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Mai
Bericht über Gemeinderatssitzungen Am 15. März d. I . trat der Innsbrucker Gemeinderat im Adlersaal zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Vor dem Eingang in die Tagesordnung gedachte Biirgerineister Greiter des am 11. März 195l> verstorbenen ehemaligen Gemeinderates Ferdinand pirsch sowie des im 9l). Lebensjahr in Südtirol verstorbenen Grafen Toggenburg, welcher in den Jahren 1913 bis 1917 Statthalter der gefürsteten Grafschaft T i r o l war. Aus der Tagesordnung dieser außerordentlichen Sitzung stand die Beschlußfassung über einen Antrag der SPÖ-Frattion auf Vorverleguug der Gemeinderatsergänzungsivahlen des Jahres 195(> auf den l.'i. M a i l<)5«. Die Gemeinderäte Dr. Kunst, Obenfeldner, Hagleitner, Dipl.-Jug. Klimmer und Genossen stellten den Dringlichteitsantrag, die Vorverlegung der auf den Herbsttermin 1956 vorgesehenen Gemeinderatsergänzungswahleu alls deu 13. M a i zu beschließen und gleichzeitig deu Landtag bzw. die Landesregierung zu ersuchen, die für die Durchführung der Wahlen zu diefem Termin erforderlichen gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen. Als Sprecher der SPÖ begründete Stadtrat Dr. Kunst den Antrag damit, daß sich das Parlament ausgelöst und die Vuudesregieruug im Einvernehmen mil dem Hauptausschuß des Ralionalrates die Wahlen für den 13. M a i ausgeschrieben habe. Da die Geineinderatsergäuzungswnhlen voraussichtlich gemeinsam mit den M<ionalralswahlen im Herbst IWli slallgefunden hätten, wäre es möglich, diese Wahlen gleichzeüig schon im ^l'ülijalil' abzuhalleil, Durch eine Zusammenlegung der Wahlen brauchten die Wähler nur einmal zur Wahl zn schreiten. A l s weitere Begründung lN'Ilc daß im nächsten Jahr schon wieder Wahlen stattfänden, und zwar die Präsidentenwahl und die Laudtagswahl. Schließlich wäre mit einer Zusammeuleguug der Gemeinderalsergänzung^wahlen mit den Nationalratswahlcn ein Kostenersparnis sowohl für die Gemeinde als auch für die wahlwerbenden Parteien verbunden. Cine solche ^usammenlegung wäre gemäß den Landesgesetzen vom
17. März 1921 und vom 2. September 1953 möalich. Stadtrat Dr. Kunst setzte sich noch mit Pressemitteilungen auseinander uud erklärte sich daunt emuerstanden, daß die Konstituierung des Gemeinderates nach der Ergänzungswahl erst vorgenommen werde, wenn die Fuuttionsperiode der ausscheidenden Gemeinderäte beendet ist. falls der Gemeinderat die Auffassung vertrete, daß die Funktionsperiode normal ablaufen sollte. Das wäre aber in einem Gesetz festzulegen. Als Sprecher der Ö V P erwiderte Stadtrat Dipl.I n g . Hrndetzty auf die Ausführungen des Stadtrates Dr. Kuuft mit der Feststellung, daß eine Ablehnung des Antrages der SPÖ als Propagandamittel dienen könnte. Es zähle zu den höchsten blechten und Pflichten eines Staatsbürgers, das Wahlrecht zu besitzen, uud es sei der Sinn jedes Wahlrechtes und jeder Wahl, den Gewählten einen Auftrag zu geben, dem diese nachzukommen hätten. Vorzeitige Auflösungen von Vertretungen fänden die Kritik der Wähler. Der Innsbrucker Gemeiuderat habe vor kurzem nach ernstlicher Arbeit ein umfassendes Budget verabschiedet, es erschiene unverständlich, weshalb nun eine ordentliche Arbeitsperiode um ein halbes Jahr abgekürzt werden sollte. Gemeinderatswahlen stunden dein einzelnen Bürger in manchen Dingen näher als Mtionalratswnhlen, nachdem hier Fragen berührt würden, die dell Bürger unmittelbar beträfen, Zu eiller Zusammenlegung der Gemeinderatsergänzungswahlen 195!> mit dell Natioualratswahlen bestehe keiil Gruild. Die ÖVP schätze die Gemeindedenwlralie so hoch ein, daß die Gemeinderalswalileu die Kosten von ^'<».l!<»<! bis !<».<»<»!» Schilling wert seieil. Stadtrat Dr. Denz als Sprecher der VdU legte dar. daß er vou der Demokratie eine andere Vorstellung habe. NachdemdasIahr l9.'>!!von vornherein ein Wahljahr sei llild als solches gesetzlich bestimmt wurde, wäre es auch den weniger Eingeweihte» klar, daß nicht allzu viele Probleme vor den Wahlen noch gelöst würden. Die Parteien der Regierungskoalition hätten sill, daher nicht mehr angestrengt, vor den Wahlen unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Richt einzusehen wäre es. das Ezempel der Parlamentsauflösung
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auf die Stadtebene Innsbrucks zu übertragen, da es bisher zwischen den beiden großen Parteien keine Differenzen gegeben habe. Unter solchen Voraussetzungen liege kein Grund zu einer Vorverlegung der Gemeinderatswahleu Ilj.'iü vor. Als Sprecher des A A B V schloß sich Stadtrat Maier der Ablehnung des Antrages an. Er wies in seinen Ausführungen darauf hin, daß es bei den Nationalratswnhlen nm ganz andere Probleme gehe als bei den Gemeinderatswahlen. Was die Koppelungen betreffe, hätte fich die S P Ö bei den am 18. März dieses Jahres stattfindenden Gemeinderatswahlen von T i r o l dieser Einrichtung ebenfalls bedient und sei mit mehreren Listen in den Wahlkampf getreten. Der SPÖ stehe daher eine Kritik über die Koppelungen der Ö V P nicht zu. Der richtige Weg zur Demokratie führe zur Auflockerung und nicht zur Verengung des M i t spracherechtes des Volkes. GR. Pettauer setzte sich als letzter Redner für die Annahme des Antrages der SPÖ ein und wies auf die Kosten hin, die der Gemeinde und den Parteien durch eine Vorverlegung der Wahl erspart würden. I m besonderen strich er die zweimalige Beanspruchung der Wähler durch die getrennten Wahlen heraus. Wenn auch bei der Gemeinderatswahl entgegen der Nationalratswahl mehrere Listen der Ö V P kandidieren, würden hinsichtlich der Stimmzettelabgabe
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keine Verwechslungen vorkommen. Der VdU sei eine zerrissene Partei und wisse noch nicht, wie seine Aussichten stehen, weshalb er von einer Vorverlegung der Gemeindratswahl nichts wissen w i l l . Da Geincinderatsinleressen und Nationalratsinleressen ineinandergiugen und keineswegs die von der Ö V P geäußerten Bedenken stichhältig erschienen, beantragte Gemeinderat Pettauer die Auflösung des Gemeinderates, um die Wahlen am 1!l. M a i abhalten zu können. Bürgermeister Dr. Greiter ließ, nachdem sich niemand mehr zu Worte meldete, über den Antrag dei SPÖ abstimmen. Der Antrag wurde mit Mehrheit abgelehnt, für den Antrag stimmten die Mitglieder der SPÖ und Gemeinderat Pettauer. Weiters fand am 2. M a i 1956 eine kurze Geschiistssitzung des Gemeinderates statt, i n der für den Bau der Volksschulen Gießen und Neu-Arzl sowie f ü r den Bau der Turnhalle Volksschule Fischerstraße.Kredite in der Gesamthöhe von 5,350.000 Schilling freigegeben wurden. Der Gemeinderat beschloß dann einstimmig, zur weiteren Herstellung des Verteilnetzes des Mühlauer Wasserwerkes und zur Rückzahlung offener Schuldverpflichtungen für die Stadtwerke ein Darlehen von 10 Millionen Schilling bei der Ersten Österreichischen Sparkasse in Wien aufzunehmen. Schi.
