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Nummer 6
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Juni 1964
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27. Jahrgang
Partnerschaftsfeier in Grenoble Am Sonntag, den 10. M a i wurde in Grenoble die Partnerschaft Innsbrucks mit der Hauptstadt der Dauphin^e nochmals besiegelt. Der Delegation, die zu diesem Anlaß von Innsbruck nach Grenoble reiste, gehörten auch Vertreter der Universität, der Beamtenschaft, der Mittelschulen und verschiedener Körperschaften, Organisationen und Verbände an, wie des Wirtschaftsförderungsinstitutes, der Volkshochschule, der Tiroler Künstlerschaft, der Sportuerbände, des Olympischen Komitees, des Rundfunks und der Presse. Das Gefühl der Tiroler, in Frankreich bereits alte Freunde wiederzusehen, wurde durch den herzlichen Empfang, den ihnen der Bürgermeister Dr. Albert M i challon und die gesamte Bevölkerung der Stadt Grenoble bereiteten, bestätigt. M . Ialabert, der 1. Beigeordnete des Bürgermeisters und eine Hosteß erwarteten die Innsbrucker Delegation, die in zwei großen Autobussen gekommen war, an der französischen Grenze. Eine Truppe motorisierter Polizei geleitete die Gäste i n Grenoble unter laut ertönenden Hupsignalen vom Stadtrand ins Zentrum. Straßen und Häuser waren mit den Fahnen Tirols und der Dauphinöe und mit der olympischen Flagge geschmückt. Die Innsbrucker hatten eine Fahne mit ihrem Stadtwappen mitgebracht. Ein strahlendes Frühlingswetter ließ die Stadt in ihrem festlichen Glanz noch schöner erscheinen. Am Rachmittng desselben Tages fand in den eleganten Räumen der Präfettur die offizielle Verbrüderungsfeierlichteit statt. Unter den Klängen der österreichischen Bundeshymne und der Marseillaise schritten die Bürgermeister Dr. Michallon und Dr. Lugger enüang eines Ehrenspaliers, das von französischen Alpenjägern gebildet wurde, in den Saal, hinter einer Estrade — geschmückt mit den Wappen der Partnerstädte nahmen die obersten Persönlichkeiten Platz: Die Bürgermeister Dr. Michallon und Dr, LucM'r, die Beigeordneten Aline, Voisin und M . Ialaliert, Vizebürgermeister Maier und der Präfelt d^s Departement Isi>re M . Doublet. Bürgermeister Dr. Michallon begrüßte seine Innsbrucker Gäste und sagte in seiner anschließenden Rede u. a,! .... .Durch einen feierlichen Schwur wollen wir unseren Wunsch wiederholen, die
Bande ewiger Freundschaft und Vereinigung zu festigen. Diese Verbrüderung, die sich im Februar glänzendst manifestiert hat, wollen w i r nun in den verschiedensten Vereichen unseres Arbeitsgebietes weiter verfolgen. Auf dem Gebiet des olympischen Sports können wir von I h r e n Erfahrungen lernen und I h r e m Beispiel folgen. Unser Erfolg wird dann teilweise der I h r e sein. Sie werden mit uns die Ehre und die Freude teilen . . . Eine Partnerschaft ist nicht in einem Tag gemacht. Es ist das eine Tat, die zwei Schicksale miteinander verbindet. Es genügt nicht, aufsehenerregende Veranstaltungen zu organisieren. Es handelt sich darum, eine tiefe Solidarität und eine beständige Freundschaft zwischen zwei Völkern zu verwirtlichen. Es ist die Aufgabe der kommenden Generation, Europa zu bauen und die Zukunft unserer beiden Länder zu gestalten. Von ihrer geistigen und sittlichen Bildung werden die großen Entscheidungen der internationalen Politik abhängen . . . Unsere wichtigste Pflicht ist es, unter den jungen Menschen, ob sie nun Studenten oder Arbeiter sind, Bande der Verständigung und Sympathie zu schaffen . . . Möge die Freundschaft unserer beiden Städte dem vereinten Europa, der Freiheit und dem Frieden dienen." Bürgermeister Dr. Lugger dankte anschließend Doktor Michallon und der Bevölkerung der Stadt Grenoble im eigenen Ramen sowie im Ramen der Innsbrucker Delegation, die der Einladung ihrer Schwesterstadt zum Gegenbesuch freudigen Herzens Folge geleistet hatte, herzlich für den liebenswürdigen Empfang. I n seiner folgenden Rede wies er dann aus die geschichtlicheil Beziehungen der beiden Partnerstädte hin! Alis Miseren Geschichtsqnelle» schöpfend, wissen wir. daß die gallo-romanische Siedlung Eularo bereits vom Kaiser Gratian in den Rang einer römischen Stadt erhoben wurde. Mnlich unserem Veldidena in Innsbruck gelangten beide Siedlungen dank ihrer geographischen Lage zu geschichtlicher Bedeutung. M i t Freude tonnen wir auch feststellen, daß Graf Otto von Andechs, der Begründer der Stadt Innsbruck, nicht nur Herr von T i r o l , sondern auch Herr von Grenoble war. Und blättern w i r in den Annalen der jüngeren Geschichte, so finden wir mich liier Parallelen, die nicht
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unerwähnt sein sollen. So, wie T i r o l in seinem Freiheitskampf 1^09 jederzeit für Heimat und Recht eintrat, so war es im zweiten Weltkrieg die Stadt Krenoble, die durch den beispielhaften Widerstand zum Zentrum des Freiheitswillens für ganz Frankreich wurde . . . " Dr. Lugger tam auch auf die Olympischen Winter-
Nuininer
spiele zu sprechen, die der Stadt (Grenoble quella,int wurden' „ . . . E i n e wichtige Entscheidung, dic in Innsbruck gefallen ist, w i r t t aber in die Zutunfl und erfüllt uns mil Freude und Stol,^ Unsere Schmcslerstadt (Grenoble wurde mit der Vorbereitung uud Durchführung der X. Olympischen Winterspiele !!)l>^ betraut, biestallen Eie mir, meine sehr verehrten Damen
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Aintsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
und H e i l e n , das; ich ?chne!i ,üi '.»laüien d^r S t a d t I n n s bruck zu dieser Entscheidung uoc!, einmal herzlich gratti liere. E i n B a n d melir ist d a i n i ! geschaffen morden. das. wie laum ein anderem geeignet ist, die Bande der Freundschaft enger und herzlicher zu gestallen. Der S t a d t I n n s b i m ! w i r d es deshalb auch zur besonderen Ehre gereichen, der Schwesterstadt Grenoble ini J a h r e l!«!k die Oliimpische Saline iibergeben zu dürfen, Ä l 5 der R a t der Gemeinden E u r o p a s gebildet wurde, hat er sich unter anderem zum ,>iel gesetzt. ,den europa ischen (Pedanten in deü l^emeinden und önlichen Vereinen ,',u fordern, um einen auf der A u t o n o m i e dieser ^evcine l'egriiüdeten S t a a t e n b u n d zustande zu d r i n gen/ Heulzulage sind fast ^i»l»!j (Gemeinden oerschwislerl und bilden so eine wirtsaine uud konkrete G r l l n d l a g e
