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Zimmer
Ferlispreckcr
?lpril 1964
Nr.
I
N r . 9 6 7 71 / I
27. Jahrgang
Ehrenbürger Leo plainer Leo Stainer, der vorletzte der noch lebenden Innsbrucker Ehrenbürger, schloß am 2. April d. I . im gesegiieten Alter von 94 Jahren seine gütigen Augen. Die verhängten Verghänge und strömender Regen zur Zeit des im Wiltener Friedhof stattfindenden Begräbnisses schienen die Trauer um den Mann, dem, als Gründer der Rettungsgesellschaft, souiele Iuusbrucker Hilfe verdankten und verdanken, unterstreichen zu wollen. Trotz der Unbill der Witterung geleitete eine stattliche Trauergemeiude, in der natürlich die Mitglieder der Freiwilligen Nettuugsgefellschaft und des Noten Kreuzes besonders stark vertreten waren, „Papa" Stainer zur letzten Ruhe. Bürgermeister Dr. Alois Lugger, der noch am 18. Jänner 1960 Leo Stainer zur Vollendung seines 90. Lebensjahres warme Glückwünsche widmete, nahm anch am Grabe letzten, dankenden Abschied. Er erinnerte u.a. daran, daß der Verewigte die Tage seines hohen Alters in dem Bewußtsein verbringen konnte, mit der Kraft seiner Jugend ein Merk geschaffen zu haben, das nie mit ihm mitalterte. Stainer habe seine ganze Zeit und Kraft, sein Wissen und Können, sein Organisationstalent, seinen ganzen, bis in die letzten Lebenstage bewahrten Idealismus in den Dienst dieses Werkes gestellt, das unabhängig von politischen Strömungen, von Krieg oder Frieden, von Wirtschaftsblüte oder -Niedergang allein alsstetsbereiter Helfer leidender Mitmenschen, ohne Ansehen der Person, von ihm
errichtet worden war. Als am 12. April 1907 verantwortungsbewußte, von den gleichen Idealen beseelte Männer deli einstimmigen Beschluß faßten, die bestehende Sanitätsabteiluiig in eine Rettungsabteilung umzuwandeln und am 1. Oktober 1907 unter Leitung von Leo Stainer der ständige, öffentliche Rettungsdienst aufgenommen wurde, ahnte wohl noch niemand, zu welch wichtigem aus dem heutigen Leben unserer Stadt nicht mehr wegzudenkendem Instrument tätiger Hilfe diese Gründung sich entwickeln sollte. Vom ersten Großeinsatz bei der furchtbaren Vrandkatastrophe, da am 21. Juni 1908 fast ganz Z i r l in Schutt und Asche sank, über die Schrecken und Wirren des ersten, wie des zweiten Weltkrieges stellte die Freiwillige Rettungsgesellschaft vielfach unter schwierigsten Umständen unbeirrt ihren Mann. Und immer fanden wir dabei Leo Stainer an der Spitze, bis er sich 1952 mit Rücksicht auf sein hohes Alter nicht mehr entschließen konnte, die Leitung weiterzuführen. Es war gewiß eine selbstverständliche Dankesschuld seiner Heimatstadt, als ihn der Vemeinderat am 18. Mai 1932 zum Ehrenbürger der Stadt ernannte. Das Notsignal der an seinem Wohnsitz uorbeirasenden Rettungswagen hört Leo Staincr nun nicht mehr. Er hat seine letzte Ruhestätte im Familiengrab der Stainer am neuen Wiltcner Friedhof gefunden. Sein Werk reinster Nächstenliebe wird aber noch viele Generationen von Innsbruckern an ihn erinnern.
K.Sch.
Ehrenrinq und Ehrennadeln Für den Frühabend des 1. April halte Bürgermeister Dr. Alois Lugger zu einem Festabend im Kleinen Stadtsaal geladen, nm dabei jene Persönlichkeiten, die sich um die Durchführung der IX. Olympischen Winterspiele in Innsbruck besonders verdient gemacht hatten, den Dank der Stadt abzustatten. An erster Stelle wurde der Generalsekretär des Orgaiilsationstoniilees Pros, Gottfried Wolfgang durch die Verleihung des Ehrenringes der Stadt ausgezeichnet, Bürgermeister Dr. Lug-
ger schickte der Überreichung des Ringes folgende Worte o ora us.' „Die IX. Olympischen Winterspiele in Innsbruck gehören der Vergangenheit an. Innsbruck als offizieller Austragungsort. Tirol lind ganz Österreich standen !2 Tage laug im Mittelpunkt oes Interesses fast der ganzen Welt. Sportler aus :l<> Nationeil trafen sich, um in sportlicher Fairneß um den olympischen Lorbeer zu kämpfen. Die Jugend der Welt stellte unter Beweis,