten Farben ausgemalt hat, schleichen sich unversehens Zweifel am perfekten Glück ein: Welche Aussichten hat eine Ehe, wenn schon die Hochzeitsnacht zur Bewährungsprobe wird? Lässt sich das drohende Fiasko abwenden? Durch Schweigen? Durch offene Worte? Oder doch eher durch den gewagten Entschluss zu Taten? Als es – reichlich spät und doch überstürzt – dazu kommt, überschlagen sich die Ereignisse. Mit seinem literarischen Kammerspiel über eine schicksalhafte Nacht ist Ian Mc Ewan das große Kunststück gelungen, mit unerbittlicher Präzision und gleichzeitig sehr gefühlvoll das Drama von zwei Liebenden zu schildern, die einander unendlich nah kommen und doch weit voneinander entfernt sind. Pulsierend lebendige Persönlichkeitsstudien sind das Herzstück dieses nuancenreichen Sittengemäldes. Ein Roman, der mit anhaltender Wirkung in seinen Ian McEwan: „Am Strand“ Bann zieht! Diogenes, 18,90 €
13 | büchermenschen
Mythos und Mensch Leben und Werk des Weltweisen Mendelssohn
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Interview
ALS PHILOSOPHISCHER VORDENKER
die der Philosophie-Professor Dominique Bourel nach rund 30 Jahren Forschungsarbeit veröffentlicht hat.
> Als Legende des europäischen Geisteslebens regt Moses Mendelssohn seit rund 250 Jahren zu einer Vielzahl von Veröffentlichungen an. Über Mendelssohns Leben sind eine ganze Reihe Bücher erschienen, etwa von Julius H. Schoeps, dem Leiter des Moses-Mendelssohn-Zentrums in Potsdam und natürlich das Standardwerk von Alexander Altmann. Was bewog Sie, ihm eine neue Biografie zu widmen? < Mendelssohn ist schlichtweg eine der ganz großen Persönlichkeiten der europäischen Geistesgeschichte. Als wichtiger Vertreter der deutschen Aufklärung ist er für mich als französischer Historiker besonders interessant, gerade auch im Vergleich mit der französischen Version, dem „Siècle de Lumières“. Ich habe in Harvard selbst ein Jahr unter der Leitung von Altmann gearbeitet und ihn schätzen gelernt. Seit den biografischen Veröffentlichungen von Altmann und Schoeps über Mendelssohn wurde allerdings sehr viel entdeckt. > Eine gute Basis also, um weitere Forschungen zu betreiben. Wie sind Sie dabei vorgegangen? < Mein Metier ist die „Berlinologie“, ein sehr fruchtbares Feld, das Judaistik, Germanistik im Allgemeinen und Literaturgeschichte im Besonderen, Sozialgeschichte, Philosophie und bei Bedarf weitere Disziplinen verbindet. Fach14 | büchermenschen
© Ammann Verlag
bewegte Moses Mendelssohn Welten, in der Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts gebührt ihm ein Ehrenplatz – gute Gründe, sein Leben und seine Leistungen neu zu entdecken. Beste Gelegenheit dazu bietet die preisgekrönte Biografie,
Fasziniert von Mendelssohn: Dominique Bourel
übergreifend zu arbeiten, erscheint mir sehr wichtig. Deshalb unterrichte ich an der Sorbonne im Sinne der Berlinologie, die alle Bereiche im Blick hat, die für eine bestimmte historische Phase relevant sind. > Worin besteht für Sie die bahnbrechende Wirkung Moses Mendelssohns? < Seine Bedeutung als geistige Kapazität kann man gar nicht hoch genug einschätzen, denn er hat Herausragendes geleistet als Philosoph, Publizist und Begründer des modernen Judentums. In diesem Zusammenhang sind auch seine Verdienste als Bibelübersetzer zu würdigen. Er übertrug etwa die Fünf Bücher Mose vom Hebräischen ins Deutsche. Dadurch wollte er jüdischen Lesern die deutsche Sprache näherbringen. Seine große Hoffnung war, dass die Juden auf diese Weise auch gesellschaftliche Anerkennung als gleichberechtigte Bürger finden würden, wenn sie erst einmal mit der Sprache und Kultur vertraut wären. Insgesamt lässt sich sagen, dass Mendelssohns Vielseitigkeit wirklich bemerkenswert ist. > Wie schaffte es der junge Moses, sich in Berlin zu etablieren? < Ein wesentlicher Faktor ist, dass er in Berlin auf besonders günstige Voraussetzungen traf. Wie kaum eine andere Stadt damals war die Metropole ein Schmelztie-
gel, auch hinsichtlich der religiösen Auffassungen. Ebenfalls vorteilhaft wirkte, dass sich der Geist der Aufklärung allmählich ausbreitete. Und nicht zuletzt profitierte Moses natürlich von der bereits erwähnten Lust am Lernen. Geistiges Neuland zu erobern, war ihm ein Grundbedürfnis – und der Schlüssel zu Auskommen und Anerkennung. Als ungemein belesener, vielseitig gebildeter Gesprächspartner gewann er Sympathien in interessanten gesellschaftlichen Kreisen. > Als glorreicher Beweis für die geistige Kapazität Moses Mendelssohns ist beispielsweise sein Sieg im Wettbewerb der „Königlichen Academie“ 1763 überliefert – wobei er immerhin den großen Königsberger Philosophen Immanuel Kant auf den zweiten Platz verwies. Wodurch überzeugte er? < Mendelssohns Losung lautete: Die Philosophie möglichst vielen Menschen, die Vernunft – als wichtige Richtgröße der Aufklärung – möglichst allen Menschen erschließen. SEIN WIRKEN ALS Lichtgestalt der Aufklärung ist legendär und brachte ihm schon zu Lebzeiten den Ruf als „deutscher Platon“ ein. Die Jahrhunderte überstrahlt das Denkmal, das ihm sein Freund Lessing mit dem Theater-Klassiker „Nathan der Weise“ setzte, für dessen Titelhelden er das Vorbild lieferte: Moses Mendelssohn (17291786), Urahn einer großen Dynastie, aus der etwa der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy hervorging, und Begründer des modernen Judentums. Weil sich sein Werk auch im 21. Jahrhundert noch mit Gewinn liest, macht Dominique Bourel mit dem Menschen hinter dem Mythos und mit seiner Gedankenwelt vertraut. Die Biografie wurde mit dem „Deutsch-Französischen Parlamentspreis“ Dominique Bourel: „Moses Mendelssohn“ ausgezeichnet. Ammann, 34,90 €
Welten im Wandel
Neue historische Romane
ÂťDies ist nicht die erste und auch nicht die einzige Biografie Paula Modersohn-Beckers, doch es ist
mit Abstand die beste.ÂŤ
+ Meister und Muse
+ GroĂ&#x;e Entdeckung
Ein KĂźnstler im Glaubenskrieg
Ein heroischer versager
SIE unD KEInE andere: Als er die junge Bäuerin beim Wäschewaschen am Bach erblickt, weiĂ&#x; Tilman Riemenschneider ganz genau, dass Magdalena Lebart die Richtige fĂźr sein groĂ&#x;es Vorhaben ist. Mit Leib und Seele widmet er sich dem ersten Auftrag, den er vom WĂźrzburger Stadtrat bekommen hat. FĂźr das Eingangsportal der Marienkapelle gestaltet er Adam und Eva â&#x20AC;&#x201C; gleich dem paradiesischen Paar: wie von der Natur geschaffen. Magdalena ringt sich dazu durch, dem Meister unbekleidet Modell zu stehen. Obwohl weder Schlange noch Apfel im Spiel sind und schon gar keine VerfĂźhrung stattfindet, unterstellen sittenstrenge BĂźrger Ende des 15. Jahrhunderts einen SĂźndenfall. Bald jedoch stehen dem begnadeten Bildschnitzer wie dem ganzen Heiligen RĂśmischen Reich deutscher Nation noch viel stĂźrmischere Zeiten bevor. Die Reformation und die Bauernkriege erschĂźttern die alte Ordnung in ihren Grundfesten. Zu beklagen sind zahllose Opfer. Durch eine Intrige gerät auch Riemenschneider in Lebensgefahr, ehe er als bedeutender RenaissancekĂźnstler in die Geschichte eingeht. PersĂśnliche Schicksale und historische Ereignisse mit filmreifer Lebendigkeit vor Augen zu fĂźhren, ist eine Kunst, die Tilman RĂśhrig meisterlich beherrscht. Dieser fesselnde und farbenprächtige Roman Ăźber eine Ă&#x201E;ra epochaler Veränderungen dĂźrfte sich, wie bereits eine Reihe seiner Werke, Tilman RĂśhrig: zum Bestseller entâ&#x20AC;&#x17E;Riemenschneiderâ&#x20AC;&#x153; Piper, 19,90 â&#x201A;Ź wickeln.
â&#x20AC;&#x17E;EInzIGArTIG unD unIVErSELLâ&#x20AC;&#x153;: Unter diesem Motto steht die Vorstellung Kataloniens als Schwerpunkt-Thema auf der Frankfurter Buchmesse. Die Region im Nordosten Spaniens verspricht hĂśchst interessante literarische Entdeckungen. Ein ebenso groĂ&#x;artiger wie vielseitiger Autor ist Jaume CabrĂŠ. 1947 in Barcelona geboren, erfährt er sowohl in seiner Heimat als auch international viel Wertschätzung. Das erste seiner BĂźcher, das ins Deutsche Ăźbersetzt wurde, ist sein preisgekrĂśnter Roman â&#x20AC;&#x17E;Die Stimmen des Flussesâ&#x20AC;&#x153; â&#x20AC;&#x201C; ein Werk, in dem die Lebensthemen des Meisters der Dramatik zur Sprache kommen: Liebe und Hass, Tapferkeit und Feigheit, Wahrhaftigkeit und Machtbesessenheit, die Ăźber Leichen geht. Ein Grabstein rĂźhmt JosĂŠ Oriol Fontelles fĂźr seinen â&#x20AC;&#x17E;Heldentodâ&#x20AC;&#x153; 1944. Rund 60 Jahre später weckt die Inschrift die Aufmerksamkeit von Tina Bros. Bald beschäftigt sie das Schicksal von Fontelles ebenso intensiv wie ihr eigenes, denn Tina findet sein verstecktes Vermächtnis. Die Aufzeichnungen fĂźhren zurĂźck in die Anfangsjahre der Franco-Ă&#x201E;ra. Damals schien Fontelles eine glĂźckliche Zeit als Ehemann und Dorfschullehrer in dem Pyrenäenort Torena beschieden â&#x20AC;&#x201C; bis er sich einlieĂ&#x; auf die ebenso schĂśne wie intrigante Elisenda VilabrĂş und den BĂźrgerm e i s t e r, e i n e n fanatischen Anhänger des Diktators. Doch er wagte auch Widerstand, zumindest heimlich. Psychologisch wie stilistisch ein Jaume CabrĂŠ: herausragender â&#x20AC;&#x17E;Die Stimmen des Flussesâ&#x20AC;&#x153; Insel, 22,80 â&#x201A;Ź Roman!
