Amtsblatt Innsbruck

Page 1

der Landeshauptstadt Innsbruck r > ä) c > l> t

» in a I

l in

M e» a l

S ch r i f t I e i t n il ^ : R a t h a u s 3. S t o c k , Z i m m e r ^?r. l '.» 0 ,v e r n spreche r ))l r . »» '.; 7 l / l, v 0

. 5^ ,!().—, Einzeln 3 2 . — l' r i >n N a t l i ano - 'vl> rtic> v

Mai 1958

2 l . Jahrgang

100 Jahre Innsbrucker Feuerwehr Innsbrucks Feuerlöschwesen ist beinahe gleich alt wie die Stadt selbst. Wenn man uon den verheerenden Bränden aus der ältesten Zeit der Stadt liest — es sei erinnert an den Brand von 1292, der fast die ganze Stadt zerstörte, oder an jenen von 1432, dem die gesamten Klostergebäude uon Willen zum Opfer fielen —, kommt einem die Wichtigkeit und der Segen einer technisch hochstehenden, wohlausgerüsteten und stets einsatzbereiten Feuerwehr erst richtig zum Bewußtsein. Angesichts des hochentwickelten modernen Feuerlöschwesens zeigt sich die fast völlige Hilflosigkeit früherer Jahrhunderte dem Wüten des feurigen Elementes gegenüber, und die Verordnung des Jahres 1543, derzufolge jeder neu aufgenommene Bürger einen ledernen Feuerlöschkübel beizustellen habe, dokumentiert diese Hilflosigkeit i n selten eindringlicher Deutlichkeit. Das Geburtsjahr der Innsbrucker Freiwilligen Feuerwehr, der drittältesten in der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie und der ältesten im heutigen Bundesstaate Osterreich, war das Jahr 1857. I h r Begründer, der akademische Turnlehrer Franz Thurner, halte es jedoch nicht leicht, seine weitblickenden, verdienstvollen Absichten und Pläne in die Tat umzusetzen. Beinahe hätte Thurner die in Mainz bestellten, ohnehin sehr bescheidenen Feuerwehrgeräte aus der eigenen Tasche bezahlen müssen. Welcher Wandel vollzog sich doch seil den ersten Anfängen einer organisierten Feuerbetämpfung. War ursprünglich der lederne Wassertübel fast das einzige Brandbetämpsungsmittel, steht heute eine stattliche Anzahl nach den neueste» Erfahrungen konstruierter, technisch volltommener Molorsahl'zeuge nebst allen erforderlichen Geräten lind Zubehör zur Verfügung, mit deren Hilfe es möglich ist, jeden Brand in liirzester Zeit erfolgreich zu bekämpfen. Die Mitwirkung unserer Feuerwehren an der vorbeugenden Brand- und Katastrophein'erhiitung ist weilgehend gewährleiste!. Doch das beste (Herat märe nutzlos, stünden nicht zu jeder Tages- und Nachtstunde einsatzbereite, pflichtgetreue Männer bereit, zu helfen, wenn der Notruf an sie ertönt. Und diese Pflichttreue ist es. die die Bürger von Innsbruck berechtigt, sich in Sicherheit

zu wiegen und ruhig schlafen zu können. Unsere F r e i willigen Feuerwehren im gesamten Stadtbercich und die hochqualifizierte Verufsfeuerwehr beseelt bester Geist echter Hilfsbereitschaft. So möchte ich die Jahrhundertfeier der Innsbrucker Feuerwehr zum willkommenen Anlah nehmen, um allen ihren wackeren Männern der Landeshauptstadt Innsbruck und meinen persönlichen aufrichtigsten Dank auszusprechen und ihnen volle Anerkennung zu zollen für ihre schwere und verantwortungsvolle Arbeit i m Dienste des Nächsten. Mögen die Innsbrucker Feuerwehrmänner auch i n Zukunft Leben, Gesundheit und Eigentum ihrer M i t bürger in so hervorragender, selbstloser Weise wie bisher schützen, und möge unser Herrgott ihr Wirken segnen! Lugger Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck Vorstehende Ausführungen widmete Bürgermeister Dr. Alois Lugger der soeben erschienenen Festschrift ..Hundert' Jahre Feuerwehr Innsbruck 1857—1957" als Geleitworte. Vorliegende literarische Arbeit, herausgegeben vom Vezirksfeuerwehrverband InnsbruckStadt, redigiert von Professor K a r l P a u l i n , verdient wegen ihres Inhaltsreichtums und der schmucken Ausstattung an bevorzugter Stelle Erwähnung. E i n Blick auf das Inhaltsverzeichnis läßt erkennen, das; hier gediegene nnd tiefschürfende Arbeit geleistet worden ist. Voran stehen die Ehrentafeln zum Gedächtnis der in beiden Weltkriegen gefallenen und i m Einsatz tödlich verunglückten Feuerwehrtameradcn. Dann folgt in ausführlicher Weise die Chronik der Freiwillige» Feuerwehr mit den Namen und persönlichen Daten der Gründer, der jeweiligen Koininandanten und der Ehrenmitglieder. E i n eigenes K a p i tel befaßt sich mit der Innsbrucker Bernfsfenerwehr, die auf einen <>l»jährigen Bestand zurückblicken kann. Der Beilrag, betitelt ..Die Freiwillige Feuerwehr Innsbruck in der Luflschutzpolizei", gibt Aufschlug über die schweren Einsätze während der Bombenzeit der Jahre zwischen 1!)1.'l lind 1945. Für jeden E i n heimische!, wissenswert sind auch die Aufsätze „ D i e


Seite 2

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Freiwilligen Feuerwehren Groß-Innsbrucks seit 1!» !.">" i.» und „Aus der Chronik der Feuerwehrmusik I n n s bruck". Die im Verlauf ihres hundertjährigen Bestandes von der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck bekämpften Großbrände findet man in einer eigenen Liste, chronistisch geordnet, vor. Von nicht geringerem Interesse sind auch die Beiträge „Feuerlöschgeräte in Innsbruck seit dem Jahre 1W0", „Der gegenwärtige technische Stand im Feuerwehrwesen", „Die Feuerwehrschule des Landes T i r o l " und „ T i r o l s Vorsorge für den Abbrändler". E i n dichterischer Festgruß beschließt den I n h a l t , dem Geleitworte von Vürger-

Nummer 5

meister Dr. Lugger, Vizebürgermeister Hans Flöctinger. Landeshanplmann Dr. Hans Tscliiggsre», Lanoes-Feuerwehrtommandant Dipl.-Ing. Anlon Orgler, Polizeipräsident und Präsident des Österreichischen Buudes-Feuerwehrverbaudes sowie vom FeuerwehrBezirtskummandanten Hans Kuen vorangestellt sind. Dem reichhaltigen Text ist ein ebenso umfangreiches Bildmaterial beigefügt. Eine besonders wertvolle Beigabe stellt vor allem das Titelbild der Festschrift dar, das Hans Mueltschers Statue des heiligen Florian in ritterlichem Harnisch zeigt.

Zum Illbilmlmsfestzug der Innsbrucker Feuerwehr Das Zusammenstellen eines historischen Festzuges ist eine heikle Angelegenheit. Würde und Lächerlichkeit oder Kitsch liegen nämlich zu nahe beieinander. Wenn auch die Auswahl eines Leitgedankens meist einfach ist, so erweist sich dessen Durchführung dann doch als schwierig und oft recht kostspielig. Bei irgendeinem Ortsjubiläum sind zum Beispiel Darstellungen von Bildern aus der Ortsgeschichte besonders beliebt, wenn aber dann der Gründer, vielfach eine hohe weltliche oder geistliche Persönlichkeit, auf einem großvaterstuhlartigen Thron mit spärlichstem Gefolge heranrollt und vielleicht kurz später eine Almhütte mit einer Schuhplattlergruppe, dann dürfte kaum die geschichtliche Vergangenheit jenes Ortes eindrucksvoll vor Augen geführt werden. Die Innsbrucker Feuerwehr nun hat in ihrem I u biläumsaufmarsch, der schon allein, wenn man die Zahl der in- uud ausländischen Gratulationsdeputationen überblickt, recht ansehnlich war, eine historische Übersicht über die Entwicklung der Fcuerloschgeräte eingebaut, die eine besondere Erwähnung verdient. I n siebzehn Gruppen, zumeist pferdebespannte Löschwägen, wurde da die Entwicklung der Löschgeräte in den letzten dreihundert Jahren vor Augen geführt. E i n einheitlicher Gedanke! in jeder Gruppe war das Löschgerät, ob Pumpe, Spritze oder Leiter die Hauptsache, der Blickfang, um den sich dann einige in entsprechende Kostüme gekleidete Löschpersonen unaufdringlich gruppierten. Diese Schau war überaus lehrreich. Mancher von den vielen hundert Zuschauern wird da vielleicht erstmals erkannt haben, warum die alten Ortschroniten immer wieder von verheerenden Bränden berichten. Beim Anblick dieser primitiven Pumpwerkzeuge, wie auch der Wassereimer, die kaum größer als ein Zylinderhut waren, wird sich wohl niemand wundern, daß etwa ein brennendes Altstadt-

