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Ehrenlingträger Komm. Rat Josef Fuchs gestorben Konnnerzialrat Josef Fuchs, Ehrenringträger der Stadt Innsbruck und Träger verschiedener hoher Auszeichnungen, ist am 15. Ottober 1967 im Alter von li? Jahren verstorben. Viele hundert Trauergäste, unter ihnen die Herren Vizebürgermeister Maier und Obenfeldner, Mitglieder des Stadt- und Gemeinderates von Innsbruck, Ehrenbürger der Stadt Oberbaurat Dipl.-Ing. Karl Innerebner, hohe Vertreter des Landes, der Kammer, verschiedene Fahnenabordnungen sowie eine Vläsergruppe in Vurggräflertracht aus seiner Heimatstadt Meran begleiteten den Verstorbenen am 19. Ottober auf seinem letzten Weg. Unter den Klängen der Musikkapelle Igls-Vill bewegte sich der Kondukt, geführt vom hochw. Abt des Stiftes Willen, Prälat Alois Stöger, vom TrauerHaus ausgehend, durch Igls, seinen engeren Wirtungskreis und seine geliebte zweite Heimat, zum Ortsfriedhof. Am offenen Grabe würdigten Abt Stöger und der Präsident der Tiroler Handelskammer, Komm.-Rat Menardi, die Verdienste von Kommerzialrat Fuchs, der immer und jederzeit für alle Sorgen und Probleme der Mitbürger Verständnis hatte und das Gebot der Nächstenliebe zu einem Lebensgrundsatz machte. Namens der Stadt Innsbruck und in Vertretung des Herrn Bürgermeisters Dr. Lugger dankte Vizcbürgermeister Maier für das selbstlose und beispielhafte Wirken von Kommerzialrat Fuchs und führte unter anderem ausi Tief bewegt stehen wir heute am offenen Grabe eines Mannes, der ein Leben lang seine Fähigkeiten in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt hat. Tirols Wirtschaft verliert eine Persönlichkeit, deren Wirten weit über die Grenzen unseres Landes hinaus beispielgebend war. Die Stadt Innsbruck lraliert um einen Mitbürger, der sich um die Swdt Innsbruck und insbesondere auf dem Gebiete des Freindenuertehrs große und unvergängliche Verdienste erworben hat. Komm.-Rat Fuchs wurde am 22. Juli 1901 in Forst bei Meran als Sohn des Besitzers der betannten Forstbrauerei geboren. Er studierte Voltswirtschoft an den Universitäten München und Leipzig und praktizierte dann in Hütelbetrieben in Spanien und Marotto. I n die Heimat zurückgekehrt, übelnahm er die kaufmännische Leitung des elterlichen Betriebes und erwarb im Jahre !9,'l<1 in Meran einen Fremdenvertehrsbetrieb. Schon damals widmete er sich dem öffentlichen Le-

ben als Vermaltungsrat der Kurverwaltung Meran und war in der Meraner Hoteloereinigung tätig. I m Jahre 1940 verlegte Komm.-Rat Fuchs seinen Wirkungsbereich nach Nordt'irol, blieb aber immer mit seiner Heimat sowohl geschäftlich als auch privat in engem Kontakt. Das Golfhotel Iglerhof baute er zu einem der führenden Unternehmen der Fremdenuerkehrswirtschaft aus. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahm Komm.-Rat Fuchs eine führende Rolle in der Fremdenvertehrsförderung. I m Jahre 1949 wurde er zum Obmann des Verkehrsverbandes Innsbruck, Igls und Umgebung gewählt. Seine fachlichen Leistungen fanden auch über die Grenzen unseres Landes hinaus Anerkennung, und er wurde eine Periode lang zum Präsidenten der Österreichischen Hotelvereinigung gewählt. Er liebte seine zweite Heimat, die Stadt Innsbruck, über alles und seine besondere Obsorge galt dem Stadtteil Igls. Gerade als Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Innsbruck, Igls und Umgebung hat er fein ganzes Wissen und Können zur Verfügung gestellt und hat sich dadurch einmalige Verdienste erworben. Diese seine Tätigkeit und die großen Verdienste, die er sich um Innsbruck erworben hat, hat der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck mit der Verleihung des Ehrenringes gebührend gewürdigt. Seine Verdienste um den Ausbau von Igls zum internationalen Kurort, seine Initiative zur Errichtung des neuen Kurhauses in Igls und des Golfplatzes in Lans geben Zeugnis für sein vielseitiges Arbeiten und Wirken mnerhalb der Fremdenverkehrswirtschaft. Das gute und vertrauensvolle Verhältnis zur Gemeinde und zum Fremdenvertehrsverband, der bei Komm,-Rat Fuchs als Obmann in besten Händen lag, war Voraussetzung dafür, daß kulturelle und wirtschaftliche Erfolge erzielt wurden und diese Früchte weitgehend allen Mitgliedern zugute tamen. I n Dankbarkeit gedentt die Ewdtgemeinde dieser hervorragenden Zusammenarbeit lind weiß, daß das Lebenswerk des großen Pioniers des Tourismus in Tirol in kommenden Generationen weiterleben wird. I n Mittrauer gilt unsere Anteilnahme auch den Angehörigen, die so oft den Gatten und Vater ent-


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behren mußten, da dieser zum Wohle der Allgemeinheit beispielhaft mit ganzer Kraft tätig war. So nehmen wir Abschied von einem Mann, der durch seine Persönlichkeit und sein Wirten ein Leben lang sein Nestes für die Allgemeinheit gegeben hat

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und ob seiner Verdienste von Stadt, Land und Körperschaften hoch geehrt wurde. Die schönste Ehrung aber wird sicher das Gedenken der Nachwelt sein, die ihn als einen unserer schöpferischsten Mitbürger auch in Zukunft würdigen wird.