Radio Bremen MESS SCHW EE PUNKTR-
Die Biographie vom Leiter des Paula Modersohn-Becker Museums in Bremen ÂťRainer Stamm wählt klug die relevanten Zeugnisse aus und verknĂźpft sie (â&#x20AC;Ś) zu einem Lebensbild, das zugleich ein präzises Bild der Lebenswelt von Paula Modersohn-Becker zeichnet.ÂŤ SĂźddeutsche Zeitung
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Viel mehr als Klassiker in Gelb.
Mythenmetz, Metro-Gnom und viel
Erzählkunst mit einer Extraportion Fantasie
+ Zamonischer Zauber
+ Anti-Held im Härtetest
+ Mit blutiger Feder
Neues aus Moers’ Mythenwelt
Jason im Wunderland
Die Schrift des Bösen
Wie konnte Superman nur so dumm sein, wegen einer Frau auf seine überirdischen Kräfte zu verzichten? Warum sind fast alle Jungen wild auf „British Bulldogs“, ein Spiel, bei dem Blessuren und Blamagen unvermeidlich sind? Diese und ähnliche Rätsel beschäftigen Jason Taylor Tag und Nacht. Was den 13-Jährigen aber am meisten umtreibt, ist der „Henker“. So nennt Jason das Verhängnis, dass er immer wieder ins Stottern gerät. Um sich den Spott seiner Altersgenossen zu ersparen, entwickelt er verschiedene Strategien und übt bei der Sprachtherapeutin im Takt des „MetroGnoms“. Mit dieser Expedition in das Niemandsland zwischen Kind-Sein und Erwachsen-Werden ist David Mitchell die wohl größte und schönste Überraschung seiner literarischen Laufbahn gelungen. Und das will etwas heißen bei dem britischen Autor, der in seinen vier bisherigen Büchern – darunter „Chaos“ und „Der Wolkenatlas“ – durch kunstvolle Konstruktionen und raffinierte Verknüpfungen kühn ausgebreiteter Handlungsstränge beeindruckt hatte. Im Gegensatz zu diesen Streifzügen durch Zeit und Raum ist „Der dreizehnte Monat“ eine chronologische Schilderung der Ereignisse 1982 in Jasons Heimatort im mittelenglischen Worcestershire, wo übrigens auch Mitchell selbst aufgewachsen ist. Ein wunderbarer Roman voller Einfühlungsvermögen, herrlicher Si t u a t i o n s k o m i k und bemerkenswerter Erkenntnisse David Mitchell: über die Welt der Er„Der dreizehnte Monat“ Rowohlt, 19,90 € wachsenen.
DIE ERFOLGSGESCHICHTE WÄRE ganz leicht wiederholbar gewesen, wenn JennyMay Nuyen ihr gefeiertes Fantasy-Debüt „Nijura – Das Erbe der Elfenkrone“ zur Fortsetzungsserie erweitert hätte. So einfach aber mochte es sich die gerade einmal 19-jährige Autorin mit dem großen Talent zu reifen literarischen Leistungen nicht machen. Das hat sie bei ihrem Erfindungsgeist auch wirklich nicht nötig. Bester Beweis ist ihr neuer Roman über die Nachtseiten betörender Schreibkunst, deren Ursprung allerdings nicht Genialität sondern gnadenlose Grausamkeit ist: Um Leser mit den schönsten Büchern der Welt zu fesseln, verrichten die Mitglieder des Nocturna-Geheimbunds im Dämmerlicht der Gaslaternen ihr unheilvolles Werk. Erzählstoff beschaffen sie sich, indem sie Menschen ihre Vergangenheit rauben und die Erinnerungen mit Bluttinte zu Papier bringen. Die Opfer finden nicht einmal Erlösung im Tod. Zwei von ihnen, die Jungen Tigwid und Vampa, stürzen sich in eine verzweifelte Suche nach ihren gestohlenen Lebensgeschichten. Dabei treffen sie auf Apolonia Magdalena Spiegelgold, die verwaiste Tochter eines Buchhändlers. Ob die Bekanntschaft der gleichermaßen klugen wie kapriziösen 15-Jährigen Hilfe oder Verhängnis bringt, ist ungewiss – genau wie der Orakelspruch, der die Rettung durch ein Mädchen verkündet. Eines aber steht fest: „Nocturna“ hat als funkelndes Kleinod aus dem Fantasy-Reich Jenny-Mai Nuyen: „Nocturna. Die Nacht der wahre Bestsellergestohlenen Schatten“ Qualitäten. cbj, 18,95 €
In den Weiten der Weltmeere, unterhalb von Klein- und Großtroll, liegt Zamonien, wo Haselhexe, Homunkoloss, Sternenstauner, unterirdische Sandmänner und ungezählte andere außergewöhnliche Lebewesen zu Hause sind. Sie bevölkern „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ sowie die Werke des hoffnungsvollen jungen Dichters Hildegunst von Mythenmetz, der es zu seiner Aufgabe erkoren hat, seiner Heimat weltliterarische Denkmäler zu setzen. Nach dem Roman „Die Stadt der träumenden Bücher“ hat er sich erneut zu einem Geniestreich in poetische Höhen aufgeschwungen: Schauerliches weiß er zu verkünden aus der zamonischen Stadt Sledwaya, dem Schauplatz der Geschichte von Echo, einer Kratze. Einer Kratze? Nun, darunter darf sich der geneigte Leser eine Angehörige der Stubentiger-Spezies vorstellen, die sprechen kann. Die Ärmste kommt nicht umhin, einen verhängnisvollen Vertrag mit dem Schrecksenmeister Succubius Eißpin zu schließen. Echos Notlage ruft ihre neuen Freunde auf den Plan: den Einäugigen Schuhu, das Gekochte Gespenst und die letzte Schreckse von Sledwaya. Wie dieses atemberaubende Abenteuer weitergeht, verrät der wohl einzige Mensch, der sich auf Übersetzungen aus dem Zamonischen in die deutsche Sprache versteht: Walter Moers, ein grandioser Wortakrobat und ein „genialer Kerl“, um es mit Walter Moers: Käpt’n Blaubär zu „Der Schrecksenmeister“ sagen. Piper, 22,90 € 16 | büchermenschen
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Lohnende Lektüre
Magie
Preisverleihung „Corine“ 2007
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+ Tod und Teufel
REPORTAGE
GLAMOur unD GEIST geben sich tradi-
Was wirklich wichtig war SPCMUHEWSSEER-UNKT
MIT SEInEM LEbEn hat der Museumswächter ziemlich abgeschlossen – und seinen Tod genau geplant. Vorher allerdings hat er sich eine komplizierte Aufgabe gestellt: Er will versuchen, sich selbst zu verstehen. Dafür gibt er sich genau die Zeit, die er braucht, um ein Puzzle mit tausend Teilen zusammenzusetzen. In der eindringlichen persönlichen Bestandsaufnahme gelingt große Literatur – und die Beweisführung, dass es höchste Zeit ist, den katalanischen Meistererzähler Fonalleras Josep M. Fonalleras: auch hierzulande „August und Gustau“ A1, 14,80 € zu entdecken.
Musikalisches Menetekel MIChAEL EnDE hÖChSTPErSÖnLICh war es, der das Erzähltalent von Ralf Isau entdeckte. Seither hat der Spannungsspezialist die fantastische Literatur um über 20 Werke bereichert: lauter furiose Mixturen aus Fiktion und Fakten. In seinem neuesten Roman-Coup entbrennt ein gnadenloser Machtkampf um ein Musikstück. Bei der Uraufführung sitzt im Publikum eine Pianistin mit der sagenhaften Fähigkeit, Töne als Farben und Formen wahrzunehmen. Sie erkennt eine unheimliche Botschaft. Nun schwebt nicht nur Ralf Isau: sie in größter Ge„Die Dunklen“ Piper, 19,90 € fahr.