haus eine akute Gefahr für die gesamte Altstadt darstellte. Als im Jahre 1770 in Wilten Kinder in einem Schauspiel die Hölle sahen, da versuchten sie das Höllenfeuer in einer Tenne nachzuahmen. Diesem Verslich fielen zwölf Bauernhäuser zum Opfer. Hente würde die Verufsfeuerwehr, wenn nicht gerade ein besonderer Föhnsturm bläst, sogar noch das zur Tenne gehörige Haus retten können. Während des Festzuges stand im Tore des Rathauses der Vereitschaflswagen der Berufsfeuerwehr mit seiner Mannschaft. Wenn das Alarmsignal erlönt wäre, wäre diese Handvoll wohlgeschulter Feuerwehrmänner in etwa einer halben Minute voll einsatzbereit ausgefahren, um in jedem Brandfalle ohne Zeitverlust einzugreifen. Werfen wir da noch einen Blick auf das berühmte alte Rom! eine Mietskaserne, vollgestopft mit Bewohnern, brennt: städtische Feuerwehr gibt es keine, aber der habgierige Gülerspekulant Erassus hält sich eine Privatfeuerwehr von fünfhundert Mann, die jedoch erst dann eingreifen darf, wenn der verzweifelte Hausbesitzer sein Haus, um wenigstens noch etwas für seine Tasche zu retten, dein Crassus eiligst um einen Pappenstiel verkauft hatte. Hier scheint die „gute alte" Zeit doch einer ..besseren neuen" gewichen zu sein. Als Wunsch bleibt schließlich, daß die gezeigten allen Löschgeräte irgendwo einen gemeinsamen Aufstellungsort finden möchten. Wenn auch das eine oder andere Leihstück wieder in seinen Heimatort zurückkehren muß, so sollten wenigstens die Innsbrucker Geräte und jene seiner Umgebung in Innsbruck ein würdiges Heim bekommen. Wenn in nicht allzu ferner ^eil die neue Innsbrncker Feuerwache, vermullich in Pradl. gebaut wird, dann könnte vielleicht dort ein größerer Raum als Feuerwehr-Museum eingerichtet werden. Dr. K. Schadeldau^i

Zur Ausstellung: Maria Theresia und Tirol Dr. K a r l Schndeldaner Die am 17. M a i d. I . in der Hofburg eröffnete Ausstellung setzt die Reihe bedeutender Innsbrucks Kunstausstellungen seit 1M5 würdig fort. Sie soll nach Ansicht ihrer Veranstalter in erster Linie eine Angelegenheit der Innsbrucker sein. War doch Innsbruck

die einzige Provin^stadt i n der großen Monarchie, '.u der die Kaiserin M a r i a Theresia nähere, wenn auch leider schließlich vou tiefstem L e i d getrübte Beziehungen Halle. Gerade in der S t a d l , die sich die Kaiserin im I a l i r e <7l!,', für ein besonder v n m l n o l -


Nummer ö

Amtsblatt der Landeshauptstadt

les Freudenfest, diV Hochzeit ihres zweilgeboreueu Lohnes Leopold mil der spanischen I n f a n t i n Ludovita, erwähl! balle, sollte sie die Ställe leidvollslem l^edenlens siir die restliche!! süufzehn Iabre ihres Gebens finden. Die Iunsbrucker müssen dieses, eines der bedeutsamsten Kapitel ihrer Stadlgeschichte. mit einer gewissen Ä^ehnult lesen, denn es liegt zweifellos eine schicksalbestimmte Tragik darin, das; jenes glanzvolle Hoffest schon durch die Unbilden der Witte rung start beeinträchtigt, durch den »'löblichen Tod des Kaisers am Abcad des ltt. August einen derarl düsteren Ausgang fand. (Gottfried Pusch schrieb uach der Erzählung seines Katers noch eigens an den Rand seiner Innsbrucker Elirouit! „Überhaupt raubte das fortwährende Regenwelter dein allerhöchsten Hofe vieles vergnüge», deun wenn es eine günstige Witterung gestattet hätte, so würden oon denselben verschiedene Spazierfahrten auf das Land, nach Slams, in das Achental, i n das ^illertal, in das Stubai und nach den auf dem M i t lelgebirge so schön gelegenen Dörfern Lans, Mutters, Axams unternommen worden sein, so aber mußte sich der Hof statt dieser Ergötzungen bisher abwechselnd auf Appartements und auf den Theaterbesuch beschränken." Obige Randbemerkung setzte Pusch zum 13. August. Am Hofe feierte man das Geburtsfest der Erzherzogin Elisabeth, die später als erste Äbtissin des Adeligeil Damenstiftes in Innsbruck lebte. Minister und Adelspersonen kamen, der Kaiserin ihre Glückwünsche auszusprechen. Der Kaiser hängte am selben Vormittag in seinem Appartement dem Grafen von Rosenberg, Botschafter am spanischen Hofe, die Ordenstette des goldenen Vließes um. Das Kaiferpaar wohnte dem Eheverlöbnis zwischen der Tochter des ersten Oberhofmeisters Graf von Ilhlefeld und dem Kämmerer Graf oon Waldenstein bei und lud das Brautpaar zur kaiserlichen Tafel. V o n der St.-Iakobs-Pfarrtirche aber zog eine Vittprozession wegen des schon lange andauernden Regenwetters zur Sieben-Kapellen-Kirche auf dem Saggen, um eine.gedeihliche Witterung zu erflehen. Und als tatsächlich abends der Regen nachlief;, begab sich die Hofgesellschaft anf den Nennplatz, um dem zwischen diesem und der Reitschule schon seit langer Zeit mit einem Aufwände von l 1.000 Gnlde» zubereiteten Kunftfenerwerte zuzusehen. Hören wir weiter die Erzählung des Gottfried Pusch: „Die wesenllicheu und schönsten Bestandteile dieses Feuerwerkes bildeten drei große Tempel. I n dem mittleren, etwas größeren strahlenden Tempel prangte der Ramenszug Ihrer Majestät der Kaiserin in stärkstem Brillaulfeuer. in dem einen Seitenlempel befand sich ebenfalls der Ramenszug Seiner Majestät des römi schen Königs lJosef II.) allein, wie in dem andere» Seilentempel ein Gleiches mit dem Ramenszuge seiner Majestät des Kaisers erfolgen follie. Da fiel plötzlich ein gewaltiger Regcn und verlöschte den teuern Ramen unseres geliebten Kaisers. Der allerhöchste Hof zog sich eiligst in die swsbnrg zurück und die große Masse des Voltes, welches aus diesem Umstände eine üble Vorbedeutung »ahm, verließ mit schwerer Ahnung diesen Platz." Es kam der Unglückssonntag, der 1«. August. Der Ehronist schreibt: ...Heute. Sonntag, war um zwei Uhr wieder große Familieulasel im Riesensaale. Allgemeiner Einlaß war diesmal

Seite 3

nicht, nur yoyen ^laudespersouen war der E i n t r i t t zum Zusehen gestattet. Nach aufgehobener Tafel verfügte man sich alsbald in das Theater allein! welch ein Schluß dieses Tages, welch entsetzlicher Wechsel von Freude und Leid ist eingetreten, Schrecken. Bestürzung und Tränen haben henle mit einmal allen Jubel und alle Lust zerstört und K'idor war die traurige Bordeutung bei dem unterbrochenen Feuerwci! teine leere und trügerische. Inmitten von den Iierzlichsten Freuden und in M i t t e der lirolischen Ration brach nämlich das teure Leben des inniggeliebten besten Kaisers Franz I. Seine Majestät war heute morgens noch, wie er es sehr oft zu tun gewohnt war, zum Tische des Herrn gegangen, speiste wie gewöhnlich mit höchst seiner Familie, war während der Tafel in der frohesten Laune und ging dann abends in das Theater, um einem italienischen Schauspiel beizuwohnen. Gegen Ende desselben verließ jedoch Seine Majestät der Kaiser in Begleitung Seiner Majestät des römischen Königs das Theater, beklagte sich, als Höchstderselbe über den langen Gang der Hofburg zurückging, über eine ihn befallene Schwäche und wollte eben bei der kleinen Stiege in die Türe des Vorzimmers Seiner Majestät des römischen Königs treten, als Höchstselber links an den da selbst wachehabenden Grenadier vom Schlage getroffen hinsank, von wo man dann Seine Majestät in dieses Zimmer trug und in das Bett des Kammerdieners Seiner Majestät des römischen Königs legte. Es wurde sogleich der Iesuitenpriester Parhamer und der Leibarzt v. Stört geholt, allein man bemerkte kein Lebenszeichen, und auf den versuchten Aderlaß floß kein B l u t mehr, denn in wenigen Minuten darauf, als man Höchstdenselben in erwähntes Bett brachte, hatte er auch, und zwar in den Armen seines erstgeborenen

Sohnes, des romischen Königs, schon sein schönes Leben geendet . . ." Am Montag, den 19. August, war Innsbruck eine Stadt der Trauer: „ I n den Straßen geht alles — ganz im Gegensatz wie früher — niedergeschlagen herum und die tiefe Stille kommt sonderbar vor auf die rauschenden Hochzeitsfreuden, über welche die schlechte Witterung wohl wie eine unglücksschwere Wolke hing. Die wachehabenden Offiziere zogen heute mit Trauerfloren auf die Vurgwache. Sämtliche noch bevorgestandene Festivitäten wurden eingestellt, die dritte und vierte Abteilung des großen Preisschießens haben nun auch zu unterbleiben. Alle auswärtigen Herrschaften, welche über diesen so plötzlichen traurigen Borfall auch äußerst betroffen sind und den herzlichsten Anteil nehmen, wollen nun alle wieder schnell aus dieser Trauerstälte fort, welche sie auf diese Weise zu verlasseu wohl nicht daran gedacht haben. Es sind nicht genug Wagen und Pferde auszutreiben, weil alles auf einmal ausbrechen w i l l . " Jene J u l i - und Augusttage des Jahres 1765, Tage freudevoller Hochzeitsfeierlichteiten und tiefster Trauer, lassen nun die ^ l l Ausstellungsstücke, die der Landestonservalor Dr. Osw. Gras Trapp in einem Katalog mit großein Fleiß und einmaliger Sachkenntnis beschrieben hat, noch einmal aufleben. Die beteiligten Perfönlichteiten erscheinen in zahlreichen Porträts bedeutender Künstler. Besonders die aus Gens entlehnten reizenden Iugendbilder der kaiserlichen Kinder bilden einen lichtvollen Höhepunkt.


