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Jänner I954
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17. Jahrgang
Die Ausschüsse des neuen Gemeindcrates Bürgermeister Dr. Greiter Franz Vürgermeisterstellvertreter Flöckinger Hans Vürgermeisterstellvertreter Sich Heinrich Stadtrat: Gekoppelte Listen.' Dipl.-Ing. Hradetzky Anton, Maier Hans, Stoll Franz. SPÖ.! Dipl.-Ing. Kummer Nobert. Dr. Kunst Karl, Dr. Winter Otto. WdU.: Dr. Denz Egon, Gamper Otto. Vauausschuh (3 ! 3 .' 1) ! Gekoppelte Listen! Stoll Franz, Magert Lambert, Martinstetter Anton. Ersatz.' Prazeller Alois, Dr. Seykora Theodor, Weber Karl. SPÖ.! Dipl.-Ing. Kummer Nobert, Eichler Alois. Hüttenberger Rudolf. Ersatz! Eabas Bruno, Egger Hans, Mauler Karl. WoU.: Dipl.-Ing. Nasche Kurt. Ersatz! Ing. Händl Nichard. DarlelienslNlsschusz (l ! 1 ! 1)! Gekoppelte Listen: Süß Heinrich. Ersatz! Dr. Vinatzer Nobert. SPÖ..' Hackl Karl. Ersatz! Dr. Winter Otto. WdU..' Pichler Antou. Ersatz! Probst Alois. Finanzaubschusz l, l l ! 2)! Gekoppelte Listen! Dipl.-Ing. Hradetzky Anton. Maier Hans. Zschiegner Herinallil. Süs; Heiilrich. Ersatz! Dr. Knoll Hermann. Dr. Binatzer Noberl. Martinstetler Anloii. Primus Peter. EPÖ.! Dr. Winter Otto. Flöäinger Hans. Dr. K»nsl Karl. Obenseldner Ferdinaild. Ersatz! Egger Hans. Schöpf ^l.<endelin. Kaiser Marin. Eichler Alois. WdU.! 'R^eiirer Paul, Dr. Denz Egon. Ersatz! Gamper Otto, Ing. Händl Nichard, Finanztontrollauoschuh (2 ! 2 ! 1)! Gekoppelte Listen! Sloll Franz. Weber Karl. Ersatz! Prazeller Alois. Dr. Sei)lora Theodor.
SPÖ..' Dipl.-Ing. Kummer Nobert, Hackl Karl. Ersatz! Hüttenberger Nudolf, Hagleitner Maria. WdU.! Dipl.-Ing. Nosche Kurt. Ersatz! Pichler Anton. Gefangenhauskommission (^ ! 2 . 1)! Gekoppelte Listen! Oberhammer Sonja, Großegger Franz. Ersatz! Weber Karl. Mayerl Lambert. SPÖ.! Hagleitner Maria, Napoldi Maria. Ersatz! Kaiser Maria, Hüttenberger Nudolf. WdU.! Probst Alois. Ersatz! Ing. Händl Nichard. Uberwachungsausschuh der Krankenfürsorgeanstalt der städt. Angestellten (1 . 1 ! 1) ! Gekoppelte Listen! Maier Hans. Ersatz.- Dr. Knoll Hermann. EPÖ..' Eichler Alois. ' Ersatz! Hagleitner Maria. WdU.! Pichler Anton. Ersatz! Probst Alois. Ausschuh für die Angelegenheiten der Kunst, der Wissenschaft und der Kultur (2 ! 2 ! 1)! Gekoppelte Listen.' Dipl.-Ing. Hraoetzky Anton, Dr. Vinatzer Nobert. Ersatz! Oberhammer Sonja, Prazeller Alois. TPÖ.! Kaiser Maria, Dr. Winter Otto. Ersatz! Dr. Kunst Karl, Napoldi Maria. WdU.! Dipl.-Ing. Nosche Kurt. Ersatz! Ing. Händl Nichard. Landwirtschaftsausjchusl (2 ! 2 ! 1)! Gekoppelte Listen! Geyr Hans. Primus Peter. Ersatz! Dipl-Ing. Hradetzty Anton. Martinstetter Anton. SPÖ.! Dipl.-Ing. Kummer Nobert. Mauler Karl. Ersatz! Eichler Alois. Hüttenberger Nudolf. WdU.! Dipl.-Ing. Nosche Kurt. Ersatz! Weyrer Paul.
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Ordnunsssausschuh si : 1 ! 1)! Gekoppelte Listen'. Dr. Seytora Theodor. Ersatz: Geyr Hans. SPÖ.: Cabas Bruno. Ersatz.' Mauler Karl. 'R^dU.: Probst Alois. Ersatz.' Pichler Anton. Perionalausschuh ( 2 : 2 : 1 ) : Gekoppelte Listen: Süß Heinrich, Maier Hans. Ersatz: Primus Peter. Dr. Vinatzer Robert. SPÖ.: Dr. Winter Otto, Hackl Karl.' Ersatz: Egger Hans, Schöpf Wendelin. WdU.: Pichler Anton. Ersatz: Dipl.-Ing. Rosche Kurt. Personalausschuh der Ttadtmerke ( 2 : 2 : 1 ) : Gekoppelte Listen: Dr. Knoll Hermann, Süß Heinrich. Ersatz: Maier Hans, Großegger Franz. SPÖ.: Obenfelduer Ferdinand, Schöpf Wendelin. Ersatz: Eabas Bruno, Hackl Karl. WdU.: Dipl.-Ing. Nosche Kurt. Ersatz: Probst Alois. Rechtsausschuh (3 : 3 : 1). Gekoppelte Listen: Dr. KnoU Hermann. Dr. Seykora Theodor, Dr. Vinätzer Robert. Ersatz: Dr. Greiter Franz, Oberhammer Sonja. Weber Karl. SPÖ.: Dr. Kunst Karl. Kaiser Maria, Schöpf Wendelin. Ersatz: Dr. Winter Otto, Hackl Karl, Flöckinger Hans. WdU.: Dr. Denz E.qon. Ersatz: Gamper Otto. Sportausschutz (3 : 3 : 1) : Gekoppelte Listen: Prazeller Alois, Dr. Eeytora Theodor, Martinftetter Anton. Ersatz: Dr. Knoll Hermann, Weber Karl, Zschiegner Hermann. SPÖ.: Obenfeldner Ferdinand, Flöckinger Hans, Dr. Winter Otto. Ersatz: Mauler Karl, Cabas Bruno, Eichler Alois. WdU.: Pichler Anton. Ersatz: Probst Alois.
.: Ing. Händl Richard. Ersatz: Weyrer Paul. Unuereinbarteitsllusschlch (1 : 1 . 1): Gekoppelte Listen: Dr. Knoll Hermann. Ersatz: Dr. Seykora Theodor. SPÖ.: Dr. Winter Otto. Ersatz: Dr. Kunst Karl. WdU.: Dipl.-Ing. Rosche Kurt. Ersatz: Ing. Händl Richard. Vertehrsausschuh (3 . 3 : 1 ) : Gekoppelte Listen: Dr. Seykora Theodor, Weber Karl. Großegger Franz. Ersatz: Dipl.-Ing. Hradetzky Anton, Stoll Franz. Zschiegner Hermann. SPÖ.: Egger Hans, Eichler Alois, Cabas Bruno, Ersatz: Obenfeldner Ferdinand. Schöpf Wendclin. Hüttenberger Rudolf. WdU.: Ing. Händl Richard. Ersatz: Pichler Anton. Verwaltuugsausschuh für die Stadtwerke (5 : 5 : 2) (Mit den Funktionen des Aufsichtsrates in deu drei Aktiengesellschaften betraut.) Gekoppelte Listen: Dr. Greiter Franz. Dipl.-Ing. Hradetzty Anton, Süß Heinrich. Weber Karl. Maier Hans. Ersatz: Dr. Knoll Hermann, Primus Peter, Zschiegner Hermann, Parzeller Alois. Dr. Seykora Theodor. SPÖ.: Dr. Kunst Karl, Flöckinger Hans. Obenfeldner Ferdinand, Egger Hans, Schöpf Wendel in. Ersatz: Dipl.-Ing. Kummer Robert, Eichler Alois, Hacki Karl, Dr.' Winter Otto, Hüttenberger Rudolf. WdU.: Dr. Denz Egon, Gamper Otto. Ersatz: Weyrer Paul, Pichler Anton. Exetutivllusschuh für die Stadtwerte ( ! ! ! ) ! Gekoppelte Listeu: Dr. Greiter Franz. SPÖ.: Dr. Kunst Karl. WdU.: Gamper Otto.