Aus dem Gemeinderat Der Innsbrucker Gemeinderat versammelte sich am 5. Ottober 1967 zu einer ordentlichen Sitzung. Nach der Begrüßung sprach der Bürgermeister Glückwünsche aus: Bürgermeister-Stellvertreter Obenfeldner zur Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich, den Gemeinderäten Mauler und Schöpf zur Verleihung des Verdienstkreuzes des Landes Tirol, den Ge.meinderäten Lamplmayr, Pirkl und Waltl zur Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Tirol. Weiters sprach der Bürgermeister dem Magistratsdirektor Obersenatsrat Dr. Herbert Glückwünsche zum 60. Geburtstag aus. Gemeinderat Mahnert und Genossen stellten dann die Anfrage, ob die Österreichische Rundfunkgesellschaft bereits ein konkretes Raumprogramm bekanntgegeben hat. Stadtrat Hackl und Genossen beantragten, den Beschluß des Gemeinderats vom 25. Juli 1961 betreffend Ermäßigung des Beitrages gemeinnütziger Wohnbauvereinigungen zum Straßenbaullufwand und zu den Kanalanschlußgebühren abzuändern. Der Beschluß soll alle Bauten nach dem Wohnbauförderungsgesetz 1954, nach dem Vundes-Wohn- und Siedlungsfondsgesetz, soferne nur eine 90prozentige oder geringere Förderung erfolgt, und nach dem Wohnbauförderungsgesetz 1968 treffen. Die Anfrage und der Antrag wurden der geschaftsordnungsmäßigen Behandlung zugeführt. Bürgermeister Dr. Lugger beantwortete Anfragen aus der Gemeinderatssitzung vom 15. Juni 196? betreffend den Umbau der Elaudiaftraße und das Wohnbauprogramm der Stadtgemeinde. Der Gemeinderat faßte folgende Beschlüsse: Der Aufstockung der Landesanleihe zur Finanzierung der Fakultät für Bauwesen und Architektur von 75 Millionen Schilling auf 80 Millionen Schilling wird zugestimmt. Dem Land Tirol gegenüber übernimmt die Stadtgemeinde für 40 Millionen Schilling aus dieser Anleihe die Rückhaftung' auf Grund der Kapitalaufftockung der Grazer Stadtwerke Aktiengesellschaft übt die Stadtgemeinde Innsbruck ihr Bezugsrecht auf neue Aktien im Nennbetrag von 187.500.— Schilling aus; die Erhöhung des Wasserwirtschaftsfondsdarlehen für den Bauabschnitt 1 der Kanalisationserweiterung von 13,350.000.— Schilling auf 15,000.000.— Schilling wird vorbehaltlos angenommen' die Stadtgemeinde übernimmt für einen von der „Wohnungseigentum" bei der Sparkasse der Stadt

Innsbruck für das Bauvorhaben Vienerstraße 14 bis 22 aufzunehmenden Kontokorrentkredit von 4,500.000.— Schilling unter bestimmten Bedingungen die Haftung als Bürge und Zahler; der Bericht über den Erwerb der Gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft „Reue Heimat" mit dem Sitz in Innsbruck durch die Stadtgemeinde Innsbruck und das Land Tirol wird zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Beschluß des Gemeinderates vom 21. Juli 1966 betreffend Subvention an den l ^ Wacker und an die rasensporttreibenden Verbände gilt auch sür die Spielzeit 1966/67. Für den Ausbau der Elaudmstraße wird ein Kredit von 1 Million Schilling freigegeben. Die Vergnügungssteuerbegünstigung für Veranstaltungen im Rahmen des Vereinszweckes wird dahin gehend abgeändert, daß die Vergnügungssteuer aus einer Bruttoeinnahme bis 1500.— Schilling (bisher 1000.— Schilling) vergütet wird. Die Vereine müssen solche Veranstaltungen als steuerbegünstigt anmelden. Für die Ausstellung „Innsbrucks Haushalt 1967 — Eine Stadt gibt Rechenschaft" und für die Herausgabe einer solchen Broschüre wird ein Nachtragskredit von 450.000.— Schilling genehmigt. Die Stadtgemeinde verzichtet auf die Dienstbarkeit der Führung einer Starkstromlelitung auf der Grundparzelle 263, KG. Mutters. Der Gemeinderat genehmigte folgende Vebauungsplanänderungen: 15/i Innsbruck. St. Nikolaus — Vlücherstraße-Süd.' 80/22 zum Flächenwidmungsplan im Bereiche Hötting-Sadrachi 64/^j Südtiroler Platz — Vrixner Straße — Adamgasse — Salurner Straße; 51/ac Höttinaer Au-West. Gemsengasse; 100/ss Höttinger Au, Gießenbach. Gleichzeitig wurden die betreffenden Teilstückc außer Kraft gesetzt. Er erteilte dine Ausnahmegenehmigung nach H 7^ Innsbrucker Bauordnung und gewährte für eine Reihe von Vorhaben die Verringerung der Vorgartentiefe. Für die Errichtung einer Umspannstclle an der Andechsstraße wurde gemäß tz 105 Innsbruckcr Bauordnung die Vaubewilliliiing erteilt. Der öffentlichen Sitzung schloß sich eine vertrauliche Beratung über Grundstücksangelegenheiten an, Schi,


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Altgemeinderat Iosefine Fried! gestorben Altgemeinderat Josefine Friedl, die am ü. August dieses Jahres ihren tt2. Geburtstag feiern tonnte, ist am Samstag, den .'l<>. September 1!Xi7. in Innsbruck verschieden. Sie zählte zum Kreis jener unermüdlichen grauen, die eine lange Zeit ihre ganze Kraft und alle Fähigkeiten in den Dienst der Mitmenschen stellen. Die nunmehr Verstorbene gehörte vom Ä>. A p r i l 1!)2.', bis M a i lü.'i.'l dem Innsbrucker Gemeinderat an. Während dieser Jahre widmete sie sich erfolgreich den Aufgaben des Armenrates. Weiterhin war sie in den Ausschüssen für Wohlfahrts- und Wohnungsfürsorgewesen fowie im Kuratorium des Siebererschen Waisenhauses und im Verwaltungsausschuß der städtischen Pfandleihanstalt tätig. Die Verewigte war eine Tochter des kinderreichen Zimmermanns Temper in M a r i a Taferl. 1905 kam sie nach Innsbruck und heiratete hier 1909 den Schneidermeister Prugger. Nach drei Jahren starb ihr Gatte, ein geborenes und ein noch ungeborenes Kind hinterlassend. Während des ganzen ersten Weltkrieges

versah die junge Witwe einen ausregenden Krantenpflegedienft in einem Innsbrucker Lazarett. Dafür erhielt sie später eine Auszeichnung vom Roten Kreuz und vom Land Tirol. l!»2l führte sie der Buchdrucker Friedl als Gattin heim. Reben ihrer Funktion im Gemeinderat wurde sie Mitbegründern! des Privaten Fürforgeuereines und bewies ihre stete Hilfsbereitschaft auch mehreren anderen sozialen Vereinen. Nach 1 !»!."> stand sie wieder in den Reihen der Helferinnen, wo es galt. Rot zu lindern. Damals war Josefine Fried! Mitarbeiterin im Fürforgeverein, später wurde ihr der Posten einer Sekretärin beim Verein „Voltshilfe" übertragen. Nicht wenige Landsleute erinnern sich heute noch ihrer, als sie von 1948 bis 1963 beim Tiroler Hilfswert als eifrige Funktionärin wirkte. Zur Verabschiedung am städtischen Westfriedhof fanden sich zahlreiche ehemalige Mitarbeiter und Freunde ein, «darunter auch mehrere Stadt- und Gemeinderäte. Warme Dankesworte an die Tote lichtete Frau Bundesrat M a r i a Hagleitner. W. Eppacher