Gelte 4

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Die Anerkennung, dio diese Ausstellung verdieilt, wie auch ihre Bedeutung für das heutige Innsbruck, hat das Stadtoberhauvt, Bürgermeister Dr. Lugger, bereits gelegentlich der feierlichen Eröffnung der Ausstellung gebührend gewürdigt. Seine Ansprache bilde den Abschluß der Betrachtung! „ E i n wahrhaft glücklicher Gedanke war es. dein diese wunderbare Ausstellung hier ihre Entstehung verdankt, und Dank und besondere Anerkennung gebührt den I n i t i a t o r e n dieses Werkes- den Herren Landestonseruator Dr. Oswald Graf Trapp, Stadtrat D i p l . - I n g . Anton Hradetzty, dem Leiter der Schloßverwaltuug I n g . Hubert Kittinger und deren M i t arbeitern, die in monatelanger, mühsamer, von tiefem Verantwortungsbewußtsein getragener und auf reichem Wissen basierender Arbeit diese Ausstellung ins Leben riefen. Eine Ausstellung, die in den kommenden Sommer- und Herbstmonaten sicherlich vielen Besuchern Stunden echter, tiefer Freude und besinnlichen Versinkens in ein Stück österreichischer Geschichte schenken wird. Wenn es heute auch üblich geworden ist, Ausstellungen verschiedenster A r t nicht nur in einer einzigen Stadt zu zeigen, sondern als sogenannte Wanderausstellungen auf Reisen von Ort zu Ort zu schicken, uni einer möglichst großen Anzahl von Interessenten deren Besuch zu ermöglichen — diese Ausstellung „ M a r i a Theresia und T i r o l " kann nur in T i r o l , kann nur in der Innsbrucker Hofburg gezeigt werden. Nur hier bietet sich ihr der Nahmen, in jenen Räumen, die die Kaiserin einst mit ihrem blutvollen Leben erfüllte. Nicht nur der fremde Gast, der Innsbruck zu seinem Reiseziel erwählt hat und in seinen Mauern Entspannung und Erholung von anstrengender Berufsarbeit sucht, auch der Einheimische, der — der Macht der Gewohnheit erliegend — an den Schönheiten Innsbrucks schon gleichgültig vorüberzugehen pflegt, werden sich des Eindruckes nicht erwehren, wenn aus allen Fenstern des ersten Stockes der langgestreckten Hofburg, die sich heute wieder im traditionellen theresianischen Ocker zeigt, eine Flut von Licht in die I n n s brucker Sommernacht hinausstrahlen wird. Der warme Schein der kostbaren Luster lädt jedermann ein, die Prunkgemächer im ersten Stock aufzusuchen und die Schätze zu besichtigen und zu bestaunen, die, liebevoll und mit großer Sachkenntnis zusammengetragen und geordnet, von jener einmaligen Frau auf Österreichs Thron künden, deren sechswöchiger Besuch in Tirols Landeshauptstadt vor nunmehr nahezu zwei Jahrhunderten dieser einen unauslöschlichen Stempel aufdrückte. Kaiserin M a r i a Theresias Besuch in Innsbruck wurde für sie zur einschneidenden Eäsur in ihrem Leben, gab ihrem Leben. Denken und Streben eine entscheidende Wendung, führte ihr schmerzlich rwr Augen, daß auch das Leben der Beherrscherin eines Weltreiches, in der Berantwortnng vor Gott zwar weit über jenes ihrer Menschen hinausgetragen, im Letzten jedoch auch in jene Bahnen mündet, die uns Menschen ausnahmslos vorgezeichnet sind. Die Erinnerung an die große Kaiserin ist in unserer Stadt in vielfältigster Form über die Jahrhunderte hinweg lebendig geblieben. Innsbrucks Hauptstraße, mit dem unvergleichlichen Blick auf die Nordkettc. oft als schönste Straße der

Nummer 5

Well bezeichnet, trägt ihren Namen, zeigt sich mil ihren Palästen, Adelsansitzen und stolzen Bürger Häusern, mit der zahllosemale abgebildeten Anna säule in der Mitte, dem Erinnerungsmal an schwere Seiten in der Geschichte Tirols, ihres Namens aucli würdig. I m Süden grenzt sie die majestätische Triumphpforle ab, Denkmal höchster Freude und tiefster Trauer. Beseelte M a r i a Theresia eben noch innige Freude über die Hochzeit ihres Sohnes Leopold von Toscana, des späteren Kaisers Leopold I I . . so wurde der 1«. August l?li.'>. der Todestag ihres Mannes Kaiser Franz, zum Schicksals- und schwersten Trauertage, zum wahren Wendepunkt im Leben M a r i a Theresias. Doppelgesichtig wie I a n u s wird die Triumphpforte air ihrer Südseite ihrem Namen in Darstellungen der Freude vollauf gerecht, während die Nordseite in ergreifenden Symbolen der tiefen Trauer der Kaiserin Ausdruck verleiht. An den furchtbaren Schicksalsschlag, der die Kaiserin während ihres Innsbrucker Aufenthaltes traf, erinnert auch noch das von ihr errichtete Adelige Damenstift, in dem nach ihrem Willen täglich des verstorbenen Kaisers im Gebete gedacht werden sollte. Die tiefe Gottesglciubigkeit der Kaiserin erhellt aus einem Briefe an ihren Sohn Ferdinand, worin sie schreibt! M e i n lieber Sohn, man kann das Unglück, das uns so furchtbar getroffen hat, nnr ertragen, wenn man sich gänzlich Gottes T i l l e n ergibt, einen anderen Trost gibt es nicht. I h r habt den besten, den zärtlichsten Vater verloren, die Untertanen einen großen Fürsten und guten Landesherrn, und ich habe alles verloren, einen geliebten Gatten, einen wahrhaften Freund nnd Gefährten, der mein einziger Hall war und dem ich alles verdanke. I h r , meine lieben Binder, seid das einzige, was mir von diesem großen Fürsten nnd guten Vater geblieben ist/ Ich darf von einer Schilderung der Ausstellung selbst absehen: dein ist uon berufener Seite bereits Rechnung getragen worden. Ich möchte jedoch die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, meiner Freude darüber Ausdruck zu verleihen, daß die Innsbrucker Bevölkerung bereits lange vor Eröffnung der Ausstellnng daran regen Anteil zeigte. Die Innsbrucker sind ein bekannt kritisches Publikum. Hat Innsbruck jedoch cinmal etwas für richtig erkannt, hat es den inneren Wert einer Sache geprüft lind für echt befunden, dann darf mail aber auch auf die rückhaltlose Zustimmung und Unterstützung dieser kritischeil Innsbrucker rechnen. Der Bestich dieser Ausstellung gerade durch die einheimische Bevölkerung wird zeigen, daß hier etwas geschaffen wurde, das das Herz der Bewohner unserer Stadt wie selten etwas anzusprechen vermag. Gerade Innsbrnck als Fremdenr,erteln'sstadl von Rang muß peinlich darans bedacht sein, die Erinnerung ail vergangene Zeilen nicht ins Banale abgleiten, Geschichte nicht zum sich selbst ge nügenden RetlamearUkel herabwürdigen zu lassen, Geschichte muß fortwirken ili Gegenwart und in der Zulunft. An der A r t , wie eine Sladl, ein Land sich ;u seiner Geschichte stellt, kann man mit untrüglicher Sicherheit auf die innere Reife eines Volkes schließen. Grundwerte der Tradition bilde,, einen wesentlichen Teil des gesellschaftlichen Gemeinwohls. Es besteht die Verpflichtung zur Achtung der darin begründeten


. NINON'! .',

der Landeshauptstadt Innsbruck

Leben^sormen für dell Eill,zel!!!eu>ll>en auch dan», lvenu er ill seiner eigenen Persönlichteitsentfallullg darüber Iiinalisgewallisen ist uild sic ihm für diese nill)ls ^^esenllillie'.' »lehr bedelllen tonnen^ dell» sic bedeuten viel f ü r dir. di» noch nich! ì>, einer eigen bewußten P e r s ö i l l i c h t e i t s t u l t l l r gelang! liild. besoliders für die J u g e n d . Sittlicher Gellungsanspruch der T r a d i t i o n begründet, daß in ihr Lebeilserfahrung. ^l.^ell u»d Werleinsicht vieler Generationen gesellschasllich ausdemahrl und wirksam sind, D a l aus beruh! ja die F o r d e r l l i l g a i l all»,'. das übernomnleile Erbe durch eigene B e w ä h r u n g i n Lebenserfahruilg und W e l t - nnd ^^erteiilsicht zll erhalteil. fortzlibildeil und all die NachlonlNleilden weiterzugeben. Geschichte ist »licht tut. ist Leben in a l l seiiien v i e l f ä l l i g e n Erscheinungsformen uild gerade die (beschichte unseres Landes und

