OFFIZIELLES MITTEILUNGSBLATT
DER LANDESHAUPTSTADT
An einen Haushalt P.b.b. • Erscheinungsort Innsbruck • Verlagspostamt 6020 Innsbruck
15. September 1977/Nr. 9
1971-1977: Sechs Jahre Kommunalarbeit
Vor allem: ein Dach über dem Kopf
LIEBE
MITBÜRGER
Wenn eine Gemeinderatsperiode zu Ende geht, ist es angebracht, einen Bericht darüber zu geben, was in diesem Zeitraum dank des Vertrauens, das die Bürger den I Gemeinderatsfraktionen und im engeren Sinn der Stadtführung ausgesprochen haben, geleistet wurde. Was die Stadtgemeinde als die dem Bürger am nächsten stehende Einrichtung der öffentlichen Hand heute in seinem Interesse wahrzunehmen hat, ist so vielfältig geworden, daß es unmöglich ist, im Rahmen unseres in seinem Umfang bescheidenen Mitteilungsblattes darüber umfassend zu berichten. Hier können und sollen nur Schwerpunkte über die Kommunalarbeit der letzten sechs Jahre gesetzt werden. Auch daraus wird jedoch ersichtlich, welche Fülle von Projekten verwirklicht werden konnte und in welch eindrucksvollen Dimensionen | für die Bevölkerung Vorsorge I getroffen wurde. Daß dies in einem solchen Ausmaß möglich war, ist sicher vor allem das Ergebnis der guten politischen Zusammenarbeit in dieser Stadt, ebenso aber auch des klaren Kräfteverhältnisses, das Entscheidungen möglich macht und es nicht dazu kommen läßt, daß sich die politischen Kräfte gegenseitig blockieren. Besondere Akzente hat das Geschehen in Innsbruck aber
auch
erhalten
durch
das
wachsende Interesse, das unserem Gemeinwesen verbundene und aus ihrem Verantwortungsbewußtsein heraus mitdenkende Bürger in immer stärkerem Maße bekunden. Ich bin überzeugt, daß in der weiteren Zusammenarbeit der politischen Parteien und der Verbundenheit der Bevölkerung mit ihrer Stadt auch die Zukunft für Innsbruck eine gute Entwicklung nehmen wird.
Eine angemessene Wohnung zu finden, ist für viele Bürger unserer Stadt vordringliches Anliegen, sei es, weil junge Menschen eine Familie gründen, sei es aber auch, weil Menschen, die von auswärts in die Stadt zur Arbeit kommen, mit ihrer Familie auch hier leben wollen. Innsbruck, dessen Wohnungsbestand durch den Krieg zu 55 Prozent zerstört worden war und das seit 1945 Jahr für Jahr eine beachtliche Bevölkerungszunahme zu verzeichnen hat, mußte dem Wohnungsbau deshalb besonderen Vorrang einräumen. Daß die Zahl der Wohnungsuchenden in den letzten Jahren um mehr als 60 Prozent vermindert werden konnte und bei einem Bevölkerungsstand von 120.355 Einwohnern im Jahre 1977 nur 1014 Wohnungswerber vorgemerkt sind, ist nicht zuletzt auf die rege Wohnbautätigkeit der Stadt auch in den letzten sechs Jahren zurückzuführen. Die Stadtgemeinde selbst hat in
diesem Zeitraum 1038 Wohnungen selbst gebaut und dafür fast eine halbe Milliarde Schilling (490,351.849.-) aufgewendet. 910 dieser Wohnungen liegen im Olympischen Dorf, 128 im Heim
für Alleinstehende - eine Wohnform, für die größte Nachfrage besteht - in der SebastianScheel-Straße. Da die Stadtgemeinde das Besiedlungsrecht aber auch für eine Reihe von
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910 Wohnungen hat die Stadt in den letzten sechs Jahren im Olympischen Dorf selbst gebaut (Foto: Eickenberg)
Mitverantwortung in Stadtsenat und Ausschüssen Die Mitglieder des Stadtsenates:
Bürgermeister Dr. Alois Lugger (ÖVP), Erster Bürgermeisterstellvertreter Reg.-Rat. Arthur Haidl (ÖVP), Zweiter Bürgermeisterstellvertreter Reg.-Rat Ferdinand Obenfeldner (SPÖ); die amtsführenden Stadträte Karl Hackl (SPÖ) und Romuald Niescher (ÖVP); die Stadträte Rudolf Brix (SPÖ), Franz Gastl (SPÖ), Dr. Hermann Knoll (ÖVP), Dr. Theodor Seykora (ÖVP) und Ing. Karl Stöckl (ÖVP). Amtsführende Gemeinderäte:
Anton Hofer (SPÖ) und Dr. Paul Kummer (ÖVP). Die O b m ä n n e r der gemeinderätlichen Ausschüsse:
Bauausschuß: Obmann: StR. Ing. Karl Stöckl (ÖVP), Obmannstellvertreter: StR. Rudolf Brix (SPÖ) Darlehensausschuß für Wohnbauförderung und Hausstandsgründung: O: StR. Romuald Niescher (ÖVP), OSt: GR. Rudolf Krebs (SPÖ) Finanzausschuß: O: StR. Dr. Theodor Seykora (ÖVP), StR. Karl Hackl (SPÖ) Finanzkontrollausschuß: O: GR. Rudolf Krebs (SPÖ), OSt: GR. Hannes Fraisi (ÖVP) Ausschuß für Jugendfragen: O: GR. Adolf Waltl (ÖVP), GR. Sepp Grünbacher (SPÖ) Ausschuß für Kunst, Wissenschaft und Kultur: 0 : GR. Dr. Günther Schlenck (ÖVP), OSt:
