Amtsblatt Innsbruck

Page 1

derNmdechauMadt r sch e i n t

c i il ill a I

i in

S a> r i s t l c- i l >i n ^ : R ^> l !^ a u 3. S t o c k , Z i m m r r ^ . ' r . l '.) 0 ,^ e v li s p r echc r ^)l r . <>' !i 7 l l '.» <»

M o n a l

^ vl> ä l t I i ä> b r i i n ^v a l b ^ n ? - '^ o r t i e v

Dezember I955

i. Jahrgang

Das statistische Jahrbuch der Vtadt Innsbruck Ausgabe 1952-1953 Das Statistische Jahrbuch der Stadt Innsbruck erscheint nunmehr zum drittenmal' es knüpft an die bewährte Methode und Gliederung seiner Vorgänger an' dies mit Necht, denn gerade in der Statistik ist mit Rücksicht auf die Vergleichbarkeit der statistischen Zahlen eine Änderung von Methode und Gliederung nur dann zu verantworten, wenn zwingende Gründe dies verlangen. Auch in seiner neuen Auflage, die sich auf die Jahre 1952 und 1952 bezieht, vermittelt das Statistische Jahrbuch einen aufschlußreichen Einblick in die Entwicklung der Stadt Innsbruck nach all den verschiedenen statistisch erfaßbaren und in diesem Jahrbuch dargestellten Zweigen. Dieser Hinweis erscheint deshalb notwendig, weil vielfach die Meinung verbreitet ist, statistische Zahlen seien nur für den Fachstntistiker und einige interessierte Fachleute von Bedeutung. Diese Auffassung ist durchaus irrig. Die Statistik stammt aus dem Leben, sie wurzelt im Alltag/ sie bietet ein Abbild des Lebens in Zahlen. I n dieser abstrakten Form erscheint sie allerdings auf den ersten Blick vielfach fremd und nicht anziehend, bei näherer Betrachtung werden aber die statistischen Zahlen lebendig und schildern, in entsprechende Zusammenhänge gebracht, das vielgestaltige Leben. Hiefür bietet das Statistische Jahrbuch der Stadt Innsbruck eine ausgezeichnete Grundlage. Es ist als das Ergebnis eingeliender Arbeiten seines I n i t i a t o r s , des Magist nUsdirettors i. R. Dr. Fanthauser unter sorgfältiger Einfühlung in die verschiedensten Zweige und Probleme des städtischen Lebens vom Leiter des S w t i »tischen Amtes O M N . Dr. Angerer »nd seiin'm M i t arbeilerstab fortgeführt worden. Einige Stichproben aus dem neuen Vande mögen dies verdeutlichen! Die Zahl der Einwohncr von Innsbruck ist ähnlich wie in den anderen Landes Hauptstädten in den letzten Jahrzehnten träflig d» gestiegen. Dieses Wachstum war ab M l ! ! bis 1.!!.'»! besonders intensiv in den Nandgemeinden I g l s , PradI und An,ras. Es betrug dort in Prozenten der Ve voller»ng des Jahres l939 63.7. 61.7 und 39.1. I n der inneren Stadt hingegen war im Jahre 19.">1 ge-

genüber dem Jahre 1939 eine Abnahme um 16 Prozent festzustellen und dieser Nückbildungsprozeß in der Veuö'lkernngszahl der inneren Stadt setzte sich, wenn auch in mäßigem Umfange, in den folgenden Iahren 1952 und 1953 fort. I m Jahre 1953 hatte die Innsbrucker Bevölkerung nach der Personenstandsaufnahme vom IN. Oktober die Hunderttausendgrenze noch nicht erreicht' es fehlten ihr hiezu nicht ganz 4000 Personen. Auffallend ist das verhältnismäßig starke — rund 33 Prozent betragende — Wachstum von Amras, dessen Bevölkerung von 2483 im Jahre 1951 auf 3298 im Jahre 1953 anstieg. Die Bevölkerungsbewegung in Hötting und Mühlau weift hingegen eine rückläufige Tendenz auf. Von den 96.105 Innsbruckern waren 55 Prozent Frauen' der Frauenüberschuß beträgt in absoluten Zahlen 8761 und damit 9,1 Prozent der Gesamtbevölkerung, bzw. 20 Prozent der männlichen Bevölkerung. Von der Innsbrucker Bevölkerung waren im Jahre 1953 44.844 in unselbständiger Stellung, 5642 in selbständigen Berufen t ä t i g ' die Zahl der erwerbenden Bevölkerung betrug demnach 50.486 oder 52 Prozent der Gesamtbeuölkerung. Die erwerbsfähige Bevölkerung (in den produktiven Altersklassen von 15 bis 65) umfaßt 67,8 Prozent oder rund zwei Drittel der Gefamtbevölkerung, während das letzte Drittel sich ungefähr im Verhältnis 2:1 auf die Jahrgänge unter 15 und über 65 verteilt. Die Aufgliederung der Innsbrucker Bevölkerung im letzten Statistischen Jahrbuch tann sich nicht wie jene im vorangegangenen auf die Ergebnisse der eingehenden Voltszählung des Jahres 1951 stützen. Sie bant vielmehr nur auf der naturgemäß weniger tief eindringenden Personenstandsansnahme auf. Infolgedessen fehlt dem letzten Jahrbuch eine Kieihe interessanter Aufgliederungen, die in den vorangegangenen ^lachweisungeu geboten werden tonnten. Infolge der seither verstrichenen turzen Zeit tonnten jedoch viele der früheren Zahlen im wesentlichen anch für die Jahre 1952 nnd 1953 als zutreffend angenommen werden.