Seite 5

unserer ^ l a d l l'ielel eine üderreillie f i l i l e für die Nichtigkeit dieser These. Gerade diese Ausstellung legt von dieser n a l u r rellillichen Auffassling des Gellnngsanspruches der T r a d i t i o n eiil beredtes Z e u g n i s ali. daß die Fäden der beschichte sich bio i l l die Unendlichteit der Z u t u n s ! verlieren. AUer das Vraliseil der (beschichte, das auch unsere Zeit mit seiller Macht e r f ü l l ! , richtig zu deuten meisi. inerte aus und liandle danach, Auch die ?mnsdruäer >'iosdurg, die dieser Ausstellung ihren einnlaligen Klalinien leiht, l a n n , so w i r w o l l e n , l e i n toter B a u sein, sondern heute und in ferneren Z e i t e n nur e r f ü l l t von pulsierendem Leben, der (Gegenwart verpflichtend, f ü r die Z u k u n f t v e r a n t w o r t l i c h . U n d das sei mein aufrichtiger Wunsch a l s B ü r g e r meister dieser schönen S t a d t . "

Aus dem Gemeinderat Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck lral am 24. A p r i l U)5tt zu einer ordentlichen Sitzung zusammen. Die Tagesordnung umfaßte Mitteilungen des Bürgermeisters, Anträge des Stadtrates, des Finanz- und des Vauausschusses. Vor Eingang in die Tagesordnung beantwortete der Bürgermeister Anfragen über die Behandlung von Anträgen, betreffend die Errichtung der Markthalle, die Vereinheitlichung der Arbeitszeit bei der >)oheitsverwaltung nnd den Versorgungsbetrieben sowie über den Schulhausbau beim Jugendheim Holzham. StN. Dr. Winter stellte eine Anfrage hinsichtlich eines Zeitungsartikels des Landesrates Dr. Gamper ill den „Tiroler Nachrichten" vom 23. A p r i l 1958, der sich mit der Todesstrafe befaßt hatte. (HN. Kaiser setzte sich für die Vereitstellung von M i t t e l n zur Ausstattung der Waschküchen in den städtischen Wohnhäusern der Neichenauer Straße mit

Waschmaschinen ein. StR. Maier stellte den Antrag, alle Stellen der Eladtgemeinde Innsbruck aufzufordern, die Bestrebungen der kürzlich ins Leben gerufenen Institution ..pio xenectutc" sowohl ideell als auch materiell zu unterstützen. StN. D i p l . - I n g . Nosche brachte einen Dringlichteitsantrag ein. wonach die vom Stadtrat beschlossenen Beförderniigsrichllinien für die Beamten des Stadtmagistra!^' 7mnsbruck dem (bemeinderat znr Kenntnis gebracht werden sollen. StN. Dr. Winter schlug die vergnügungssteuerliche Erfassung des ^ernfehempfangs und eine höhere Besteuerung der mechanischen Musitwiedergabe in öffentlichen Lokalen vor. lider die weilcre Behandlung !>ülie>er Aulräge de richtete Bürgermeister Dr. Lugger. Einem Antrag der Innsbruäer Messe-Ges. m. b. .s).. den Einbau einer Kunsteisbahn in der Ausstellungshalle zu genehmigen uud für einen auszunehmenden Kredit voll !l Millionen Schilling die .siaftuug als Bürge uud Zahler durch die Etadtgemeinde zu übernehmen, wurden nach einigen Ergänzungen des bezüglicheil Stadtratsantrages entsprochen, ^ ü r die Übernahme der s)aslnng sprachen sich alle drei ^ratüonen aus.

Der Gemeinderat genehmigte einen Betrag von 147.908.77i Schilling für die' Tiroler Flughafenbetriebs-Gef. m. b. H., deren Gesellschafter die Stadtgemeinde ist. Für Luftbildaufnahmen von Innsbruck, die das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen herstellen läßt, wurde ein Nachtragstreoit von 30.000 Schilling genehmigt. Der amtsführende Stadtrat Süß berichtete über einen Vorschlag, den stadteigenen Wohnungsbau 1958 und 1959 gemeinnützigen Bauvereinigungen zu übertragen, da die Stadtgemeinde derzeit und auch im kommenden Jahr »lit andereil großen Bauvorhaben ftnanziell stark belastet sei. Nach einem Bericht über die für 1958 und 1959 in Aussicht stehenden Wohnbauförderungsmittel und über den Stand des Wohnhausbaues wurde der Antrag auf Übertragung des Wohnhnnsbaues an die gemeinnützigen Ballgesellschaften und -genossenschaften im Sinne der dargelegten Bedingungen angenommen. Der Gemeinderat genehmigte auf Antrag des F i nanzausschusses mehrere Nachtragskredite und beschloß die Übernahme der Haftung für ein Darlehen von 2.4 Millionen Schilling, das die Innsbrucker Verkehrsbetriebe-AG, beim Pensionsinstitut der Österreichischen Priuatbahnen zum Umbau der Hungerbnrgbnhn aufnehmen wird. Zlini Ausball der Niugrohrleüung wird für die Stadlwerte ein Darlehen von 8 Millionen Schilling bei der Ersten Österreichischen Epar-Easse. Wien, aufgenommen. Alls dem Tiwag-Erlös wurde znr Erfüllung eines außerordentlichen Investitionsprogrammes den I n n s brucker Verkehrsbetrieben für die Jahre 1958 bis >!><!<» ein Darlehen von l2 Millionen Schilling gewährt. Desgleichen wurde befchlossen. den Stadtwelken zum Alisbali des alten Miihlauer Kraftwertes und der Zufahrtstraße zur Multereralmbahn ein Darlehen von 5 Millioneil Schilling zn gewähren. Ein Kredit von 2.7 Millionen Schilling für die Kanalisierung am linken Innufer wurde freigegeben. Schließlich wurden' Anträge des Vauausschusses behandelt. Dabei wurde beschlossen! Der Teilbebannngspla» Nr. 10/,i lEngstelle Leopoldstraße) unter gleichzeitiger Aushebung der Bau-


Seite 6

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

für das vom Änderungsplan erfaßte Gebiet, Der Änderungsplan Nr. 1l)/c> zum Teilbebauungsplan Wilten-Süd im Vereich der Wiltener Felder. Ein Antrag des GR. Dr. Knoll. für einen Teil der verlängerten Nenhanserftraße eine Straßenbreile von 12 >>, einschließlich der Gehsteige festzulegen, erhielt nicht die Mehrheit des Gemeinderates. Bürgermeister Dr. Lugger regte an, bei der Planung alle technifchen Möglichkeiten auszuschöpfen. Es soll das Stadtbild mit den Kirchenbaulichteiten in diesem Gebiet auf alle Fälle

Nummer 5

gewahrt bleiben und das Industriegebiet möglichst gegen Westen verschoben werden. Der Änderungsplan Rr. 93/d zum Bebauungsplan Nr. 892. Mandelsberg, und der Teilbebauungsplan Nr. W/n. Höttinger-Au-Slraße-Nord. zwischen M a r i a hilfer Kirche und Univcrsitätsbrücke wurden angenommen. Auf Grund des ebenfalls genehmigten Änderungs planes Neichenau Nr. 63/p können 200 Wohnungen mehr erstellt werden, als es nach dem alten Plan möglich gewesen wäre. Schi

Gedenken an Diplom Ingenieur Architekt Franz Wiesenberg Am Karsamstag, den 5. A p r i l d. I . , riß der Tod wiederum eine Lücke in die Reihen der städtischen Ruheständler! Oberbaurat i. N. D i p l . - I n g . Architekt Franz Wiesenberg erlag unerwartet einem Herzschlag. I m nachstehenden versuche ich, den Werdegang, das Schaffen und Wirken dieses pflichteifrigen, ganz von seinem Berufe erfüllten Beamten aufzuzeigen und die trockenen biographischen Daten zur besseren Kenntnis seiner Persönlichkeit durch einige kleine Bemerkungen zu ergänzen. Wiesenberg wurde im Jahre 1888 in Wien geboren, kam mit fünf Jahren nach München, besuchte dort die Volksschule, die Real- und Oberrenlschule und schloß die Studien an der Architekten-Abteilung der Technischen Hochschule in München mit der Diplom-Hauptprüfung am ?. August 1911 mit gutem Erfolg ab. I n einem Empfehlungsschreiben vom selben Monat bezeugte sein Lehrer im Entwerfen, Professor Dr. F. o. Thiersch, daß Wiesenberg „seine Studien mit anerkennenswertem zielbewußten Fleiß betrieben und dabei eine geistig vertiefte nnd künstlerisch tüchtige Veranlagung bewiesen habe". Er arbeitete hierauf im Baubüro des Professors Dr. German Vestelmeyer als Bauführer und anschließend daran als Architekt in einem mit dem Van des Münchner Gcwerkschaftshauses betrauten Vaugeschäft. 1913 trat er beim Tiroler Landesbauamt ein, wurde 1918 zum Leiter der zu errichtenden Wiederaufbanabteilung i n Innichen bestellt und kam, nach Verlust dieses Gebietes an I t a l i e n , von der Tiroler Landesregierung für die „mehrjährige opferfreudige und erfolgreiche Tätigkeit" bedankt und remuneriert, am 1. J u l i 1920 in den städtischen Dienst, wo er in der Hochbauabteilung bis zu seinem Ausscheiden tätig war. Neben den baupolizeilichen Aufgaben wurden ihm Entwurf und Bauleitung in folgenden Bauvorhaben übertragen.' 1922 Umbau des Hauses Vurggraben 3, der sogenannten ...Hauptwache", eines Gebäudes, das ursprünglich die Hofstallungen des Kaifers Maximilian beherbergte, zu einem eigenen städtischen Polizeigebäude. 1922/26 Umbau des Ferraripalais zu einem Unterrichtsgebäude für die Vundeslehranstalt für gewerbliche und wirtschaftliche Frauenberufe! infolge seines bewahrten vornehmen historischen Eharatler^ zählt es zu den schönsten der staatlichen Frauen berufsschulen Öfterreichs. 1926/27 Erweiterung und Modernisierung des städtischen Westfriedhofes' die Neuanlagen bestanden aus einer Einsegnungshalle mit Vorhalle an Stelle der früheren Kapelle, deren