Architekt Franz Baumann znm 65. Geburtstag Die Schönheit der Stadt Innsbruck, die auf jeden fremden Besucher ihre Wirkung ausübt und der nachzuspüren auch der Einheimische immer wieder reichlich Gelegenheit hat, liegt sicherlich zu einem Teil in der einmaligen Umgebung der Stadt begründet. Zum auderen aber beruht der eigentümliche Neiz der Stadt auch in ihrem Stadtbild, das ein organisch gewachsenes ist und an dem durch Jahrhunderte Generationen gestaltet haben. Die Leistungen der Vergangenheit legen der Gegenwart Verpflichtungen auf, und auch unsere Zeit ist sich der Verantwortung bewußt, aus der heraus sie bemüht ist, der Stadt nicht allein ihren Eharakter zu bewahren, sondern bei Neubauten darauf zu achten, daß sich diese harmonisch den architektonischen Gegebenheiten einfügen und mit dazu beitragen, das Stadtbild weiter zu verschönern. Architekt F r a n z N a u m a n n zählt zu jenen Künstlern, die wesentlich mitbeteiligt sind an der Gestaltung des neueren Innsbrucks. Schon sein erster größerer Auftrag, die Bauten der Nordkettenbahn, ist von zahlreichen Stellen der Stadt aus sichtbar. Und wenn man nur an die Maria-Theresien-Straße denkt, so ermessen wir, welche Akzente durch die Bauten auf der Seegrube und auf dem Hafelekar in das gesamte B i l d der Straße gebracht werden. Heute können w i r uns die Lichter, die in der Dunkelheit auf der Nordkette aufleuchten, kaum mehr wegdenken. Es war ein glücklicher Gedanke, diesen Auftrag dem damals noch wenig bekannten Architekten Naumann zu übertragen. I n vollendeter Weise hat der junge Künstler diese Aufgabe gelöst. Er hat der landschaftlichen Umgebung weitgehend Rechnung getragen und seine Bauten so hingesetzt, daß sie zugleich auch eine
Betonung des Landschaftsbildes bedeuten. Wenn auch jedes Bauwerk seinen be anderen Eharakter trägt, die Bauten auf der Seegrube etwa sich breit und behaglich ausdehnen, die der Vergstation, sparsamer und niedriger gehalten, ein ernsteres Wesen offenbaren, so sind sie untereinander doch durch eine innere Einheitlichkeit ausgezeichnet. Der der Vergwelt gemäßen äußeren Wucht entspricht eine großzügige Behaglichkeit im Inneren. Diese Arbeiten jedenfalls haben sofort nach Fertigstellung eine einmütige Anertcnnung erfahren, und der junge Architekt hat sich damit gleichsam über Nacht einen Namen gemacht. B i s heute hat Naumann den Nuf als Vaukünstler. der sich ausgezeichnet in die gegebenen Verhältnisse und Situationen einfühlen und sie in vollendeter Weise bewältigen kann, immer wieder gerechtfertigt. Seit damals hat er zahlreiche Werke entworfen und einen Großteil davon auch ausgeführt. Und wenn es auch stets galt, dem Zeitgeschmack Rechnung zu tragen und die Wünsche der Auftraggeber zu berücksichtigen, so weisen doch alle Werke Baumanns eine starte persönliche Note auf und geben Zeugnis von der ausgeprägten Persönlichkeit des Architekten. Voll Kraft und in einer Verbundenheit mit der Erde stehen seine Bauwerke da. Sie entsprechen ganz den Forderungen, die an das heutige Bauen gestellt werden, sind in modernen Formen gestaltet, ohne dabei extravagant oder zeitgcbnnden zu wirken. I n ihrer schlichten Gedrungenheit und festgefügten Körperlichkeit sind sie gleichsam ein sichtbarer An^drnck echten Tiroler Wesens. M i t den Bauten auf der Nordtelte hat Vaumann cin vorbildliches Beispiel für architektonische Gestaltung im Hochgebirge geliefert. I n der Folge wurde er
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noch mehrfach zu Arbeiten herangezogen, die sich aus Bauten im (Gebirge bezogen. So wurde das Hotel hochfirst iu Obergurgl oder das Hotel Monte Pana in Et. Crist ina im Grödental mit der dazugehörigen Kapelle von Baumann entworfen und ausgesiil,rl. I n zal,lreicl,en Enlwiirfeu setzt sich der Architeli mil älnilichcn Problemen aufeinander, wenn man ellua an don ^nlwurs für das Alpeuvereinshaus Komperdell dentl oder an die zahlreichen von Baumann entworfenen Berghütten. Immer wurde in der Gestaltung der Formation des Gebirges Nechnung getragen und ein organisches Einordnen in die Uingebung er reich!. Aber wenn auch Baumann mit seinen Bauten im Hochgebirge Beispielhaftes erreicht hat, so blieb er doch nicht in einem Spezialistentum stecken. Auch im verbauten (Gelände der Stadt selbst war er mit seinem Können wirtsam. Auch hier bleiben seine Werke stets in die benachbarte Architektur eingeordnet und wirten nirgends anspruchsvoll oder gar aufdringlich. M i t der Fassade für das Weinhaus Happ in der HerzogFriedrich-Straße konnte er sich durch die Schlichtheit der Ausführung dem mittelalterlichen Straßenbild ausgezeichnet anpassen. Nach der Höttinger Hauptschule, die er zusammen mit Theo Prachensky gestaltet hat, wurde sein bei einem Wettbewerb preisgekrönter Entwurf für die Uuiuersitätsbrllcke ausgeführt. Die Brücke mit den zwei elegant geschwungenen flachen Bögen entspricht in ihrer künstlerischen Auffassung durchaus dem zeitgemäßen Geschmack. Sie liegt mehr am Nande der Stadt, und hier tonnte sich der Künstler freier entfalten. Wer denkt dabei nicht an die störende Eisentonstruktion der Innbrücke bei der Ottoburg, jener Brücke, die der Stadt den Namen und das Wappen gegeben hat. I n vielen Innsbruckern ist der Wunsch lebendig, auch dieser Brücke einmal eine würdigere Gestalt zu verleihen. I n neuester Zeit wurde Vaumann, bereits vielfacher Preisträger, mit der Gesamtplanung und künstlerischen Gestaltung des Stadtsaalneubaues betraut. Die Bauleitung liegt in Händen der Stadt Innsbruck. Für den Architekten bestand hier die schwierige Auf-
gabe, in den Neubau die Grundmauern des alten Gebäudes mit einzubeziehen. Und es ist ja bekannt, daß eine Umgestaltung immer ein schwierigeres Problem darstellt als ein Neubau. B i s jetzt sind die Säle und dir Südsassade im Großen vollendet. Der geplante Weslflügel mit dem Nestaurant, dein (5af6 und der Bar ist noch nicht ausgeführt. Soweit man sehen tanu, bat Naumann auch hier seine Ausgabe sehr gul gelöst und mit den beiden Sälen der Staol Innsbruck repräsentative Näume für Kongresse, Konzerte. Versammlungen usw. gegeben, wie man sie sich geeigneter nicht wünschen.kann. Der Kleine Stadtsaal, der als einziger bereits ganz vollendet ist, stellt geradezu ein Musterbeispiel für eine moderne, zweckmäßige und zugleich künstlerisch ausgezeichnet gelungene Gestaltung eines Saales dar. Die übrigen Näume sehen in nächster Zeit ihrer Vollendung entgegen. Es würde zu weit führen, auch die Verdienste Naumanns als Innenarchitekt zu würdigen. Jedenfalls sind genug Beispiele vorhanden, die den Künstler auch auf diesem Gebiete als Könner erweisen. Naumanns Verdienste um seine Heimatstadt I n n s bruck sind aber nicht allein in jenen Werken begründet, die er geschaffen hat. I n verantwortungsvollem Bewußtsein und im Wissen um die Bedeutung der Werte der Vergangenheit hat er sich in schwerer Zeit zusammen mit einigen Beherzten für die Erhaltung einiger historischer Baudenkmäler der Stadt, wie Annasäule, Triumphpforte und Wiltener Stiftsturm, eingefetzt. Franz Naumann, der nun i n sein 65. Lebensjahr eintritt, hat sich von der Pike auf emporgearbeitet und beherrscht auch das Handwerkliche des Baufaches i n hohem Maße. Er, der im ersten Weltkrieg als Kaiserjäger im Kampf um seine Heimat uerwuudet wurde, ist nimmer müde geworden, seine Schaffenskraft seiner Stadt und feinem Land zur Verfügung zu stellen. Er, der auch durch mehrere Jahre Obmann des Landesverbandes T i r o l der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs war, ist heute noch erfüllt von einer außerordentlichen Vitalität, die erwarten läßt, daß uns aus seiner Hand noch so manches Werk geschenkt wird. . H. Mackowitz