Seite 2

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Interessant sind auch die Rachweisuuge» über die Veränderungen der Bevölkerungszahl. Hier zeigt sich, das; sowohl von der Seite des (Geburtenüberschusses wie von jener des Wandernngssaldos das Wachstum der Innsbrucker Bevölkerung sich immer mehr verlangsamte. Einem Geburtenüberschuß oon 683 im salire 19^7 steht ein solcher von nur 11 im Jahre 1953 gegenüber. Dieser durch die sinkenden Geburtenziffern ( 1532 im Jahre 1947 — 1026 im Jahre 1953) bedingte Rückgang des Geburtenüberschusses entspricht aber nicht der im Laufe dieser Jahre zweifellos eingetretenen Besserung der Lebensuerhältnisse. Auch der Wanderuugsüberschuß, der iu deu ersten Jahren nach dem Kriegsende sehr erheblich war — er erreichte im Jahre 1947 die Zahl von 5480 — sank mit der fortschreitenden Konsolidierung der Lebensverhältnisse in Innerösterreich von Jahr zu Jahr, ja im Jahre 1952 war aus dem Wanderungsüberschuß ein — wenn auch nur vorübergehender — Wanderungsabgang von 93 Personen geworden; das Jahr 1953 brachte allerdings wieder einen kräftigen Wanderungsüberschuß von 2167 Personen. Das V i l d der Todesursachen erhält sein Gepräge durch die Todesfälle an Krebscrkranluug und Erkrankung der Kreislauforgane. I m Jahre 1952 entfielen 60,65 Prozent aller Todesfälle auf diese beiden Krankheitsgruppen, im Jahre 1953 sank der Prozentsatz allerdings auf 53,81 Prozent ab, lag aber gegenüber den analogen Zahlen von 50,3 Prozent des Jahres 1951 und 51,2 Prozent des Jahres 1950 noch immer höher. Die Nachweisungen über die Hochbautätigkeit des Jahres 1952 und 1953 zeigen, daß das kleine Amras die größte Zahl der Wohnbauobjekte aufweist 30 im Jahre 1952 und 26 im Jahre 1953. An der Größe des umbauten Raumes ist Amras 1952 mit 54.097 i n ' in Führung, nur Pradl kommt mit 53.142 n^ knapp an Amras heran, und auch im Jahre 1953 behauptet Amras bei einem umbauten Raum von 25.871 m" mit einem knappen Abstand gegenüber P r a d l und mit dem erheblichen Unterschied von 5000 n^ gegenüber Wilten die Führung. Die innere Stadt hat allerdings im Jahre 1953 mit einem umbauten Raum von 42.934 i n ' P r a d l überflügelt. Die starte Entwicklung des motorisierten Verkehrs findet im Statistischen Jahrbuch gleichfalls ihren Ausdruck. Hiebet bietet die Zunahme der Kraftfahrzeuge aller A r t in der Zeit von 1946 bis 1953 ein deutliches V i l d der in den Jahren 1954 und 1955 noch wesentlich gesteigerten Motorisierung. Die Zahl der Kraftfahrzeuge des Jahres 1946. gleich 100 gesetzt, ergibt sich für das Jahr 1953 eine Indexziffer von 390 — mit anderen Worten, in diesen Jahren hat sich der Bestand an Kraftfahrzeugen in Innsbruck gegenüber dem Jahre 1946 fast vervierfacht. Der Verkehr in den Straßen Innsbrucks hat aber noch stärker zugenommen, als es i n diesen Ziffern zum Ausdruck kommt, da vor allem in der Zeit des Sommerreiseverkehrs eine große Zahl auswärtiger Kraftfahrzeuge die Straßeu Innsbrucks zum Fahren und Parken benützt. Das Schwergewicht des Verkehres liegt nach den Ergebnissen der Vertehrszählungen in der Museumstraße. Hier finden sich auch uach den nachgewiesenen Verkehrsunfällen zufolge eine Reihe von

Nummer 12

neuralgischen Punkten uor. die unter anderem auch durch die verschiedenen Straßenkreuzungen ^gcdcn sind. Dies zeigt sich in aller Deutlichkeit, wenn man die Zahl der stadteinwärts nnd -auswärts sich deme genden Kraftfahrzeuge, Fahrräder und Fußgänger berücksichtigt. Dieses Vertehrsbild entsprich! im übri geu auch der Lage der Wohn- und Arbeitsstätten, da ein großer Teil der in Innsbruck Verusslätigen in den sich stark ausbreitenden Stadtteilen Pradl nnd Am ras wohnt. Überdies führen dnrch die Museumstraße die für den Frachtenbahnhof hauptsächlich in Betracht kommenden Zu- uud Abfahrtswege. Räch der Vertehrszählnng vom J u n i 1952, die auf zweistündigen Zählungen am Morgen, M i t t a g und Abend aufbaute, querten die Museumstraße beim Eisenbabudurchlaß stadteiuwärts und -auswärts 886 Lastkraftwagen i die Zahl der die Museumstraße in der Richtung Vnrggraben stadtein- und -auswärts passierenden Kraftwagen betrug 550. Der nächst stärkere Verkehr über die Reichenaner Brücke — also außerhalb des engeren Stadtbereiches — erreichte hingegen in beiden Richtungen nur die Zahl von 640 Lastkraftwagen. Die Verkehrszähluugeu ergeben allerdings insoserne kein völlig richtiges V i l d , als der Verkehr über die M ü h l auer Brücke, die I n n - und Universiitätsbrücke mir in einer Richtung gezählt wurde, unabhängig davon zeigen jedoch die Zählungen dentlich die überaus starte Inanspruchnahme der Museumstrnße. Dieses B i l d erfährt noch eine wesentliche Ergänzung, wenn man den außerordentlich starken, durch die Museumstraße strömenden Radfahroertehr berücksichtigt, der weit über die Dichte des sonstigen Nadführverkehrs hinausreicht. So wurden z. V. in der Strecke Museumstraße— Vurggraben im J u n i 1952 nach beiden Richtungen 9795 Fahrräder gezählt, in der Museumstraße-Eisenbahndnrchlaß waren es 8676. Gegenüber diesen Ziffern verblaßten völlig die Nachweisungen von allerdings nur iu einer Richtung, nämlich stadteinwärts erhobenen 1569 Fahrrädern über die Innbrücke und und von 1212 Fahrrädern über die Uniuersitätsbrücke. Demgemäß weist auch die Museumstraßc, u. zw. auch ohne die in ihrem Verlauf sich ergebenden, an Unfällen stark beteiligten verschiedenen Straßenkreuzungen im Jahre 1953 die größte Zahl der Verkehrsunfälle mit 63, nach der Maria-Thercsien-Straße mit 68 Verkehrsunfällen, auf. I m Jahre 1952 waren die Unfallsziffern allerdings niederer; immerhin weist auch iu diesem Jahre die Museumstraße lohne Straßenkreuzungen) mit 34 Unfällen nach der Leopoldstraße mit 55 Unfällen uud der Maria-TheresienStraße mit 51 Unfällen die drittgrößte Zahl der Verkehrsunfälle, nämlich 34 auf. Ein erfreuliches B i l d bietcu die stark ansteigende» Ziffern des Innsbrucker Fremdenverkehrs. Dabei weisen die Jahre 1952 nnd 1953 noch nicht die Retordergebnisse der folgenden Jahre auf. Die Zahl der Fremdenmeldnngen stieg von 243.584 im Jahre 1952 anf 267.066 im Jahre 1953. Jene der Übernachtungen oon 510.818 auf 5l9.597. Was die Zahl der M e l dungen anlangt, waren in beiden Jahren die Gäste ans der Westdeutschen Bundesrepublik führend, hinsichtlich der Übernachtungen jedoch die Gäste aus Euglaud. Die an und für sich nicht hohe durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist oon 2 M Tage» im Ab-