Turnen und Gymnastik in der heutigen Schule Die Zivilisation mit ihrer mannigfaltigen gesundheitlichen Schädigung hat schon lange auch nach unserer Jugend gegriffen. Heute sollen nur zwei von diesen Schädigungen besprochen werden, es sink dies die Haltungsfehler und Fußschäden. Schon in den ersten Schulklassen zeigen die Reihenuntersuchungen einen immer mehr zunehmenden Prozentsatz von Kindern, die eine verkrümmte Wirbelsäule haben. Natürlich sind es keine „Buckel", denn die Veränderung läßt sich zunächst noch iausgleichen' aber je älter das Kind wird, desto mehr fixiert sich dieser Zustand. Wie oft liest man diesbezügliche Klagen über Lehrlinge und Soldaten 'in den Zeitungen. Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß die jetzt immer mehr auftretenden Bandscheibenertrankungen mit dieser jahrzehntelangen FehlHaltung in Zusammenhang stehen. Was tonnen wir zur Bekämpfung dieser Schäden unternehmen? Die Ernährung grundlegend ändern, sozusagen „Zurück zur Natur" mit Salat und Nüssen? Dies wird in kleineren Kreisen mehrfach versucht' um ini großen Erfolge zu haben, müßte eine weltweite Propaganda dahinterstehen, die sich ein Heer von Feinden in der Ernährungsindustrie schaffen würde. Ich glaube auch nicht, daß dies durchzusetzen wäre. Bei uns handeln aber auch die meisten Eltern gerade im gegenteiligen Sinn.' wie oft bekommen die Kinder Zuckerwert zur Belohnung statt Obst, vielfach werden sie geradezu zur Schleckerei erzogen (siehe auch die deutsche Unsitte, den Schulantritt mit einer „Zuckertüte" zu versüßen). Auch gegen das schnelle Wachstum unserer Jugend können wir natürlich nichts unternehmen, am ehesten können wir gegen die Bewegungsfaulheit unserer Zeit ankämpfen, wenn auch das Auto als Zeichen des gehobenen Lebensstandards angesehen wird. Turnund Sportklubs aller Art ziehen viel Jugend an sich

und fördern den Vewegungssport in allen Ländern. Natürlich haben wir das Schulturnen, das sogar in den letzten Jahren um eine Wochenstunde vermehrt wurde' leider hat sich das übliche Schulturnen als ungenügend erwiesen, vor allem, weil immer noch zuwenig Stunden zur Verfügung stehen und die vorhandenen zuwenig systematisch ausgenützt werden. Aus diesem Grund hat das Gesundheitsamt noch zusätzlich für die haltungsgeschiMgten Kinder Gymnastikftunden auf freiwilliger Basis eingeführt. Der Gymnastik, die immer mit lockeren, fließenden Vewegungsübungen arbeitet und daher immer der phonetischen Rhythmik bedarf, gelingt es viel leichter. Muskeln zu lockern und Spannungen zu löfen. Es besteht auch ein erheblicher Unterschied zu den Freiübungen alten S t i l s , die durch eng umschriebene Bewegungen einen weniger guten Erfolg haben. Ein großer Vorteil der heutigen Gymnastik besteht auch darin, daß sie in jedem Lebensalter durchgeführt werden kann. Nur die Bewegung, ob dies nun Geräteturnen, Freiübungen, Ballspiel oder Gymnastik ist, bietet die einzige Hoffnung, die Schäden der Neuzeit, die vor allem in unzweckmäßiger Ernährung und Bewegungsarmut bestehen, zu beheben. Nun noch kurz zu den Fußveränderungen' wir finden bei den Kindern ungemein häufig Senk-, Platt- und Spreizfüße, viel seltener Hohlfüße. Diese zu behandeln ist natürlich recht schwierig' das Naheliegendste wären Einlagen, die jedoch jahrelang getragen werden müssen. Wenn die Kinder die Schuhe wechseln, übertragen sie die Einlagen nicht von einem Schuhpaar in das andere. Auch müßten beim schnellen Wachstum der kindlichen Füße in kurzen Abständen immer wieder neue Einlagen angeschafft werden. Besser als diese sind richtige Übungen zur Kräftigung der Weichteile des Fußes. Selbstverständlich werden


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diese Übungen auch in der orthopädischen Kyinnastitstunde gelehrt, sollten aber zu Hanse täglich wiederholt werden: leider wir!d dies in den seltensten Fällen durchgeführt.

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Jedenfalls sind die Schäden erkannt und (Gegenmaßnahmen eingeleitet,' die konsequente Durchführung und Einsicht der Eltern werden uns anch hier zum Erfolg führen.

Natürliche Bevölkerungsbewegung Das Statistische Amt der Stadt Innsbruck gibt für den Monat September 1967 folgende Bevölkerungsbewegung bekannte

Insgesamt Standesfälle

Lebendgeborene davon Knaben

Mädchen ehelich unehelich

davon

September

o r t s a n s ä ssig September

1967

1966

1965

297 134 163 254 43

230 125 105 192 38

215 118 97 175 40

1967

70 85 127 28

1966

1965

116 62 54 94 22

11? 62 55 93 24

4

2

8

1

1

4

Gestorbene davon männlich weiblich

150 76 74

134 68 66

158 84 74

145

137

129

81 40 41 108 97

95 47 48

Eheschließungen

91 42 49 M : 120

Totgeborene

F: 121

1N6 117

Stadtkundliche Beiträge von Dr. Karl Schadelbauer Innsbruck vor hundert Jahren Oktober 1867: erhält der Kapellmeister Math. Nagiller von dem Regensbnrgcr Musik-Kritiker und Komponisten Franz W i t t dessen l'è Oeum Iauclamu8 für achtstimmigcn Chor, Orgel und Posaunen zum Geschenk, als Anerkennung für die „so gelungene Aufführung der Schöpfung von I . Haydn" in der Hofreitschule. bringt der Föhn Regen nud Schnee bis tief herab auf den Bergen (wie am 4. Oktober 1967!). berichtet der „Bote" über die Ergebnisse des Hofrates Prof. D r . NokitanSky aus Wien „ i n Betreff der Sammlungen und des Materials zur Errichtung einer medizinischen Fakultät dahier", daß dieser über die Ordnung und die Reichhaltigkeit der vorhandenen Sammlungen an der Universität über die Erwartungen, mit denen er hergekommen sei, zufrieden war. Seine Erhebungen haben „außer Zweifel gestellt", daß Innsbruck das