für die Einheitsbemühnngen der europäischen Völler. Das Partnerschaftssystem hat sich bereits eingebürgert. Die Bevölkerung ist nunmehr auf breitester Grundlage mit den sich hieraus ergebenden (bedanken des Alistausches vertraut! Kinder, Stndierende, junge Landwirte. Arbeiter, Beamte. Lehrkräfte, selbständige Berufe. Diese gegenseitigen Besuche erfassen alle Veoöllerungsschichten und bieten dem europäischen Gedanlen die besten Erfolgsaussichten. Die Verschwistcrungeu sind offensichtlich ein bevorzugter Berührungspunkt zwischen den jeweiligen Bevölkerungen und denjenigen, deren Bemühungen auf die Verwirklichung von Europa, als Bürgschaft für den Frieden und die Stabilität auf dem Kontinent und in der ganzen Welt hinzielen. Die Lebensfreude unserer Städte gereicht Frankreich und Österreich zur Ehre und Europa zum Nutzen." Nun wurde der Partncrschaftsschwur mit den Unterschriften der beiden Bürgermeister besiegelt. Nachdem das Mückwunschtelegramm des Rates der Gemeinden Europas verlesen worden war. ergriff M . Doublet das W o r t ! ... . . Die Alpen, die einst die Völker trennten, werden jetzt zu einem Bindestrich. Die Alpen sind jetzt im Begriff, das Herz des europäischen Kontinents zu werden . . . Das Schicksal gibt uns uusere Verwandten, aber nnsere Freunde bekommen wir durch unsere eigene Wahl. Unser altes Europa ist immer noch das Herz der Welt und es besitzt immer noch Hilfsmittel, die es wieder verbinden können, um die Welt frei und brüderlich zu machen. Sie sind in dieser Absicht hierhergekommen, die Flamme des Friedens wiederzubeleben .. . Die Geschichte ist nicht geschrieben worden, um uns Dagewesenes zu bringen, sondern sie ist dafür bestimmt, uns Lehren zu geben und uns die I r r t ü m e r anfznzeigen. Dieser Entschluß, sich über die politischen und sprachlichen (Grenzen hinaus zu vereinigen, beweist, wie start das Herz jener Menschen ist. die einen gnlen Willen besitzen . . . Das tiefe (Gefühl, daß nichts fest und dauerhaft ist, kann nur entstehen, wenn man sich gegenseitig leine Konzessionen macht.. . I m Namen der Negiernng übermittle ich allen, die diese Partnerschaft angeregt haben, die (siefühle inbrünstiger
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Dankbarleil dafür, das, Sie eine Botschaft in dic Welt geschickl haben," ,,wei M'usilstücke, ,.Earnaoal Romain" oon Berlioz nno ,,L'Arlesienne" von Bizel, die das Orchester des .^onseroalorinins uuler der Leitung oon Kapellmeister E r i l Paul Stetel spielte, untermalten die Feier würdevoll, ''.'Im ^Ibeud wurde im Holel ..Lesdiguiere". der Holelsachschule der Stadt, ein Galadiner gegeben, bei dem Bürgermeister Dr. Lugger dem Bürgermeister Doktor Michallon als Dank lind Gruß der Stadt Innsbruck ein interessantes Ölgemälde von Professor Max, Weiler. da,'> aus der Biennale in Venedig ausgestellt war, lind eine Bronzeplastik des Grafen Otto von Andechs, des Begründers der Stadt Innsbruck, von Professor Ponti ller, überreichte. Drei Tage waren die Innsbrucker Gäste der Stadt Grenoble nnd jeder Tag brachte eine Fülle von Eindrücken und Erlebnissen mit sich. Die Besichtigung des Museums, das zu den reichsten und schönsten Frankreichs zählt, und eine Nundfahrt durch die Stadt boten dem Beschauer ein eindrucksvolles B i l d vou der Aufgeschlossenheit und rührigen Bautätigkeit der sehr modern denkenden Bevölkerung. M i t Stolz führten die Grenobler ihre Vaste auch in die reizvolle Umgebung ihrer Stadt, ins Belled onne-Gebirge nach Ehcnnrousse, dem bedeutendsten Schigebiet dieser Gegend und zukünftigen Austragungsort der X . Olympischen Winterspiele 1W8, nach Viziile, dem schönsten Schloß der Dnuphinöe und nach St. Pierre de Ehartreuse, dem berühmten, in einer stillen, romantischen Waldlandschaft gelegenen Karthausertloster. Die Innsbrucker Delegation wurde während ihres Aufenthaltes in der Partnerstadt von sechs liebenswürdigen Hostessen betreut. Die Franzosen sind ausgezeichnete Gastgeber und boten ihren Freunden aus T i r o l nur das Beste, Angenehmste nnd Schönste. Nicht zuletzt ermähnt sei auch die weltbekannte Küche ihres Landes, die ihrem Nuhm alle Ehre machte. Schweren Herzens nahmen die Innsbrucker Abschied von ihren liebgewonnenen Freunden, doch neue Pläne und Ideen werden die Partnerschaft mit Grenoble festigen und beleben. Daß Innsbruck nicht nur in ihren Schwefterstädten Freunde besitzt, zeigte sich ans der Rückreise durch die Schweiz. Als die Tiroler in Lausanne die Schweizerische Landesausstellung, die sich übrigens an Großartigkeit kaum mehr überbieten läßt, besuchten, wurden sie von einem Vertreter des Stadtpräsidenten herzlich willkommen geheißen, von zwei Hostessen durch das Ausstellungsgebäude geführt uud anschließend zu einem Mittagessen gebeten. I n Luzern wurde die Abordnung vom dortigen Stadtpräsidenlen persönlich empfangen und zu einer Stadtrundfahrt und zum Besuch des modernen, mißerst interessanten Verlehrsmuseums eingeladen.
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Nummer
Die 15. Österreichische Iuqmdkulturwoche Vom >'l>. M a i bis .>. J u n i l ü l i l fand in Innsbruck die 15. Österreichische Jugendkulturwoche statt' sie stand im Zeichen der Musik, obwohl auch interessierte junge Literaten und Maler eingeladen waren und in wertvollen Rebenveranstaltungen zll ihrem Recht kamen. Samens des Vundesministeriums für Unterricht, des Landes T i r o l und der Landeshauptstadt Innsbruck nahm Hofrat Dr. Gamper die Eröffnung vor. Zum 1.'). Male — so führte er aus — habe die schöpferische Jugend Österreichs in Innsbruck wieder die Möglichkeit, ihr Können der Öffentlichkeit zu zeigen und beurteilen zu lassen. Damit umriß er den wesentlichen S i n n der Österreichischen Iugendkulturwochen. Die öffentlichen Veranstaltungen der Jugendkulturwoche begannen am Montag, 1. J u n i , mit einem Serenadentonzert der Innsbrucker Vläseruereinigung unter Vincenz Weber in der Wiltener Basilika. Die Vläsergruppe bot Musik italienischer Komponisten aus der Zeit des 15. bis zum beginnenden 17. Jahrhundert. Zu einem Höhepunkt wurde am Dienstag der Vortragsabend der Schriftstellerin Zenta M a u r i n a aus Schweden, die nach Innsbruck gekommen war, um im^ Rahmen der Jugendkulturwoche über das Thema „Die Aufgaben des Dichters in unserer Zeit" zu sprechen. Den musikalischen Höhepunkt erreichte die Jugendkulturwoche am Mittwoch, den ^. J u n i , nnt dem Konzert der Preisträger im Kroßen Stadtsaal. Den ersten Preis hatte die Jury dem l!> !^ geborenen Dietmar Polaczek aus der Steiermark zuerkannt, den zweiten erhielt der 1N36 in T i r o l geborene Erich Urbanner und den dritten Otto M . Zykan, geboren 1935 in Wien. Der Überreichung der Preise durch Stadtrat Direktor
