Amtsblatt Innsbruck

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Alls dem Gemeinderat Der Gemoindorat dor Landeshauptstadt Innsbruck, dor am 21. Juli dioses Jahres zu seiner ?. Sitzung zusammentrat, faßte folgende Beschlüsse.' Gomäß dem Tiroler Schulaufsichts-Ausführungsgesotz morden in don Bezirksschulrat Innsbruck-Stadt als Gemeindevertreter entsandt.' als Mitglieder: Amtsführender Stadtrat Arthur Haidl, Gemeinderat Dr. Ludwig Kögl, Gemeinderat Maria Kaiser' als Ersatzmitglieder! Gemeinderat Ing. Ferdinand Tollinger, Vemeinderat Otto Schwarz, Gemeinderat Rudolf Krebs. An Stelle der Altbeftandsliegenschaft Amraser Straße 24, die seinerzeit durch Bomben zerstört wurde und nunmehr abgebrochen worden ist, wird das Wohnhochhaus Schützonftraße 10 mit 86 Wohneinheiten errichtet. Hiezu wird beim Wohnhaus-Wiederaufbaufonds ein Vaudarlehen in der Höhe von 26,272.600.— Schilling aufgenommen. Zur Deckung von Investitionen der Stadtmerke und eines Vaurestbedarfes im Zusammenhang mit dem Kraftwerksbau Untere Sill wird die Aufnahme eines Versicherungsdarlehens, erste Tranche in der Höhe von 52 Millionen Schilling, genehmigt. Neue Straßen werden benannt (siehe Artikel „Neue Straßen in dor Neichonau und in Ncu-Arzl")! !i) für das Gebiet südlich der Haller Straße, d) für das Gebiet Reichenau-Süd, c) für das Gebiet nördlich BüchsenHausen, c!) der Pfarrplatz wird in „Domplatz" umbenannt. Unter den bewilligten Nachtragskrediten sind hervorzuheben! 67.000. ^ Schilling für Schulzahnpflege, 80.0W.— Schilling für Einrichtung eines Musikproberaumes im Kindorgarton Pradl-Ost und 80.00N.— Schilling für Einrichtung dos Noubauos Ho'ttina.er Alm. Aus doni anßol'lii'donllichon Haushalt wurdon Kredite freigogoben: für Planung und Baubeginn dor Hauptschulo Hotting 1.200.000. Schilling, dor Hauptschule Saggen und Noichonau 1,100.000. Schilling.

für don Nohbau und Installationon in dorDoppeluolksschule Neichenau 3,000.000.— Schilling, für die Erweiterung der Volksschule Allerheiligen und den Nohbau der Turnhallen 1,200.000.— Schilling, für die Erweiterung der Volksschule Sieglanger 1,200.000.— Schilling, für die Nohbaufertigstellung des Kindertagesund Mädchenheimes Pradl 2,500.000.— Schilling, zur Fertigstellung der Wohnhäuser Noldinstraße 2 und 4 1,300.000.— Schilling, für das Wohnhochhaus Block I X im Olympischen Dorf 5,000.000.— Schilling, für die Aufstockung des Eichhofes 3,000.000. - Schilling, für den Nohbau von Bedürfnisanstalten beim üandestheater 500.000.— Schilling, zur Vaufertigstollung und Einrichtung der Hauptfeuerroache 4,000.000.— Schilling. Zur Sportförderung wird den rasensporttreibenden Vereinen Innsbrucks eine weitere Subvention von 50.000.— Schilling gewährt und auf das dritte Drittel der Vergnügungssteuer des FE. Wacker verzichtet, indem in dieser Höhe eine Subvention gegeben wird. I m Sinne der Anträge des Vauausschusses wurden schließlich die Änderungspläne Nr. 80/7 Zum Flächenwidmungsplan Wilten-West, Tanklager „Untere Figge", Nr. 66/o, Hötting-West, Pfarre St. Georg und Umgebung, Nr. 105/c Höttinger Au-Nordweft, Erschließungsstraße, Technische Fakultät, Nr. 63/du, Pradl-Amras, Luigenstraße, Gp. 668/1, KG. Amras, Nr. 63/dv, Pradl-Ämras. Zentralfriedhof, und eine Änderung der Legenden zu den Bebauungsplänen Nr. 6/d, Arzl-Höhe, und Nr. 407, HöttingWest, beschlossen und gleichzeitig die entsprechenden Teilstücko dor Bebauungspläno außor Kraft gosotzt. Mohroron Ansuchon um Ausnahmogonohmigung und Ermäßigung dor Vorgartontiofo wurdo statlgogobon. der Stadtgomoindo Inilsbruck zur Erwoitorung der Hauptschule Hotting die Baugenehmigung erteilt. Der öffentlichen Sitzung folgte oino vortrauliche Boratung übor Grundstücksangologonhoilon. Schi.

Neue straften in dcl Reichenau nnd in Die Ausdolinung dor Stadt schreitet ständig weiter. Seit Iahron sind os bosondors dio Nandgobioto ron Innsbruck, wo nono Siodlungon onlstohon und in der Folge von der Stadtverwaltung dort neue Verbin dungswogo und Straßon orschlosson worden müssen.

li bor Vorschlag dos Ausschusses für Kultur, Wissenschaft und jniüst boschloß dor Innsbruckor Goinoindorat in dor Sitzung am 21. J u l i 1!><il> solgondo neue Slraßen-