Material zur Errichtung einer medizinischen Fakultät bietet. 5. ist im Ferdinandeum August >v. Wörndles großes historisches Gemälde „Hannibals Hug über die Alpen" ausgestellt. 13. wird im Muscumssaale eine Versammlung znr Errichtung eines Gilmdentmals abgehalten und hiefür ein Eomite gewählt. Kaufmann Obexer hatte den Platz für ein Denkmal auf seinem Hause, dem GeburtslMse Gilms. angeboten. Z u m Vorsitzenden wurde N.u. Schullern gewählt; weiters Altbürgcrmcister Adam, Buchhändler Schumacher, die Professoren Zingerle und Pichlcr u. a. 15.—17. weilt der Armeeoberkommandant Feldmarschall Erzh. Albrecht hier. 24. wird die Schenkung einer wertvollen Siegelsammlnug an das Ferdinandeum durch den jubil. Archivoffizial Georg v. Pfauudlcr bclauntgegebcn.

Das Nichtigste vom letzten Monat September 1967: 2. stirbt der Präsident des Oberlandesgerichtes i. R. Doktor Josef Widmann. 76 Jahre alt, und am 5. Kunstmaler und Restaurator Ludwig Sturm im 90. Lebensjahre. «.—K,. findet das Tiroler Landesmusikfest mit 182 Kapellen nnd 6800 Musikern statt. 12. stirbt Major a. D. Waldcmar Güttncr, langjähriger Landcsselrctär des Schwarzen Kreuzes, im 88. Lebensjahre und an:

13. Ministerialrat i. R. Dr. Franz Zorn, Obmann der Vereinigung alter Burschenschafter Tirols, und am 15. Schulrat i.R. Iohauna Billck, ehem. Lciteriu des Se« minars für Kindergärtnerinnen, 87 Jahre alt. — wird der Durchbruch der ersten Röhre des 470 Meter laugen Straßentnunels am Vergifel gefeiert. 16. hält der Österreichische Couuenzug mit 4lX) Körperbehinderten am Wcstbahnhof Mittagspause, 21. begeht der Ordinarius für Mediz. Ehemic Univ.-Prof. Dr. Richard Stöhr seinen 65. Geburtstag.


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22. feiert der Alpcuzoo seinen fünfjährigen Bestand, I n dieser Zeit haben ihn über <»<><>,<««> Besucher besichtigt. 23. wird die 3'». Internationale Innsbrucker Blesse durch Vizekanzler D r . Bock feierlich eröffnet, — fährt bei herrlichen: Wetter ein historischer Zug mit einer l<>7 Jahre alten Dampflokomotive zur Hundertjahrfeier der Brenncrbahn bis Grics am Brenner nnd zurück. Der Präsident der BnndcKbahndircltion Inns» brück. Hofrat Dr. Anton Graßl. konnte als Mitreisende mehrere Minister und zahlreiche hohe Persönlichkeiten der Kirche, des politischen und kulturellen Lebens de» grüßen.

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24. halten die Amrascr Schuhen ihren festlichen I a h r l a g ab, wobei dem Obmann des t i r o l e r Kriegsopferverbandcs LA. OAR. Josef Thoman die Würde eines Ehrcnoffi« zicrs verliehen >vird. - beginnen die „Polnischen Tage" als Ergänzung znr Ausstellung der polnischen Wirlschast auf der Herbstmesse, 2«. begeht Goldschmicdcmeistcr Hans Duftner seinen 70. Ge. bnrtstag. Der I n b i l a r ivar einige Jahre Vorstand des Tiroler Sängcrbnndcs.

Nusstellungen im Monat Oktober Tiroler Landesmuscum Ferdinaudeum:

Etadtsaalgcbäudc. Mchrzweckraum:

27, Oktober bis 2«'». ^covcmbcr: Johannes I t t e n , Malerei und (Graphik, Galerie im Taxispalais:

20. Oktober bis '>, November: I n g e Christine Pohl und Helga Sperlich, Malerei. I n g e Christine Pohl: Jahrgang 194 l / Rcichcnberg / 1959 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien / Mcistcrschule für Graphik / Teilnahme an der Sommerakademie nnter Oskar Kokoschka / seit 1962 Malereistudium bei Prof. Franz Elsner und Prof. Boeckl. / 1964 akademisches Diplom / Ausstellungen in Linz, Negensburg und I n n s bruck / lebt in Innsbrnck. Helga Spcrlich: Jahrgang 1938 / 195,8 bis 196') Studium au der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Prof. Franz Elsner / 1963 Lehramt für Kunsterziehung / 1964 Ausstellung im kunsthistorischen I n s t i t u t der Universität I n n s brnck / 1965 Diplom für Malerei. Bilder im Besitz des Bundcsministerinins für Unterricht, des Kulturamtcs der Stadt Innsbruck und in privatem Besitz.

26. September bis 14. Oktober: Das polnische Plakat. Ab 24. Oktobern Fritz Notruba. Bühnenentwürfe. Tiroler Kunstpavillon, Nennweg 8 2 : Ab 20. Oktober: Plastik des 20. Jahrhunderts. Galerie Junge Generation, Salurner Strahe 2>: 22. September bis 21. Oktober: Schwedische Graphik. Galerie Schnecburggasse 3 1 : 2. bis 31. Oktober: Elleu Kotbek, Illustrationen — Malerei — Graphik. Galerie Rath, Marttgraben: Ing.

Tiroler Handelskammer: 20. Oktober bis 5. November: Buchausstcllung im Nahmen

der 20. Österreichischen Buchwoche.

Edi Ludl, Malerei.