Wohlfahrtsausschuß s.'l : 3 : 1). Gekoppelte Listen: Oberhammer Sonja. Primus Peler. Großegger Franz. Stadtschulrat (3 :3 :1): Ersatz: Dr. Seytora Theodor, Mayer! Lamdort. Dr. Vinatzer Robert. Gekoppelte Listen: Oberhammer Sonja. Primus PeSPÖ.: Rapoldi Maria, Cabas Bruno, Ha^I ter, Dr. Vinatzer Robert. Maria. Ersatz: Dipl.-Ing. Hradetzky Anton. Prazeller Ersatz: Egger Hans, Kaiser Maria. Mauler Alois, Maier Hans. SPÖ.: Dr. Kunst Karl. Kaiser Maria. Hagle, t ne > WdU.: Pichler Anton. Ersatz: Probst Alois. Maria. Ersatz: Napoldi Maria, Flöckinger Hans, Dr. Win Wohnunsssausschuh (2 : 2 : l j : ter Otto. Geloppcllc Listen: Oberhammer Sonjn, Piimn^ Pe WdU.: Probst Alois. ter. Ersatz: Ing. Händl Richard. Ersatz: Maier Hans, Großegger Franz, Theaterausschuh (1 : 1 : 1): SPÖ.: Schöpf Wendelin. Kaiser Marin, Gekoppelte Listen: Dr. Greiter Franz, Ersatz: Eichler Alois, WoU.: Probst Alois. Ersatz: Prazeller Alois, Cvsatz: SPÖ.: Dr. Winter Otto, Ersatz: ttaiscr Mavm,
Nu ininer
dc> Landeshauptstadt Innsbruck
Seite 3
Bürgermeister D r . Gleiter berichtet über Amerika Bürgermeister D r . <^ran,; Wreiter hat iiber seine im F r ü h j a h r l!!7>!l unternommene sechswöchige A n i e r i l a reise einen (Nlöführlichen Bericht verfaßt, der zugleich als (sirnndknie für einen V o r t r a g iin Ainerila-.s)an5 dieilte. Diesein naliirlich i n i r sudjetline Eindrücke enthaltenden Bericht sind die folgenden, alici) die Leser dei., . . ^ l n i l s b l a t t e s " interessierenden ^ll'schnilte entnommen! Das Gebiet der Vereinigten Staaten umfaßt drei Viertel der Größe Europas, nicht des Europas, wie w i r es heute aussassen, souderu jenes Europas, welches w i r in der Schule kenneugelerut haben und das bis zum Ural reicht; von deu N!>» Millionen Eiuwohueru lebcu große Teile zusammengefaßt in großen Städten, während weite Landstriche ohne Bevölkerung sind. Woher sind diese Einwohner gekommen? Sie sind dort nicht gencratioueuwcise gewachscu, sondern aus der ganzen Welt, besonders aber ans Europa, iu einem Strom von jährlich Millionen zugewandert. I n der Neuen Welt mußten sie anfangs den Boden kultivieren, den Kampf gegen die Natur aufnehmen und in unbekanntes Land vorstoßen. Nachdem sie Europa vielfach iufolgc politischer oder religiöser Unterdrückung verlassen hatten, brachten sie einen unbändigen Freiheitsdrang mit, woraus sich nach meiner bescheidenen Ansicht manche Eharakterzüge der heutigen Bewohner erklären lassen; möglichst wenig Bevormundung durch dcu Staat, Freiheit für jcdcu, der nicht gegen die Gesetze verstößt, freie Wirtschaft, freie Bahn dem Tüchtigen. Dabei kam es freilich anch zn Auswüchsen, besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wie bei uns wurde manches mitgeschleppt, das uns heute nicht als sinnvoll erscheint. Aber ich frage: Haben nicht auch w i r manches Gewand, das uns an und für sich nicht mehr recht Paßt, aber im Laufe der Geschichte auf uus zugeschnitten wurde, heute historisch begründet ist und das w i r als gewohnten Rock lieber tragen als ein neues Gewand? Ans besonderen historischen Begebenheiten können w i r n»s die Eharaktereigcnschaften des Durchschnittsamerikaners erklären. Als hervorragendste möchte ich die ausgedehnte gegenseitige Hilfsbereitschaft nennen. W i r müssen uns — sagen w i r — nm eine Generation znrück, in eine Zeit versetzen, in der man die Erleichterungen der modernen Technik noch nicht hatte; heute ist das Telephon bis ins letzte Hans gedrungen; Feuerwehr nnd Polizei sind dnrch Rundfunk miteinander verbunden, der Krankenwagen bringt die FarmerSfran in einer halben Stunde znr größeren Siedlung; im Notfall setzt die Luftwaffe einen Hcliocopter ein, der jemanden wegbringen oder etwas abwerfen kann. All dies hat es vor 5><1 Jahren noch nicht gegeben. Die Gemeinschaft, die sich damals in einer kleinen Siedlung zusammengefunden hatte, war ans Gedeih uud Verderb miteinander verbunden. Wenn a»ch dnrch dir technische Entwicklung gemildert, wird diese Bereitschaft znr gegenseitigen Hilfe doch noch nach Generationen in den Menschen verwnrzelt sein. W i r hören oft, daß Kultur und Gemütlichkeit drüben weniger zn finden seien. Eine Gegenfrage: Würden wir, wenn w i r hente in die weite Ebene zögen und im Kampfe gegen die Natur stüudru, den Boden roden nnd als erste bebauen müßten, in kürzester Zeit eine >tül!nr ausbauen können, wie w i r sie heute habeu? Stellen Sie sich vor, S i r wären in einer kleinen Sied° lnng. I h r e Nachbarn sind znr Rechten ein Finne, znr Linken ein Grieche, vielleicht anch ein Neger, ein Romane, ein Engländer nnd ein I r e ! Könnten w i r da - innerhalb kür-
zester Zeit, nicht erst nach Generationen die Voraussetzuugeu schaffen, damit sich der Begriff der Gemiitlichlrit nur hier entwickle? Dazu ist es notwendig, daß mehrere Generationen, die sich die elementarsten Lebensbedürfnisse gesichert haben, aufbauen und miteinander verschmelzen. Ers! dann kann sich das bilden, was w i r Kultur nnd Gemiillichlei! nennen. Nuu fehlt es anch heute in dieser Hin» sich! nichl an slacken Bestrebungen,^ und ich bin überzeugt, daß in ein bis zwei Generationen das kulturelle B i l d in Amerika noch ganz anders sein wird, als e<' henle dem flüchtigen Besucher erscheinen mag. Wie stellen sich nnn ^ 8 ^ . nns dar? Beginnen w i r mit dein Bnnd als der Zujammensassnug von 48 Staaten. I n dcu Senat (zweite Kammer) entsendet jeder Staat zwei Abgeordnete, Es gibt Zwergstaaten mit 160,0U0 und große Staaten, z. B . New York, mit 15 M i l l i o nen Einwohnern, I m Senat sind die Staaten gleichberechtigt. Wenn w i r hier iu Österreich i n den Ländern den Kampf gegen einen gewissen Zentralismus führen, so ist es auch drüben der Fall. Die amerikanische Bundesverfassung enthält einen Paragraphen, wonach die Förderung der „allgemeinen Wohlfahrt" dem Bunde, also der Gesamtheit der Staaten, obliegt. Diese Befugnis ist im Lanfe der Geschichte ausgedehnt worden. Wenn ein nenes Gesetz kommt, entscheidet das Oberste Bundesgericht darüber, ob iu diesem Falle die Bundesgesetzgcbuug durch die in der Verfassung verankerte Ermächtigung gedeckt ist. Großes Gewicht legt der Amerikaner auf die Entwicklung des Staatsgcfühlcs. I n jeder Schulklasse steht neben dem Katheder das Sternenbanner. Die Vaterlandsliebe wird in weitem Umfange gepflegt, anch die Helden des Bürgerkrieges der Jahre 1861 bis 1865) werden auf beiden Seiten gleichermaßen geehrt nnd geachtet. I n Washington wurde uns ein netter F i l m gezeigt. D a r i n war dargestellt, wie Onkel J i m dem kleinen John das Verfassnngsleben erklärt. Zuerst ging er mit ihm auf das Capitol, i n eine Sitzung des Repräsentantenhauses uud des Senats, er erklärte ihm das Weiße Hans, die Befugnisse des Präsidenten, der die Gesetze bestätigen müsse oder sein Veto einlegen könne. Dauu ging es zn den Monumenten Abraham Lincolns und anderer großer Staatsmänner. M i r hat die Idee sehr gut gefallen, i n leicht faßlicher Form, ohne trockenes Schriftenmaterial den kleinen Bilden in das staatliche Leben einzuführen, wobei es noch Instige Bemerkungen gab. Der Amerikaner ist auf feine Heimat stolz. I c h habe das am besten bemerkt, als w i r i n New Jork ein Kino besuchten, das „Cinerama", Welches znm erstenmal den Versuch machte, einen wirklichen Plastischen F i l m zu bringen. Als am Schluß die Schönheiten Amerikas gezeigt wurden, hat mich die Begeisterung der anwesende» ^,nschauer ehrlich überrascht. Die Grnndzüge der Gewaltentrennung reichen hiuunler bis in die Gemeinde. Die Stellung des Bürgermeisters ist iil den ^8 Staaten verschieden. Bald wird er vom Volke gewählt, bald darf er an den Sitzungen des Gemeinderatcs teilnehmen oder nicht, bald hat er Stimmrecht, bald keines. Richter lind Polizeidircktor (Sheriff) werden ebenfalls vom Volke gewählt, in manchen Städten und Gemeinden anch der für die Fiuauzgebarnng Verantwortliche „Eomptrroller". I n manchen (Gemeinden hat der Bürgermeister das Recht, gegen die Beschlüsse des Gemcinderates ein Velo einzulegen, so wie der Präsident gegen ein Gesetz Einspruch erheben kann nnd beide Häuser mit einer Zweidrittelmehrheit dasselbe nochmals beschließen müssen.
