Amtsblatt Innsbruck

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der Tandechauptbm l Innsbruck r <ch c l >l l e i n m a l > ui M o ll a t I^hrc^abonn. 3 l5>.—, Einzeln 8 1.50 (5 r b ä l t l i c h beim Nathai> <^ - P o r t i e r stummer

S ch l i i l I c i t u l> ^ : R a t l> a li !j. S t o c k , Z i m i n er ^)tr. 1 U 0 Fernsprecher N r . «371/190 il 1955

18. Jahrgang

Ehrenringverleihunq an Herrn Professor Ficker Bei der am 14. A p r i l 19.">li im Sitzungssaal der Generaldirektion des E W I , Hochhaus, 2. Stock, stattgefundenen Ehrenringverleihung an Professor Doktor Ludwig Dicker hielt Bürgermeister Dr. Greiter folgende Ansprache! Verehrte Anwesende! Darf ich unter dem Eindruck der Freudenbotschaft Sie alle hier begrüßen, besonders unseren verehrten (hast, Herrn Professor Ficker, mit seiner Familie, dann Herrn Landesrat Dr. Tschiggfrey als Vertreter der Landesregierung, die Kunstfreunde und persönlichen Freunde des Herrn Professors, unsere Ehrenbürger und unsere Ehrenringträger, die Presse und die M i t glieder des Stadtrates. Verehrte Korona! Vor 45 Jahren erschien eine kleine, bescheidene Zeitschrift mit dem Titel „Brenner". Sie wurde zuerst wenig beachtet, um dann immer mehr und mehr im gesamten deutschen Sprachraum sich eine Geltung zu erringen, die vorher niemand einem solch hochgeistigen literarischen Erzeugnisse gegeben hätte. Es fehlt mir die Eignung, nachdem ich weder Dichter noch P h i losoph bin, hier i n jenen beredten Worten, wie sie mein Kollege Dr. Punt vor fünf Jahren unserem J u bilar zu seinem 70. Geburtstag gewidmet hat, heute zu seinem 75>. Geburtstag, zu dem wir ihn alle herzlichst beglückwünschen, diese Worte zu wiederholen oder in ähnlicher Form ihn zu feiern. Ich muß es in ganz bescheidener, einfacher Form tun. Es war damals eine gernhsame Zeit, 1M0. Kriege, das war so etwas, wie wenn „hinten in der Türkei die Völker allfeinander schlagen". Die Währung war stabilisiert, so das; eine Geldentwertung überhaupt nicht mehr bekannt war außer den Studierenden der Volt>.^ Wirtschaftslehre und des Geldwesens. Und es trat so eine materielle Sättigung ein. die man vielleicht nicht mit Unrecht als eine Versvießbürgerlichung bezeich' netei man glaubte, die Wissenschaft sei und wir wissen heute, welcher I r r t u m das war - am Ende ihrer Entwicklung angelangt, man glaubte, die letzten Geheimnisse dieser unserer Erde gelöst zu haben, man glaubte, alles nachweisen zu lönneil. lind was nicht hieb- und stichfest, schwarz und weiß vor Auge» stand, das existierte eben nicht.

Und in diese Zeit haben Sie. Herr Professor, I h r e Zeitschrift hineingestellt. W i r können hier das Wort unseres größten Dichters anwenden: „ I n deinem Lager war Österreich." Es waren die Tiroler K a r l D a l lago, Dr. Josef Leitgeb später, dann Arthur Wallpach, Georg Obertofler, dann die Österreicher Bruno Frank, Adolf Loos, Peter Altenberg, Franz Esotor, Georg T r a i l , Ferdinand Ebner, um nur einige und nicht lange alle zu nennen. Auch über die Grenzen unseres Vaterlandes ging der Ruf des „Brenners", und er gewann solche Mitarbeiter wie Theodor Haecker und Gertrud le Fort. Und so wie alle diese Genannten ihn in seiner Zeitschrift unterstützten, so bot er ihnen seinerseits wieder die Hilfe dar. Es war wirklich der damaligen Zeit eine neue Fakkel, die er am Brenner entzündete, an dieser Grenzscheide zwischen Nord und Süd, die so oft in der Geschichte eine Rolle gespielt hat. Drei Ziele verfolgten Sie, Herr Professor, mit dieser I h r e r Tätigkeit.' die Förderung der Kunst, vor allem der Dichtung, dann der reinen Philosophie. Und es ist dabei auch I h n e n so gegangen wie so vielen anderen, die mit der Förderung und dem Forschen der reinen Philosophie sich nicht mehr mit dem Irdischen allein begnügen konnten, sondern die zwangsläufig zur Metaphysik kamen, zur Weltanschauung. Diesen Weg sind auch Sie gegangen. Sie haben Ewigkeitswerte geschaffen. Das, was Sie in I h r e m „Brenner" niedergelegt oder was andere niederlegten, es ist zeitlos, weil es Wahrheit ist. Und Sie.brauchten in I h r e r Einstellung nichts zu ändern' auch nicht beim Ersten oder Zweiten Weltkrieg. Diese bewegten sich in einer Sphäre, die von der I h r e n so unendlich verschieden war. Auch die Entwicklung der neuesten Wissenschaften, wie lieule die Beherrschung der Kräfte des Weltalls, hat an Ihren Leistungen, an dem, was Sie schrieben und dachten, nichts geändert. Es snid Ewigkeitswerte ge worden, und es sind solche geblieben. Der Mensch war Ihnen immer das Wesentliche, nicht die Anschauuug. die der einzelne hatte, sondern der Mensch selbst, weil aus der A r t und Weise, wie er seine Anschaunng vertrat. Sie ersahen, welche Werte er in seine Weltanschauung hineinlegte^ danach tonnten Sie ihn beurteilen.


