Raus aus München Ausgabe 20/2019

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SONDERVERÖFFENTLICHUNG

RAUS AUS MÜNCHEN REISEN · KULINARIK · WELLNESS · OUTDOOR


Redaktion_20 07.10.2019 17:29 Seite 26

Raus aus München

Küche, Kirchweih, Kunstgenuss Keine Angst vor der grauen Jahreszeit – die Tische sind bunt gedeckt

S

chluss mit international! Wenn wir auch die Hendln und Fischsemmeln großzügig mit der ganzen Welt geteilt haben, die herbstlichen Schlemmereien wie Kirchweih- und Martinsganserl, Wild, Schwammerln und Kirtanudeln gehören jetzt uns ganz alleine. Schon am dritten Oktoberwochenende ködern uns die Kirchweihfeste – die Kirtas – vor allem mit knusprig gebratenem Federvieh. Und „A guada Kirta dauert bis Irda..“, also am besten bis Dienstag durchfeiern.

mit über 30 Marktteilnehmern hierher zurück. Am Sonntag mit einem großen Bauernmarkt, wo Direktvermarkter ihre Produkte anbieten und Handwerker wie Holzschnitzer, Lederhosenflicker, Spinnerinnen u.v.m. Einblicke in oft längst vergessene Arbeitstechniken bieten. Musik, Tanz, Kinderattraktionen und natürlich – keine Kirchweih ohne Museums-Ganserl, Bavesen und Kirchweihnudeln. Diese Auszognen werden hier sogar wie früher über offenem Feuer rausgebacken und schmecken deshalb bestimmt eine Spur besser als woanders. Freilichtmuseum Glentleiten – Neun bis 18.00, Eintritt sieben, FamiliGroßweil: en 14 Euro. Anreise: Von den BahnÜberall, wo noch echte Kirchweih gefei- höfen Kochel oder Murnau mit dem ert wird, wird auch g’hutscht (geschau- RVO-Bus 9611 direkt bis zum Museum. kelt). Heißt – recht launiges, gemein- www.glentleiten.de sames Schwingen auf drei bis fünf Meter langen Holzbalken, die mit Ketten Kirchweih Tegernseer Tal am Tennenfirst befestigt werden. Und Auch in der Region rund um den See authentischer als in Glentleiten lassen wird am dritten Wochenende im Oktosich Hutschn und all die anderen Facet- ber g’hutscht z.B. am Sonntag bei den ten des Kirchweihbrauchtums wohl Wallberger Trachtlern in Enterrottach kaum erleben. Auf dem Naturgelände ab 14.00. „Steckäplattln“ gibt’s allervon 38 Hektar zwischen Murnau und dings nur hier im Tal, es ist eine Art BocKochelsee begibt man sich zwischen cia, ursprünglich vom Schliersee. Ziel mehr als 60 originalen „translozierten“ ist es, mit dem eisernen, knapp 10 mal (detailgetreu wiederaufgebauten) his- 10 cm großen „Plattl“ auf eine hölzerne torischen Häusern auf eine beeindru- Daube zu werfen. Die Regeln sind ähnckende Zeitreise. Bauern- und Handwer- lich wie beim Eisstockschießen. Am keralltag mal ganz ohne Bavaro-Kitsch. Montag, den 21.10. findet hier, vom Club Am 20. und 21.10. kehrt auch der Kirta Tegernsee veranstaltet, das traditionelle

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Tradition, Kultur und Kulinarik – MIESBACH

Turnier dieses „geheimen Einheimischen-Sports“ statt. Und Antn und Ganserl samt live Musik mit der „Oberland Wirtshausmusi“ gibt’s am 21.10. ab 12.00 in der Wildbachhütte in RottachEgern – Reservierung ist erforderlich. Außerdem: Kirta auf dem Schiff von 12 bis 15.00 mit Drei-Gangmenü und Kirchweihmusik. Tegernsee ist auch mit der BOB plus Guten Tag Ticket erreichbar für ab 10.20 Euro hin und zurück. www.tegernsee.com www.meridian-bob-brb.de

Bergfilmfestival – Tegernsee: Zuvor, vom 16. bis 20.10. dreht sich mal wieder alles um Berge auf der Leinwand. Einmal im Jahr legt das Internationale Bergfilm-Festival seinen Fokus auf beeindruckende neue Bergfilme. Fünf Tage lang trifft man hier auf spannende Geschichten, interessante Persönlichkeiten und großartige Bergerlebnisse. Neben traumhaften Landschaftsaufnah-

men und sportlichen Höchstleistungen von Kletterern, bietet das abwechslungsreiche Programm immer wieder auch Filme, die eine ganz andere Seite der Bergwelt beleuchten. Im Schnitt stehen in den fünf Sälen rund 15 Filme pro Tag auf dem Programm. Am 19.10. läuft in der Sporthalle ab 20.00 „Free Solo“, der erste Bergfilm, der mit einem Oscar ausgezeichnet wurde und deshalb ein absolutes Muss bedeutet. Programm und Tickets online. Außerdem: Wuiderer Markt, 20.10., 10 bis 17.00 und Alpenballoonfahrten zum Sonderpreis vom 16. bis 20.10. www.bergfilm-tegernsee.de

Lebensgefühl und Tradition – Miesbach: Hellgrau ist sie, mit derben Hirschhornknöpfen und ohne Rückenfalte. Die „Miaschbecker Joppn“- seit der vorletzten Jahrhundertwende das Synonym für Bayerische Tracht schlechthin und weltweit ein Symbol für ganz Deutschland.