Haiol schloß sich die Wiedergabe der preiset lönlen Kompositionen an und zwar eines Flölentonzertes von Erich Urbanner Solist ^ranz Renwarl in ausgezeichneter ^ o r m , der „Drei Sätze für Bläser, Schlagzeug und Klavier" von Ziitan. wobei der Komponist selbst solistisch mitwirkte und der „xciin^.»^ «epwniiiro" von Dietmar Polaczek. Die letzte öffentliche Veranstaltung der Jugendtulturwoche war Vela Vartot gewidmet. Die Pianistin Margot Pinter spielte Klavierkomposiliouen aus seinem „Mikrokosmos", und zwar die letzte» drei Bände IV, V und VI, Die Österreichischen Jugendtulturwochen solle» den jungen Kulturschaffenden jedoch nicht nur ei» ^ o n u n geben, um sich und ihre Werke der Öffentlichteil vorzustellen —, sie sollen ihnen auch das gegenseitige Kennenlernen ermöglichen und die Gelegenheit bieten, in Kritik und Selbstkritik vorwärtszukommen und zu reifen. Daher lag der Schwerpunkt auch diesmal nicht ausschließlich in den öffentlichen Veranstaltungen, sondern ebenso in den Arbeitskreisen. Die Arbeilszusammenkünfte standen unter der. Leitung von Professor K a r l Schiske und hatten meist Gespräche über die mit Preisen ausgezeichneten Kompositionen zum (hege»' stand. I n herzlichen Gesprächen wurde das Faszil der 15. Jugendtulturwoche gezogen, von der angenommen werden darf, daß sie den großen Aufwand an Mühe und Verständnis insoweit lohnen wird, als sie das Ringen der Jugend um Klarheit, eigenen S t i l und musikalische Gestaltung in einem günstigen Sinn gefördert und beeinflußt haben dürfte. A. Resseguier
100 Jahre akademische Verbindung Austria Innsbruck 100 Jahre Cartellverband in Österreich Vom 27. M a i bis zum 1. J u n i feierte die erste farbcntragcude katholische Hochschulbewegung Österreichs, die Nustria-Iuusbruck, in festlichen: Rahmen ihr 100. Gründungsfest. Nahezu 2500 Personen und 280 Wichschargierte sämtlicher österreichischer Cartcllverbinduugcu sowie zahlreicher deutscher und schweizerischer Studentenverbindungen hatten am Samstag, dem 30. M a i , am Fcstkommcrs in der Inusbrucker Messehalle teilgenommen, der die machtvollste farbstudcutischc Veranstaltung war, den Innsbrucks Mauern je beherbergten. Ernste Betrachtungen, kirchliche Gcdeukgottesdienste und eine akademische Feierstunde vor der Inusbrncker Universität standen auf dem Festprogramm, zu denen u.a. erschienen Ware»! Bischof D r . Paulus Nusch, Wcihbischof Dr. Bruno Wechncr, Abt Albert Grauß vou Ficcht, Propst D r . Heinz Hubcr, Bundeskanzler D r . Klaus mit Mitgliedern der Bundesregierung, der Landeshauptmann vou T i r o l Okouomierat Eduard Walluöfer samt den OVP-Landesrcgieruugsmitglicdcrn, Bürgermeister D D r . Alois Lugger vou Innsbruck uud Bürgermeister Dr. K a r l Tizian von Bregcnz. M i t Recht konnte Univ.-Prof. D r . Ernst Kolb i n seiner Festrede sagen, Nustria-Iuusbruck darf auf ein von erfolgreicher Arbeit erfülltes Nirkeu ihrer bereits verstorbenen Mitglieder im Dienste der religiösen Glaubeuscrueueruug, der wissenschaftlichen Forschung, des Musik- und Kulturlebeus, in Politik, Wirtschast und Wohlfahrtspflege eines
vollendeten Saccnlums stolz zurückblicken. Für die Gegenwart und Zukunft erwächst die Verpflichtung der Austrier-Ahuen würdig zu sein und ruft die Aktivitas zu Zeugeutum nnd Heldentum auf. Die Anfänge des katholischen Farbstudeuteutums waren in Österreich aber hart, Jahre des unerbittlichen Kulturkampfes zwischen Liberalismus, Nationalismus, Sozialdemokratie, Deutschnationalen uud Katholizismus. I m vorigen Jahr« huudert herrschte au deu österreichischen Hochschule» iu Wien, Czcrnowitz, Prag und Iuusbruck, die damals die Bildungsstätten der geistigen Elite der großen Douaumouarchic waren, ein durchaus liberaler Geist. I u Innsbruck bestanden zu dieser Zeit schon zwei Korps, die eiuzigcu zugelasscueu studentischen Vereinigungen auf akademischem Bodcn, die aber jegliche religiöse Ideale ablehnten. I n Deutschland gab es hingegen bereits katholische Verbindungen, so z . B . die Acnania in München, die den geistigen Kampf für Wahrheit uud Neligiou auf ihre flatterudeu Fahucu geschrieben hatten. Dnrch sie angeregt, wagten es vier begeisterte Studenten Phil. Franz Xaver Schcdlc, Phil. I o . hann Liberal Wolf, beide ans dem Lcchlal stammend, der Westfalc theol. Eosscn uud ein geselliger Nheiuläudcr Johann Heinz diese weltanschauliche Anscinanderseynng an der I n n s , brncker Hochschule aufzuuehmen. Am ^. Mär-; 18<>! gründeten sie gan; nach dem Vorbild der
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Aenania die katholische Verbindung Alemauia und nahmen die Farben „Weiß-Rol°-Gold" an, ^lls Verbindungslolal U'ählten sie das Gasthaus Traube in der Höttiuger Gasse, denn lein Iuusbrucker W i r ! !,ät!e es gewagt katholischen Slndenlen ein Kneiplolal mr Verfügung zu slelle» nnd so mußlen sie im benachbarten Dorse Hotting ihr Verbindnngsheim ans schlafen, I h r e n Prinzipien gelreu „ f ü r Kirche. Vaterland nnd Vebenssreundschast" folgend, traten sie entschiede» gegen die Unsitte des Duells ans und suchten ini Sinne der christlichen Wcltauschauuug die von jeder polemisierende», tendenziöse» Ideologie freie wissenschaftliche ^ehre nnd eigenständige Forschnng zu fördern. Alsbald stießen eine Reihe von ausgeschlossrncn (Gleichgesinnten hinzu. Trotz aufäuglichcr heftiger Widerstände gelang es der jungen Korporation sich zn behaupten, die sich schließlich ai» l». I n n i l^<>! in „Austria" nmlansle nnd mit dem Wahlsprnch „I» v<'>n<>!i> ÜIx-N^" ihre
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gesteckten Ziele anch nach außen hin dokumentierte. Die Austria gewan» da»n rasch das Vertrauen der akademische» Behörden n»d der Innsbrucker Bürgerschaft, Sogar die Bnrscheuschaflen konnten in Wichligen hochschulpolitischeu Augelegeuheiten die Austria nicht mehr ausslliließeu, Korpsstndeuten nnd katholische Farbstndenlen zogen unter Filhrung eines Anslriers in der akademischen Vegion als !tt<><> der deutsche Bruderkrieg ausbrach, gemeinsam ans. die bedrohte südliche Laudesgrenze >n verteidigen. Trotz harter Schicksalsschläge z>veier Weltkriege nnd schwerer Prüfung dec, Verbotes ist Austria immer jung und zeitgemäß geblieben, war sie es doch, die das geistige und kulturelle Antlitz der Mnsenstadt ain I n n mitprägte. Für den gelilngcncn Ablauf des 1W. Stiftungsfestes zeichneten Uuiv,-Doz. D r . Hermann Hohlbrugger und Rcgieruugsrat D r . Walter ^cbisch verantwortlich. D r , ssritz Steinegger
Das neu vollendete ^)tift Wilten Am ^esl des heiligen Norbert (<». J u n i ) , des Gründers des um die deutsche Ostkolonisation verdienten Prämonstratenscrurdcns, lnden am Nachmittag A b t A l o i s S t ö g e r uud der Konvent des seit 1138 bestehenden Prämonstratenscrchorherrnstiftcs Willen die Mitglieder ilnd Freunde des auf Anregung des leider allzu früh verstorbenen Generaldirektors Dr. Dcmelmaycr 195>7 unter dem Vorsitz des Altbundeskanzlers Dr. l>. c. D i p l . - I u g . Leopold Figl gcgrüudeteu K u ratoriums für deu Wiederaufbau des Stiftes Wilteu, dem ^andeshaufttmaun Dr. Haus Tschiggfrcy, nach dessen, Tode Landeshauptmann Qk.-Nat Eduard Wallnöfcr und Bürgermeister D D r . Alois Lugger augehörteu, in dem zu alter Pracht wiedererstandenen Norbcrtisaal <vormals Kaisersaal) zu einer schlichten Feier ein. Der Geschäftsführer des Kuratoriums, Präs. D r . Anton Cornet, konnte in seinem vorgelegten Rechenschaftsbericht über deu unnmehr abgeschlossenen Wiederaufbau der Klostcrnulagc, die im zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben schwerst beschädigt wurde, genaues Zahlcumaterial vorlegen. Durch großzügige Spcudcuaktionen wurden insgesamt ^,85().(M.— Schilling aufgebracht. Die mit der Bauausführung betrauten Firmen gewährten freiwillige Materialspenden, beziehungsweise großzügige Preisnachlässe im Werte von 15,9.NW.— Schilling. Das Land T i r o l übernahm die Zinsen nnd Amortisation für gegebene Darlehen in der Höhe von 1 M i l l i o n Schilliug. Die Muuifizcuz der Spender ermöglichte die Ncncindecknng des Stiftsdachcs, die Anfertigung 214 ncncr Fenster, die Reparatur weiterer schadhafter Fcnsterstöcke, die