Alt Gemeinderat Heinrich Loreck gestorben A l s siebentes Glied einer neunköpfigen Geschwisterschar kam Heinrich Lorcck am N). Jänner 1885 in Innsbruck zur Welt. Nach Abschluß der Pflichtfchule und Besuch einiger Nealschultlassen trat er in die Fußslapsen seines Vaters, der Schriftsetzer war. und arbeitete in verschiedenen großen Innsbrucker D r u l lereien bis zu seinem im Jahre 1l)i:l erfolgten Übertritt in den Landesdienst, wo er zuerst als Landesprüfer und anschließend als Leiter der Prüsstelle tätig war. Die im Jahr l!!12 mit Fräulein Wilhelmine Rocker geschlossene Ehe ist kinderlos geblieben. Bereits seit früher Jugend mit mehreren körperlichen Gebrechen behaftet, hatte Loreck während seines Lebens gar viele Leiden zu ertragen. Infolge eines Schlagansalles. den er !>."><> erlitten hatte, trat er im darauffolgenden Jahr als Lnndesamtssetrelär in den Ruhestand' seither konnte er seine Wohnung in
St. Nikolaus, Innstraße 27, nie mehr verlassen. E i n neuerlicher Schlaganfall hat den bedauernswerten Bürger am 27. A p r i l dieses Jahres von seinem schweren Leiden, das er als christlicher M a n n mit staunenswerter Geduld zu ertragen wußte, erlöst. Unvergessen bleibt die Tätigkeit, die Heinrich Loreck als Mitglied des Innsbrucker Gemeinderates ausgeübt hat. Bereits im Dezember U)l8 von der Voltspartei in den Gemeinderat entsendet, wirkte er in schwieriger Zeit als Mitglied der Gesälls- und Wohlfahrtssettiou für städtische Interessen. Nicht minder eifrig setzte er sich auch als Funktionär des Wirtschastsbeirates, des Armenrates und des Waiscnhausturatoriums für alle Hilfsbedürftigen seiner Vaterstadt ein. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat im Jahre 1923 ist der nnnmehr Verewigte seinen Prinzipien, die er sich als christlich-deutscher Turner und als einer der
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ersten christlichen Gewerkschafter Tirols gesetzt hatte, treu geblieben. Der unter zahlreicher Beteiligung erfolgten Trauerfeierlichteit im Marinhilfer Friedhof, bei der auch eine Abordnung der dortigen Musik-
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kapelle mitwirkte, wohnte als Vertreter der Stadtgemeinde Stadtrat Hans M a i e r bei. Alt-Nationalrat Steinegger jprach am offenen Grabe eindrucksvolle Abschiedsworte. Wilhelm Eppacher
Verleihung der Kunstförderungspreise 1955 Gemäß dem „Etatut der Landeshauptstadt Innsbruck zur Förderung künstlerischen Schaffens" hatte die Etadtgemeinde Innsbruck für das Jahr 1955 folgende Teilgebiete in den einzelnen Kunstgattungen ausgeschrieben: ^) Dichtung: Lyrik (Höchftzahl der eingereichten Gedichte fünfzig). d) Musik: Ein größeres Instrumentalwerk mit einer Aufführungsdauer von mindestens 20 Minuten. c) Bildende Kunst: Malerei und Graphik einschließlich Glasmalerei (eingereicht konnten höchstens 5 Gemälde jeglicher Farbtechnik oder 12 Graphiken werden). Hinsichtlich der Art der zugelassenen Werke entsprach die Ausschreibung des Jahres 1955 jener des Jahres 1952, das heißt, der dreijährige Turnus Wiederholte sich mit der Ausschreibung des Jahres 1955. Für jede Kunstgattung wurden drei Preise, und zwar je ein erster Preis zu 5000 Schilling, je ein zweiter Preis zu 3000 Schilling und je ein dritter Preis zu 1500 Schilling ausgeschrieben. Innerhalb der Einreichungsfrist (bis 30. September 1955) waren eingelangt: a) Dichtung: 32 Einsender legten je 10 bis 50 Gedichte vor. d) Musik: 2 Einsender legten die Partitur eines Instrumentalwerkes vor. c) Bildende Kunst: Von den 16 Einsendern beteiligten sich 6 Einsender mit Werken der Malerei (insgesamt 22 Gemälden) und 10 Einsender mit graphischen Arbeiten (insgesamt fast 100 Graphiken). Für jede Kunstgattung war eine eigene Jury bestellt, die folgende Zusammensetzung aufwies: ^) Dichtung, Teilgebiet „Lyrik": Vorsitzender: Gemeinderat Professor Alois Prazeller. Mitglieder: Studienrat Dr. Hans Faber, Professor Ludwig Ficker, Ministerialrat Dr. Gottfried Hohenauer, Dr. Hermann Lechner, Schriftleiter Karl Paulin, Karl Pfötscher, Rechtsanwalt Dr. Friedrich Punt, Dr. Lilly Sanier, Sc. Gnaden Monsignore Propst Dr. Josef Weingartner, Chefredakteur Reinhold Zimmer. d) Musik. Teilgebiet „Instrumentalmusik": Vorsitzender: Obermagistratsrat Dr. Eduard Angerer. Mitglieder: Universitätsprofessor Dr. Wilhelm Fischer, Professor Herbert Gschwenter, Pfarrchordirektor Professor Karl Koch, Musikdirektor Kurt Napf. Professor Dr. Karl Senn, Universitätsdozent Dr. Walter Senn, Stadtrat Dr. Otto Winter. c) Bildende Kunst, Teilgebiet „Malerei und Graphik": Vorsitzender: Stadtrat Dipl.-Ing. Anton Hradetzky. Mitglieder: Kunstmaler Heinrich E. Vernnn, Graphiker Oswald Haller, Ministerialrat Dr. Gottfried Hohenauer, Universitätsprofessor Dr. Otto Lutterotti, Kunstmaler Ernst Nepo, Oberbaurat Architeli Theodor Prachensky, Kunstmaler Professor Nudolf