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Neut-Nicolussi-Etraszc lVerbindilng: Andechsstraße Radetztystraße). Dr. Eduard Rent-Nicolnssi wurde am 22. Juni 1888 in Lusern geboren. Nach seinen Studien in Trient und an der Universität Innsbruck ernm>d er sich als Kaiserjager an der Italienfront die goldene Tapferkeitsmedaille. Nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges 1914/18 trat er im I n - und Ausland als leidenschaftlicher Verfechter für das Selbstbestimmungsrecht Südtirols auf. Sein Buch „Tirol unterm Veil" steht immer noch an erster Stelle der Südtirol-Literatur. „Reut" wurde dann Völkerrechtslehrer an der Universität Innsbruck, deren Rektor er 1951/52 war. Er starb am 18. Juli 1958. Durigstratze (Verbindung! Reut-Nicolussi-Straße und Radetzkystraße). Dr. Ernst Durig, geboren am 29. Juni 1870 in Innsbruck, studierte in seiner Vaterstadt. Nach einigen Jahren Gerichtspraxis wurde er zur Dienstleistung in das k. u. k. Justizministerium, wo er durch ein Vierteljahrhundert als Ministerialrat und Sektionschef tätig war, gerufen. 1930 wurde er zum Präsidenten des österreichischen Verfassungshofes erhoben, 1934 übernahm er das Präsidium des Bundesgerichtshofes und 1945 die Stelle des Präsidenten beim Verfassungsgerichtshof. Die Kräfte seiner letzten Lebensjahre widmete er dem Landesmuseum Ferdinandeum. Er war Träger des Ehrenringes der Stadt Innsbruck. Sterbetag: 9. März 1965. Wopfnerstrahe (Verbindung! Neut-Nicolussi-Straße und Durigstraße). Dr. Hermann Wopfner, geboren am 21. Mai 1876 in Innsbruck, arbeitete sich zu einer in weitesten Kreisen der Tiroler Bevölkerung bekannten Gelehrtenpersönlichkeit der Innsbrucker Universität empor. Neben seinem Lehrberuf widmete er sich als Forscher fast ausschließlich der Erschließung der Tiroler Geschichte wie des bäuerlichen Lebens und Brauchtums. Groß ist die Zahl seiner Publikationen, deren Wert für Tirol von eminenter Bedeutung ist. Univ.-Prof. Dr. Wopfner war Ehrenringträger der Stadt Innsbruck. Er verschied am 10. Mai 1963 am Plumeshof bei Natters. Hegnerstrahe (Verbindung: Radetzkyftraße und Langer Weg). Dr. Earl August Hegner wurde am 6. Februar 1880 am Oberen Zürichsee, Schweiz, geboren. Er wurde Arzt, später Professor der Augenheilkunde in Jena und Luzern. Nach dem ersten Weltkrieg begründete und organisierte er das Schweizer Hilfswerk für hungernde Völker. I n Anerkennung seiner Hilfeleistung an Innsbruck in bitterer Not ernannte ihn der Gemeinderat im Jahre 1922 zum Ehrenbürger dieser Stadt. Dr. Hegner starb am 23. August 1964 in Luzern. Vurghard-Vreitner-Strahe (Verbindung: Radetzkystraße und Neichenauer Straße). Univ.-Prof. Doktor Burghard Breitner, geboren am 13. Juni 1884 in Mattsee, studierte am Nupertinum in Salzburg und ^n don Universitäten Graz, Kiel und Wien. Unverges-

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sen bleibt sein Wirten als Oberarzt in den sibirischen Gefangenenlagern während des ersten Welltrieges. 1932 folgte er einer Berufung an diechirurgischeUniversitätsklinik nach Innsbruck, deren Vorstand er bis 1955 blieb. Als Arzt besaß er Weltruf. Er war Verfasser einer Reihe von Büchern wissenschaftlicher und schöngeistiger Art. Hohe Wertschätzung erlangte er überdies als langjähriger Präsident der Österr. Gesellschaft vom Roten Kreuz. Er starb am 2«, März 1956 in Innsbruck. Vertha-Suttner-Weg (Verbindung: Rlißbachstraße und Hegnerstraße). Vertha von Suttner, geboren am 9. Juni 1843 in Prag, war eine der ersten politischen Journalistinnen Altösterreichs. Von ihren zahlreichen Büchern erregte der Roman „Die Waffen nieder!" (1889) Weltberühmtheit. Fast ein Vierteljahrhundert fungierte sie als Präsidentin der Österreichischen Friedensgesellschaft. Als erste Frau und als erste Österreicherin erhielt sie 1905 den Friedensnobelpreis, Sie starb am 21. Juni 1914 in Wien. Haugerweg (Verbindung: Reichenauer Brücke — innabwärts zum Kugclfangweg). Georg Hauger, Anführer der Freiburger Jungmänner, die 1809 treu an der Seite der Tiroler standen. Hauger veranlaßte später die Rückführung der Gebeine Andreas Hofers aus Mantua nach Tirol. Er starb am 13. November 1859. Sein Grab befindet sich in der Innsbrucker Hofkirche. Rohkoglweg (Verbindung: Schützenstraße und Haugerweg). Richtungweisend zum Roßkogl (2643 in). Senselerweg (Verbindung: An-der-Lan-Straße und Haugerweg). Auton Reinisch aus Volders, Senseler genannt, war der Führer der Rettenberger Schützen in der Spingeser Schlacht,' gefallen am 2. April 1797 ebendort. Straubweg (Verbindung: An-der-Lan-Straße und Haugerweg). Josef Sträub, geboren am 29. Juli 1773 in Solbad Hall, gestorben ebenda am 16. Ottober 1850, war Schützenmajor und Freiheitskämpfer von 1809. Kajetan-Sweth-Strahe (Verbindung: An-der-LanStraße und Kugelfangweg). Kajetan Sweth, geboren am 18. August 1785 in Graz, gestorben am 21. März 1864 in Innsbruck, war der Schreiber und Leidensgenosse Andreas Hofers in Mantua. Eisensteckenweg (Verbindung: Kajetan-Sweth-Str. und An-der-Lan-Straße). Josef Eisenstecken, geboren am 1. April 1779 in Matrei a. Vr., gestorben am I.Mai 1827 in Gries bei Bozen, war ein begeisterter Mitkämpfer Andreas Hofers und Führer im Freiheitskampf vom Jahre 1813. Winterstellerweg (Verbindung: Eisensleckenweg und Haugerweg). Rupert Winterstcller aus Kirchdorf, geboren am 25. Jänner 1773. gestorben am 30. August 1832. war Landesschntzenmajor und ein hervorragender Kämpfer in den Freiheitskriegen. W.

Schüler als freiwillige Helfer im Straßenverkehr Über !<»<><» Schüler der Rennerschule hatten sich am 1. J u l i 1966 im Schulhof aufgestellt, um an der feierlichen Verabschiedung der Schülerlotsen, zu der auch

zahl reiche Persönlichleilen des öffentlichen Redens erschienen waren, teilzunehmen. Seil M a i 1965, als erstmals in Innsbruck, lind z