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Und so stehen Sie heute am Ende des 75. Lebensjahres und auch am Ende dieser I h r e r Zeitschrift. Sie haben etwas getan, was nur selten vorkommt. Sie haben selbst die größte Tilgend der Mäßigung gezeigt. Sie haben selbst das Licht dieser Dackel zum Erlöschen gebracht' das Wort „Ende des Brenners", das am Schlich der 18. Ausgabe steht, zeigt, daß Sie nunmehr hier ein abgeschlossenes Lebenswerk vor sich haben wollen und das; Sie heute nunmehr jüngeren Kräften das Feld überlassen wollen, daß Sie aber selbst heute I h r Lebenswert erfüllt sehen. Und ich glaube, daß diese I h r e Hoffnung nicht fehlgehen wird. Der letzte Aufsatz in I h r e r letzten Nummer lautet! „Morgen ist der Tag des Erwachens", und ich wünsche Ihnen nur das eine persönliche Erlebnis, daß Sie dieses Erwachen in anderer Form erleben können. I n Würdigung dieser I h r e r kulturellen Tätigkeit durch diese 45 Jahre hat der Gemeinderat am 25. März d. I . einhellig beschlossen, I h r e Leistung dadurch anzuerkennen, daß er Ihnen den Ehrenring der Landeshauptstadt Innsbruck verliehen hat. Und ich darf nun Ihnen diesen Ring persönlich überreichen. P r o f e s s o r Ficker.' Verehrter Herr Bürgermeister! Ich weiß nicht, was mich im Augenblick mehr bewegt, die Freude oder die Verlegenheit angesichts der Auszeichnung, die mir die Stadt Innsbruck soeben zuteil werden ließ. Ich kann ja auch der Rede des Herrn Bürgermeisters nichts Gleichwertiges entgegensetzen. Gestatten Sie aber, daß ich das kurz erkläre: Als ich vor 45 Jahren, gewisse Unheile witternd, die in der Luft zu liegen schienen, zum erstenmal den Versuchsballon des „Brenners" steigen ließ, da rechnete ich nicht damit, daß dieser Improvisation Beachtung geschenkt würde, weder hierzulande

noch sonstwo. Und so wünschte ich fast, es möchte dem fahrlässigen Unternehmen doch recht bald das unausbleibliche Fiasko beschieden sein. Insgeheim litt ich nämlich unter der Vorstellung, ich könnte mich da auf etwas eingelassen haben, das wohl oder übel nach Herausforderung einer scheinbar noch sorglosen, durch und durch friedlich gestimmten Umwelt aussehen mußte. Jedenfalls hätte mir damals einer gesagt: „ D u wirst dein Leben lang an diesem waghalsigen Experiment hängenbleiben", so hätt ich ihn wohl entsetzt angesehen und vorerst eher noch an seiner als an meiner Zurechnungsfähigteil gezweifelt. Und doch kam es so, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Ich mußte durchhaltest, ob ich wollte oder nicht. Es stand da etwas auf dem Spiel, über dessen Licht- und Schattenseiten noch nichts Näheres auszumachen war, etwas, das mir über den Kopf zu wachsen drohte. Das erwies sich vollends nach dem Ersten Weltkrieg, als ich die Chancen für ein Wiederaufleben des „Brenners" erwog. Nach reiflicher Überlegung schien es mir, daß die Fortsetzung der Zeitschrift nicht das Dümmste sein könne, was im Hinblick auf die Wirrnisse der Zeit einfallen tonnte. Zwar war ich selbst mit gewaltigem Schwung in den galoppierenden Vermögens- und Vertrauensschwund einer I n f l a t i o n hineingerissen, aber ich sagte mir, in einer Welt, wo so viel geistiger Zündstoff zwischen Erbitterung der verschiedensten A r t angesammelt ist, muß es auch Menschen geben, deren einzige Sicherung darin besteht, daß sie durch eine verläßliche

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lange Leitung mit den Ratschlüssen der Vorsehung verbunden sind. Auf sie konnte ich mich in diesem Fall verlassen. Und so waren nach notdürftiger Verständigung zwischen Freunden, die ähnlich isoliert und beunruhigt lebten wie ich. alsbald die Voraussetzungen geschaffen, daß sich ans der neu aufgeschlagenen Bühne des „Brenners" jene Geistestämpfe abspielen tonnten, die da nnd dort Aufmerksamkeit erregten und. bewegt von der Konflittsfülle dramatischer Spannungen und Entladungen, zur Klärung der Horizonte wie zur Schärfung der Einzelgewissen vor übertriebenen Machtansprüchen der Wirklichkeit am Ende doch Wesentliches beitrugen. Wenn auch zur gleichen Zeit meine Situation nach außen hin prekär und meine Art, zu existieren, anstrengend erscheinen konnte, ich hatte inzwischen für viele Jahre Unterschlupf in graphischen Betrieben als Korrettor gefunden, so fand ich mich darin doch leicht zurecht durch die wachsende Zuneigung von Arbeitskollegen, bei denen ich, obwohl ein Eindringling, wohl gelitten war. Sie sehen, verehrte Stadtväter, es gäbe manches zu erzählen, was mein gewagtes, aller Norm entglittenes Außenseiterleben bemerkenswert erscheinen lassen könnte. Aber fürchten Sie nicht, daß ich I h r e Geduld mißbrauchen und mehr Aufhebens von mir machen könnte, als mir billigerweise zusteht. M i r liegt nur uoch eines am Herzen. M a n hat mir freundlicherweise nachgesagt, daß meine notgedrungen schweigsame Existenz einem Aufleben ursprünglicherer Worterkenntnis Raum zur Entfaltung gegeben habe. I n mir wie in anderen, das kann sein. Um so mehr bitte ich Sie, Zu verstehen, daß ich die Auszeichnung, den goldenen Ring, den Sie mir heute verliehen haben, nur annehmen kann, wenn ich die Ehre, die damit verbunden ist, dem Andenken jener Freunde widmen darf, die w i r durch ihr Wort und Beispiel selbst die Augen geöffnet haben für die wahren Entscheidungen und Opferringe im Erfahruugsbereich der heutigen Zeit. Ich brauche keiue Namen mehr zu nennen. Namen, das sind Namen Dahingegangener wie noch Lebender, Namen von Dichtern und Denkern, gestern noch unbekannt oder verkannt, zum Teil aber heute schon eine Strahltraft aussendend, die bester österlicher Erwartung entspricht. Was sich davon vom „Brenner" bis zuletzt wie zufällig zusammenfand, waren einsame Naturen, scheinbar Sonderlingsnaturen, aber noch in ihrem Gegeneinanderwirten einer Wirklichkeit aufgeschlossen, deren Einheitlichkeit meiner Erkenntnis wie meiner Erkenntlichkeit bis heute zugänglich geblieben ist. Und so darf ich hier wohl wiederholen, was ich in meinem „Abschieds-Brenner" schon angedeutet habe, es mag wohl eine lose Vergangenheit sein, die hinter mir liegt und hinler dem entrückten Sorgenantlitz von Freunden, die einst im „Brenner" um mich waren. Aber mir genügt ja auch schon, wenn man heute den grünen Zweig sieht, auf den ich mit allein, was mir das Herz einst leicht uud schwer gemacht hat enteilt der Vogel Zeit vorbei —, schließlich gelangt bin. Als ein solches Zeichen der Geborgenheit nicht nur in einem Pielälsfonds der Erinnerung, sondern alich im Gedächtnis der Stadt, deren Heil uns allen am Herzen liegt, lassen Sie mich. Herr Bürgermeister, nun auch diesen schönen Abend ansehen. Und wenn ich nun, dem Hochhinauswollen nie recht gelingen wollte, mit den verehrien Anwesenden I h r e r


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willkommenen Einladung zu einer Art entschuldigen Sie den Aufdruck, in die oberen Stockwerte dec, gastliche» Hochhauses der Landeshauptstadt

folgen darf, so bitte ich Sie lind die gütigen Stadtväter, meines innigsten Danles für alle Alifinerksamkeit, die Sie mir heule erwiesen haben, versichert zu sein.