vollständige künstcrischc Inucnausstatlung des Norbcrtisaalcs, Erneuerung der Stuckdecken Posquelles uud der stark lädierten Dcckcnfreskcn Kaspar Waldmanns. Letztere besorgten die akademischen Kunstmaler Franz nnd Wolfram Köbcrle. I m Krcnzgang wurde die au der äußeren Südfassade der S t i f t s kirche angebrachte Sonnenuhr neu gemacht nnd im Bnbenkonvikt „Norbcrtinum" sanitäre Au'lagcu ciugebaut. Spoutauc Freude brach aus als Abt Stögcr Präsident Dr. C o r n e t die Insignicn und die Urkunde des ihm vom Heiligen Vater, Papst Panl V I . , verliehenen Komtnrkrenzcs des Gregorinsordcns überreichte. Die Wiltcncr Sängerkuaben. in ihrer schmucken roten Tracht, nntcr "der Leitung Professor ^iorbcrt Gerholds nnd der Bläserchor der Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck, geleitet von Professor Ulf, nmrahmtcu die Feierstunde mit Darbietungen geistlicher Lieder uud Instrnmcntalmusik. E i n Rundgang tznrch das S t i f t und durch die ebenfalls ueu eingerichtete Kunstkammcr, in der unter anderem die kostbaren Tafelbilder des ehemaligen gotischen Hochaltars der Stiftskirche, Bilder aus der Apostelgeschichte und die Ursulalegende, die Gründnngsurkunde Papst Innozenz I I . , das älteste Siegel der Stadt Innsbruck von 1267, zwei gotische Reliquia«, das wertvolle Pettorale des Abtes Norbert Spergs und mittelalterliche Handschriften der Klosterschreibschnle fachgemäß zusammeugcstellt waren, überzeugte die Gönner des Stiftes Willen, daß die freigebige Mnnifizenz reiche Früchte getragen hat. D r . Fritz Stcincggcr
Natürliche Bevölkerungsbewegung Statistischc Amt örr Staöt Innsbruck qil't für den Mcniat Mai 1Y64 folgende ^coö ^! n l? a c s a in l
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Leiträ^e von Dr. Karl ^c
Innsbruck vor hundert Jahren J u n i 1864: 1. verbreitet sich die Nachricht vom Ableben des Dichters Hermann v. G i l m zu Linz am 31. M a i , 10 Uhr morgens. Erst wenige Tage vorher war der aus Zams gebürtige Komponist Josef Nctzer in Graz verschieden. 3. erhält D r . N. v. Peer die kaiserliche Bestätigung als neuer Bürgermeister nnd zugleich der scheidende Carl Adam den Ausdruck der allerhöchsten Zufriedenheit für seine Verdienste. Am 5. leistet N r . v. Peer den Amtscid. 14. steigt Armee-Kommandant Fcldzcugmcister N. v. Bcnedek in der Goldenen Sonne ab, wo ihm die Bürgermnsik ein Ständchen bringt. Bencdet trat in den Kreis der Musikanten und nnterhielt sich mit etlichen von ihnen. A m folgenden Tage inspizierte er die Innsbrnckcr Garnison. 17. liegt dem „Boten" als Gratis-Bcilage ein Plan für das Fernbahn-Projekt des bayrischen Ncgiernngsrates Carl Nnland bei. Die Strecke Innsbruck—Imst zeigt den gleichen Verlanf, wie die jetzige Arlbcrgbahn. Von I m s t
sollte sie durch das Gurgltal nach Nassere,!!) nnd weiter durch zwei längere T»uuel5 uach Lcrmoos führen. Die Kosten der eingleisige» Fernbahn waren mi! lü, M i l l i o nen Gulden veranschlagt. 1<ì. wird in der Generalversammlung des Knnslvereiues den Mitgliedern ein Stich von Schultheiß „die Gefangennahme der Kinder Manfreds nach der Schlacht von Vencvent" ausgegeben. 24. wird in der Bnrgcrausschußsitzung Rudolf Nhomberg zum Feuerwchrkommandanten gewählt. Wciters wird beschlossen für die St.-Johannes-Kirche, wegen der dort vorhandenen Grnndfcuchtigkeit, einen neuen Fußboden ans Brenner-Steinplatten herstellen zu lasscu. Dafür werden 280 Gulden bewilligt. Auch die Uniformieruug der S p r i t zenmannschaftcn übernimmt die Stadt. 27. hinterläßt der berühmte Geschichtsforscher I o h . Friedr. Böhmer in Frankfurt a. M . auf Verwendung des I n n s brnckcr Historikers Prof. D r . J u l i u s Ficker der hiesigcu Universitätsbibliothek 40 Zentner wertvolle Bücher.
Das Wichtigste vom letzten Monat M a i 19N4: 2. wird das Jugendheim, das die „Liedertafel" und die Studentenverbindung „Alemannia" gemeinsam im Heim der Liedertafel in der Bürgcrstraße errichtet hatten, eingeweiht, nnd ebenso am 3. das Kriegerdenkmal in Nen-Arzl. 4. wird der Landcschormeister der Arbeitergesangsvereine Johann Kropsch, der einem Verkehrsunfall zum Opfer fiel, beigesetzt. — wird die Tagung des Verbandes dcntscher Zoodirektorcn eröffnet. 5. vollendet die ehemalige langjährige Gemeinderätin und buudcsstaatlicher Fnrsorgerat M a r i a Napoldi, Witwe des Vizebürgcrmeistcrs M a r t i n Ravvidi, das 80. Lebensjahr (hiezu ausführlicher Aufsatz zum 75. Geburtstag im „Amtsblatt" 1959, Nr. 6, Seite 5—6). <». lehnt Präsident D r . Anton Cornet, nachdem er 23 Jahre die Präsidentschaft der Tiroler Rechtsanwaltskammer innegehabt hatte, in der Vollversammlung die ihm angetragene Wiederwahl ab. I n keiner Rechtsanwaltskammer Österreichs hatte jemals ein Präsident diese Würde so viele Jahre inne. Znm neuen Präsidenten wurde D r . Friedrich Puut erwählt. «.stirbt der Anatomie-Professor i. R. D r . Alfred Grcil 88jährig. 10. wird die Landeslciterin für den freiwilligen weiblichen Hilfsdienst im Roten Krenz, Fr. Panla Hohenauer, für ihre Verdienste nm die Flüchtlingsbetreunng Ehrenmitglied des Kosakenvcreines „Chntur". 19. trifft der Freibnrgcr Kinderchor — 42 Knaben von 10
1«.
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bis 17 Jahren — ein, um mehrere Konzerte zu gebeu, so im Musikvcrcinssaal, der Volksschule Pradl-Ost, dem Landeskrankcnhans nnd schließlich in der Silbernen Kapelle, wo sie Prof. Bencsch anf der Rcnaissanceorgel begleitete. bis 22. halten 69 Bischöfe uud Abte uuler dem Vorsitz der Kardinale I . Em. Dövfncr (München) und Frings (Köln) Beratungen für das Vatikanische Konzil ab. Landeshauptmann Ökonomicrat Eduard Walluöfer richtet eine herzliche Begrüßungsbotschaft an die Bischofslonfcrcnz. wird der Film über die I X . Olympischen Winterspiele unter dem Titel „ I n den Bergen von T i r o l " erstmals vorgeführt. erhält Univ.-Prof. D r . Ferdinand Schcminzky für seine Verdienste nm die Bäderheilkunde den Paracclsusring der Stadt Salzburg. beginnt die 15. Österreichische Iugendkulturwoche. die vor allem dem Musikschaffen gewidmet ist.