tionsgemäß ein Stelldichein bei der Verleihung der internationalen Buchpreise im Zeichen der „Corine“. Weil dabei hervorragende literarische Leistungen gewürdigt werden, gehört Hugendubel zum Kreis der Begründer und Förderer der begehrten Auszeichnung. Die Trophäe hat eine glorreiche Geschichte und glanzvolle Präsenz: 1760 von dem berühmten Rokoko-Porzellankünstler Franz Anton Bustelli als Bestandteil eines Commedia dell‘Arte-Ensembles erschaffen, kommt die grazile Corine seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts als Preisfigur zu solistischen Ehren. Ihre einmalig elegante Erscheinung verdankt sie dem kunstvollen Zusammenwirken von meisterlicher Handarbeit in der renommierten Nymphenburger Porzellanmanufaktur und kleidsamen Ideen von Design-Stars. Nach Karl Lagerfeld, Miuccia Prada und weiteren Größen der Haute Couture zeichnete in diesem Jahr der italienische Mode-Maestro Valentino verantwortlich für die Robe der Corine – und naturalmente gab sein berühmtes Lieblingsrot den Ton an. Das Kunststück wird in limitierter Auflage gefertigt: exklusiv für die Preisträger. Überreicht wurden die wunderschönen Preisfiguren im Va l e n t i n o - L o o k bei einem Festakt im prunkvollen Münchner Prinzregententheater, und zwar an neun
ganz verschiedene Autorenpersönlichkeiten. Der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten wurde Peter Härtling zugesprochen. Gewürdigt wurde sein international erfolgreiches Lebenswerk, das von Gedichten über Essays bis zu Romanen für Kinder und Erwachsene sowie Künstlerbiografien reicht – und in allen Gattungen gleichermaßen großartig ist. Wilhelm Genazino wurde für seinen herrlich skurrilen Gesellschaftsroman „Mittelmäßiges Heimweh“ mit dem Belletristik-Preis ausgezeichnet, Anne Siemens mit dem Sachbuchpreis für ihre Aufarbeitung der Geschichte des Terrorismus unter dem Titel „Für die RAF war er das System, für mich der Vater“. Der Jugendbuchpreis ging an den russischen Science-Fiction-Star Sergej Lukianenko, dem mit seinem Entwicklungsroman „Das Schlangenschwert“ ein ebenso engagiertes wie aufregendes Plädoyer für Selbstbestimmung gelungen ist. Ein Glanzstück der literarischen Reportage glückte Érik Orsenna mit der Globalisierungsstudie „Weiße Plantagen“, die mit dem Wirtschaftspreis prämiert wurde. Den Rolf-Heyne-Debütpreis erhielt Harald Martenstein für seinen tragikomischen Romanerstling „Heimweg“. Hape Kerkeling bekam für seine umwerfende stimmliche Wandlungsfähigkeit, die er in der rasanten Komödie „Ein Mann, ein Fjord“ bewies, den Focus-Hörbuchpreis. Mit dem Weltbild-Leserpreis wurden die Autorin Andrea Maria Schenkel und die Schauspielerin Monika Bleibtreu als stimmliche Idealbesetzung der Hörbuchfassung von „Tannöd“ gekürt. Wir gratulieren herzlich und empfehlen nachdrücklich alle preisgekrönten Werke als Lese-und Hörereignisse! 1 | büchermenschen
Literarische Kraftquellen
Romane über Menschheitsfragen
+ Neue Wege wagen Mit Geist und Gefühl EIN GLÜCK FÜR Liebhaber lebenskluger Lektüre, dass der große Kinozauberer Federico Fellini 1991 wegen Grippe Bettruhe verordnet bekam und so reichlich Zeit zum Lesen fand. Dabei entdeckte er die besondere literarische Begabung von Susanna Tamaro, die damals noch weitgehend unbekannt war. Das änderte sich dank der prominenten Fürsprache Fellinis: „Sie hat mich tief berührt.“ Diese Erfahrung sollten Millionen von Lesern rund um den Globus teilen, seit Susanna Tamaro 1994 „Geh, wohin dein Herz dich trägt“ veröffentlichte. Elke Heidenreich beispielsweise schwärmte: „Lesen Sie dieses Buch, es wird Sie glücklich machen!“ Gleichermaßen wunderbare Wirkung entfaltet die Fortsetzung des Weltbestsellers: „Erhöre mein Flehen“. Kaum aus Amerika zurück in Italien, verliert Marta ihre Großmutter Olga, bei der sie aufgewachsen ist. Nun ist die Enkelin mit Anfang 20 vollkommen allein mit ihren vielen Fragen, vor die sie die verschwiegene Familiengeschichte stellt. In den Tagebüchern ihrer früh verstorbenen Mutter und bei den Treffen mit ihrem jahrelang verschollenen Vater stößt Marta auf lauter Lebenslügen. Auf ihrer langen Reise zu sich selbst macht Marta Station bei einem Onkel in Israel. Begegnungen voller Warmherzigkeit und Offenheit wecken Lust und Zuversicht, einen neuen, ganz eigenen Weg einzuschlagen. Dieses Buch ist ein weiser und ermutigender Begleiter Susanna Tamaro, durch Höhen und „Erhöre mein Flehen“ Tiefen. Bertelsmann, 16,95 €
+ Macht und Moral Wo es hinter dem Horizont weitergeht WIE MEISTERN MENSCHEN ihr Leben, wenn sie plötzlich mit ganz anderen Rahmenbedingungen konfrontiert sind? Was passiert, wenn das gesamte Weltbild auf den Kopf gestellt wird? Wie findet man heraus, was richtig und was falsch ist, wenn Gefühlschaos herrscht und die Gedanken Karussell fahren? Solche und ähnliche existenziellen Fragen beschäftigen auch die Autoren, deren vielschichtige Werke wir Ihnen ans Herz legen. Uns faszinieren diese Expeditionen durch Kontinente und Seelenlandschaften, weil sie eingefahrene Wege verlassen, den Erfahrungshorizont erweitern und neue Sichtweisen fördern. Wir laden Sie herzlich ein, aufregendes literarisches Terrain zu erkunden.
Stapellauf zum Untergang Wie kann ein Mensch Würde und Anstand bewahren, wenn der Wahnsinn regiert? Diese Frage stellt sich für alle Beteiligten der eigenartigen Manöver zur Machtdemonstration ab 1913: Unterwegs zum Tanganjikasee in Ostafrika sind deutsche Werftarbeiter mit 5.000 Kisten voller Einzelteile eines neuen Dampfschiffs, sowie eine britische Expedition, die Kanonenboote auf dem Landweg transportiert. Ein Bravourstück über verschiedene Strategien der Lebensbewältigung in Zeiten des Krieges – genau Alex Capus: recherchiert und „Eine Frage der Zeit“ Knaus, 19,95 € sagenhaft erzählt.
In einer fremden Welt
Fabelhafte Krimi-Entdeckung: Zoë Ferraris
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Interview
Palästen, bunten Basaren voller herrlicher Düfte, sanfthügeliger Wüstenlandschaft und Meer, das bei nächtlichen Segeltouren Erfrischung verheißt: So märchenhaft präsentierte sich Saudi-Arabien der Amerikanerin Zoë Ferraris, die ein Jahr lang in der Hafenmetropole Dschidda lebte. Erfahrungen sammelte sie auch im Alltag jenseits der 1001-Nacht-Seligkeit – die Inspirationsquelle für das Krimi-Debüt der viel versprechenden Autorin.
> Schauplatz Ihres Romans ist Dschidda, die wichtigste Hafenstadt Saudi-Arabiens am Roten Meer, wo Sie selbst einige Zeit gelebt haben. Was verschlug Sie in die Küstenmetropole? < Mein Ex-Mann, ein palästinensischer Beduine, ist in Dschidda aufgewachsen. Kennen gelernt haben wir uns in Kalifornien, wo wir später auch geheiratet haben. Nach der Geburt unserer Tochter gingen wir nach Saudi-Arabien, um mit der Familie meines Mannes zusammenzuleben. > Dschidda ist eine wichtige Station vieler Pilger auf dem Weg nach Mekka, dem religiösen Zentrum islamischer Gläubiger. Wie wirkte sich das auf das Alltagsleben aus? < Dschidda verdankt den vielen Pilgern unglaublich vielfältige Eindrücke. Das Großartige daran ist, dass all die Menschen auf der Durchreise eine Herausforderung für die traditionelle Kultur in der Stadt darstellen. Frauen aus Somalia zum Beispiel kleiden sich farbenprächtig. Das ist in einer Welt, in der Frauen nur Schwarz tragen sollen, schon spannend. > In der islamischen Welt gilt ein ganz eigenes Gesetz: die Scharia. Dieses Regelwerk bestimmt das Verhalten in allen erdenklichen Bereichen des öffentlichen
© Marion Ettlinger
EINE BILDERBUCH-KULISSE aus prächtigen
Vertraut mit der muslimischen Welt: Zoë Ferraris
und privaten Lebens. Wie erging es Ihnen angesichts der vielen sozialen und moralischen Normen? < Als Amerikanerin war ich besonders befangen und habe mich deshalb stärker als die meisten Menschen in meiner Umgebung bemüht, mich an die Regeln zu halten. Aber nach einigen Monaten litt ich ziemlich unter den ganzen Einschränkungen. Schließlich habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und bin alleine aus dem Haus gegangen, obwohl ich dabei Gefahr lief, von den Sittenwächtern nach Hause gescheucht zu werden. > Worüber haben Sie am meisten gestaunt in Saudi-Arabien? < Die Menschen sind unglaublich großzügig, etwa mit ihrer Gastfreundschaft. Meine Schwiegermutter hat einmal sogar ihr Sofa verschenkt, weil es einem Besucher so gut gefiel. Als Gegensatz dazu erlebte ich die traditionelle Trennung der Geschlechter. Es gilt schon als ungehörig, ein Mitglied des anderen Geschlechts anzusprechen. Was mich mit am meisten erstaunte, war der Widerspruch, dass die Gesellschaft einerseits die Ehe hochschätzt, andererseits aber Distanz zwischen den Geschlechtern verordnet. Wie soll man denn unter solchen Umständen einen passenden Ehepartner finden? > Wie Sie in Ihrem Kriminalroman die lebenshungrige 16-jährige Nouf be-
schreiben, sprengt hierzulande verbreitete Vorstellungen von Frauen aus dem muslimischen Kulturkreis. Ist Nouf ein Einzelfall? < Viele der Frauen, die ich in SaudiArabien getroffen habe, hätten sehr gerne Erfahrungen gemacht, wie ich sie für selbstverständlich hielt: einen Beruf auszuüben, einen Führerschein zu haben, unverheiratet zu bleiben und ohne Begleitung unterwegs zu sein. Aber ich habe durchaus auch Frauen kennen gelernt, die all das verwirklichten! Ich denke, Nouf ist nicht besonders revolutionär, sondern sie erscheint nur Männern mit sehr strengen sittlichen Vorstellungen so. > Welche Haltung haben Sie bei den muslimischen Männern festgestellt? < Da gab es ganz große Unterschiede. Einige der Männer, die ich kennen gelernt habe, waren sehr offen, was die Rolle der Frauen angeht. Ihrer Meinung nach sollten Frauen die gleichen Rechte und Pflichten wie die Männer haben.