Die Kriegsbeschädigten Innsbrucks des Ersten und Zweiten Weltkrieges Von D l . E. Angerer. Obermagistialsral. Keiler des Stallstischen Amtes der Landeshauptstadt Innsbruck Die unmittelbaren Allswirlllngcn des Welltrieges 19141!>18 scheinen, wenn man von der staats^olitischen Seile absieht, fast vergessen zu sein. Nur alte Leute und Kleinrentner wissen noch, daß einstmals ihre Vermögen und ihre Ersparnisse in der Geldentwertung nach dem Erstell Weltkrieg zerronnen sind. Und dennoch gibt es in jeden» Ort noch lebende Opfer dieses Krieges, die zufolge ihres körperlichen oder geistigen Zustandes oder der Besonderheit ihres Berufes täglich an das grausame Geschehen des damaligen Krieges erinnert werden. Die Zahl der lebenden Opfer des Zweiten Weltkrieges 1939 —1945 ist wegen seiner zeitlichen Nähe naturgemäß besonders groß. Das Statistische Amt der Stadt Innsbruck war Heuer bemüht, vom Landesinualidenamt für T i r o l , wo alle Kriegsopfer, die in T i r o l leben, karteimäßig erfaßt sind, durch Auszählung der Karteikarten die Zahl der in Innsbruck lebenden Kriegsopfer festzustellen. Die gesetzliche Grundlage für die Versorgung der Kriegsbeschädigten nnd -Hinterbliebenen bilden das Kriegsopferversorgungsgesetz, Vundesgesetz vom 14. J u l i 1949, V G B l . Nr. 197, und die hiezu ergangenen Novellierungen in den Jahren 1951 bis 1954. Das Gesetz Zieht den Kreis der versorgungsberechtigten Personen weit. Es schließt alle Personen ein, die für die Republik Österreich, die vormalige österreichischungarische Monarchie oder deren Verbündete oder nach dem I.'l. März 1938 als Soldaten der ehemaligen deutschen Wehrmacht militärische Dienste geleistet und hiedurch eine Gesundheitsschädigung (Dienstbeschäoigung) erlitten haben. Hat das schädigende Ereignis den Tod verursacht, sind die Hinterbliebenen versorgungsberechtigt. Diesen Versorgungsberechtigten sind noch Personen gleichgestellt, deren Gesundheitsschädigung nach dem Invalidenentschädigungsgesetz (Text von 1934). dem Wehrmachtsfürsorge- und Versorgnngsgesetz von 1938 zn beurteilen ist oder die als Angehörige des ehemaligen Neichsarbeitsdienstes eine Gesundheilsschädigung erlitten haben, ferner Personen, die durch unverschuldete Verwicklung in militärische Handlungen oder durch unverschuldete Einwirkung von Waffen und sonstigen Kampfmitteln als ^olge in il italischer Maßnahmen betroffen wurden. Versorgungsberechtigt sind selbstverständlich nur österreichische Staatsbürger. Das Gesetz sieht folgende Arten der Versorgung vor: eine Beschädigteurente, die bernsliche Ausbildung, die Heilsürsorge. Körperersatzstücke lind orthopädische Vehelse- im ssalle des Todes für die Hinterbliebenen die Hinterbliebenenrente, das Sterbegeld und Gebührnisse für das Sterbeviertcljahr. Der Anspruch auf die Veschädigtenrente tritt bei Verminderung der Erwelbsfähigteit um mindestens 3l< v. H. eiu und steigt um je ll) v. H. bis zur vollen Elwerbsuufähigteit. Beschädigte mit einer Minderung der Erwerbsfähigteit

von 50 o. H. und darüber werden als Schwerbeschädigte, bei einer Verminderung von 9<! und WO v. H. als Erwerbsunfähige bezeichnet. Zur Grundrente werden unter gewissen Voraussetzungen eine Zusatzrente, Frauenzulage. Pflegezulage und Vlindenzulage gewährt. Wie groß ist nun die ^ahl der Versehrten Kriegsteilnehmer uud ihrer Hinterbliebenen in Innsbruck aus den beiden Weltkriegen? Es überwiegt selbstverständlich die Zahl der männlichen Kriegsversehrten; denn im Ersten Weltkrieg gab es nur wenige weibliche Kriegsteilnehmer, die heute eine Versorgung nach dem oben genannten Gesetz genießen. Aus dem Zweiten Weltkrieg, in dem neben weiblichem Sanitätspersonal auch viele Mädchen zum Luftnachrichtendienst, zur Flak und zum Neichsarbeitsdienst eingezogen waren, gibt es nicht wenige weibliche Opfer. Eine erhebliche Zahl der männlichen und weiblichen zivilen Kriegsversehrten sind Opfer der Bombenwürfe und sonstiger direkter Kriegseinwirkungen. I n der folgenden Zusammenstellung wurde kein Unterschied zwischen männlichen nnd weiblichen Kriegsopfern gemacht. Weltkrieg 1914 — 1918 Nach dem Stande vom Dezember 1954 wurden vom Landesinvalidenamt für T i r o l aus der Innsbrucker Bevölkerung betreut, wobei zu beachten ist, daß das Ende dieses Krieges schon 36 Jahre zurückliegt: Kriegsteilnehmer 625 Personen Witwen 311 Personen Waisen 8 Personen Eltern nach Gefallenen 18 Personen Summe 962 Personen Diese vier Gruppen gliedern sich wie folgt: Von den 625 Kriegsteilnehmern des Ersten Weltkrieges erhalten 36 nur eine Heilbehandlung,' 589 Kriegsteilnehmer weisen eine Minderung der Erwerbsfähigkeit auf, und zwar: v. H.