Frontmauer mit Fresken des Malers Plattner aus 1864 unversehrt übernommen wurde, aus zwei Leichenhallen, einem Wohn- und Verwaltungsgebäude und aus einem eigenen Urnenfriedhof. 192? durchgreifender Umbau des Bühnenhauses des Innsbrucker Stadttheaters, heute Tiroler Landestheater, mit bedeutender Erhöhung des Bühnenhauses, die den Einbau einer Rundhorizontanlage ermöglichte' die Pläne für die technischen Anlagen und für die gewall ige Eisenkonstruktion, durch die der feuergefährliche Holzbau im Bühnenhaus ersetzt wurde, lieferte der technische Direktor der Bayrischen Staatstheater A. Rall. Eine eingehende fachliche Würdigung der aufgezählten Arbeiten findet sich i n der Monographie „Das österreichische Bauwesen" (1928) und im Buch „Die tirolische Landeshauptstadt Innsbruck" (1929) ans der Feder des ehemaligen Stadtrates Settionschef I n g . Rudolf Schober. Dankbar gedenke ich dor Kleinarbeit der im Jahre 1923 — im Anschluß an die Übersiedlung des Polizeinmtes in das eigene Amtsgebäude — begonnenen Neugestaltung und Einrichtung der Amtsräume des Rathauses; I n g . Wiesenberg erleichterte mir durch sein verständnisvolles Eingehen auf meine I n t e n tionen die damals sachlich gebotene Umgruppierung des Stadtvorstandes und der Beamten. Die letzte Arbeit dieser A r t leistete Wiesenberg 1929 mit der Ausgestaltung des sogenannten ^ang-Traktes. der Ende 1911 einem Bombenangriff zum Opfer fiel. Seit dem E i n t r i t t der Weltwirtschaftskrise »nd de» damit verbundenen Gelotnnppheit gab es siir ihn keine Entwurfsaufgabe und keine Vauführnng >>n'l,r, er hatte sich ausschließlich auf die baupolizeilichen Agenden zu konzentrieren, die er wohl aus dem Heimatfchutzgedanten der Verwirklichung bodenständiger Baugestaltung heraus — eifrig und unverdrossen besorgte. Als Bürgermeister Fischer noch im Herbst 193? den Wettbewerb zu einem Kongreß- und Festspielhans an Stelle dc-r Dogana ermöglichte, bot sich ihm in den Vorbereitunc/lsarbeiten nnd der Durchführung eine anregende Abwechslung; auf seinen Vorschlag war sein erster Dielistgeber. Geheimrat Professor Dr. Bestelmeiier. der durch seinen Entwurf des Bibliothets- und Saalbaues des Deutschen Museums in München berühmt geworden war, nl^ einer der Preisrichter gewonnen worden. Seine im Ausgabenlreis des Vereines für Heimatschutz nnd Heimatpflege mit anderen Fachmännern und in Fühlung mit dem Landcsoentmalaml uorge


Nummer 5 0!!0ü ^ ^ !i !lNl> l !! ü l ^ N

Seite 7

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck N0II >>I! lido l l0 !! l'0!I

Plä-

s0ül'0>g !!! jlMl^'N

?>u!)!0!! im dnüialigon

München

non au>.' allon V o z i r l o n T i r o l s sind oin boredtes Zeugni'.-' soino^ nnoigonniitzigon, im Inlorosso dos ganzou Landes liogondeu ^l^irton<,'. Scinoli Vorgosotzton und ä l l o r o n Fachtollogon go^ gonübor hielt er sich in »ospoltvollom Abstand, ohne jedoch ans dio F r o i l i o i l dor M o i n n n g s ä u ß o r n n g ,z>l oor zichlon, non soinon n n m i l l o l b a r o i i M i l a r b o i l o r n wurdo or sehr geschätzt, don übvigon Boamlon lva> or oin srollndlichor. osfonor Kollogo. B e i m ersten F l i e g e r a n g r i f f am 17>. Dozombor !!>l:l wurde scino W o h n u n g am Bonner Platz t o t a l zorstörl. ?>!» c i p r i i N!17> rückte or zum V o l l s s t l i r m oin. goriot ix amoritanische Gosangonschast und tohrte vier M o nalo spälor ans doni Gefangenenlager i i l M o d e n a

on^pfangon lialto, dio nachhaltigo Schulung durch lüchligo ^ohror an dor Tochnischon Hochschule dortsolbft und dio prattische Verwenduil^ im Tiroler Landesdauaml waren iodoi^fallc, fiir seine Eniwickluna. als Ärchitotl. Ingoüic>!> und Voamtor dostiinmend. Seine nor do» ^oislun^on dor ^or^an^onlioit. sein uorinö'.qon lind soin ^orslandnis sur hoima lschutz nild Hoiinatpflege liefen ihn sur die ihln im slädtischon Dionst zugefallenen Aufgaben wio goschaffon orschoinen. Vr erfüllte fie unter Einsatz seiner ganzon Porson ohne jede itborhoblichtoit, pflichtbewußt, nnparloiisch und unoigonniitzig. I n diesem Siiuie möchte ich das Andenken an den Verewigten gewahrt wissen.

tränt zurück. I m Februar 194? wurde er in den Ruhestand versetzt. Damit schlich seine Laufbahn. Die starten Eindrücke der Baukunst, die I n g . Wie-

Dr. Hans Fankhauser Magistratsdirektor i. R.

Daniel Sailer Wenige Tage nach Ostern, am 17. A p r i l 1W8, starb im Krankenhaus Solbad H a l l Daniel Sailer. M i t ihm ist wohl einer der letzten ganz großen Persönlichteitspäoagogen von uns gegangen. Groß ist nicht, was sich im Vewoge des revolutionierenden Geistes und dem lärmenden Aufstieg oor dem äußeren Auge vollzieht. Letztlich groß ist das Heldentum der Armut, des stillen Schaffens, welches getragen ist von den Ideen der Nächstenliebe, die den Kindern und Schwachen dient ohne Frage nach Verdienst und Gewinn. M i t solchen Worten eines Menschen zu gedenken, mag für viele, die Daniel Sailer nicht kannten, überheblich klingen. Sie aber, die als feine Nächsten mit ihm durchs Leben gingen und wir, seine Schüler, die das große Glück hatten, von seinem Genius umfangen zu werden, haben es trotz tiefster Gläubigkeit schwor, Trost zu finden in der Frohbotschaft von Ostern und dem Wissen, daß sein Leben weiterwirkt in der Stille ehrlich Suchender. W i r vermögen es nicht, das Werk des Verstorbenen vom Menschen zu trennen, das durch viele seiner Äußerungen von unmeßbarer Tiefe in uns lebendig nachklingt. Es war für uns nur schwer, Daniel Sailer zn Grabe zu tragen. Aber es sind in dieser Unfähigkeit wesentlich wohl auch jene Kräfte des Denkens und Fühlens wirksam, die es auch Sailer ermöglichten, die buntgefüllte Vergangenheit mit ihren Menschen und Zeiten in sich aufzunohmon. fio zu gestalte!,, so daß sie als neue Wesen vor uns stando». Jone Kräfto also, wolche vereint mit der Fähigkeit, die ausgestreckte Hand eines Gottes zu ergreifen oder sich einem Gesetze mit freudigem Ja zu unterwerfen, den goldenen Kern des Monschsoins darstollon. W i r branchon n»5 nnsoror lliisähigtoit nicht zn schämen. W i r versuchen, in staunondor Vowundorung don M i l l o l p n n l l diosor nnivor^ salen Natur zu finden. Das ausfälligste Symptom soinos Donlons war dio üborwältigondo Ergrissonhoii vom Lobon. Soin goistiges Schafson orhob sich über dio lastondon Schichlo» bloßen Wissens. Es verfolgte den historischen Menschen in seinen Leistungen zurück bis in den tiefsten Ursprung seines Werdens, bis in jenen Winkel der