GR. Dipl.-Vw. Felix Murauer (SPÖ) Landwirtschaftsausschuß: O: GR. Karl Klotz (ÖVP), OSt: GR. Anton Hofer (SPÖ) Ordnungsausschuß: O: GR Anton Scherer (ÖVP), OSt: GR. Franz Meisinger (SPÖ) Personalausschuß - Hoheitsverwaltung: 0: V B M . Reg.-Rat Arthur Haidl (ÖVP), OSt: V B M . Reg.-Rat Ferdinand Obenfeldner (SPÖ) Personalausschuß - Stadtwerke: O: StR. Dr. Hermann Knoll (ÖVP), OSt: GR. Rudolf Krebs (SPÖ) Rechtsausschuß: O: GR. Olga Schuster (SPÖ), OSt: GR Dr. Günther Schlenck (ÖVP) Sportausschuß: O: GR. Dr. Alois Prazeller (ÖVP), OSt: StR. Franz Gastl (SPÖ) Verwaltungsausschuß für die Versorgungsunternehmungen in den Stadtwerken: O: StR. Dr. Theodor Seykora (ÖVP), OSt: GR. Anton Hofer (SPÖ) Verwaltungsausschuß für die Wirtschaftsunternehmungen in den Stadtwerken: O: GR. Ing. Artur Krasovic (ÖVP), OSt: GR. Dipl.-Vw. Felix Murauer (SPÖ) Umweltschutzausschuß: O: StR. Rudolf Brix (SPÖ), OSt: GR. Dr. Paul Kummer (ÖVP) Unvereinbarkeitsausschuß: O: GR. Dr. Günther Schlenck (ÖVP), OSt: GR. Olga Schuster (SPÖ) Verkehrsausschuß: O: GR. Dr. Günther Schlenck (ÖVP), OSt: StR. Rudolf Brix (SPÖ)
Innsbruck-Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt-Jahrgang 1977/Nr. 9
Sozialausschuß: O: GR. Franz Meisinger (SPÖ), OSt: GR. Adolf Waltl (ÖVP) Wohnungsausschuß: O: GR. Erich Schuster (SPÖ), OSt: GR. Josef Pirkl (ÖVP) Aufsichtsrat der StubaitalbahnAG: Vors.: StR. Dr. Hermann Knoll (ÖVP), Vors.-Stv.: GR. R u dolf Krebs (SPÖ) Theaterausschuß: GR. Dir. Alois Prazeller (ÖVP), V B M . Reg.-Rat Arthur Haidl (ÖVP), Dipl.-Vw. Felix Murauer (SPÖ) Aufsichtsrat der Innsbrucker Verkehrsbetriebe A G : Vors.: StR. Dr. Hermann Knoll (ÖVP), Vors.Stv.: GR. Rudolf Krebs (SPÖ) Aufsichtsrat der StubaitalbahnAG: Vors.: StR. Dr. Hermann Knoll (ÖVP), Vors.-Stv.: GR. R u dolf Krebs (SPÖ) Sonstige A u s s c h ü s s e :
Altstadtausschuß: O: GR. Ing. Artur Krasovic, OSt: StR. Rudolf Brix Kontaktkomitee für Fragen des Fremdenverkehrs: O: GR. Ing. Artur Krasovic, OSt: Komm.-Rat Dr. Fred Beck Bezirkskommission der Landeshauptstadt Innsbruck für Raumordnung: Vors.: Bürgermeister Dr. Alois Lugger, Vors.-Stv.: V B M . Reg.-Rat Ferdinand Obenfeldner Forum für grundsätzliche Fragen des Verkehrs in der Landeshauptstadt Innsbruck: O: GR. Dr. Günther Schlenck, OSt: StR. Rudolf Brix Seite 3
Sehr gefragt sind Haus an der Sili
die 128
städtischen
Wohnungen
für
Alleinstehende im (Foto: Albrecht)
Sechs Kindergartengruppen und zwei Jugendhortgruppen mit über 200 Kindern bevölkern den neuen Kindergarten Walderkammweg in Neu-Arzl.
Wohnungen hat, die durch gemeinnützige Wohnbaugesellschaften errichtet und von der Stadt in besonderer Weise gefördert wurden, konnte sie in den letzten sechs Jahren insgesamt 1730 Neubauwohnungen an Wohnungsuchende vergeben. Nicht in die Zuständigkeit der
Stadt fällt es, daß die Wohnungen so teuer geworden sind; sie leistet jedoch den Mietern Hilfestellung durch Beihilfen zur Hausstandsgründung, Darlehen für den Baukostenzuschuß, Begünstigungen beim Gastarif oder, gemeinsam mit dem Land, durch entsprechende Wohnbeihilfen.
Freundliche Räume für 2100 Kinder „stürmen" allmorgendlich die 22 städtischen Kindergärten. Um diese fröhlichlärmende Schar aufnehmen und bändigen zu können, ist die Bereitstellung entsprechender Räumlichkeiten und entsprechenden Personals notwendig. Je nach Bedarf wird in den einzelnen Stadtvierteln neu gebaut oder Bestehendes erweitert. Neu gebaut wurden in den letzten Jahren der Kindergarten Hötting-West in der Bachlechnerstraße und der Kindergarten in Neu-Arzl am Walderkammweg, die mit fünf bzw. sechs Gruppen geführt werden. Um ein Spielzimmer samt dazugehörigen Nebenräumen erweitert wurde der Kindergarten am Fürstenweg. Mit zu den kleinsten, nur eine Gruppe umfassenden Kindergärten gehört der Kindergarten in Igls, der bisher provisorisch untergebracht war. Für ihn erwarb die Stadtgemeinde ein eigenes kleines Haus mit Garten, womit nun die Kinder dieses Stadtteiles über „ihren" noch dazu landschaftlich schön Seite 4
Kinder gelegenen - Kindergarten verfügen. Mehr Kindergärten erfordern mehr Personal. In den vergangenen sechs Jahren traten 13 „Tanten" neu in den Dienst der Gemeinde; zur Zeit umsorgen 115 Kindergärtnerinnen und 29 Hilfskräfte den Innsbrucker Nachwuchs. Neben den städtischen Kindergärten nehmen sich noch 13 Privatkindergärten der Kleinen an. Die zum Großteil von der Kirche geführten Bildungsstätten erhalten Zuschüsse von der Stadt, im Vorjahr betrugen die dafür aufgewendeten Mittel über eine Million Schilling. Wenn beide Eltern berufstätig sein müssen, dann wird für viele Kinder der Jugendhort tagsüber zum Zuhause. Die vier bisher bestehenden Horte erhielten heuer Verstärkung: Der Oberstock des Kindergartens Neu-Arzl beherbergt einen neuen Hort. Rund 80 Jugendliche können hier unter geschulter Leitung ihre Aufgaben machen und die Freizeit verbringen.
Um Haltungsschäden vorzubeugen, mäßig geturnt, hier im Kindergarten
Angehende Mehlspeisköche Kindergarten-Miniatur-Küche!
ii
wird in der
bereits im Kindergarten Bachlechnerstraße.