SELBST EIN ERFAHRENER Wüstenführer wie Nayir kann sich nur wundern, wenn mitten im Sandmeer Saudi-Arabiens die Leiche eines Mädchens gefunden wird, das offensichtlich ertrunken ist. Nouf hieß die Schöne, deren rätselhafter Tod Nayir keine Ruhe lässt. Seine Ermittlungen bringen Welten ins Wanken, denn die wohlbehütete 16-Jährige aus einer der angesehensten Familien in Dschidda führte ein Doppelleben – ein Skandal für die sittenstrenge Gesellschaft. Im Gewand eines fesselnden Kriminalfalls schildert Zoë Ferraris den Alltag im engen Konventionenkorsett und die Sehnsucht nach Selbstbestimmung, traditionelle Werte und erste Anzeichen für ihren Wandel. Seite für Seite wird spürbar, wie genau die Autorin Zoë Ferraris: weiß, wovon sie schreibt. „Die letzte Sure“ Pendo, 18,- €
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Weltgeschic
Der vielseitige
:
Interview
GENIALER ERFINDUNGSGEIST, SCHEINBAR unerschöpfliches historisches Wissen,
abenteuerliche Helden und filmreife Dialoge: Das sind nur einige der Qualitäten, die das umfangreiche literarische Werk von Philip Kerr auszeichnen. Kein Wunder, dass es der britische Schriftsteller mit Universitätsabschlüssen in Jura und Rechtsphilosophie zu einer Reihe namhafter internationaler Auszeichnungen brachte. Zu seinen literarischen Glanzleistungen zählt die „Berlin Noir“-Reihe, die jetzt endlich ihre Fortsetzung gefunden hat.
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> Wer Ihr bisheriges Gesamtwerk betrachtet, kann einfach nur staunen über Ihre Vielseitigkeit. Entsprechend bezeichnete Sie ein renommiertes Nachrichtenmagazin respektvoll als „literarischen Streuner“ durch die Genres. Wie würden Sie Ihre Position als Autor beschreiben? < Es hat mich seit jeher verwundert, dass Verleger immer wieder das gleiche Buch herausbringen wollen und noch einmal und noch einmal ein bestimmtes Erfolgsmodell wiederholen wollen. Ich persönlich habe meine Karriere angelegt wie ein Filmregisseur, z.B. Stanley Kubrick. Er hat lauter sehr verschiedene Filme gedreht. Und so sollten es Schriftsteller auch bei ihren Büchern halten. > Die beeindruckende Bandbreite an Themen Ihrer Bücher reicht von Yetis Rolle in der Evolutionsgeschichte bis zu den Eskapaden des Krimikunst à la Chandler: Womanizers Philip Kerr: „Die Berlin-Trilogie“ rororo, 10,- € John F. Ken-
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© Stig Inge / photocase
hte als Thriller
© Jerry Bauer
Spannungsspezialist Philip Kerr
Exzellenter Erzählstil: Philip Kerr
nedy. In schöner Regelmäßigkeit werden Sie für Ihr kolossales Fachwissen gelobt. Wie eignen Sie es sich an? < Da ist manchmal auch ein wenig Hochstaplelei dabei. Ich muss nur ein kleines bisschen mehr wissen als ein halbwegs informierter Leser. Ich lese zwar viel, aber inzwischen vertraue ich oft auch einfach auf meine Vorstellungskraft. > Eine Reihe Ihrer Bücher sind Expeditionen in die Vergangenheit – und für die Leser die wohl aufregendste Art historischer Horizonterweiterung. Was begeistert Sie persönlich so an Geschichte? < Mir haben es besonders Geschichten aus historischen Randbereichen angetan – Geschichten, die wir zu kennen glauben, die aber durch das eine oder andere kleine Detail in neuem Licht erscheinen. Eine dieser Entdeckungen betrifft beispielsweise Adolf Eichmann, den nationalsozialistischen Hauptorganisator der Juden-Deportation. Jahre vorher, 1937 nämlich, reiste er nach Palästina und traf dort jüdische Freiheitskämpfer. Ich fand das ausnehmend interessant – und baute es in meinen neuen Roman „Das Janusprojekt“ ein. > „Das Janusprojekt“ ist die Fortsetzung Ihrer Ende der 80er Jahre gestarteten „Berlin Noir“-Reihe. Sie spielt sich
während des Dritten Reiches und in der Nachkriegszeit ab. Was interessiert Sie an dieser Zeit besonders? < Das Schreckensregime der Nationalsozialisten und seine Auswirkungen prägten das 20. Jahrhundert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mich das mein Leben lang beschäftigen wird. > Mit Ihrer Berlin-Reihe knüpfen Sie an die glorreiche Tradition der „hard boiled detective novel“ im Stil Raymond Chandlers und Dashiell Hammetts an. Was reizte Sie an der Wiederbelebung? < Ich bin begeistert von Chandlers Fähigkeit, Dinge zu beschreiben. Mir imponiert beispielsweise, wie er eine Person in einem einzigen klugen Satz charakterisiert. Ich liebe gewitzt-geistreiche Dialoge, die jedoch bedauerlicherweise in unserer Zeit ein wenig aus der Mode gekommen sind. Wahrscheinlich ist das der Grund, aus dem ich mich in meinen Romanen so gerne in eine Zeit zurückversetze, in der die Dialogkultur noch gepflegt wurde.
DAS hOnOrAr unD die Dame, die es anbietet, wirken nur am Anfang verlockend. Bald stellt sich heraus, dass der vermeintliche Routinefall keiner ist. Riskant wie Russisches Roulette wird die Suche nach dem angeblich verschollenen Ehemann mit finsterer Vergangenheit als Leiter eines Konzentrationslagers. Doch zwischen Gut und Böse zu unterscheiden wird zunehmend schwerer für den Ex-Polizisten und Privatdetektiv Bernhard Gunther, der für seine Ermittlungseinsätze im München der Nachkriegszeit ein ordentliches Schmerzensgeld verdienen würde – falls sie ihm nicht das Leben kosten. Für die Leser ein Gewinn, denn Philip Kerr präsentiert sich in literarischer Bestform: brillanter Stil, pechschwarzer britischer Philip Kerr, „Das Janusprojekt“ Humor, Hochspannung!
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+ ErfĂźlltes Leben Ein streitbarer Geist
2007, 192 Seiten, kart. ISBN 978-3-7093-0181-4 &63
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UNERMĂ&#x153;DLICHES ENGAGEMENT IST das Markenzeichen von Franz Alt. Als Fernsehjournalist (z.B. â&#x20AC;&#x17E;Reportâ&#x20AC;&#x153;, â&#x20AC;&#x17E;Quer-Denkerâ&#x20AC;&#x153;) und Buchautor, dessen Werke längst Millionenauflagen erreicht haben, bereichert er seit Ăźber drei Jahrzehnten die Diskussionskultur um wichtige Impulse. Reich an anregenden Gedanken ist auch dieses Portrait in Form eines Interviews. Mit entwaffnender Offenheit gibt er Auskunft zu persĂśnlichen und politischen Belangen, philosophischen und religiĂśsen Fragen, kritisch, menschBernhard MĂźller, Horst WĂśrner: â&#x20AC;&#x17E;Franz Alt. lich und zukunftsDeutschland ist erneuerbarâ&#x20AC;&#x153; Gerhard-Hess-Verlag, 19,80 â&#x201A;Ź orientiert.
Glaube, Liebe, Hoffnung
2007, 176 Seiten, kart. ISBN 978-3-7093-0182-1 &63
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2007, 144 Seiten, kart. ISBN 978-3-7093-0175-3 &63
Nonne oder Popstar wie Madonna, so unterschiedlich die BerufswĂźnsche von Katja Giamonna in ihrer Jugend auch sein mochten, wollte sie seit jeher nur eines: mĂśglichst vielen Menschen nahe bringen, dass Gott jeden einzelnen liebt und trägt, komme, was da wolle. Wie ihr unerschĂźtterlicher Glaube ihr selbst in komplizierten Situationen hilft, schildert sie an vielen Ăźberzeugenden Beispielen. Die beliebte Schauspielerin vermittelt wichtige Werte, anregende Gedanken und ansteckende LebensKatja Giamonna: freude. Ein Buch, â&#x20AC;&#x17E;â&#x20AC;Ś hätte aber die Liebe nichtâ&#x20AC;&#x153; Gerhard-Hess-Verlag, 16,80 â&#x201A;Ź das Mut macht!
Mit Kompetenz und Courage Viel versprechende Verlagsgründung: „ZS Debatten“
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© Privat
Interview Unternehmungsgeist,
Sinn für Qualität und überzeugenden Ideen schreiben sie als Verleger Erfolgsgeschichte: Friedrich-Karl Sandmann bei Zabert Sandmann und seine Ehefrau mit ihrem Elisabeth Sandmann Verlag. Als Gemeinschaftsprojekt haben beide nun einen dritten Verlag gegründet: „ZS Debatten“ steht für Bücher, die neue Impulse geben für die Auseinandersetzung mit den Top-Themen unserer Zeit. Wir befragten Programmleiter Jens Schadendorf zu den Besonderheiten.