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an der iNlabenhauptschule Pradl I und l>, der Schülerlotsendienst eiugesübrt nnirde, hauen die ..jungen Hel fer ii» Straßenoertelii", die nuiunclir die Schule verlassen, über ein Jahr ihre verantwortungsvolle Ansgäbe gewissenbasl und vorbildlich erfüllt. Freiwillig !>aüe,> sie jidi zum Schütze ihrer Mitschüler im Straßenverlehr zur Verfügung gestellt. Sie gaben damit ».'iil schönes Beispiel von Kameradschaft und Hilfsbereitschaft. Ihre Leistungen als Schülerlotsen verdienen hervorgehoben zu werden. I m Schuljahr lMi^/iill stand jeder dieser Lotsen 22ttmal, mit weißer Mütze, Umhang und Vertehrstelle ausgerüstet, an den Slraßenübergängen und lotste seine Kameraden vor Schulbeginn und uach Schulschluß sicher über die stark frequentierte Fahrbahn. Die (Gesamtleistung der Schülerlotsen an dieser Schule betrug !)1^ Stunden, das sind 2736 Lotseneinsätze von je 2(1 Minuten. Landtagspräsident Bürgermeister Dr. Lugger wies in seiner Ansprache auf die anerkennenswerten Leistungen der jungen Verkehrshelfer hin und betonte, daß seit Einführung des Schülerlotsendienstes an der Knabenhauptschule P r a d l I und I I kein Unfall sich ereignete, in den Schulkinder verwickelt waren. Dies gelte auch für die Knabenvolksschule Pradl-Ost und die Knabenhauptschule Hotting, die seit Herbst 1965 die Einrichtung der Schülerselbsthilfe im Straßenverkehr führen. Bürgermeister Dr. Lugger sprach dann den Dank der Stadtgemeinde Innsbruck alleu Stellen aus, die sich um die Verkehrserziehung bemühten. Dabei wurden besonders hervorgehoben das Kuratorium für Verkehrssicherheit, die Schulbehörden und die Vundespolizeidirektion Innsbruck, die seit Jahren in den Innsbrucker Pflicht- und Sonderschulen regelmäßig die theoretische und praktische Verkehrserziehung sowie die Ausbildung und Überwachung der Schülerlotsen durchführt. Den abgehenden Schülerlotsen dankte das Stadtoberhaupt für ihre vorbildlichen Lotsendienste und beschenkte sie mit einem Buch. Aus der Rede des Polizeidirektors Hofrat Dr. Junger ging hervor, daß der Schülerlotsendienst bereits i n seinem ersten Jahr eine wertvolle Sicherheitseinrichlung für die Schüler darstellte und daß sich sein vertelirserzieherischer Einfluß nicht nur bei den Lotsen und Schülern, sondern auch bei Erwachsenen zeigte. Der Polizeidirettor, der die Schülerlotsen als wertvolle Helfer der Polizei bezeichnete, überreichte diesen ein Erinnerungsgeschenk.

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linms f i l l Verlehrssicherhei! an die Sladlgeineinde Innsbruck, die Bundespolizeidiretlion und vor allem an die ausscheidenden Schülerlotsen, die mit einem Anerlennungsdetret des .^sV ausgezeichnet wurden. Abschließend gab der Präsident der Hoffnung ''Ausdruck, daß die Einrichtung des Schülerlotsendienstes nicht auf Innsbruck beschränkt bleiben, sondern auch von den T i roler Bezirksstädten übernommen werden möge, um so die (Gefährdung der Schulkinder zn vermindern. I m Anschluß an die Ansprache übergaben die verabschiedeten Schülerlotsen Vertehrstelle, Umhang und Mütze, die Ausrüstung der Lotsen, ihren Nachfolgern, nnter denen sich erstmals auch Mädchen befanden. E i n launiges Gedicht, das von A l t - und Neulotsen vorgetragen wurde, galt den anwesenden Schülern. Es endete mit der Wechselrede: Der Lotsendienst, das ist kein Spiel, w i r hatten nur ein ernstes Z i e l ! Daß euer Schulweg sicher sei. drum halfen wir der Polizei! Bei Negen, Schnee und Sonnenschein war unser Dienst nicht immer fein! Trotzdem war es uns Ehr' und Freut»', daß w i r nun scheiden, tut uns leid! Fürs nächste Schuljahr stehen ja schon wieder neue Lotsen da! Darunter — es ist kaum zu fassen — auch viele von den Mädchentlassen! W i r geben nun die Kellen her; euch Neue bitten w i r gar sehr! Macht euren Dienst mit viel Geschick, die Schule wünscht euch dazu Glück! W i r Neue sind uns dessen klar: der Lotsendienst im nächsten Jahr, darüber täuschen w i r uns nicht, ist für uns eine Ehrenpflicht! W i r bitten aber jetzt schon sehr, macht uns den Dienst nicht doppelt schwer; gebt stets auf unsre Zeichen acht, w i r wissen schon, wie man das macht! Doch wer nicht folgt und wer nicht hört und wer die Straßenordnung stört, wer nur dahinrennt ungeniert, ist selber schuld, wenn was passiert! Denn — daß der Schulweg sicher sei, drum helfen w i r der Polizei!

Der Präsident des A T T . Magister Bichler, übermittelte den Dank der Landesftclle T i r o l des Kurato-

Dr. Gertrud Donath

Völkervclsöhncndcr Fußball Um die Jahrhundertwende wurden Innsbrucker Nealschüler. falls sie ein Professor beim Fußballspiel erwischte, mit Karzer bestraft. Elwa 1!>2<» mußten B u r ner Gymnasiasten, ehe sie zum Fußball gehen dursten, den sonntäglichen Nachmittags-Nosentranz besuchen. Da kam es vor. daß sie bei der ärgsten Hitze in einem Wintermantel erschienen, der Sportleibchen und -Höschen verlnillle. Freilich wundeste sich der ahnungslose

Klassenvorstand sehr, wie man bei dieser Temperatur einen Mantel anziehen tonne. Als nach dem l. Weltrieg die Völteroersöbnung trotz Völkerbund keine bemerkenswerten Erfolge erzielte, kam immer mehr das Schlagwort vom völteruersöhnenden Sport auf. Hiezn war keine Sportdisziplin so geeignet wie Fußball, der bereits damals größere Zuschauerinengen anzog, ^'lllerdings genoß er in bürgerlichen


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Kreisen kein hohes Ansehen, ja es hieß sogar, ein Akademiker tonne bei diesen Mannschaften nicht mitspielen. Tatsächlich zeigten sich auch bald schon schwerere Entgleisungen. Ein berühmter Mittelläufer gab dem Schiedsrichter bei einem Olympiade-Spiel eine Ohrfeige, wofür er freilich lebenslänglich ausgesperrt wurde. Zuschauer warfen Gegenstände auf die Spieler in das Feld. Man begann zu streiten und sich gar anzuspucken. Spieler wie Publikum beschimpften den Schiedsrichter, der öfters mit Polizeischutz heimgeführt werden mußte. Doch das Fußballspiel gewann immer mehr Anhänger und wurde schließlich ein glänzendes Geschäft. Heute kann man schon oft mehr von letzterem, zu dem auch der Handel mit den Spielern gehört, lesen als von gutem Spiel. I n diesem Sommer fanden nun Weltmeisterschaftsspiele statt. Wenn man darüber in den Sportberichten von „Holzhackermethoden" las und die Spieler als „wilde Pampastiere" und „Schlächter" bezeichnet wurden, dann mußten wohl selbst begeisterte Fußballanhänger am völkerversöhnenden Wert dieses Sportes zweifeln. Die Feststellung, daß etwa 400 Millionen Menschen am Bildschirm diesen Spielen zusahen, und es also von den Wegen eines einfachen Lederballes abhängt, „ob ein ganzes Land himmelhoch jauchzend oder Zu Tode betrübt ist", veranlaßte die „Wiener Kirchenzeitung" zur Frage, wie man diese Masse zu einer gleichartigen Stellungnahme bezüglich dem Hunger in der Welt, den Krieg, die Unduldsamkeit und Unterdrückung bringen könnte. Wenn dies der kleine Lederball vermöchte! K a r l Schadelbauer