Seele, wo das Gute und das Vöse, das Verlieren und Finden, wo Freude und Schmerz tönenden Wesenheiten gleich, eine neue Gestalt des Lebens i n das Leben schickt. So führte er das zeitlich und geschichtlich Geformte zurück in den Prozeß des jungen Werdens, in das irrationale Dunkel des Entstehens. Noch ist der Abstand zu Sailer zu gering, um für den wirklichen und letzten Kern seiner Aussage vollstes Verständnis zu finden. Noch liegen die Kräfte und Umstände, die seinen Geist formten, im Dunkel. So muß es vorläufig unsere Aufgabe sein, das Leben Sailers, so wie es jedem sichtbar war, festzuhalten um dann später mit Hilfe dieser Verhaltensweisen auf das formierende Prinzip schließen zu können. Daniel Sailer ist am 18. A p r i l 188? i n Meran geboren. Schon als Jugendlicher zeigte er ungewöhnliches Interesse für die Philosophie der Antike, das Eindringen des christlichen Denkens in den gestaltenden Ablauf des Geistes und las, ein halbes Kind noch, bereits Schopenhauer, Kant usw. Nach Abschluß der Volksschule besuchte er die Lehrerbildungsanstalt in Bozen. Aus dieser Zeit stammen auch seine ersten Gedichte, vor allem aber Balladen, die im „Stern der Jugend" teilweise veröffentlicht find. Nach einigen Jahren erfolgreichster Lehrtätigkeit in Siidtirol, kam er 1.W8 nach Innsbruck. Hier wirkte er einige Jahre an mehreren Volks- und Bürgerschulen. Eharatleristischer Wesenszug seines Arbeilens war. daß er sich, in seiner unübertrefflich meisterlichen Art Schule zu halten, in ganz besonderem Maße der schwachen und irgendwie behinderten Kinder annahm, die es in jeder Volts- und auch Hauplschultlasse gibt. Dasselbe Problem, das schon Jahrzehnte früher in Wien. Graz. Leipzig oder Dresden zur Errichtung von Hilfsschulen drängte, ueranlaßte nun in den Nachtriegsjahren auch die verantwortlichen Schulmänner von Innsbruck, ernstlich an die Errichtung dieser Schullnpo zu donton. I m Herbst 1924 kam es endlich dank der I n i t i a t i v e Sailers und des damaligen Stadtschuliuspottors Nogierungsral Eö'lestin Kofler zur Errichtung der ersten Hilfsschultlasse in der zen-


Nummer 5

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 8

tralst gelegenen Schule, in der Wilmschule. Über die Großtat dieser Neugründung dlirch die Person Sailer im Gedanken an die soziale, humanistische wie religiöse Bereitschaft und die Auswirtungen in pädagogischer Hinsicht, wird,noch eigens berichtet werden. Nach vier Jahren größten Einsatzes an dieser Schule und der Überlastung durch die vielen Auftlärnngsuorträge für Lehrer sowie die Heranbildung eines qualifizierten Lehrernachwuchses waren seine Kräfte derart verbraucht, daß er nach einer schweren Operation bereits im Jahre 1929 im Alter von 42 Jahren in die „amtliche" Pension ging. Von seinem literarischen Schaffen in dieser Zeit ist uns nur ein Bühnenstück „Kunz von der Rosen" bekannt, das im „Brenner", dessen Kreis er eng verbunden war, veröffentlicht wurde und das durch seinen sprachphilosophischen I n h a l t großes Aufsehen erregte. I n den folgenden Jahren finden wir Sailer in Wien bei Professor Fröschl, mit dem ihn von da an

eine liefe persönliche wie geistige Freundschaft verband, weiiers in Frankreich, im Elsaß, im Epileptikerdorf Vethel sowie bei Professor Hanselinann in der Schweiz. Während deszweitenWeltkriegesführte er auf seine Art und großteils allein ein heim für schwererziehbare Jugendliche in Hall. Es scheint diese ^eit mil unheimlichen Erlebnissen angefüllt zu sein. Roch Jahre nachher lain Sailer in ernstem Veisammensein immer wieder darauf zu sprechen. Ohne Rast, von einer unheimlichen Aktivität erfüllt, nahm er sich nach dem Kriege der sprachgestörlen Binder an. I n dieser Epoche des Schaffens wirkte er vor allem in Vorarlberg, bis es ihm mil Hilfe Pro fessor Dr. Scharfetters vor wenigen Jahren gelang, an der Nervenheilanstalt in Solbad Hall eine eigene Abteilung für Hörstumme zu errichten. Und in diesem Schaffen endet das unermeßlich reiche Leben dieses ungewöhnlichen Menschen, still und ohne Klage. k. I. ?. Hans Falch, Sonderschullehrer

Naturliche Bevölkerungsbewegung Das Statistische Amt der Stadt Innsbruck gibt folgende Bevölkerungsbewegung bekannt!

Standesfälle im April

Eheschließungen Geburten Knaben davon „ « . . . . Madchen ehelich unehelich Totgeburten Sterbefälle Kriegssterbefälle

Insgesamt

davon

Ortsansässige

1958

1957

1950

1958

«7

«2

103

!V1: 00 5V 6 1

4« «3

222 112 110 190 32 li 11? 1

22« 113 113 199 27 3 117

240 12« 112 204 36 4 142 2

11N 53

115 5? 5« 9« 17 —

124

89

103

2

57 9? 13 4 8« 1

1957

195l>

04 00 105 19 4

(nnchträglich bcurtuüdrt)

Stadtmagistrat Innsbruck Zl. VI

Innsbruck, 1^. Mai 1958

Öffentliche llusfchreidung das Bauvorhaben Reichenau Block „ D " mit W Wohnungen werden die Zimmermeisterarbeiten, Dachdcckerarbeiten, Spenglerarbeiten, Elettroinstalllltiono- und Wasserinstallationsarbeiten öffentlich ausgeschrieben. Die Ausschreibungsunterlagen können täglich außer Samstag im Stadtbauamt, Neues Rathaus, I n n s bruck, Fallmerayerstraße Nr. 1, : l . Stock, Zimmer 110, ab 9. J u n i 1958 in der Zeit von 11 bis 12 Uhr und 1? bis 18 Uhr gegen Erlag von 8 15.— je Exemplar

der Zimmermeister-, bzw. Dachdecker-, bzw. Spenglerarbeiten und 8 25.— je Exemplar der Elettro-, bzw. Wasserinstallalionsarbeiten bezogen werden, woselbst auch Planeinsicht genommen werden kann. Die Angebote sind nnter Beniilznng des ^eisll,mv> Verzeichnis-Vordruckes, firmenmäßig gezeichnet nud verschlossen, mit der Aufschrift „Angebot für ^inunermeister-, bzw. Dachdecker-, bzw. Spengler-, bzw. Elettro-, bzw. Wasserinstallationsarbeiten" Bauvorhaben Reichenau Block ,,l)" bis Dienstag, den 2 l , Juni 1958, 15 Uhr, beim Stadtbauaml, N e n ^ Nallmu>>, :l. Stock. Zimmer 401, abzugeben. Die Eröffnung der Anbote erfolg» um glcichcn Tage um 15.15 Uhr im Neuen Ralliaus, .'!, Sloct. .;>>» mer lll), vor anwesenden Anlwlsleller», Nach 1.» ' Uli»' de Anbote werde» nichl mein' ln'i'intsichligl. Der l. Vizebürgerineisler, Hans Flöckinger e. H.


Nummer 5

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Stadtmagijtrat Innsbruck Zl. V Innsbruck, I:;, Vl'ai I!'5.^

Öffentliche Nuslchreibuliq das ^auoorliaben Doppe!l'0l!',',>!,u!e Pradl-Ost »nit III blassen werden die Elettroinsiallatilillc'arbcitcll und die Taniiärcn Installationonrbeitell öffentlich ausgeschrieben. Die Ausschreibungsunterlagen lönnex täglich außer Samstag in der auf dem Vauplatze befindlichen städtischen Vautauzlei (Ende ?osef-Pöll-Straste) ab ^_':'.. Juni l!!5>« in der Zeit oon il bis 11 Uhr und 14 bis Ili Uhr gegen Erlag von 8 5l).— für je 1 Exemplar der Eletlroinstallationsausschreibung. bzw. 8 5)0. ~ für je

Seite 9

der ^ schreibnng bezogeu iverdeü, lvoselbst auch Planeinsicht genommen werde,! In,in, Die Angebole >i,ii) uuler '^euiiliuiig de>.> ^eistn»^^oer^eichnl^-^ordrlilte'.', jirmenmä^i^ lie^eiclinel und oer>ll)I^>>en. init der Aufschrift ..Anqelwl für Clettroinstallalionc'tlrbeilen. bzw. sanitäre Installationsarbeiten" — Bauvorhaben Doppewoltoschule PradlOst — bis Donuerslcn,. den 10. J u l i 1!>.">tt. 15» llhr. beim Stadtbauainl, Reue^ ^lalluni',', !!, 3>0lt, ^iiiüin'r Rr. 101. abzugeben. Die Eröffnung der Anbote erfolgt am gleichen Tage um 15).15> Uhr im Neuen Nathans,.'!. Stock, Zimmer 416, vor anwesenden Anbotstellern. Nach 15 Uhr einlangende Anbote werden nicht mehr berücksichtigt. Der 1. Vizebürgermeister! Hans Flöckinger e. H.

von Dr.