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Amtsblatt der Landeskauptfiadt Innsbruck
Wie sieht es mit den Kirche» ans? Konimt man in eine kleine Ortschaft, möchte man zunächst meinen, daß der Wasserturm der beherrschende Bau der ganzen Gemeinde ist. Später kommt man darauf, daß das religiöse Leben in verschiedenen Formen tief in der Bevölkerung verwurzelt ist. 37 Millioueu Katholiken bilden die größte geschlossene Religiousgruppe, 4!! Millionen Protestanten sind in vier große Hanptgrnppcn gegliedert. Es gibt kleinere Städte nut 100.000 Einwohnern, die 20 bis AO Religionsgemeinschaften verzeichnen. I n Washington besuchte ich die Leitung der Katholischen Aktion (Catholic Weifare). Die Front des Hanfes zeigte eine riesige Ehristnsstatnc. Nachdem ich länger ini Lande war, störte es mich nicht mehr, daß ich in einer Kirche las, diese nnd jene religiöse Übung wäre ein „good investment". Es ist ja auch in der Heiligen Schrift von „Schätzen im Himmel" die Rede. Nie Bevölkcrnng ist den Religiousgesellschaftcn gegenüber sehr entgegenkommend eingestellt. (3s gibt kein Hotel, in welchem nicht die Gottesdienste sämtlicher Rcligionsgesellschaften verzeichnet sind; ja sogar das Telephonbnch (ein Adreßbuch in unserem Sinne ist drüben nnbckannt, es gibt anch kein polizeiliches Meldewesen) enthält ein Verzeichnis der Religionsgemeinschaften. Bei der katholischen Kirche sind die Sonntags- nnd Werktagsmessen, die Neichtgclegenheiten nsw. genan angeführt, eine nns ungewohnte, aber sehr zweckmäßige Einführung, E i n seltsames nnd ergreifendes Bild ist es, wenn in den Hänserschlnchten von Ehieago, zwischen den Wolkenkratzern, die Heilsarmee auf den Gehsteigen musiziert nnd sich mitten in diesem Trubel des Lebens mit Predigten an die Vorübergehenden wendet. Wie verschafft sich der Amerikaner sein Wissen? Eine große Zahl Bibliotheken, reich dotiert, sind im ganzen Lande öffentlich uud jedermann ohne Legitimation zugänglich. Wer ein Buch mitnehmen will, muß sich legitimieren. Sonst kann er sich ohne Legitimierung von 8 Uhr früh bis 1<! Uhr abends dort aufhalten. Au einem Samstaguachmiltag spazierte ich allein laugsam durch Chicago, über den Bahnhof, wo sich neben den Wartesälen ein Spiclsalou befindet, in die Kongreßbibliothck, die derzeit mit 10 Millionen Bänden die größte B i bliothek der Welt sein dürfte. Antoren nnd Gegenstände der Bücher finden sich im Zettelkatalog, der große Säle ausfüllt, kuutcrbnnt durcheinander, wie es dem Wesen des Krenzkatalogcs entspricht. Ich schlug „Innsbruck" nach nnd fand das Bilderhcft von Sickert sowie die Eröffnungsreden des Gemeinderatcs ans dein Jahre 1946. Ich bestellte diese Werke, nach 30 M i n u t e n hatte ich sie in Händen. Es wurde mir erklärt, daß an diesem Samstagnachmittag weniger Personal anwesend wäre. Inzwischen hat der Stadtrat beschlossen, die Lücken unter den Werken über Innsbruck durch Büchcrspcuden an die Kongrcßbibliothek wettzumachen. W i r besichtigten einige Schulen. I n den Bestrebungen, das Schnlalter hinauszusetzen, ist man nns drüben weit voraus. I n allen Staaten herrscht Schulpflicht. I n den meisten bis znm vollendeten 16. Lebensjahr, in drei Staaten bis zum 17. nnd in vier Staaten bis zum 18. Lebensjahr. Das Ziel, allen Kindern cine ante Ausbildung für den Lebenskampf zn ermöglichen, wird sehr hoch eingeschätzt. Befinden sich die Schnlen in einer gewissen Entfernung von der Wohnnng, so hat die Gemeinde die Pflicht, die Kinder mit einem Schnlantobns kostenlos hin- nnd znrückzubefördcru. Es gibt drüben 110O Universitäten. Nach diesem Maßstab müßten w i r in Österreich deren 5,0 haben,. Die hiesigen und die dortigen Universitäten können jedoch nicht restlos verglichen werden. Um die Bedcntnng einer einzelnen Universität beurteilen zn können, ist deren genaue ^teuutnis notwendig.
Die Ausstattung der Schulen ist nach unseren Begriffe» verschwenderisch. Material steht in Hülle und Fülle zur Verfügung, ebenso Geldmittel. Da bekommt mau vor nn« serrr Wissenschaft Achtung, die im Verhältnis ärmlich aus« gestattet ist nnd doch auch gute Ergebnisse erhielt. Manches Studium ist auch drüben nicht leicht. I n der kalifornischen Landcsuniversität in Berkeley habe ich Prof. Ehrenzweig, einen Sohn des bekannten Vei'sicheruugsgelehrtcu glcicheu Namens, besucht. Auf die Frage, wie es mit seiner Literatnr aussähe, führte er ans, daß das Rechtssystem dnrch die große Einwanderung ans den englischen Gebieten maßgebend beeinflußt wurde. Viele Rechtsnormen seien nicht in Gesetzen niedergelegt, sondern ans der SpruchPraxis der Gerichte entstanden. Er zeigte mir eine Samm° lnng von 20.099 Bänden, in denen die gerichtlichen Entscheidungen der 48 Staatsgerichtshöfe uud des Buudesgcrichtshofcs verewigt sind. W i r haben es also in mancher Hinsicht leichter. Theater haben w i r nicht besucht, weil dazu ciuc größere Kenntnis der Landessprache notwendig gewesen wäre. I m merhin waren w i r ans Innsbruck stolz, als w i r in S t . Lonis feststellten, daß dort drei Monate im Jahr ein eigens zusammengestelltes Ofternenscmble gastiert, sonst aber keine Oper vorhanden ist. Was wir hier in Enropa von I ^ / V kennen, ist hauptsächlich der F i l m . Es gibt Filmpaläste i» verschwenderischer Ausstattnug. I n St. Louis, einer Stadt mit 800.00« Einwohnern, befindet sich ungefähr drei viertel Stunden von der Stadtmitte entfernt ein Kinopalast mit :",W Sitzplätzen. Die technische Ausgestaltung der Filme ist wunderbar; großartig sind vor allem die Knltnrfilme, die w i r leider hier nie zn sehen bekommen; es scheint, als ob w i r nur die schlechtere Hälfte der amerikanischen Filme sehen, die besseren aber nns vorenthalten werden. So kommen zn nns meistens Filme, in denen mindestens dreimal je 5 Minuten gcbor,t nnd viermal geschossen wird. W i r haben es drüben beklagt, daß die gntcn Filme bei nns nicht gezeigt werden. Was die Zcitnngen betrifft, sind Auflage und Verbranch für unsere Begriffe unerhört hoch. Die Ausstattung ist, was die Menge des verwendeten Papiers anlangt, für uns unvorstellbar. Die Sonntagsnnmmcrn der großen Zcitnngen sind oft über ein .'itilo schwer nnd umfassen 200 bis AOO Seiten. Allerdings enthält jede Seite, selbst bei der „New Nurk Times", mindestens zwei Drittel Annoncen. Die ernsten Zeitnngen bieten eine ungeheure Fülle von Stoff. Die „New ?)ork Times", die anch in Enropa bei nns zn haben ist, bildet eine Fundgrube über das Weltgeschehen und ist mit einem monatlichen nnd jährlichen Inder, versehen; anßcrdcm besteht eine eigene Ausgabe in gutem Papier und sogar in Mikrofilm. Etwas hat mir an den Zeitungen wenig gefallen. Schon in den englischen Zcituugcn kann mau den Ausgaug jeder Ehescheidung lesen, weiters, daß N . N. von seiner Frau wegen Ehebruchs geschieden wurde und wcr aiu Ehebruch beteiligt war. Drüben geht man noch etwas weiter. I n einer Zeitung laS ich, daß vor Gericht ein bekannter Fnßballstar als außerehelicher Vater iu Anspruch genommen wurde; man konnte weitschweifig lesen, wie, wann nnd wo er Gelegenheit gehabt hatte, der Klage gerecht zu werden. Bei nns werden Ehescheidungen grundsätzlich unter Ausschluß der Osseutlichleit behandelt und siud daher den Zeitungen überhaupt uicht zugänglich; drüben scheint es bei diesen Gerichtsverhandlungen nur ansuahm^wcise einen Ausschluß der Öffentlichkeit -,n geben. Eine besondere Eigenart dci ^cilungeii bilden die sarbigeu Bilder („comics"), die iu jeder Numnicr 20 bis.'!<> vcr< schiedene Geschichten behandeln. Von jeder (beschichte wird nur ein Streifen gebracht, man muß also 20 bis AO Nnm» mern verfolgen, um die ganze Geschichte zu erfahren. Ich
derTandesnauMM Innsbruck 16. Jahrgang
19 63
lNphabetilches Inhaltsoerzeichms (Vie rรถmischen Ziffern geben die Nummer, die arabischen die Seite des Amtsblattes an)