Am 1. J u n i begeht Wilhelm Evpachcr, ein gebürtiger Südtirolcr ans dem Tauferertale, einer der rührigsten M i t a r beiter des „Amtsblattes", seinen 60. Gcburtstag.EpPacher hat sich nicht nnr nm die Abnehmcrwerbnng verdient gemacht, sondern selbst anch zahlreiche Beiträge verfaßt. Seine Bibliographie znr Stadtgeschichte erschien, wie seine Znsammeustellnng der „Wohltäter der Landeshauptstadt Innsbruck", in den Veröffentlichungen ans dem Stadtarchiv". I m l78. Bande der Schlern-Schriften veröffentlichte Epvacher seine Arbeit „Berg- nnd Gipfelkreuze in T i r o l " .
Eröffnung der Galerie im Tarispalais A m 9. J u n i 1964 wurde die neue Galerie im Tar.isvalais, Innsbruck, Maria-Thercsicn-Straße 45, dessen Nanm dank des Einsatzes von Herrn Landcshanvtmannstellvcrtrctcr Prof. D r . Haus Gampcr der Tiroler Künstlcrschaft znr Verfügung gestellt werden tonnte, mit einer würdigen Ansstellnng des well bekannten Zeichners Prof, Pani Flora feierlich eröffnet.
Dem Bcsncher bietet sich die Möglichkeit, neben de» laufenden Expositionen Werke von Tiroler Künslleru iu M a p pcnständcrn zu besichtigen nnd zu kaufen. Während der ersten Ausstellung, die bis l!. I u l i l W l dauert, wird die Galerie versuchsweise durchgehend von 10 bis 20 Uhr geöffnet sein.
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Kunstausstellungen im Monat Mai I n o l e r V!N!l>e>.'!!>!!>e!!!!! ^ e l d i u n ü d e i i m :
I X . Oslerre>lln>ll,er l^'V^pIülN'eül'eU'ell, Iuusbrnck, April bis M a i .
Tiroler Kunstpavillou, NcuuU'cg 8 a: bcrl,»l,'cr. Ölmalerei uud Graphik. 8. bis 28. Mai: Johannes Pfeil. Ölmalerei
uud Graphit, 3 l . M a i
bi<>
18. I u u i .
Universität, .Uuuslliistorisches I n s t i t u t : S!rol>e>, <^raphileu, M a i bis ^ u u i . Valerie 3<ndio 2. Inuslraße 47: ,'r >la,,er. 7UIüs!ra!ioueu zu Job, 2. bis 16. M a i .
Verzeichnis ülier die im Monat Mai 196^ beim Stadtmagistrat Innsbruck ausgestellten Gewerbescheine bzw. Konzessionsurkunden ^ e r m a t , Anichstraße 13, Einzelhandel mit A n t i quilaleu. - M a r i a F. Knab, Schuccburggasse 2-l, Klciuhaudel uiit Zicrsischeu uud Aquariumzubehör. — Franz Putz, Pradler Straße 11, Eiuzclhaudel mit Nahruugs- uud Gcuußuiillelu, Wasch- uud Putzartikelu. — Josef E. Fleischmann, Holmgasse 4, Eiuzclhaudcl mit Naturblumcu. — Arthur Löfflcr, Merauer Straße 8, Haildcl mit Bodcubelägcu aller Art. - „Antol,aus V O W A , D r . Klockcr H Co.. O H « . . Hallcr Straße 1>('r, l<»5, Verleih vou Kraftfahrzeugcu. — Herbert Mihatsch, Karl-Schöuherr-Straßc 1, Handelsagentilrgcwcrbc.— D r . h. c. ftwstav Schiclcdanz, Wilhelm-Grcil-Straße 4 (Zwciquiederlassiinss vou Vöcklabruck), .^ttciuhaudcl mit Waren aller Art. Hermann stllei, .^arl-,^aPfercr-Straßc 3, Haudelsaa,euturqeU'erbc. - Moosbrugger Franz X., Maudelsbersterstraße ?, Hliudelsaqeutursscluerbc (Textilwaren aller Art). — Josef Xirchbanmcr, ^körucrstraßc 17, TischlcrqcU'crbe, bcschraukt aus das Schleifen vou ssußbödeu. — „Tchulihaus I . H ^1i. Denkstein" OHG., Mcrancr Straße 3, <(>weia,uiederlassuua, vou Salzburg), Haudcl mit alleu im freien Verkehr gestattcleu Warcu und Erzeu^uisfeu, hier beschränkt: Kleinhandel IN it den o. e. Wareu. — „Tiroler Landesverband der (Hehörloscnvereiue", Ing.-Etzel-Straßc 57, Gast- nnd Schanl^ewerbe in der Vetricbsform „Vcreiushcim". — Wolfgang Feil, Nosesiqcrstraße 7, Fotoqrafenqewcrbe. -— Werner Eocr, Franz-Fischer-Straße 26, Gast- nud Schankqewcrbc (Betriebsform: Espresso). — M a r i a Mühlbacher geb. Fuchs, Amrascr-SeeStraßc 4, Einzclhaudel mit Zuckerwareu nud Kauditcn. — Josef Prax.marer, Höttiuqcr Au (><>, Durchführung von Erdarbeiten mit Plauierrauvcn. — „ A . Gutmanu OHG.", Fürsleuloeg 87, Handel mit Mineralölen uud Auto-Scrviccstatiou.
— Erlacher Johanu.Innstraße 63, Einzelhandel nüt Gemischtwaren. - ^ Otto Mölder, Salnrncr Straße !«, Großhandel mit Periodischen Truckschriftcu. — „Constructa-WaschautomatenVcrtricb bles. m. b. H.", Müllerftraße 9, Elektromcchanikergeluerbe (Zweigniederlassung von Wien). — Friedrich Neußl, Salnrncr Straße 16, Detailhandel mit Uhren, Bijoutcriewarcu, Nciseaudeukcu, Glas-, Porzellau- uud Touwarcn sowie Mctallwaren, fotografischen Bedarfsartikeln, optischen und feinmechanischen Geräten, sowie Arzte- nnd Spitalsbedarf, jedoch nntcr Ansschlnß aller Waren, deren Verkauf au dcu großen kaufmäuuischcu Ncfähignugsnachwcis gebunden ist. — Siegfried Tummerer, Fritz-.U'onzert-Straße 7, Speditcurgewcrbe. —.^uno Stiefvater, Veovoldstraße 5>U, Großhaudel ohue Beschräukuug (Zloeiguiedcrlassung vou Linz, Niederreithstraße 23). — Nudolf « r a d l , Ricdgassc 2N, Hafnersoluic Platten- nnd Flicsenlegergewcrbe. — Adolf Rabitsch, 'lieicheuauer Straße 15, 3tcpasficrcu vou Strümpfen. — Höller Herbert, Saluruer Straße 6 (ftädt. Dampfbad), Friscuruud Perückeumachergewlerbe. — „Philipp Haas 6 Söhne AG.", Museumstraße 12 (Zweigniederlassung von Wien), Handel mit Waren aller A r t nntcr Ansschlnß solcher, deren Vcrtanf an eine besondere Bewilligung (Konzession) gebunden ist; hier beschränkt: auf dcu Einzelhandel mit deu o. a. N a reu, — D r . Fritz Schindler lMleiuiuhaber der Fa. „Elektra Vrcgenz"), Eolingasse 9, (Zweigniederlassung von Bregenz, Briclgasse 27), fabriksmäßige Erzeugung von Heiz- nnd Kochapparaten, Kühlschränken nnd elektrischen Hanshaltsgeräten aller A r t sowie Betrieb einer Eisen- nnd Metallgießerei; hier beschränkt: Betrieb einer Servicestelle. — Zeiner Luis, N i chard-Wagner-Straße 6, Maschinstrickergcwerbe.