Innsbruck vor hundert Jahren l». wird im „Boten" die „Iuiftfauffordcrnnq" laut welcher die A>u»eld»»s, der Impflinge bei», Swd<physikus N r . Mayrhofer im :^. Stock des GoldeuenTachl-Gebändcs gemacht werden mußte. !<>. ^mpfichlt dcr Hofschmiodmeister Johann Pichlcr scin^ „k. t. ftrivil. Waqenschnlierc" ^nr Nbnahine. l>». Michmiqt der Kaiser die Vcraustaltunq einer Indnftricaiisstellüuq sou'ie „auch von Kunstwerfeü, von Vieh und landwirtschaftlichen Produkten" in Innsbruck während

der im Herbste stattfindende!! Eröffnnnssßfeier der Eisenbahn. 17. bieten die Firmen F. Unterbcrger, I . Groß nnd i. N. Möft „Das Porträt des berühmten Heldenführers Joachim Haspinger" von Josef Rausch 1847 gemalt nnd 1858 litographiert, die Litographie zu 30 Kreuzer an. I m „Tiroler Boten" werden im Laufe des Monats M a i mehrere Artikel für und Wider die Errichtung einer Glasfabrik veröffentlicht. An dieser Polemik beteiligte sich besonders der Uuiuersitätsprofessor für Chemie Hlasiwetz.

vas Wichtigste vom letzten Monat 'April l!>5>«: 5». landet Prinz Bernhard der Niederlande in einem von ihm selbst gesteuerten Sportfingzeug aus Amsterdam kmnmcnd. — brennt eine ^agerbarackr in der Feldstraße mitsamt den eingelagerten Varen nieder. A u der Bekämpfung dieses Großlirandeü nahmen außer dcr Bernfsseuerwehr auch alle yiachbarfeucrwchren teil. — stirbt Architekt D i P l . - I n g . Wicsenberg im 7<». Lebensjahre lsichc Nachruf Seite l>). «. stirbt Fra» Obcrstudicnrat D r . Margarele Zobel. Professorin am Mädchen-5!tealgvn!!uii>um, eine Ixlieble Päd agossin, 5,8 Jahre a l l . 10. spricht im Großen Stadtsaal der Luxemburger Rechtsgelehrte Uuiv.^Professor D r . Armand Mcrgen über Einladung des BergIsel-Bundes über deu Prozeß ge ge» die Baucruburschen von Pfunders in Südtirol. ^ Irifst Königin Juliane dcr Niederlande, von S t . ^ lommcnd, cin.

clem

11). >uird im Knnstpavillon eine Anstellung für fünf M i t glieder des Künstlerbnndes Throl eröffnet, und zwar für den achtzigjährigen Prof. Rudolf Glotz, Martha Strele, Prof. Ernst Degn, Siegfried Wnrzer und den Kufsteiner Maler Harald Pickert. 12. besichtigt Minister D r . Bock in Begleüung von B ü r germeister D r . lugger die österreichische Ea»ipagnc-Reitergesellschafl in der Reichenau. 15. begiuucu ^iäuncr des Linzer Entminnngsdicnstcs das für deu Neubau des Schwimmbades bcstimmlc Gelände am Tivoli m i ! einem neuartigen Metallsuchgerät nach bisher uncntdcckle» Bliudgäugeru abzusuchcu. - ' l . bcgiunt im städtischen (^esuudheitsam! die I m p f u n g gc' gc>> >tindcllähmu!ig. 5 l . feiert Qberstaalöanwal! i. R. D r . Ernst GrüucN'ald dcu 7«. Geburtstag. ^7. N'ird am Alpcnflugplah Innsbruck die Tiroler Meister« jchas! im Modellflug durchgeführt.

V6r8cliön6l'ung8V6l'6ln bei!


Seite 10

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 5

Neuerscheinung Verzeichnis und Karte 1:5VN.W<l der Ortsgemeiudeu der Republik Österreich mit Toudertcil über die Einteilung Österreichs in politische Bezirke, Gerichtsbezirte usw. Bearbeitet, kartographisch durchgeführt und herausgegeben vom Österreichischen Statistischen Zcntralamt, Verlag der kartographischen Anstalt Frcytag-Bcrndt nnd Artaria, Wien 1958. 10? Seiten, 3 70.—. — Seit Jahren wnrde von den verschiedensten Stellen der Verwaltung, der Landesplanung, der Wirtschaft und Wissenschaft immer wieder der Wnnsch nach einer Gemeindegrenzenkarte des gesamten österreichischen Raumes geäußert. Das Erscheinen einer solchen Karte wurde um so notwendiger empfunden, als heute sehr viele der veröffentlichten Statistiken bis ans die Gemeinde als kleinste Politische Einheit aufgegliedert sind und daher für die kartographische Auswertung einerseits nnd für die Orientierung andererseits einer Gemeindegrenzenkarte be-

dürfen. Tiese liegt nnn mit dem Stand vom !. Mär^ 195,7 vor. Der Maßstab 1:500.000 gewährleistet eine sehr vielseitige Verwendbarkeit, uud die Aufnahme des Gewässernetzes in Blaudruck ermöglicht eine rasche Orientierung. Das Gcmeindeverzcichnis gliedert sich in einen systematischen und einen alphabetischen Teil, nm das Anfsuchcu eines Gemeindenamens nnd die Zugehörigkeit eiucr Gemeinde zn einem politischen Bezirk und Gerichtsbezirk unschwer zu ermöglichen und klarzustellen. I n i Anschluß an dieses Verzeichnis behandelt ein Sonderteil die Einteilung Österreichs in Politische Bezirke nnd Gerichtsbezirke sowie die legislativen Grundlagen der nach dem 2. Weltkrieg durchgeführten einzelnen Grenzändernngen. Dieser Sonderteil findet in einem Anhang von sieben Karteutafel», meist in Mehrfarbendruck, seine Ergänzung.

Verzeichnis über die im Monat A p r i l 1958 beim Stadtmagistrat Innsbruck ausgestellten Gewerbescheine bzw. Konzessionsurkunden Feldkirchner M a r i a geb. Stach!, Maria-Theresien-Stratze N r . 51, Gast- und Schaukgewcrbe (Buffet). ^ Purner R u dolf, Haymongasse:j, Schaufensterdckoration. — Markl J o hann, Defreggerstraße 8, Handelsagentur. — Ebner Franz, Schöpfstraße 6 a, Einzelhandel mit Hcrrenoberbekleidnng aller A r t , Damenmäntelu und Kostümen englischer Machart, Bekleidnngsstoffcn nnd Schneiderzubehör. — Schwaighofer Friedrich, Petzoldstraße 1, I m - nnd Exporthandel ohne Beschräukuug auf bestimmte Waren. — M e r r i l l Auguste, B n r gerstratze 24, Handel mit Automaten aller A r t und Schallplatten (Zweigniederlassung von Wien). — Fa. „Johann Laniuger" O H G . , Gutcnbergstraße 3, Großhandel mit echten Schmuckwaren nnd Perlen. — „Robert Eomploj u. Tohu", Schlossergassc 1, Handelsagentnrgcwerbe. — Stastnh Josef, Herzog-Friedrich-Straße 15, Einzelhandel mit Parfmneriewaren, Wasch- nnd Putzmitteln sowie Hanshaltsartikeln. — Szusich Margaretha geb. Verger, Kirschentalgasse 26, Einzelhandel mit Lebens- und Gennßmitteln. — Nindl Anton, Hötlinger An 76, Güterbeförderung mit Kraftfahrzeugen. Klaus Gertrud, I n n r a i n 14 (Stockt), Damcnklcidermachergcwerbe. — Pawlowski Emilie geb. Lippmauu, Schneebnrggasse l01 I,, Verlag und Großhandel von Postkarten. — Valeut Franz K a r l , Daxgasse 11), Maler- (Zimmermalernnd Anstreicher-) Gewerbe. — Miischuigg Edith geb. Kocks, Schöpfstraße 7, Handclsagentnrgcwcrbe. — Rapp Frau,;, Leopoldstraße 21, Handel mit technischen Gummiwaren und Dichtungsmaterialicn. ^ Huudegger Heinrich, Körnerstrahe

N r . 9, Juwelier-, Gold- uud Silberschmiedegewerbe. — Khol Herbelt, D i f t l . - I n g . , Spcckbacherstraße 59, Handclsagenturgcwcrbc, beschränkt ans die Vermittlung von Handelsgeschäften mit Baumaterialien aller A r t sowie Baubestandteilen. — Ortner Josef, I n g . , Müllerstraße 27, Handelsagentur- und Kommissionswarenhandcl sowie Großhandel mit sanitären Einrichtungsgogenstäudeu, einschließlich des dazugehörigeu Installationsmaterials. — Kergcl K u r t , Dr., Bürgcrstraße 26, Handel mit Holz und Banswfsen, Eisen, Eisenwaren, Haushalts-, und Küchengeräten, Glas, Porzellan- nnd Kcramikwarcn (Filiale von Feldkirch). — Fa. „Europa-Verlags A G . " , Andrcas-Hofcr-Straße 7, hier eingeschränkt auf den Einzelhandel mit mechanischen Schallträgern sowie Tonwiedergabegoräten (Zweigniederlassung von Wien). — Froidl Barbara, Sebastian-Scheel-Straße >l, Schreibbüro. — Rüdisser Karl, Wilhelm-Greil-Straße 4, Haudclsagenturgewerbe. — Iarosch K a r l , Hcrzog-Otto-Straße 4, Gas- und Wasserleituugsiustallation. ^ OberhammerPeter, Höttingcr A u 62, Schuhmachcrgewcrbe. — Topsch Adolf, Pradlcr Straße 77, Bedrucken von Verpackungen nnd Umhüllungen sowie von Etiketten. — „Eleltro-Tarl <K Stampfer" OHG., Sillgassc 7, Einzelhandel mit Elektrowaren. Fran,z Tollinger OHG., Erstes Tiroler Vutteruud Käsehaus Iuusbruck". Marktgrabcn 27, Handel mit Gebens- und Gcnußmittrln aller Art sowie Gast- und Schankgewcrbe in der Betricbsform einer „Milchbar".