Vorleger, Cigentiimer und Herausgeber: Die Stadtgemeinde Innsbruck Druck Hellzian Rauch Innsbruck
llmras, Ehrenbürger Andreas-Hofer-Saal, Eröffnung Angerer Eduard, Buchdrnckereibesitzcr ^iuman Scheran i Apotheken, Entstehung der Innsbrucker — Arzl, Ehrenbürger Ausländische Vertretungen in Innsbruck Vaugenchmigungen
11,5 XII, « 111,2 II, A II, 5 IX, 4 I—XII
Vurggraben Nr. 3, Geschichte des Hauses —
VI, 4
Hampiugvurschau 1!>54
IX, t
Victrich, Dr. Hermann — (Nekrolog) Ticiheiligcu, Volksschule — 75 Jahre Dullnig F,, Gruudstciulegung eines Eigentumswohnhauses für Magistratsbcamte
II, 3 VII, 5 X, 1
Hgg Erich, Archivnotizen über die Werkmeisterfamilic Turing IV, lì Egger Wilfried, Eröffnung des Trinkwasser- und Kraftwerkes Mühlau VI, I Ehrenbürger der früher selbständigen Gemeinden um Innsbruck ' II, 5 Ehrenringträgcr Prof. Dr. Heinrich Hammer ! I, li — Prof. Dr. Karl Senn XI, ? Eichamt, Änderung der Aintstagc V, 8 Eigentumswohnhans für Magistratsbeamte X, 1 Eppacher Nilh., Dr. H. Dietrich von eiuer Lawine getötet II, 3 — Das Entstehen der Innsbrucker Apotheken II, 3 — Die Ehrenbürger der früher selbständigen Gemeinden Amras-Pradl', Arzl, Hölting, I g l s , ' Miihlan, Vi» und Willen II. 5 — Jagd und Fischerei in und um Innsbruck III, 3 — Gemeinderat Dr. Malli,. Pahle zum Gedächtnis .. , V, 2 — Poesie über Innsbruck V, 4 ' VI, 5 — Die Geschichte des Hauses Nurggrabcu Nr. 3 VI, 4 — Der Paschberg V I , 6: V I I . 3 ^ Die Knaben- und Mädchenvulksschule Treiheiligen 75 Jahre ' . . VII, 4 — Der städt. Sportplatz Willen-West IX, 3 — Die ausländischen Vertretungen in Innsbruck in neuester Zeit IX, 4 — Das Obdachlosenheim in Innsbruck . . ' X, 4 — Die Sillbrücten in Innsbruck X, 6 — Stadtpfarrrr Cons. Dr. Stcindl zum Gedenken XI, 5 — Vor s)0 Jahren! Anschluß Pradls und Willens an Innsbruck XI, 5 — Prof. Dr. Kavl Senn — Ehrenringträger XI, ? — Die Innbrückcn in Innsbruck XII, ? — Gaswcrkdircktor a. D. I n g . Max Söllner v XII, 8 Ergänzungswahleu iu den Gemeinderat X, 5 Bankhäuser Waller, Eheschlicßnngen, Geburten u. Todesfälle in Innsbruck und Salzburg vor und nach dem 2. Weltkriege .' VIII, 3 — Sondcrverkehrszählnnq in Innsbruck XII, li Fischerei, Jagd und — in und um Innsbruck III, 3 Fremdenverkehr, Die Stellung Innsbrucks im internat. — XII, 1 Hemeindcratssilnmgen Getränkestcncr
1,1 ; I I , 1 ; IV, 1 : V, 3 ; VI, 2 ' VIII, 1 ; IX, 2 ; X I , 1—4 1,5
Hammer, Prof. Dr. Heinrich — gestorben Hilfsschule, Die Innsbrucker — 30 Jahre alt Hölling, Ehrenbürger Vgls, Ehrenbürger Innsbruck im Jahre 1703 Innbrücken in Innsbruck
I, 3 XII, 4 11,5 ,.
Jagd und Fischerei in uud um Innsbruck Kcttl Dietmar, Die Stellung Innsbrucks im inlernal. Fremdenverkehr Klingler Hans, Die Innsbruckcr Hilfsschule 30 Jahre all Kongreß-Kalender Kraftwerk in Mühlnu (Eröffnung)
II, 5 VII, 1 XII, 7 III, 3 XII, ! X!I, 4 IV, 7 VI, 1
Knndmachnng, Verordnung über den Schuh und die Er Haltung der Ufer . . . ' Knprian, Vcrnfsschuldireltor Gustav — gestorben . . . . .Kurz Walter, Zweck und Ziel der „Stunde der Musikschule"
IV, ? II, 2 1,3
landlagswahlrn X, 5 Nlnhlau, Ehrenbürger II, 5 — Eröffnung des Trinkwasser- und Kraftwerkes — . , VI, I Musikschule, Zweck und ^iel der „Stunde der ^ .,, . 1, 3 N 'tmnalratswahlen, Wahlergebnisse III, 2 Neuerscheinungen für Innsbruck 11,6' V. 7 ; VII. li,' v i l i , ?: x i , u Obdachlosenheim in Innsbruck X, 4 Olympische Spiele in Innsbruck 1484 XI, 8 pahle, Gemeinderat Dr. Matth. — gestorben V, 2 Paschberg, Der — VI. l i ; VII, 3 Patschcrkofelslrecke, Die Bewährung der — V, 1 Poesie über Innsbruck V, 4, VI, 5 Polizei, Unterrichtyknrs znr Heranbildung von Organen der Gcsundheits- und Lebensmittclpolizei V i l i , lì Pradl, Ehrenbürger II, b Pradls Anschluß an Innsbruck XI, b Preisträger der Förderungsprcise der Landeshauptstadt l W 2 I I , 4 Purner Ingcborg, Liebe allvcrtraute Schule (Gedicht) VII, 5 Putsch, Wilhelm — enntr», Gregori Turing IV, 5 Ueltmeyer Hermann, Die Bewährung der neuen Pntscherkofelstrecke bei den üsterr. Staatsmeisterschaftcn im Schilauf 1954 V, 1 — Innsbrncker Campingvorschau 1954 IX, I Salzburg, Eheschließungen usw VIII, 3 Santifaller, Bildhauer Franz — v I, 2 Schadelbnuer Karl, Innsbruck vor 100 Jahren I—XII — Wilhelm Putsch cniltra Gregori Turing IV, 5 — Innsbruck im Jahre 1703 VII, 1 — Von der 1. Tiroler Landwirtschaftsausstellung (Okt. 1853) X, 8 — Olympische Spiele in Innsbruck 1484 XI, 8 — Eröffnung des Andrras-Hufer-Saales im Ferdinandeum . ,' XII, 8 Schcran, Vuchdruckereibesitzcr Roman — !' III, 2 Senn, Prof. Dr. Karl — Ehrenringträger XI, 7 Sillbrückcn, Die — in Innsbruck X, 6 Söllner, Gaswerkdircktor I n g . Max — gestorben . . . . XII, 8 Sparkassendurchgaug, Gestaltung des —es II, 1 Speisccissteucr I. li Sportplatz Wiltcn-West IX, 2 Stadion, Das neue Innsbruckcr — X, 2 Sicindl, Stadtpfarrcr Dr. — zum Gedenken XI 5 Stellenansschrcibung 111,7 Vrcntinaglia Wilhelm, Das neue Innsbrncker Stadion X, 2 Trinkwasser, Eröffnung des — und Kraftwerkes Mühlan VI, 1 Turing, Archivnotizcn über die Familie — IV, lì — Wilhelm Putsch contra Gregori — IV, 5 V«gnügnngsstener 1!)53 II, 7 Vcrkehrszählnng am 7. August 1l)53 XII, lì Verlaulbarung über Untcrrichtslurs zur Heranbildung von Gesnndheits- und Lebcn5iniltclpolizei VI!!, lì Verordnung, den Schutz und die Erhallung der Ufer betreffend .' IV, ? Vill, Ehrenbürger ! I, 5 W^l^lerg,bnisse bei den Ergan.^inssswalilen in den Gcmeinderat und Landtagswahlen X, 5 — bei den Natiuiialratswahlen III, 2 Walschinger Karl, Zur Gestaltung des Sftarkassendnrch ganges 11. ! Willen. Ehrenbürger !l, 5 Willens Anschluß au Innsbruck XI, 5 Willen West. Sportplatz IX, 3 Wolintanschangebote I I , 7 ; III, 7 : IV, 7 : V, 7 ; VI, N: VIII, 7; X, <>, XII, 10 Iwc-cl und .'',iel der „Sluude der Musikschule" I, 1
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck habe mich oft über die große Beliebtheit dieser Comics ne» wundert, man sagte mir aber, daß es viele intelligente ^cutc gäbe, die diese „comics" als E»<spa»»»»g leseu, Ich dachte daran, daß bei uns Karl-Mav,-Roma»e uud Detellivgeschichteil auch die geistige Nahrung für geistige Arbeiter bilden, lind »onuderte mich nicht mehr. ^,'luch die Wissenschaft hat sich die „comico" zunutze gemacht, I m '.'lulomuseum in Oal Ridge loird die Kenntnis vom Alom in der gleichen f o r i l i wie durch „comics" ver« breitet. Es scheint eine Möglichkeit z» sein, breitere Vollsschichtrn zu erfassen, die fonft größere Abha»dl»»ge» uicht mehr lesen. Letzten Endes ist die Bilddarstelluug bei uns auch in der Schule im Religionsnnlerrichl in der biblischen (beschichte üblich. M a u sieht sehr viele „Magatine",' im Gegensatz z» den f i l m e n kommt davon die bessere Hälfte zu unS, Es gibt Bücherscriell, in denen die schlimmsten Erzeugnisse einträchtig »eben den „Bekenntnissen des HI. Augustiuus" stehen. M a u nimmt es schließlich nicht mehr übel, daß vom Geschäftöstandvnntt ans die letzteren als „Bestseller seit 2000 I a h r e u " angekündigt werden. ''in den Grundsätzen der Wirtschaft gehört die möglichste Ablehnung staatlicher Eingriffe, ferner die Bevorzugung eigener I n i t i a t i v e sowie rationelles Arbeiten. E i n Beispiel für das rationelle Arbeiten: Wenn ich mich in Österreich gegen Unfall beim fliegen versichern will, kommt ein Agent zu mir und ich unterschreibe einen A n trag; dieser wird nach Wien gesandt, worauf die Geucraldirektion der Versicherungsgesellschaft noch eine Nüctversichernug abschließt. Nach Wochen bekomme ich die Polizze. Drüben kann ich auf dem Flugplatz in einer halben Minute zn niedrigeren Sätzen eine Versichcrnng auf z. B. 2N.0N0 Dollar abschließen. Ich schreibe eine Polizzcndurchschrift (Name, Wohnort, Snmmc nnd Begünstigter), werfe vier '..