regel-
Freiluft-Malwettbewerb zum Thema Burg! (Fotos: Murauer)
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Moderne Schulen vielfältige Aufgaben Im H i n b l i c k auf s e i n e F u n k t i o n als S c h u l s t a d t k a n n I n n s b r u c k mit beispielhaften Leistungen aufwarten. Dies zeigen am deutlichsten die Schulbauten der letzten J a h r e . U m - b z w . Z u b a u t e n w u r d e n in d e n V o l k s s c h u l e n N e u - A r z l u n d a m Fürs t e n w e g d u r c h g e f ü h r t , als N e u b a u t e n s i n d die n a c h m o d e r n sten Maßstäben errichteten Doppelhauptschulen Reichenau u n d O l y m p i s c h e s Dorf z u n e n nen. Der Schulbau wendet heute s e i n A u g e n m e r k j e d o c h n i c h t nur auf d i e B e r e i t s t e l l u n g einer ausreichenden Anzahl von Klassenzimmern, Nebenräumen und Turnhallen, s o n d e r n m a c h t s i c h bei d e r A u s s t a t t u n g der S c h u l e n die m o derne Technik beispielsweise in F o r m v o n Fernsehgeräten, Videorecordern oder elektris c h e n S c h r e i b m a s c h i n e n in v o l lem A u s m a ß e z u n u t z e . Der N e u b a u im O l y m p i s c h e n Dorf läßt a b e r a u c h e r k e n n e n , daß d a s S c h u l g e b ä u d e nicht mehr ausschließlich der J u g e n d v o r b e h a l t e n ist, s o n d e r n s i c h zunehmend zum Mehrzweckge-
b ä u d e e n t w i c k e l t : sei es f ü r abendliche Vorträge oder Kurse v e r s c h i e d e n s t e r Art - die A u s s t a t t u n g der S c h u l e k o m m t d a durch auch den Erwachsenen z u g u t e - o d e r sei es z u r A u f n a h m e e i n e r Außenstelle der Musikschule oder indem im S c h u l h a u s l o k a l e V e r e i n e ihre langersehnte „Bleibe" finden. A u c h d i e T u r n s ä l e s i n d außerhalb d e s S c h u l b e t r i e b e s s e h r stark f r e q u e n t i e r t . Der S c h u l b a u in I n n s b r u c k ist jedoch nicht abgeschlossen. N e b e n den E r w e i t e r u n g s a r b e i ten a n der V o l k s s c h u l e M ü h l a u e n t s t e h e n w i e d e r z w e i stattliche N e u b a u t e n : eine V o l k s s c h u l e in A m r a s und n e u e r l i c h eine Hauptschule, die aber d i e s m a l am a n d e r e n S t a d t e n d e , in H ö t t i n g - W e s t , errichtet w i r d u n d mit e i n e r R e i h e v o n S c h u l k l a s s e n s c h o n für d a s S c h u l jahr 1977/78 zur Verfügung steht. A u c h d i e s e b e i d e n B i l dungsstätten werden neben ihrer s c h u l i s c h e n B e s t i m m u n g als V e r a n s t a l t u n g s - u n d V e r einszentrum genützt werden können.
Turnunterricht ist wichtig, daher keine Schule ohne Turnhalle! Im Bild zusätzliche Außenanlagen bei der Hauptschule Reichenau. (Toto: Murauer)
Aufmerksame Schüler sind der „Traum" jeden Lehrers. Mit modernen Lehrmitteln kann der Unterricht anschaulich gestaltet werden. (Toto:Trischauf)
j
123 Millionen Schilling erforderte Innsbrucks größte tet wurde und zugleich auch die erste Tagesheimschule
und modernste beherbergt.
Hauptschule,
die im Olympischen Dorf errich(Toto: Murauer)
I n n s b r u c k - O f f i z i e l l e s M i t t e i l u n g s b l a t t der L a n d e s h a u ptstadt - J a h r g a n g 1 9 7 7 / N r . 9
Nach Pradl und Hötting sind nun auch in der Reichenau Schülerlotsen zur Sicherung des Schulweges eingesetzt. Insgesamt sind 60 eigens ausgebildete jugendliche Verkehrsregler im Stadtgebiet tätig. (Toto: Birbaumer) Seite 5
Gesundheit an erster Stelle Die Gesundheit der Innsbrucker Bürger ist ein besonderes Anliegen der Stadtführung. Ob es sich um amtsärztliche Zeugnisse, um Infektionsangelegenheiten, um Impfungen oder um die Mütter- und Säuglingsfürsorge handelt, in diesen und vielen anderen Belangen ist das städtische Gesundheitsamt die zuständige Stelle. Welche Aktivitäten wurden in den letzten sechs Jahren auf dem Gesundheitssektor gesetzt? Die Schwerpunkte lagen im weiteren Ausbau der Mutterberatung, in der Modernisierung der Röntgenuntersuchung und in der Errichtung einer neuen Desinfektionsanstalt. Innsbrucks außerordentlich niedrige Säuglingssterblichkeitsrate kommt nicht von ungefähr. Neben der Bereitschaft der werdenden Mütter zur ärztlichen Untersuchung spielt hier auch das gut ausgebaute und zur Zeit 21 Stellen umfassende Netz der Mutterberatungsmöglichkeiten eine große Rolle. Um auch die Siedlungsräume am Stadtrand bedienen zu können, wurde 1973 ein als Sonderanfertigung für Innsbruck erzeugter Mutterberatungsbus angekauft, der sich bisher ausgezeichnet bewährt hat. Damit die einstmals so gefürchtete Volksseuche, die Tuberkulose, auch weiterhin unter Kontrolle bleibt, sind neben den gezielten therapeutischen Maßnahmen auch moderne Untersuchungsmethoden erforderlich. Die Tuberkulosenfürsorgestelle verfügt über eine elektronische Bildverstärkerfernsehkette, deren Vorteil es ist, daß die bei der Untersuchung entstehende Strahlenbelastung auf nahezu ein Zehntel verringert wird. Im Kampf gegen die Infektionskrankheiten setzt das städtische Gesundheitsamt die verschiedensten Waffen ein,, wie z. B. die amtliche Registrierung aller Infektionskrankheiten, die Impfungen, die verschiedenen Untersuchungen auf Krankheitserreger - um nur einige zu nennen. Die letzte Lücke wurde 1974 mit dem Bau der im Zentralhof gelegenen modernen Desinfektionsanstalt geschlossen. In dieser Material-, Fahrzeug- und Personendesinfektion wird den Bakterien und Viren, aber auch den Läusen und Wanzen zu Leibe gerückt. Seite 6
Fährt den Müttern
tatsächlich
Die neue Desinfektionsanstalt
Desinfektionsfahrten
Jährlich werden
entgegen:
der
im städtischen
und Krankentransporte
Mutterberatungsbus
Zentralhof
erfordern
rund 15.000 Röntgenuntersuchungen
in der Reichenau
einen eigenen
gemacht.
Regelmäßige
wurde 1974 in Betrieb
Kontrolle
ist
wichtig!
genommen.
Wagenpark.
Auch tern!
Väter lernen
wickeln (Fotos:
und fütMurauer)
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Für Sozialrentner veranstaltet.
Höttinger Betagte.