Preuß, Präsident der Verufsvereinigung der bildenden Künstler Tirols, Hofrat Dr. Josef Ringler, Direktor des Tiroler Voltskunstmuseums. Es darf darauf hingewiesen werden, daß vorste» hende Neihung der Preisrichter keine Rangordnung darstellte, sondern alphabetisch erfolgte. Nach sorgfältiger und gewissenhafter Prüfung aller Einsendungen fällten die Preisgerichte folgende Entscheidungen: 1. Dichtung: 1. Preis: Professor Dr. Helmut Schi' nagl, Innsbruck, Claudiastraße 20/11. — 2. Preis: Dr. phil. Gertraud Theiner-Haffner, Innsbruck, Erlerftraße 15/11. — 3. Preis: Ingeborg Teuffenbach, Innsbruck, Hinterwaldnerstraße 19. 2. Musik: Von der Zuerkennung eines Preises an eine der beiden vorliegenden Einsendungen wurde Abstand genommen. 3. Bildende Kunst: 1. Preis: Nudolf Kreuzer. Innsbruck, Schillerftraße 22, für sein Ölgemälde „Karl Emerich Hirt". — 2. Preis: Akademischer Maler Norbert Drexel, Innsbruck, Echuberlftraße 1«, für seine Graphik (Kreide) „Toter Vogel mit Zitronen". — 3. Preis: Akademischer Maler Franz Lettner, Innsbruck, Reichenau 5, für seine Graphik (Monotypie) „Nächtlicher Kirchgang". Am Donnerstag, den 12. April 1956, fand nn Konzertsaal derstädtischenMusikschule die feierliche Verleihung der Kunstsörderungspreise 1955 der Landeshauptstadt Innsbruck statt. Nach dem die Feier einleitenden 1. Satz des Klavier-Quartettes F-molI, KV 478, von W. Ä . Mozart (Allegro) sprach Bürgermeister Dr. Franz Greiter über die Bedeutung der Kunstförderungspreise und überreichte den Preisträgern die von de, jungen Graphikerin Edith Kiem und dem Graphiker Fritz Berger künstlerisch ausgeführten Verleihungsurtunden. Anschließend brachten die Mitglieder des Tiroler Landestheaters Agnes Busch und Klaus Veith Proben aus den preisgekrönten Lyrikeinsendungen in meisterhafter Weise zu Gehör. Der zweite Satz aus dem erwähnten KlnvierQuartett (Andante) leitete zu den Ausführungen uon Universitätsprofessor Dr. Otto Lutterotti über, welcher eine Erläuterung zu den preisgekrönten Werken der bildenden Kunft. die an der Stirnwand des Saales zur Schau gestellt waren, gab. M i t dem Nondo des Klauier-Qarlettcs fand die würdige und eindrucksvolle Feier ihren Abschluß. Es spielten mit gewohnter Meisterschaft Franz Bruckbauer (Violine). Raimund Jahn lViola). Walter Kurz (Violoncello) und Kurt Napf < Klavier). Abschließend sei noch erwähnt, daß die Aus chreibung der Kunstförderungspreise für 1956 voraussichtlich Ende I n n i erfolgen wird. Dr. Wilhelm Trentinaglia
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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Vorschau zur diesjährigen Innsbrucker Messe I n einem Ausblick für die 24. Innsbrucker Messe, die vom 22. bis 30. September l. I . stattfindet, verwies Direktor Dr. Schmedes auf die bereits jetzt hervorragend gute Zahl von Anmeldungen in- und ausländischer Aussteller. Die große Ausstellungshalle, die wie alljährlich die Großfirmen für den Fremdenverkehrs-, Hotel- und Gaststättenbedarf vereinen wird, ist bereits fast zur Gänze belegt. Auch bei der Naumzuteilung für die übrigen festen Bauten im Messegelände muß ein strenger Maßstab angelegt werden. Zahlreiche und sehr gute Vorbestellungen liegen noch für den Maschinenhandel und die Maschinenindustrie, vornehmlich aus dem Vausektor, vor. Aber auch das Warenangebot für Büro und Haushalt
wird sehr vielfällig und aualiwtiu vorzüglich sein. Die landwirtschaftlichen Sonderschunen und die einschlägigen Aussteller werden wieder auf dem Messegelände I I (Klosterkasernhof) untergebracht. Die Anmeldungen weisen auch hier daraus hin. das; die Messeleitung mit dem vorhandenen (Gelände haushalten muß. Die für die nächste Zukunft zu fassenden Entschlüsse werden daher dahin gehen müssen, die vorhandenen Areale möglichst weitgehend nutzbar zu machen und sie so auszubauen, daß größte Sparsamkeit mit möglichst großem Raumgewinn verbunden wird, mithin Einengung der notwendigen Leerflächen und Ausgestaltung des eigentlichen Ausstellungsraumes.
Dokumente aus vergangener Zeit Diese Denkschrift wurde dem Chef der Französischen Mission i n Innsbruck, Oberst Roger Radau, in Abschrift der Bundesregierung, der Landesregierung von T i r o l , dem französischen Minister des Äußeren Georges Vidault sowie vermiedenen weiteren österreichischen und französischen Behörden und Parlamentariern übermittelt.
über den Veitrag der österreichischen Bevölkerung zur Deckung der Wohnbedürfnisse der alliierten Mächte. A l s im Jahre 1945 die alliierten Truppen Österreich befreiten, mußten viele provisorische Maßnahmen getroffen werden, die der Natur der Sache nach als vorübergehend gedacht waren, insbesondere da seitens der alliierten Mächte die Besetzung Österreichs nur als vorübergehend angesehen war und ein Stalltsvertrag das Wieder-ins-Dasein-Treten des österreichischen Staates feierlich festlegen follte. Nunmehr sind durch die weltpolitische Entwicklung die Absichten der baldigen Räumung Österreichs auf unbestimmte Zeit hinaus gegenstandslos geworden' der Zeitpunkt des Ab chlusses eines Staatsvertraa.es ist nicht mehr abzusehen. Die österreichische Bevölkerung ist sich dessen bewußt, daß die Anwesenheit der alliierten Truppen nunmehr anderen Zwecken dient, als im M a i 1945 vorgesehen war. Sowohl für Österreich wie für die alliierten Mächte bringt diese Änderung der Verhältnisse den Zwang mit sich, gewisse, als vorübergehend gedachte Maßnahmen einer Überprüfung zu unterziehen, ob sie sich als Dauermaßnahmen noch rechtfertigen lassen. Es war eine Selbstverständlichkeit, daß in den ersten Monaten sämtliche Bedürfnisse der alliierten Mächte, welche nicht anderweitig beschafft werden konnten, vom Lande genommen werden mußten. Große Teile der Zivilbevölkerung mußten durch Vereitstellung von Wohnungen und M o b i l i a r beitragen, die Daseinsmöglichkeit für die alliierten Vcsatzungstruppen und den Verwaltungsapparat zu schaffen.
Solange Österreich über keine eigene Wehrmacht verfügt, ist es selbstverständlich, daß alle spezifisch für Wchrmachtszwecke erstellten und geeigneten Objekte sinngemäß den alliierten Mächten zur Verfügung stehen,' hierunter fallen Kasernen, Übungsplätze und dergleichen. Nicht hierunter zu rechnen sind die vom Deutschen Reich für die Unterbringung von Offizieren und A n gestellten der Wehrmacht erbauten Wohnungen. Diese Wohnuugen wurden mit österreichischen Steuergeldern vom Deutschen Reich erbaut' die Bewohner dieser Wohnungen, soweit es sich um österreichische Staatsbürger in Diensten der Deutschen Wehrmacht handelte, sind, wenn auch der Dienst i n einer Wehrmacht weggefallen ist, in zivilen Berufen untergetaucht, haben aber nach wie vor das Recht auf Befriedigung ihres Wohnungsbedürfnisses. Soferne es sich somit nicht um Wohnungen im besonderen Zusammenhang mit militärischen Objekten handelt, können diese Wohnungen nicht ohne weiteres als Wehrmachtseinrichtungen ange ehen werden, da die vom Deutschen Reiche uorge ehene Verwendung keine Bindung der Objekte selbst mit sich bringen kann. Für zivile und militärische Zwecke der alliierten Mächte sind im großen Maße Wohnungseinrichtungen der einheimischen Bevölkerung herangezogen worden; diese Maßnahme war für vorübergehende Dauer berechtigt und selbstverständlich' sie ist es heute jedoch nicht mehr. Die Rückgabe der gesamten, österreichischen Staatsangehörigen gehörigen Möbel an die Eigentümer, bzw. der angemessene Ersatz derselben bei Verlust und dergleichen, ist unter den heutigen Wirtschaftsl'erhällnissen kein unlösbares Problem mehr' mag der Ersatz hiefür nun durch Ankauf aus neuer Produktion oder für die voraussichtlich durch längere Zeit hier wohnenden Angehörigen der alliierten Mächte durch Übersiedlung entsprechenden M o b i l i a r s ans dem Heimatstaato gelöst werden; größere Schwierigkeiten können hier nicht er ehen werden. Andererseits ist der Wer! der den Eigentümern nicht zur Verfügung ste-