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> Was führte zu der Gründung des neuen Verlags? < Wir leben in spannenden, aber auch unruhigen Zeiten. Vieles verändert sich dramatisch schnell, z.B. durch die Globalisierung und digitale Informationstechnologien, durch neue Arbeitsformen, Risiken und Chancen. Diese Veränderungen haben eine politische Dimension, denn sie berühren die Fundamente unseres Miteinanders. Wir müssen sie diskutieren, wenn gute Lösungen für neuartige Herausforderungen gefunden werden sollen. Dazu wollen wir mit unseren Büchern beitragen – dieses Anliegen war entscheidend für die Gründung von „ZS Debatten“: des ersten Verlags, der sich ganz auf kritische Sachbücher an der Schnittstelle
Doping-Jäger Nummer 1 Werner W. Franke, Udo Ludwig: „Der verratene Sport“ ZS Debatten, 19,95 €
Für mehr Menschlichkeit Petra Thorbrietz: „Leben bis zum Schluss“ ZS Debatten, 16,95 €
Neues Konzept, neue Wege: Jens Schadendorf
von Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur konzentriert. > Welche Kerngedanken bestimmen das Verlagsprofil von „ZS Debatten“? < Wir wollen uns einmischen, indem wir Themen aufspüren, die bislang nicht angemessen in den Medien diskutiert wurden. Außerdem greifen wir Themen auf, die unter der Oberfläche brodeln und von unseren Autoren endlich in die fällige Debatte gebracht werden. Ein Beispiel dafür ist Petra Thorbrietz, die in ihrem Buch „Leben bis zum Schluss“ für das Recht auf ein würdevolles Sterben kämpft. Ein weiteres Beispiel ist die streitbare Sabine Kuegler mit „Gebt den Frauen das Geld!“. > Worauf sind Sie besonders stolz, wenn Sie das Startprogramm von „ZS Debatten“ betrachten? < Natürlich auf die hochkarätigen Autoren, darunter der Romancier Louis Begley, Prof. Ludger Wößmann, Prof. Werner Franke und der „Spiegel“-Journalist Udo Ludwig. Alle unsere Autoren zeichnen sich durch hohe Kompetenz aus, und sie beziehen couragiert Position. Unser Programm spiegelt die wichtigen Fragen der Zeit. Es umfasst ein breites Themenspektrum von der Überwindung der Armut über bessere Schulen bis zu Doping. > Worin besteht der Unterschied zwischen den Sachbüchern von „ZS
Debatten“ und anderen Sachbuch-Veröffentlichungen? < Erstens: Das klare Verlagsprofil, denn „ZS Debatten“ ist der einzige Verlag mit absoluter Konzentration auf kritische Sachbücher. Zweitens: Wir messen unsere Buchthemen und Autoren an den Kriterien „Wertebezug“, „Qualität“ und „Debattenpotenzial“. Das gibt es so bislang nicht. Drittens: Wir legen größten Wert auf eine attraktive und leserfreundliche Gestaltung. Umgesetzt wird sie auf vielfältige Weise, beispielsweise durch das farbige Layout, das bei kritischen Sachbüchern sonst kaum zu finden ist. Orientierung auf den ersten Blick bietet etwa der Sticker auf dem Cover, der die Debattenfrage eines Buches auf den Punkt bringt. Viertens: Unsere Homepage www.zsdebatten.com. > Was bietet die Homepage? < Es gibt Video- und Audio-Podcasts, etwa Interviews mit den Autoren. Die User können ihnen Fragen mailen oder den Blog über unsere Buchthemen kommentieren. Darüber hinaus bieten wir Extras zur Vertiefung zentraler Aspekte unserer Bücher, z.B. ein Doping-Spezial oder ein Schul-Spezial. Wir gehen also auch im Web neue Wege.
EIN ALARMIERENDES ZEUGNIS stellt Ludger Wößmann dem Schulsystem hierzulande aus. Der ausgewiesene Bildungsexperte und Professor vom Münchner ifo Institut benennt die Ursachen für die nur noch mäßigen Lernerfolge. Auf der Basis von internationalen Vergleichsfakten legt er sich mutig mit den Vertretern „linker“ und „konservativer“ Schulirrtümer zugleich an und zeigt, wie deutsche Schulen dauerhaft reformiert werden können. Eine anregende Pflichtlektüre für alle, die wirklich das Beste Ludger Wößmann: für künftige Generatio„Letzte Chance für gute Schulen“ nen wollen! ZS Debatten, 16,95 €
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Geheimnisvolles GlanzstĂźck Chagall lässt ihn den Liebenden scheinen, Caspar David Friedrich den Melancholikern am Meer, Dichter aus aller Welt preisen seit Jahrtausenden seinen Zauber: Der Mond zieht uns Menschen mit unwiderstehlicher Magie in seinen Bann. Eine wundervolle Hommage an den geheimnisumwobenen HimmelskĂśrper ist der Volkskundlerin Gertraud Meinel geglĂźckt, die in allen erdenklichen Kulturen und Epochen bestens bewandert ist. Ihre Sammlung von Geschichten und Kunstwerken begeistert Tagträumer und NachtschwärGertraud Meinel: mer gleicherâ&#x20AC;&#x17E;Magischer Mondâ&#x20AC;&#x153; Thorbecke, 19,90 â&#x201A;Ź maĂ&#x;en.
Entdecker
50 Jahre Raumfahrt
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> Glauben Sie, BĂźcher kĂśnnen Kindern helfen, im Leben mĂśglichst gut zurechtzukommen? < Kirsten Boie: NatĂźrlich kĂśnnen sie das! Lesen bedeutet ja, die Dinge quasi probeweise durchzuspielen â&#x20AC;&#x201C; ohne Risiko fĂźr mich selbst. Fehler, die eine Buchfigur macht, muss ich dann im echten Leben nicht unbedingt auch machen, denn daraus habe ich ja schon beim Lesen gelernt. Und natĂźrlich kĂśnnen BĂźcher fĂźr Kinder auch ein enormer Trost in schwierigen Zeiten sein, eine wichtige RĂźckzugsmĂśglichkeit. < Paul Maar: Das wäre ein zu hoher Anspruch an die LektĂźre. Beim Psychologie-Studium meiner Frau habe ich immer interessiert in ihren Skripten und FachbĂźchern mitgelesen. Daher weiĂ&#x; ich aus vielen Untersuchungen und Umfragen, dass BĂźcher zwar vorhandene Tendenzen verstärken, bereits gebildete Weltanschauungen bestätigen, aber ganz, ganz selten eine neue Meinung bilden kĂśnnen. > Was heiĂ&#x;t fĂźr Sie: â&#x20AC;&#x17E;kindgerechtâ&#x20AC;&#x153; schreiben? < Boie: Immer zu bedenken, dass der Erfahrungsschatz der Kinder noch nicht so groĂ&#x; ist wie unserer und dass vieles
Š Erich Malter
begegnen, luchsen wir ihm garantiert eine Extra-Portion Wunschpunkte ab, um sie gegen immer neuen Lesestoff von Kirsten Boie und Paul Maar einzulÜsen. Die zwei zählen zu den besten, vielseitigsten, produktivsten und beliebtesten
100 Prozent Leselust: Kirsten Boie und Paul Maar
fĂźr sie daher unverständlich bleibt, wenn wir nicht vorsichtig sind. Trotzdem sollten wir sie aber nicht unterschätzen und uns vor allem nicht damit zufrieden geben, ihnen allzu Simples vorzusetzen. Kindgerecht schreiben heiĂ&#x;t, die Kinder als Kinder ernst zu nehmen. < Maar: So zu schreiben, dass es mir gefällt und SpaĂ&#x; macht. Dann â&#x20AC;&#x201C; das ist meine jahrzehntelange Erfahrung â&#x20AC;&#x201C; gefällt es auch den Kindern und macht ihnen SpaĂ&#x;. > Wie wichtig ist die Schilderung von heiler Welt in KinderbĂźchern? < Boie: Heile Welt muss es vielleicht nicht immer sein â&#x20AC;&#x201C; aber je jĂźnger Kinder sind, desto weniger Belastendes mĂśchte ich ihnen zumuten. Kleine Kinder mĂźssen sich in der Welt erst zurecht finden. Aber je älter Kinder werden, desto offener sind sie fĂźr eine Vielzahl von Fragen. < Maar: Man muss die Mitte finden: Zu viel heile Welt â&#x20AC;&#x201C; und die Gefahr von Kitsch oder zumindest von Sentimentalität tut sich auf. Andererseits wĂźrde ich Kinder nie in eine Trostlosigkeit entlassen wollen. Man darf ihnen zwar die harte Realität vorfĂźhren, sollte aber immer LĂśsungsmĂśglichkeiten anbieten und zeigen, dass Zustände veränderbar sind. > MĂźssen BĂźcher fĂźr Kinder eigentlich immer alleingĂźltige Antworten geben? Oder sollten sie unterschiedliche Perspektiven vorstellen?
Ein Schauerroman von Mirjam Pressler – beunruhigend schön erzählt.
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und Paul Maar < Boie: Gerade den Perspektivenwechsel finde ich manchmal wichtig: Er gibt den Lesern die Chance zu sehen, dass Menschen die selbe Situation völlig unterschiedlich wahrnehmen können. Und an alleingültige Antworten glaube ich sowieso nicht. Wenn man es schafft, die richtigen Fragen zu stellen, ist das schon viel. < Maar: Was die unterschiedlichen Perspektiven anbelangt: Ich liebe diese literarische Form. Schon in meinem ersten Buch, dem „tätowierten Hund“, wird das Hänsel- und Gretel-Märchen aus der Sicht einer Hexe erzählt. Das geht weiter in meinem „Türme“-Buch und in etlichen anderen Texten. > Wie lautet Ihr wichtigster Tipp für Eltern, die Kinder für das Lesen begeistern möchten? < Boie: Früh anfangen, und sich von den Interessen des Kindes leiten lassen, so erfährt schon das ganz kleine Kind, dass Bücher ein Quelle von Freude und Vergnügen sind. < Maar: Erzählen Sie Ihrem Kind schon frühzeitig Geschichten. Und führen Sie es schon ganz früh an Bücher heran. > Was finden Sie in schriftstellerischer Hinsicht besonders beeindruckend aneinander? < Boie: Ich bewundere die Art, wie Paul mit Sprache spielen kann, die Leichtigkeit, auch seine oft skurrilen, aber verrückter Weise immer haargenau kindgemäßen Ideen. Bei Lesungen sind die Begeisterung der Kinder und ihr großes Vergnügen mit Händen zu greifen – Paul hat einen unglaublich genauen Zugang zum Humor der Kinder. Und all das, ohne je trivial zu werden und auf einem Niveau, das auch Erwachsenen noch Spaß macht. Das ist schon ziemlich außergewöhnlich! < Maar: Ich bewundere an Kirsten ihren Humor, ihre Erzählgabe und ganz besonders, dass sie so nah an den heutigen Kindern ist, ihre Sprache spricht, ihren Tonfall genau kennt. Wenn ich ihre realistischen Geschichten lese, spüre ich, dass ich eine Generation älter bin.