Wohnheim:
schönes
und modernes
Wohnen
auch für (Foto:
werden
alljährlich
Erholungsaufenthalte
in Westendorf (Foto: Neuner)
Innsbrucks Albrecht)
Durch das von den BMW-Werken pflege noch beweglicher geworden.
gespendete
Auto
ist die Hauskranken(Foto: Frischauf)
Damit der Lebensabend! sorgenfrei
Zur Zeit beziehen auf Rädern ".
rund 300 Innsbruckcrinnen
Der Besuch einer Altenstube
bringt
den Betagten
und Innsbrucker das „Essen (Fo to : Frisch a u f )
Freude
und Abwechslung! (Foto: Murauer)
I n n s b r u c k s betagte B e w o h n e r z u r Zeit s i n d r u n d 1 8 . 0 0 0 M i t b ü r g e r ü b e r 65 J a h r e alt - k ö n nen s i c h als h e r v o r r a g e n d u m sorgt betrachten. Der A u s b a u d e r S o z i a l e n D i e n s t e in der T i roler L a n d e s h a u p t s t a d t e r f o l g t e in d e n v e r g a n g e n e n J a h r e n g e r a d e z u im E i l t e m p o . 1971 w u r d e die A k t i o n „ E s s e n auf R ä d e r n " ins L e b e n g e r u f e n , 1972 der a m b u l a n t e H a u s p f l e g e d i e n s t , 1973 die A l t e n b e t r e u u n g ; es s i n d d i e s d u r c h w e g s E i n r i c h t u n g e n , d i e es d e m b e t a g t e n u n d oftmals auch kränkelnden Menschen ermöglichen, seinen Lebensabend innerhalb d e r gew o h n t e n vier W ä n d e z u v e r b r i n g e n , w o b e i er s i c h z u r B e w ä l t i g u n g d e s A l l t a g e s der g e n a n n t e n Hilfsmöglichkeiten bedienen kann. 1973 öffnete das modernste Wohnheim Innsbrucks, das W o h n h e i m Hötting, s e i n e Tore. Die K o s t e n f ü r d i e s e s 1 2 8 Plätze umfassende Heim beliefen sich auf 52 M i l l i o n e n S c h i l l i n g . 1975 g i n g die e r s t e s t ä d t i s c h e A l t e n s t u b e , die im W o h n h e i m H ö t t i n g
I n n s b r u c k - O f f i z i e l l e s Mitteilungsblatt der L a n d e s h a u p t s t a d t - J a h r g a n g 1977/Nr. 9
e i n g e r i c h t e t w u r d e , in B e t r i e b . 1977 f o l g t e n d i e A l t e n s t u b e n im O l y m p i s c h e n Dorf u n d in d e r R e i c h e n a u . Mit der S c h a f f u n g dieser Begegnungsstätten, die sich großer Beliebtheit erfreuen, wird das Ziel verfolgt, den alleinstehenden Betagten eine M ö g lichkeit zur Aussprache, zur kreativen Betätigung wie Basteln usw. und z u m geselligen Beisammensein zu bieten. A u c h f ü r jene B e t a g t e n , d i e a l leine nicht mehr z u r e c h t k o m m e n , trifft d i e S t a d t g e m e i n d e V o r k e h r u n g e n . Mit e i n e m K o stenaufwand von 80 Millionen Schilling wurde das Sanatorium d e r K r e u z s c h w e s t e r n als z u k ü n f tiges städtisches Pflegeheim a n gekauft. D i e V i e l z a h l d e r in d e n letzten Jahren getroffenen Aktivitäten auf d e m S o z i a l s e k t o r e r f o r d e r t e die Bereitstellung e n t s p r e c h e n d e r M i t t e l : 1971 belief s i c h d i e s e r B e t r a g j ä h r l i c h auf 54 M i l l i o n e n S c h i l l i n g , bis 1977 w u r d e er auf 114 M i l l i o n e n S c h i l l i n g e r höht. Seite 7
Mehr Lebensfreude durch Sport Die Ausübung irgendeiner Sportart gehört in Innsbruck fast zum guten Ton. Zu breit ist das Angebot, zu zahlreich sind die Möglichkeiten, um leichten Herzens daran vorbeigehen zu können. Neben dem „sportlichen Normalverbraucher", für den der Sport immer noch die schönste Nebensache der Welt ist, sind es die Sportvereine, die wesentlich dazu beitragen, den Ruf Innsbrucks als Sportstadt zu festigen. Zum regelmäßigen Training und zum Austragen von Wettkämpfen ist es erforderlich, die Sportanlagen ständig den jeweiligen Anforderungen anzupassen. Für Innsbrucks Fußballfreunde und Leichtathleten gingen in den
vergangenen Jahren einige „Träume" in Erfüllung. So wurde 1974 das Tivoli-Fußballstadion um zwei überdachte Stehtribünen für 4000 Zuschauer erweitert. Gleichzeitig erfuhr der Unterbau des vielstrapazierten Rasens eine vollständige Erneuerung. Das Fassungsvermögen des Stadions beträgt nun 17.000 Plätze. Für die Leichtathleten schlug 1973 auf dem W-I-Platz eine Sternstunde. Anstelle der alten Aschenlaufbahn wurde eine Tartanbahn, übrigens damals die erste in Österreich, errichtet. Kunststoff auch für den W-Il-Platz; je ein Spielfeld erhielt einen Syntelast- bzw. Poligrasbelag. Eine neuinstallierte Flutlichtanlage am Sportplatz
Wilten-West erlaubt nun auch dort einen abendlichen Betrieb. Zusätzliche Fußballplätze wird die Sportanlage Wiesengasse bringen. Ein Feld ist bereits fertiggestellt, das Sportlerhaus demnächst bezugsbereit, der Ausbau der angrenzenden zwei Felder wird in Angriff genommen. Innsbrucks Skifahrer verschreiben sich in zunehmendem Maße auch dem Skilanglauf. Die Stadtgemeinde legte in Igls und in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gemeinden in Natters und Gnadenwald Loipen an. Dies als nahe und doch abseits gelegene Möglichkeit zur Erholung für die Stadtbevölkerung.
Geschick, Können, Ausdauer und Schnelligkeit entscheiden. (Foto: Frischauf)
Dem Hallenschwimmbad im Olympischen Dorf ist nach Süden und Westen eine 10.000 qm große Liegewiese angeschlossen. (Foto: Murauer)
Mit einem Kostenaufwand W-l-Platz eine Tartanbahn
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von über errichtet.
9 Millionen
Schilling
wurde am Tivoli • (Foto: Albrecht)
Innsbruck nationaler
ist nicht zuletzt durch die Tartanbahn Spitzensportler geworden.
zu einem
Treffpunkt inter(Fotos: Frischauf)
Innsbruck-Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt-Jahrgang 1977/Nr. 9
Die großzügig
Geselliger
Nachmittag
in den neugestalteten
Anlagen
angelegte
in schöner
Auf den neuen Tartanplätzen
Die Innpromenaden verlängert.
und gesunder
Lage - Waldspielplatz (Fotos:
macht das Ballspielen
im Stadtgebiet
wurden
noch mehr
wiederum
östliche
Stadteinfahrt (Foto:
Frischauf)
im Olympischen Dorf (Foto: Murauer)
Das Turnen im Wald pfade laden ein. Spiel und Erholung
und stark bepflanzte
Gramart Frischauf)
Spaß! (Foto: Frischauf)
um drei (Foto:
Kilometer Murauer)
macht
Freude
und ist gesund.