und Unglück in der Innsbrucks Stadtgeschichte Der berühmte Schweizer Historiker und Geschichtsphilosoph Jacob Burckhardt schrieb eine Studie „Über Glück und Unglück in der Weltgeschichte", die folgendermaßen beginnt: „ I n unserem eigenen Leben sind wir gewöhnt, das uns Gewordene teils als Glück, teils als Unglück aufzufassen, und tragen dies, wie selbstverständlich, auf die vergangenen Zeiten über." Es ist verlockend, au Hand einer Reihe bedeutender Ereignisse der Stadtgcschichtc nachzuprüfen, ob die Stadt seit ihrer Gründung mehr Glück oder mehr Unglück erleben mußte und ob der Gesamtvcrlauf der bald 800jährigen Stadtgeschichlc eher ein glücklicher oder unglücklicher war. Die Schwierigkeiten einer solchen Überprüfung, die Burckhardt »nlersuchte, stellen sich alsbald ein. Dem einen erscheint etwas als „Glück", was ein anderer als Unglück wertet. Und welch allgemeingültige Definition des Begriffes „Glück" kann schon aufgestellt werden? Vurckhardt schreibt: „Glück" ist ein entweihtes, dnrch gemeinen Gebranch abgeschliffenes Wort. Wohin käme man. wenn eine allgemeine Abstimmung nach der Kopfzahl auf der ganzen Erde über die Definition desselben zu enlschciden Halle? Gras Bertold von Andechs gelang es dank günstiger verwandtschaftlicher und politischer Konstellationen, vom S t i f t Willen den Grnnd der heutigen Altstadt zu crwerbcu und damit die Stadt Innsbruck zu begründen. Dies wird wohl jederzeit von den Innsbrnckern als (Glücksfall gewertct worden fein. Als dann im 15». Jahrhundert die Landesfürsten noch ihre Residenz nach Innsbruck verlegten, wurde dies sicher ebenfalls als ein glückliches Ereignis angesehen. Die

Meraner hingegen, die dadurch den Rang einer Landeshauptstadt verloren, werden dies gewiß eher für ein Unglück gehalten haben. Der Begviff „Unglück" ist übrigens leichter zu determinieren. So gelten nach Burckhardt „als eminent unglücklich alle Zeiten großer Zerstörung, indem man das Glücksgefühl des Siegers (und zwar mit Recht) nicht zu rechnen Pflegt". Dies werden sicher alle Innsbrucker bestätigen, die die Bombenangriffe des zweiten Weltkrieges miterlebt haben. Es ist aber kaum anzunehmen, daß die feindlichen Piloten beim Auslösen der Bomben das „Glücksgcfühl des Siegers" verspürten. Auch die verheerenden Brände, z. B. von 1340 und 1390, haben allzeit als großes Unglück für die Stadt gegolten. Der Übergang Tirols an Rudolf IV. von Habsburg im Jahre 1363. der heute noch als Glücksfall gilt, dürfte je uach politischer Entstellung uud zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich eingeschätzt worden sein. M a n wird über die damit zusammenhängende Belagerung der Stadt sicher nicht erfreut gewesen sein. Der ergebnislose Abbruch der Belagerung aber dürfte Freude aufgelöst haben. Der bayernsrrundliche Abt von Wiltcn, den die Anhänger der .Habsburger im Tilllaual ertränkten, hat den Verlust des Landes zweifellos als Unglück erklärt, Herzog Leopold III, war aber gegenteiliger Meinung und hielt seine schützende Hand über die Täter. Die Regicrungszeit Kaiser M a r i m i l a n s I. gilt heute Wohl einhellig als ciue glückliche Z>cit für die Stadt, die durch das Wohlwollen dieses Fürsten ihre wertvollsten


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Schcnswürdigkcücn erhalten hat. Gewiß gab co damalo auch einige, die über die Verschwendungssucht des Kaisers murrten und sein ewiges Schuldcumacheu kritisierten. I n ähulichcr Weise waren sicher auch die "Ansichten über Erzherzog Ferdinand I I . und Philippine Wclser geteilt. Als Kaiser Franz von Lothringen am Abend des 18. August 1705» plötzlich cincin Herzschlag erlag, wurde dies gewiß in der ganzen Stadt als großes Unglück bezeichnet. A m meisten betroffen waren natürlich die Kaiserin M a r i a Theresia und die ganze kaiserliche Familie, die mit ihr hier weilte. Die Hochzeitsfcicrlichteiten Erzherzog Leopolds erfuhren dadnrch ein ebenso jäheS wie düsteres Ende. Als die Absicht der Kaiserin bekannt wurde, ihren Nitwensitz in Innsbruck aufzuschlagen, mag sich für manchen jener Unglücksfall bereits aufgehellt haben. Heute hingegen gibt es Kunstfreunde, die den damals veranlaßten Umbau der maximilianischen Hofbnrg zur heutigen plumpen Form als Unglück ansehen. Tie Freiheitskämpfe von 18l)9 mit den Bergisel-Schlachten wurden zu ihrer Zeit gewiß vielfach als Unglück gewertet,

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während man heute sich im Ruhmesglanz jener Kampszeitcn sonnt. Durch mündlichc Überlieferung ist sogar herbe Kritik an Andreas Hofcr bekannt. Wenn man so den Ablauf der Stadtgefchichlr kritisch durchgeht und prüft, so mnß man doch zu dem erfreulichen Resultat kommen, daß Innsbruck eher mehr Glück erfuhr als Unglück. Schon allein die Tatsache, daß nur wenige krie« gcrischc Ereignisse die Stadt heimsuchten, spricht dafür. Das Auftreten von Seuchen fehlte Wohl in keiner Stadt, Positiv kam aber der sich stetig steigende Transithandel dazu, der kaum größere Rückschläge erlebte. Diese kurze Betrachtung sei mit einem Satz des Philosophen K a r l Jaspers in seiner Abhandlung „Vom S i n n der Geschichte" geschlossen: „ W i r wollen di>e Geschichte als ein Ganzes verstehen, um nns selbst zu verstehen. Geschichte ist nns die Erinnerung, um die wir nicht nur wissen, sondern aus der w i r leben. Sie ist der Grund, der gelegt ist und an den wir gebunden bleiben, wenn w i r nicht im Nichts zerrinnen, sondern Anteil gewinnen wollen am Menschsein." Dr. K a r l Schadelbaucr

Die 18. Generalversammlung Deutscher Katholiken tagte 1867 in der Hofteitschule Als am 8. September 1867 die 18. Generalversammlung der katholischen Vereine Deutschlands in der riesigen Hofreitschnle ihre geschlossenen und öffentlichen Sitzungen abzuhalten begann, erlebte dieser überdimensionierte Raum wohl zum letzten Male eine großartige Veranstaltung. Es war dies vielleicht sogar die Gcburtsstnnde Innsbruck als internationale Kongreßstadt. Die zwei Jahre später stattfindende 43. Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte (mit Berühmtheiten wie Helmholtz, Virchow u. a.) benutzte bereits das Theater und den Redoutensaal als Tagungsort. Da derzeit die Frage nach der Verwendung der alten Hofreitschule (Dogana) sehr aktuell ist, mögen ein paar Glossen von jenem Katholikentag berichten.

gelbem Grunde der rote Tiroler Adler. Rechts vom Kruzifixe steht die Gestalt des Papstes, links die des Kaisers Franz Josef. Auf der entgegengesetzten Seite über der Franentribüne hängt der österreichische Adler. Gegenüber dem Eingange steht unter einem goldgestickten Baldachine die Statue der unbefleckten Empfängnis. Oberhalb des E i n ganges hängt, kaum sichtbar, das Bildnis des Herzens Jesu umflattert von der Spingcser Fahne, zur Erinnerung an den Bnnd, den die Väter Tirols zum Schütze des Landes mit dem Herzen Jesu eingingen. An beiden Seitcnwänden sind noch die Wappen der Märkte nnd Städte Tirols und der österreichischen Kronländcr angebracht. Den Eingang der Halle ziert ein einfacher Fichtenkranz."