30 40 50 60 70 80 90 100

Kriegs» teilnehmer

166 115 137 44 79 29 6 13 Summe 589

Prozent dor Kiiegsteilnehmer

28 20 23 8 13 5 , 2 M»

l? Prozent aller mit einer Beschadiglenrenle bedachten Männer erlitten daher eine Erwerbsminderung bis einschließlich 10 Prozent. 7,3 Prozent eine solche zwischen 50 und 1(10 Prozent, sind also zu den Schwerbeschädigten zu rechnen. Z u den Nentenemp-


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fängern mit 90 und 100 Prozent Erwerbsunfähigkeit zählen 3,2 Prozent. Die 311 Witwen nach gefallenen Soldaten beziehen eine Witwenrente, neun dieser W i t wen haben noch für ein Kind, eine fiir zwei Kinder zu sorgen, wobei die Waisenrente gewöhnlich bis zum vollendeten 18. Lebensjahr gewährt wird. An acht Waisen werden Waisenrenten gezahlt, und zwar an vier Doppelwaisen und vier einfache Waisen, deren Mütter sich wieder verehelicht haben. A n 18 Eltern nach Gefallenen wird regelmäßig eine Rente überwiesen, davon beklagen 14 Elternteile einen Gefallenen, drei Elternteile zwei Gefallene und ein Elternpaar einen Gefallenen. Weltkrieg 1939

1945

Da seit der Beendigung des Zweiten Weltkrieges erst zehn Jahre verflossen sind, ist die Zahl der vom Landesinvalidenamt versorgten Personen wesentlich größer als die des ersten Krieges. Versorgte Personen Kriegsteilnehmer 206? Personen , Witwen 990 Personen Waisen 293 Personen Eltern nach Gefallenen 250 Personen Angehörige von Vermißten 208 Personen Summe 3808 Personen Nur Heilbehandlung wird 191 Personen zuteil. Die Erwerbsminderung der 1876 Kriegsteilnehmer (2067 weniger 191 Teilnehmer) beträgt v. H. Kriegs» Prozent der teilnehmer Kriegsteilnehmer 30 633 34 40 303 16 50 476 25 60 112 6 70 191 10 80 96 5 90 13 1 100 ^^2 3^ Summe 1876 100 Eine Erwerbsminderung bis zu 40 Prozent weisen demnach 936 Personen, das sind 49,9 Prozent aller

Rentenempfänger, auf. Eine Erwerbsminderung von 50 bis 100 Prozent erfuhren 910 Personen, das sind 50.1 Prozent. Zu 90 und 100 Prozent erwerbsunfähig sind 3.5 Prozent aller Rentenempfänger. Von 990 Witwen mit Witwenrente haben 32? W i t wen für je ein Kind, 158 Witwen für je zwei Kinder. 44 für je drei Kinder, sechs für je vier Kinder und zwei für je fünf Kinder zu sorgen. Diese 537 Witwen mit Kindern kommen also fiir den Unterhalt von 809 Kindern auf. Unterhaltsrenten werden ferner an 293 Waisen, darnnter 21 Doppelwaisen, geleistet. 350 Eltern gefallener Söhne ist eine Rente zuer^ kannt, davon 40 Elternpaaren nach 1 Gefallenen 11 Elternpaaren nach 2 Gefallenen 3 Elternpaaren nach 3 Gefallenen 231 Elternteilen nach 1 Gefallenen 53 Elternteilen nach 2 Gefallenen 9 Elternteilen nach 3 Gefallenen 3 Elternteilen nach 4 Gefallenen Die Gruppe der Angehörigen der Vermißten ist nach dem Zweiten Weltkrieg noch stark vertreten. Sieben Doppelwaisen warten auf die Heimkehr ihres Vaters, Desgleichen 61 21 9 2

Frauen Frauen Frauen Frauen

mit mit mit mit

1 2 3 5

Kind Kindern Kindern Kindern

zusammen 93 Frauen mit 140 Kindern47 Elternteile mit 3 Elternteile mit 1 Elternteil mit

1 Vermißten 2 Vermißten 3 Vermißten

zusammen 51 Elternteile mit 56 Vermißten: acht Elternpaare sorgen sich um je einen Vermißten. Diese Zusammenstellung bringt statistisch das erschütternde V i l d der lebenden Opfer einer Stadt nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Außer Betracht bleiben hiebei die seelischen Leiden der Hinterbliebenen nach gefallenen Kindern und Ehegalten, ebenso die Verluste an Hab und Gut durch Zerstörung und Entwertung. Mögen vor allem die Menschenopfer eine Warnung vor künftigen Kriegen bedeuten!

Das Marktamt im Jahre 1954 Verwaltung der städtischen Fleischbank Der Betrieb im Fleischbankgebäude tonnte auch im vergangenen Jahr nur durch tägliche gewissenhafte Prüfung der Vetriebsanlagen und sofortige Behebung der immer wieder auftretenden Schäden notdürftig aufrechterhalten werden. Der Mauerfraß greift immer weiter um sich, da bei Regen- und Schneewetter ständig Wasser in die Vetricbsräume einsickert. Diese unleidlichen Verhältnisse rufen fortwährend Beanstandungen von Seiten der Kühlzellenmieter hervor, so daß oom Marktamt immer wieder auf eine dringende Lösung dieses Problems hingewiesen werden muß. Eingelagert waren im Berichts jähr! I m Kühlhaus! 201.000 !<^ versch. Fleischsorten, I n den Gefrierzellen! 17.000 K^ W i l d , Geflügel und

Fische.

(Schluß)

I n den Kühlzellen: 324.000 Stück Eier und 370.000 Kilogramm Käse, Öle und Fette. Städtische Grohwaagen 1954 konnte an Stelle der allen, durch die seinerzeitigen Bombenangriffe stark beschädigten und nur mehr notdürftig wiederhergestellten 20-Tonnen-Straßenbrückeuwaage eine neue, alleu Anforderungen des modernen Transportwesens entsprechende 50-TonnenRollgewichts-Straßenbrückeu-Verbundwaage mit zwei Waagbrücken eröffnet werden. Die zwei hintereinander eingeballten Brücken lje 8 x : j n») können auch allein bis zu 30 Tonnen benützt werden und sind init einein gemeinsamen Rollgewichlsapparal m'lbunden, wobei die Gesamlwägefähigteil lxi Benützung ln'idcr


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lcn, Bertaussbewilligungen. Abfassung der Lohnliften, Ansserlignng der monatlichen Abrechnung, Führung der verschiedenen Karteien u. a. m. Wenn auch die Arbeit, welche im M n r l t a m t aktenmäßig erfaßt wird, durch die Eigenart des Dienstes nur einen Teil des gesamlen Arbeilsprogrammes darstellt, so ist doch eine einzige den .^anzleidienst versehende Kraft fiir die Bearbeitung aller marttamllichen Fachgebiete nicht ausreichend. Um die Gesamtheit der im vorliegenden Bericht aufgeführten Tätigkeit richlig beurteilen zu können, sei nochmals auf das ^iel hingewiesen, welches durch die ganze Arbeit in Stille und Bescheidenheit erreicht w i r d ! die Gesunderhaltung der Bevölkerung und ihr gleichzeitiger Schutz vor Übervorteilungen durch ständige Überwachung des ^ebensmittelverkehrs. Bei der geringen Anzahl der zur Bewältigung dieser Aufgabe zur Verfügung stehenden Beamten tonnte dieses Ziel nur durch ständige Einsatzbereitschaft und gewissenhafteste Arbeit erreicht werden. Der vorliegende Bericht soll daher einen Einblick in die Tätigkeit des Marktamtes gewähren, er soll aber auch zeigen, wo sich neue Anknüpfungspunkte ergeben, auf denen zum Wohle der Bevölkerung Innsbrucks weitergearbeitet werden kann.

