derUandeZWUpktadt Innsbruck l c i i^ in a Wahres a b<>lin. ^ 9 ^
l in )N o li a t Einzeln > i o -
j
t c'ck, ^ i in in e r )1 r,
E r h ä l t licii beim .'' Nummer ^
i t li n ^ ^ ?
sprecher
Nr.
Februar 1964
t I, a u 1^0
36771/190
^'7. Iahrqanq
Die Wünsche unserer betagten Mitbürger Das Ergebnis einer Stichprobenerhebung. Magistratsrat Dr. Fankhauser, Vorstand des Statistischen Amtes Die allgemein steigende Lebensdauer hat den Anteil der alten Menschen, insbesondere der Frauen, an der Kesamtbeuölkerung laufend erhöht. Der Anteil der über 65jährigen betrug bei der Innsbrucker Bevölkerung vor 50 Jahren 4 Prozent, ist vor dem zweiten Weltkrieg auf tt Prozent gestiegen und erreichte zur Zeit der Volkszählung im Jahre 1W1 bereits 12,6 Prozent. Es leben somit in Innsbruck 12.700 Personen, die bereits das 65. Lebensjahr überschritten haben. Eine ähnliche Entwicklung ist in den meisten Städten Europas wie auch Amerikas anzutreffen. Dieser sogenannten „Überalterung" kommt insoferne große Bedeutung zu, als sich seine Auswirtungen nicht nur auf demographische Tatsachen beschränken, sondern das gesamte sozialökonomische und kulturelle Leben beeinflussen. Z u diesem Altersumschichtungsprozeß kommt noch als verschärfend hinzu, daß die Zahl der alten Menschen, die heute allein leben müssen, ohne von einer Familie umsorgt und betreut zu werden, größer ist als früher. Es gibt in den Städten kaum noch eine „Kroßsamilie" früherer Zeit, in der noch drei oder gar vier (Generationen unter einem Dach gewohnt und füreinander gesorgt haben. Die vor allem wohnungsmäßig bedingte Bevorzugung der Kleinfamilie in der Stadt, führte zwangsläufig zu einer gewissen Absonderung der alten Menschen und birgt die (Gefahr ihrer Isolierung und Vereinsamung in sich. Wenn auch in Innsbruck die Verhältnisse noch nicht so traß sind wie vielleicht in anderen größeren Städten, so hat das Statistische Amt der Landeshauptstadt Innsbruck trotzdem vorerst einmal den Versuch unternommen, mittels eines Fragebogens, nm dessen Ausfüllung Personen über l'»5 Jahre gebeten worden sind slOprozentige Slichprobenerhebungi, ein B i l d zu er halten, das uns zeigen soll, wie unsere betagten M i t bürger wohnen, mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben, was sie am meisten bedrückt, welche Vorschläge seitens der alten Leute gemacht werden und welche Wünsche sie haben. Das Ergebnis dieser Stichprobenerhebung, das als durchaus repräsentativ für alle in Innsbruck lebenden
alten Menschen angesehen werden kann, brachte eine Fülle von Material. 40 Prozent der Befragten waren Männer und 60 Prozent Frauen (ein Verhältnis, das hinsichtlich dieser Altersgruppen dem Voltszählungsergebnis 1961 vollauf entspricht). Wohn v e r h ä l t nisse: 8!i Prozent der alten Leute i n Innsbruck sind Hauptmieter, 12 Prozent leben in Untermiete und 5 Prozent im eigenen Haus. Der Belag der Wohnungen, die von den betagten Mitmenschen bewohnt werden, ist im Vergleich zu anderen Städten kein übermäßig dichter. Es wurde zwar in einigen Fällen festgestellt, daß mit einem betagten Mitbürger noch zwei Personen in nur einem Wohnraum leben müssen, der weitaus größte Teil jedoch scheint wohnungsmäßig gut untergebracht. Zu 90 Prozent leben die alten Leute in Wohnungen mit 2 bis 4 Wohnräumen. Diese Normalwohnungen werden zu 44 Prozent zu zweit und zu 26 Prozent allein bewohnt. Anders sieht es bei den Untermietern aus. Hier handelt es fich in der Hauptsache jeweils nur um einen Wohnraum, der von einer Person bewohnt wird. 27 Prozent der betagten Mitbürger wohnen ganz allein, in 27 Prozent der Fälle lebt noch der Ehepartner. !l.^ Prozent leben bei ihren Bindern oder .^iudesrindern und ^ Prozent bei Verwandten. Freunden oder Fremden. Zur Bestätigung des schon in der Einleitung gesagten, daß die Bevorzugung der kleinen Familien die Kefahr der Ausgliederung der allen Lente in sich birgt, seien folgende ^ahlenwerle angeführt. Von den alten Menschen in Innsbruck haben 20 Prozent Familienangehörige, davon in der Hauptsache Binder oder Enkel, die aber nicht mit ihnen gemeinsam wohnen. Daß gerade in diesen Fällen bei den alten Leuten die Einsamkeit, die Sehnsucht und das .^ontallbediirfnis an erster Stelle stehen, ist einleuchtend. Auch wird der eingetretene Verlust des Ehepartners in diesen Fällen besonders schmerzlich und hart empfunden, wie einige Beispiele wohl eindeutig