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April
25. Jahrgang
Vom Bürgermeister Wilhelm GreA (1896—1923) wird erzählt, daß er häusig morgens, begleitet von seinem Obermagistratsrat Dr. Niederwieser, auf den Markt gegangen sei, um sich dort persönlich bei den Marktfrauen nach dem Gang der Geschäfte und den Preisen zu erkundigen. Bei diesen Gängen durch d'io Stadt sah er sich zweifellos auch die im Gang befindlichen Bauten, Reparaturen, Straßenarbeiten usw. an. Heute, kaum ein halbes Jahrhundert später, würde das Stadtoberhaupt so einen Vesichtigungsaang durch das ganze Stadtgebiet kaum in einem Tag bewältigen können. I m Folgenden sollen die Innsbrucker, wenn sie sich boi einem Osterspaziergang einmal ihre Heimatstadt beschaulich besichtigen, auf allerlei Bemerkenswertes hingewiesen werden.
Der Südeingang der Stadt geht bezüglich seiner baulichen Um- und Ausgestaltung seiner Vollendung entgegen. A m Vergisel sind die großen Erdbewegungen für die Olympia-Sprungschanze so gut wie abgeschlossen, der Tribünenbau ist weit fortgeschritten. Der Neubau der im vergangenen Jahre abgerissenen Gaststätte beim Kaiserjägermuseum w i r d hoffentlich in absehbarer Zeit wieder den abendlichen Besuchern der Vergiselanlagen zu einem beliebten Rastplätzchen werden. Die für die Erweiterung der Vrennerftraße abgebrochenen Friedhofsarkaden des neuen Wiltener Friedhofs sind an der Außenseite bereits wieder hergestellt. I h r fehlt lediglich noch eine freundliche, der Basilika oder Stiftskirche angepaßte Vemalung. Damit ist dann das so oft photographierte Bild.' Basilika — Sonnenburger Gerichtsgebäude — Stiftskirche — Stift — Friedhofsmauer, eine der schönsten Teilansichten Innsbrucks überhaupt, wieder hergestellt. Die Restaurierung des alten Gerichtsgebäudes bleibt allerdings noch ein dringendes Desideratum.
Nummer 4
Heuer fällt der Ostersonntag auf den 22. A p r i l , ein sehr spätes Osterdatum, das erst 1973 und 1984 wieder auftreffen w i r d . A m 23. A p r i l wird Ostern im Jahre 200N gefeiert werden. Der spätmöglichste 25. A p r i l w i r d in diesem Jahrhundert überhaupt nicht mehr vorkommen, er begegnete 1943 das letzte Mal. Trotzdem nun Ostern verhältnismäßig spät gefeiert wird, ist die Natur beträchtlich im Rückstände. Daran war der „als Löwe eingehende", aber keineswegs als Lamm ausgehende März schuld, der so unfreundlich und talt mar, daß es dieses Jahr zu Iosefi (19. März) auch an den geschütztesten Hauswänden teine Marillenblüten zu sehen gab. Ja, er griff sogar mit gieriger Hand noch einmal in die Holz- und ttohlcnvorräte. und wo voreilige Maler bereits Fenster aushängten und zu streichen begannen, fanden sie keinerlei Verständnis bei den Hausinsassen. Vorwitzige Schneeglöcklein, die da und dort in den Gärten ausblühten, wurden mehrinalv von frisch fallendem Schnee verhüllt.
Der Umbnu der Trambahn-Endstation Vergisel fand eben durch die Errichtung einer Warteinsel ihren Abschluß. E i n einfaches Unterstandsdach bei der E i n stcigestelle würde »och eine Vervollkommnung darstellen. Die Umfahrung des Stationsgebäudes veranlaßt noch dann und wann einen Fahrgast zur Meinung, er sei in die falsche Richtung eingestiegen. Die neuen schnellfahrenden Triebwagen haben sich bereits gut eingebürgert; einem Andrang vvn Schifahrern sind sie allerdings nicht völlig gewachsen. Am Wege über Tivoli zum Hallenbad beinertt man südlich von dem im Vorjahre eröffneten Schwimmbade die Baustelle für das Eisstadion. Der Bau einer neuen, breiten Sillbrücke neben dein Hallenbad ist derzeit wohl besonders vertehrswichtig. Die von den Pionieren in kürzester <ieit präzise, fest und auch