Zwei
neue (Foto:
WaldsportBirbaumer)
Grün im Stadtgebiet I n n s b r u c k s B ü r g e r w i s s e n den Wert d e r G r ü n a n l a g e n w o h l zu schätzen. Wie verschiedene Untersuchungen ergeben haben, rangiert das S p a z i e r e n g e h e n s o w i e d a s A u f s u c h e n der P a r k anlagen zu Erholungszwecken g a n z v o r n e in d e r Liste d e r verschiedenen Möglichkeiten der F r e i z e i t g e s t a l t u n g . Die S t a d t g e meinde trägt diesen Erkenntniss e n auf ihre W e i s e R e c h n u n g d e r Z u w a c h s an G r ü n f l ä c h e n im S t a d t g e b i e t in d e n letzten s e c h s Jahren beträgt rund 200.000 Quadratmeter. Wo steckt dieses neue Grün? Die F l u ß p r o m e n a d e n an d e r Sill in der Kärntner Straße u n d am Inn a m w e s t l i c h e n u n d ö s t l i c h e n S t a d t r a n d h a b e n s i c h als äußerst w i l l k o m m e n e und stark f r e q u e n tierte E r h o l u n g s m ö g l i c h k e i t erwiesen. Ein anderer S c h w e r p u n k t in der N e u g e s t a l t u n g von G r ü n f l ä c h e n lag im O l y m p i s c h e n Dorf. A l l e i n in d i e s e m B e r e i c h w u r d e n 60.000 q m neu a n g e l e g t u n d mit K i n d e r s p i e l p l ä t z e n , S p a zierwegen und anderen E i n r i c h tungen ausgestattet. Viel Neues w u r d e a u c h für d e n I n n s b r u c k e r Nachwuchs geschaffen: Kinders p i e l p l ä t z e in der L o h b a c h s i e d l u n g , bei T a n t e g e r t u n d in der Schützenstraße, Waldspielplätze
I n n s b r u c k - O f f i z i e l l e s M i t t e i l u n g s b l a t t der L a n d e s h a u p t s t a d t - J a h r g a n g 1 9 7 7 / N r . 9
in K r a n e b i t t e n , a m G r a m a r t b o d e n , bei S a d r a c h u n d auf d e r Hungerburg. Nach wir vor „rollt" d i e F i t n e s s w e l l e . Für d i e s b e z ü g liche Interessenten stehen W a l d s p o r t p f a d e in K r a n e b i t t e n u n d auf d e r H u n g e r b u r g bereit, d e r A u s b a u e i n e s R a d w e g e n e t z e s ist im G a n g e . D a s B a l l s p i e l e n steht bei d e r J u g e n d s e h r h o c h im K u r s - R a s e n p l ä t z e w u r d e n im O l y m p i s c h e n Dorf, in A r z l u n d in K r a n e b i t t e n s o w i e T a r t a n plätze im P e c h e g a r t e n , im U r s u l i n e n p a r k u n d im O l y m p i s c h e n Dorf a n g e l e g t . Wie trostlos wäre das Stadtbild ohne Verkehrsgrün! Wo immer sich eine Möglichkeit bietet, werden an großen K r e u z u n g e n , an Haupt- und Einfallstraßen Blumenbeete angelegt und Sträucher und Bäume gepflanzt. G r ü n , das n i c h t n u r d a s A u g e e r freut, s o n d e r n a u c h e i n e b e s o n ders w i c h t i g e l u f t v e r b e s s e r n d e Funktion erfüllt. Im V o r j a h r in A n g r i f f g e n o m m e n wurde die Ausgestaltung des S t a d t p a r k e s in P r a d l , d e r aufgrund seiner vielfältigen Einrichtungen ein f ü r Innsbruck neuartiges Spiel- und G e m e i n s c h a f t s z e n t r u m f ü r j u n g u n d alt darstellen wird. Seite 9
Straßen, Verkehr, Sicherheit Zweifellos lag einer der Hauptschwerpunkte in der Zeit von 1971 bis 1976 bei den Straßenund Brückenneubauten und bei der Straßenerhaltung. Für diese Posten nämlich wurden über 440 Millionen Schilling eingesetzt. Zu den wichtigsten Vorhaben gehörten in chronologischer Reihenfolge die Verlegung des Rennweges im Bereich der Löwenhauskurve, der Bau einer Mittelstraße bei der Technischen Fakultät, die Aufschließung des Siedlungsgebietes in Kranebitten, der Ausbau der Straßen im Bereich der Chirurgischen Klinik, der Neubau der Reichenauer Innbrücke, der Ausbau der Haller Straße, die Erschließung
Verkehrsentflechtung
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von Industrie- und Gewerbegebieten in der Reichenau, die Aufschließung und Sanierung des Siedlungsgebietes im Olympischen Dorf, die Erschließung des Gewerbegebietes zwischen der Haller Straße und der Trasse der ÖBB, der Ausbau der ViktorFranz-Hess-, der Karl-Innerebner- und der Tschiggfreystraße, die Sanierung der Maximilianstraße, der Ausbau der Wallpachgasse, der Ausbau des Langen Weges, der Ausbau der Andechsstraße zwischen dem Langen Weg und dem Südring, die Aufschließung des Siedlungsgebietes in der Reichenau, die Fußgängerbrücke Sieglanger. Zu diesen großen Projekten der
im Osten der Stadt mit neuer Reichenauer
Brücke,
Stadt brachten und werden Bundesbauten wie der Westast der Brenner-Autobahn oder die zur Entlastung des Südringes in Angriff genommene Südtangente einen entscheidenden Beitrag zur Erleichterung des Verkehrs bringen. In den vergangenen sechs Jahren ist auch hinsichtlich der Sicherheit auf unseren Straßen sehr viel geschehen. Über 50 Ampelanlagen, vollautomatisch und auf Phase geschaltet, wurden an Kreuzungen und Fußgängerüberwegen im ganzen Stadtgebiet installiert. Dabei wurden auch so komplizierte Abschnitte wie die Kreuzungen nördlich und südlich der Mühl-
ausgebauter
Haller Straße und ausgebautem
Langen
auer Brücke einer tadellos funktionierenden Regelung unterzogen. Mit der Realisierung der ersten Phase des Generalverkehrsplanes wurde der Verkehr in der Innenstadt wieder in Schwung gebracht. Er läuft nun, nach den erfolgten Adaptierungen, unbehindert und wie die Statistik bereits ergab, gefahrloser als vorher über den Ring Brunecker Straße-Salurner Straße-Maximilianstraße - Bürgerstraße Marktgraben - Museumstraße. Mit der Konstituierung der Innsbrucker Parkgaragen-Ges. m. b. H., an der sich die Stadt maßgeblich beteiligt, ist auch für den ruhenden Verkehr ein entscheidender Schritt getan worden. Von mehreren projektierten Parkgaragen wurde jene am Herzog-Siegmund-Ufer bereits in Angriff genommen. Als nächstes folgt eine Parkgarage beim Landestheater.
