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April 1957
20. Jahrgang
50 Jahre Freiwillige Rettungsgesellschaft Am Ostersonntag trat die Freiwillige Rettungsgesellschaft mit ihrem li0jährigen Gründungsfest an die Innsbrucker Öffentlichkeit heran, um ihr zu zeigen, was in diesen Jahren von ihr geleistet und aufgebaut wurde. Der Festakt wurde durch eine Feldmesse im Klosterkasernenhof — zelebriert von Propst Msgr. Dr. Huber — eingeleitet. Anschließend begrüßte Obmann Kacicnit die in den Stadtsälen versammelten Festgäste, darunter Bürgermeister Dr. Lugger, Vizebürgermeister Flöckinger, Professor Hörbst und die Hunderte von Notkreuzhelfern, die besonders aus Bayern mit ihren Fahnenabordnungen erschienen waren. Nach einer Ansprache von Bürgermeister Dr. Lugger sprach Professor Dr. Hörbst eindringliche Worte über den hohen Gedanken, welcher der Institution des Roten Kreuzes zugrunde liegt. Nach Verleihung von Anerkennungsmedaillen an verdiente Helfer begaben sich die Festgäste vor das Landestheater. wo eine große Einsatzübung für Katastrophenschaden vorgesehen war. Bürgermeister Dr. Lugger alarmierte durchs Telephon von der Tribüne aus die Mannschaften, und nach wenigen Minuten erschienen die ersten Wagen. I n kurzer Zeit entstand ein Hilfsplntz auf dem Nennweg, 40 „Schwerverletzte" wurden geborgen und abtransportiert. Anschließend erfolgte ein Vorbeimarsch vor den Tribünen. Sonntagabend beschloß ein Festabend im Hotel M a r i a Theresia die Feier. (5s ist eindeutig Aufgabe der Gemeinden, für die Erste Hilfe an ihren Bürgern zu sorgen, steht doch im R G V l . vom !!0. A p r i l 1870. § 3: ..Im selbständigen Wirtungstreis der Gemeinde liegt: Die Fürsorge für die Erreichbarteil der nötigen Hilfe bei Erkrankungen und Entbindungen sowie für Rellungsmittel bei plötzlichen Lebensgefahren." Diese Fürsorge der Gemeinden war seinerzeit wohl sehr spärlich, und so mußten die Bürger in allen Städten und Gemeinden zur Selbsthilfe greife». Vmi Innsbruck wissen wir. daß schon 187,7, also gerade vor 100 Jahren, sich einige wackere Bürger zusammentaten, um eine „Retlungsabteilung" zu gründen, die vor allem gegen elementare Ereignisse von Feuer und Wasser gedacht war. Sie konnte wohl in einzel-
nen Fällen rettend eingreifen, doch großen Ereignissen stand sie machtlos gegenüber, wie sich dies zum Beispiel in Wien beim großen Ningtheaterbrand am 8. Dezember 1881 zeigte. Diese Katastrophe führte in Wien sofort zur Gründung einer Freiwilligen Rettungsgesellschaft' ein Jahr später wurde von der Innsbrucker Freiwilligen Feuerwehr eine Sanitätsabteilung ins Leben gerufen. W i r sehen also ursprünglich einen engen Zusammenhang zwischen Feuerwehr und Rettungsgesellschaft, wie dies auch i n anderen Städten der F a l l war. Diese Sanitätsabteilung funktionierte allerdings ursprünglich nur bei Vrandfallen. 1893 wurden Räume für diese Erste Innsbrucker Freiwillige Nettimgsgesellschaft im sogenannten „Vruderhaus" am Karl-Ludwig-Platz (Adolf-Pichler-Platz) bereitgestellt. Das Haus wurde 189? niedergerissen; die sehr gute, von Wien gespendete Einrichtung wurde dann dem Städtischen K r a n kenhaus einverleibt. Auch die Sanitätsabteilung der Feuerwehr fristete zunächst nur ein sehr kümmerliches Dasein. Erst durch das tatkräftige Einschreiten des damaligen Branddirektors Varon G r a f f , der Ärzte Dr. Franz W i n k l e r und Dr. T h a l g u t e r gelang es, die Sanitätsabteilung etwas zu Ansehen zu bringen. Ebenso erwarb sich Dr. Otto K ö l n e r große Verdienste um die Ausbildung der neuen Mannschaft. Auch Hofrat Amadous S i m a t h widmete sich mit großem Eifer der guten Sache. A l s er 1904 seine Stelle als Obmann zurücklegte, trat Leo S t a i n e r in seine Fußstapfen. A m 1. Ottober 1907 wurde die Rettungsabteilung gegründet und versah von diesem Zeitpunkt ab einen ständigen öffentlichen Rettungsdienst. Von der Stndtgemeinde wurde im zweiten Natliau^Iiof zunächst ein Raum zur Verfügung gestellt, der sich jedoch bald als zu klein erwies und daher weitere Räume belegt werden mußten. Die Pferde für die Krantenfahrten stellte die Feuerwehr und den Ersatz jeweils der Pserdebesitzer M e n a r d i. I m ersten Weltkrieg tam die erste schwere Belastungsprobe. Die Freiwillige Nettungsgesellschaft, welche in den Satzungen entsprechende Verpflichtungen mit dem Roten Kreuz eingegangen war. mußte