Nachweisung über die im Monat Mai 196^ beim Stadtmagistrat Innsbruck durchgeführten Oewcrbelöschungcn „Arthur Löfflcr O H « . " . Meraner Straße 8. Handel mit Bodcubelägcu. ltlvira Wir«!,. Schmel;crgassc 8, Haudcl mit Tourisleuproviant. - F r a n ; Hanptstock, Amra<' !»>!, Schlosscrgcwcrbc. I n g . Eduard Lnol. Höheuslvaßc > l. Maurcr(Baumcistcr-) Haudwerl, Hanc< Kropsch, Ncichcnaucr Straßc 9, Handelsagentur. - - Leopoldinc Eanmo. <^nibel<'ber gcrstraßc !8, GemischlN'arcnhandel, l^usl.U» Adolf Müller, Fnggergasse 2. Graphologic. - Hilde Härtung, diaria ^yerc sien-Straßc 38, Handcl. - Katharine l^nlniailu, Fürsicnwcg Nr, 87. Haudcl mit Miucralöl uud Auloservicc-Staliou, Aloisia Daurer. Arzl l^bus-Euostatiou). Gast- uud SchaulgcU'crbc (Buffct). - - Stadler ^indolf. Amraser-Scc-Slraßc 4, Bäckcrgewerbe. - ^ Joscsine Stössler, Müllerslraße 37, Wäsche« bnglergcwerbe. Wilhelm Matuella, Franz-Fischer-Strahe
^Il'r. 15, Kommissionswarcnhandcl. ^ - Ludwig >lnoll, BlasinsHucbcr-Straßc 8, Ncrbcgcstaltuug. Augllslc Fritz, Sailergassc 15, Konzession gemäß tz l<> lit, ä der GeN'.-O. — „.Hans Tagger H t5o." KW., Ncuhauserslraßc 22^. sadrilsuiäßigc Müllcrei lVerlausüuiederlassuug). Alfred Klinzelnanu, Blasius Huebcr Slraßc 8. Wcrbegraphil. Leo Staiuer, Maria?heresieu-<Tlraße 38, Handel mit Kalendern nnd Heiligenbildern. ^ g n a ; Höller, Salnrncr Straßc 6, Fri» scurgewerbc, Alois Leitner. Dr.-Stumpf-Straße 72, Elc!« tromcchauilcrgcwcrbc. - Jolünin Mocsl, ^uggergassc 2, Handcl mit Büromaschiucu. v>oses Vogcl, Vohdachsicdluug 133, Tischlergewerbe. - Elfricoe Oberhofer, Franz-Fischer-Strahe ^)lr. 26, Gast- nnd Schmllgewerbe.
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Baugenehmigungen (Wenn nicht andcrs angeführt, entspricht die Anschrift für den Vauhcrrn auch jener für das Bauobjclt,) Olfeueriüigsanlage. Vcdodelli H Co., Pradler Straße 71. OIfcnerungsanlage. Franz-Fischer-Straße 26, Arch. Eichbcrgcr, I n n r a i n 67. Olfcnerungsanlagc, Hermann Kösteubaumer, V i l l 40 d. Klciilgarage, Herbert uud Hedwig Virubaumcr, Kranebittcn Nr.' 8 <-,.' Anban und Garage, Hilberstraße 14, RA. Dr. Ernst Offer, Glasmalcreistraßc 2, 2 Wohuungcn. Olfcucruugsaulagc, Hubert Rainer, Am See 4, I g l s . Olfeuerungsanlagc, Stafflerstraße 1, D r . Werner Saucrweiu, Maria-Thercficu-'Straßc 42. Wohnhaus und Garage, Kirscheutalgassc 8, Modernban Ges. m. b. H., Licbencggstraße 6. Tankstelle. Haller Straße 201, Total Austria AG., z. Hd. I n g . W. Boris, Pirchanger 71, Schwaz. Olfenerungsanlage, I l s e und N. Schürer, I g l e r Straße 5>6, Planänderung, Höttinger Gasse 12 c, „Greb", Immobilicugcs. m. b. H., Karl-Schönherr-Straße 1. Kleingaragc, Gletscherblick 20, Dr. Rudolf Hittmair, Gletschcrblick 20, Dr. K a r l Hasenohrs, Brnnccker Straße 1 Ä. Qlfencrungsanlage, K a r l Eiucclli, Klapftholzstraßc 5. Abstcllschnpftcn, Innsbrnckcr Turnverein, Falliuerayerstraßc Nr. 12. Wohnhaus mit Garage, Schnccburggassc 101 c, Johann Schwarzeuberger, Bahuhofslraßc 32, Völs, 1 Wohnuug. Zwcifamilicnwohnhans, Allcrhciligeuhöfc 1 ß, Ferdinand Ancr, Ricdgassc 27, 2 Wohnungen. Garage, Dorfgassc 16 z, I n g . Franz Ehrlich, Schnlgassc 8. Klcingarage, Iesuiteukollcg, Sillgasse 8. Wohnhaus, Badhausstraßc'ii, D i f t l . - I n g . K n r t Innerebner, Drciheiligcnstraße 27, 1 Wohuuug. Aubau au das Haus, K a r l Schucider, Höttinger Au 36. Reklameeiurichtllug, Südtiroler Platz 4, Uhren Weiß Ges. m. b. H., Südtiroler Platz 4.
rage, Emma Welzl. Niirgcnlandstraßc 33. Wohnhans und Garagen. Arzl 35>N, Dr. Hans Harllicl'. ^ meraycrstraße 14, l l Wohnungen. Schwimmbecken, ^elir Mnraucr, GrätschcnN'inlclwcg ! I . ^lscncrnngvanlage, Remo Pcrlot, Dr.-Glah-Slraße 3l», Anbau. Paul Kreuzer, Haller Straße 1,">, 2 Wohnungen. Wohnhans mit Garage, Roseggerstraße 36, Kajetan Ruhinger v, d, NA, Dr, Schumacher. RA, Dr, Purtscher, 2 Wohnun gen, Frigan-Tankanlagc, Bachlechnerstraße 46, SchU'ai^ops G, m. b. H., Speckbacherslraße 3<». Anbau nnd Terrasse, Auffang 16, Habcrcr M., Schncebnrggassc 177, Jos. Fröhlich. Auffang 16, 1 Wohuuug. Wassertank, Otto Mathe, Graßmayrstraße 2 a. Erweiterung des Wohnhauses, Roland Mittrlstacdl, Madcrspcrgcrstraße 7, Ölfeucrungöanlage, Reichenancr Straße >'»<>, C, Flüggen. Ostcrr. Kohlcnhansa, Salnrncr Straße 11. Olfeucrnng, Baur-Foradori, Gcncral-Eccher-Straße 3. Olfcncrnng, z. Hd. Elaire van Pnt, Fritz-Kouzert-Ttraßc 7. Olfcuerung, Michael nnd Anni Tpnller. ^lansinlinnslraße Nr. 17.^. ^cichtölfcncrung, Volland H Erb, Zcnghausgasse !^, Duppclgaragcn, Egcrdachstraßc 2»!, Ernst Hörüiagl. ^nrggrabcn 4—6. ^Ifcucrung, Johann Waschglcr. I n n r a i n 38, Gasthaus '^nn rain. Klcingaragc, Hörtnaglsicdlling 6, D i p l . - I n g , Arno Falger, Außcrlitzstraße 5,93, Schruns, Vorarlberg. Anbau, Franz Suitncr, Höttingcr A u 16. Flüssigsauerstoffanlage. AGA-Wcrke G. m. b, H,. Viller Berg l a. ^lfcucrnngsanlage, Kolpingfamilie, Dreiheiligenstratze 9. Unterkellerte Bctricbsgarage, Ncnnwcg 16, Heinrich i/inherr, ^ n n r a i u U.