LAUTER UNGLAUBLICHE ERLEBNISSE hat Boston während einer Sprachreise in der prächtigen spanischen Stadt Granada. Kaum gewinnt der Außenseiter die Sympathie seiner Mitschüler, gerät er versehentlich durch ein Zeit-Tor in das Reich von Königin Isabella und König Ferdinand anno 1492: Wer kein Christ ist, wird bekehrt oder gnadenlos verfolgt: Gefahr für Boston und seine neuen Freunde, den Muslim Tariq und den Juden Salomon. Ob sie sich wohl mit vereinten Kräften retten können? Ein fesselndes Lektüre-Abenteuer inklusive historischer Horizonterweiterung, die wichtige Aha-Effekte für die Gegenwart bewirkt. Boston würde sagen: Echt Kirsten Boie: „Alhambra“ Oetinger, 17,90 € Ab 12 Jahren cool!
GANZ HERZLICH GRATULIEREN wir dem unvergleichlichen Paul Maar zu seinem 70. Geburtstag! Gebührend gefeiert wird er bei einem Fest der Fantasie, Fabulierlust und Erzählkunst, zu dem „Der tätowierte Hund“ einlädt: Für die Neuauflage des Debütwerks von Paul Maar hat Anke Fuchs in Collagetechnik originelle Illustrationen geschaffen, die den Witz der Geschichten gekonnt untermalen. Wie der neugierige Löwe können auch junge Leser und Bildbetrachter nicht genug kriegen von den erstaunlichen Begebenheiten: Da knuspern am Häuschen der guten Hexe die Bösewichte Hänsel und Gretel, die Affen Schlevian und Kukuk t r e i b e n j e d e Menge Schabernack und veranstalten einen Paul Maar: Dichterwettstreit. „Der tätowierte Hund“
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Flirten Sie mit der Glücksfee!
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28 | büchermenschen
SO EIn GLÜCK: Seit Andrea Grass-Mühlbauer vor etwa einem halben Jahr auf der Suche nach Neuerscheinungen unsere Homepage für sich entdeckte, ist die 26jährige Münchnerin Stammgast auf unseren Seiten. Neben Romanen, die sie am liebsten liest, interessieren sie vor allem unsere Verlosungsaktionen. Bei allem Optimismus hätte Sie sich allerdings nicht
träumen lassen, dass ihr gleich bei ihrer ersten Teilnahme der Hauptgewinn winken würde: eine Reise nach Kärnten, wo die Turracher Höhe (1.367 m) eine herrliche Kulisse aus Bergpanorama und glasklaren Seen für das Hotel Hochschober bietet, eines der schönsten österreichischen Wohlfühlhotels. Das Angebot an internationalen Attraktionen ist in dieser Kombination einmalig. Ein „Ich freue mich riesig“, jubelt Andrea Grass-Mühlbauer, „das werden bestimmt entspannte und erholsame fünf Tage“. Für ihren Kurzurlaub im November hat sie bereits Pläne geschmiedet. Beispielsweise möchte sie möglichst ausgiebig die vielfältigen Wellnessangebote genießen. Das Hamam lockt sie ebenso wie der China-Turm mit Wohltaten in vier Stockwerken. Das oberste bietet eine traumhafte Aussicht auf das Bergpanorama. Natürlich möchte Andrea Grass-Mühlbauer „die Umgebung erkunden. Vielleicht liegt ja schon Schnee. Meine Skier werde ich auf jeden Fall mitnehmen.“ Wir wünschen ihr eine gute Reise und weiterhin jede Menge spannender Entdeckungen auf unserer Homepage!
Adresse des Glücks: www.hugendubel.de Ob Autorengeburtstag oder Verlagsjubiläum: Um Anlässe für Verlosungsaktionen sind wir nie verlegen. Regelmäßig laden wir Sie zum vergnüglichen Rätseln ein und belohnen Sie mit erlesenen Gewinnen. Wir freuen uns über Ihren Besuch auf www.hugendubel.de und wünschen Ihnen viel Glück!
Alle Jahre wieder: Adventskalender-Rätsel WIE KErzEnSChEIn unD Plätzchenduft ist der Adventskalender auf unserer Homepage fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit. Er ist abwechslungsreich wie ein bunter Teller, aber völlig unbedenklich für die Figur, denn wir bescheren geistige Nahrung aus der Welt der Bücher. Nach dem Vorbild des guten alten Adventskalenders aus unserer Kinderzeit wird auch bei unserer virtuellen Version an jedem Tag vom 1. bis zum 24. Dezember ein Fenster geöffnet: und zwar durch Anklicken der entsprechenden Zahl. Täglich erwartet Sie eine besondere Buchempfehlung, eine Gewinnspiel-Frage und ein Buchgewinn. Um auf die richtige Antwort zu kommen, ist kein stundenlanges Kopfzerbrechen nötig, entwarnt Siegfried Völlger von der OnlineRedaktion. Er und seine Kollegen geizen nämlich durchaus nicht mit Anhaltspunkten. Originell bebildert ist unser Adventskalender natürlich auch: in diesem Jahr mit herrlich schräghumorigen Illustrationen von Nikolaus Heidelbach zu dem Gemeinschaftswerk „Weihnachten“ (Dumont) von Wiglaf Droste und Vincent Klink.
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Wenn Liebe Wunder wirkt Claudine André und ihr „Paradies der Bonobos“
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Reportage
MANCHMAL STAUNT SIE selbst über
Hauptstadt Kinshasa. Ihre Lebensaufgabe hat sie 1993 mit 47 Jahren gefunden: die Rettung von möglichst vielen Bonobos. Das Erbgut dieser vom Aussterben bedrohten Affenart stimmt zu nahezu 99 Prozent mit dem menschlichen überein – und dennoch ist der Mensch ihr größter Feind. Welche Fortschritte beim Einsatz für ihre Schützlinge zu verzeichnen sind, schildert Claudine André in ihrem bewegenden Buch „Wilde Zärtlichkeit“. An ihre berühmten Verwandten, die Schimpansen, erinnern Bonobos nur auf den ersten Blick. Kleiner sind sie, ihre Statur ist graziler und – wohl der markanteste Unterschied – ihr Verhalten in Konfliktsituationen ist weitaus konstruktiver. Treten Probleme mit Artgenossen auf, neigen Schimpansen menschenähnlich zu Attacken, während Bonobos Aggressionen in sexuelle Aktivitäten überleiten. Weil sie das pazifistische Prinzip „Make love, not war“ so konsequent ausleben, werden sie oft scherzhaft „Hippies des Urwalds“ genannt, erklärt ihre Retterin. Überhaupt sind Bonobos besonders zuwendungsbedürftig, wie Claudine André und ihre Kollegen aus dem „Lola“-Team aus jahrelanger Erfahrung wissen. Weil verwaiste Jungtiere ohne intensive Betreuung nicht überleben würden, übernehmen „Ersatzmütter“ wie Henriette Lubondo die Elternrolle: „Wir haben Mitleid mit diesen Kleinen und behandeln sie wie menschliche Kinder.“ Dass diese Art der liebevollen
© Christine d`Hauthuille
ihre Kühnheit und Kraft: Claudine André, Wahl-Afrikanerin belgischer Herkunft, ebenso einfallsreiche wie unermüdliche Naturschützerin und Gründerin von „Lola ya Bonobo“, dem „Paradies der Bonobos“ in der Nähe der kongolesischen
Retterin der Bonobos: Claudine André mit einem Schützling
Fürsorge genau das Richtige ist, beweisen die fast 50 quicklebendigen Bonobos in der „Lola“-Schutzstation. Und vor allem Tiere, die vor ihrer Ankunft Schlimmes durchgemacht haben, etwa Etumbé, die im Labor Versuche über sich ergehen lassen musste. 2005 brachte ausgerechnet sie das erste Bonobo-Baby in der zwölfjährigen „Lola“Geschichte zur Welt – ein kleines Wunder und ein gutes Zeichen, dass die Bemühungen sich lohnen. Bitter nötig sind sie jedenfalls. In den Urwaldregionen der kongolesischen Provinzen Equateur, Bandunu und Kasai, dem durch Rodung gefährdeten Lebensraum der Bonobos, gab es 1980 noch rund 200.000 Exemplare. Heute sind es nach Auskunft von Naturschützern gerade noch knapp 10.000. Im krisengeschüttelten Kongogebiet jagen nach wie vor viele Wilderer Bonobos und verkaufen ihre Beute gewinnbringend als Räucherfleisch. Als lebendiges „Spielzeug“ verhökerte Jungtiere fristen vielfach ein trauriges Dasein in Käfigen. Was Verbote und die strafrechtliche Verfolgung solcher Geschäfte anbelangt, hat Claudine André schon viel erreicht. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben sieht sie in der Überzeugungsarbeit, die noch zu leisten ist, und zwar in allen Schichten und Hierarchieebenen der Gesellschaft von Ministerien bis zu Schulklassen. Letztere sind längst Stammgäste im „Lola“-Reservat, wo sie durch spannend aufbereitete Informationen und hautnahes
Erleben der Bonobos für die gute Sache gewonnen werden. In diesem Punkt vollbringen Claudine André und ihre Kollegen echte Pionierarbeit. Bei allem Realitätssinn gestattet sich die Tierschützerin jedoch auch zu träumen: von der Auswilderung ihrer erwachsenen und selbständigen Bonobos, die in freier Natur Gelegenheit haben sollen, von einer Baumkrone zur nächsten zu springen.