Ttadtmagistrat Innsbruck Zahl! St —50/1966

Kundmachung über die öffentliche Auflage des Geschwornen- und Schöffenverzeichnisses 1967 der Stadt Innsbruck Gemäß § 20 des Geschwornen- und Schöffenlistengesetzes, VGVl. Nr. 135/1946, in der geltenden Fassung, wird das für das Jahr 1967 für die Stadtgemeinde Innsbruck erstellte Verzeichnis der Personen, die zum Amte eines Geschwornen oder Schöffen berufen werden können, in der Zeit vom 5. September bis einschließlich 15. September 1966 an Werktagen mit Ausnahme des Samstages von 8 bis 12 und 14 bis 18.30 Uhr im städtischen Einwohneramt, Rathaus-Neubau, Fallmerayerstraße 1, 1. Stock, Zimmer 345, zur öffentlichen Einsicht aufgelegt. Innerhalb der Auflagefrist kann jeder eigenberechtigte Staatsbürger wegen Eintragung von Personen, die nach dem Gesetz zum Amte eines Geschwornen oder Schöffen unfähig sind oder nicht berufen werden dürfen, beim Stadlmagistrat, Einwohncramt, schriftlich oder zu Protokoll Einspruch erheben. I n gleicher Weise können Bcfreiungsgründe geltend gemacht werden. Innsbruck, am 1. September 1966. Der Bürgermeister: Dr. Lugger

Nummer tt

Verlautbarung Unterrichtskurs zur Heranbildung von Orqnncn der Gesundheits- und Lebensmittclpoli^i Auf Grund der Ministerialverordnung lwm ^», Mai 1908, NGVl. Nr. 155, wird an der Bundesanstalt für üebensmitteluntersuchung in Wien, Kindersuilalgasso Nr. 15, Wien IX., in der Zeit vom 4. Ottober bis einschließlich 28. November 1966 ein Unierrichlsturs zur Heranbildung von Organen der Gesundheits- und Lebensmittelpolizei mit anschließender Prüfung abgehalten. Die Anmeldungen zu diesem Kurs sind untt'r Vorlage des Nachweises der Vorbildung (mindestens absolvierte Haupt- (Bürger-) Schule) bis spätestens 15. September 1966 in der Direktion der Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung in Wien schriftlich einzureichen. Die Verständigung über Ort und Zeit des Kursbeginnes erfolgt zeitgerecht auf schriftlichem Wege. Das Unterrichtsgeld beträgt 750.— Schilling und ist spätestens acht Tage vor Kursbeginn in der Verwaltungskanzlei bei der Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung in Wien zu erlegen. Der Kursleiter: Dozent DDr. Friedrich Petueln Direktor der Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung in Wien

Hauptlehrgange an den landwirtschaftlichen Landeslehranstalten Notholz, Imst, Lienz, Vreitenwang sowie der landwirtschaftlichen Haushaltungsschule Tteinach a. Vr. und St. Johann i. T. Schuljahr 1966/67 2jährige Vurschenschule: I. Jahrgang Rotholz bei Ienbach 17. Oktober 1966 bis 23. März 1967 Imst 17. Oktober 1966 bis 22. März 196? üicnz 17. Oktober 1966 bis 21. März 196? II. Jahrgang Notholz bei Ienbach 3. November 1966 bis 23. März 1967 Imst 3. November 1966 bis 22. März 1967 Lienz 3. November 1966 bis 21. März 1967 Haushnltuugsschulen: Rotholz bei Ienbach 10. Oktober 1!»<!<; bis X. M a i 1967 Imst 1<». Oktober 1966 bis 9. Mai 1967 Lienz 1!). Oktober 1966 bis 11. Mni 1!»l!7 Steinach a. Br. 10. Ottober 1966 bis 5i. M a i 196? Et. Johann i. T. 10. Ottober 1966 bis 10. M a i 196? Lehranstalt Vreitenwaug: einjährige Haushaltungsschule' Aufnahmealicr vollendetes 11. Lebensjahr 12. September 1!!l!6


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WnldlNlfsclicrlur5 in Rotholz:

zeugnisses, des landwirtschaftlichen Verufsschulzeussnisse>>. der ^uständiqkeit^bestäligun^ und de^ ^eumundsgeligni sse^> ein^ubriinien.

U. Februar !!»!'>? bi^ 2.'l. J u n i l!)l!7 Webschule willst: ^ ü r männliche und weibliche Teilnehiner 12. September «Ülill bic, !>. M a i Anmeldungen sind mölilill,sl umgehend, für die Lehranstalt Vreitenwauq und die ^<ebschule Imst bis längsten? 1l>. August, fiir die übrigen ^ehr^änqe bis 1.">. September lülili, bei der Diretlion jener Schule, die besucht werden soll unter Veischlust der Geburtsurkunde, des letzten Schul-

Die Internatslosten für Unterkunft und Verpflegung betragen für die Vurscheu-, Haushaltung?- und ^Uebschule moncUlich 15><). ^ Schilling. Das Schulgeld bzw. der ^ehriuiltelbeitrag beträgt pro ü^elirgang 5l).— Schilling. Für minderbemittelte Schiller werden Lernbeihilfen gewährt.

uud

Schülerinnen

Für die Landesregierung der Landeshauptmann: Wallnöfer

Natürliche Bevölkerungsbewegung Oao Statistische Amt der Stadt ^nnsbrilck aibt für den Monat Juli 1^bi> folgende üevölkerlingöbeweauna bekannt davon

^ noa esa m t

Mi

«vtandesfälle

tebendgeborene davon Knaben Mädchen ehelich unehelich Totgeborene Gestorbene davon männl. weibl. Eheschließungen

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Juli

1W6

1965

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1966

1965

1964

255 137 118 213 42

230 123 107 187 43

27b 157 118 228 47

134 74 60 113 21

119 69 50 97 22

155 89 66 124 31

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99 48 51 bl: 77 ?: 79

83 38 45 87 83

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134 71 63

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von Dr.