Neuerscheinungen Ernst Hörtnagl nlid Rudolf Leitgeb: „Heitere Erinnerungen ans unserer Gymuasialzcit" — 43 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. - Verlag R. n. M . Jenny. Heitere Beiträge znr Stadtgcschichtc sind selten. Nun liegt einmal ein solcher vor, bei dem sich Ernst Hörtnagl als Dichter nnd Rudolf Leitgeb als Illustrator auszeichneten. Vereint schildern sie in Wort und B i l d ihre Erlebnisse als Studenten am alten Innsbrucker Gymnasium. Das Gymnasinm war vor 59 Jahren noch in den Räumen des heutigen Voltskunstmuseums untergebracht, dort, wo „heut' strömt durch die entschulden Gänge das volksknustgicrigc Gedränge der Ladys, die vor den Vitrinen (in Shorts nnd lüsterneu Bikincn) bestaunen Pracht und Lodengrau der Urtiroler-Modcuschau." Nach einer kurzen Beschreibung der mit rohen Fichtcustämmcn gestützten Untcrrichtslokalc werden die damaligen Professoren, „jcue, die vor 5,9 I a h r e u Gymuasialpropheten waren", in der Fonn der altbewährten Studenten- oder Kneip-Zoituna,en durchgehechelt. Leitgebs Karikaturen lassen jedes der Opfer deutlich erkennen. Bei dem Historiker Prof. Lcchucr hat man geradezu das Gefühl, er habe sich vor dem „Großeu Sterbcu in Deutschland", nämlich der Pest vou 1348, die er so fleißig geschildert hat, nur noch mit knapper Not retten
können. Oder Direktor Walch, der erst als einer der Letzten seine Schüler uucrwartct verlassen hat. Er, der in seiner letzten Lebenszeit in Archiv und Muscnm als liebenswerter alter Herr zu trcffcu war, wird als gcstrcngcr Vertreter dcr griechischen Sprache besungen: „Wie hast du, o Walch, nns geschunden mit dem Wortknödelmachcr Homer in vielen, gräßlichen Stunden!" Doch er habe „die verdcrbenträchtigen Noten gerecht unter Innsbrucks blüheude Söhne gestreut". Das Büchlein wird natürlich die älteren Iuusbrucker, die noch selbst jene Professoren gcnosscu haben, besonders ansprechen. Innsbrucks hochverdienter Stadtgcschichtsforscher nnd Ehrenbürger weiland Hans Hörtnagl, des Dichters Vater, hätte gewiß seine helle Freude au dieser Vuschiade seines Sohnes. Er war nämlich durchaus nicht der gestrenge Ge« schäftsmann, für den man ihn vielleicht halten mochte, sondern ihm saß oft dcr Schalk im Nacken und für ein Späßcheu hatte er viel übrig. K, Schadelbauer Vergisel-Nuch Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1964; herausgegeben von Georg Mutschlcchncr unter Mitarbeit von Oswald Gschlicßcr, Haus Kramer, Osmund Mcughiu nnd Fritz Sleinrgger. Diesem handliche Vnch, an dem namhasle Wissenschaftler ^nn5brnck5 mitgearbeitet haben, bictct eine zusammenfassende
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geschlossene Geschichte der alten Tiroler Rnhmes- nnd E r i n nerungsstätte Bergisel, Einleitend gibt Georg Mutschlechuer cine kurze Erläuterung über die E»tstehu»g. geologische Z» sammeusetzuug. geographische ^age nnd (^renzliuiru dieses '^orbergeö im Süden der Stadt. Die zahlreichen Verande ruugeu. die im Laufe der Zeit durch technische Notwendig leiten vorgenommen werden »lichten tTnnnel. Silllrastwerl usw,), weiden i» anschaulicher Weise geschildert und geben ein Prägnantes Bild von dessen heutigem Aussehe». Osinnno Menghin erzählt, N'as sich hier an Ort uud Stelle vor mehr als zweitausend Jahre» zugelrageu hat. Er berichtet über Ausgrabuugcu nnd interessante ^undc ans der mittlere» La« Töne-Zeit nnd der Zeit der römischen Belagerung. (Line ans schlußrriche Zusammenfassung über die Erwähnung des Namens „Bergisel" in Urkunden nnd in anderen historischen Quellen gibt fritz Steinegger. Sämtliche vorhandenen Onel len von der Mitte des >!i. Jahrhunderts bis zum 1!». Jahrhundert, wie Urkunden. Kopialbücher. Urbare, Kataster, nm nur cinige zu nennen, wurden ausgciverlrt, deren I n h a l t , sowie kulturelle und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung in einem frischen, lebendigen Erzählertou dargestellt. Der Leser wird in diesem Znsammenhange mit Befriedigung feststellen können, daft auch die Entstchuug nnd sprachliche Deutung des Namens Bcrgisel wieder in Erinnerung gebracht wird. Voli den rnhmrcichen Schlachten anno 1^09, die heilte für jede» Tiroler mit dem Wort Bcrgiscl zu einem Begriff verschmelzen, von dem wcchsclvollen Verlauf der Kämpfe zwischen dem Volksaufgebot der Tiroler nnd den feindlichen bairischen Trnppcn und den vielen kleinen Geschehnissen nnd Zwischenfällen am Rande des Krieges, gibt Hans Kramer einen anschaulichen Bericht, dem weiter eine Chronik der Ereignisse lim die NcrgisclSchlachten nnd ein ilinfasseiides Literaturverzeichnis angcschlosseu siud. E i n großer Abschnitt, der die Hälfte des Vnchmnfanges einnimmt, ist der „Geschichte des Bcrgisel vom Ende des ssreihcilskampfcs von 1809 bis zur Gegenwart" von Oswald v. Gschließcr gewidmet. Hier wird besonders die Tätigkeit der Tiroler Kaiserjägerregimcnter hervorgehoben, die sich nm die Errichtung zahlreicher Ehrenmäler und Gedenkstätten (Andrcas-Hofer-Denkmal, Kaiscri.ägcrmnsenm n, v. a. m,) verdient geniacht nnd die Erstellnng mehrerer Schießstände veranlaßt haben. I n den letzten Kapiteln ist von der -s'nast erbauten Maricnkapelle im Htaiserjägcrmuseum die Rede m:d von, der. anläßlich der I X . Olympischen Winterspiele vergrößerten Sprungschanze, deren grandiose, weithin sichtbare Anlage das Blickfeld des Bcrgisel beherrscht. Das Bergisel-Nnch führt somit dem Leser ein spannendes historisches nnd zeitgeschichtliches Geschehen vor Augen, bringt gute zusammenfassende Überblicke nnd gibt dieser, für T i r o l so bedeutenden Stätte, die entsprechende Würdigung. M , Fr.
