Amtsblatt Innsbruck

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Europatage in Innsbruck 1965 Vom 27. bis 29. März d. I . stand Tirols Landeshauptstadt wieder einmal im Mittelpunkt internationalen Interesses. Der Kommunalausschuß der beratenden Persammlung des Europarates in Straßburg hat bekanntlich in seiner Sitzung vom 4. Juli 1964 der Stadt Innsbruck den Europapreis 1964 zugesprochen. Am 27. Jänner d. I . wurde der Preis in Straßburg einer Delegation offizieller Vertreter der Stadtgemeinde Innsbruck in feierlicher Form überreicht. Innsbruck ist somit nach Wien die zweite österreichische Stadt, der auf Grund ihrer großen Verdienste um die Verbreitung des Europagedankens und ihrer Bemühungen um bessere Beziehungen zwischen den Völkern Europas diese hohe Auszeichnung zuteil wurde. Aus diesem Anlaß war es der Stadt Innsbruck eine ehrenvolle Pflicht, einen Festakt zu veranstalten, zu dem die Mitglieder des Europarates eingeladen wurden. Zahlreiche Delegierte der siebzehn im Europarat zusammengeschlossenen Länder (Belgien, Zypern, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Island, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Schweden, Schweiz, Türkei, Großbritannien und Österreich) waren gekommen, um an den „Europatagen" in Innsbruck teilzunehmen. Am 27. März fanden auf Vefchluß wichtiger Gremien des Europarates im Nathaus und im Neuen Landhaus in Innsbruck Besprechungen und Sitzungen des Kommunalausschusses der beratenden Versammlung des Europarates und des ständigen Ausschusses der Europäischen Gemeindekonferenz statt. Daß gerade Innsbruck für diese großen Beratungen auf internationaler Ebene ausgewählt wurde, ist ein Beweis für das hohe Ansehen, welches die Stadt und besonders ihr Bürgermeister Dr. Alois Lugger, der ja Vizepräsident des (uon^oii 6« dommunex ä'^urope, Mitglied der dommÌ88ion (-änäl-aie, Mitglied der 81011 I^cunomiquc or 3()^Ia!e der (ünnf^rcnce I^u

ile«; ps»uvs>Ì!8 locaux im Europarat und weiters Ehrenmitglied des Österreichischen Gemeindebnndes und Vizepräsident des Österreichischen Städtebundes ist, in diesem Forum genießen. Der 2«. März war der Tag des glanzvollen Ereignisses. I n den Morgenstunden traf Bundeskanzler Dr, Josef Klans, der zur Zeli auch die Funktion des Bundespräsidenten ausübt, am Innsbrucker Hauptbahnhof ein. wo er von Landeshauptmann Ökonomierat Wnllnöfer und Bürgermeister Dr. Lugger empfangen wnrde. Eine Schützenkompnnie und eine Musikkapelle in ihren schönen Tiroler Trachten hallen Aufstellung genommen, um dem Staatsoberhaupt

ihren Willkommgruß zu entbieten. I n der Hofkirche wurde sodann von Propst Dr. Heinz Huber ein feierliches Hochamt zelebriert, dem der Kammerchor „Walther von der Vogelrueide" einen andachtsvollen musikalifchen Rahmen gab. Vor Beginn des Festaktes spielte die Stadtmusikkapelle Wilten vor der Hofburg ein Ständchen. Eine Schützenkompanie und eine weitere Musikkapelle ergänzten das schmucke Bild. Iungschützen aus allen Innsbrucker Schützenkompanien standen die Stufen des Treppenhauses der Hofburg entlang bis zum Eingang in den Riesensaal Spalier. Hier hatten sich mittlerweile Außenminister Dottor Kreisky, die Staatssekretäre Dr. Hetzenauer und Dottor Vobleter, der Landeshauptmann von Tirol mit seinen Stellvertretern, die Delegierten des Europarates und zahlreiche Ehrengäste — auch die Stadt Freiburg i. Vr. war als Partnerstadt Innsbrucks durch Bürgermeister Graf und mehrere Stadträte vertreten — und der gesamte Stadt- und Gemeinderat von Innsbruck eingefunden. Während Fanfarentlänge den Festakt einleiteten, nahmen Bürgermeister Dr. Lugger und dessen Begleitung, der Generalsekretär des Europarates Peter Smithers, der Präsident der Europäischen Gemeindekonferenz H. Cravatte, der Vizepräsident der beratenden Versammlung des Europarates M. Radius und dessen Stellvertreter, Vizepräsident Seidl, und die beiden Vizebürgermeister Obenfeldner und Maier am Präsidium Platz. Das Städtische Symphonieorchester spielte die Vundeshymne, als Bundeskanzler Dr. Klaus im festlichen Saal erschien. Der Festakt und fomit der Höhepunkt der Europatage begann. Als erster betrat Präsident Nadins das Rednerpult. Seine Ansprache war eine einzigartige I^uäatio auf die Stadt Innsbruck, deren Name, wie er sagte, „symbolisch die Berufung mitsichbringt, die Völker zu verbinden". Er griff auf die Geschichte Tirols zurück, auf die geistige und geschichtliche Tradition der Stadt, von der Kunst- und Baudenkmäler beredtes Zeugnis ablegen. „Man glaubt noch heule zu empfinden, wie fehr die Stadt in der Geschlossenheit abendländischer Weltanffassung. in echtem europäischem Bewußtsein entstanden und gewachsen ist. Das Gebäude, in dem wir nns hier befinden, die Bildnisse einer großen Kaiserin und ihrer illustren Familien, die auf uns herabblicken, das einzigartige Grabmal Kaiser Maximilians . . . spiegeln den weltweiten, den europäischen Geist jener Seiten wider. Innsbrucks Verdienste erschöpfen sich jedoch keineswegs in der Vergangenheit... Die Stadt zählt zu jenen, die in Österreich und in Tirol die Troni-


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