Als Teilnehmer erscheinen begreiflicherweise in der Mehrzahl Geistliche, vom Fürsterzbischof M a x i m v. Tarnoczy von Salzburg angefangen bis zu den Kaftlänen kleinster Dörfer. Aber auch zahlreiche Adelige, Bürger, Professoren, Ärzte, Künstler, selbst Buchdrncker und Hausmeister nennt die Teilnehmerlistc.

Der beste Beweis für die Eignung des riesigen Raumes der Hofreitschule zum Aufführen eines großen Tonwcrkes mag sein, daß der Innsbruckcr Musikvcreinsdirettor M a t thäus Nagiller (gest. 1879) es unternahm, das Oratorium von Haydn „Die Schöpfung" darin aufzuführen. I n einem langen, das Oratorinm erläuternden Aufsatz schreibt der „Bote" eingangs: „Die Wiederholung dieses großartigen Tonwerkcs wird also den Schluß zur Feier der Generalversammlung der Katholiken-Vereine bilden, und man hätte wahrlich eine würdigere Wahl nicht treffen können. Die stattliche Größe des Lokales der k. k. Reitschule in Verbindung mit der vorzüglich akustischen Eigenschaft desselben, und die Verstärkung der Ehüre und des Orchesters durch auswärtige tirolische Künstler, die ihre Mitwirkung freundlichst zugesagt, lassen zuversichtlich erwarten, daß die Aufführung unter Nagillers erprobter Leitung eine besonders anregende und entsprechende sein werde."

Den O r t der Generalversammlung schildert der „Bote" wie folgt: „Der Hr. Baumeister Huter hat die finstere Halle der Reitschule in eine freundliche Festhalte umgewandelt. I n dem über 1<!<) Fuß langen, die Gestalt eines Rechteckes bildenden Räume befindet sich links vom Eingange eine große, für das Präsidium, die Eomitemitglicder und Redner der Generalversammlung bestimmte Tribüne. An der gegenüberstehenden Seite ist eine Tribüne mit Sitzen für die Damen angebracht. Den großen Ranm in der M i t t e nehmen in erster Linie die Sitze der Bischöfe und des Hrn. Statthalters ein, hinter diesen ist der Platz für das übrige Publikum. Acht große Gaskandclaber sind zur Beleuchtung des Raumes bestimmt. Was die Dekoration der Halle anbelangt, so halten w i r allerdings dafür, daß sie in keinem Verhältnisse zur Größe des Raumes stehe. M i t Ausnahme des Platzes oberhalb der Rednerbühne ist alles leer und eindrnckslos. Wahrscheinlich würden zu einer entsprechenden Dckoricrung des immensen Raumes außerordentliche M i t t e l erforderlich gewesen sein, welche nicht geboten werden konnten. Der vorerwähnte Ranm oberhalb der Rednerbühne macht wegen seiner edlen künstlerischen Einfachheit einen tiefen Eindruck auf den Betrachter. Auf mattem rotem Grunde prangt strahlennmgeden das Kruzifix,, Darüber schwebt auf schwarz-

Aus den zahlreichen Neden seien hier abschließend nur zwei Stellen mitgeteilt, Landeshaiiplmann Dr, Haßlwanler sagte: „ A m 10, bis N . September 18<i,', tagte die Generalversammlung der deutsche» katholischen Vereine zu Trier, Der katholische Vereiu zu Innsbruck, verbunden mit den übrigen Vereinen Innsbrucks, richtete durch den nun verewigten Professor v. Moy die Bitte an die hohe Versammlung, daß für die 18. Generalversammlung Innsbruck als Versammlungsort gewählt werde. Die Begründung bestand einfach darin: Stadt und Land birgt in sich so viele Herzen, welche


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die katholischen Brüder Deulschlands. die die Generalversammlung hier besuchen N'ürdcn. nicht bloß mit edler Freude, sondern >nil wahrer Begeistern»«, empfangen würden. Wir würden es uns, heißt es in dieser Einladung, zur besonderen Ehre rechnen, und nicht bloß zu einer Ehre, sondern zur Freude und zu einer wahren Wohltat für das Land, wenn das so oft verhöhnte V o l l von Tirol dadurch begeistert, da» durch gestärll würde, I n der drillen geschlossenen (General« Versammlung zn Trier slellte uun der Ausschuß den einstimmigen "Antrag, daß für die nächste Generalversammlung eine Stadt gewählt werde, welche sowohl durch ihre katholische (Besinnung, als dnrch ihren echten deutschen S i n n hinter keiner der Städte Deutschlands zurücksteht, (is erklärte die Versammlung, daß sie eine Stadt wolle, welche sich bereits

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verdient gcmachl habe für die Ausbreitung der katholischen .Kirche nud für die Freiheit des deutschen Vaterlandes, uud dafiir nicht nur Worte, sondern das Blut ihrer edelsten Söhne einsetzte. Und das war Innsbrnck, die Hauptstadt Tirols." Anschließend erklärte Bürgermeister Dr. Napp in seiner Begrüßungsansprache u. a,- „Wcun anch die M i t t e l der Stadl uud ihrer Bewohner es nicht gestatten, ihrer Freude durch äußeren Frslschmuck und Prunk Ausdruck zu geben, so seien Sie. meine Herrn, überzeugt, daß Ihnen von Brgristc. rung erfüllte Herren cntgegenschlagen. und ich hoffe, daß I h n e n die freundliche Aufnahme, das herzliche Entgegen» tommeu für das Gcpräugc hiurcichendcn Ersatz biclen w i r d , "

Neuerscheinung „Frohe Fahrt - - Lesebuch für Hauptschulen". 288 Seiten, mit 1<> farbigen Kunsldruckbildern, Verlag Tyrolia, Strapazleinen <>8.— Schilling. Heinrich Koh hat gemeinsam mit E m i l Ladstättcr und Walter Mahringcr dieses Lesebuch geschaffen, das für die kommenden Jahre den neuen Typ eines bodenständigen Tiroler Hauptschullescbnches bestimmen soll. Die angestrebte Bodenständigkcit wird in den drei Abschnitten „ T i r o l — meine Heimat", „Osterreich — mein Vaterland" und „Aus vergangenen Tagen" besonders augenfällig. Von den Tiroler Schriftstellern und Dichtern kommen n. a. F r a n ; Abler, Hermann v. Gilm, Hermann Holzmann, Heinrich Kotz, David Tchönherr zu Wort, bei den österreichischen findet man Robert Hammcrling, Franz Stelzhammcr, Panla Grogger. Peter Roseggcr, Anton Wildgans, Adalbert Stifter usw.