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„Ötztalcr Vllch" ^chleru-Schrifteu. Bd. ^ 9 247 Seigel'xndcn !>!>>, Schilling. Unioersilätsverlag Wagner. ten Ä l i l dem vorliegende» Buch erhielt ein großes Seitental des Iun!ale5 eiu wertvolles, wenn auch nicht alle Abschnitte erschöpfendes „Heimatbuch" mit Beiträgen von sieben f o r « schern. Deren Neigen eröffnet der Aufsah des Tiroler Hans« geologeu Univ. Prof. D r . R. v. KIebeI<'berg „Das Otztal — Natur und B i l d " . I n ähulich leichtverständlicher Weise, in der der Verfasser vor I a h r e u seine gerne gelesenen „Süd» tiroler Mittelgrbirgswauderuugeu" schrieb, macht er darin mit der Landschaft uud Geologie des Otzlales belauut. An» schließeild behandelt Klebclöbergs langjähriger Mitarbeiter n»d Assistent Dozent Dr. Georg Mntschlechner „Die Bodenschätze des tHtalcs nnd ihre Erforschung". Mutschlechner schildert eingangs die „Erzvorkommen nnd Bergbane". dann die Mineralien. War das Otztal doch seit alters als Fundort voll Bergkristallen bekannt nnd beliebt bei dell Mineraliensammlern iocgrii seiner vielen Granaten. Otztalcr Granitgneis Nnildc fiir die Pfeiler der Mühlaner Iiinbriicke vrrU'clldet. Schließlich behandelt Mutschlcchncr noch die Quellen und deren Radioaktivität, loie z, V . jene des Kurbades Langenfeld. Rudolf Schwarz zeigt in seiner Abhandlung „ M n r e n nnd Mnrschädcn im Otztal" die häufigen Murengefahren im Hochsommer nnd ihre Schäden ans. Letztere werden auch in vier Abbildungen dargestellt. Einen anthropologischen Beitrag, wie den von Gustav Sauser „Die Otztalcr, eine anthropologische Tiroler Talschaft", findet man in einem Heimatbuch eigentlich selten. Die Ötztaler Bevölkerung ist dank der von Sanser im Jahre 19AA durchgeführten Untersuchungen (besonders der, Bcinhäuscr) eine der am bestell studierte Tirols. Die Otztaler zählen demnach zn den knrzköpfigften Menschen Europas. Sauser hat das Ergebnis seiner Forschungen in dem Buch „Die Ötztaler" ( l ! » M niedergelegt. Die beiden von Eberhard Kranzmayer verfaßten Beiträge „Die Mundart des Otztales" nnd „Die Ortsnamen des Ötztalcs als sicdlnngsgcschichtliche Qnellc" sind, obwohl sehr interessant, doch mehr für einen fachlich vorgeschultcn Leserkreis geeignet. Dafür weiß dann Ehristian Falkner nach den Erzählungen seiner Großmutter einen weiten Kreis „Sagen ans dem Otztal" volkstümlich zn erzählen. Den Abschluß des Buches bildet die von weiland Otto Stolz hinterlasscnc „Gcschichtskulidc des Otztales" mit wertvollen archivalischen Angaben, wie auch der Anführnng der ältesten Urkunden. Z n den namhaften Männern wäre» bei den „ M a r beraern" noch der Wiltcner Stiftsherr Blasins Marbcrger, der z. V. als Pfarrer von Mutters das dortige Pfarrarchiv ordnete, zu nennen, uud ncnestens der Dozent für Urologie, Dr. Hans Marberger. Dr. K. Schadelbauer
Neuerwerbungen der Stadtbücherei Friedlaeuder Otto: Maturajahrqaug !!»<»?. Roman. Dieser Wiener Roma» beginnt damit, daß die Malurauleu des I a h r gauges l9<»7 sich zu ihrer Maturafeier nach :w Jahren zusammenfinden und gibt damit die ungefähre Zeitspanne des Geschehens an. Der Antor hat zum großen Teil ans eigenen Erlebiiisscn ein Epos eines halben Jahrhunderts geschaffen nnd zwar ans der Sicht jenes Bürgertums, daß vor allein ein Opfer der Entwicklung geworden ist. Wien n. a.i S t y r i a 1W:!. l)'!2 Seiten, Ellert Gerharde Mahmnd II., Tohn der Französin. Roman. Unterhaltsam »»d spannend berichtet der Roman die Lebensgeschichtc Sultan Mahmuds I I . (1»08- I»'l9) nnd seiner französischen Mutter, durch die Gedanken nnd Lcbeusgcwohnheilen der westeuropäischen Länder im Serail vou Istanbul Eingang finden. Berlin n. a.: Neff 1W8. 874 Seite». Graber Georg! Sagen aus Käruleu. Gesammelt nnd herausgegeben von - -. Leipzig: Dieterich 1^-4. 45U Seiten.
Wilhelm Paul Gerhard: Tausend Tips fiir Zimmergärtner. Ein Leitfaden der hänslichen Blnmenpflegr für jedermann. M i t A4? Abbildungen. ^. Auflage. Berliu/Hamburg: Parey 1963. 176 Seiten. Dechanct. Jean-Marie: Mein ?)oga in lN Lektionen. M i t 5>!l Skizzen, Aus dem französischen. Vollstänoiger ;>>oga Kurs ill 11) Lektionen. M i t Einleitung nnd Anhang mit Anmerkungen und Erläuterungen. Lnzern/Slnttgart: Räber I96!l. >,',? Seite», Bazi» Hervö (Franzose): Mein Sohn. Romall. Vom Auseinanderleben dcr ältereil nnd der jü»gere» Generalio» in einer französischen Kleinstadt. Selbstbüdllis eilies Ma»nes i» inittlere» Jahre», des Vaters nnd Ich-Erzählers, der in ständiger Reflexion und Tclbstlommentiernng voll dem Ver» snch berichtet, sich der ^iebe seines Iüugsleu z» vcrsicher». Lie, be»^>l,,erter, klug uud sclbstirouisch geschriebener Romau für reife Leser. Hamburg: Nauuen-Verlag l9L!i. M>8 Seiten.
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Hoffuiann, Ernst Theodor Amadcus: Die schönsicu Vr,;ähluua.cn. AnsU'ahl, Anmerkiiugen uud biographische Notizen vou Edgar Groß. Inhalt! Der Artushof. Abenteuer der Silvesternacht. Die Bergwerke zu Falnn. Meister Martin, der Küfer uud sciuc Gesellen. München: Nymphenburger Berlaashaudluug 1962. 322 Seiten. Kraus Anni: Wenn die Nerg' streit'» . . . Tiroler Mundartgcdichtc. Mit Zeichnungen vou H. Zum Tobel. Innsbruck: Wagner u. I . 67 Seiten. Thiedemauu Fritz: Meine Pferde — mein Lebe». Mit zahlreichen Bildern. Erinnerungen des bekannten Springreitcrs au seiue sportlichen Erlebnisse und Erfolge. Frankfurt a.M. Limpert 1961. 268 Seiteu. Achcnraincr, Anna Maria: Das geflügelte Licht. Mit Zeichuuugeu von Nndolf Krcnzer. Olympisches Feuer. Liederkranz um die Sportdisziplinen der Winterspiele 1964. Innsbruck: Waguer o. I . 61 Seiten. Wells, Herbert George: Die ersten Menschen auf dem Mond. Utopischer Roman, der die Mondlandung zweier Engländer in einer technisch sehr komplizierten Kugel beschreibt. Hambnrg: Rüttcn und Loening o. I . 350 Seiten. Kcsten Hermann: Die wirkliche Welt. Realistische Erzähler der Weltliteratur. Eine Anthologie. I n diesem Werk kommen 55 Autoren aus 17 Ländern zu Worte. Keine Sammlung bekannter Paradestücke, soudern viele weithin unbekannte Autoren wurden einbezogen. Ein gut informierender Überblick über eiuen Ausschnitt der Weltliteratur, ein schier unerschöpfliches Lesebuch. Frankfnrt u.a.: Guteuberg 1963. 969 Seiten. Koolhaas Anton: Tierfchicksale. Erzählungen von den Freuden und Sorgen der Tiere. München/Wien: Langen/Müller 1963. 263 Seiten. Zweig Stefan: Der begrabene Leuchter. Hegende um den siebenarmigcn Leuchter des Moses. Diese Legende ist eines der besten Prosastücke Zweigs uud wird allen ansftruchsvolleu Lesern sehr empfohlen. Hamburg: Furche 1963. 121 Seiten. Beny Roioff.- Zeit der Götter. Gin Fotograf auf den Spuren des Odysseus. 148 Abbilduugen. Einführung von I . Gaitanides. Mit Übersichtskarte des Mittelmeerraumes, Erläuterungen zu den Bildern nud Ortsrcgister. Die Irrfahrteu des griechischen Helden sind mit zahlreichen Zitaten aus Homer belegt. Müuchcu: Drocmer 1963. 272 Seiten.
Verleger, Eigentümer und Herausgeber: Die Stadtgemeiude Inusbruck. — Verantw. Schriftleiter: Dr. Karl Schadelbauer, Innsbruck, Rathaus, Zimmer Nr. IR). Druck: Nclizian Rauch, Innsbruck.