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hcnden Wohnungseinrichtungen nicht nur mit dem genieinen Werte oder dem Kaufpreis zu bemefsen. da sich an dieselben vielfach persönliche Erinnerungen knüpfen. Eine restlose Übergabe der gesamten, öslerreichifcheu Staatsbürgern gehörigen Wohnungseinrichtungen würde von der Bevölkerung als eine außerordentliche Erleichterung empfunden werden und auch der Rechtslage entsprechen. Schwerer zu lösen, jedoch auch nicht unlösbar im Laufe der Jahre ist die Wohnungsfrage. Die restlose llnterbrmgung der gesainten Angehörigen der alliierten Mächte entweder in ausgesprochenen M i l i l ä l b a u ten oder in hiefür neu geschaffenen Gebäuden erfordert größeren Kapitalsaufwand und ist nicht sofort durchzuführen, sondern wird Jahre erfordern. I n der Zwi.chenzeit jedoch können verschiedene zweckdienliche Maßnahmen durchgeführt werden. I n erster Linie sollten alle Schritte unternommen werden, um den beanspruchten Wohnraum auf jenes Maß einzuschränken, das sowohl den Bedürfnissen der alliierten Mächte einerseits wie den Bedürfnissen der österreichischen Bevölkerung andererseits Rechnung trägt und insbesondere auch als gerechte Lösung empfunden wird. Österreichische Stellen können sich kein Urteil darüber anmaßen, welches Ausmaß an Personal alliierte Dienststellen ziviler und militärischer Natur für die Erfüllung der ihnen obliegenden Zwecke als notwendig erachten. Wohl aber kann ohne Rücksicht auf diese Frage sicherlich von beiden Teilen ein Urteil darüber gebildet werden, ob der Wohnbedarf des einzelnen Funktionärs der alliierten Mächte derzeit nicht i n einem Maße seine Befriedigung findet, welches unter Zugrundelegung aller Verhältnisse als zu ausgedehnt bezeichnet werden muß. Insbesondere, wenn das Wohnbedürfnis in einem größeren Maße befriedigt wird, als es i m Heimatstaate üblich sein w i r d ; als Beispiel könnte hier angeführt werden, der ledige oder kinderlose untere oder mittlere Funktionär, dem eine Großwohnung mit allem Zubehör zur Verfügung steht. Dasselbe g i l t wohl noch mehr von der Frage, bis zu welchem Ausmaße Funktionäre der unteren und mittleren Grade darauf angewiesen sind, nicht nur fiir sich selbst, sondern auch für die gesamte Familie entsprechende Wohnräume in Anspruch zu nehmen. So selbstverständlich es angesehen wird, daß an verantwortlicher, leitender Stelle stehende Funktionäre aus den ver chiedensten Gründen berechtigterweise Wert darauf legen, ihre Familien aus ihrem 5)eimatstaat mit sich zu nehmen, so ist andererseits, ohne aus militärische oder sonstige Erfordernisse irgendeine!! Einfluß nehmen zu wollen, doch schwer zu verstehen, daß unlere und mittlere Funttiouäre untergeordneten Wirtungslreises ihre Familien auf Kosten der österreichischen Bevölkerung hier unterbringen müssen. Roch weiliger läßt sich ein Verständnis dafür aufbringen, daß ein Teil der von der Besatzungsbehörde beschlagnahmten Wohnungen nicht für Zwecke der alliierten Mächte verwendet, sondern zur Befriedi-
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gung des privaten Wohnbedürfnisses österreichischer Staatsbürger, die bei alliierten Dienststellen beschäftigt sind, verwendet w i r d ; sosehr die Verwendung einer größtmöglichen Anzahl von österreichischen Staatsbürgern bei diesen Stellen zu begrüßen ist, so ist andererseits teine innere Berechtigung dafür gegeben, daß dieser Staatsbürger auf Grund dieser seiner Dienstleistung in seinem Wohnbedürsnis weit über den Durchschnitt der österreichischen Bevölkerung befriedigt wird und daß einein österreichischen Staatsbürger die Wohnung deshalb entzogen bleibt, weil ein in alliierten Diensten stehender österreichischer Staatsbürger diese Wohnuug benützt. Deshalb auch die dringende Forderung, die Befriedigung des Wohnbedürsuisses österreichischer Staatsbürger, in welcher Verwendung immer, restlos den österreichischen Behörden zu überlassen und die derzeit dieser Verwendung zugesührten Wohnungen freizugeben und die Verfügung darüber den österreichischen Behörden zu überlassen. Zusammenfassend werden daher folgende Ersuchen, deren Befriedigung als Sofortprogramm den österreichischen Stellen als möglich erscheint, unterbreitet! ^ . Baldigste Lösung der gesamten Mobiliarfrage! Restlose Rückgabe der gesamten, österreichischen Staatsangehörigen gehörigen Wohnungseinrichtungen ohne Berücksichtigung dessen, ob auch die Wohnung zur Verfügung gestellt werden kann,' einer privatrechtlichen Vereinbarung über eine Weiterbenützung der Möbel soll dadurch nicht vorgegriffen werden. L. Vei Wohnräumen: 1. Restlo'e Aufhebung der Beschlagnahme sämtlicher Wohnungen, welche nicht dem Wohnbedürfnifse von Angehörigen der Vesatzungsmächte dienen, sondern von Personen nichtalliierter Staatsangehörigkeit benützt werden, die nur vertragliche Dienste bei den alliierten Mächten leisten, und Übergabe an die österreichischen Behörden' desgleichen Rückgabe aller Wohnungen, welche von Personen, welcher Staatsbürgerschaft immer, besetzt sind, soferne sie nicht als Angehörige der alliierten Mächte hier sind. 2. Überprüfung der gesamten, von Angehörigen der alliierten Mächte belegten Wohnungen, insbesondere unter dem Gesichtspunkte, ob das Verbleiben der Familienangehörigen unter dem Gesichtspunkte der Ziele der Besatzungmacht einerseits und der dadurch entstehenden Belastung der österreichischen Bevölkerung andererseits als gerechtfertigt angesehen werden kann. 3. Anlegung eines strengen Maßstabes bei der Beurteilung des fiir die Angehörigen der alliierten Mächte notwendigen Wohnraumes' in vielen Fällen wird sich ergeben, daß die Einschränkung ans ein oder zwei Zimmer den oben genannten Erfordernissen entsprechen lauu. W i r sind überzeugt, daß die Durchführung all dieser Maßnahinen eine bedeutende Reduzierung des beschlagnahmten Wohnraumes mit sich bringen w i r d ; ausdrücklich sei erwähnt, daß die Bildung einer gewissen Reserve an Wohnraum für unvorhergesehene Fälle als selbstverständliche Maßnahme der Vesatzungsbehörde angesehen wird, da es sinnlos wäre,