Nummer 12

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsdincl

schnitt 1951/5)2 auf 2.05 im Abschnitt 1952/53 abgesunken. E i n Vergleich mil anderen Tiroler Fremden vertehrsorten ergib!, das! Seefeld im Frelndenjnlir 1951/52 eine durchschnittliche AnsenlluUlsdauer non 9,7 Tagen hatte, Kilzbnhel eine solcl,e lwn >!,i.' nnd I g l s von 5.2 Tagen. Diese verhättnismäßig niedere Anfenl hallsdaller in Innsbruck ist in erster Linie durch die Stellung begründe!.dieInnsdrnck alsDlirchgangs-und Verteilungszeutrnmim lirolischen Fremdenverkehr einninnnt. Der fremde Vast, der nach T i r o l kommt, sucht Erholung, und damit das Land und nicht die Stadt mif, Al'cr nilll> i>!> "^'ergleich mit anderen Landesen. wie Vregenz und Salzburg, die vom des Frenidenverkehrs alls gesehen, weniger Voraussetzungen aufweisen, schneidet Innsbruck, was die durchschnittliche Aufenthaltsdaner anlangt, nicht günstig ab. So betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer für das Fremdenjahr 1951/52 in Salzburg l,l nnd in Vregenz 3,4 Tage' fie sank allerdings im Fremdenjahr 1952/53 in Salzburg ans 2,4 und in Vregenz auf 3,2 Tage ab. Immerhin gibt dieser Abstand zu denken' er dürfte in der einen längeren Aufenthalt bedingenden Anziehungstraft zu sucheu sein, die Salzburg und Vregenz als Festspielstädte ausüben. Einen bedeutsamen Anziehungspunkt für Innsbruck stellt seine Universität dar, u. zw. nicht nur in kultureller Hinsicht, sondern auch in Bezug auf den Fremdenverkehr, da im Durchschnitt fast die Hälfte der Studenten Ausländer sind. Daraus ergeben sich aber auch für die zukünftige Entwicklung des Fremdenverkehrs sehr wertvolle Impulse, da die unbeschwerten Tage, die die jungen Leute in unserer-schönen, alten Stadt verbringen, in ihnen den Wunsch wachrufen dürsten, in ihrem späteren Leben mit Familie uud Freunden wiederzukommen. I n diesem Zusammenhange ist folgender Vergleich von Interesse.' I m W i n tersemester 1953/54 betrug die Zahl der in sämtlichen österreichischen Hochschulen inskribierten ausländischen Studenten 2875; von diesen besuchten 1237 oder 13 Prozent die Universität Innsbruck. I m gleichen Wintersemester entfielen 38,6 Prozent der Studierenden der Innsbrucker Universität auf die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät, 29,88 Prozent auf die philosophijche Fakultät, während 19.84 Prozent der

Seite 3

medizinischen und l1,7 Prozent der theologischen Falnllnl angehörten, .juiii Schills; seien noch einige statistische Angaben über die Finanzgebarung für die Stadt Innsbruck gebracht. Die Ausgaben erhöhten sich von IN,797.798 Schilling im Jahre 1952 auf 125,877.760 Schilling im folgenden Jahren die Steigerung betrug 11,079.962 Schilling oder rund 12.li Prozent der Alisgaben des Jahres 1952. An diesen Ausgaben des Jahres 1953 hatte die allgemeine Verwaltung und das Fürsorgewesen mi! der ^ngendhilse ungefähr den gleichen prozenluellcn Anleil nämlich 12.9 Prozent und !!,!> Prozent; in einem ähnlichen Verhältnis standeil die Ausgaben für das Schulwesen sowie für das Wohuungs- und Siedluugswe^en (8,2 Prozent nnd 9,1 Prozent). Die Velastnng mit Gehauen und Nuhegenüssen für Veamte, Angestellte und Arbeiter inachte 32,7 Prozent der Ausgaben aus und erreichte damit knapp ein Drittel der Gesamtausgaben. Erfreulicherweise ist es in beiden Jahren gelungen, mit einem Überschuß abzuschließen, der im Jahre 1953 um ungefähr 215.000 Schilling höher war als im Jahre 1952 und den Betrag von fast 3 Millionen Schilling erreichte. Von den Gemeindeeinnahmen entfielen im Jahre 1952 70,925.771 Schilling auf eigene Gemeindesteuern, Ertragsanteile an gemeinschaftlichen Vundesabgaben und Finanzzuweisungen. I m Jahre 1953 waren es 85,266.244 Schilling. I n diesem Zusammenhang dürfte interessieren, daß die Eingänge an Gewerbesteuern, die im Jahre 1952 rund 26,000.000 Schilling und im Jahre 1953 rund 31,800.000 Schilling betrugen, in beiden Jahren die Summe der Ertragsanteile an den gemeinschaftlichen Vundesabgaben, u.zw. im Jahre 1953 mit dem hohen Betrag von fast 5 Millionen Schilling überstiegen. Die im vorstehenden gebrachten Stichproben wollen und können keinen Anspruch erheben, daß auch nur die markantesten Ereignisse aus dem Innsbrucker Gemeinschaftsleben erwähnt wurden. Sie dürften aber hoffentlich gezeigt haben, daß das Statistische Jahrbuch dank seiner sorgfältigen Anlage und Durchführung dem Leser, der sich über Innsbruck informieren w i l l , alles Wünschenswerte übersichtlich und wohlgegliedert bietet. Univ.-Prof. Dr. Franz Egert

tadtphyslfus Dr.Hans Steidl - gestorben am 22.November 1955 Nachdem erst im „Amtsblatt", Februar 1919 dem Sladtpliysikus Dr. Robert Kapferer, der bei scheinbar bester Gesundheit von einem Herzansall dahingerafft wurde, ein Nachruf gewidmet werden mußte, ist es Ullnmeln'. taum sechs Jahre nachher, schon wieder nötig, dessen Nachfolger. Stadlphlisitus Dr. Hans Steidl, der einem langen, mit bewnndernswerlen Optimismus ertragenen Leiden am 22. November d, I , erlegen ist. Worte des Gedenkens zn schreiben. Dr. Steidl wurde am 21. Juni !895 zu Strasse»! bei S i l l i a n als Sohn eines Bahnangestellten gehören. Trotz ungünstiger wirtschaftlicher Verhältnisse konnte er das geistliche Gymnasium Vinzentinum zu Vrireu besuchen, wo er im Jahre 1914 maturierte. Kaum

hatte er das medizinische Studium an der Innsbrucker Universität begonnen, als er am 1. Jänner 1915 zu den Tiroler Kaiserjägern einrücken mußte. Nun machte Dr. Steidl den 1, Weltkrieg als Frontsoldat bis znm Zusammenbruch im Nooemher 1918 mit. All der Front in Galizien erkrankte er an Eholera. deren Folgen ihm noch lange zu schaffen machten. Ausgezeichnet mit dem goldenen Verdienstkrenz. dem Karl-Truppeulreuz und der Verwundelenmedaille kehrte er als Sanilätsleutuant in die Heimal zurück. Als Universitätsstudeut war Dr. Steidl Mitglied der katholischen Studentenverbindung T y r o l w . Bereits am 19. Juni 1920 erwarb er das medizinische Dottordiplom und wandte sich anschließend dem Fach-