Brücken ^< ' > Tonnen benag!, Daini! dal ?,nnslnncl eine der neuzeitlichsten öffenllichen Brückenwaagen erhalten. Zahlstelle Die durch die Zahlstelle eingehobenen Gebühren (Waag-.Marttstand-. Biehmarw. Kühl- und GefrierHaus- sowie Nntersuchungs- und Strafgebühre» nnd die Gebühren für Kioske. Bertaufsstäude und den Eisvertauf) betrugen llli.<>!>!.Kl» >i und waren dainil nm 10.0W ^» niedriger als im Borjahr. Dieser in der Oesamtgebarung geringfiigige Rückgang ist bei den Standgebühren der Kioste auf Ermäßigung der Tarife zurückzuführen, die Verminderung beim Eisvertauf und den Martlstandsgebiihren war durch die schlechte Witterung im Frühjahr und Sommer, bei den Waag- und Biehmarttgebühren durch geringere Anlieferung verursacht. Da einige Innsbrucker Firmen nun bereits über eigene Kühlanlagen verfügen, wurden Kühlzellen ini Fleischbantgebäude gekündigt, wodurch auch hier geringere Einnahmen erzielt wurden. Kanzleidienst Es obliegen ihm die Führung des Ein- und Auslaufes, der Probenbücher, die Ausfertigung von Gutach-

Bevölkerungsbewegung D as Statistische Amt der Stadt Innsbruck gibt für die Monate Februar, März 1955 folgende Bevölkerungsbewegung bekannt: Ortsansässige

Insgesamt Bevölkerung«» bewegung

Eheschließungen Geburten Knaben davon ^,... . Madchen ehelich unehelich Totgeburten SterbefäNe Geburtenüberschuß ssriegostcrbefälle

Februar

Februar 1955

1954

48 149 81 68 117 32 3 118

56 158 84 75 128 3l 2 115

1

2

Zugang (^ ) Abgang (—) — — — — —

8 10 3 ? 11

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1955

t954

37 91 54 37 71 20 3 88 4-3 1

40 99 50 49 81 18 1 92 >7 . 2

Zugang ( ^ ) Abgang l—) — —

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Insgesamt Veuültcrungs» beweguna.

^Iieschlil'iumgen Geburten Knaben dauou Mndmrn eheliche uneheliche Totgeburten Stcrbefällr Oeburtcnabgang tt'rieggstcrbefnlle

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von Di'. Karl

Das Wichtigste vom letzten Monat März 1955: 8. konstituiert sich in: Gasthof „Weißes Krcu;" der Laudesverbaud Tirol des Österreichischen Gastwirtevcrbaudcs als unpolitische Interessenvertretung der Gastwirte außerhalb der Handelskammer, 4. stirbt die „Tiroler Nachtigall", Fräulein Katharina Klett, beinahe 82 Jahre alt,' 8. erhalten Prof. Dr. Josef Posch, Prof. Herbert Gschwendter und Dr. Zangerle den Ehrenring des Brudcr-Willram-Bundes; — stirbt Hofrat Univ.-Prof. Dr. Karl Mcirner, der langjährige Inhaber des Lehrstuhles für gerichtliche Medizin, und am

10. der Prof. für iuncrc Medizin Dr. Felix, Gaisböck. i^. begeht Dr. Oswald v. Gschließer, Dozent für neuere Geschichte, sciucn 60. Geburtstag, ^ fiudet der 2, Tiroler Bäckertag statt, 21 stirbt Dr. Otto Hämmerle, ehem. Präsiden! der Nechtsanwaltskammer, 89 Jahre alt. ^8, verleiht Königin Juliane der Niederlande an llniv.Prof. Dr. Burghard Breitner als Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz deu Ordcu von Oranien-Nassau. 25, beginnt in I g l s die 5,. Tagung für Bädcr-Klimaheilkundc uud Wiederherstellungsbehandlung.

Meeralte Leute in Innsbruck Von W. Eppacher Wie sehr das bisweilen geschmähte Innsbrucker Klima mauchen Stadtbewohnern zuträglich ist, zeigt folgende Zusammenstellung einer nicht unerheblichen Anzahl von I n n s bruckern, die im Zeitraum der letzten 150 Jahre das 95. Lebensjahr überschreiten durften. Gar mancher Inusbruckcr erreichte sogar trotz zahlreich erlebter Föhuzeiten, denen häufig die Fähigkeit zur Verkürzung des menschlichen Lebens angedichtet werden, das ehrwürdige Alter von hundert Jahren. Gruebhubcr Maria Clara, gest. in Innsbruck „außer der Iunbrückc" am 27. Dezember 1800 im 100. Lebensjahr. Schober Maria, geb. Gaßlin, starb in Innsbruck „außer der Innbrücke", 97 Jahre alt, am 7. August 1806. Rainer Maria, geb. Obertreyer, gestorben zu Höttiug, über 95 Jahre alt, am 5. Dezeniber 1806. Schäferin Theresia verschied zu St. Nikolaus am 8, November 1807, im 96. Jahre stehend. Schmidin Barbara, zuständig nach Pradl, starb dort, 96 Jahre alt, am 3. Jänner 1808. Winkler v. Winkelftein Martin, berühmter Arzt, starb in der Schulgasse (heute Kiebachgasse) am 7. Dezember 18U8 im 96. Lebensjahre. Geboren in Karras (Oberinntal), erwarb er den Doktorhut der Philosophie uud widmete sich später der Arzneiwisscnschaft, Er machte viele Reisen nnd arbeitete erfolgreich in Spitälern des Auslandes, wo er sich mit berühmten Männern bekannt machte. Nach Rückkehr in die Heimat übte er seine Wissenschaft in Kitzbühel, dann in Innsbruck aus. Wegen seines Erfolges, besonders als Bekämvfer der Epidemien, erhob ihn Kaiserin Maria Theresia in den Adelsstand. Noch als 90jähriger machte er Krankenbesuche. Näher Peter, 99 Jahre alt, verschied iu Innsbruck am 4. Jänner 1809. Schmidin Anna starb zn Pradl, 96 Jahre alt, am 1. November 1809. Icnewein Bernhard, Kcrkerwärter in Innsbruck, schied, 97 Jahre alt, am 26. Oktober 1809 aus diesem Leben. Obacher Ignaz, zuständig nach Pradl, starb im Versorgnngshaus au der Kettenbrücke am 27. März 1854, in: 99. Lebensjahre stehend. Sein Berns war die Fischerei, Ander Elisabeth, Pfründncrin im Bruderhause, starb, 98 Jahre alt, am 13. Iäuncr 1862. Schindl Maria, hoch in den Neunzigern stehend, starb anfangs der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in Innsbruck. Wierer Johann, Schneidermeister in Innsbruck, gestorben im 96. Lebensjahre am 21. August 1872. Das von ihm sorgfältig aufbewahrte Dienstzeugnis vom Jahre 1797 be«