Innsbruck vor hundert Jahren

1. teilt der „Bote" wegen in Innsbruck kursierender beunruhigender Gerüchte mit, daß die alad. .Uompanic wohlbehalten in Stenicu weile. Sie sei im Schluß Strigno einquartiert, „wo die Studenten nebeneinander auf Stroh gelagert unter Dach liegen — eine Bequemlichkeit, welche sie lange nicht mehr gcuosseu haben. Sie können sich jetzt im leichten Garnisonsdienst von den früheren Anstrengungen ein wenig erholen. Der Gesundheitszustand der akademischen Kompanie ist trotz des schwierigen Poslendienstcs ans den Gipfeln der Berge nnd vieler Entbehrungen auf den Märschen einer der besten nnter allen dort befindlichen militärischen Körpern und Schützcnlompanien." 4. marschiert die 1. städtische Scharfschützcnkompanie morgens nntcr dein klingenden Spiel der städtischen Mnsikbande nach Südlirol ab. Kaiserjägerobcrst LooS gibt mit den dienstfreien Offizieren der Sladtwchr-Kompanic den Ausziehenden das Geleite. 7>. werden die Chargen für die 2. Scharfschützen-Kompanie gewählt (.Hauptmann Jos. Engelbrecht). Es wird über-

dies eine Kompanie Innsbrucker Staudschützen aufgestellt. Dazu waren noch 8 weitere Koniftanicn außerhalb der Stadt in Formierung, k. brennt der Nciterhof in V i l l ab. 13. marschiert die 2. Scharfschützcnlompanic bei heftigem Regen ab. 19. steigt Prinz Otto von Vaiern im Gasthof znr Goldenen Sonne ab. 2 l . lehren der ^andcsverteidignugs-Oberlommandant F M L . Graf Castiglione und der Hauptmann der Innsbructcr ^andevschützen Kompanie Gras Wickcnbnrg nach I n n s « ornck zurück. Der Herzog von Modcna steigt in der Goldenen Sonne ab. 24. übernehmen wieder Kaiscrjägcr die Hofburg-Wache. Als Mnsil bleibt bei den Wachparaden anch Weilerhin die städtische Musilbandc nnter Kapellmeister PH. Jak. Katsch. lhaler. Sie erhielt vom Bürgermeister folgendes Schrei« ben: „Es freut mich, Ihnen nnd sämtlichen Mitgliedern der städtischen Mnsik bekanntgeben zu köunen, daß der M a gistrat nnd Äürgerausschuh seine Zufriedenheit mit I h r e n


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Leistungen in musikalischer Beziehung sowohl als mit dem Eifer, mit dem Sie die anstrengenden Dienste des heurigen Jahres vollziehen, ausgesprochen und zu erkennen gegeben hat." Das Stadtwchrkorps wird seiner Dienste enthoben. 27. bedanken sich die Verwundeten und kranken Krieger des Spitals zu M a r i a - H i l f bei ihren Wohltätern. Der Dank schließt niit den Sätzen: „Gott der Allmächtige möge I h n e n Allen vergelten in reichem Maße, was Sie an nns Gntcs getan haben. Den edlen Wohltätern nnd Gönnern Innsbrucks dreimal Hurrah." 30. gibt der „ B o t e " eine ausführliche Übersicht über die Politische Lage Österreichs, die beginnt: „Der Friede mit Preußeu ist geschlossen — der Friede mit I t a l i e n nicht zweifelhaft und allen Nachrichten zufolge nahe bevorstehend. Nach einem großen, blntigcn, mit großem Heldenmute geführten, aber leider sehr unglücklichen Kriege ist Österreich, nm eine blühende reiche Provinz ärmer, von Deutschland nnd I t a l i e n ausgeschlossen, ohne Bundesgenossen, auf sich selbst gestellt; seine ohnehin drückende Finanzlage ist noch mehr erschwert, schöne Provinzen vom Feinde ausgesogen— kurz, die Lage ist sehr ernst nnd um so ernster, weil w i r allem Anscheine nach erst am Anfange der Dinge

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stehen nnd nnr zu bald im Osten oder im Westen der Wcltbrand sich entzünden kann der als orientalische oder Rhcinfrage Europa bedroht. Es gilt daher für uns Österreicher, die vielleicht kurz zugemessene Zeit weise nnd ohne Zögern zu benützen, um uus zu sammeln für die nahe Zukunft, in der die entscheidenden Würfel fallen, denn bis nnn ist erst der erste Akt des großen Dramas abgespielt." läßt, „da der Unfug des Tabakranchens bei >lnade» ans eine bedenkliche Weise überhandnimmt", Bürgermeister D r . I . R. v. Peer die Gnbernial-Vcrordnnng vom 10. März 1843 nochmals ini „Boten" veröffentlichen. Pnnkt 1 untersagt „allen Knaben, welche die T r i v i a l und Normal-Schulen, den WiederholuugS-Uuterricht sowie Gymnasialklasseu besuchen, das Tabalraucheu förmlich". Punkt 2 richtet sich an die Meister, Lehrherrcu und Fabrikbesitzer, die aufgefordert werden, ihren Lehrlingen das Tabakrauchcn „als eine feuergefährliche und ihrer Gesundheit nachteilige Handlung" zu untersagen. Punkt 3 richtet sich ähnlicher Weise an die Eltern, Vormünder, Geistlichkeit nnd Ärzte, die ebenfalls Kinder >md Knaben vom Rauchen abhalten sollen.

Vab Wichtigste vom letzten Monat J u l i 1966: 1. wird die Wahl des Univ.-Prof. D r . Erich Hayek zum Rektor magnificns für das Studienjahr 1966/6? bekanntgegeben. Z n Dekanen wnrdcn gewählt: Prof. D r . Ferdinand Maaß (Theologie), Prof. Dr. Clemens Andrene (Jus). Prof. D r . Hans Wuudercr (Medizin) nnd Prof. D r . Eugen Thnrnhcr (Philosophie). — feiert der Brudcr-Willram-Buud seinen 40jährigen Bestand und der Trachtcnvcrein „Die Amraser" den 20jährigcn. 9./10. findet eine I n t e r n a t . Nassehnndeansstellnng statt. IN. vollendet Hofrat D r . Alfons Schwaiger, Direktor der T i roler Landcs-Hypothckcnanstalt, das 65. Lebensjahr. 13. — 1 7 . findet das 3. Osterr. Bundestnrnfest statt. 17. begeht Lndwig Frh. v. Pastor, der Sohn des gleichnamigen berühmten Geschichtsschreibers der Päpste, seit 1926 Päpstlicher Geheimkämmerer, seinen 80. Geburtstag. Er veranlagte die Herausgabe des Tagebuches seines Vaters wie auch eines Bildbandes zu dessen „Geschichte der Päpste".