Seite

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

studiimi für Nervenheillunde und Psychiatrie unter Prof. (5. M a y r zu. Nebenbei besuchte er deu Physitlitsklirs. den er 19^!3 >nit einer wohlbestandenen Prüfung abschloß. I n i folgenden Jahr erhielt er den Titel eines Facharztes für Nervenheilkunde. Alsbald trat er in den Dienst des städtischen Gesundheitsamtes und er öffnete 1927 auch eine Privalpraxis. Da damals die Stadt Innsbruck ja noch wesentlich kleiner war, und daher das Gesundheitsamt einen engeren Aufgabentreis hatte, so tonnte er sich nebenbei noch ausgiebig dem schulärztlichen Dienst, wie auch dem Schulunterricht für Körperlehre und Schulhygiene und der Ausbildung des Nachwuchses bei der freiwilligen Rettungsgesellschaft widmen. Dr. Steidl wurde auch Vertrauensarzt für die Angestellten der Bundespost und der Nordlettenbahn. Unterricht erteilte er mit besonderer Vorliebe in der Hilfsschule und seit 1945 auch in der Lehrerbildungsanftalt. A l s Ergebnis seiner schulärztlichen Untersuchungen veröffentlichte Dr. Steidl im „Amtsblatt der Landeshauptstadt I n n s bruck" (193?) eine längere Abhandlung „Der schulärztliche Dienst in den Volks- und Hauptschulen 1935/ 36". I n seiner amtsärztlichen Tätigkeit widmete er sich weiters vorzüglich der Bekämpfung des Rauschgiftmißbrauches. Hiezu veröffentlichte er 1942 in der Zeitschrift „Der öffentliche Gesundheitsdienst" eine Arbeit „ Z u r Erfassung und Bekämpfung des Rauschgiftmißbrauches". Ende I ä n e r 1949 übernahm Dr. Steidl die Leitung des städtischen Gesundheitsamtes, die er bis zu seinem Ableben innehatte. Nach dem Jahre 1945 wandte sich Dr. Sleidl vorzüglich der karitativen Tätigkeit d. h. der vordringlichen Bekämpfung der Unterernährung zu. Dank seiner persönlichen Beziehungen zur Schweiz traf bereits im Herbst 1945 eine große Hilfssendung an Schweizerkäse, Kondensmilch und Schokolade ein, die hauptsächlich in den Altersheimen zur Verteilung kam- später gelangte Zucker zur Ausgabe. Auf eine gerechte Verteilung achtete er mit solcher Rigorosität, daß er

Nummer 12

die Lagerbestände beinahe täglich überprüfen ließ. I m Jahre 19l<> war von Seite der Stadt in Froneben bei Fulpmes ein Kinderheim für tnbertnlosegesälirdek' Kinder eingerichtet worden, das 1917 nach Buchung bei St. Johann verlegt wurde. Das Heim in Froneben wurde in der Folgezeit als Erholungsstätte für tin derreiche Mütter verwendet. Alljährlich fanden dorl etwa 120 Franen in vier Turnussen je einen Mona! lang einen kräftigenden Urlaub. Voi» Fortschritt der Kräftigung überzeugte sich Dr. Steidl i» j ^ m Fall stets persönlich. Persönlich war Dr. Steidl ein leutseliger, zu heiterer Geselligkeit neigender Mensch, der nie nachträgerisch war. Für die ärmere Bevölkerung, besonders Schulkinder und Mütter zeigte er größte Hilfsbereitschaft. Auch in seiner Abteilung suchte er stets einen herzlichen Zusammenhalt aller Angestellten zu erreichen, der besonders bei den Betriebsausflügen ,'i>ir Geltung kam. Am düstergrauen Morgen des ^4. November wurde Dr. Steidl seinem Wunsche gemäß im Ortsfriedhof zu Oberperfuß, wo er einen Ansitz besaß, zur letzten Ruhe gebettet. Eine riesige Trauorgemeinde gab ihm das ehrende Geleite. Der Bürgermeister uno beide Vizebürgermeister der Landeshauptstadt waren erschienen. Mitarbeiter und Freunde aus den einzelnen Magistratsabteilungen waren allein in drei großen Autobussen vorgefahren. Die Polizei hatte eine starke Abordnung samt Vläserchor gestellt, ebenso die freiwillige Rettungsgesellschaft. Viele Ärzletollegen nahmen teil, ebenso Apotheker, Professoren und Lehrpersonen. Priester aus dem weiten Freundeskreis des Verewigten verstärkten die Ortsgeistlichkeit. Den Sarg, den die Schützenkompanie mit Musik begleitete, trugen Schützen von Oberperfuß. Drei Chargierte der Studentenverbindung Tyrolia gaben gleichfalls ihrem einstigen Kameraden das letzte Geleite. M i t Dr. Steidl verlor die Stadt Innsbruck eine markante Persönlichkeit. Dr. K. Echadelbauer.

Erinnerung an Dr. Steidl cerium in re incerta ccrnitur. Uno war es nicht eine unsichere, vielleicht peinliche Sache, um 1945 für einen einzutreten? Dr. Steidl hat es unternommen, ungefragt und ungebeten. Es ist nicht mehr als billig, daß ich ihm das nicht vergessen habe, und auch, daß ich es nicht für mich behalte. Freilich, w i r waren seit langher Kameraden, Haben w i r doch noch in der alten Neruenklinik am I n n r a i n und in der psychiatrischen Abteilung, dort wo heute das Schwesternheim ist, und im Ambulatorium miteinander gearbeitet und die Freuden und Leiden des klinischen Assistenten geteilt. Steidl war ein guter College, gefällig, anhänglich und stets bereit zu helfen. Dr. Steidl konnte sich mit äußerster Ausdauer in einen Fall vertiefen. Ich erinnere mich noch gut an eine überaus mühsame Sensibilitätsprüfung, die schließlich dem Dr. Steidl blieb: er aber war ihr gewachsen und eine sichere Diagnose war sein neidlos gegönnter Lohn. Dr. Steidl beherrschte die neruenärzlliche Unter suchungstechnik wie nicht gleich einer, und auch in spä

teren Jahren, er war schon längst Stadtphysitns. konnte ihn nichts so entrüsten wie ein unzulänglicher oder fehlerhafter ueurologischer Bcfund. Dr. Steidl hatte den richtigen ärztlichen Ehrgeiz und ich weiß es noch heute, wie wir die Köpfe hängen ließen, als uns einmal E. Mayr bei der Hauptvisite befriedigt lächelnd nachwies, daß die jahrelang bestehende Lähmnng beim Mädchen R. R. psychoge» lind nicht organisch war. Auch der Psychiatrie galt sein Eifer. Als er schon Amtsarzt war. haben w i r uns ab und zu über ei in» Befund und über die beste Form, in der man die Schlnßsolgernngen im Gntachten ausdrücken könniV, besprochen. Dr. Sleidls Krankengeschichten waren M u j l ^ r ! wir pflegten von ihnen zu sagen, sie seien genau so ans^ führlich wie nötig, also manchmal sehr kurz lind ande>e Male sehr lang, je nachdem, ob eine eingehende Dar »lelluug notwendig war oder nicht. lieber Sleidl. Du fehlst lins, und mit Deiner Fa milie trällern wir um Dich. Helmut Scharfetter