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Ja, so gesehen hat’s das 12.000- Einwohner Kreisstädtchen weit gebracht. Touristisch muss sich Miesbach allerdings zahlenmäßig neben den Aushängeschildern im eigenen Landkreis immer etwas wegducken. Wer allerdings auf das schicke Who is Who, Luxusherbergen, Szenelokale – und einen See – verzichten kann, findet hier rund 50 Kilometer vor den Toren Münchens viel ursprüngliches bayerisches Lebensgefühl ohne Touristentrubel und zu vernünftigen Preisen. Authentisch, bayerisch, liebenswert – mit kleinen Gasserln, sympathischen Wirtshäusern und Geschäften – und natürlich auch reichlich hochwertigen Trachten. Die Weißbierspezialitäten der lokalen Brauerei Hopf werden in Kennerkreisen übrigens besonders hoch gehandelt, Vorsicht ist allerdings bei der „Muospacher Bockfotzn“ geboten, die mit ihren 8 Prozent Alkohol u.U. so wirkt, wie sie heißt. www.hopfweisse.de www.miesbach.de

Kulinarik und Kultur – Miesbach: Seit dem 13ten Jahrhundert ist Miesbach Marktplatz und wichtiges Handelszentrum im Oberland. Besonders intensiv spürt man aktuell auch hier die Ambitionen Richtung Regionalität und biologisch angebauten Produkten. Auf dem „Grünen Markt“ (immer donnerstags 6.30 bis 13.00) dominieren inzwischen deutlich ökologisch produziertes Fleisch, Obst und Gemüse und auch die lokale Gastronomie bedient sich mehr und mehr bei den Erzeugnissen aus der „Ökomodellregion Miebacher Oberland“. Überraschend bayerisch modern und ausgesprochen kreativ kocht man im Culinaria, das dem imposanten Kulturtempel, dem Waitzinger Keller, angeschlossen ist. Das Küchenteam entstaubt Althergebrachtes und serviert aromenreiche, frische, ehrliche Küche aus den Zutaten, die das Umland liefert. Alles mit viel Liebe zum Detail. Die Karte ist bewußt übersichtlich gehalten, derzeit gibt es sechs Vor- und sieben Hauptspeisen, zudem sechs Sorten Biokäse. Das 200-Gramm Filet von der Färse z.B., serviert mit drei verschiedenen Würzbuttern und Schwammerlknödel schlägt dabei mit 24 Euro zu Buche, die Etagere mit Bavarian Tapas kostet 14.90 Euro – u.v.a. mit einer saftigen Schin-

ken-Sauerkrautroulade und Sülzerl mit Kren und Rindfleischsalat. Vielleicht die spannendste Art, sich auf dieses Ausnahmerestaurant in Miesbach einzustimmen. Übrigens auch günstig mit der BOB und Guten Tag Ticket für ab 10.20 Euro zu erreichen. www.culinaria-miesbach.de

Die Ayingers: Ein mittelständisches Familienunternehmen (Fam. Inselkammer) und unsere einzige private Vorzeigebrauerei, die bislang recht erfolgreich ihr Platzerl im harten Kampf um den Münchner Biermarkt gegen die allmächtigen Konzerne verteidigen konnte. Regelmäßig prämierte Brauqualität, die natürlich in der Nähe der Sudfässer am besten schmeckt. Z.B. im legendären Bräustüberl, das mit rund 30 Kilometern südöstlich von München bei Ausflüglern längst eine feste Größe ist. Und sehenswert ist es allemal das gesamte GastroGebäude-Ensemble in Aying mit Stüberl, Biergarten und Brauereigasthof nebst Hotel – ein recht idyllisches Postkartenmotiv, sogar mit Kircherl. Zudem sich kürzlich ein Restaurantbetrieb dazugesellt hat, dessen Niveau selbst anspruchsvolle Gaumen begeistert: Das August & Maria. www.ayinger.de

Der Ayinger Bräu Kirta: Urig, deftig und ganz geerdet geht’s allerdings zu, wenn die Brauerei selbst – auf Sichtweite entfernt – zum alljährlichen Bräu Kirta lädt. Vom 11. bis zum 14.10. im Festzelt auf dem Firmenge lände, mit hochkarätigen Bands bzw. Kapellen, Trachtenflohmarkt und schließlich ganz traditionell am Sonntag mit Kunsthandwerker- und Bauernmarkt, Blasmusik und Tag der offenen Tür bei laufendem Betrieb. Der Samstag startet um 9.00 mit einem Flohmarkt, um 11.00 gibt’s Frühschoppen und ab 13.00 das große Ochsenrennen. „Almrausch-live“ sorgen ab 19.00 mit Austrohits für Stimmung und am Montag beschließt wie immer das große Kesselfleischessen ab 18.00 unter der Begleitung Glonner Musi die Veranstaltung. u u