19. vollendet Großkanfmann Hugo Kapfcrer das 70, Lebcnsjahr. 26. beginnt ein längeres Gastspiel des Zirkus Rebernigg, 27.wird die Ernennung von Oberst Alfred Neumayr ^uni Militärkommandanten für T i r o l als Nachfolger von B r i gadier Friedrich Brunncr bekanntgegeben, der mit 3 l . J u l i aus dein aktiven Dienst scheidet. — feiert Oberstleutnant a. D. Robert Fleck, ein gebürtiger Innsbrncker, den 80. Geburtstag. 29. trifft der erste der sieben bestellten scchsachsigen Straßenbahn-Gelenkzüge mit einer Länge von 20 Metern und einem Fassungsraum von 114 Personen ein. 31. stirbt Kammeramtsdirektor i. R. D i p l . - I n g . E m i l Erlcr, Gcmeinderat von 1927—29, im 81. Lebensjahre (Nachruf folgt). Bezüglich der Klagen über das diesjährige schlechte Sommcrwcttcr sei noch angegeben, daß es im J u l i 1866 an 18 Tagen regnete.

llus dem Rathaus Ehrung einer verdienten Lehrerin Vom Herrn Bundespräsidenten wnrde an F r a u Sonderschnlhanptlehrcr Martha Christof der Titel „Schnlrat" verliehen. Bürgermeister D r . Lngger übergab im Rahmen einer klei-

nen Feier, der auch der amtsführende Stadtrat D i r . Haidl sowie Vertreter der Schulbehörde beiwohnte», der Geehrten das Dekret nnd würdigte in einer Ansprache die hervorragenden Leistungen und Verdienste, die sich Fra» Marche Christof in der Ingendcrziehnng erworben hat.

llu» den Partnerstädten Besuch aus Grenoble

Freiburger Turner in Innsbruck

Nbcr Einladung der Stadlgemeinde Innsbruck traf Anfang J u l i Madame Gabricllc K u e n y, Conservatenr du Muscc de Greuoblc, in Innsbruck ein. Die für Innsbruck geplante Ansstcllnng „Französische M c i slergraphiken" aus dem Besitze des berühmten Grcnoblcr M u seums konnlc mit Madame Kneny eingehend besprochen nnd für das Frühjahr 1967 in Aussicht genommen werden.

Beim 3. Oslerr. Bnndestnrnfcst nahm eine Abordnung des Turuvcreiucs Freiburg-Hcrdern teil. I m gemischten Achtkampf der I u n g t u r n e r giug der Freiburgcr Hausjörg S l e i c r t mit 90.2', Punkten als Sieger hervor. Der 2. Platz wnrdc vom Freibnrger Hein^ N e s s e l beleg!.


Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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Nusslollungen im Monat Nuqust Tiroler Hlinderl Handschriften der Amovajcr >iunjl und kammer. Tiroler Kunstpavilloll, Reunwcg « a : (^ersll l.I««:l !'.»<!«), Qlgemälde im!) eine ''»eichnnng. Galerie i m Taxispalais:

Preis uud Österreichischer Slaatspreis. Kollektivausstellungen faudeu in Innsbruck 19,',!. 195,9, 1962, 1961, i n Wien 195>1, 195,8. in L i n ; l!»5>I. 195,5, nnd i u Salzburg 195»l statt. Weiler beteiligte sich auch a n großen internationalen Ausstclluugcn. so an der X X V . Biennale 195>0 nnd au der X X X . Biennale 1960 in Venedig und an der I I I . Biennale in S a o Paulo 195>5>. Der Name M a x Weiler ist in der Kuustwell ;u einem Begriff geworden. Seine Werke, die von nalnrhaster K r a f t geradezu übersprudeln uud so viel elemeulareS Empfinden auszudrücken vermögen, schenken dcu kunstsrendigen Betrachtern beglückende Stunden.