sagte nnter Anerkennung seiner Dienstleistungen, daß er bei der Innsbrucker Sturmkompanie nntcr Hauvtmanu v. Kapcllcr „den ganzen Stnrm von Anfang bis Ende" mitgemacht habe. M i t ihm sank der letzte Spingcscr Kämpfer ins Grab. Duhle Elconora, geborene Gastciger, Witwe, gestorben am 9. Angnst 1873 im Alter von 96 Jahren. Jordan Anna, Schncidcrswitwc in Innsbruck, starb, hundert Jahre alt, im Iunsbrucker Stadtsftital am 14. November 1876 infolge eines nnglücklichen Falles über eiuigc Stufen, Sie stand zeitlebens in ärmlichen Verhältnissen. v. Preu zn Korburg Josef, Landesbuchhalter i. N., geborcu in Stcrzing am 5. September 1804, gestorben am 27. Jänner 1901 in Innsbruck, Lcopoldstraße 33. Raggl Anna, in Innsbruck wegen ihres großen Wohltätigkcitssinnes sehr geachtet, starb im Alter von 96 Jahren am 19. Februar 1901. Sie war unverheiratet. Dobrzauski Adolf, Hofrat, ein geborener Nutheue, der in Innsbruck seine zweite Heimat gefunden, starb am 20. März 1901, 99jährig. Boda Barbara, gebürtige Schweizerin, starb als Pfründnerin ini Innsbrucks Stadtspital am 15. Oktober 1901. I n wenigen Monaten hätte sie ihren 99. Geburtstag feiern können. v. Kolb Anna, k. k. Majorswitwe, verschied in Wiltcn am 22. März 19N8 im 96. Lcbeusjahre. Freiseisen, 95 Jahre alt, ein Neiblein, das von einem Manne, der einen Karren schob, niedergestoßen wurde. Es starb infolge der Verletzungen im Krankenhaus am 24. Dezember 1908. Tchorn Anna, geborene Bodner, Mutter des Laudesausschußmitglicdc's Dr. I . Schorn, starb im Alter von 97 Jahren am Ì 8. J u n i 1909. Bioland Maria, Zollamtkontrollorswitwe, starb am 29. März 1912 in Innsbruck, Margarctheuplatz 7 (heute Nozncr Platz), 95 Jahre uud neun Monate alt. Sie litt in letzter ^cit an der Angst, daß ein Komet bald den Wcltuutcrgaug herbeiführen würde. Schreiner Maria aus Wiltcn, wo sie durch viele Jahrzehnte als Lcichenwärtcrin tätig war, starb, 99 Jahre und zehn Monate alt, im Stadt. Siechenhaus am 13. März 1912. Gattinsscr Balbina, Barmherzige Schwester, genannt „Soloalenschwester", weil sie als Sanitätcrin mehrere Frldzüge mitgemacht hatte, verschied, 95jährig, am 23, Jänner 1914. Schallhart Jakob, geboren am 24. I n l i 1817 in Tcrfens. kam mit 16 Jahren als Mühlenknecht iu das Stift Wilteu und wurde später Hausbesitzer iu der Landeshauptstadt. Er starb, 97 Jahre alt, am 8. Februar 1914.


Nnmmer

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Suppcs Julian», ehemaliger Tchuldicncr an der Knaben Volksschule Hl. Nikolaus, starb im Alter von 96 Jahren ailfangs April 1916. Mit fast 90 Jahren hatte der rüstige Greis noch eine Partie auf das Hafclclar unternominc», eine Leistung, die damals viel Bewunderung erregte. Vetlinazzi Luzia, Krirgsslüchtling ans dem Welschtirol, starb, N>!> ' ^ahre alt, im Städl. Siecheuhans am 16. J u l i 1917, terrazza Lolucnila, im Mai 1915 ans Orient nach Inns» brück geflüchtet, feierte in Pradl. Dcsreggerslraße 13, am 14. April 1918 in voller geisliger Frische ihre,, ll>!,^e burlslag, Wolf slnua. geborene !itangger, hat am 5. Ollober 1^28 in Pol'? bei Innsbrnck das Lichl der Welt erblickt nnd starb Ende Oktober des Jahres 1924. I h r Grab befindet sich am alten Wiltener Friedhof. Sie war die Schluestcr des 100jährigen Serviten-Ordeusbruders Philipp Maria Naugger, gestorben am 29. August 1918 im Kloster zu l^ra^eil (Böhmen). L»ch Johann, zn seiner Zeit der älteste Pensionist Österreichs, starb im Alter von 9», Jahren am 27. I n l i 1929. Er war Witwer nnd wohnte in der Wilhclm-Grcil-Straßc. Pallaster Eduard ans Vorarlberg, wo er sich vom kleinen Tnchkrämer zum Fabrikanten emporgearbeitet hatte; mit 59 Jahren übersiedelte er nach Innsbruck. Durch I n f l a tion nach dem Ersten Weltkrieg arm geworden, verschied er, 97jährig. am 27. Dezember 1985. u. Hörmann Robert ans Innsbrnck, starb in Wien im Februar 1936, im 96. Lebensjahr stehend. Werner Philomeua, geboren 1840, starb ani 7. Jänner 193? in Arzl bei Innsbruck, Die „Kraut-Mcua", wie sie allgemein genannt wnrde, war durch 83 Jahre bei der Familie Wach in Nrzl bedienstet. I n dieser Eigenschaft ging sie 70 Jahre hindnrch ans den Innsbrnckcr Marktplatz, um für ihren Dicnstgeber Kraut, Nübcn und Gemüse zn vcrtanfen. Innerhofer Hans, Bärcnwirt in Innsbrnck, verdienter Gemeindcrat nnd Kammcrrat, starb ini, Alter von über hundert Jahren am 5. Dezember 1937. Anläßlich seines 101. Gebnrtsfestes (27. September 1937) war Inncrhofer Gegenstand zahlreicher Ehrnngen. Dannhauser Verta, gestorben am 27. Dezember 1939 in Innsbrnck im 100. Lebensjahre. I h r Gatte war Wilhelm Dannhauscr, Wäschefabritant in der Maria-ThcrcsicnStraße. Früher sehr vermögend, geriet sie durch die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges in große Dürftigkeit. v, Eoucr-Nofcnstcin Therese, Statthalterei-Beamtcnswitwe in Innsbruck, wurde am 17. Oktober 1940, fünf Monate vor Eintritt in ihr 100. Lebensjahr, im Stadt. Westfricdhof znr ewigen Nnhe gebettet. Schletterer Katharina, geborene de Netto, feierte ani 2«. Jänner 1940 ihren 100. Geburtstag. Die Greisin, Mutter von vier Kindern, starb im Frühjahr 1940 in Innsbrnck. Mallajer Theresia starb in Innsbruck am 11. Jänner 1941 im 100. Lebensjahr. Sie war Muller von vier Kindern. Mair Vlpolonia, geborene Haßlwanter, verschied, 97 Jahre alt. am 2«.Dezember 1943, Sterlita Maria, geboreuc Perauer, starb im ^auuer 1948 in Innsbrnck, 97 Jahre all, ssrauziszis Pia, langjährige Kindergärtnerin in Innsbruck, starb als Pflegling im Malsatli-Institut, 13 Tage vor ihrem 100, Gelmrlslag, am 13. November 1949. v. Schneller Heinrich schied zwei Monate nach seinem 98. Oc« burlslag, am 14. März l95l, aus diesem Leben. Er war ein Tiroler von echtem Schrot nnd Korn. Tausch Karl, der durch volle 80 Jahre den Buchhändlrrberuf ausgeübt hatte, verschied in Innsbruck am 22. Dezember 1952, nachdem er am <!, März desselben Jahres in das 96. Lebensjahr getreten war. Grieser Domenila, geboren am 7. Dezember 1853 in Zams, trat nach Abschluß der Volksschule ihren Lebensweg als Dienstmädchen an und blieb ihrem Berufe bis zum 72. Le-