-Dollar-Münzen in einen Automaten und erhalte die Polizze samt Umschlag, nm sie an eine gewünschte Adresse verschicken zu können. Ein Flug von New ?)ork nach Hawai nnd znrück ist mit 1 20.000 gedeckt. (Ich möchte nicht Überlegungen anstellen, wieviel ich hier zahlen müßte,) Straßenbahnen, Untergrundbahnen und Autobusse habe» überall Einmannbedienung nnd womöglich automatische Fahrgeldentrichtung: man wirft eine Münze neben dem Lenker ein. Etwas war »us auch anfange vollkommen fremd: Neun w i r hier tclephoniereu oder telegraphieren wollen, gehen w i r auf das Postamt. Die Post ist staatlich, Telephon nnd Telegraph sind Privat. Einmal lclcphonierteu wir vom S ü den über M> km nach Washington, die Verbindung war in 20 Sekunden hergestellt. Es wird allgemein betont, daß Telephon »ud Telegraph miudcstens so gut arbeiten wie die Post. Bei dieser hat mir uicht gefallen, daß man in einem Markenautomat 10 Ecnls einwirft, aber nur für 8 oder 9 Cents Marken erhält. Trotz der grundsätzlich freien Wirtschaft gibt es große Unternehmnugeu, die von staatlicher Seite, d, h. vom Bunde, der Gesamtheit der !8 Staaten, betrieben wcrdeu. Ich möchte eiu Unternehmen hervorheben, welches ich eingehender besichtigen konnte und das mir persönlich den größten Eiudruct mciuer Reise vermittelt hat. Es siud die großen straft- und Bewässeruugscmlageu am Tcnucssee, einem Nrbeusluß des Mississippi. Die Anlagcu erstrecken sich auf ciuc Lauge von l'»0lm. M a n braucht mit dem Flugzeug eine Stunde, darüberzuflirgen. Schon von weitem erblickt man die ungeheuren Wassermasseu in den Staubecken, gleich einer großeu Überschwemmung. Die Anlagen erstrel leu sich auf das Gebiet von füuf Staate», ein eigenes Bnu desgesetz wurde geschaffen, um die Durchführung zu ermög. lichen. Vorher gab cS dort uur eiu riesigev Flußlal, das alle paar Jahre von einer riesigen Nberschwemmuug heimge-
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sucht wurde, »ud cs sechs oder sieben Mouate nicht, dann aber um so heftiger reguetc. Kurzum, große Vaudstriche kouuleu dor! uichl genutzt werden. Der Flußlaus wurde nun durch .'l<> Staudämme reguliert, eiue Reihe von Elektrizitätswerke» entstand. Es können insgesamt 2<> Milliarden Kubikmeter Wasser gespeichert werden, eine für »us uuvorstellbar große Mruge, Allein durch die Ausuntznng der Wasserkraft werden »lehr als « M i l l i a r « den Kilowattstunden im Jahre erzeugt, d. i. mehr als die gesamte Erzeuguug Österreichs. Eine noch größere Energie» meuge wird in kalorischen Werten erzeugt, auf Gruud deren große Atomiudustricn entstanden sind. Der Auswand war nicht gering, er belr»g 800 Millionen Dollar. Nun kann aber das Land bewässert werden, es ist fruchtbar geworden: das (Besicht dieses große» Landstriches wnrde völlig ver« ändert. Was den Verkehr betrifft, »lochte ich vora»slellen, daß der Fußgänger, wcun er sich an die Verkehrsregel» hält, geschützt wird wie die heilige Knh in I n d i e n . Geht er bei grünem Licht über die Straße, braucht er keine Lebensversicherung. Ich stand einmal am Straßenrand, nm ans dem vorgezeichneten Streifen die Straße zn überqueren, nnd wollte einen Kraftwagen vorbeilassen,' er hielt jedoch an, nnd der Fahrer bedeutete mir, daß ich zuerst hinübergehen »löge. Schlimm ergeht es aber dem Fußgänger, der gegen die Verkehrsregeln verstößt. Überschreitet er bei rotem Licht die Straße, kann es geschehen, daß er zu fünf Tage» Arrest verurteilt wird nnd wenn nicht ins Krantcnhans, ins Gefängnis kommt. I n einem Südstaat wohnten w i r den Gerichtsverhandlungen bei, in denen Verkehrssünder abgeurteilt wurden. A m Gange war ein großes Plakat angebracht: „ W i r wollen nicht dein Geld, sondern daß dn richtig fährst!" E i n Neger wnrde wegen unrichtigen Fahrcns zu l<) Dollar Strafe verurteilt. Es wnrde ihm jedoch erklärt, daß er die Strafe uicht zahlen müsse, wenn er zwei Stunden einer Verkehrsschulung beiwohne. Er hat dies freudestrahlend angenommen. E i n , Konsul fuhr frühmorgens mit großer Geschwindigkeit zum Flugplatz. Sofort war ei» Polizist bei ihm. Der Konsul rechtfertigte sich damit, daß er große Eile hätte nnd um diese Stunde niemanden gefährden könnte. Der Polizist erwiderte ihm: „Es handelt sich ja um I h r e Sicherheit." Eine begrüßenswerte Auffassung! Die Verkehrsdichte ist groß. Alles fährt, selbst die Großmütter. I n besseren Familien haben M a n n und Fran Wagen, so daß auch die Fran cinkaufeu fahren kann, wenn der M a n n zur Arbeit gefahren ist. Anf 100 Millionen Einwohner entfallen l>0 Millionen Autos, so daß der Besitz von Autos bis iu die wirtschaftlich schwächsten Volksschichten gedrungen ist. Schon als w i r von New ^)ork nach Washington fuhren, war es das erste, was nns auffiel, daß vor jeder Fabrik ciue große Zahl Autos stand. Wenn irgendwo die Bahnstrecke instand gesetzt wird, stehen die Nntos der Bahuarbeitcr daneben. Infolge der Sitte, daß jeder, der etwas aus Ansehen hält, eine» Wagen höchstens zwei Jahre fährt, gibt es Kraftwage» für jedermann. Ich fuhr mit einen» Rechtsauwait in einen« viersitzige» Wagen nm 2<»> Dollar uiit Durchschnittsgeschwindigkeit von zirka li0 bis 70 Kilometer, I n den Listen haben loir alle Preise gcsuudeui so kostete z. B. ein Zweisitzer Peugeot ans dem Jahre 1!>:!i» 26 Dollar. Der ungeheure Autoverkehr bringt allerdings eine besondere Schwierigkeit »lit sich: I I I viele» Städte» (vo» New ?)orl ganz abgesehen) reiche» die Vrrkehrscmlage» uicht aus, und es kommt zn großen Verkehrsstockungen. Auch die Wirtschaft stellt fich immer mehr a»s den Autoverkehr um. I m Umkreis aller Städte gibt es EampingPlätze mit Unterkünfte», „Motels" gc»a»»t. Sie si»d verschwenderischer ausgestaltet als derartige Unterkünste bei
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uns und verfügen über Bad und Toilette. Das Übernachten lostet für eine Person 4,5,0 Dollar, für tt Personen, die immer noch bequem schlafen können, 10 Dollar. Der große Vorteil liegt darin, daß die Insassen dieser „Motels" den Wagen zwei Meter vor dem Zimmer stehenlassen können nnd nicht die Parkschwicrigteilcu haben, auf die man in den Städten stößt. Der Kraftwagen hat die Struktur mancher Städte und manche Lebcusgcwuhnhciteu vollkommen verändert. Es ist keine Seltenheit, daß ein Arbeiter zwischen Fabrik nnd Wohnsitz 40 oder 50 Kilometer täglich znrückznlegen hat. So günstig die Entwicklung des Kraftwagcnverkchrs für die Allgemeinheit ist. hat sie doch anch zwei Seiten. I n Saint Louis wurde mir geklagt, daß infolge des Inges aus der Stadt die Grundpreise in der Stadtmitte fallen nnd die
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großen Warenhäuser Zweigstellen am Stadtrand errichten müssen. Gleichzeitig sinkt die Ttcucrtraft der Stadt selbst. Bemerkenswert ist, daß anch in vielen Städten, die Stadtmitte ausgenommen, 80 Prozent der Leutc im Parterre wohnen. Die Häuser sind einfach, die Kücheu verschweuderi>ch eingerichtet. Die Bauweise ist nicht sehr solid »ud es kommt häufig zu Bränden. Aber 80 bis 5,0 Jahre ist die höchste Lebensdauer, die man einem solchem Hanse gibt, dann wird es znm Abbruch kommen. I n den M i t t e l - und Südstaaten ist eine solide Bauweise auch klimatisch nicht not» wendig. Gar nicht wenige wohnen überhaupt in Wohnwagen, die ihnen bei größeren Bauuutcruehmiingcn z. B. den Vorteil bieten, an jeder neuen Banstclle wohnhaft zn werden. «Fortsetzung folgt)
Die Innbrucken in Innsbruck Von Wilhelm Eppacher
(I. Fortsetzung)