Max Weiler, pflanzliche und landschaftliche Studien, Zcichnnnge» und squarcile 19.1! bis 19<>4. Ma^,- Weiler wurde in» Jahre 1910 in Absam bei Hall geboren. Nach dem Abschluß seiner ersten künstlcrischcu Ausbildung in derKnnstschnle ProfessorKirchmayrs ging er nach Neue Universität, Kunsthistorisches I n s t i t u t : Wien an die Akademie der bildenden Künste, wo Professor Franz Lettner, Graphiken iu Mischtechnik, M o n o l y p i c n nnd Slerver sein Lehrer wurde. Weiler bildete sich rasch zn einer Asphalt. ungemein dynamischen und geistig regsamen Künstlcrpersönlichkeit heran, dessen Werke iu Farbe und S t i l frei von allen Z e n t r u m IN?, I n n s t r a h e : Fesseln der Konvention waren. Lebhafte Diskussionen riefen R u m i I s l a m , Gemälde. vor allem nach dem Kriege seine Fresken in der HuugerburgR u m i I s l a m wurde 1940 i n Kalkutta geboren. 1960 absolkirchc und in der Bahnhofshalle i n Innsbruck hervor. Sie sind vierte sie i m Fine A r t s Departement die staatliche Kunstakadas beste Zeugnis dieses so revolutionären Geistes, der mit demie. Z n r Zeit studiert N u m i I s l a m dank eines S t i p e n den damals in T i r o l herrschenden altherkömmlichen M a l t r a diums bei Professor Nagel an der Münchner Kunstakademie. ditioncn endgültig brach. 1961 erste Ausstellung a n der staatlichen Kunstakademie, 1962 I u der Ausstellung im Taxispalais, die einen ausgezeichneten Querschnitt durch Weilers Schaffen von 1931 bis 1964, Ausstellung an der School of P a i n t i n g s i n Dacca. 1963 T e i l nahme an der Ausstellung führender zeitgenössischer M a l e r von interessanten, noch naturalistischen frühen Naturstndien i n Dacca, 1964 Ausstellung an der Graphic A r t s Ensemble bis zu den ncucreu abstrakten Zeichnungen, bringt, läßt sich Galerie. Ost-Pakistan, 1965) Ausstellung i u der Galerie Coder Weg seiner künstlerischen Entwicklung deutlich abzeichoperation i n R a w a l p i n d i , 1965 gemeinschaftliche Ausstellung nen. Bereits in den fünfziger Jahren hat sich der Künstler des Pakistan A r t s Council von Dacca i n Karachi. von seinem „koloristischen Expressionismus" losgelöst und sich einer für ihn so charakteristischen „abstrakten" Malerei zugewandt. „Abstrakt" ist bei Neiler in einem besonderen Kleiner Hofgarten, Palmenhaus: Sinne zn verstehen. Seine sogenannten „Abstraktionen" haPlastik und Pflanze. ben nämlich nichts gemein mit einer wirklichkeitsfremden, intuitiven Schan, sondern spiegeln di^e Natur in ihren elcmenDie besten Arbeiten, die anläßlich des Bildhanerwettbewerlareu Phasen. Es sind Pflanzen, Steine, ja oft bloße Erde, bes „ D e r menschliche Kopf i n der S k n l p t u r " eingesandt w u r lebendige, organische Dinge, die durch einen Reichtum an den, sind nunmehr ini Palmcnhaus des Kleinen Hofgartens diffcrenzicrtesten Farben und deren subtilste Koutraste bein einer äußerst interessanten nnd f ü r Innsbruck i n ihrer A r t stechen. Daß sich die Ausstellung nur mit sogcuauutcu „Landerstmaligen Schan zu sehen. Kunstvoll zwischen allerlei exotischen Pflanzen ist eine bunte Vielfalt an Arbeiten zum Thema schaften" befaßt, ist für Weiler bezeichnend. Den Leitsatz hie„ D e r menschliche Koftf"ausgestellt. D e r Einfallsreichtum der zu gibt der Künstler selbst: „Es gibt nichts, was außerhalb der Küustlcr läßt nichts zn wünschen übrig. V o n naturgetreuen Natur steht, alles ist Natur." Weilers Arbeiten, ureigenste Modcllköpfen bis zu den bis ins Letzte abstrahierten D a r Erlebnisse ihres Schöpfers, sind in ihrer A r t so persönlich nnd stellungen w i r d hier dem Beschauer ein guter Überblick über überzeugend, daß mau dcu Versuch nicht wagen darf, sie i u das derzeitige Schaffen der T i r o l e r Bildhauer geboten. 51 irgendeine Stilrichtung der modernen österreichischen MaleKünstler schickten 91 Köpfe ein. V o n 40 Einsendern wurden rei ein^uordueu. 5i1 Plastiken f ü r die Ausstellung ausgewählt. Weiler, der neben zahlreichen Leinwandbildern, Zeichnungen, Aquarelle» und Temperaarbeitcu anch eine Reihe von Der erste Preis wurde au deu jungen I n n s b r u c k s B i l d hauer K a r l Pfeifle vergeben. Sepp Baumgartner, Schwaz, Wandgemälden kirchlichen nnd Profanen Charakters, Mosaiken errang den zweiten, Walter Nagl, Hatting, den dritten Preis. und Glasmalereien geschassen hat, wurde ini Oktober 1964 Die Ancrkcnuuugsproise wurdcu Frauz Pöhackcr, Solbad an die Akademie der bildenden Künste in Wien berufen. Hall, I l s e Giacomuzzi, Iuusbruck, uud au die beiden S ü d t i Welch große Beachtung und Anerkennung der Künstler auch r o l r r F i n i M o r o d c r - M a r l i n c r uud Josef Kästner, beide aus außerhalb der Grenzen Tirols genießt, bewiesen viele AusS t . Ulrich im Grödental, zugeteilt. zeichnungen die ihm ^nleil wnroen: Rom-Preis, Guggenheim-

Verzeichnis über die im Monat J u l i aufgestellten (Gewerbescheine li,zm. Konzessionourtundcn bei der Stadtssemeinde I n u o b r u l t Elisabeth vfncr gel'. Bmul'eracr, Gumpftstraße 32, Einzelhandel mit Tcxlüwaven, Ingomar Troppachcr. Arzler Straße 1l)<». Handclsagentnrgcwerbe. - A^neo (^rnber geb. Hechcnblailucr. Egger-Lienz-Elr. (Kiosk ans der Gp. 1iN«/l KG Willen). Gast- und Schaukgewerbc iu der Betriebsform „Busse!". „Arabia >taffcc-Tcc-Impor< Alfred Weist, (Wien VIII., Auerspergstiaßo l), Teilergasse !«, Kleinhandel mit Nahrnngs- uud Gennßmilleln, Wasch- nnd Pnhartileln.

— Norbert Mülilthnler. Wilhelm-Greil-Straße 12. Einzel. Handel mit Nahrnngs- uud Gennßmitleln. ^ Oswald Mlah, Klostergasse 7, Wärme-, Kälte-, Schallschichisoliernng und Vcrleguug vou Estriche». - Wilhelm Waller, Schneebnrggasse ?!i. HandctSagenlnrgewerbe. Josef Nairz, Andreas« Hoser-Straße l l . Handel mil Fertiggaragen nnd Garagenlipplorcn. — lyiinlher Untcrweger, 2ebastian-2cheel>3traße Nr. 5, Isolierergewerbc (Teilbefuguis nach tz I a Abs. 1


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Absch. d Ziffer 36 der Gcw.-O.). — Heinrich Johann Löfflcr, Kapuziucrgasse 34, Verlegen von loseu und gellebteu Wand- und Bodcubclägcu aus Kunststoffen. — Georg Huhcucckcr, Hallcr Straße 194, Fotografcngcwcrbc. — Paul Kanton, Muscumstraßc 24, Kleinhandel mit Elektrowaren, Elektrogeräten, Radioapparaten, Fernsehgeräten, deren Bestandteilen und Zubehör. — Nikolaus Herbert Echittenkopf, Niesengasse 4, Zimmer- und Gcbäuderciuigcrgewerbc (Dispensgewcrbc). — Hubert Lindler, Leopoldstraße 411?, Haudelsagcntnrgcwcrbe. — Auguste Stettner geb. Einselen, Burggraben 2, Handel mit Radio- und Fernsehgeräten, Tonaufuahmc- und Tonwiedergabcgerätcn. — Anton Lcrchster, Viktor-Dankl-Straße 1, Tischlergcwcrbc, beschränkt auf das Ver-

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legen von Klcbcparkettcn. - - Maria Tpechteuhauscr, Iahnslraße 25,, Handelsagcnturgcwcrbc. - Frau; Touinsini, Zeug. hausgassc 5. Verlegen von Kuuststofflivdeu- und Wandbclä« gen. ^ Johann Kropfitsch, Burggrabcn 17, Verlegen von Bodenbelägen. — „Stefan Jakubitzka ^ Co. (OHlY.). Jug,, Etzcl-Straßc (Bogen 25), Errichtung und Überprüfung vou Blitzschutzanlagen. — Josef Stolz, Vill 2« (Standplatz Haupt, bahuhof Innsbruck), Anbietung Persönlicher Dienste an öf fcntlichcn Orten als Träger. — Johann Rubalscher, Krane wittcrstraße 49, gewerbsmäßige Beförderung von Gütern mit Kraftfahrzeugen des Straßenverkehrs im Sinne des Güterbefördcrungsgefetzes.