Die Geschichte der Landeshauptstadt ist durch mehrere Beiträge vertreten, wie „Innsbruck vor 1000 Jahren", „ A u s dem Innsbrucker Stadtrecht von 1289" (gar zu kurz!), „ M a ximilians Abschied von T i r o l " . Die an sich nette Legende „Sankt Jakob in der A u " kann der Stadtgcschichte nicht zugezählt wcrdeu. Auch Tirols große Zeit der Freiheitskämpfe ist nicht vergessen. Sehr belebend wirken die im Text eingestreuten Farbbilder, wie z. B. der Achensee ans dem Fischercibuche Kaiser Maximilians I., das Krippenbild vom Sterzingcr Mnltscher-Altar, Fronleichnam in Südtirol oder der Kampf nm die Innbrücke vom 12. A p r i l 1809 nach dem Gemälde von PlacidnS Altmuttcr. Das Lesebuch „Frohe Fahrt" ist so geschickt zusammengestellt, daß man auch als Erwachsener gerne darin blättert nnd liest. D r . K. Schadelbauer

Nachweisung über die im Monat September 1967 durchgeführten Gewerbelöschungen beim Stadtmagistrat Innsbruck Edith Keller, Höttingcr An 39. Friscurgewcrbe. — Edith Verger, Schöpfstraße 31, Handelsagentur, — Franziska Fuchs, Universitätsstraße 2-1. Handel. — Aloisia Königshofer. Hcr;og-Otto-Straße -1, Handel mit landwirtschaftlichen Produkten. M a r i a Wiedncr, Erlcrstraßc 17, Werbcvertrcter. K a r l wsteu, Ncuhauserstraße 29, Gcrüstlcihanstalt. — Friedrich Schuster, Müllcrstraßc l>, Fotografengewerbe. Rudolf Voncs, Stcr;ingcr Straße 6, Verlegen von Plastik-Fußböden. - Elfricde Sailer, An-der-Lan-Straße 45>, Mcntlgassc 8. Kiebachgassc 10. Wäscher- u. Wäschcbüglcrgewcrbe (Zweigniederlassung von Wattens). — Josef Huber, Colingassc 12. Groß- u. Kleinhandel mit Textilwaren, — Franz Tchwenningcr, Anton-Rauch-Str, 30, Schlosscrgcwerbc. — „Rapid-Eleltro-Berlauss-^cs. m. b. H.", Museumstr, 37,

Handel mit elektrischen Wasch-, Küchen- u. Haushaltsmaschincn. — Ernst Bergmann, Brixner S t r . 4, Barbier- n. F r i scilrgcwcrbe. — Heinrich Köb, Hallcr S t r , 100, Verkauf von Betriebsstoffen (Zapfstelle), — M a r i a Kristanoff, Schlossergassc I, Modistengcwerbe. — Otto Leitter, Viktor-DanklStraßc N b , Stukkatcurhandwcrk, — F. I . Elsner 6 Eo." K « . . Marktgrabcn 25>, Weinimporthandcl, — Ernst Mulz, Bürgerstraße 6, Aufmaschen, Reparatur von Zngmaschen nnd Stopfen von Strümpfen nnd Trikotwäsche usw. sowie Handel mit Strümpfen aller Art. — Alois Hinterhuber, Stafflcrstraße l>. Hcrrenkleidermachcrgewerbe. — Maria Licha, Spcckbachcrstraße 5>7, Gcmischtwarcndctailhandel. — Anna Wohlfahiter, I n n r a i n s>^, Einzelhandel mit Lebensmitteln usw.

Verzeichnis über die im Monat September ausgestellten Gewerbescheine bzw. Konzessionsurkunden bei der Etadtgemeinde Innsbrult ,.Esso«3tandard Austria A«.". Amraser^ee-Straßc 29. Dieuslk'islungen an Kraftfahrzeugen (Servicestation). —Emauucl Heger, Haller Straße 227. Mechanilergewerbc. — Anlielicsc (^all geb. Orlncr, Schulgasse <!. Verleih von Wiegeaulomalen, Iosesioe Lanquctin geb. Draxl, Schlosscrgassc 1. Einzelhandel mit Parsümerir- und Toiletteartikeln sowie Galanteriewaren. - Leo Oppcnaucr, Karwcndcl-

straßc 3<i. Einzelhandel mit festen nnd flüssigen Brennstoffen. - Siegfried Taringer, Rudolf <^reinz°Straßc 1. Schuhmachcrgrwerbe, „Kiittncr H Eo. Ohftj.". Schichcustraße ^Ilr. 5>0, Tischlergewerbc, hclmuth Vaur, Hrrzog.Frirdrich-Straße 19. HaudclsagenlurgeU'erbe, L r . K a r l Neistigl, Fran;-Fischcr^3traße 2, Hmiorl mit Teslseiien, Reagenzien nud BIntpiävaratcu. — Leopold Hunglingcr, Jahn«


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straße 12, Importhandel mit Koustrultioucu in Stahl bzw. Stahlblech, mit Schwingtüreu, Stahlhochlxiuten, Kcllcrtürcu, vorfabrizicrten Garagen und Hallen. — Hanno Etröher, Hormayrstraßc 5, Tonstudio (Aufnahme von Sprache, Musik und (Geräuschen zum Zwecke gewerblicher Verarbeitung). — „Aral Austria Gesellschaft m. b. h.". Muscnmstraßc 34, Einzelhandel mit Tankstellen-Straßenkarten. — Johann Duftncr jun., Mnsenmstraße 6, Juwelier-, Gold- und Silberschmicdgewcrbe. — Wilhelm Libarvi, Fischerhänslwcg 87, Tischlerqewcrbc. — Udo Riimler, Franz-Fischcr-Straßc '»-1, Werbeunternehmung. — Manfred Egger, Höttinger Au 33. Erzcnguug von Pommes fritcs. — Reinhard Pechlaner, Junstraßc 19, Einzelhandel mit Obst, Gemüse und Südfrüchten. — Alfred Engel, Amthorstratze 8, Werbegrafik. — Heinz Rudigier, Maximilianstraße 19 und Müllerstraße 7,

