Nummer 1
Neujahrsgedanken Stunden der Besinnung: Silvester — Neujahr; Vergangenheit — Gegenwart. Die Menschen schlagen „Brücken" vom alten zum neuen Jahr. ^ i e schlagen „Brücken" nicht allein zwischen Ufern, wie es das Wappen Innsbrucks andeutet, sondern zwischen Städten, Ländern und Kontinenten, auch „Vrükten" oom Alten zum Neuen Testament. Der Untergang des Abendlandes geht trotzdem seinem Ende zu. M a n w i l l alles vereinen, um dem Frieden zu dienen, Europa und die Welt: Vereinte Nationen. Vereintes Europa, Welt-Gesundheitstag, WeltSpnrtag, Weltkongresse. Die Olympia-Stadt Innsbruck vereinte die Jugend der Welt. Doch was steht schon im 11. Kapitel der Genesis, im 1. Buch Moses: „Damals hatten alle Menschen nur eine Sprache und einerlei Worte . . . Dann sagten sie: .Auf! Laßt uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht! E i n Denkmal wollen w i r uns machen, damit w i r uns nicht über die ganze Erde hin zerstreuen!' Der Herr aber stieg herab, um sich die Stadt und den Turm zu beschauen, den die Menschenkinder erbauten, und sprach: ,Fürwahr, ein Volk sind sie, und
eine Sprache reden sie alle; und das ist erst der Anfang ihres Tuns, und nun wäre für sie nichts unausführbar, was immer sie planen würden. Wohlan, w i r wollen Herabfteigen und dort ihre Sprache verwirren, auf daß keiner mehr des anderen Rede verstehe!' So zerstreute sie der Herr von dort aus über die ganze Erde und sie mußten davon abstehen, die Stadt weiterzubauen..." Ist jenes Gotteswort hinfällig und wertlos geworden oder hat es für immer Geltung? Die Menschen bemühensich,über Vrücken,die sie schlagen, sich wieder zu einem Volke zu vereinen. Sie beginnen aber auch Türme zu bauen, babylonische Türme, und nach den Sternen zu greifen. Meist bauen sie Türme der Zerstörung. Geht am Ende eher i n Erfüllung, was im 2. Briefe des Apostels Petrus steht: „Der jetzige Himmel und die jetzige Erde dagegen sind traft des nämlichen Wortes für das Feuer aufgespart . . . Die Elemente werden sich in Gluthitze auflösen und die Erde samt allem, was darauf ist, wird verbrennen." Wer mag wohl siegen: Brücke oder Turm? K a r l Schadelbauer
Neujahrsgratulatwn im Rathaus Die traditionelle Gratulation der leitenden Beamten des Stadtmagistrntes und der Stndtwerke sowie der Personaloerlretungen zum Jahreswechsel fand wieder am - ! l . Dezember im Sitzungssaal des Stadtrates statt. Zur Entgegennahme der Glückwünsche hatten sich Bürgermeister Dr. Alois Lugger mit seinen Stellvertretern Direktor Maier und Direktor Obenfeldner wie auch die amwfiihrcnden Stadt- und Gomeinderäte eingefunden. Magistralsdirettor Dr, Nudolf Mangulsch gab nachstehende Nückscha» aus das ablaufende Jahr: „Die Fanfaren der I X . Olympischen Winterspiele 1 M l sind verklungen, der olympische Geist lebt aber weiter! Vor einem Jahr stritt noch manchmal bange Sorge mit Zuversicht heute aber wissen Sie. das; man die I X . Olympischen Winterspiele 1M>4 ,das Spiel ohne Klage' nennt und das; unsere Winterspiele für künftige
als beispielgebend gewertet wurden, sei es auf dem Gebiete der Organisation, der Verkehrsabwicklung, der Nachrichtenübermittlung, der Betreuung der zahlreichen Gäste oder der Präparierung der Kampfstätten. Nichts war irgendwo abgepaust. Für Innsbruck waren die Fanfaren Siegesfnnfaren. M i t berechtigtem Stolz können Sie behaupten, daß Innsbruck dcil erteilten Auftrag restlos erfüllt und somit für das Prestige dem Land T i r o l u»d dein Staate Österreich einen wertvollen Beitrag geleistet hat. Innsbruck ist weit über den europäischen Raum hinaus ein fester Begriff geworden. Es gilt nunmehr als internationaler Treffpunkt; hier bahnen sich Beziehungen der Freundschaft an, und lausend dünne Fädchen geben schließlich ein starkes Band, wenn olympischer Geist sie zusammenwebt. Ohne andere Städte in ihrer Wertung zu schmälern, man ohne Überheblichkeit behaupten, dast I n n s -