Weg
Innsbruck-Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt-Jahrgang 1977/Nr. 9
Verkehrsentflechtung auch im Westen der Stadt zwischen Eisenbahn, Autobahn, Bundes- und
Über 50 neue Signalanlagen im ganzen Stadtbereich
Gemeindestraßen
Flüssiger Verkehr durch den
Innsbruck-Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt-Jahrgang 1977/Nr. 9
Generalverkehrsplan
In sechs Jahren Theater
über
127 Millionen
Schilling
städtischer
Zuschuß an das (Foto: Kirchner)
Acht große Symphoniekonzerte
an jeweils zwei
Abenden (Foto:
Kongreßhaus)
Kunst und Kultur
Ehrenzeichen tur
Das Goldene
für
und KulFrischauf)
Dachl in neuem (Foto:
Die Stadtbücherei
Seite 12
Kunst (Foto:
eröffnete
Glanz Holy)
Die drei mächtigsten Säulen des Innsbrucker Kulturlebens, Theater, Konservatorium und Symphonieorchester, sind zugleich für die Stadtgemeinde die ausgabenintensivsten. Ihre Position und ihre Aufgaben blieben jedoch stets unumstritten, und so konnten sie ihre Tätigkeit nach Quantität und Qualität unvermindert fortsetzen. Das Konservatorium erweiterte sogar seine Aufgaben beträchtlich und ging mit acht Außenstellen in die Stadtteile an der Peripherie, wodurch sich die Gesamtschülerzahl um ein Drittel auf heute beinahe 2500 erhöhte. Das Symphonieorchester wiederum kam einem Wunsch aus der Bevölkerung nach und gibt nun seine acht großen Konzerte der Saison an jeweils zwei Abenden. Zwischen den vielfältigen Aufgaben der Kunst- und Kulturförderung, welche die Stadtgemeinde wahrgenommen hat, der allgemeinen Kunstpflege, der Schrifttumsförderung, der Förderung von Ausstellungen, von Chören, Gesangsvereinen und anderen kulturellen Institutionen, dem Erwerb von Kunstgegenständen, stechen die Durchführung des international anerkannten „Paul-
eine Außenstelle
in Neu-Arzl.
(Foto: Murauer)
Hof haimer-Orgelwettbewerbs" hervor, die Verleihung des Preises für künstlerisches Schaffen, beide nach verbesserten Vergabestatuten, und die Verleihung des Ehrenzeichens für Kunst und Kultur. Von großer Bedeutung sind auch die seit 1970 konstant durchgeführten stadtkundlichen Ausstellungen des Stadtarchivs, die sicher sehr vielen Innsbruckern ihren engeren Lebensraum nähergebracht haben. Auch Innsbruck als schöne, historische Stadt mit einer Vielzahl von bekannten baulichen Denkmälern ist einen großen Schritt vorangekommen durch den Beschluß des „Stadtkernund Ortsbildschutzgesetzes" und die Festlegung der Erhaltungszone. Erste konkrete Förderungsmaßnahmen konnten dadurch schon ergriffen werden. Schließlich aber hat auch die Stadt selbst durch die Restaurierung des Goldenen Dachls, die Entkernung und Neugestaltung des alten Rathaushofes und die totale Sanierung der Weiherburg Glanzlichter eines hohen Kulturbewußtseins gesetzt.
Das Konservatorium
gründete
Paul-Hofhaimer-Preis (Foto:
Der Hof staltet
acht Außenstellen.
im alten
Frischauf)
Rathaus neu ge(Foto: Birbaumer)
(Foto:
Murauer)
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Für Gäste und Kongresse bestens ausgestattet Der F r e m d e n v e r k e h r ist e i n e der t r a g e n d e n Säulen u n s e r e r W i r t s c h a f t . Mit u m w e l t f r e u n d l i c h e n Industrie-, G e w e r b e - u n d D i e n s t leistungsbetrieben, denen ebenfalls d a s A u g e n m e r k d e r S t a d t führung, beispielsweise durch die A u f s c h l i e ß u n g v o n G e w e r b e z o n e n , gilt, g e w ä h r l e i s t e t er A r beitsplätze und E i n k o m m e n für die b e r u f s t ä t i g e B e v ö l k e r u n g . Über d a s s t ä d t i s c h e V e r k e h r s amt u n d d e n F r e m d e n v e r k e h r s verband Innsbruck-Igls und U m g e b u n g w u r d e g e r a d e in d e n letzten J a h r e n d e r i m m e r stärker w e r d e n d e n K o n k u r r e n z mit e i n e r R e i h e v o n Initiativen w i r k sam Rechnung getragen. Vorausschauende Werbekonzepte in Übersee u n d E u r o p a s o w i e eine einfallsreiche und gerne a n g e n o m m e n e B e t r e u u n g des G a stes w ä h r e n d s e i n e s I n n s b r u c k Aufenthaltes haben uns noch
Der Innsbrucker Wintersportgebiete.
Skibus
garantiert
ein A n s t e i g e n der G ä s t e z i f f e r n oder zumindest ein Halten des S t a n d e s g e b r a c h t , als die wirtschaftliche Rezession weithin R ü c k s c h l ä g e z u r F o l g e hatte. V o n b e s o n d e r e r W e r b e k r a f t , die s i c h in Z a h l e n k a u m a u s d r ü c k e n läßt, w a r e n die z u m z w e i t e n M a l in I n n s b r u c k e r f o l g r e i c h d u r c h geführten O l y m p i s c h e n Winterspiele. Zahlreiche Einrichtungen und Verkehrsverbesserungen, die d e n S p i e l e n g a l t e n , e r h ö h e n heute die A t t r a k t i o n f ü r d e n Fremdenverkehr. Markantestes Beispiel dafür: die neue S t a n d s e i l b a h n in d e r A x a m e r L i z u m . Das an h i s t o r i s c h e r S t e l l e e r r i c h tete neue Kongreßhaus, das w o h l b e d e u t e n d s t e B a u w e r k der letzten J a h r e , r ü c k t e I n n s b r u c k in die v o r d e r s t e R e i h e der K o n greßstädte u n d b e w ä h r t e s i c h f ü r Innsbrucks Bevölkerung überd i e s als V e r a n s t a l t u n g s z e n t r u m .
unseren
Gästen
jederzeit schneesichere (Foto: Frischauf)
Besonderer Anziehungspunkt zone in der Altstadt
für
Die Standseilbahn in der Axamer eine Million Personen befördert.