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bensjahr treu. Seit einem Vierteljahrhnndert lebt sie vergnügt im Tiebererschen Greisenasyl am Saggen. Himmler Hcrmine, geboren am 15. Oktober 1855, verbring! ihreu Lebensabend iu der Schubertstraßc 3. Dr. Pclzcr Ferdinand, Velerinärrat nnd Militär-Ober» stabsarzl i. :>i., seierle am 6, März 1955 iu seiner Woh» »uug, Friedhofallce 1, seinen 99. Geburtstag. Weis; Maria, geborene Norz, erblickte in Jenbach am l l . Juni 1 «57 das Licht der Welt. Sie wurde Mutter von ach! Kindern. Seit langem lebt das alte Mütterleiu, noch ziemlich rüstig, bei ihren Lenten in Innsbruck, Kapuzinergasse 27, Pastor Freifrau u. Euuslauzc, geborene Kanfmanu, Witwe des berühmten Historilers Lndwig v. Pastor, trat am 27. Oktober l952 in das 96. Lebensjahr. Seit 1928 lebt sie iu Innsbruck, Konradstraßc 1, Fichtcr Luise, geboren am 25. Jänner 1858, lebt in Innsbruck, Wilhelm-Grcil-Straße 23. Lindner Johann, dessen Gebnrtstag der 13. November 1858 ist, verbringt seinen Lebensabend in Innsbruck, Grillparzerstraße 4. Völleullee Alois, wohnhaft in Innsbruck, Claudiastraße 2, wurde am 8. Mai 1859 geboren nnd hat somit das 95. Lebensjahr ebenfalls bereits überschritten.

Verzeichnis über die beim Stadtmagistrat Innsbruck im März 1955 auKgestellten Gewerbescheine, bzw. Konzessionsurkunden Kobinger H., Schillerweg 2, Gast- nnd Schankgewerbe. — Langer L., Muscumstraßc 27, Handelsagentur nnd Kommissionswarcnhandel. — Hackhofer V., Fallmcraycrstraße 3, Repassieren nnd Stopfen von Strümpfen. — Binder Maria, geb. Bruggcr, Dr.-Glatz-Straßc M , Lebens- und Gcnußmittel sowie Wasch- und Puhartikel. — Netti M., Scilergasse Nr. 5, Handel ohne Beschränkung auf bestimmte Waren. — Pembanr Verta, geb. Nadaucr, Nillcrbcrgstraße 4, Fremdenpension. — Firma „Palmers Gesellschaft" (KG.), HerzogFricdrich-Straße 14, Kleinhandel mit Tex,til-, Konfektions-, Wirk- nnd Strickwaren. ^ Gutter I . , Maria-TheresienStraße 42, Einzelhandel mit Textilwaren aller Art, Wirk-, Strick- nnd Kurzwaren sowie mit Kunststoffen. — Melichar V.» Gaswcrkstraße 6, Bnchsachvcrständigen-, Bücherrevisoren-, Finanz- nnd Wirtschaftsberatergcwerbe. — Hackhofer V., Fallmerayerstrahe 3, Textil-, Strick-, Knrz- nnd Wirkwaren. — Sperco I . , Erzherzog-Engen-Str. 21, I m - u. Exporthandel mit allen im freien Verkehr gestatteten Waren. — Strohmaier A., St.-Nikolans-Gasse 5, Sägcfeilergewerbe. — Taglieber Margaretha, Bürgcrstraße 28, Schnitt- und Rnndholzhandel. — Mayr I . , Innrain 4, Fleischhanergewerbe, — Busch F., Innsbruck-ArzI 202, Marktfahrergewerbe znm Einzelhandel mit Obst nnd Gemüse. — Lorenz F., Maria-Theresien-Straßc 6 (Stockt), Einzelhandel mit Nauchrequisite», Nciscaudeuken uud Galanteriewaren. Erhalt N., Mühlan, Hauptplatz 6, Nbernahmsstelle für Arbeiten des Ehemischpntzcr- und Färbcrgcwerbes. Laurer I . , Eggcr-Licnz-'Straße 5, Großhandel mit Stahl, Werkzeugen aus Stahl »ud Hartmetall sowie mit Eisen- nud Melallwaren nnd Einzelhandel mit Maschinen. Smolincr M., Vozncr Plat) 5, Handel mit Automobilen sowie Einzelhandel mit Traktoren, Antobcstandlcilen nnd Zubehör, Antu» bercifungen und deren Bestandtcilcii. ^ Müller Helene, geb. Brohmer, Sparkasseudnrchgang 2, Echönhcüspflege. ^ Po« woden N., Dreiheiligeustraßc 33, Kondüorei-Eafl!-, Bcrtet Hedwig, geb. Gredler, Leopoldstraßc 45, Einzelhandel mit Lebeus< und Gennßmilteln, Wasch nnd Puhartileln. Lindner Anna, geb. Buchbauer, Innstraße 89, Feilbieten von Nalnlblnmen im Umherziehen auf den Straßen Innsbrucks. ^ Ttciucr Aloisia, geb, ^iüdisser, GumPpstraße 27, Verleih von Waschmaschinen. Tauin F., Joses-Pöll-Straße 5, Handelsagentur. — Tutz N>, Maria«Theresien-Strahe 8,