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eine Wohnung freizugeben, um nach einigen Monaten dieselbe wieder in Anspruch nehmen zu müssen. Endziel in weiterer Hinsicht soll sein, daß mit Ausnahme der spezifischen Militärbauten und Militäranlagen sämtliche alliierten Truppen und Verwaltungen, die aus welchen Gesichtspunkten immer in Österreich verbleiben müssen, den Bedarf an hiezu erforderlichen Wohn- und Amtsräumen durch Neubauten zu decken hätten; diese Frage kann jedoch naturgemäß nur Gegenstand der Verhandlungen zwischen den alliierten Mächten und der Republik Österreich sein. Abschließend darf ich darauf verweisen, daß der Unterzeichnete als verantwortlicher Bürgermeister der Stadtgemeinde Innsbruck die Berechtigung und die Verpflichtung fühlt, dieses Problem, welches geeignet ist, in weiten Kreisen der österreichischen Bevölkerung Gefühle der Unzufriedenheit hervorzurufen, bzw. bestehen zu lassen, vom Standpunkt der wünschenswerten Zusammenarbeit der österreichischen Bevölkerung und der alliierten Mächte im allgemeinen Interesse bei den alliierten Behörden aufzugreifen und mit allen Kräften auf eine Lösung hinzuarbeiten, die sowohl den Interessen der alliierten Mächte einerseits wie den berechtigten Interessen der österreichischen Bevölkerung andererseits unter Berücksichtigung und kluger Abwägung der beiderseitigen Bedürfnisse gerecht wird. Innsbruck, 20. Juni 1951 Bürgermeister Dr. Franz Greiter
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Etadtmagistrat Innsbruck Zl. VI - 6679/1954 Innsbruck, am 14. Mai 195l>
Kundmachung Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck hat in seiner Sitzung vom 14. J u l i 1955 die Höherzonung der Wilhelm-Greil-Stratze von der Ecke Saluiner Straße bis einschließlich Wilhclm-Greil-Etraße Nr. 17 beschlossen. Die für diesen Vemeinderatsbeschluß maßgeblichen Unterlagen liegen beim Stadtbauamte Innsbruck, Fallmerayerstraße 1, 4. Stock, Zimmer 448, in der Zeit vom 25. Mai bis einschließlich 8. Juni 195« an Wochentagen in der Zeit von 8 bis 11 Uhr vormittags zur allgemeinen Einsichtnahme auf. Allfällige Einsprüche (versehen mit einer li-Schilling-Stempelmarke) sind innerhalb der obigen Auflagefrist schriftlich beim Stadtbauamte einzureichen. Der Abteilungsleiter: Dipl.-Ing. Reiter e. h. Etadtbaudirektor
von Dr. Xari
Innsbruck vor hundert Jahren M a i 1856: 1. tritt eine Erhöhung des Preises für das Speisesalz um 25> Kreuzer für deu Wiener Zentner ein. 5. enthält der „Bote" als Beilage den Wortlaut des am 30. März 1856 zu Paris abgeschlossenen „Staatsvcrtrages zwischen Österreich, Frankreich, Großbritannien, Preußen, Rußland, Sardinien und der Türkei". (Beendigung des Krimkrieges.) Laut Artikel 1 desselben werde zwischen Frankreich, Großbritannien, Sardinien, der Türkei uud Rußland „ f ü r ewige Zeiten Friede und Freundschaft bestehen". — eröffnet Notar D r . Kar! Schneller im Goldencu-DachlGobäude eine Notariatskanzlei. <;. wird der Kaplau von Dreihciligeu, Josef Erharter, mit militärischen (ihren beigesetzt, da er in den I a h r c u 1848, 18-li» uud I8.">0 im Militärspitale „deu kranken Kriegern als treuer Seeleuhirt uuermüdel uud aufopfernd zur Seite stand". <>, empfiehlt der Apotheker A. Schöpfer gegen Erkältungskraukheiten als Katarrhzcltchcu „pare pecroralc l?alzamiquc criz^iligeo", die Schachtel zu 20 Kreuzer, 10. tauft der Dekau Komcter iu der St.-Iakobs-Kirche in Gegenwart einer großen Menschenmenge drei Negermädchen, die auf eiucm afrikauischeu TNavcnmarkt ge-
kauft uud im hiesigen Ursulweuklostcr aufgezogen worden waren, 19. wird gemeldet, daß „dem Vernehmen nach die Nberscnduug der Amraser Sammlung wegen der Uumöglichleii, die erforderlichen Baulichkeiten in deu Schatzkammer-Lokalitäten zu Amras rechtzeitig zu vollenden, eine Verzögerung erleiden dürfte" und erst im nächsten Jahre erfolgen werde. Gleichzeitig wurde die Nachricht verbreitet, „daß die Wiedcrverpflanznng der berühmten Amraser Sammluug uach ihrem früheren Anfcnthaltsorl eine Maßregel sei, die nicht nnr in den Kreisen der Wissenschaft bedauert werde, soudcrn auch Reklamationen ans anderen Kronländern uach sich ziehen dürfte, die ihr Kontingent zn derselben iu reicherem Maße gestellt haben als T i r o l selbst". Ende M a i sollte der Erzherzog-Statthalter das Schloß Amras als Sommerresidcnz beziehen. Die notwendigen Vauarbciten leitete der „rühmlichst bekannte Architekt Förster", : l l . meldet der „Vote" über das Wetter: „Seit Wochen hat der Südwind fast ohne Unterbrechung geweht und Ncker und Wiesen schmachteu nach einem erquickenden Regen. I m Höttingerbe^irke siud durch die so lauge anhaltende Dürre in den Berghöseu die Vruuueu ausgeblieben, uud fiir Menschen und Vieh muß das Trinkwajser ans den niederen Gegenden zu Wagen hinaufgebracht werden".
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Das Wichtigste vom letzten Monat l»'. werden die ^nnilsordcrnngspreise 1955 der Stadt I n n s bruck überreicht (siehe Seite 4). erhält der ueunzigjährige Nestor der Tiroler Dichter, Direktor Karl Omerici) Hirt, den Titel eines Professors. 14,. feiert der Ordinarius für Pharmakognosie, Univ.-Prof, D r , O. Schanmann, das <>5>. (^eburtsfesl. l'». wird in der Iahreshauptversainniliing der Tyroler Landsmannschaft Landlagsabgeordnelrr Z)echncr znni Bundevobmann gewählt,
April l
kippt ein Hcbckrau bei der Baustelle Tra,nbahnbrncke in der Konzerllurvc n»i.
2. findet die frier!iche Beisetzung Univ-Pros. Dr. Bnrg hard Brcitners in <^egenn>art zahlreicher Vertretungen der Behörde», der Universität, der 'Ärzteschaft nnd des Roten Kreuzes sialt, ^. erhält Univ,'Pr^'f. D r . A. March einen Preis der Brüsseler Akademie der Wissenschaften für die beste kritische Darstellung der Eddingtonschen Naturphilosophie,
1^». begeht der Vorstand des Musikwissenschaftlichen I n s t i t u tes, Univ.-Prof. D r . Wilhelm Fischer, seinen 70. Geburtstag. 5!. wird in der St.-Iakobs-Kirche von S . Er.z. Bischof D r . Rusch ein feierliches Requiem für den in Bozen verstorbenen Kanonikus Michael Gamper gelesen. 23. veranstaltet das Icsnitcnkollegium eine Festakademie znm 4W. Todestage des heiligen I g n a t i n s von Loyola, 24. erhält Univ.-Prof. D r . Brnno Sander von der Österreichischen Mineralogischen Gesellschaft die Friedrich-BeckeMedaille verliehen. 27. besucht Bundeskanzler I n g , J u l i u s Raab Innsbruck zur Abhaltung einer Wahlversammlung. 28. wird eine I . E. Ploner-Gemeinde gegründet, die die Werke dieses bedeutenden Tiroler Komponisten herausgeben nnd verbreiten will.
4. wird im Ferdinanden!!! die I ^ l ' ^ O A n s s t e l l n n g „Zweitausend Jahre chinesische Malerei" eröffne!, 5. findet die Firstfeicr dein: Neubau des twmden^'rstörten (Manses Hofgassc-Pfarrgassc statt. 0. vollendet der Rector Magnificus Univ.-Prof, Dr. Arnold Herdlitczla das 6l). Lebensjahr. !>. verabschiedet sich der bisherige Programmlcitcr von Radio T i r o l , D r . Arthnr Schuschnigg, vor seiner Übersiedlung nach Wien. l2. überreicht in einer Festsitzung des Landtages Landeshauptmann Okonomierat Alois Granß den Ring des Landes Tirol an Univ,-Prof. D r . Hermann Nopfner, Univ.-Prof. D r . O. Stolz und Architekt Prof. D r . Clemens Holzmeistcr.