Ganserl und Antn – TYPISCH KIRCHWEIH

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Raus aus München Aying ist auch mit der S-Bahn erreichbar. Karten sollte man sich für das Eröffnungskonzert mit LaBrassBanda sichern, Einlass ab 18.00, Abendkasse oder VVK 35 Euro, online: www.labrassbanda.de www.ayinger.de

Kirchweih-Markt Freising: Der große Markt des Gräflichen Hofbrauhauses Freising startet heuer am 19.10. Traditionelles Handwerk zeigt das vielfältige Angebot der Künstler: Körbe, Herbstgestecke und Kränze, Schafwollteppiche, Töpferwaren, Honig, Hopfenkeramik, gravierte Gläser und Trachtenschmuck. Für Stimmung sorgen bayerische Musikgruppen und ausgeschenkt werden natürlich die Biere des Gastgebers u.a. das Kirchweih Märzen. Dazu gibt es viele bayerische Schmankerl. 10 bis 17.00. Nicht zu verwechseln mit der Kirchweih-Dult, die bereits vom 12. bis zum 14.10. an rund 25 Standln Kulinarik und allerhand Liebenswertes und Nützliches bietet. Samstag ab 14.00, Montag ab 8.00 beide Tage jeweils bis 18.30. Sonntag 10 bis 18.00. Zusätzlich darf beim verkaufsoffenen Sonntag am 13.10. von 13 bis 18.00 in der gesamten Altstadt flaniert und geshoppt werden. Bequem erreichbar auch mit der Typisch Kirchweih – Auszogne im Freilichtmuseum S-Bahn. https://tourismus.freising.de www.hofbrauhaus-freising.de GLENTLEITEN

Kirta Dingolfing – Bayerns letzte Wiesn: Wahrscheinlich grenzt es an Blasphemie, kurz nach Ende des einzig wahren und echten Oktoberfestes, bereits anderen Festgöttern zu huldigen? Es dauert noch etwas bis zur letzten Wiesn Bayerns, die so gar nichts mit dem hiesigen Bohei zu tun hat. Vom 18. bis 23.10. sorgen Fahrgeschäfte und Bierzelte auf dem Festplatz im Herzen der Stadt wieder für niederbayerisch-urige Stimmung. Und ein Preis noch deutlich unter der 10-Eurogrenze für die Maß Festbier, frisch gezapft aus den Banzen (Fässern) der ortsansässigen Brauerei, ist für wiesngebeutelte Geldbörsen pures Dumping. Auch mit der Bahn schnell und günstig erreichbar, Fahrtzeit rund eine Stunde, ab 7.80 Euro einfach. Eberhofer-Darsteller Sebastian Bezzel dreht übrigens nicht nur in der Gegend seine Krimis, auch er zieht den Kirta in Dingolfing der Münchner Wiesn vor. www.dingolfing.de

Wilde Delikatessen – Pfaffenhofen a.d. Ilm: Die Hallertau gehört zu den wildreichsten Gebieten Bayerns, das Angebot an frischem Wildbret ist gerade im Herbst besonders reichlich. Ob Hase, Reh, Hirsch oder Wildschwein – das aromatische dunkle Fleisch gehört zu den besonderen Spezialitäten der regionalen Küche. Erfahrene Jäger begleiten heuer erstmals auf eine Erkundungstour und erklären Interessantes zu den

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unterschiedlichen Lebensräumen und ihren tierischen Bewohnern. Die Führung ist kostenlos, für die, die sich zur Theorie noch köstliche Praxis auf dem Teller gönnen wollen, bietet der Moosburger Hof in Pfaffenhofen am 25.10. um 19.00 noch ein Vier-Gang-Menü aus heimischen Wildspezialitäten für 48 Euro inkl. Bier und Wasser. Bitte reservieren. Pfaffenhofen ist rund 45 Kilometer entfernt und auch schnell mit der Bahn erreichbar ab 6.10 Euro einfach. www.kus-pfaffenhofen.de 20 Jahre Therme Erding und der Eventtempel imponiert immer noch mit ständig neuen Attraktionen, aufsehenerregenden Veranstaltungen – und Zahlen, die sprachlos machen: 25 Millionen Besucher seit der Eröffnung 1999 und 1.8 Millionen pro Jahr. Investiert wurden bis heute 225 Millionen Euro und 32 Millionen kosteten die Revisionen. Die Geothermische Nutzung des 65°C warmen Heilwassers spart übrigens ebenso CO 2, wie die zu öffnenden Glaskuppeln, die an sonnigen Tagen Heiz- und an warmen Sommertagen Lüftungsenergie sparen. Die Therme bietet zudem derzeit rund 1.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Happy Birthday – auch wir gratulieren zum Jubiläum. www.therme-erding.de

laura amadi


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