.Nummer

Amtsblatt der ^nideohanpiftadi

I

Veite

cillcs ^nnsbnlckcr I m 88. Lebensjahre starb nml, ci,>^ni arbeits- und erfolgreichen Leben a»l Allerseelenlag ll>55 in I g l s der Sll)lildirettol i, N, Narl H a ll sj e n b ii ih l c r. Von den l ! Jahre», die er in, Schuldienst gestanden, verbrachte c'r >>^ Jahre als Veiter der .Nnabenualts schule Dreiheiligen, die unter seinrr ^eiln,>g don Ruf. eine der besten Stadtschulen zn sein, genos^, ?>>n Juli I!>^', 1 in den Nuhestand getreten, lieft er sich alsbald m 7>gts Nr, 1<»l> nieder. Am ^l», Juni !95ü, anläszlich der Vollendung des 85. Lebensjahres, wurden ihm in seinem Heim größere Ehrungen zuteil. Viele seiner betreuen aus der Lehrerschaft und die ganze Dreiheilicienschule gaben ihm das letzte (Geleite zum neue» Willener Friedhof. I n der Grabrede sprach der gegenwärtige Leiter der Dreiheiligenschule, D i rektor Plattner, dem lieben Toten für seine hervorragende Opfer Gesinnung, Pflichterfüllung und Heiinalliebe warmen Dank aus. Unter Direktor Haichenbiicl,ler - fügte der Redner hinzu wurde die Dichtung vor dem Nächsten, die Liebe zu Gott, Mensch und Natur besonders geübt. Unter seiner Führung schmückten die Schulkinder Soldatengräber und führten Sammlungen für Witwen und Waisen durch. Der nnumehr Verewigte schuf Fördertlassen, entwickelte Methoden, insbesondere für den Schreibunterricht, förderte das Schulsparen und organisierte Hilfsaktionen für arme Kinder. I n ungezählten Konferenzen. Elternabenden. Lehreruersammlungen und in der Öffentlichkeit sprach er zn Problemen der Kriegs- und Nachkriegszeit, über Erziehungsfragen, fachliche und schulische Themen. Kollegen und Ärzte kamen und

schanlon ml, seine Methoden an, Ansläuder in seiner .NIasse, nnd über alle Ereignisse und V».' slrebungen führte er wrgsällig die Schnlchronit, ^,'ln seiner Schule imird».' Iiansig musizier! und gesungen. Lehrerquarlette nnd Schiilerchöre oerschönlen das Schulleben und !,ielien den ^l<iderll,'ärligteiten der Notzeiten die Waage, Neben der schulischen Tätigkeit widmete sich Hauszeubüchler anch der guten Sache des Innsbrucker Verschönerungsvereines. dein cr in den Jahren 1!«»7 bis l9U» sogar als Obmann vorgestanden war, M i t aller Energie trat er als solcher für Sauberkeit uud Ordnung ini Stadtgebiete ein! aber oftmals zog es ihn mit dein Theodoliten hinaus, um so manchen heilte noch bestehenden Waldweg selbst zu trassiereil. Unter ihm wurde die Anlegung voll Wegen auf der Hungerburg nnd am Tummelplatz durchgeführt i auch der Andreas-Hofer-Weg ist zu jener Zeit entstanden. Prospekte, die er 1909 als Kuroorsteher von I g l s schuf, zeigen von semer fortschrittlichen Denkweise. Ein Relief Patschcrkofel-Igls. dessen Vermessungen er in mühevoller Arbeit bereits abgeschlossen hatte, sollte die Ausführung nicht mehr erleben. Als er 1945 der französischen Besatzung wegen für kurze Zeit sein Heim verlassen mus;te, fielen zu seinem Leidwesen die Unterlagen hiefür der Vernichtung anHeim. Anch Hofrat Seueriny dankte dem ehemaligen Obmann und Ehrenmitglied des Verschönerungsuereines am offenen Grabe. Zum Abschluß der Leichenfeier sang der Lehrerchor einen ergreifenden Hymnus. W . Eppacher

Prof. Dr. Firmiti Prast I n Neustift bei Vrixen verschied nach einem Schlaganfall am 13. November 1955 hochw. Herr Dr. F i r m i n P r a st, der, obzwar er in Innsbruck niemals gelehrt hat. als gebürtiger Innsbrucker mit der Heimatstadt zeitlebens verbunden blieb. S i e g f r i e d J o s e f P r a st, geboren in dieser Stadt am 13. Febrnar 1882, war ein Sohn des k. n. k. Statthaltereirechnungsreuidenten Josef Prast und der Anna, geborene Wallnöfer. Als Geburtsstiitte ist in der Tanfmatritel zu St. Jakob das Haus Universitätsstrcche Nr. 14 angeführt' später scheint die Familie Prast in die Cillgasse nmgezogen zu sein. Nicht l.wr langem bezeugte der nunmehr Verstorbelle seine Zuneigung zu Innsbruck ill einem Schreiben an den Verfasser dieser Zeilen, indem er ausführte! „Ich denke immer noch an die Dreiheiligenschule. die ich von l888 bis 189.'! besuchte und der ich mich zn anflicl,tige»l Dank verpflichtet fühle. Es waren hall iwch ill iedl'r Hinsicht schölle Seiten nnd dies nicht bloft sür mich . als ich von der Sillgasse Nr. >'! Tag für Tag den Schulweg mit der Schultasche am Vuckel dahintrabte. Irgendwo habe ich noch eine Aufnahme meiner Klasse mit Lehrer Vargehr selig. Von den damaligen Mitschülern werden wohl nur mehr wenige an, Leben sein." M i t folgenden Worte» ge dachte er ferner einer anderen Alt-Innsbrncker Einrichtung! ..Wie hübsch war es damals im Schantgarten zu Püchsenhausen sowie in der dortige»