Nachweisung über die im Monat Juli durchgeführten Gewerbelöschungen beim Stadtmagistrat Innsbruck „Felicia« Rauch" (OHG.), Innrain 6, Vuchdruckerei. — Julius Abfalter, Innrain 5,4 a, Verlegen von Gummi- und Kuuftftoffbelägen. — Helmtrude Schneeberger, Hilbcrstraße Nr. 10, Erzeugung von Reiseandenken. — Anna Echwaighofer, Innstraßc 24, Verleih von Haushaltswaschmaschinen. — Oswald Ocfner, Gumppstraße 32, Handel mit allen im freicu Verkehr gcstattcteu Waren. — Oswald Oefner, Gumppstraße Nr. 32, Erzeugung von Preßknöpfcn. — Hans Pieringer, St.Nikolaus-Gasse 30, Herstellung von Laubsägearbeiten. ^ Dr. Lino Fuganti, Kaufmannstraße 31 a, Erzeugung von Trinkbranntwcin. — Alois Schwarz, Franz-Fischer-Straße 31, Detailhandel mit Maschinen aller Art. — Alois Schwarz, FranzFischer-Straße 31, Dctailvcrkauf von importierten Elektrogeräten. — „Oberholz, Johann Obermoser K. G.", Vurggraben 31, Holzhandel. — Friedrich Peter Offcnstein, Neinhardstraße 2, Handelsagentur. — Kreszenz Humberdrotz, Egger-Licnz-Straße (Kiosk), Gemischtwarenhandel. — Rosina Klein, Universitätsstraße 25), Handel gem. § 1 a, Abs. 1, Abschritt b, Pkt 36 (Alte Fassung!) der Gew.-O. — Albin Liedoll. Lindcnstratze 26, Dachdeckcrgewerbe. — Josef Saurwein, Schnccburggasse 5,3, Maurermeistergewerbe. — Franz Karl Vinselcn, Burggrabcu 2, Herstellung von Radioapparaten aus fertig gekauften Bestandteilen nnd die Reparatur solcher Apparate. — Franz Karl Einselen, Burggraben 2, Handel mit allen im freien Verkehr gestatteten Waren mit Ausschluß von Lebens- und Futtermitteln. — Mr. Herbert Nachtmann,

Sparkasscudurchgang 2, Haudel ohne Beschränkung auf bestimmte Waren. ^ Otto Gamper, Andrcas-Hofcr-Straßc 2l>, Verlegen von Kunst-, Stoff- und Gummibödcu. - - Karl Jäger, Pontlatzer Straße 21, Handelsagentur, „Helmut Nie» dermeycr Fotolabor Gesellschaft mbH.", PhiliPPiuc-Nelser Straße 82, Photogravhcngcwerbc (Zweigniederlassung vou Wieu IX.. Kiuderspitalgasse 10). — Franz Epechteuhauser. Iahnstraße 25>, Handelsagentur. — Ludwig Falschluuger, Hil« bcrstraße 10, Tapczicrergcwerbc. — Ludwig Falschluuger, Hil berstraße 10, Sattlcrhaudwcrk. — Carl Hans (Hröschl, H>> noldstraße 3, Handel mit Biiromaschinen (Zweigniederlas« suug von Wien). — Konrad Damhofcr, Fürstcnwcg 20 .1, Erzeugung von Reißerbelagbrettchen für Rcißwölfc, welche uach eigener angemeldeter Pateutausführuug erzeugt werdcu. - Anna Schweiger, Peter-Mayr-Straßc 8, Gast- lind Schani gcluerbe in der Betriebsform „Anskocherei". — Maria Vgger, Defreggerstraße 10, Detailhandel mit Nahruugs- und Gcuuhmittcln sowie Wasch- und Pntzartikcln. — I n g . Norbert Hain, Iahnstraßc 20, Mcchanikcrgcwcrbe und Elektromcchanikerhandwcrk, — Helene Hauh, Liudcngasse 17, Näschewarcuerzeugung. — Rosa Vgger, Roseggerstraßc 16, Frauen- und Kiudcrklcidermachcrgewcrbc. ^ Erwin Lcikermoscr (Witwenbetricb Grete L.), Marktgrabcn 15,, Handel mit Haushaltuugsnnd Küchengeräten, Glas-, Porzellan- nnd Steingutwareu. — Maria Ertl, Sillgassc 9, Maschiuftickergcwerbe.

Baugenehmigungen (Wenn nicht anders angeführt, entspricht die Anschrift für das Bauobjekt auch jeuer des Bauherrn.) Wohnhaus, Magtstratze 4, Alpenläntnsche Heimstätte, I n n rain 29. Wohnhans, Magtstraße 6, Alpenländische Heimstätte, I n n rain 29. Znbau, Pirmingassc 9, Bangen. „Frieden", Iuuraiu 37. Stcckleuchtschild,' Amraser Straße 48, Herbert Vartl. Lcnchtschrift, Kanonikus-Gampcr-Gasse 4, Margarethe Wctl. Firmcnanfschrfit, Höttingcr Au 21, Karl Gapft. Gebändekoniplex,, Maria-Thcrcsicu-Stratzc 42, Scrvitenkonvcnt. Kleingaragc, Arzlcr Straße 31, Prof. Dr. Hans Gampcr. Klcingaragc, Fclscckstraße 6, Gerhard Stipplcr.

Leuchtschrift, Philippine-Welser-Straße 82, Viktor Aurauter. Ausbau des Dachgeschosses, Spcckbachcrstraße M, Wilhelm Walch, Schusterbcrgwcg 8. Umbau des Gcschäftsportales, Höttiugcr Gasse I>, Eandidus Cortolczis, Körösistraßc 17, Graz. Lager- uud Bürorauui, Gricsauwcg 31, Firma Haus Fürbaß. Sailcrgasse 16. Flügclbau und Tiefgarage, Anichstraße 3! a, Dipl.-Ing. Leo Würth. Maria-Thcrcsicn-Straße 10. Leuchtstcckschild, Sterziugcr Straße 6, Vinzcuz Ahrcr. Rellamcanlagc, Höttingcr An 10 b, Firma Virncr ^5 Co.

Erscheint einmal im Monat. Jahresabonnement 8 20.—, Einzeln 8 2.—. Erhältlich beim Nathans-Porticr. Verleger. Eigentümer und Herausgeber: Die Stadtgemeinde Innsbruck. — Verantw. Schriftleiter: Dr. K. Schadelbauer. Stadtarchiv. Iuusbruck. Vangasse 2, Telefon 27 380. — Drnck: Fcli^ian Rauch, Innsbrnck


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