Bevölkerungsbewegung Das statistische Amt der Stadt Innsbruck gibt für den Monat März 1956 folgende Bevölkerungsbewegung bekannt: Insgesamt Veuölterungs» bewegung
Eheschließungen (bebuiten Knaben davon , , . . . , . Madchen ehelich unehelich Totgel'mten StelbcfäUe Nriegssterbefälle
^7> r t 5 >i >> s ä s s i g e
März 1956
1955
56 223 11? 106 182 41 5 151 2
34 177 91 86 146 31 3 146 1
März Zugang ( ^ ) Abgang ^—) ^-i-i-^ -!-i^ ^ ^-
22 46 26 20 36 10 2 5 1
1956
1955
44 115 65 K0 88 27 1 113 2
25 90 50 40 72 18 108 1
Zugang (^-) Abgang (—) ^ ^ ^ ^ ^ ^ -!-<^
19 25 15 10 16 9 1 5 1
ilu Reisebericht des Johann Heinrich Schinz (1767) I n de» folgenden seilen >ei an einen Neisebericht erinnert, der eine Schilderung der Stadt Innsbruck enthält, hier aber kaum bekannt ist, nämlich jenen des zürchcrischen Staatsmannes Johann Heinrich Schinz vom ^ahre 1767, Schinz muhle als Leiter des Salzamtes in Zürich damals eine größere Reise in ^lngclegeuhcilru seines 1'lmles unternehmen, bei der er in Innsbruck nnd Hall z» tun hatte. Die Aufzeichnungen darüber hat (Gerold Meyer vou Knonau im „Ne»jahr5blatt, herausgegeben von der Stadtbibliothct Z ü rich auf das Jahr 1'.»07" veröffentlicht. Der Abschnitt über Innsbruck lautet: „Innsbruck ist an sich eine der kleinsten Städte. Bei Anlaß der Mariage (ist die Hochzeit des nachmaligen Kaisers Leo«
pold I I . von 176,',) ward das Tor und die Mauer, so es von der Neustadt sonderte, niedergerissen und der (Kraben ausgefüllt, welches zu großer Zierde gedient. Der T r i u m p h ' bogen ist vou schlechter Nagel flue erbaut. Die BildhauerArbeit ist anuoch vou (Nips und hat der Stadt doch 15000 Gulden gekoste!. Die Kaiserin ( M a r i a Theresia) w i l l ihn ausbauen lassen. Wie man sagt, wird die anßere Seite sich ans die Mariagc, die innere ans den Tranerfall des Kaisers (Tod am ltt. August) beziehen. Die Hofonrg wird schon gebaut : der O r t , wo der (ist der Kaiser) gestorben, ist jetzt eine Kapelle, und wo er niedergesunken, steht der Altar mit Alabaslcrbildern, die aber sehr schlecht geraten sind, sonderlich in der Draperie; der Bildhauer heißt S a r t o r i . Die Kaise-
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r i n hat da ein S t i f t von zwölf adeligen Damen errichtet; jede hat 5W Gulden, nnd sie leben in Gemeinde. Das Grabmal Maximilians ist in der Arbeit, Zeichnung und Perspektive zum Erstaunen schön. Der gemeine Mann glaubt, der Künstler Eollin vuu Mccheln habe das Sekret (ist Geheimnis) gehabt, den Marmor lind zu machen. Ein Feld enthält die Einsetzung Maximilian Sforzas in sein Herzogtum Mailand mit Hilfe des Papstes nnd der Schweizer. Wer tat Wohl weniger dazu als Maximilian? Die Universität wird dermal nicht stark besncht, sind nur drei- bis vierhundert Studiosi. Diesen Abgang schreiben sie sehr der hohen Valuta zu, da man anderswo wohlfeiler sein könne; ehemals seien auch viele Baicrn hier gewesen, es sei ihnen aber verboten worden, eben wie par rcprexzaüle den Tirolern. Der Pater Weinhard 3. ^.. Professor für Physik nnd M a thematik, scheint ein sehr geschickter M a n n . Er hat einen schönen Apparat zu der Experimentalphysik nutcrhandcn, anch sehr viele Maschinenmodclle. Neben andern Experimenten sind diejenigen mit dem parabolischen Spiegel und elliptischen schön. Jene haben etwas zu 3 Fuß Diameter, von Gips und vergült (ist vergoldet); beide stehen etwa 60 Schuh voneinander. Allda hängt anch das Porträt des Anich, eines nicht längst im 43V2 Jahr verstorbenen Nanern, dessen Vater ein Kohlenbrenner war nnd der erst i n seinem 38. Jahr angefangen, schreiben und lesen zu lernen; anch hörte er nicht gut nnd stammelte. Er war ein Dreher nnd machte Spinnräder. Er bekam Lnst zu den Wissenschaften der
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Mathematik nsf, und bat deswcgeu obigen Pater Weiuhard »m einige Anleitung. Dieser wollte ihn zwar zu sciuem Beruf zurückweisen, aber vergeblich. Seine zwei Hanptarbei» ten sind zwei Globen von 3 Fuß i m Diameter, die Zirkel von Messing uud sauber gestochen; der M e r i d i a n i ^ aber ist von Eisen, sehr künstlich von Messing überzogen. Die Bewegung ist ungemein leicht, nnd durch eine an dem Horizonte angebrachte Pendeluhr wird der Globus durch die Grade des Äquators bewegt. Diese sind nicht nur zierlich geschnitten, sondern auch die Figuren, brav gezeichnet und punlliert, Seine A r t war besonders: den Ochsen fing er an bei den Hörnern; dem Krebs hat er eine Art Schärpe und einen konkaven Schwanz gemacht, weil er in seinem Leben uoch keinen gesehen hatte. Alles dieses ist von seiner eigenen Arbeit. Ans Befehl machte er die Spczialkartc von Tirol, welche überaus mühsam ist, etwa 8 Fuß hoch. Sie wird nun l'opicrt und soll iu etliche Tabellen nnd Kupfer kommen. Er ging immer hier als ein Tiroler gekleidet, ohne einigen Stolz. M a n erzählte bei diesem Anlaß von einem Bauern, der blind war nnd die schönsten Uhren gemacht I M . Die Hänser der Stadt sind alle mit langen Schindeln bedeckt, nnd zn Vorsorg auf die Feuersgefllhr geht über die Firste der meisten Häuser ein hölzerner Gang, aus dem etliche Eimer mit Wasser unterhalten werden." Anschließend beschreibt Schiuz kurz die Haller Müuze, erzählt von den Niesen Hayinon nnd Tnrst (ist Tyrsus) und schildert etwas ausführlicher die Amrascr Sammlungen.
K. Sch.
Verzeichnis über die im Monat A p r i l 1956 beim Smdtmagistrat Innsbruck ausgestellten Gewerbescheine bzw. Konzessionsurkunden Vrhart K., I n n r a i n 29, Handel mit Textilien. ^ Pfaundler W., Nichard-Wagncr-Straße 5>, Pressephotographengcwerbc. — Siedler M a r a , Dcfrcggerstraßc 24, Einzelhandel mit Photoartikeln. — Sautter V., Bozner Platz 2, Büromaschinenmechanikergcwerbe. — Meraner P. jun., Amthorstraßc 59, Handel mit Wein. — Petter H.. Fcldstraße 11, Tiefkühlen von Lebensmitteln. — J u g . K a r l Ieliuek ck Sohn, Tcmplstraße 1, Groß- nnd Kleinhandel mit Holzbearbeitungsmaschinen. — Bär M . , Hnngcrburg 12, Großhandel mit Handschnhen. — Amor N., Brixner Straße 3, Handel mit Büromaschincn nnd Büromöbeln sowie Einzelhandel mit Papier- nnd Schreibwaren. — Steixucr I n g e borg, Ing.-Etzcl-Straße (Bogen 46), Einzelhandel mit Textil-,' Strick-, Kurz- und Wirkwaren. — Kaftfcrer 3l., Schlachthof, Handel mit Därmen, Darmputzerci. —Prida E., Stnbaitaluahnhof, Buffet sowie Lebens- uud Gcnnßmittel. — Plchter F., Höttinger An 41, Eafö-Espresso. — Vernauer A., Langstraße 17, Friscnrgcwcrde. — Hmtcrcgger O., nächst der sog. „Schweinsbrücke" ober Mühlan, Sand- und Schottcrgcwinnung. — Kador Nosiua, Michael-GaismayrStraße N , Handelsagentur. — Seebcr Olga, Brixuer Straße 3, Schönheitspflege. — Tischler G., öffcntl. Standplatz am Innsbrnckcr Hauptbahnhof, Anbietnng persönlicher Dienste. — Holluschek W., Schüpfstraße 19, Großhandel mit Hauö-Yaltsartitcln und Parfumcricwaren. — Lamel V.,
Kochstraße U!, Verleih von Personenkraftfahrzcngcn und Motorrollern. - Feil F., Erlcrstraße 4, Einzelhandel ohne Beschränkung. — Schuldcrmann Frieda, Liebencggstraße 2, Friscnrgcwerbe — Dalus H., Amrascr Straße 34,'Eisbussct. - Vallunternchmullg Evata KG., Maxmilianstraße 9, Banmeistcrgewerbe (Filiale von Gmünd i. K ) . — D r . Lieblich V., Brixucr Straße 3, Privatgeschäftsvcrmittlnng. — Fa. „Olca, O l - und Fettwerke Nachf. Nauch K G . " , Kir'chgasse l l , fabriksmäßigc Erzeugung von Speiseölen. — Fa. „Herbert uud M a r i a Pfister ^ Co.", Mnseumstraßc 1, Filiale: B u r g graben 23, Einzelhandel mit Uhren, Gold- nnd SilberWaren. — Iost Gertrude, Peter-Mayr-Straße 4 a, Handelsagentur. — Eocher A., städt. Schlachthof, Vieh- nnd Fleischhandcl. — Heid H., I M 78, Zuckerbäckergewerbe, - Drahl G., Amrascr Straße 72, Konditoreigewcrbe. — « r c p l E., Müseumstraße 2«, Hcrrcnkleidermachcrgcwerbe. — Ladstätter M., Elaudiastrastc 11. Handelsagentur. — Fa. „ H u manic Heinisch ^ Mayer-Nieäh KW", Maria-Theresicu^lraße 17/19, Handel ohne Beschränkung ans bestimmte Wareu. — Niedmüller W., Audreas-Hofer-Slraße 37, Haudel mit Wurst- uud Selchwaren etc. — Hackhofer V., Niedgassc 5>9, Kleinhandel m i t Spirituosen, Weinen etc. — Trapp F., Brixncr Straße 3, Handelsagentur. ^ Müller F., Pradler Straße 27, a, Handelsagentur.