D i e U n i v e r s i t ä t s b r ü c k c : Altere Inns- das älteste Wahrzeicheu dieser Stadt, sondern war seit bruckcr erinnern sich noch an die einfache Notbrücke jeher berühmt als eines der bedeutendsten Verbinaus Holz, die sogenannte Prügelbaubrücke, die an dungsstücke zwischen Norden nnd Süden Enropas. dieser Stelle die beiden Innufer verband. I m Jahre I h r e umfangreiche nnd wcchsclvolle Geschichte schil1900 projektierte die Gemeinde Hötting von sich ans derte in getreuer Art der Historiker David Schönhcrr im Zuge des Vcrbauungsplancs für die Höttingcr An im zweiten Band seiner ,/Gesammclten Schriften", die Errichtung einer Bctonbrückc. Es kam jedoch nicht erschienen im Jahre 1902. Der Bau der neuen nnd dazu,. Mehrerer Jahre und vieler Verhandlungen be- heute noch bestehenden Innbrückc mit einer Gesamtdurfte es, bis sich der Staat, das Land sowie die Ge- länge von 82.74 Meter, einer Gcsamtbrcite von 12.50 meinden Innsbruck und Hötting für den Bau einigen Meter nnd mit einer Tragfähigkeit von 12 Tonnen konnten. 1912 war es so weit. Die Vorbereitungs- dauerte vom Jahre 1870 bis 1873. Die Kosten, vom arbeiten hatten begonnen, da brach der erste Weltkrieg östcrr. Staate getragen, erreichten die Höhe von aus, wodurch der Van eingestellt wurde. Obwohl nach 53.917 Gulden. Die Innbrücke, getragen von zwei dem Krieg die Mittel hiezn bereitgestellt erschienen, Flußpfeilcrn mit je 1.90 Meter Kroncnbrcite, verfügt wurde von der Stadtgcmeindc als Bauherr erst am über eine nutzbare Fahrbahnbrcite von 6.30 Meter 15. Februar 1930 an die Arbeit geschritten. Der Ent- und über zwei seitlich laufende Gehwege. I h r Stahlwurf stammte vom Landesbauamt, die Bauführung fachwerk, dessen einzelne schmiedeeiserne Bestandteile hatte die Fa. Mayreder A Kraus in Arbeitsgemein- durch 50.000 Nieten verbunden sind, wiegt 4400 Zentschaft mit der Fa. Gregor Sollerer inue. An der Ko- ner. Acht Kandelaber zur Anbringung von Gaslaterstendecknng beteiligten sich der Bund mit 203.433, das nen bildeten einst ihre bescheidene Zierde. Ein künstLand Tirol mit 204.933, die Stadtgcmeinde I n n s - lerischer Schmuck, wie ihn Brücken anderer Städte bruck mit 262.784 nnd die Gemeinde Hötting mit von der Bedeutung Innsbrucks ausweisen, fehlt der 187.613 Schilling. Eigentümerin blieb die Stadt Innbrücke noch immer. Ihre Eröffnung, die zn einer Innsbruck, die auch die Erhaltungspflicht der Brücke großartigen Feier für Stadt nnd Land aufgezogen übernommen hat. Landeshauptmann Dr. Stumpf, wurde, fand am 19. März 1873 statt. 190') erfolgte Neuanstrich, 1916 erhielten beide Vürgersteige neuen Propst Dr. Weingartner, Hofrat Schober als VertreHolzbelag, 1932 Anbringung eines Wellblechbelagcs ter der Stadtgcmeindc sowie Bürgermeister Hintcrmit Leichtbeton und Gußasphalt. Zwischen 1917 nnd waldner von Hötting nnd andere Persönlichkeiten ta1953 erfolgte die Behebung der Kriegsschäden nnd ten die ersten Spatenstiche. Die Brücke, aus Stahldie Erneuerung des Gußasphaltbelages. Als Eigentübeton mit Drcigelcnksbögen über zwei Flnßöffnungcn merin der Brücke zeichnet die BnndesstrasMverwalerbant, wurde im Februar 1932 dem Verkehr über tnng, die Stadt Innsbrnck ist crhaltungspflichtig. geben. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 96.50 Vie ter (einschließlich der Widcrlagerkörpcr), die GcsamtD e r I n n s< eg, diese Bezeichnung seit 25. April breitc 18.50 Meter, jene zwischen den Eisengeländern 17 Meter; davon dienen 11 Meter für die Fahrbahn 1912 tragend, ist die nächste Verbindung des Saggcns und je drei Meter für die beiden Gehwege. Überaus mit St. Nikolans; er trng früher die Namen Ketten^, begrüßenswert wäre es, wenn dieser schöne technische Angercr- oder Krenzersteg. Bereits mit 1. April 1855 Van durch Anbringung von gediegenen Plastiken ge- hatte hier Johann Mahl Schedl Ritter v. Alpenbnrg, legentlich auch eine künstlerische Note erhalten würde. Schloßbesitzcr von Büchsenhauscn, eine Überfuhr, bestehend ans zwei zn!lim!ln,!g»dängnn Schifflcin, erD i e I n n b r ü c k e , die der Stadt Innsbruck oant- der Passant mußte einen Kreuzer zahlen. Aber Namen nnd Wappen gegeben hat, gilt nicht nur als anstelle der den größten Teil des Jahres nnbeuutz-
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baren Überfahrt, dir allgemein auch als nicht stanz nmufahrlul, galt, forderten die St.'Nilolanser ini Jahre 1tti>« die Erbannng eines Holzsteges. D a der Utagiftrat dies ablehnte, »lachten sich 1K71, mehrere zn einer Gesellschaft 'insammengeschwssene Bürger die ses Stadtteiles erbötig, die Bautoslen anf sich ;n neh men; doch diesmal war die „ S t ö r u n g der idyllischen Spaziergänge in den englischen Anlagen" ein triftiger G r n n d der Mlveisnng (fünf gegen cine Stimine). Nach erneutem Ansuchen gelang es den anf ihrem Standpunkt verharreilden St >NiloIansern, die ^ niigniig znm Stcgban dnrch den großen B ü r g schuf; init ll» gegen 11 Stimmen zn erhalten, so daß mit dem B a i l des Steges noch i n den Mä'rzlagen des Jahres 187l begonnen werden konnte. Anch die Über schreitnng des Steges kostete einen Krenzcr. Die St.Nikolauser waren fortschrittlich genug, nach einem Jahr ni it deni hölzernen Steg, der ihr LandschaftÄbild cmp' filidlich störte, nicht mehr einverstanden zu sein. Ain '27. Februar 1«72 schloß I o h m n i Aiigercr, ebenfalls ans S t . Nikolanö, iiiit der Stadt einen Vertrag ab, wonach er sich verpflichtete, anf eigene Kosten einen
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eisernen Steg zn errichten, mit der Bedingung jedoch, einen Brückenzoll einHeben zi» dürfen. Der Vertrag beinhaltete ferner, daß der Steg nach 50 Jahren unentgeltlich in den Besitz der Stadt Innsbruck Mergehen sollte. (5s danerte aber noch Jahre, bis der Bau anf zwei ^'lnßpfeilern in einer Gesamtlänge (einschließlich Anflager) von 71.10 Meter znftandc kam. Die Errichtung durch Baumeister Wolf iu Natteubcrg fiel in das Jahr 1«75, nachdem die Eisenkonstrnktion von französischen Monteuren anfgefnhrt worden war. Da Herr Angerer bereits gegen Vnde I n l i l^7l'» in Arco starb, erklärte sich die Stadt znr Ablöse des Steges bereit, verpachtete jedoch znnächst die Brnckenmant um 2000 Gulden jährlich, bis man dann anf Betreiben der Bevölkerung von St. Nikolans über Antrag des G N . Kapferer auf die Brückcnkrcuzer verzichtete (31. Dezember 1899). 1914 wurde unterhalb des Stahl-Fachwerksträgerbaues die Wasserleitung angebracht. Größere Instandsetzungsarbeiten erfolgten 1910, 1922 und 1950. Eigentümerin ist die Stadtgemeinde Innsbruck, die für deli Steg auch erhaltnngspflichtig ist. ^oris.tzung folgt)
Leiträ^e v o n D r . K a r l I n n s b r u c k v o r hundert J a h r e n Jänner 1834: 3. dankt der Stadtmassistrat öffentlich für die Spende von I M Gulden eines ungenannten Wohltäters für die Stadtarmen. 4. nach einer Kälte von 17 bis 19 Grad fließen alle Dachtraufen infolge des eingebrochenen Südwindes. 5,. ruft der „Bote" zn einer Geldhilfe für die notleidenden Schauspieler auf, „nachdem das alte Jahr für die hiesigen Theatcrmitglicder äußerst unerquicklich geeudet hat, weil der V o r stand der Bühne znm Nach stand der ganzen Gesellschaft in öffentlichen .Konkurs verfallen ist," Die Notlage der Schauspieler wird wie folgt dargestellt: „Hier nagt eine ganze Familie im strengsten Sinne des Wortes am Himgertnchc, dort hat ein Einzelncr seinen Ehering versetzt, nm dem leeren Magen Kost zn verschaffen, ein Drittes gibt die letzte Habe hin, nm dnrch einen warmen Ofen den starren Körper vor Kälte zu schlitzen, ein Viertes zieht den Rock vom Leibe, um den genossenen Labetrunk zu bezahlen. Kurz des Elends und der Not gibt es nnter den hiesigen Schauspielern lein Ende, wenn nicht die hochherzige» Einwohner I»»5br»cks sich ihrer nach angewohnter Milde annehme» n»d dort nnlerslützen, wo es wirklich »»verschuldet uottnl," 6. steigt Erzherzog Maximilian d'Eslr in der Goldene» Sonne ab. 7. wird der Handelsmann Peter Ferstl in Anwesenheit der Spitzen des Militärs, wie F M L . N. v, Nofchach, ^ M " , Baron v, Eliatschel »sw,, beerdigt. !>. ereignet sich in den Steinbrüchen zwischen Hölliug u»d Mühla», wo für den Eisenbahnban Steine gesprengt wurden, ein Unglück, bei dem ',wei Arbeüer schwer verletzt wurde». macht ein Innsbrncker den Haupttreffer der Mailand Como'Neutenscheine mit 20.W0 Gulden.