I n n s b r u c k - O f f i z i e l l e s M i t t e i l u n g s b l a t t der L a n d e s h a u p t s t a d t - J a h r g a n g 1 9 7 7 / N r . 9
die Gäste
Lizum
unserer
Stadt:
die Fußgänger(Foto: Albrecht)
hat seit Weihnachten
1975
über
S e i t e 13
Ausreichend Wasser und Energie Ohne Sorge in die Zukunft blikken kann Innsbruck auf dem Sektor Gas, Wasser und Strom. Es ist gewiß nicht übertrieben, wenn man die Leistungen der Stadtverwaltung und der Stadtwerke auf diesem Gebiet als vorbildlich bezeichnet. Am 18. November 1974 wurde am Sillzwickel das neue Gaswerk mit einer Kapazität von 100 Gcal/h eröffnet, womit man nicht nur eine ausreichende Energiemenge besonders auch für die geplanten Großheizwerke bereitstellte, sondern dem Schwefelgehalt in der Luft zu Leibe rückte. Werden die vom Gaswerk gelieferten 100 Gcal zum Heizen verwendet, so bedeutet das 200 Tonnen Schwefel jährlich weniger in Innsbrucks Luft. Mit umweltfreundlichen Wärmezentralen auf Gasbasis werden z. B. s c h o n das gesamte Olym-
Umspannwerk
Erweiterung
Seite 14
pische Dorf und ab diesem Winter auch alle Gebäude der Klinik beheizt. Auch das Wasser wird reichlich und in der bisherigen Qualität aus den Hähnen sprudeln. Ein neuer Hochbehälter in Arzl mit einem Fassungsraum von 4200 Kubikmetern, der einen Rohrstollen und somit eine sichere Zuleitung durch die Mühlauer Klamm erhielt, wird ab Herbst die Hangzone an der Nordkette und somit auch die höhergelegenen Wohnbereiche mit ausreichendem Wasserdruck versorgen. Und damit bei erhöhtem Bedarf die Quellen des kostbaren Wassers nicht versiegen, ist man auch an die Erschließung des Grundwasserfeldes Höttinger Au-West gegangen. Alle Bohrungen zur Erprobung und Erfassung sind niedergebracht, und selbst der Inndüker, der auf
(Foto: Frischauf)
Thaur
des Gasrohrnetzes
Ein modernes
Gaswerk
mit einer Leistung
der Höhe des Pulverturms das Trinkwasser vom linken zum rechten Innufer transportieren soll, ist bereits im Flußbett des Inn gelagert. Mit elektrischer Energie ist in den vergangenen Jahren ebenfalls für die Zukunft vorausgesorgt worden. Ein Umspannwerk bei der Zollfreizone in Thaur liefert in seiner ersten Ausbaustufe 180.000 kW und wird im Endausbau 540.000 kW bereitstellen können. Dieses Umspannwerk wurde von der Stadt in Gemeinschaft mit der TIWAG erbaut und sichert den Strombedarf der Landeshauptstadt für die nächsten beiden Jahrzehnte. Alle diese Leistungen wurden nicht aus dem Zufall geboren, sondern sind eine konsequente Verfolgung von Langzeitstudien und einem Energiekonzept.
An Wasser auch in Zukunft
von 100
Gcal/h.
kein
Grundwasser Au-West
Mangel.
erSchließung (Foto:
Höttinger Stadtwerke)
(Foto:
Stadtwerke)
(Fotos:
Frischauf)
Innsbruck-Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt-Jahrgang 1977/Nr. 9
Entsorgung ohne Sorgen Die Stadt I n n s b r u c k „ p r o d u z i e r t " im J a h r über 250.000 K u b i k m e ter M ü l l u n d über 4 M i l l i o n e n Liter A b w ä s s e r in der S t u n d e . Diese gewaltigen M e n g e n k ö n nen heute, d a n k e i n e s großen finanziellen und technischen E i n s a t z e s , u m w e l t f r e u n d l i c h verdaut w e r d e n : d e r M ü l l in der neuen Müllverarbeitungsanlage im A h r n t a l , die A b w ä s s e r im Klärwerk Roßau, d e s s e n b i o l o g i sche Stufe umweltschützerisch eine Großtat bedeutet. Z u d e m s i n d in der P e r i o d e v o n 1971 bis 1977 r u n d 26.000 L a u f m e t e r K a nalstrang h i n z u g e k o m m e n und durch so bedeutende Bauwerke wie die H a u p t s a m m e i k a n ä l e a m rechten u n d l i n k e n Innufer, d e n A b w ä s s e r s t o l l e n unter d e m H o hen W e g u n d d e n I n n d ü k e r auf der Höhe d e s O l y m p i s c h e n D o r fes m i t e i n a n d e r u n d d e m s c h o n bestehenden Kanalnetz verbund e n w o r d e n . H e u t e s i n d über 90 P r o z e n t d e s g e s a m t e n S t a d t g e b i e t e s an d a s ins K l ä r w e r k führende Kanalnetz angeschlossen. Darüber hinaus wurde auch die A n s c h l u ß m ö g l i c h k e i t f ü r die Umlandgemeinden Rum, Aldrans, L a n s , S i s t r a n s u n d V ö l s g e s c h a f f e n , ein s i c h e r b e g r ü ß e n s -
wertes B e i s p i e l f ü r e i n e s i n n v o l l e Z u s a m m e n a r b e i t über die G e meindegrenzen hinaus. Den klaglosen Abtransport des Hausmülls besorgen moderne M ü l l f a h r z e u g e , d i e mit R e p a r a turwerkstätten, Betriebsgebäuden und dem gesamten Fuhrpark im e b e n f a l l s in der nun a u s laufenden Gemeinderatsperiode neuerbauten Städtischen Zentralhof R e i c h e n a u e i n e rationell angelegte Einsatzzentrale bek o m m e n h a b e n . V o n hier a u s starten a u c h die z w e i m a l j ä h r lich durchgeführten Sperrmüllaktionen, welche das gesamte Stadtgebiet von sperrigem B a l last b e f r e i e n . Seit drei J a h r e n a u c h w e r d e n die Straßen s y s t e m a t i s c h v o n A u t o w r a c k s befreit, rund tausend Stück wanderten auf B e t r e i b e n d e s A m t e s f ü r U m weltschutz in d i e Verschrottungsanlage. Dieses Amt hat s i c h a u c h in s t e i g e n d e m Maße mit der I n n s b r u c k e r Luft befaßt u n d in der b e s o n d e r s betroffenen W i n t e r s z e i t l a u f e n d M e s s u n g e n der S c h a d s t o f f e d u r c h g e f ü h r t . A n a l y s e n u n d Meßwerte werden die G r u n d l a g e für die B e m ü h u n g e n zu einer echten Luftverbesserung sein.
Das Kanalrohrnetz
Klärwerkanschluß
Biologische
Eine Armada
Klärwerksstufe
von modernen
für
75 Millionen
Müllfahrzeugen
Schilling
reinigt
Abwässer
zu 93
täglich unterwegs.
bekam
des linksufrigen
Prozent.
Mülldeponie (Foto: Murauer)
I n n s b r u c k - O f f i z i e l l e s M i t t e i l u n g s b l a t t der L a n d e s h a u p t s t a d t - J a h r g a n g 1 9 7 7 / N r . 9
einen Zuwachs
Stadtgebietes
(Foto: Frischauf)
Ahrntal,
von 26 Kilometern
Platz für weitere
durch einen
Abwasserstollen Weg
(Foto:
Murauer)
Düker. (Foto:
Murauer)
unter
dem
Hohen
Jahrzehnte. (Foto:
Frischauf) S e i t e 15
Das neue Bootshaus am Inn mit seinem eigens konstruierten Hebekran ermöglicht sten Einsatzzeiten Menschen zu retten, die auf dem Inn in Not geraten sind.
es der Feuerwehr,
unter
gering-
Hoher Aufwand für die Sicherheit 30 Meter hoch fährt der neue lift seine Hebebühne aus.
