A M T S CU BLATT DER
LANDESHAUPTSTADT
Nummer 4
I N N S B R U C K
35. J a h r g a n g
A p r i l 1972
Wann wurde Innsbruck Stadt? Die Gründung Innsbrucks erfolgte im Jahre 1180 in Form einer Marktverlegung. Es erwarb nämlich Graf Berchtold (V.) von Andechs im genannten Jahre im Wege eines Tauschvertrages vom KlosterWilten den Grund der heutigen Altstadt, um seinen am linken Innufer gelegenen Markt über die Brücke auf das geräumigere rechte Ufer verlegen zu können. Nach Abschluß
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dieses Tauschvertrages entstand nun der neue Marktflecken rechts des Inn und wurde gleichzeitig zu einem befestigten Brückenkopf der nun gänzlich in andechsischer Hand befindlichen wichtigen Innbrücke ausgebaut. Der Name „Inspruk" begegnet ziemlich gleichzeitig bereits in einer Salzburger Traditionsnotiz von ,vor 1183'. Das heißt, jener Teil dieses Salzburger
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Traditionsbuches, in dem sich diese Eintragung findet, entstand während der Jahre 1167-1183. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß diese Innsbruck als Herkunftsort eines Zeugen nennende Eintragung schon vor 1180 gemacht wurde. Dies würde allerdings bedeuten, daß der Name Innsbruck auch schon für die alte linksseitige Marktsiedlung gebräuchlich war! Während Innsbruck 1187 noch eindeutig als „forum" (Markt) und seine Bewohner als „forenses" (Marktleute) genannt werden, bringt uns eine weitere Urkunde von 1205 für Innsbruck erstmals die Bezeichnung „burgum", und 1230 treten uns sogar „cives de Inspruke", also Bürger von Innsbruck entgegen. Andererseits aber wird Innsbruck sowohl in einer Urkunde Herzog Ludwigs von Bayern aus dem Jahre 1210 wie auch in einer Urkunde von 1232 noch „forum" genannt. Dabei fällt allerdings auf, daß in letzterer, vom Bischof von Brixen für Herzog Otto (I.) von Andechs-Meranien ausgestellten Urkunde Innsbruck als „forum" bezeichnet erscheint, während in der ein Jahr später von Herzog Otto i n g l e i c h e r S a c h e für den Bischof von Brixen ausgestellten Urkunde der Herzog selbst diesen seinen Ort als „ c i v i t a s " bezeichnet. In der Zeugenreihe einer Wiltener Urkunde von 1234 endlich werden die Bürger Innsbrucks als „purgenses de Inspruka" angeführt.
Diese U r k u n d e H e r z o g B e r c h t o l d s (VI.) von A n d e c h s - M e r a n i e n , ausgestellt z w i s c h e n 1186— 1188, bildet d i e älteste O b e r l i e f e r u n g d e s Tauschvertrages v o n 1180, kraft d e s s e n Graf Berchtold (V.) v o m K l o s t e r W i l t e n d a s G e b i e t der heutigen Altstadt e r w o r b e n hat. D i e s e r Vertrag kann d a h e r als d i e G r ü n d u n g s u r k u n d e der rechtsufrigen S t a d t a n l a g e Innsbrucks b e zeichnet w e r d e n . O r i g . P e r g . - U r k u n d e i m K l o sterarchiv W i l t e n . (Foto: M . Hye)