M, erbieten sich die Lenchtgasfabrikanten Handschuh und Grim von Ulm gegen Gründung eines Fonds von 150.0(10 bis 180.000'Gnlden die Beleuchtnng mit Gas aus Lias (einem Gestein) in Innsbruck einzuführen. 29. findet die Armcn-Ncdonte statt, bei der das bekannte Innsbrucker Original, der Maler Bartinger, lebende Bilder ans der Urgeschichte des deutschen Volkes zeigt.
Kurzbiographie eines wenig bekannten, nm die Stadt verdienten Bürgers. (Anmerkung der Schriftleitung: Unter dem vorstehenden Titel soll künftig i n jeder Nummer des „Amtsblattes" eine ca. 10—15 Zeilen umfassende Kurzbiographie einer Persönlichkeit mitgeteilt werden, die sich um die Stadt i n irgend einer Weise verdient gemacht hat, heute jedoch nur mehr wenig bekannt ist.) 1. Christof Haidualt. Christof Haidrmlt war in den fahren 115,5. 115N und l U,1 Bürgermeister der Stadt und versah 1152 das Stadtrichteramt. E r stand also der Stadt in ziemlich el'eigili'.'.reicheii Seiten vor.' 115l> führte Herzog Sigmund den j;ampf mit seinen früheren (hüustliugen, den Gebrüdern Graduer. und 1 ll>1 stand er in seiner Auseinandersetzung mit dein Vrixner Bischof Nikolaus von Eusa. Iuusbruct wurde damals gerade endgültig zur ^audesliauptstadt und gewann durch die herzogliche Hofhaltung rasch an Bedeutung.
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Wenn sich auch im mittelalterlichen Innsbruck fast keine langlebigen Patriziers« inilien nachweisen lassen, so entstammt Ch. Haidoalt bemerken5werlerroeise einer Familie, von der sonst fast nichts bekannt ist. Er wird in 21 Urkunden des Stadtarchives aus den Jahren 1447, da er bereits als Vürger eine Verkaufsurtnnde besiegelt, bis A p r i l 14Uli, da er noch ein letztes M a l als Urtundenzeuge im Kreise der bekann-
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testen Bürger auftritt, genannt. I n keiner dieser Urkunden t r i t t Haidualk selbst als Keschäftsparlncr auf, sondern lediglich als Zeuge oder Siegler. l!.'>.'l besasz er das Haus Herzog-ssriedrich-Strasze Rr. N (Vnnmann) und 1460 wird sein Garten am I n n r a i n erwähnt' für diesen zinst noch 15W seine in Schwaz lebende Tochter. N, Sch.
Nellerscheinungen für Innsbruck Vom Wort i m Gebirge, Verlag Tyrolia, erschien zum Jahresausklang 1953 der fünfte Band, womit das Schrifttum aus T i r o l eiue ansehnliche Vereichernng erfahren hat. Der i n einem Umfang von 222 Seiten erschienene neue Band enthält Beiträge von Fritz Arnold, Raimund Berger -f. Gertrud Fnssenegger. Franz Gschnitzer. Alma Holgersen, Hanns Humer, Albert Koller, H, F r . Kühnelt, Eduard Lachmann, Anguste Lcchncr, Josef Leitgeb f , Ingeborg Mühlhofcr, Hubert Mnmelter, Henr. Ang. Prochaska, Friedrich Puut, Anton Santer, Heinrich von Schullern und Josef Weingartncr. Josef Leitgcbs Erzählung „Die Schwestern" und Gschnitzers „Rede ani Grabe Josef Leitgebs" sowie F r . Puuts „ E r i n n e r l l u g " gemahnen den Leser nochmals, welch schweren Verlust uuser Heimatlaud durch den allzu frühen Hingang Prof. D r . Leitgebs erlitten hat. Aber auch eine Reihe anderer Dichterftersönlichkeiten, denen man i n Innsbrucks Straßen nicht selten begegnen kann, schenkt nns darin auserlesene Kostproben ihres Schaffens. Die I n n s brucker Literaturfreuudc finden darin überdies eine köstliche Schilderung über „Festtage und Schreckenstage in A l t M s p r n g k " aus der Feder des Tiroler Dichternestors Heinrich von Schullern. W . Eppacher Stadt und Kirche i m mittelalterlichen Innsbruck, von Univ,-Prof. D r . H. L c n t z e , erschienen im 2. Heft des „Osterreichischen Archives für Kirchenrecht", Wien, Verlag Herold, 1953. Die vorliegende, 56 Seiten starke Arbeit des Wiltener Stiftsarchivars kann zn den wertvollsten Untcrsnchuugeu über die mittelalterliche Stadtgeschichte Innsbrucks gezählt werden. Das reizvolle, bereits mehrfach bearbeitete Thema „Stadtgemeinde und Kirche" hat den Verfasser veranlaßt, dieses Verhältnis i n Innsbruck f ü r die kirchliche Rechtsgcschichte auszuwerten. Nach einer Darstellung der Beziehungen des Stiftes Wiltcn znr St.-Iakobs-Kirche bis znm Ende des 13. Jahrhunderts wird die Zeit des energischen Abtes Werner (1300—1332) näher untersucht, unter dem das Stadtsvital gegründet wurde, was wieder ein Anlaß zn Auseinandersetzungen zwischen Stadt nud S t i f t war. Ilber die Anfänge des Sondersicchcnhanscs (Leftrosenhanscs), das, wie es zumeist der Branch war. außerhalb der Stadt zn S t . Nikolaus errichtet wurde, liegen leider nnr dürftige Nachrichten vor. Wahrscheiulich dürften im 14. Jahrhundert anch zn Innsbruck nnr mehr ganz vereinzelt an echtem Aussatze (Lepra) Leideudc gelebt und die meisten Insassen an anderen ekelerregenden Hanterkranknugcu, Krebs oder Tnberknlose. gelitten haben. Anch das Innsbrnckcr Leproscnhans war vorzüglich eine Herberge ohne besondere ärztliche Betreuung i m Sinne eines modernen Spitales. I n einer Uberciuknnft ans dem Jahre 1546. die die Besucher der Siechcnhänser von Innsbruck. Schwaz, Rattenberg. Hall, M a t r e i , Knfstein, Kitzbühcl, Hopfgartcn nnd Z i r l miteinander abschlössen, wird hauptsächlich über das Benehmen außerhalb des Siechenhauses (beim Betteln oder
im Wirtshans usw.) gehandelt. Ob der hl. Nikolaus iu Innsbruck wirklich als Patron der Leprosenhäuser erwählt wurde oder nicht vielleicht ursprünglich als Hauspatron der Andechscr oder jener der Innslößer anfkam, bleibt wohl noch offen. Anschließend wird die Entstehung des Kirchpropstamtes untersucht. Bei S t . Jakob wird erstmals 1322 ein KirchPropst (chirchcmair) erwähnt. Bemerkenswert erscheint diesbezüglich noch eine bisher kanm beachtete Urkunde im Ferdinandeum vom 24. I n n i 1367, in der eine Reihe von Kirchpröpstcn der Haller Gegend mitsamt jenem von Wilten urkundet. während der von S t . Jakob fehlt: „ I c h Haiurich der Fuesel, chirchpravst uuser lieben frawen ze Tawer. ich Christan Wakchcrlc chirchmair sand Peters goschavs (Gotteshaus) auf Tawcr, ich Jacob von Hollcrer, chirchmair dez heiligen chravtz ze Gamftpes, ich Martein phleger dez goschaus ze M u l l s , ich Haiurich Fruczncr chirchmair ze Abczan vnd ich Hainrich Roscnplat chirchmair vnscr frawen goschavs ze W i l t e i n " . . . Nach einem kurzen Kapitel über die Schule und den Friedhof bei S t . Jakob wird die Entwicklung der Bruderschaften — erstmals treten 1338 deren zwei auf verfolgt. Die Beliebtheit, deren sich die St.-Sebastian-Bruoerschaft in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts erfreute, dürfte Wohl anch in Innsbruck auf das wiederholte Auftreten pestartiger Epidemien zurückzuführen sein. Untersuchungen über die Bestellung von Vikaren auf Lebenszeit im 14. Iahrhuudert, Konflikt der Jahre 1357/58 mit Abt Eonrad I V . Speiser, den schließlich zn Ende 1368 oder zn Anfang 1369 die^Innsbrncker Bürger wegen seiner bayernfrcuudlichen Gesnmung in der S i l l crträukteu, und die Ausbildung der städtischen Kirchcnhohcit im 15. Iahrhnndcrt beschließen die inhaltsreiche Arbeit. Hoffentlich wird der Verfasser, der sich i n wenigen Jahren bestens in die Wiltener S t i f t s - nnd I n n s brncker Stadtgerichte eingearbeitet hat, auch i u seiner neuen Stellung als Ordinarius für Kirchcurecht au der Wiener Universität noch für weitere ähnliche Studien die nötige Muße finden! D r . K. Schadelbaner
Verzeichnis i i b e r die b e i m T t a d t m a f t i f t r a t
Innsbruck
im
D e z e m b e r «l>5:t ausgestellten (Gewerbescheine b z w . 5tonzessionsurkuudelt Liedoll Hermann, Kaiser-Franz-Iosef-Straßc 1, Verleih von Kraftfahrzeugen an Selbstfahrer. Plattner Wilfried, Burgenlaudstraße 20, Handel ohuc Neschräuluug auf bestimmte Waren. ssa. „ I . Vohrer" (OH«.), Maria-Thcrcsien-Straße 18, Handel mit allen im freien Verkehr gestatteten Waren unter Ausschluß von Lebens- und Fullerinitteln. Tenner Richard, Iunrain 5>, Tischlerhandwerk. Küll Friedrich, Höllingcr Gasse 16, Einzelhandel mit Süh. waren uud Gcnußmitteln.