Auch für Feuerwehr
Strahleneinsätze ausgerüstet.
Tele-
ist
die
Mit der hydraulischen Rettungsschere zeugen eingeklemmte Personen rasch
Seite 16
Es ist uns zur Selbstverständlichkeit geworden, daß wir in unserer Stadt gegen Naturkatastrophen nach menschlichem Ermessen gut geschützt sind: seit vielen Jahren keine Überschwemmungen; keine Lawinen, die in den Wohnbereich gehen; keine über ihre Ufer tretenden Bäche. Und wir nehmen es als gegeben hin, daß im Falle eines Brandes die Feuerwehr rasch zur Stelle ist und wirksam hilft, im Inn in Gefahr geratene Personen rettet, die eingeklemmten Opfer von Autounfällen befreit, ausgeflossenes Öl beseitigt, bevor es zu ernsten Schäden für die Umwelt kommt, oder sonst in Aktion tritt, wo immer rasche Hilfe erforderlich ist. Um dies alles zu gewährleisten, hat die Stadtgemeinde große Leistungen erbracht. Kopf und Zentrale aller rasch gebotenen Hilfseinsätze ist die Hauptfeuer-
lassen befreien.
sich in verunglückten
Fahr-
wache der Berufsfeuerwehr mit ihrer 118 Mann starken Besatzung. Dieser hauptberuflichen Einsatzgruppe stehen die rund 500 Mann der Freiwilligen Feuerwehren in unserer Stadt zur Seite. Für die Neuanschaffung von Fahrzeugen und Gerätschaften, darunter drei Tanklöschfahrzeuge, ein Rettungs- und Strahlenschutzfahrzeug, ein Telelift oder eine hydraulische Rettungsschere zum Befreien von eingeklemmten Personen, wurden vierzehn Millionen Schilling aufgewendet. Mit weiteren sechs Millionen Schilling wurde die Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Wilten-West neu gebaut, die Wachen Hungerburg, Hötting, Mühlau und Neu-Arzl erfuhren eine entsprechende Erweiterung und Modernisierung. Dank ihrer guten Ausstattung, ihrer Durchschlagskraft und ihrer Findigkeit hat die Innsbruk-
ker Feuerwehr in mehrfacher Weise Pionierarbeit für ganz Österreich geleistet: für die Menschenrettung und Brandbekämpfung bei Hochhäusern mit Telelift und Hubschraubern; für das Bekämpfen von Waldbränden aus der Luft; und schließlich im Ausbau des Katastrophenschutzes, dessen siebzehn Hilfestationen bestellt, mit Gerätschaften ausgestattet und derzeit dank der Bereitschaft freiwilliger Mitarbeiter auch in ihrer Organisation bald verwirklicht sind. Eine zielstrebige Wildbachverbauung, der Abschluß der Bremsverbauungen gegen Lawinen im Bereich der Nordkette und die Innuferverbauung, die im Hinblick auf vorangegangene Verbauungen im Oberinntal besonders dringend wurde, ergänzten die Sicherheitsvorkehrungen der Feuerwehr.
Eine der fünf neuen Feuerwachen (Fotos auf dieser Seite: Birbaumer, müller, Murauer, Archiv der Feuerwehr 2)
Haber-
Innsbruck-Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt-Jahrgang 1977/Nr. 9
Die Bremsverbauungen gegen Lawinen von der Nordkette sind abgeschlossen. Weiteres Ziel: Maßnahmen gegen den Abbruch von Lawinen.
Gemeinsam mit der Bergrettung Bergung von Verschütteten aus
Sicherungsbauten, wie hier am Klammbach, und bewahren Siedlungsgebiete vor bösen
haben die Wildbäch Überraschungen.
übt die Feuerwehr Lawinen.
Die Hilfestation Igls des Katastrophenschutzes und probte in umfassender Weise den Ernstfall.
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das Auffinden
bereits voll
und
die
eins atzfäl
S e i t e 17
Öffentlicher Verkehr Die 33,6 Millionen Passagiere im Jahr, welche die Innsbrukker Verkehrsbetriebe, ohne Einschluß der Seilbahnen, befördern, sind ein gewaltiger Beweis für die Dimensionen des öffentlichen Verkehrs in dieser Stadt. So wie die Stadt selbst in die Peripherie expandierte, so folgten ihr die öffentlichen Verkehrseinrichtungen, was z u meist neue oder erweiterte L i nien und kürzere Intervalle bedeutete. Für diese Anpassung der Linienführungen und der Intervalle an die örtlichen Bedürfnisse wurde nach und nach beinahe der gesamte Bus-Fuhrpark, der heute rund 90 Omnibusse umfaßt, erneuert. Allein in den Jahren seit 1971 wurde durch den Ankauf von 54 neuen Bussen der Fahrzeugstand um 66 Prozent vergrößert, wobei das Platzangebot durch die modernen und umweltfreundlichen
Gleisv er Schwenkungen
Großraumbusse um 180 Prozent stieg. Die Straßenbahn als leistungsfähigstes und umweltfreundlichstes Nahverkehrsmittel bekam ebenfalls Verstärkung durch den Ankauf von neuen Triebwagen und wurde der Umstellung durch den Generalverkehrsplan mit Gleis- und Weichenverlegungen angepaßt. Dabei wurde auch auf ein äußerlich vielleicht etwas nostalgisches, aber deswegen nicht minder effizientes Verkehrsmittel wie die Stubaitalbahn nicht vergessen. Hier wurden vor allem Mittel für die Erneuerung von Bahnkörper und Fahrstromleitung eingesetzt. Schließlich haben die Innsbrukker Verkehrsbetriebe nun auch einen Betriebsbahnhof erhalten, der einem modernen Standard entspricht und die Wartung des gesamten Fuhrparks in rationellster Weise ermöglicht.
im Sinn des Generalverkehrsplanes
(Foto: Kreutz)
Ein Betriebsbahnhof
Zusätzliche
für 150 Millionen
Triebwagen
für größere
Schilling
Kapazität
Neue Linien,
54 Omnibusse
Seite 18
seit 1971 zur Erweiterung
und Erneuerung
des
Fuhrparks
(Foto:
Sonnewend)
(Foto:
(Foto:
kürzere
Murauer)
Sonnewend)
Intervalle (Foto: Frischauf)
INNSBRUCK - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. - Herausgeber, Eigentümer und Verleger: Die Stadtgemeinde Innsbruck. Chefredakteur und für den Inhalt verantwortlich: Paul Gruber; in der Redaktion: Ulla Ihren und Dr. Walter Frenzel. Alle Innsbruck, Rathaus, MariaTheresien-Straße 18. Druck: Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck, Exlgasse 20.
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