Nummer 5

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite

Nachwelsung über die im Mmnit 'April l!)5,tt beinl Stadllinlqistlal

Hcinisch Franz, Schlosserqasse 5, Ziegel- und Schiefer deckergewerbe. Knoll Helene, Anichslraßc 5, Modistcngeluerbe. Fa. „ K a r l Schiuoll", Pachcrstraßc 34 (Zweig» Niederlassung von Wien), salnilsmäßige (5r^eug>>ug vox Puy und Schmiermitteln aller Art. „Fabritatiou Clcltrotcchnischcr Geräte Hallcr <<,- ^lojlowsti K « . " , Kohlstattgasse 1, fabrikmäßige (5'r^euguug von elektrotechnischen (Geräten. - Miillcr Sophie, Müllerstraße lì, Korscttmacherhandwerk. ^ Lauingcr Johann, Gntcnbcrgstraße 3, Großhandel mit Schninckwaren. Comftloj Nobert, Schlossergassc 1, Handelsagentur. - Etastny Josef, Hcrzog-Fricdrich-Strahe 15, Handel mit Bürsten, Pinseln, Korb-, Bast- und Strohwaren. — Schwemberger August, Mariahilfstraße 22, Kommissionswarenhandel. - - Schwein berger August, Drcihciligcnstraßc Nr. 17, Fleischhaner- nnd Selchergewerbe. — Schubert Lorenz, Rndolf-<^reinz-Straße 3, Erzeugung von Trinkbraimtwein. — Wolfsgruber V a r t l m ä , Defreggerstraße 27, Platzfnhrlucrksgewcrbe. — Höhn K a r l , V i l l 12, Tischlcrhaudwerk.

M a i r I n g . Hugo, Spcckbacherstraße 1«, (Großhandel mit Oost uud Spiriluosen. >tnoll Otto, M a r i a 'ThercsienStraße N>, ^lgeuturgeweroe uud Handel mil allen im freien Verkehr geslallelen Waren. Xapeller ^indols, >>ofgasse ! l , Handel mit Briefmarken. - Voiiell Margarethe, Amraser Straße 14, Nepqssieren von Strünipfen. — Kranß Katharina, Siidtirolcr Platz 1, Gast- und Schankgcwerbc. — Tusch K a r l , Sieglangcr 137, Nannnternehmergewerbe. — „Vcrninger H Co.", Mnllerstraße 27, Handel mit Maschinen. — „Dolores Kosmetik uud Fußpflege, Hans Hartlieb H Co., Leipziger Platz 1, Kosmetik- nnd Fnßvflegegewerbe. — Fa. „Verninger H Co.", Müllerstraße 27, Kommissionswarenhandel, Handelsagentnrgewerbe und Großhandel mit sanitären Einrichtnngsgcgenständen. — Tollinger Franz, Marktgraben 27, Handel mit allen im freien Verkehr gestatteten Waren. — Scharler Josef, Höttingcr A u 33. Glaserhandwerk. — Kirchmair Paula, Scilergasse 11, Gemischtwarenhllndel.

— Tusch K a r l , Höttinger An 14, Manrermeistergewcrbe. —

Baugenehmigungen I g l s 12« a, Franz »nd D r . Panla Toriscr; Anban. Leopoldstraße 42, D r . Hngo Linser, Wiederaufbau, 54 Wohnungen. Völser Straße 2 a, Tiroler Gemeinnützige Wohn- nnd Siedlnngs-GmbH., OlfenerunaMnlage. Schnceburggasse INI a, Herbert Müller, Einfamilienhans und Garage. A r ; l 2N5 a, Josef Steiger, Wohnhaus und Garage. Am ras 147, Anton Schwab, Garage und Umsvannftelle. Hiiltcrwalduerstraße 7, Anna Angermair, Anban mit Pergola. Wlll,clm-«reil-Ttras;e 11, Josef Zach, Dachgeschoßansban. Fcldstraßr l, Tiroler K'onsnmgcnossenschaft, Kaffeeschnellröftinaschine >i»d Flaschenloaschaulage. Fischerstraßc l!>, Kurt ^cemee, Umbanarbeiten. >tul,ls<a«gassc l, Fa. Elbak, Akkllladcranm.

Vrandjochstraße 5, Ioscfine H i r n , Anban. Hoher Weg 5, D r . jnr. H. Bierbanm, rcstl. Dachgeschoßausbau. Neichcuauer Straße 36, Anna Derflinger, Umbauarbeiten. Am ras 158, D r . Rüdiger Lutz, Wohnhaus und Garage. 773/7 K . « . Willen, Wohnhans Anna Köllcnsftergcr,18 Wohnungen. Kanfmannstraße 31, Theresia Lamftrecht, Wohnhaus nnd Kleingarage, 2 Wohnnngen. Faltstraßc 11, Diftl.-Kanfmann Herbert Köllensperger und Mitbcs., Anban. V i l l 4<i, I n g . Max Mahler, Umbanardeiten. Speckweg 3, Helene Kailer, Anban. Andreas-Hofcr-Straße 16, Anton Gasser, Verbindungsbau. Viaduttbogeu !» l, Frieda Leitner, Kreissäge.

Neuerwerbungen der Ssadtbücherei Innsbruck blague ^gnacio' Spauie». ^ in ^tciseouch. M i ! , gen uud Fotos. (5'in von eiuem Spanier uud vorzüglichen Landeölenner geschriedene>> ^ieijeluich. ''»iirich: Niehans 1955. 177 Seiten. Classai! Neiuhard: <^n»c»:rtu K«lnanu. Veben mil Roin. Ein lnltnrgcschichtlicher Führer durch Noni von der Anlile bis in die Gegenwart. München: Preslel-Verlag !!»55>. 1l>4 Seileu.

fs Gaslou: Sterne und Stürme. Die großen Nord« wände der Alpen. M i ! Folos nnd Sli>zen. München: N y m vheuburger Verlagshaudluug !',»5>5>. Ui^ Seiten. s i v i e r a . Die Riviera von Portofino bis Marseille. M i t Foloo. Wien: Seidel 1957. 42 Seiten. (Enropas Ferienslraßen N r . 5.) s Louis: Amerilabummel. M i ! dem Wohnwagen auf


Seite 12

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

großer Fahrt. Der Verfasser reist von Kalifornien a»s dnrch den Süden der ^ ) 3 ^ . Wien: Bramnüller 1956. 284 Seiten. Schildt Göran: Das Tonucnboot. Mit der „Daphne" ans dem Nil. M i t Kunstdrucktafcln und Kartenskizzen. Wiesbaden: Brockhaus 1957. 319 Seiten. SiZ Vladimir und Vanis Josef: Der Weg uach Lhasa. Bilder aus Tibet. Ein Prachtbildwerk. Prag': Artia 1956. 278 Seiten.

Nummer 5

Strandbcrg Olle und Hassncr Rune: Iambo! Wie steht es niit Afrika? Mit Fotos und einer Karte. Heiter-ernste Reise« reportage von der Fahrt zweier schwedischer Weltcnbununlcr mit Auto und Flugzeug kreuz und quer dnrch Afrika. Wien: Wancura o. I . 214 Seiten. Troyat Henri: Oukcl Sams Hütte. Eine mit feinsinnigem französischem Humor geschilderte Reise des Verfassers in die . Düsseldorf: Naiich 1956. 239 Seiten.

recnr^ei cize Vor8orFe ße^en die I^ozren oder I^oiFeli einer ^ri^ranicunß 2^u rreften; die Ver8Ìckerunz ^e^en Krankneir8lä11e Vieren ^vir i n l)e8onder8 3ÜN8NFLN ^0rnl)in arionen. ^ine unverl)ind1icne ^ n i r a z e ^ i r d Il'lnen da3 ^ei^e Nl: ^ i r können Innen veitFenenden ^r8arx der K.o8ten de8 3pi5a1aulenrna1re8 ^v^eirer ^1a88e d 2^v. einer 3anÄr0rium8l)enand1unF, OperatÌ0N8^()3ten, freie Ar?. ^U8ar^1e:Ì8runFen ?ur 30^ia1ver8ÌcncrunF nnd ännlicrie8 Vieren.

3462

Verleger, Eigentümer und Herausgeber: Die Stadtgciucinde Innsbruck. — Verantw. Schriftleiter: Dr. Karl Schadelbauer, Innsbrnck, Rathalls, Zimmer Nr. 190. — Druck: Felizian Rauch, Innsbruck.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.