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Amtsblatt der Vandeechauptstadt Innobruct
Fa. „Tchliissclwerbung-Tchliissclvcilag sties, m, b. H. «^ Co." sOHW.1, Erlerslraße 5» ?, Weroenuteruchmcu. Pajt Franz, Hottiuger Au Nr. 94, Handel mit gebrauchten >tras!sahrzc»gcn und deren Ersahteilcn. Payr Johann, I g l s 3, Handel mit Schlacht uud Stechvieh, „Verband der Kriegsblinden Österreichs, T i r o l " , Veopoldsliaße ^'!, Handel »>i! Ha Hanopcter Liselotte gcb, Brauer, Maria°Theresien Straße Kl'r. 38 I, Großhandel niil Terlilluaren, dcrcu ^^ubehör sowie mit Strick-, Wirk«, Kurz» uud Galauteriewareu. KnechtelSdorfcr Franziola geb. Stockmchr, Höttinger Gasse Nr, 18, Erieugnng von Spirüuoseu aller Art auf kaltem Wege, Seil.; M a r t i n , Tt.-Nikolaus-Gasse l, ^ohnschlächtergeU'erbe. Mnlluer Franz, ^iebeneggstraße !», Erzeugung von „Schwabdel>cheiden" (das sind gestanzte Scheiben textiler Natnr als Behelfe für Schleif- und Polierzwecke). Platzcr Siegfried, Eonradstraße 5, Handclsagentnrgewerbe, Bauer M a r i a geb. Haydvogl, Baiierngasse 1, Herstellung von Flaschenverschlnssen soluie maschinelle Herstellung von Hcraklithnagelscheiben, Klaserstiftcn, Neilagscheiben, Flaschenöffnern für .^ronenkorle, soweit diese Tätigkeit nicht einem gebundenen oder handwerksmäßigen Gewerbe vorbehalten ist. .ftloh Wilhelm, .^arwendelstraße IN, Handelsagcnturgewerbe, Hulzcr Nudolf, Sennstraße 18, Handel mit chem.-kosmetischen Präparatcu unter Ausschluß solcher, deren Verkauf an eine Konzession gebuudeu ist. Lczuo Vlrtur, Plasius-Hueber-Itraße 12, Haudelsagenturgewerbe mit der Einschränkung auf dessen Ausübung ohne familienfremde Dienstnehmer i. S. des § 18 lit. 6 V. G. 1947. Neumann Helmut, Erzherzog-Eugen-Straße 19, Holzhandel. Walter Helene geb. Kroulachner, HaNer Straße 87. Brandmalerei. Plchkcr Elisabeth geb. slmmann, Höttinger An 41, Gastund Schankgewerbe in der Betriebsforni eines „Fremdenheimes", Beherbergung von Fremden sowie Verabreichung von Frühstück au die im Hause wohnhaften Gäste (Teilberechtigungcn nach § 16 lit. a, d nnd i der Gcw.-O.). Kuttler M a r i a Johanna, Hungerburg Nr. 51 a, Gast- nnd Schankgewerbe in der Netriebsform eines „Fremdenheimes", Beherbergung von Fremdeu und Verabreichung von Frühstück an die im Hanse wohnhaften Gäste (Teilberechtignngen nach H U! lit. a, d nnd l der Gew.-O.). Fa „zllcidcrhaus Feil, I n h « a r l Feil und Fritz Feil jun." (OHtt.), ^rlcrstraßc l, Einzelhandel ohne Beschränkung auf bestimmte Waren.
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Tcsch Walter, Marltgraben N r . 28, Einzelhandel mit Neiseandenle», Galauteriewarcn, Schirmen ilnd Taschen. >loch Hermann, Defreggerstraßc 2 l , Einzelhandel mit Uhren und nnechlem Schmuck. B c l l u l l ! Mathilde neb. Hosp, ^ n n r a i n 2l>, Verlegung von Gummioodeu nnd >iuns!s!ossoöden aller A r t ciuschl. der Herstellung der Nulerlagsl'ödeu, soU'eit dies nicht in den ausschließlichen Berechlignngsumsang eines gebundenen handw. oder kon^essionierleu (^elverl'es fällt. Fa. „Ludwig Tchirmcr" ^ H ^ - ) , ^<aria ^heresicn-Straße Nr. U>, mit einer weiteren Belrieosstätte in der Form einer Verlaufsuiedcrlage in der Maria-Thcrcsien-Slraße Nr. 82^Anichstraße 1, Fabriksmäßige Einengung von Herren- und ^tnabenoberbetleidung aller A r t . waim ?lnton, S t . Bartlmä 4, Vandmaschineubauerhandloerl. Ticfeuthalcr Hermann, Arzl 2t>2 a, Einzelhandel mit Süßwaren. Mößmer Josef, Stafflerstraße 11/P., Lastfuhrwerlsgewerbe gem. § 1a Abs. 1 Abschn. b Pkt. 31 der Gew.-O. (mit Zngtiercn betrieben). I n g . Gächter Hermann, Leoftoldstrahe 17, Werbennternehmcn. Fa. „Franz Gutmann H Co., Weinkellerei" KG.. Weiherbnrggasse 5, Sviritnosenerzeugung (§ 1.-, Abs. 1 lit. d Pkt' 21 der Gew.-O.).
Mittelweg 22, Branco Ducanovie, Errichtung eines E i n familienhauses. 1 Wohnung. Hormayrstrahe 17, D r . Friedrich Debern. Errichtung eines Wohnhauses. 40 W. Stiftgasse 13 u. 15, Mag.-Abt. I V . Umbauarbeiten. I g l s <i2. Floriau Aruold. Auban. Maudelsbergcrstraße 20, 22 u. 24. Qsterr. Bundesbahnen. Neubau vou 3 Wohnhäusern. Amras 138 a, J u l i e Ricdmann. Windfang nnd Kleingarage. Andreas-Hofer-Strahe 34, Christian Schmole, kerani. Werkstätte. Anichstraße 18, T i r . Matrikelstiftnng, Gcschäftsportal, Necheuweg 3, M a r i a Amadori. Doftpclgarage. Hofgasse 8, Alois Singer. Erdgeschohfasfade. Allerheiligenhöfe 11, Wilhelm Tanzer, Errichtung eiues Wohnhanses. 1 W. Arzl 247 c, Anna u. Max Stern. Errichtung eines Zweifamilienwohnhauses, 2 W. Erlerstraste 4, Filiberto Colli. Umbauarbeiten. Kirchgasfe 11, Olea-Ol- u. Fettwerkc. Errichtung von zwei Öltanks.
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A m t s b l a t t der Landeshauptstadt Innsbruck
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Verleger, Eigentümer und vernlisgeber: Die Stcidtgemeinde Innsbruck. — Verantwortl. Schriftleiter: Tr. Karl Schndelbnner, Innsbrllck, Nathans, Zimmer Nr. 109. — Druck: Felizian Nauch, Innsbruck.