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Handel mit Blas- und Schlaginstrumenten. - Reiter K., Herzog-Friedrich-Straße 18, Einzelhandel mit Juwelen, Gold- nnd Silbcrwaren sowie Vijouteriewaren. - Wünsch I . , Nennweg <5tiosk beim Landcstheatcr), Handel mil Ranchrequisiten, Ansichtskarten, Schreibwaren und Reiseandenken. — Rainer V>, (habelobergerstraßc 25, Lederschneidergewerbe. — Namstorfcr I . , Freisingstraße :^ — 5i, Handelsagentur und Großhandel mit Autos, Motorrädern, deren Znbchörteilen nnd Werkzeugen, Dr. Plawcun O., ^ienhanserstraße 2, Kommissionswarenhandel. Lothla H,, Iahnstraßc 6, Handelsagentur und Kommissionswarenhandel. — Hain R., Dcfreggerstraße 11, Elektrom.echanilcrgcwerbe. — Firma „Erwin Theiner <^ Co." (OHG,), ErzhcrzogEugen-Straße 30, Einzelhandel mit Lebens- nnd Gennßmitteln sowie Wasch- nnd Putzartikeln. — Hinterreiter N., Höttinger An 14, Taftezierergewcrbe. — Sabernig I , , Bilrgenlandstraße 29, Mosaiklegcrgcwerbe. — Schmidt H., Temftlstratze 11, mit dem öffentlichen Standplatz in Innsbruck, Salurner Straße (Nähe Hochhaus), Anbietung persönlicher Dienste an öffentlichen Orten. — Ingenhaefs Gertrud, geb. Mersi, Fischerstraßc 17, Erzengung von Lampenschirmen.

Nachweisung der im Monat März 1955 beim Stadtmagistrat Innsbruck durchgeführten Gewerdelöschungen Moritz H. (Wwe, Susanne), Schillerwcg 2, Gast- und Schankgcwerbe. — Petermichl H., Ncn-Nrzl 149, Sftielzengherstellerhandwerk. — Firma „w. Hackhofer H S. Schellhorn, Salon Roberta" lOHG.), Schmer!ingstraße 2, Damenlleidcrmachergewcrbe. — Holzknecht H., Ing.-Etzel-Straßc 55/1., Ncnnenschneidergewcrbe, — Thielmann F., Herzog-Fricdrich-

Nummer 1

Straße W, Agentnr- ilnd Kommissionsluarenhandcl. Frank M., Andreas-Hofer-Straße 7, Handel mit allen im freien Verkehr gestatteten Waren, — Dr. Rumesch A., Höttingcr piasse 21, Einzelhandel mit Hanshallsartileln ans Holz sowie Reiseandenken. stirinscha.l tti., MarimiliansN'aße 21/11., TameuschnciderhandU'ers, Plattner ^., Sei» lergassc 5/II., Handel mit allen im freien Verlehr gestatteten Waren. - Schön H., Vürgerstraße <>, Ageulurgeloerbe und (Großhandel mit Tertil- uud .Uur;warru. Merth ^., Sonnenburgstraßc I<>, Agenturgcluerbe. Tchiriucr 5?., Anichstraßc I, .Uleidermachergeloerbe. ^ Talchcr O., Neicheuau 10, Marktfahrcrgcwerbe. — Firma „Anton Lorenz ^- Söhne (OH(^.), Äl'arin-Thcresicu-Straße 0 (Stock! >, Handel. - Wciqand M., Sftarkasscndurchgang 2, Schönheitspflege. — Wegschcidcr M., Schidlachstraße <i, Franen- nnd >tindcrkleidcrmachergcluerbe. — Dolezal I . , Biirgerstraße 1,'l, Schuhmachergewcrbe. — Kurtz K., I n n r a i n 4, Fleischhauergcwerbe.

Baugenehmigungen Amthorstraße 1«g, Firma I n g . Ortner, Wohnhaus (Verlängerung). Kirchgasse !», Karl Purncr, Umbau. Innrain 35>, Vindelicia, Aufstockung. Völser Straße 6, Firma Hnter ^ Söhne, Erweiterung der Abbund- und Maschinenhalle. Wiesengasse 41, I . Schmiedinger, Wohnhans, 1 Wohnung. Höhenstraße K2d, Maria Reiter, Wohnhaus, 1 Wohnung, Bozner Platz :l, Hotel „Kreid", Ilmbauarbeiten. Amraser Straße 110, Ursula Ebner, Umbanarbeitcn, Halter Straße 107, Achammer ^ Co., (5oca-(5ola-Fabrik, eine Wohnung. Amras :il)f, Peter Slamar, Wohnhans, 2Wohluingen. slnichstraße l^, Anton Gritsch, Ilnterfangiingsarbeiten.

einer liislcen^emeinzcngft sin<5 keine l^ren^en ß,ex0^en: je AlöAes, 6e8to fäni^er wilä sie, äesto billiger stellt sicn idre VerwaltunF. jeäes IVIitßlieä einer solcnen l^emeinscnaft ist an inrer Verbreiterung intereszien unä wiidt für sie weiter. Derart stetiges Wacnstum xei^t 6er Konzern der tiscnen Versicnerungsanstglt, cier am 3 l . Dexemder 80N0N I,660.0()() versickerte IVIitßlieäer natte. I_Inä im I^lir l954 naden äie prämieneinnanmen rund 266 IVIill. 8cnillinF detra^en. jeder weitere beitritt — aucn mit 6er kleinsten Versicherung — ist uns willlcummen.

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Verleger, Eigentümer «.Herausgeber: Tie Stadtgcmeinde Iuusuruck. — ^rmltw. Schriftleiter: Dr. Karl Schadellilnior, Rathaus, Zimmer Nr. 190. ^ Vruck: Fcliziau Rauch, Iunsbrucl.


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