„IM HERZEN KONGOLESIN“, ist Claudine André seit rund 15 Jahren im Dauereinsatz für lebenswerte Verhältnisse in ihrer Wahlheimat. Als Tochter eines Tierarztes kam sie als kleines Mädchen nach Afrika, wo sie lernte, die Natur zu lieben und wertzuschätzen. Mit 47 erkannte sie, dass sie auch für ihre Erhaltung kämpfen muss. Ihr erfolgreicher Einsatz für die Bonobos erinnert an Jane Goodall und Diane Fossey. Mit großer Leidenschaft vermittelt sie Einblicke in ihr Lebenswerk, das Mut macht, Visionen zu verwirklichen und selbst Dinge zu wagen, die unmöglich scheinen. Eine großartige Frau – und ein großartiges Buch. Claudine André: „Wilde Zärtlichkeit“ www.claudine-andre.de Kosmos, 19,95 €
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Kommunikation
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Erfolg made in Germany
Thriller und Lehrstück: „Die Puma Story“
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ALS LIFESTYLE-LABEL avancierte der
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30 | büchermenschen
Sportartikelhersteller Puma in den vergangenen 14 Jahren zum Paradebeispiel für unternehmerischen Erfolg. Atemberaubend ist jedoch nicht nur das jüngste Kapitel, sondern die gesamte Firmengeschichte, wie der Wirtschaftsjournalist Rolf-Herbert Peters mit seiner packenden „Puma Story“ eindrucksvoll beweist. Dafür hat er umfangreiche Recherchen betrieben, zahlreiche Gespräche mit PumaVerantwortlichen und -Kennern geführt und als erster Autor tiefen Einblick in das Firmenarchiv bekommen. Triumphe und Niederlagen, Liebe und Hass, Hinterzimmerdiplomatie und Poker um prominente Werbeträger, Intrigen, viel, viel Geld im Spiel und drastische Verluste: Angesichts der serienmäßig produzierten Dramen in den ersten 40 Jahren der Firmenund Familiengeschichte fühlte sich Peters bei der Aufarbeitung nicht selten wie beim Studium des Skripts der amerikanischen TV-Seifenoper „Dallas“. Dabei begann alles in bestem Einvernehmen. Rudolf Dassler (Jahrgang 1898) und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Adolf wollten es als Unternehmer zu Wohlstand und Ansehen bringen. 1924 gründeten sie ihre Sportschuhfabrik in der mittelfränkischen Kleinstadt Herzogenaurach. Bereits 1928 statteten sie die Hälfte der Olympioniken aus. „Dassler-Schuhe – Sieger-Schuhe“ lautete die Devise. Was glorreich begonnen hatte, endete in den Wirren des Zweiten Weltkriegs im Bruderzwist mit unrühmlicher Beteiligung der Ehefrauen. Ein erbitterter Konkurrenzkampf, der sich gnadenlos fortsetzte, als die zwei längst getrennte Wege gingen: Rudolf gründete 1948 Puma, Adolf Adidas. Im Wettstreit um die Marktführerschaft investierten beide Unsummen in Sportasse, die ihre Produkte werbewirksam zur Schau
© Mit freundlicher Genehmigung von Puma und Rolf-Herbert Peters
Reportage
Management-Genie Jochen Zeitz
trugen. Puma gewann durch sündhaft teure Transaktionen Megastars wie Pelé und Boris Becker – und verlor zunehmend die ökonomische Realität aus den Augen. Neuen Schwung in die Geschäfte sollte 1985 die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft bringen. Der Börsengang im Folgejahr aber war nur schöner Schein, denn die „verrückteste Aktie aller Zeiten“ stieg zwar von 310 DM Ausgabepreis am 18. Juni auf 1.480 DM am 14. August, die Geschäftszahlen aber gaben wenig Anlass zu Optimismus. Ende der 90er Jahre stand der Sportartikelproduzent vor der Pleite – nach jahrelanger Talfahrt durch Fehlentscheidungen im Management. Dann geschah, was niemand für möglich gehalten hatte: Jochen Zeitz, 1993 mit 30 der jüngste Vorstandsvorsitzende eines börsennotierten Unternehmens, bewirkte ein Wirtschaftswunder. In einer Dekade etablierte er Puma als internationales Lifestyle-Label mit Kult-Status und stetig steigenden Gewinnen. Ausführlich schildert RolfHerbert Peters den beispiellosen Siegeszug des Genies der Unternehmensführung. Nicht nur für Börsianer Rolf-Herbert Peters: eine lohnende „Die Puma Story“ Hanser, 19,90 € Lektüre!
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Die „Sphinx der Fed“ im Klartext Alan Greenspans druckfrische Biografie
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REPORTAGE
EIN GROSSES GEHEIMNIS sind nicht
nur die Honorare, die Alan Greenspan als begehrter Berater bezieht. Was allerdings Vorrang für den „Superstar der internationalen Finanzwelt“ hatte, war seine Autobiografie mit beträchtlichem Informations- und Unterhaltungswert. „Mein Leben für die Wirtschaft“ ist in den USA gleichzeitig unter dem Titel „Age of Turbulence“ erschienen. Tatsächlich beschreibt der Ex-Chef der US-Notenbank turbulente Zeiten und beantwortet Rätsel um seine Person sowie Fachfragen zu seinen Finanzstrategien. Reisen und andere beliebte Beschäftigungen von Menschen im Ruhestand hatte Alan Greenspan nicht im Sinn, als er mit unglaublich vitalen 79 Jahren am 31. Januar 2006 seinen Chefsessel in der US-Notenbank räumte. Als genialer Kopf seiner neu gegründeten Beraterfirma mit Kunden wie der Deutschen Bank und der Allianz-Tochtergesellschaft Pimco bringt der ehemalige Vorsitzende des United States Federal Reserve Board (allgemein kurz „Fed“ genannt) allerbeste Referenzen, internationales Ansehen, sagenhaftes Wissen und ebensolche Erfahrung mit. 18 Jahre beziehungsweise fünf Amtszeiten hatte er seinen verantwortungsvollen Posten inne. In dieser Zeit meisterte er schwierigste Manöver sowie die finanzpolitische Kooperation mit den vier US-Präsidenten Ronald Reagan (der ihn in sein Amt berufen hatte), George Bush sen., Bill Clinton und Georg W. Bush, von denen er sehr geschätzt wurde. Viele Beobachter hielten Greenspan für den zumindest zweitmächtigsten Mann Amerikas. Nicht nur in den USA, sondern rund um den Globus hatten viele Anleger den Eindruck, ihr Schicksal würde in den Händen von „Maestro“ Greenspan liegen – eine Einschätzung, die wohl in
© Boris Roessler / picture-alliance / dpa
Ein Weiser der Weltwirtschaft: Alan Greenspan
hohem Maß zutraf. Schließlich blieb keine seiner Äußerungen ohne Folgen auf die Finanzmärkte, jede Wendung zeigte Wirkung und unter Umständen Beben an sämtlichen Börsenplätzen. Alles, was Greenspan verlautbaren ließ, veranlasste Experten zu Deutungen, die sich jedoch nicht selten gewaltig unterschieden – kein Wunder, denn Greenspan pflegte eine orakelhafte Ausdrucksweise, die bald als legendär gelten konnte. Mitunter konnte man sich des Verdachts nicht erwehren, dass der „Maestro“ am Ende einer komplizierten Satzkonstruktion das komplette Gegenteil des Anfangs seiner Rede sagte. Greenspan galt deshalb als „Sphinx der Fed“, Übersetzungsversuche seiner verwirrenden Formulierungen – für die ratlose Bewunderer die Bezeichnung „Greenspeak“ erfanden – füllen ganze Bücher. Rund ein Jahr nach der Verabschiedung aus seinem Amt räumte Greenspan ein, sein rätselhafter Sprachstil sei wohlbedachte Strategie gewesen, um sich nicht auf den Zahn fühlen zu lassen. Wer nicht aus dem Kaffeesatz lesen wollte, musste sich etwas einfallen lassen. So kam es beispielsweise zur Erprobung des „Aktentaschen-Indikators“: War Greenspans Gepäckstück voluminös, wurde darin eine Fülle von Papieren vermutet, die als Hinweis auf langes Nachdenken über die Zinssätze sowie auf ihre Änderung galten.
War Greenspan hingegen mit wenig Ballast unterwegs, sah er nach dieser Theorie auch keinen Anlass zum Grübeln über die Zinshöhe. In 19 von 20 Fällen bewahrheiteten sich solche Annahmen, wie der amerikanische Sender CNBC festgestellt haben will. Womöglich machte sich Greenspan aber einfach einen Spaß aus der Sache und nährte auch diese Spekulationen absichtlich, indem er sich vor Sitzungen öffentlich blicken ließ, obwohl er sich als Chairman des Fed genauso gut hätte bequem chauffieren lassen können. Wer weiß? Nicht umsonst besagt ein schöner Ausspruch von Greenspan: „Geldpolitik ist keine angewandte Wissenschaft, sondern Kunst.“ Seinem Ansehen taten solche Täuschungsmanöver indes keinen Abbruch, im Gegenteil, Greenspan avancierte zu einer Ikone der Finanzwelt. Selbst ein kritischer Geist wie Bob Woodward, einer der prominentesten und besten US-Journalisten, zollt ihm beträchtliche Anerkennung und würdigt seine „Bedachtsamkeit“ und „Glaubwürdigkeit“. Dass seine Analysen und Prognosen auch weiterhin die Märkte bewegen, steht sowieso außer Zweifel. EINST MÄCHTIGSTER MANN der Weltwirtschaft, steuerte Alan Greenspan die Entwicklungen mit großem Geschick und verhinderte mehr als ein Mal Panik an den Börsen, etwa beim Crash 1987, nach der Rubel-Krise 1998 und in der Folgezeit des 11. September. Faszinationskraft entfaltet Greenspan aber nicht nur als Finanzgenie, sondern auch als Persönlichkeit mit vielseitigen Interessen und Begabungen, die er in jungen Jahren etwa als Klarinettist und Teilnehmer an philosophischen Gesprächen bewies. Seine Biografie ist reich an Lektionen über die globale Wirtschaftslage. Eine Pflichtlektüre für Alan Greenspan: alle, die sich für die Zu„Mein Leben für die Wirtschaft“ kunft wappnen wollen. Campus, 24,90 € 31 | büchermenschen
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neuesten Stand der Forschung, von ausgewiesenen Experten erarbeitet, klar dargestellt und im Lauf der Ăźber 110-jährigen Tradition regelmäĂ&#x;ig aktualisiert und optimiert: Diesen Stärken verdankt der Pschyrembel seinen Status als Standardwerk im medizinischen Bereich. Das Erscheinen der 261. Auflage des â&#x20AC;&#x17E;Klinischen WĂśrterbuchsâ&#x20AC;&#x153; nahmen wir zum Anlass, die Weiterentwicklung des Konzepts auf Herz und Nieren zu prĂźfen. Deshalb fĂźhlen wir Frau Dr. Martina Bach auf den Zahn, die seit fĂźnf Jahren die Pschyrembel-Redaktion leitet.