Schwimmanstalt, deren Benutzer und Schüler ich einige Jahre war. Ein Spezialist für Schwimmkäfer hätte dort im Gestrüpp der Wasserlinsen längs der Vassineinfassung reiche Beute machen können. F ü r die ,Plebs' diente eine A r t Galerie auf der Vergseite als Garderoberaum und die urwüchsige Koatlackler-Ingend ssie war kaum schwach konstruiert!) pflegte auf der Mauer gegen das Venusbad hin ungeniert Sonnenbäder zn nehmen. Wenn ich nicht irre, hat irgend e ill Memoirenschreiber einmal das dortige Treiben ooil ehemals gut beschrieben." Nachdem Prast seine späteren Jugend- und Schuljahre in Südtirol verbracht hatte, trat er als Ehorherr in Nenstift ein. wobei er dell Klosternamen F i r m l n annahm. Als Deutschpro fessor ill Vriren lehrend, ward er einer der geachtelsten Lehrer am dortigen Staatsglimnasinm. Von den Italienern des Landes verwiesen, lehrte er daraufhin am Vurromeum ill Salzburg, wo er ebenfalls als gestrenger aber allseits beliebter Mittelschulprafessor galt. Nach dem Zusainmenbruch des Faschismus lehrte der aufrechte Tiroler wieder nach Südtirol zurück, lonnlc jedoch wegen Schwerhörigkeit den Lehrberuf nicht mehr lauge ausübe». Um so mehr widmete er sich von da ab der Heimatdichtung und der Heimatkunde. Weuil anch als federführender Mosterbibliolhetar in der Hauptsache beschäftigt, nützte er immer-


Veite 6

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer

hin einen Teil seiner Zeit für die Schriftstellerei, wobei er meist als Habakuk. W a r i n , F. P. oder (5. N. zeichnete' mit Vorliebe verwendete er das Pseudonym ^ips, einen Namen, unter dem seine .zahlreichen Freunde jedoch unschwer ihren ^ i r m i n Siegfried Josef Prast erkannten, (hroße Verdienste erwarb sich Professor Prast durch die Veröffentlichung zahlreicher literarischer Arbeiten in Südtiroler Kalendern und in der bedeutenderen Heimatzeilichlist „Der Schiern". I n der Tageszeitung „Die Dolomiten", wo auch viele seiner Arbeiten zu lesen waren, behandelte er in der Nummer 184 des Jahrganges 1955 sein letztes I n n s -

brucker Thema, worin er unter dem Titel „Unserer Landesmutter beliebtestes Gnadenbild" über die Cranach-Mntlergottes in der Hauptstadtpfarrtirche St. Iatob schrieb. Chorherr Professor Dr. ssirmin Prast stand seiner Vaterstadt Innsbruck in ihren guten und bösen Tage nahe. Wie er sich in der Notzeil nach dem ersten Weltkrieg gelegentlich als Wohltäter für arm.» Inn.-chi-i!<f<.'r Kinder crniesc::. so hat cv auch als aufmerksamer Leser unseres Amtsblattes während seiner letzten Lebensjahre, wo es um den Wiederaufbau von Innsbruck ging, regen Anteil genommen. Wilhelm (Lppacher

Stadtmagistrat Innsbruck Magistratsdirektion

Die unter Pkt. 2 angeführten Bewerber haben den Nachweis des abgeschlossenen Mittelschulstudiums an einer Vundesgewerbeschule mit Neifezeugnis und weiters den Nachweis einer mindestens zweijährigen erfolgreichen praktischen Tätigkeit zu erbringen. Bevorzugt wird eine Präzis im Tiefbau, womöglich Wasser- oder Kanalbau. Die unter Pkt. 3 angeführten Bewerber haben den Nachweis eines erlernten Vauhandwerkes (Maurer, Zimmerer, Pölzmincur), möglichst mit abgelegter Policrprüfung. weiters den Nachweis einer wenigstens füufjährigeu erfolgreichen praktischen Tätigkeit als Polier im Tiefbau zu erbringen. Bei gleichen Voraussetzungen werden in Innsbruck bzw. T i r o l heimatberechtigte Bewerber bevorzugt. Die dienstrechtlichen Belange regeln sich nach den Bestimmungen der Vertragsbedienstetenordnuug der Landeshauptstadt Innsbruck; die Entlohnung für die unter Punkt 1 und 2 angeführten Bewerber erfolgt nach Schema IV, V I . Dienstpostengruppe, Verwendungsgruppe d (fachtechnischer Dienst), die Entlohnung für die unter Pkt. 3 angeführten Bewerber erfolgt nach Schema IV, V I . Dienstpostengruppe, Verwendungsgruppe c bzw. 6 (gehobener mittlerer bzw. mittlerer Dienst). Die Vewerbungsansuchen sind ordnungsgemäß gestempelt unter Anschluß der erforderlichen Dokumente, eines handgeschriebenen Lebenslaufes und eines Lichtbildes (Brustbild) persönlich beim Leiter der Mag.Abteilung V I , Stadtbaudirektor Dipl.-Ing. Reiter, Nathausneubau, ssallmerayerstraße 1. 3. Stock. Zimmer 415, bis spätestens!ll). Jänner 1!)5l> einzureichen.

Innsbruck, am 2. Dezember 1955 Zl. M D . 2966/1955

Stellenausschreibung Beim Stadtmagistrat Innsbruck gelangen 1. 3 Planstellen für Techniker mit abgeschlossener Mittelschulbildung, womöglich aus dem Tiefbaufache, für die Tiefbauabteilung des Stadtbauamtes, 2. 1 Planstelle für einen Techniker mit abgeschlossener Mittelschulbildung für die Stadtentroässerung, 3. 3 Planstellen für Tiefbaupoliere des Tiefbauamtes, Straßen- bzw. Kanalbau, zur Besetzung. Die Bewerber müssen nachstehende Voraussetzungen erfüllen: 1. Österreichische Staatsbürgerschaft, 2. Nachweis der gesundheitlichen Eignung für den Dienst durch Beibringung eines amtsärztlichen Zeugnisses, 3. einwandfreien Leumund, 4. Höchstalter von 35 Jahren. Außerdem haben die Bewerber unter Pkt. 1 den Nachweis des abgeschlossenen Mittelschulstudiums an einer Vundesgewerbeschule mit Reifezeugnis und weiters den Nachweis einer mindestens zweijährigen erfolgreichen praktischen Tätigkeit zu erbringen. Bevorzugt wird eine Präzis im Straßenbau.