Nachweisung über die in den Monaten März und A p r i l 1958 beim Stadtmagistrat Innsbruck durch.qcfichrten (hewerbcloschungen O c i l l K., Maria-Theresieu-Ttr. 29, Marltfahrergcwcrbe, - ^rofun^cr ^luua, Mcntlgasse 5>, Gcmischtwarenhaüdel nnd Herstelli'.ng von Konserven. - Äaumgartuer I . , i^ninppstraßc 22, Spengler- nnd Glascrgcwerbe, Plattuer A., Fcrdinand-Weyrer-Straße ^ Pfcrdesnhrwcrksgcwerbe.
Peiustingl ))l., Schiieednrggasse 70, VanmeistergeN'rrbc. — P i t l l L., I g l s 27, Lohntiilschergewerbe. M a r t i u l3., Liebcneggslraße 2, Handel mit lechn. Neuheiten. - Fischer A., Laudseestraßc I I, Schuhmacherhaudwerk. - - Sluhra E., ^uuslraße 5. Erzcugmia, von Reiseandenken. — Alten«
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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
edci I . , Maria ^Heresieu-Straße 5>l>, Einzelhandel mit Tcxlil- >ind K>irzwaieu. ^.'orniidcll M., Neu^Ar^I 222, Gast» und EchanlgrU'erl'e, 1>.>l'lill»cr ss., Li^'beneggstr. !>, Erzeugung von Tchwablxlscheideu. Pxtzlcr ss. Höttinger Au ! l , ^ebeuc^ nnd (^euußmillel. Mödlingl r N., Weiherburggasse 15, .->, l^emischtU'areuhaudel. - Mischer I . , (^umppstraße l«, Handel mit Milch nnd Milchprodullen. Moritz I . , Rudolf Grciu^Slraße '.!, Haudclsageulnr. - Aichocr I . , ssreisingslraße <>,ssleischhaucr»nnd Cclchcrgcwerbe. Männer U., Stafslcrslraßc 25>, Tapcziercrgewcrbe. Josef Selin »K Sohn, Templslraße 2, Baunieistcr^eN'crbe. Wild I . , Innstraßc «1, Verlauf von ' kleiner M., Ml^arlslrasze >l, ^asch 3lelic ^ m i l l i o n Dr. bjoldemulld <<- (5o., iliebl ^ . , Amraser Straße ^i>, K ^teichcnau-Laqer (D ^?, MarllfahrerqeU'crbc. I . , Maria-Theresicu-Stras^c 5,5', Erzeugung von Beuteln. — Rotler A., Marktqraben 12, PulMacherhandlvcrk. ^ Katzlbcrger F., Am Marktplatz, Handel. — tapferer M., Schlachthof, Handel mit Därmen und Darm-
puyerei. üiilüicüc'lMmuer i^., Mandelsbergerstraße 3, (^alaulerie' und Pav>>imerie>oareu. Tchrcillcr h,, Tchil-» lerslraße 2, Dameulleidermacherhandwerl. Hö'rtüaql W., '^na,-Ctzel Ztras'^e (Boqen 171), 3i>chlerqewcrde. .Ulonzal ss., Mariahilf >, ,Meidermachera,ewerde. ^ Tischler )1i., Vanqslraße I«, Betlsederureinissuuci. VcrNm»al>r E., Meullcuisse Ifta, 'Auslreichcr und Lackierer. - Tischler I . , Haxplbahnh^s, Plal'die»stsse>uerde. - KleiderhailS sscil, ^ » h . .^larl sscil und ssril) sscil jun., (5rlerstras^> <>!, Einzelhandel ohne Beschränluuss. - Winter ss., Viebeneqcislraße 2, ssriseura,ewerde. „Olea, Ol- und ssettwcrle Ges. m. b. H.", >iirchqasse I I , fal.'ril5»iaßia,e lHr^eulNinq von Speiseölen. .Kleißl ss., Schmerliuqstrafte '1, Haudcl. — Gnigler H., ')lr;l 2«:i, Schuhmacherqewerde. ssusscr E., Lcop^Idslraste ^)l'r. 2^, Einzelhandel mit Zucker- uud Backwaren. - Powodeu N., Iahuslrcchc 2:i, .^leidermachcrssen.'erl'e. - ^rudcr H., Leopoldstraße Il2, Erzeugung von Lederwaren. - - Korber (3., Museumstraftc ZU, Hcrrenschneiderhaudwerl. - - Strickuer I . , Glatzstraße 22, Flcischhaucrhandwerl. ^ ~ iiiebl I , , Ricdgasse Nr. 5>9, Spirituosen. — Stehlick «., Schrclterstratze ? / D a mcu- nud ,^i!^derklcidermacherssewcrdc.
Baugenehmigungen Gp. 2097/1 K. G. Arzl, Otto Hinteregger, Sand- nnd Schotlerqrube. Ämrafcr St ratze 72, Georg Draßl, Konditoreibetrieb, ssischcrstraßc 8, Netterwerk, Büro- nnd GeschäftsräumeerKranewittcr-, Löns- und Iosef-Pöll-Straße, Stadtgemeinde Iunobruck, Errichtung Volksschule Pradl-Ost. Westbahuhof, Errichtung des Brückenmeistcrgebändcs. slrzl Nwa, I n g . Karl Kastner, Einfamilicnwohnhaus. I g l s 5, Hanauer Emmh, An- und Umbauarbeiten. I g l s 119, Peter Piva, Einfriedung.
Amras «2 c, Rudolf Witsch, Einfamilienwohnhaus. Arzl 213 a, Dr. Ludwig Schmnck, Wohnhaus. Kiebachgasse <>, D i p l . - I n g . Robert Ranch, Verlängerung. Herzog-ssriedrich-Straße 31, Josef Ortncr, Errichtung Gasscnschank. I g l s 78, Herbert Heid, Konditorcibctrieb. Hoher Weg 2, Karl A. Dnbsek, Musikinstrumentenwerkstätte. Tefreggerstraße 24, Klara Frühauf, Fisch- und Photogeschäft. Hörtnaglsiedlung 23, Alfons nnd M a r i a Hutzl, Anbau.
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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Nummer h
Wohlnmgstanschangebote Abkürzungen: Hgh -_ Kabinett, Kli. ^^ Nuche, S p . — Spei«, Zi. — Zimmer. l Zimmer mit Küche und Zubehör:
!l Zimmer, 2 Kabinette, Küche, Bad und Zubehör:
Denifl Gertraud, I n n r a i n 5>N/P., gegen 2 Z i , , I .Nu,, Sp,, evtl. Bad.
Sar.cr Anna, Iosef-Püll-Straße 12/p. gegen 2 Z i , , 1 Kab., Kü,, Bad, Tausch nur mil Postbcdicustetcn möglich.
2 Zimmer. Kabinett, Küche, Vad und Zubehör: Avanzini Leander, GabclÄergeistraße 24/?, gegen 2 Zi,, 2 Kab,, Kü., Sp., Bad.
"uswärts: Bamberger Georg, Solbad Hall, Schünegg-Siedlilna, ?/?., ^ ^ j ^ ü „ Sp., Gcmcinschaftsbad qcqcu V bis :i ^ - , Kü,. S p , Bad.
Eigeiitiiliicr u. Herausgeber: Tie Ttadtgemeinde Innsbruck. — Verautw. Schriftleiter: Tv. Karl Nathans, Zimmer Nr. 190, — ?ruct: sselizian Ranch, I n