Heilsame Wissensvermittlung Pschyrembel Handbuch Therapie deGruyter, 39,95 â&#x201A;Ź
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> Welchen Qualitäten verdankt der Pschyrembel seinen besonderen Stellenwert unter den medizinischen Nachschlagewerken? < Der Pschyrembel hat sich im Lauf seiner Ăźber 100-jährigen Geschichte ständig weiterentwickelt und ist so zum ausgewogensten und zuverlässigsten Nachschlagewerk der Medizin geworden. Die Inhalte werden von ausgewiesenen Fachautoren geliefert und dann sorgfältig strukturiert, so dass z.B. bei wichtigen Krankheiten neben der Definition des Fachbegriffs immer auch Ursachen, Diagnostik, Therapie, eventuelle Komplikationen, Epidemiologie und Prognose erläutert werden. Durch dieses Verfahren ist ein Standardwerk entstanden, das deutlich mehr bietet als ein reines WĂśrterbuch. > Wer bĂźrgt fĂźr die grĂśĂ&#x;tmĂśgliche Aktualität und Informationssicherheit der Beiträge? < Wir arbeiten mit mehr als 150 renommierten Medizinern aus Wissenschaft und Praxis zusammen, die die inhaltliche Richtigkeit und Aktualität der Einträge garantieren. Zusätzlich wird jeder Eintrag von unserem Redaktionsteam geprĂźft, redaktionell bearbeitet und mit den anderen Einträgen verknĂźpft.
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Der Pschyrembel bel gehĂśrt die stete Weiterentwicklung in puncto Inhalt und Ăźbersichtlicher Gestaltung. Welches sind die markantesten Neuerungen in der druckfrischen 261. Auflage? < Das Wichtigste ist zunächst die inhaltliche Aktualisierung von mehr als 20.000 Einträgen. Zudem sind die Einträge durch zusätzliche Gliederungspunkte nun noch schneller zu erfassen. Nicht zuletzt haben wir in dieser Auflage deutlich mehr und verbesserte Abbildungen aufgenommen. > Der Veranschaulichung durch Illustrationen kommt seit jeher eine groĂ&#x;e Bedeutung im Pschyrembel zu. Wie wurde das Abbildungskonzept optimiert? < FĂźr die neue Auflage wurden alle Grafiken anhand eines Farbleitschemas in einheitlichen Farben neu gezeichnet. DarĂźber hinaus wurden eine Vielzahl neuer Fotos und Flussdiagramme aufgenommen, die den Inhalt veranschaulichen oder weiterfĂźhrende Informationen bieten. > Der Pschyrembel wächst und wächst mit den Fortschritten in der Forschung. Die 261. Auflage hat ein inhaltliches Plus von 200 Seiten. Ă&#x153;ber 2.000 Fachbegriffe wurden neu aufgenommen. Welches sind die wichtigsten Beispiele? < Beispiele sind Feinstaub, Taille-HĂźft-Quotient, Hypnotherapie, 3DRekonstruktion, Rimonabant, Akutes Koronarsyndrom, Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz, Hausarztsystem, Gesundheitsreform, EMEA und GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz. Prinzipiell erfolgt die Auswahl der Begriffe nach Relevanz, je wichtiger ein Stichwort ist, um so umfassender wird es im Pschyrembel erläutert. > Die Gesundheitspolitik sorgt seit geraumer Zeit fĂźr Schlagzeilen und fĂźr Verwirrung â&#x20AC;&#x201C; nicht nur bei Patienten, sondern auch bei Experten aus dem medizinischen Bereich. Wie trägt der Pschyrembel zur Klarheit bei? < Im â&#x20AC;&#x17E;Klinischen WĂśrterbuchâ&#x20AC;&#x153; sind nicht allein Krankheiten oder Verfahren
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beschrieben, sondern auch die rechtlichen Grundlagen, die im medizinischen Bereich wichtig sind. NatĂźrlich werden die neue Gesundheitsreform und alle damit verbundenen Regelungen und Gesetze behandelt, aber auch wichtige Ă&#x201E;nderungen in der GebĂźhrenordnung fĂźr Ă&#x201E;rzte, zur Patientenvollmacht, zum Embryonenschutzgesetz oder zur Gentechnologie. > Immer mehr Menschen konsultieren bei Gesundheitsfragen das Internet und sind anschlieĂ&#x;end ratloser als zuvor, weil sie Fachbegriffe nicht verstehen. Kann der Pschyrembel in solchen Fällen Abhilfe schaffen? < Das Internet bietet sehr viele, aber teilweise widersprĂźchliche oder falsche oder gar veraltete Informationen, bei denen oftmals unklar bleibt, wer sie geschrieben hat und welche Interessen dahinter stehen. Dagegen steht der Pschyrembel als eine sehr verlässliche Quelle fĂźr medizinische Informationen.
ALS ERSTE-HILFE-MaĂ&#x;nahme bei medizinischem Erklärungsbedarf ist der Pschyrembel unentbehrlich fĂźr sämtliche Situationen in Ausbildung und beruflichem Alltag, fĂźr Studienanfänger, Pflegekräfte und erfahrene Ă&#x201E;rzte. Zur Grundausstattung gehĂśrt das â&#x20AC;&#x17E;Klinische WĂśrterbuchâ&#x20AC;&#x153; nicht nur in Krankenhaus, Praxis und Apotheke, sondern auch in Redaktion und Rechtsanwaltskanzlei sowie im BĂźcherregal gesundheitsbewusster Laien. Die 261. Auflage des bewährten Nachschlagewerks wurde noch benutzerfreundlicher gestaltet und inhaltlich erweitert, etwa um wichtige Aspekte wie â&#x20AC;&#x17E;Elektronische Patientenakteâ&#x20AC;&#x153;, â&#x20AC;&#x17E;Gesundheitsfondsâ&#x20AC;&#x153; und â&#x20AC;&#x17E;Wundmanagementâ&#x20AC;&#x153;. Von A bis Z bietet der Pschyrembel schnell und absolut zuverläsâ&#x20AC;&#x17E;Pschyrembel. sig fundierte InformaKlinisches WĂśrterbuchâ&#x20AC;&#x153; 261. Auflage tionen. deGruyter, 39,95 â&#x201A;Ź
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> Zu den Traditionen des Pschyrem-
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Impressum & Co. Impressum Herausgeber: Buchhandlung Hugendubel GmbH & Co KG, Nymphenburger Straße 29, D-80335 München Tel.: 01801 484 484* / Fax: 01801 484 585* (*EUR 0,039/Min. aus dem Festnetz der T-Com, Tarife aus dem Mobilnetz können abweichen)
Nervenkitzel pur! Wer gewinnt den „AgathaChristie-Krimipreis“?
zuM SATIrISChEn GIPfELTrEffEn laden unsere beiden Cartoonisten Elias Hauck und Dominik Bauer nicht nur auf ihrer Homepage www.hauckundbauer.de, sondern seit Neuestem auch in Buchform: „Am Rande der Gesellschaft“ (Carlsen, 10,- €) finden Sie druckfrisch in unseren Buchhandlungen. LIVE bEI huGEnDubEL: In unseren Buchhandlungen nahmen auch in diesem Sommer wieder viele prominente Autoren auf den Leseinseln Platz, um ihre neuen Bücher zu präsentieren und Signierwünsche zu erfüllen. Zu Gast in unserer Buchhandlung am Marienplatz in München war beispielsweise Veronika Ferres. Zu ihren besonderen Verdiensten zählt ihr Engagement als Schirmherrin von „Power-Child“, einem Verein, der sich für die Vorbeugung von Gewalt gegen Kinder einsetzt. Diesem Ziel dient auch ihr Buch „Nein, mit Fremden geh ich nicht!“, das die beliebte Schauspielerin bei uns vorstellte. Wir freuen uns mit Veronika Ferres, dass die Veranstaltung so viel Anklang fand! © Hugendubel
MITTEN INS SCHWARZE traf das Motto der Ausschreibung: Das Thema „Im Kreis der Familie“ inspirierte rund 600 Autoren zu überraschenden Kriminalgeschichten – viel spannender Lesestoff also bis Ende des Jahres für die fünfköpfige Jury. Dazu gehören neben Nina Hugendubel die Schauspielerin Jutta Speidel („Mama Roma“), Dr. Cordelia Borchardt (S. Fischer Taschenbuch Verlag), Katharina Rieger (Textchefin der „freundin“) und Andreas Hoh (Leiter des Krimifestivals München). Prämiert werden die drei besten Beiträge zum Wettbewerb, einem Gemeinschaftsprojekt von:
www.hauckundbauer.de
Hugendubel. Für jeden mehr drin.
Großes Engagement für Kinder: Veronika Ferres (Mitte)
8 | büchermenschen
Anschrift für Verlag, verantwortlichen Redakteur und Anzeigenverantwortlichen: in medias res Marktkommunikation GmbH, Königstraße 70, D-90402 Nürnberg, buechermenschen@imr.de, Tel.: +911/43053-0, Fax: +911/43053-44 Verlagsleitung: Elisabeth Zeitler-Boos (verantwortlicher Redakteur) Objektleitung/Anzeigen: Susanne Halfmann (verantwortlich für den Anzeigenteil) Redaktionelle Mitarbeit: Michael Arnold, Karlheinz Bedall, Herbert Grambihler, Susanne Halfmann, Astrid Paul, Gertrud Schlee, Petr Weckr Layout: Andreas Bahn, Joachim Hauser Herstellungsleitung: Jürgen Schmidt Titelbild: Erlend Aas büchermenschen ist ein Kundenmagazin und enthält auch von Unternehmen finanzierte Beiträge. büchermenschen – das Hugendubel-Magazin für Leser – erscheint fünfmal jährlich und wird kostenlos an die Kunden der Buchhandlungen Hugendubel abgegeben. Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5/2007. Preisangaben sind ohne Gewähr. büchermenschen 5/2007 erscheint am 12.11.2007. Falls Sie Wünsche, Anregungen oder Fragen haben, dann sagen wir schon jetzt herzlichen Dank für einen Leserbrief!
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