Der Magistratsdirektor! Dr. M a n g i l t s ch, e. h.

von Dr. Karl 5

Das Wichtigste vom letzten Monat November 1955: 1. fcicrt die Seniorchefin der Firma Gd. Linser, Frau Anna Witwe Linser, geb. Knitcl, den 85. Geburtstag; mit ihr feiern ihre Geschwister ^rau Agnes LnmperKnitcl, 92 Jahre alt, Hans Knitcl 86 und Nikolaus Knitcl-Grahmayr 82. 2. stirbt Schnldircktor Karl Haußenbüchlcr von I a D 88 Jahre alt (stehe Nachruf Seite 5).

tritt der ncucrnanntc Administrator des Stiftes Willen, Pfarrer Philipp Schönwcilcr von Völs, sein Amt an, wird im Hotel Maria Theresia eine Gedächtnis-Ansslclluna, für den Polnischen Sichler Adam Mickiewi^ eröffnet. wird Dr. Erich Egg zum neuen Gustos des ^erdinau denms erwählt, 12, komm! beim Abbruch des Tolliugerhaujes ehemals


Nummer 12

13,

14.

1K. 22. -

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Schnrff) am Marltgradeu eine lleiue spätgotische Voggia zum Vorschein. stirbt Pros, Finnin Prast (', K,. ein gebürtiger I n n s brucker und belauuter Hudtiroler Heimatforscher, im Kloster Reustift, 7^' Jahre alt «siehe Nachruf Seile 5), werden die beiden ^üuvdrucker, Uuiv.Prof, Dr, Fr. Huiei und Dr. Wolfgang Steinacker von dem Berichts» l,os in Tricnt von der Anklage des Diebstahles des Tolo» nieischen Archives freigesprochen. erliegt der Porstand der Kinderllinil, Univ,.Prof. Dr, Richard Priese! einem Herzschlag, stirbt Tladtphysilus Dr. Hans Slcidl l!<> Jahre al! <siehe Nachruf Seile 3). stirbt Architekt Prof. Dr. Emil Trcmqnillini, der Erbauer der Heilig-Iahr-Sicdlung und des Priesterfeminars, 71 Jahre alt.

Seite 7

»'!!. findet die feierliche Iuauguratiou des K^Klu ^ sicux. Uuiv.-Prof. D r . jnr, Arnold Hcrdlitczla, in Ge« gcuwart des Blindcsminislcrs fiir Unterricht Dr. H. Drimmcl statt, - überreicht im Anschluß an die vorgeu, Feier der Bundesminisler das große silberne ährenreichen für Verdienst nm die ^iepublil ^steliciil, n,i llniv^Prof, Dr. Hugo Nahner. :.'». N'ird der Vandesbandireltor a, D. Hofrat Ina.. Hans Menardi in der Meirschlnrve am Schonbrrg das Opfer eines Anlonnfalles, bei dem auch der Vandeslonservator Dr. Oswald l^ras Trapp »nd dessen '.'Issislenlin Verletzungen erleiden, :.'?. wird Univ.-Prüf. Dr. Burghard Breitner neuerdings zum Präsidenten der Osterr, Gesellschaft vom Noten Kreuz gewählt.

Verzeichnis über die im Monat November 1955 beim Stadtmagistrat Innsbruck ausgestellten Gewerbescheine bezw. Konzessionsurkunden Eugl H., Schöpfstr. 4 a/IN, Handel mit Miucralölprodnlten aller Art. — Republik Österreich, Dr.-Glatz-Straße llLonradkasernc), Militärkanline, — .Koch Sophie, Souncubnrgstr. 11, Wäscheschncidcrcigcwcrbe. — Poltc I . Haller ^lraßc ^5>, Landmaschinenbaucrhandwerk. 3ieullcr Johanna, geb. Rainer, Maricchilf ! i , ft)ast- und Schankgcwcrbc, Dr. Äliitlin (i., Ncnnwcg ü, Viehhandel. - Höppcrger Elfricde, geb. Nauth, Körucrstr. 18, Handelsagentur. — häuninger >t., ^1(i.'s;lgasse »'<>, Handelsagentur, - slmmon ^., Bonner Platz -', (Großhandel mit Haus- uud ^iiichengcräte» und Handelsagentur. — Eenn Nosa, geb, Nngerant, ^angstraße 16, Klciuvcrschleiß vou Num, - ^ a . Huthans Josef Freibank <,^ Sohn, Auichstr. 8, Hn<machcrgc)ucrbe, — Hauser

Kundmachung über die Ausgabe der Lohnsteuer- »no Bcihilfekarten 1950/57 im Stadtgebiet Innsbruck Die Veihilfetarteu 195l>/57 wcrdcu dcu znin Bezug der Kiudcrbcihilfeu bercchligtcu Persoucu durch städtische Amtsbotcil zugestellt; diesen Ncihilfefarteu werden auch die Lohustcuerkarteu dieser Persoucu beigegeben. Die ^ohnslenerlarlen l95<>/57 werden an die Arbeitnehmer ali den Wochentagen vom Moutag bis Freilag (am Samstag erfolgt leine Ausgabe) zu deli Amtsftuudeu von 7.30 bis 1^ und von 14 bis 18 Uhr in nachstehender Reihenfolge ausgegeben: AusanaMuchslabcn der Straßennamen: A G N S

bis F bis M bis N bis Z

:'lrzl) ab 1!». Dezember l',»7>5> ab 27. Dezemder !'.»',', uud A r ; l ab 2. Iäuncr 1l»5><! ab 9, Jänner l95.l>

Die Ausgabe der ^ohnsleuerlarlen erfolgt im ^ d t m gistrat, EinN'ohneraint, ^tathaus-^lenbau, Fallmerayerstraßc ^)ir, 1, 1. Stock, ^imiuer 35,<»! für die Bewohuer vou I g l s uud Vill ill der Außeustelle I g l s des Stadtulagistratcü. Personen, die einen Frcibclrag als Körperbehinderte, Inhaber von Amtsbescheinigungen und Opferallsweisen be«

I . , Hottiuger Au 4()a,. Erzeugung von Num, Branntwein, Likörcir uud Haudel ohne Vcschräukuug soluic Marktfahrergcwcrbc, ^ Dipl.-Inss. Walch H., Blasius-Hucbcr-Str. 6, Baumcistcrgcwerbc. Seibt N., Pfarrgassc ti, Herrcnkleiderulachcrgcwerbc. — Hörtnagl W., Ing.-(Ltzcl°Itr. (Bogei^ 171), Bau- nnd Möbcltischlergcwerbe. — Linser Maria, verw. >tnabl, geb. Völtel, ^reisingstr. 0—8, Kounnissionswareuhandel, - Nasncr K., Amrascr-Scc-Straßc 1, Einzelhandel mit Elektrogeräte». Fa. Österreichische AlemaniaTtrickmaschincn-Vertriebsgcscllschaft würz ^ (5o., Ncnuwcg ^lr. 1^ c, Handel mit Tcx,tiluiaschiucu, — Moschcn G., Pradler Straße 5>Z, ^tonditorcigcwcrbe. — Fa. Hilde Mosche» ^ Co., Feinbäckerei, Pradler Straße 53, Bäckergewerbe.

ansftrucheu, erhalteu die Lohnsteuerkarten im Stadtmagistrat Innsbruck, Eiuwohucramt. Die Ausschreibung noch fehlender Lohustcucrkartcu ist beim Stadtmagistrat, Einwohneramt, Rathaus-Neubau, Zimmer 359, zu bcautragen. Die Arbeitnehmer werden ersucht, gemäß dieser Kundmachung die Lohustcuerkartcn zeitgerckt abzuholen, um eine zeitlich gleichmäßige Verteilung der Ausgabe zu erreichen nnd Vcrzögcruugeu bei der Ausschreibung und bei Ergänznngen durch das Finanzamt zu vermeiden. Innsbruck, am 14, Dezember 1955. Der Bürgermeister: Dr. Franz Greiter e. h.