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Bcttfedernrcinignng. „Eagmeister OHW", Amraser Straße 73, Tischlergewerbe (KIcbeparlctten). ^ Kurt Hofer, Blasius-Huebcr-Straße 16, Vermieten von Münzautomaten für die Neiniguug vou Bekleidung n. dgl. ^ „Shell Austria Aktiengesellschaft", Amraser Straße 52. Gast- nud Schanl« gcwerbc (Eafc-Nestaurant). — Erich Konzctt, Höttinger Gasse 20, Einzelhandel mit Strick- und Wirlwarcu. - Rudolf Egger, Tcilcrgasse 9, radiziertes Wirtsgcwcrbe. — „Franz Mair OH«/', Junrain 23 und Allerhe'iliaruhöfc 10. Fleischcrgcwerbc. — Dipl.-Ing. Herbert Lunardon, Markt» grabcu 19, Detailhandel ohne Beschränkung. Johann Peter Tschol, Nagclctal 2, Zimmcrmaler- und Anstrcichcrgewerbc. — Josef Stingi, Ing.-Etzcl-Straße (Bugen 31), Schlossergcwerbe. — Hermann Egger, Innrain 46, Handels« agenturgewerbe.

Baugenehmigungen (Wenn nicht anders angeführt, entspricht die Anschrift für das Bauobjekt auch jener des Bauherrn.) Anbau mit Kleingarage, Lohbachsiedlung 83, Michael Oberortner. Kleingaragc, Botanikerstrahe 24d, Alois uud Rosa Spielmann. Anbau, Garage und Umbauarbeiten, Arzler Straße 132, Antonia Niederwieser. Einfriedung, Eanisiusweg 119, .Narl und Auguste Pibcrhofer, Brixncr Straße 7. Unterkellerte Garage, Hörtnaglsicdlung 43a, I n g . Heinrich Heiß. Erweiteruug und Anbau von Geräteschuppcu, Schwindstratze Nr. 3, Johann Binder. Glashaus, Frau-Hitt-Straße 14, Dr. Josef Riedlmaier. Anbau, Nageletal 4, Atelier Eichberger, Innrain 67. Abbruch un>d Neubau Hotelfachschule, Weiherburggasse 8, Verein der Tiroler Gastwirte- und Hotelfachschule, Meinhardstraße 1. Betriebs- und Werkstättengebäude, Haller Straße 157a, Fa. Nicdner H Co., Heiliggeiststraßc 9, 3 Wohnnngen. Kleingarage, Klappholzstraße 3',a, Ulrich Ritzer/Klappholzstraßc 35>. Wohnhaus mit Garage, Schneebnrgstraße 66a, Arthilr Kopp, Bildgassc 20. 2 Wohnungen. Lnsthänschen,ssickerweg15, Otto Wilfling. Ausbau des Dachgeschosses. Resselstraße 31, Ernst Tilly, Bichlweg 43, 1 Wohnung. Anbau, Etrichgasse 30, Fa. Johann Hüter 6 Söhne, KaiscrIosef-Straße 15. Glashaus im Hofgarten, Karl-Kapferer-Straße, Schloßverwaltung zn Innsbruck und Ambras, Hofburg, Amt der Tiroler Landesregierung. Olfeuerungöaulage, Nesselstraße 31, Ernst Tilly. Toppelgaragc, Eggcnwaldweg 49, Alfons Gritscher. Spcincsilo, Lagerschuppen, Anbau, Erzherzog-Eugcn-Straße Nr. 41, Krancbittcr H Eo., Glasmalereistraße 2. Olfeucrnugsanlage, Erzhcrzog-Eugen-Straße 41, Krancbitter ^ Eo., Glasmalereistraße 2. Hauptschule Reichenau. Hegnerstraße 11 nnd 13, Stadtgem. Innsbruck. Abt. IV. hier, 1 Wohnung.

2 Hallen und gew.-pol. Gen., Valiergasse 30. Fritz Kahlhammer, Egger-Lienz-Straße 23. Erweiterungsbau und Garage, Planötzen-Umgebung 1, Anton Mayer, Innrain 103, 1 Wohnung. Anbau und Kleingarage, Weingartncrstrahe 89, I n g . Ednard Seidl. Doppelgarage, Kugelfangweg 12, Heinrich Gstcu und I o hanua Pfcrschi, Kugelfangwcg 10. Ausbau einer Umspannstelle anf Gp. 987, KG. Arzl. Stadtmcinde Innsbruck, Stadtwerke Innsbruck, E W I , Salurucr Straße 11. Wohnhaus mit Garage, Dörrstraße 53a, Gebrüder Ennemoscr, Nikodemweg 10, 8 Wohnnngen. Garagenanlage, Planötzen-Umgebung 3, Karl Vögele. Wohnanlage mit Garagen, Dr.-Stumpf-Straße 56, 58, 60, 62, WohnungSeigentumsgem. Dr.-Stumpf-Straße, z. Hd. Tir. Gem., Südiiroler Platz 6. 48 Wohnuugen. Einfriedung, Leopoldstraße 45, Maria und I n g . Helmut Völleuklce. Anbau auf dem Hafclckar. Gp. 777/3, KG. Mühlau. Stadtgemeinde Innsbruck, v. d. Stadtwerke, Salurner Straße Nr. 11. Wohnheim für Studenten. Gp. 1574/1. KG. Hotting. B i schöfliches Banamt, Diözese Innsbruck, Wilhclm-GreilStraße 7. Znbau, Garagcuanlagc, Krancbittcn 2, Jos. nnd Frau Eva Stafler, I Wohnung. Garagen, Obcrkoflerweg 2, Anton Kluckncr, Merancr Straße 8. Einfriedung, Kugclfaugwcg 12, Johann Pferschi und Günther Gsteu, Kugelfaugweg l<>. An- und Umbau, Lohbachsiedlung 4. Anton und Frieda Hofer, 2 Wohnungen. Umspannstclle a. Gp. 1980/1. Dr.-Stnmpf-Straßc 89. Stadtgemcinde Innsbruck, Stadtwcrkc Innsbruck, E W I , Salurncr Straße 11. Olfeuerungsaulage, Radctzlystraße l4. „Paulus-Drogerie", I . G. Holzer ÖHG. Ölfeuerungsanlagc, Fclscckstraßc 22, Johann Nathgcbcr.

Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur unter genauer Quellenangabe gestatlct! Erscheint einmal im Monat. Jahresabonnement 8 20.—, Einzeln 8 2.—. Erhältlich beim Nathaüs.Portier. — Verleger, Eigentümer und Herausgeber: Die Stadtgemeinde Innsbruck. — Verantw. Schriftleiter: Dr. K. Schadelbauer, Stadtarchiv, Innsbruck, Badgasse 2, Telefon 27380. — Druck: Felizian Rauch, Innsbruck


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