VaugenehlmqulMll 3ch»eel'»lg»iasse 1«, 11, Dr. Elisabeth Körte, Ei wl.'!>nl>mi^, ! Wohnung, Milll'rhoserstras;e 9, l i , Buudesgebäudeverwaltuug I I , Wohu<! Wohnuugeu, <rai;c 1?/>, Vnndesgebändeverwallung !>, llüi° bau, Dr.-Stnmpf-Tlrastc 5>!l, Leopold Tannich, Belriebsaillage, Adols Pichler Plat.'.. Fran^ Tollinger, (^eschästslolal. Hailptsrachtenbahnhof, Rohncr, (^ehrig ^ Eo., Lagerhaus, ^glö l 7 l , Karl Fohrillger, Wohnhans, 1 Wohnnng. Holzgasse 5», Hilda Pichl, Umbau uud Einbau einer Öl» fcncrnng.


Veite 8

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Mcutlberg-Eiedlung 5>5, (Risela Schieferer, Anbau, ^ssls 5>7, Josef Fuchs,. Wohnhaus, 1 Wohnung. Adamgasse 23, Adambrän Ges. in. l), H., Uiu- und Pradlerstraste 5,3, Hildegard Moschcu, Umbau, Taorach l4 a, 14 i', 14 c, Tirol, Gcm, Wohnbau-Gcs, m, b. H., Wohn ungscigentum-Wohn Häuser, 23 Wohnungen. Hungerburg-Höttiug 3 >?, Elsa-Harpf-Viatlnev, Wohnliau^, 2 Wohnungen, Hallcr Ttrahe U3, I^I'/XN, Umbau. ^gls 24, Hanns Beck, Umbau. Tillhöfe 2, 4, Franz Tolliugcr, Umbau. Martha Prcinerötorfer, Bozuer Platz 4, Umbau. Vlasius-Hueber-Strake 14, Albert Woldrich, Peusiouserrichtuug. Arzl 332, Socony-Vacuum, Stahlkioskes. Hungerburg-Hötting 30, Frauz Patschcidcr, Umbau. Innstrahe 15, Johann und I . Ehrenstrasser, Umbanarbciten. .ftarmelitcrgafse 9, Walter Meusburger, Bctricbsaulagc. Fürstenweg 1 b, Tir. gem. Wohnuugsgesellsch., Olfeucrungsanlage. Hungerburg-Mühlau 7 a, Hans Grießer, Wohuhauserrichtuug, 1 Wohnung. Wiesengasse 23 <l, Paul Zotter, Wohnhaus, 1 Wohnung. Frau-Hitt-Strahe 23 a, Prof. Ferd. Schwcuuiuger, Wohuhaus^ 1 Wohnung. Arzl 335> Otto Schweisgut, Eiufamilienhaus mit Kleingarage, 1 Wohnung, Arzl. 146, Friederike'Nudolf, Anbau. Innstraße 31, Gastwirte-Einkaufsgenossenschaft, Toilcttcanlaqeu.

Nummer 12

Ablür;nngeu: Z i . - Zimmer, Ka. >iüche, Eft. . Tftcis, V.

>lal'iuc<i, Nil. — Vad.

1 Ziiumcr, .Niichc nnd Zubehör: Tagmeister Karl, Mariahilfstraste ?/I. Obj. 2 gegeu 2 Z i , >Uii, Bad. — Gruber Nosiua, Kärutucr Strafte "></I. a,egeu 2—3 Z i , Kü, Sp, Bad. — Hromadka Rupert, >iiebachgasse Nr. 9/III. gegen 2 Zi, 1 Kab, .^tü, Sp, Bad. 1 Zimmer, 1 Kabinett und schöne Wohnküche: Ferdik Josef, Landstraße 24/?. gegen 2V- bis 3 Zi, Kü und Zubehör. 2 Zimmer, Küche nnd Zubehör: Fcichtiugcr Karl, Deutsches Heim 12/1 gegen 3 Z i , Kü. — Walter Maria, I g l s 21/111, gegen 2 Z i / 1 Kab, Kü im eugercu Stadtgebiet. 3 Kabinette, Küche und Zubehör: Bruuner Friedrich, Peter-Mayr-Strahe 4 a/I. gegen 2 Z i , 1 Kab, Kü, Speis? Bad? Auswärtige Tauschpartner: Schuller Kurt, Kematen, Siedlung 16/?., 1 Z i , 1 Kab, Wohnküche, Bad gegen 1—3-Zimmerwohnnng in Innsbruck oder nähere Umgebung. — Trebo Karl, Ncuttc, Südtiroler Straße 5/?., 3 Zi, Kü, Raum für Bad gegen 1 <<Zimmerwohnuug in Innsbruck,

einer KiskenAemeinzcnaft sin6 keine Oen?en Ae^o^en: ^e ^röNer, äesto leistun^swirci sie, desto lüiili^er stellt sicn ilire VerwaltunF. ^e6es IVlit^lied einer solcnen (^emeinscnaft ist an ikrer Verdreiterun^ interessiert unä wirdt tür sie weiter. Derart stetiges W^cnstum ^eiß,t äer Konzern 6er ^tä^tiscnen V ersickerun^sanstalt, cier am 3 1 . Dezember 1954 scnon I,660.000versicnerte IVIitßIie6ernatte.l^nä impalile I954 W

naben 6ie prämieneinnanmen runa 266,000.000 3cnillin^ detrafen, seder weitere Zeitritt - aucn mit 6er I<!ein5ten Versicnerun^ - ist uns willkommen.

I l. I

I I <»

l«' l! ll

I l II <» I,

I! « I»

Perleger, Eigentümer ».Herausgeber: Die Stadtgemeinde Inusbruck. — Vcrautw. Schriftleiter: ? r . Karl Nathans, Zimmer Nr. 190, — Druck! ^eli^nn ^iauch, ^ n

chadelbauer,


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.